Herbstlaub: Nicht wegwerfen, sondern clever nutzen!

von Kates Hygge
herbstlaub nicht wegwerfen sondern clever nutzen

Der Herbst ist da und mit ihm die Blätter. Berge von Blättern. Viele Gärtner sehen darin nur lästige Arbeit. Doch bevor Sie zum Laubsauger greifen oder gar über verbotene Methoden wie das Verbrennen nachdenken, halten Sie inne. Gefallenes Laub ist kein Abfall, sondern pures Gartengold. Es ist eine kostenlose Ressource, die Ihren Garten gesünder, lebendiger und widerstandsfähiger machen kann. Das Verbrennen von Gartenabfällen ist in den meisten deutschen Gemeinden streng verboten und schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihrer Gesundheit. Wir zeigen Ihnen drei einfache und effektive Methoden, wie Sie diesen Schatz clever nutzen können.

Methode 1: Der schnelle Laub-Mulch als Winterschutz

Die einfachste und schnellste Art, Laub zu verwenden, ist als schützende Mulchdecke. Anstatt Ihre Staudenbeete und den Boden unter Hecken und Sträuchern über den Winter kahl zu lassen, breiten Sie eine Schicht Laub darüber aus. Das ist Natur pur und hat gleich mehrere Vorteile:

  • Bodenschutz: Eine 5-10 cm dicke Laubschicht schützt den Boden vor extremen Temperaturschwankungen, Austrocknung und Erosion durch starken Regen.
  • Nährstoffzufuhr: Regenwürmer und andere Bodenlebewesen ziehen die Blätter nach und nach in die Erde und verwandeln sie in wertvollen Humus. Das verbessert die Bodenstruktur und versorgt Ihre Pflanzen im Frühjahr mit Nährstoffen.
  • Unkrautunterdrückung: Eine dichte Mulchschicht unterdrückt das Keimen von Unkrautsamen im nächsten Frühling.

Praxis-Tipp: Fahren Sie vor dem Ausbringen mit dem Rasenmäher ein- oder zweimal über den Laubhaufen. Das zerkleinerte Laub verrottet schneller, wird nicht so leicht vom Wind verweht und bildet keine undurchlässige Schicht. Wichtig: Entfernen Sie das Laub unbedingt von Rasenflächen! Unter einer dicken, nassen Laubschicht würde der Rasen ersticken, gelb werden und anfällig für Pilzkrankheiten.

Methode 2: Die „Igel-Ecke“ – Ein Paradies für Nützlinge

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Ein unaufgeräumter Garten ist ein lebendiger Garten. Anstatt jedes letzte Blatt zu entfernen, suchen Sie sich eine ruhige, windgeschützte Ecke – vielleicht hinter einem Gartenhaus oder unter einer dichten Hecke – und schaffen Sie bewusst einen Unterschlupf für Tiere.

Ein lockerer Haufen aus Laub, gemischt mit einigen Ästen und Zweigen, ist der perfekte Ort für viele nützliche Gartenhelfer, um den Winter zu überstehen:

  • Igel: Sie bauen ihre Winterschlafnester am liebsten in solchen geschützten Haufen.
  • Nützliche Insekten: Marienkäfer, Florfliegen und viele Wildbienenarten verkriechen sich im Laub, um vor Frost geschützt zu sein. Im nächsten Jahr helfen sie Ihnen kostenlos bei der Schädlingsbekämpfung.
  • Amphibien: Auch Erdkröten und Molche nutzen solche Verstecke gerne.
  • Vögel: Amseln und Rotkehlchen lieben es, in den Laubhaufen nach Insekten und Würmern zu suchen.

Lassen Sie diesen Haufen einfach bis ins Frühjahr (mindestens bis Ende März) ungestört liegen. Es kostet Sie nichts und Sie fördern aktiv die Artenvielfalt in Ihrem Garten.

Methode 3: Lauberde herstellen – Das „schwarze Gold“

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Lauberde, auch Blattkompost genannt, ist einer der besten Bodenverbesserer, die es gibt. Sie ist nährstoffarm, aber extrem reich an Humus, der die Fähigkeit des Bodens, Wasser und Nährstoffe zu speichern, enorm verbessert. Die Herstellung ist kinderleicht.

So geht’s Schritt für Schritt:

  1. Sammeln & Zerkleinern: Sammeln Sie das Laub. Auch hier gilt: Mit dem Rasenmäher zerkleinertes Laub verrottet deutlich schneller.
  2. Behälter wählen: Sie brauchen einen einfachen Behälter. Ein simpler Rahmen aus vier Holzlatten und Kaninchendraht (Kosten: ca. 15-20 € im Baumarkt) ist ideal, da er luftdurchlässig ist. Alternativ funktionieren auch große, stabile Müllsäcke, in die Sie mit einer Gabel einige Luftlöcher stechen.
  3. Befüllen & Befeuchten: Füllen Sie das Laub in den Behälter. Es sollte feucht sein wie ein ausgedrückter Schwamm. Wenn das Laub sehr trocken ist, gießen Sie es mit einer Gießkanne an.
  4. Geduld haben: Jetzt übernimmt die Natur. Pilze und Mikroorganismen beginnen mit der Zersetzung.

Welches Laub eignet sich?

  • Schnell (ca. 1 Jahr): Blätter von Obstbäumen, Ahorn, Linde, Esche, Birke und Hainbuche ergeben eine feine, krümelige Lauberde.
  • Langsam (ca. 2 Jahre): Eichen-, Walnuss- und Buchenlaub enthält mehr Gerbsäure und verrottet langsamer. Die fertige Erde ist leicht sauer und damit perfekt für Rhododendren, Hortensien und Heidelbeeren. Walnusslaub sollten Sie am besten getrennt kompostieren, da es den Stoff Juglon enthält, der das Wachstum anderer Pflanzen hemmen kann. Nach dem Verrotten ist dieser Stoff aber abgebaut.

Nach ein bis zwei Jahren haben Sie eine dunkle, wunderbar nach Waldboden duftende Erde, die Sie zum Anreichern Ihrer Pflanzbeete, als Zusatz für Balkonkästen oder gemischt mit Sand als hochwertige Anzuchterde verwenden können.

Kates Hygge

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