Gartenwerkzeug-Pflege: Mit dieser Anleitung schafft es jeder

von Katrin Schubert
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Die Gartensaison neigt sich dem Ende zu. Spaten, Schere und Rechen haben uns monatelang treue Dienste geleistet. Jetzt, wo der Garten zur Ruhe kommt, haben sie eine kleine Wellness-Kur verdient. Viele scheuen diese Arbeit, aber keine Sorge: Mit ein paar einfachen Handgriffen ist alles in unter einer Stunde erledigt. Diese kleine Investition an Zeit erspart Ihnen im Frühling viel Ärger, Geld und den Frust über rostiges oder kaputtes Werkzeug.

Metallteile: Rostfrei und scharf in den Winter

Der grösste Feind von Metallwerkzeugen ist Feuchtigkeit, die zu Rost führt. Eine gründliche Reinigung und ein leichter Schutzfilm sind daher unerlässlich. So gehen Sie Schritt für Schritt vor:

  • Grobe Reinigung: Entfernen Sie zuerst anhaftende Erde und Pflanzenreste. Ein alter Spachtel ist perfekt für hartnäckigen Lehm an Spaten oder Hacken. Danach leistet eine einfache Drahtbürste hervorragende Dienste, um alles sauber zu bekommen.
  • Rost entfernen: Bei leichtem Flugrost reicht oft schon Stahlwolle. Hat sich bereits stärkerer Rost gebildet, greifen Sie zu Schleifpapier (mittlere Körnung). Das geht schnell und effektiv.
  • Klingen schärfen: Stumpfe Klingen quetschen Pflanzenfasern, anstatt sie sauber zu schneiden. Das macht die Pflanzen anfälliger für Krankheiten. Ein paar Züge mit einem einfachen Messerschärfer oder einem kleinen Wetzstein für Ihre Gartenschere, Astschere oder das Erntemesser wirken Wunder. Die Arbeit im nächsten Jahr wird Ihnen viel leichter von der Hand gehen.
  • Schutzschicht auftragen: Dies ist der wichtigste Schritt! Reiben Sie alle Metallteile dünn mit einem Öl ein. Hierfür eignet sich spezielles Werkzeugöl wie Ballistol oder auch einfaches Leinölfirnis aus dem Baumarkt. Es bildet einen Schutzfilm, der Feuchtigkeit abhält und neue Korrosion verhindert. Ein alter Lappen genügt zum Auftragen.

Holzgriffe: Griffig und splitterfrei für die nächste Saison

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Auch die Holzstiele und -griffe brauchen etwas Aufmerksamkeit. Unbehandeltes Holz wird mit der Zeit rau, spröde und kann Splitter bilden. Ausserdem verlieren lockere Stiele ihre Stabilität, was die Arbeit mühsam und unsicher macht.

Zuerst reinigen und glätten: Wischen Sie die Griffe mit einem feuchten Tuch sauber. Sobald sie trocken sind, fahren Sie mit feinem Schleifpapier (ca. 120er Körnung) darüber. Sie werden überrascht sein, wie glatt und angenehm sich das Holz danach wieder anfühlt. So vermeiden Sie Splitter in den Händen im nächsten Frühjahr.

Danach pflegen: Der beste Schutz für Holzgriffe ist Leinöl oder Leinölfirnis. Geben Sie etwas Öl auf einen Lappen und reiben Sie die Griffe grosszügig damit ein. Das Holz saugt das Öl auf, wird dadurch genährt und vor dem Austrocknen geschützt. Lassen Sie es über Nacht einziehen. Gleichzeitig ist jetzt der perfekte Moment, um lockere Stiele wieder festzuklopfen.

Die richtige Lagerung: Trocken und sofort griffbereit

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Die beste Pflege nützt nichts, wenn die Werkzeuge falsch gelagert werden. Lassen Sie sie niemals über den Winter draussen liegen! Frost und Nässe würden Ihre ganze Arbeit zunichtemachen.

Ein trockener und belüfteter Ort wie ein Geräteschuppen, die Garage oder ein Keller ist ideal. Hängen Sie Spaten, Rechen und Gabeln am besten an die Wand. So liegen sie nicht auf dem potenziell feuchten Betonboden und sind im Frühling sofort griffbereit. Ein einfaches Holzbrett mit ein paar stabilen Nägeln oder Schrauben reicht dafür schon aus.

Experten-Tipp für Akkugeräte: Vergessen Sie Ihre motorisierten Helfer nicht! Bei Akkugeräten sollten die Akkus ausgebaut und an einem trockenen, frostfreien Ort gelagert werden – idealerweise bei Zimmertemperatur. Das verlängert ihre Lebensdauer erheblich. Reinigen Sie auch hier das Gehäuse und die Schneidwerkzeuge, bevor Sie sie wegpacken.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.