Gartenmöbel winterfest machen: So lohnt sich der Aufwand

Der erste Nachtfrost kommt oft schneller als gedacht und trifft ungeschützte Gartenmöbel mit voller Wucht. Die Folge: Holz splittert, Metall rostet und selbst Kunststoff wird brüchig. Dabei sind es nur wenige, einfache Schritte im Herbst, die Ihre Möbel schützen und dafür sorgen, dass Sie sich im Frühling ohne teure Neuanschaffungen wieder auf Ihre Gartenoase freuen können. Wenn die Abende kühler werden, ist genau der richtige Moment, um zu handeln.
Der erste Schritt: Eine gründliche Reinigung
Bevor es an Schutz und Lagerung geht, muss der Schmutz des Sommers runter. Denn unter einer Abdeckung würden Dreck, Pollen und Vogelkot in Verbindung mit Feuchtigkeit einen idealen Nährboden für Schimmel und Algen bilden. Gehen Sie dabei je nach Material unterschiedlich vor:
- Holzmöbel (z.B. Teak, Akazie): Verwenden Sie eine Wurzelbürste oder einen weichen Schwamm und eine milde Lauge aus Neutralseife und Wasser. Hartnäckigen Grünbelag können Sie mit speziellen Grünbelagentfernern aus dem Baumarkt (Kosten: ca. 10-15 € pro Liter) behandeln. Wichtig: Lassen Sie das Holz danach mindestens 24-48 Stunden an einem luftigen Ort komplett durchtrocknen.
- Metallmöbel (Aluminium, Eisen): Hier reicht meist ein feuchtes Tuch mit etwas Spülmittel. Kontrollieren Sie bei dieser Gelegenheit alle Schrauben und ziehen Sie lose Verbindungen nach. Kleine Kratzer im Lack, besonders bei Stahl, sollten Sie mit einem Lackstift ausbessern, um Rost keine Chance zu geben.
- Kunststoff & Polyrattan: Diese Materialien sind am pflegeleichtesten. Ein Allzweckreiniger und ein Lappen genügen. Für einen besseren Schutz vor dem Verspröden gibt es spezielle Kunststoff-Tiefenpfleger, die auch einen UV-Schutz für die nächste Saison bieten.
Der richtige Schutz: Öl, Wachs und Lack

Nachdem alles blitzsauber und vor allem knochentrocken ist, folgt die materialgerechte Pflege. Dieser Schritt nährt das Material und macht es widerstandsfähig gegen winterliche Nässe und Temperaturschwankungen.
Für Holzmöbel ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, sie mit einem Pflegeöl zu behandeln. Tragen Sie das Öl (z.B. Teak- oder Hartholzöl, Kosten: ca. 15-25 € pro 750ml-Dose) mit einem weichen, fusselfreien Tuch dünn in Faserrichtung auf. Das Öl zieht ein, frischt die Farbe auf und schützt vor Rissbildung. Nach ca. 15 Minuten Einwirkzeit nehmen Sie überschüssiges Öl mit einem sauberen Tuch ab.
Bei Metallmöbeln aus Schmiedeeisen sollten Sie nach Roststellen Ausschau halten. Falls Sie welche finden, schleifen Sie diese leicht an und behandeln Sie die Stelle mit einem Rostschutzmittel und passendem Metallschutzlack. Pulverbeschichtetes Aluminium ist sehr robust und benötigt meist keine weitere Behandlung.
Die Lagerung: Trocken und gut belüftet

Die beste Überwinterung für Ihre Gartenmöbel ist ein trockener, frostfreier und gut belüfteter Ort. Eine Garage, ein Kellerraum oder ein Gartenhaus sind ideal. Stapeln Sie Stühle, um Platz zu sparen, und klappen Sie Tische zusammen, wenn möglich.
Wenn Sie keinen solchen Platz haben, sind hochwertige Schutzhüllen die zweitbeste Lösung. Hier sollten Sie nicht sparen! Billige Plastikplanen sind nicht atmungsaktiv. Darunter sammelt sich Kondenswasser, was zu unschönen Stockflecken und Schimmel führt. Investieren Sie in eine atmungsaktive Abdeckhaube (Kosten: je nach Größe 30-80 €). Ein Profi-Tipp: Stellen Sie einen Eimer oder einen großen Blumentopf auf die Tischplatte, bevor Sie die Hülle darüber ziehen. So entsteht ein kleines Gefälle, an dem Regenwasser ablaufen kann und sich keine schweren Wasserpfützen bilden.
Polster und Zubehör nicht vergessen
Was oft übersehen wird, sind die Accessoires. Kissen, Auflagen und Sonnenschirme müssen ebenfalls ins Trockene. Waschen Sie die Bezüge nach Herstellerangabe und lassen Sie alles vollständig trocknen. Danach lagern Sie die Textilien am besten in Aufbewahrungsboxen oder speziellen Kissentaschen. So sind sie vor Staub, Feuchtigkeit und Motten geschützt und im Frühling sofort wieder einsatzbereit – sauber, duftend und bereit für die ersten warmen Sonnenstrahlen.