Jetzt im September pflanzen: Dieser Strauch blüht sogar im Winter

Stellen Sie sich einen Farbtupfer im grauen Winter vor. Während die meisten Pflanzen ruhen, entfaltet ein besonderer Strauch seine volle Pracht. Der Chinesische Fransenfadenstrauch (Loropetalum chinense) ist ein echter Geheimtipp für alle, die auch in der kalten Jahreszeit nicht auf Blüten verzichten möchten. Der September ist der ideale Zeitpunkt, um ihm ein neues Zuhause zu geben, damit er sich vor dem ersten Frost gut einwurzeln kann.
Der richtige Standort: Das A und O für den Erfolg
Ursprünglich aus Asien stammend, ist der Fransenfadenstrauch ein atemberaubender Anblick. Seine Blätter leuchten je nach Sorte in tiefem Burgund, Bronze oder kräftigem Violett und sind schon ohne Blüten ein Schmuckstück. Die eigentliche Show beginnt jedoch im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr, oft schon ab Februar, wenn sich unzählige, fransige Blüten in Pink, Rot oder Weiß zeigen.
Die größte Herausforderung in Deutschland ist seine Frostempfindlichkeit. Ältere, gut etablierte Exemplare vertragen kurzzeitig Temperaturen bis etwa -10 °C, doch für junge Pflanzen ist schon bei -5 °C Vorsicht geboten. Der Erfolg hängt daher entscheidend vom Standort ab:
- In milden Regionen: In Gebieten mit Weinbauklima (z.B. Rheingraben, Moseltal) können Sie den Strauch direkt in den Garten pflanzen. Wählen Sie einen geschützten Platz, idealerweise vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand. Hier profitiert die Pflanze von der abstrahlenden Wärme und ist vor eisigen Winden geschützt.
- In kühleren Regionen: Hier ist die Kultur im Kübel die sicherste Methode. So können Sie den Strauch im Winter an einen kühlen, hellen Ort wie einen unbeheizten Wintergarten, eine Garage mit Fenster oder ein helles Treppenhaus bei 5-10 °C umziehen.
Expertentipp: Achten Sie auf Sorten, die als besonders robust gelten. Sorten wie ‚Black Pearl‘ oder ‚Ever Red‘ sind im deutschen Fachhandel gut erhältlich und haben sich bewährt. Eine junge Pflanze im 3-Liter-Topf kostet in der Regel zwischen 15 und 25 Euro.
So pflanzen Sie den Strauch im September richtig

Der Septemberboden ist noch warm und meist ausreichend feucht. Das gibt dem Fransenfadenstrauch genug Zeit, feine Wurzeln zu bilden und stark in den Winter zu gehen. Gehen Sie Schritt für Schritt vor, um Fehler zu vermeiden.
Zuerst der Boden: Loropetalum liebt einen sauren, humusreichen und gut durchlässigen Boden – ähnlich wie Rhododendren. Schwerer Lehmboden ist ungeeignet, da er zu Staunässe neigt, die die Wurzeln faulen lässt.
- Boden vorbereiten: Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen. Mischen Sie den Aushub großzügig mit Rhododendronerde oder einer Mischung aus Kompost und torffreier Moorbeeterde.
- Richtig einsetzen: Wässern Sie den Wurzelballen gründlich, bevor Sie ihn aus dem Topf nehmen. Setzen Sie die Pflanze so tief in die Erde, wie sie zuvor im Topf stand – niemals tiefer!
- Auffüllen und Angießen: Füllen Sie das Loch mit der vorbereiteten Erde, treten Sie diese leicht an und gießen Sie kräftig an, damit sich die Erde um die Wurzeln schließt.
- Mulchen: Decken Sie den Wurzelbereich mit einer 5-7 cm dicken Schicht Rindenmulch oder Laub ab. Das schützt die Wurzeln vor dem Austrocknen und dem ersten Frost.
Pflege und Winterschutz für prächtige Blüten

Nach der Pflanzung ist es wichtig, den Boden in den ersten Wochen gleichmäßig feucht zu halten, aber nicht zu durchnässen. Einmal etabliert, ist der Strauch relativ pflegeleicht. Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte im Frühjahr fördert einen kompakten Wuchs.
Der Winterschutz ist entscheidend, besonders im ersten Jahr. Für ausgepflanzte Exemplare in kühleren Lagen gilt:
- Wurzelschutz: Erhöhen Sie die Mulchschicht im Spätherbst und decken Sie den Bereich zusätzlich mit Tannenreisig ab.
- Kronenschutz: Bei angekündigten starken Frösten (unter -8 °C) sollten Sie den oberirdischen Teil des Strauches locker mit einem Wintervlies umhüllen.
Mit der richtigen Vorbereitung im September schaffen Sie die besten Voraussetzungen dafür, dass dieser außergewöhnliche Strauch Ihren Garten auch im tiefsten Winter mit seinen leuchtenden Blüten verzaubert. Ein kleiner Aufwand für eine große Wirkung.