Terrassenpflanzen: Welche müssen rein, welche dürfen draußen bleiben?

Der Herbst ist da und mit den fallenden Blättern sinken auch die Temperaturen. Für Besitzer von Terrassen- und Balkonpflanzen stellt sich jetzt die entscheidende Frage: Welche Schützlinge müssen ins warme Haus umziehen und welche sind robust genug, um den Winter draußen zu überstehen? Die Antwort ist nicht immer einfach, aber mit ein paar klaren Regeln schützen Sie Ihre grünen Lieblinge sicher vor dem ersten Frost.
Die richtige Vorbereitung spart nicht nur Geld, weil Sie im nächsten Frühling keine neuen Pflanzen kaufen müssen, sondern erhält auch wertvolle, über Jahre gewachsene Exemplare. Keine Sorge, das ist einfacher, als es klingt!
Diese Pflanzen müssen jetzt unbedingt ins Haus
Einige der beliebtesten Kübelpflanzen stammen aus dem Mittelmeerraum oder subtropischen Regionen. Sie vertragen absolut keinen Frost. Sobald die Nachttemperaturen dauerhaft unter 5 °C fallen, ist es Zeit für den Umzug. Warten Sie nicht auf den ersten echten Frost, denn schon eine einzige eiskalte Nacht kann empfindlichen Wurzeln den Garaus machen.
Typische Kandidaten für das Winterquartier sind:
- Mediterrane Klassiker: Olivenbäumchen (Olea europaea), Oleander (Nerium oleander), Zitruspflanzen (Citrus), Bougainvillea und Rosmarin (Rosmarinus officinalis), der nur bedingt winterhart ist.
- Balkonblüher: Geranien (Pelargonien), Fuchsien (Fuchsia), Wandelröschen (Lantana camara) und Dipladenia (Mandevilla). Diese sind oft als einjährig verkauft, lassen sich aber mit etwas Pflege gut überwintern.
- Exoten: Engelstrompete (Brugmansia), Schmucklilie (Agapanthus) und Bananenstauden (Musa).
Profi-Tipp: Kontrollieren Sie alle Pflanzen vor dem Einräumen gründlich auf Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben. Eine kurze Dusche mit lauwarmem Wasser und bei Bedarf eine Behandlung mit einer sanften Seifenlauge verhindern, dass Sie die Plagegeister mit ins Haus holen. Das ideale Winterquartier ist hell und kühl (5-10 °C), zum Beispiel ein unbeheiztes Treppenhaus, ein Keller mit Fenster oder eine frostfreie Garage.
Robust & Winterhart: Diese Kandidaten bleiben draußen

Glücklicherweise gibt es viele Pflanzen, die den deutschen Winter im Kübel gut überstehen – vorausgesetzt, sie bekommen einen leichten Schutz. Das Hauptproblem im Topf ist nicht die Kälte in der Luft, sondern der Frost, der den Wurzelballen komplett durchfrieren lässt. Anders als im Gartenboden haben die Wurzeln hier keinen Schutz.
Diese Pflanzen sind in der Regel winterhart:
- Immergrüne Gehölze: Buchsbaum (Buxus), Zwerg-Kiefern (Pinus mugo), Eiben (Taxus), Stechpalme (Ilex) und Skimmie (Skimmia japonica).
- Stauden & Gräser: Lavendel (Lavandula angustifolia), Purpurglöckchen (Heuchera), Funkien (Hosta) und viele Ziergräser wie das Lampenputzergras (Pennisetum).
- Kräuter: Thymian (Thymus), Salbei (Salvia officinalis) und winterharter Oregano sind meist unproblematisch.
Auch wenn diese Pflanzen als „winterhart“ gelten, brauchen sie im Kübel Unterstützung. Ohne Schutz kann der gefrorene Wurzelballen kein Wasser aufnehmen, und die Pflanze vertrocknet an sonnigen Wintertagen – ein häufiger Fehler!
Der richtige Winterschutz für draußen bleibende Pflanzen

Die Vorbereitung für die Pflanzen, die draußen bleiben, ist genauso wichtig wie das Einräumen der empfindlichen Arten. Mit wenigen Handgriffen sorgen Sie für ein sicheres Überleben.
Ihre Checkliste für den Winterschutz im Freien:
- Standort optimieren: Rücken Sie die Kübel so nah wie möglich an eine schützende Hauswand. Das schirmt sie vor eisigem Wind und starkem Regen ab.
- Von unten isolieren: Stellen Sie die Töpfe auf kleine Tonfüße, Holzleisten oder eine Styroporplatte. Das verhindert direkten Bodenfrost und Staunässe.
- Topf einpacken: Wickeln Sie die Kübel mit Jutesäcken, Luftpolsterfolie oder speziellem Wintervlies ein. Das isoliert den Wurzelballen. Eine Dekoschleife drumherum, und schon sieht es sogar hübsch aus! Die Kosten hierfür sind minimal, oft reichen schon alte Decken oder Säcke.
- Krone schützen: Bei empfindlichen Immergrünen wie Rosenstämmchen oder manchen Gräsern kann eine Vlieshaube die Triebe vor der austrocknenden Wintersonne und starkem Frost schützen.
- Gießen nicht vergessen: Das Wichtigste zum Schluss! Gießen Sie Ihre winterharten Kübelpflanzen an frostfreien Tagen mäßig. Die Wintersonne entzieht den Blättern Feuchtigkeit, die die gefrorenen Wurzeln nicht nachliefern können. Wassermangel ist die häufigste Todesursache im Winter.
Mit dieser einfachen Einteilung und den passenden Schutzmaßnahmen bringen Sie Ihre Terrassen- und Balkonpflanzen sicher durch die kalte Jahreszeit und können sich im nächsten Frühling wieder an ihrer vollen Pracht erfreuen.