Gießen Sie DAS auf den Rasen: Der September-Trick für sattes Grün
Der Sommer neigt sich dem Ende zu, aber die Gartenarbeit noch lange nicht. Während wir oft an Stauden und Gemüse denken, gerät der Rasen im September leicht in Vergessenheit. Doch genau jetzt ist der entscheidende Moment, um ihn auf den Winter vorzubereiten. Mit einem einfachen Hausmittel sorgen Sie dafür, dass Ihr Gras nicht nur den Frost übersteht, sondern im Frühling kräftiger denn je zurückkommt.
Warum der September für den Rasen so wichtig ist
Im Herbst ändert sich der Nährstoffbedarf Ihres Rasens. Während im Frühling und Sommer Stickstoff für schnelles Wachstum sorgte, sind jetzt andere Helden gefragt: Kalium und Phosphor. Diese beiden Nährstoffe sind das Geheimnis für einen winterfesten Rasen.
- Kalium stärkt die Zellwände der Grashalme. Das macht sie widerstandsfähiger gegen Frost und typische Winterkrankheiten wie Schneeschimmel. Man kann es sich wie einen warmen Wintermantel für das Gras vorstellen.
- Phosphor fördert das Wurzelwachstum. Starke, tiefe Wurzeln sind die Grundlage, um im Frühjahr schnell wieder Nährstoffe und Wasser aufnehmen zu können.
Ein typischer Frühlingsdünger wäre jetzt fatal. Der hohe Stickstoffanteil würde das Gras zu neuem, weichem Wachstum anregen, das beim ersten Frost sofort erfrieren würde. Deshalb setzen wir auf eine spezielle Herbstrezeptur.
Der Hausmittel-Dünger: Einfach, kostenlos und effektiv
Vergessen Sie teure Spezialdünger aus dem Baumarkt. Einen hochwirksamen Herbstdünger können Sie mit Zutaten aus Ihrem eigenen Garten herstellen. Die Basis ist eine sogenannte „Jauche“ oder Pflanzenbrühe, die in nur wenigen Schritten angesetzt wird.
Die ursprüngliche Idee, nur Rasenschnitt zu verwenden, ist gut, aber nicht perfekt für den Herbst. Reiner Grasschnitt liefert vor allem Stickstoff. Wir optimieren das Rezept für die Jahreszeit!
Das brauchen Sie für den „Herbst-Turbo“:
- Einen 10-Liter-Eimer
- Ca. 5 Liter frisch gemähten Rasenschnitt (nicht von behandeltem Rasen)
- Experten-Tipp: Fügen Sie eine Handvoll Beinwell-Blätter (sehr kaliumreich) oder einige Brennnesseln hinzu, falls verfügbar.
- Regenwasser zum Auffüllen
- Optional: Eine kleine Schaufel Gesteinsmehl (bindet Gerüche)
Anleitung: So stellen Sie den Dünger her und wenden ihn an
Die Herstellung ist kinderleicht und dauert etwa zwei Wochen. Planen Sie also entsprechend, um den Dünger Ende September ausbringen zu können.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Ansetzen: Füllen Sie den Eimer zur Hälfte mit dem Rasenschnitt und den optionalen Kräutern. Drücken Sie das Material leicht an.
- Auffüllen: Gießen Sie so viel Regenwasser hinzu, bis der Eimer fast voll ist. Lassen Sie etwa 10 cm Platz nach oben, da die Mischung beim Gären schäumen kann.
- Umrühren: Rühren Sie einmal kräftig um. Wenn Sie Gesteinsmehl verwenden, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, es hinzuzufügen.
- Gären lassen: Decken Sie den Eimer locker ab (z.B. mit einem alten Jutesack oder einem Holzbrett), damit Luft zirkulieren kann, aber keine Tiere hineinfallen. Stellen Sie ihn an einen sonnigen, abgelegenen Ort im Garten. Rühren Sie alle zwei Tage einmal um, um die Gärung zu beschleunigen.
- Fertigstellung: Nach ca. 10-14 Tagen hört die Jauche auf zu schäumen und wird dunkler. Jetzt ist sie fertig!
Die richtige Anwendung ist entscheidend:
Die fertige Jauche ist hochkonzentriert und muss verdünnt werden. Mischen Sie 1 Teil Jauche mit 10 Teilen Wasser (z.B. 1 Liter Jauche auf 10 Liter Wasser in einer Gießkanne). Bringen Sie die verdünnte Flüssigkeit am besten an einem bewölkten Tag oder am Abend mit einer Gießkanne mit Brauseaufsatz gleichmäßig auf dem Rasen aus. Der Boden sollte leicht feucht sein. Pro Quadratmeter rechnet man mit etwa 2 Litern der verdünnten Lösung.
Dieser selbstgemachte Dünger stärkt Ihren Rasen perfekt für den Winter – eine einfache Maßnahme im September mit riesiger Wirkung im nächsten Frühling.
