Medinilla gekauft & ratlos? So pflegen Sie die Königin richtig

Sie haben im Gartencenter diese eine, atemberaubende Pflanze mit riesigen, hängenden rosa Blüten gesehen und konnten nicht widerstehen? Herzlichen Glückwunsch, Sie sind jetzt stolzer Besitzer einer Medinilla magnifica. Und wenn Sie sich jetzt fragen, wie Sie dieses tropische Juwel am Leben erhalten sollen – Sie sind nicht allein. Viele fühlen sich von ihrer majestätischen Erscheinung eingeschüchtert. Aber keine Sorge, mit ein paar gezielten Tipps wird aus der Diva eine treue Mitbewohnerin.
Der perfekte Standort: Licht und Wärme
Die Medinilla stammt von den Philippinen, wo sie als Epiphyt im schattigen Schutz großer Bäume wächst. Das verrät uns schon das Wichtigste über ihre Bedürfnisse. Sie liebt es hell, aber keine direkte Mittagssonne. Ein Fenster nach Osten oder Westen ist ideal, wo sie sanfte Morgen- oder Abendsonne abbekommt. Ein Südfenster funktioniert nur, wenn die Pflanze durch eine Gardine oder andere Pflanzen vor der prallen Sonne geschützt ist.
Während des Frühlings und Sommers fühlt sie sich bei normalen Zimmertemperaturen zwischen 20 und 25 °C sehr wohl. Entscheidend für die erneute Blütenbildung im nächsten Jahr ist jedoch die Winterruhe. Von etwa November bis Februar benötigt sie eine kühlere Phase bei 15 bis 17 °C. Ein helles, aber kühleres Schlafzimmer oder ein unbeheizter Wintergarten sind dafür perfekt geeignet. Ohne diese Ruhephase wird sie im Frühling keine neuen Knospen ansetzen.
Gießen und Luftfeuchtigkeit: Das tropische Geheimnis

Hier passieren die meisten Fehler. Als tropische Pflanze liebt die Medinilla eine hohe Luftfeuchtigkeit, hasst aber nasse Füße. Staunässe unbedingt vermeiden, denn sie führt schnell zu Wurzelfäule. Gießen Sie erst dann wieder, wenn die obersten 2-3 cm des Substrats angetrocknet sind. Verwenden Sie am besten zimmerwarmes, kalkarmes Wasser – Regenwasser ist ideal. Nach dem Gießen den Überschuss aus dem Untersetzer nach 15 Minuten entfernen.
Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, haben Sie mehrere Möglichkeiten:
- Besprühen Sie die Blätter (nicht die Blüten!) alle ein bis zwei Tage mit kalkarmem Wasser.
- Stellen Sie den Topf auf einen großen Untersetzer, der mit Kieselsteinen und Wasser gefüllt ist. Die Verdunstung schafft ein feuchtes Mikroklima.
- Gruppieren Sie die Medinilla mit anderen Zimmerpflanzen. Gemeinsam erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit in ihrer Umgebung.
Experten-Tipp: Werden die Blattränder braun und trocken, ist das ein klares Zeichen für zu trockene Raumluft.
Düngen, Umtopfen und der Schnitt nach der Blüte

In der Wachstums- und Blütezeit von März bis August freut sich Ihre Medinilla über Nährstoffe. Geben Sie alle zwei Wochen einen flüssigen Dünger für blühende Zimmerpflanzen oder Orchideen in halber Konzentration zum Gießwasser hinzu. Sobald die kühle Ruhephase im Herbst beginnt, wird das Düngen komplett eingestellt.
Umgetopft wird nur, wenn es absolut nötig ist, etwa alle zwei bis drei Jahre, wenn der Topf vollständig durchwurzelt ist. Medinillas mögen es eher eng. Verwenden Sie ein lockeres, luftiges Substrat. Eine Mischung aus hochwertiger Blumenerde, Pinienrinde (Orchideensubstrat) und Perlit im Verhältnis 2:1:1 ist perfekt und beugt Wurzelfäule vor.
Und was tun, wenn die prachtvolle Blüte vorbei ist? Schneiden Sie den gesamten verblühten Blütenstand nah am Stamm ab. So steckt die Pflanze ihre Energie nicht in die Samenbildung, sondern in das Wachstum neuer, kräftiger Blätter, die die Grundlage für die nächste Blütensaison bilden.