Das ist die wichtigste Arbeit im Herbstgarten

Der Herbst ist da. Die Tage werden kürzer, die Luft kühler und der Drang, es sich mit einer Tasse Tee auf dem Sofa gemütlich zu machen, wird immer größer. Doch bevor Sie sich endgültig in den wohlverdienten „Garten-Winterschlaf“ verabschieden, steht noch eine entscheidende Aufgabe an. Viele übersehen sie, doch sie ist der Schlüssel für einen guten Start ins nächste Frühjahr.
Man könnte meinen, es ginge um das Pflanzen von Frühlingszwiebeln oder den letzten Rückschnitt. Doch die wirklich wichtigste Arbeit im Herbst ist eine, die wir oft auf den Frühling verschieben: das Jäten von Unkraut. Ja, richtig gelesen. Was jetzt wie eine lästige Pflicht erscheint, erspart Ihnen im nächsten Jahr unzählige Stunden Arbeit und Frust.
Warum Jäten im Herbst so entscheidend ist
Im Herbst Unkraut zu entfernen, ist keine reine Kosmetik, sondern eine strategische Maßnahme. Der Boden ist nach den Herbstregen meist feucht und locker, was das Herausziehen von Wurzeln enorm erleichtert. Aber das ist nicht der einzige Grund:
- Samenverbreitung stoppen: Einjährige Unkräuter wie die Vogelmiere oder das Einjährige Rispengras nutzen die letzten milden Tage, um massenhaft Samen zu bilden. Jede Pflanze, die Sie jetzt entfernen, verhindert hunderte oder tausende neue Pflänzchen im Frühling.
- Wurzelunkräuter schwächen: Mehrjährige Unkräuter wie Giersch, Quecke oder Löwenzahn ziehen im Herbst ihre ganze Energie in die Wurzeln zurück, um den Winter zu überstehen. Wenn Sie sie jetzt entfernen, treffen Sie sie an ihrer empfindlichsten Stelle und schwächen sie nachhaltig. Im Frühling sind sie viel schwerer zu bekämpfen, wenn sie ihre ganze Kraft ins Wachstum stecken.
- Schädlingsverstecke beseitigen: Dichte Unkrautnester sind das perfekte Winterquartier für Schneckeneier und Pilzsporen. Eine saubere Fläche reduziert den Schädlings- und Krankheitsdruck im kommenden Jahr erheblich.
Die richtige Strategie: Werkzeug und Timing

Effektives Jäten im Herbst ist kein Hexenwerk, wenn man es richtig angeht. Der ideale Zeitpunkt ist von Ende September bis Anfang November, solange der Boden noch nicht gefroren ist. Am besten arbeiten Sie nach einem leichten Regentag, wenn die Erde weich ist.
Das richtige Werkzeug macht den Unterschied. Statt sich nur zu bücken, investieren Sie in ein paar Helfer:
- Für tiefwurzelnde Unkräuter (Löwenzahn, Disteln): Ein Löwenzahnstecher ist Gold wert. Er hebelt die gesamte Pfahlwurzel aus dem Boden. Ein gutes Modell kostet zwischen 15 und 25 Euro und hält oft ein Leben lang.
- Für flächigen Bewuchs (Vogelmiere): Hier eignen sich ein Sauzahn oder eine Pendelhacke. Damit können Sie die Wurzeln knapp unter der Oberfläche kappen, ohne das Bodenleben zu stark zu stören.
- Für hartnäckige Wurzelgeflechte (Giersch, Quecke): Eine Grabegabel ist hier die beste Wahl. Mit ihr lockern Sie den Boden tief auf und können die langen, weißen Rhizome sorgfältig aus der Erde ziehen. Jedes im Boden verbliebene Stück kann neu austreiben!
Profi-Tipp: Entsorgen Sie Wurzelunkräuter wie Giersch und Quecke nicht auf dem offenen Kompost, da sie dort weiterwachsen können. Geben Sie sie lieber in die Biotonne oder lassen Sie sie in einem schwarzen Sack in der Sonne vollständig vertrocknen, bevor sie auf den Kompost kommen.
Der clevere nächste Schritt: Den Boden schützen

Nachdem die Beete sauber sind, machen Sie bitte nicht den Fehler, den Boden kahl über den Winter zu lassen. Nackte Erde ist anfällig für Erosion durch Regen und verliert an Nährstoffen. Der beste Weg, um Ihre Arbeit zu sichern und dem Boden etwas Gutes zu tun, ist das Mulchen.
Eine 5-7 cm dicke Schicht aus organischem Material schützt den Boden wie eine Decke. Sie unterdrückt das Keimen von verbliebenen Unkrautsamen, hält die Feuchtigkeit im Boden und füttert die wertvollen Mikroorganismen. Im Frühling finden Sie darunter eine wunderbar lockere, krümelige Erde vor.
Geeignete Mulchmaterialien für den Herbst:
- Herbstlaub: Kostenlos und überall verfügbar. Es ist der natürliche Winterschutz für den Waldboden.
- Rasenschnitt: Mischen Sie ihn am besten mit Laub, damit er nicht fault.
- Reifer Kompost: Die beste Nährstoffquelle für Ihre Beete.
- Rindenmulch: Ideal für Flächen unter Sträuchern und Hecken.
Ein wenig Mühe beim Jäten und Mulchen im Herbst ist eine der besten Investitionen, die Sie für Ihren Garten tätigen können. Sie werden sich im Frühling danken, wenn Sie mit einem sauberen, gesunden Beet in die neue Saison starten.