Funkien im Herbst: Der beste Schutz vor dem ersten Frost

Der Herbst taucht den Garten in warmes Licht und die Blätter der Funkien (Hosta) leuchten oft in einem letzten, prächtigen Goldgelb. Diese robusten Blattschönheiten haben uns den ganzen Sommer über Freude bereitet, doch jetzt brauchen sie unsere Hilfe, um gut durch den Winter zu kommen. Mit ein paar einfachen Handgriffen im Herbst sorgen Sie dafür, dass Ihre Funkien im nächsten Frühling wieder kraftvoll und gesund austreiben.

Der richtige Rückschnitt: Wann und wie viel?

Viele Gärtner sind unsicher, ob sie die Blätter der Funkien im Herbst abschneiden sollen oder nicht. Hier ist eine klare Empfehlung, die sich in der Praxis bewährt hat: Warten Sie auf den ersten richtigen Frost. Die Blätter werden dann von selbst matschig und legen sich wie eine natürliche Schutzdecke über das Herz der Pflanze – den Wurzelstock. Diese Blätterdecke ist ein kostenloser und effektiver Winterschutz.

Erst wenn das Laub vollständig welk und matschig ist, sollten Sie es entfernen. Das hat einen ganz praktischen Grund: Im feuchten, verrottenden Laub überwintern gerne Schneckeneier. Indem Sie die alten Blätter Ende November oder im frühen Dezember abräumen und im Kompost entsorgen, reduzieren Sie den Schneckenbefall im nächsten Jahr erheblich. Die verblühten Blütenstiele können Sie hingegen jederzeit bodennah abschneiden. So steckt die Pflanze ihre Energie nicht in die Samenbildung, sondern speichert sie in den Wurzeln für den Austrieb im Frühling.

Die Schutzdecke: Mulchen wie ein Profi

Nachdem das alte Laub entfernt ist, ist der perfekte Zeitpunkt für eine schützende Mulchschicht. Mulch isoliert den Boden, schützt die Wurzeln vor starkem Frost und verhindert, dass der Boden bei Wintersonne zu schnell austrocknet. Besonders in raueren Lagen Deutschlands, wie im Alpenvorland oder den Mittelgebirgen, ist dies ein entscheidender Schritt.

Was eignet sich am besten als Mulchmaterial?

• Herbstlaub: Die günstigste und natürlichste Variante. Einfach eine 5-10 cm dicke Schicht trockenes Laub über dem Wurzelbereich verteilen.
• Reifer Kompost: Er schützt nicht nur, sondern versorgt die Pflanze im Frühjahr direkt mit den ersten Nährstoffen. Eine Schicht von 3-5 cm ist ideal.
• Rindenmulch: Eine ebenso dicke Schicht schützt gut, achten Sie aber darauf, im Frühjahr etwas stickstoffbetonten Dünger (z.B. Hornspäne) zu geben, da Rindenmulch beim Verrotten Stickstoff bindet.
• Tannenreisig: Besonders in schneearmen Wintern schützt Reisig vor austrocknender Wintersonne und kaltem Wind.

Wichtiger Tipp: Bringen Sie die Mulchschicht erst auf, wenn der Boden bereits leicht angefroren ist. Mulchen Sie zu früh, kann sich unter der Schicht Wärme stauen, was Fäulnis begünstigen und Mäuse anlocken kann.

Sonderfall Topf-Funkien: So überleben sie garantiert

Funkien im Topf sind dem Frost viel stärker ausgesetzt als ihre Artgenossen im Beet. Der Wurzelballen kann im Kübel komplett durchfrieren, was für die Pflanze tödlich ist. Daher benötigen sie besonderen Schutz.

So machen Sie Ihre Topf-Funkien winterfest:

1. Standort wählen: Rücken Sie die Töpfe an eine geschützte Hauswand, am besten auf die Nord- oder Ostseite, um sie vor der starken Wintersonne zu schützen.
2. Topf einpacken: Wickeln Sie den Topf mit Jute, Vlies oder Luftpolsterfolie ein. Das isoliert den Wurzelballen vor der Kälte.
3. Von unten isolieren: Stellen Sie den Topf auf eine Styroporplatte, ein Holzbrett oder auf Tonfüße. Der direkte Kontakt mit dem kalten Stein- oder Betonboden wird so vermieden.
4. Leicht gießen: Vergessen Sie nicht, Ihre Topf-Funkien an frostfreien Tagen gelegentlich ein wenig zu gießen. Der Wurzelballen darf auch im Winter nicht komplett austrocknen.

Mit diesen wenigen, aber wirkungsvollen Maßnahmen investieren Sie nur wenig Zeit, sichern aber das Überleben Ihrer majestätischen Funkien. Die Belohnung ist ein kraftvoller Austrieb im Frühling und ein prächtiger Blattschmuck für die gesamte nächste Gartensaison.