Deine Terrasse fürs Leben: Der ehrliche Guide, damit du baust wie ein Profi

Terrassengestaltung ist kein Luxus, sondern eine Kunstform! Entdecken Sie 24 kreative Ideen, um Ihre Außenfläche in ein Paradies zu verwandeln.

von Anna Müller

Ich hab schon so viele Terrassen gesehen – die richtig guten, die jahrzehntelang halten, aber eben auch die traurigen Fälle. Du weißt schon, die Dinger, die sich nach dem zweiten Winter absenken, wo das Holz fault oder, schlimmer noch, das Wasser geradewegs zur Hauswand läuft. Solche Fehler sind nicht nur super ärgerlich, die können auch richtig ins Geld gehen und im schlimmsten Fall sogar deinem Haus schaden.

Deshalb gibt’s hier mal Klartext. Kein trockenes Gerede, sondern ehrliche Tipps aus der Praxis, von jemandem, der das schon unzählige Male gemacht hat. Wir gehen alles durch, was wirklich zählt: von der cleveren Planung über das unsichtbare, aber absolut entscheidende Fundament bis zur richtigen Materialwahl. Eine gute Terrasse ist eben mehr als nur ein paar Bretter auf dem Rasen. Sie ist ein kleines Bauwerk, das einiges aushalten muss. Aber keine Sorge, das ist kein Hexenwerk, wenn man die Grundregeln kennt.

Die Planung: 5 Minuten nachdenken spart 5 Stunden Arbeit

Bevor du auch nur einen Spaten in die Hand nimmst, muss der Plan stehen. Viele denken dabei nur an die Größe und vielleicht noch an die Farbe der Dielen. Das ist nett, aber die technischen Details sind das, was am Ende über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.

balkon-sichtschutz-moderner-tisch-mit-kerzen als dekoration

Standort & Himmelsrichtung – Mehr als nur eine Sonnenfrage

Die Lage deiner Terrasse hat massive Auswirkungen. Eine reine Südterrasse ist natürlich ein Traum für Sonnenanbeter, aber Vorsicht: Dunkle WPC-Dielen können hier im Hochsommer locker 60 bis 70 Grad heiß werden. Barfußlaufen? Vergiss es. Da sind helleres Holz oder Stein oft die klügere Wahl. Eine Nordterrasse liegt dagegen oft im Schatten, was super angenehm sein kann. Der Nachteil: Hier fühlen sich Algen und Moos pudelwohl. Um diesen Grünbelag in Schach zu halten, ist eine top Belüftung unter den Dielen das A und O.

Größe & Nutzung – Was soll hier eigentlich passieren?

Überleg mal ganz praktisch: Reicht ein kleiner Tisch für den Morgenkaffee oder soll hier die große Grillparty mit der ganzen Familie steigen? Als Faustregel kannst du pro Sitzplatz am Tisch gut und gerne 1,5 bis 2 Quadratmeter einplanen, damit man auch mal aufstehen kann, ohne dass alle aufstehen müssen. Und der Grill braucht seinen eigenen, sicheren Platz, mit genug Abstand zu allem, was brennen könnte. Plan das von Anfang an ein, sonst versperrt am Ende die Sonnenliege den Weg zum Kühlschrank.

balkon-sichtschutz-stein- ziegel

Der Anschluss ans Haus – Der kritischste Punkt von allen

Hier passieren die teuersten Fehler. Die Oberkante deiner neuen Terrasse muss immer ein paar Zentimeter unter der Türschwelle enden. Warum? Damit dir bei einem Wolkenbruch das Wasser nicht ins Wohnzimmer läuft. Es gibt klare technische Regeln für die Gebäudeabdichtung, die genau das sicherstellen sollen. Für komplett barrierefreie Übergänge gibt es spezielle Entwässerungsrinnen, die direkt vor der Tür verlegt werden. Aber ganz ehrlich: Das ist ein Job für einen Profi. Wenn hier was schiefgeht, hast du Feuchtigkeit in der Wand, und das wird richtig, richtig teuer.

Kleiner Reality-Check, bevor du überhaupt loslegst: Nimm einen Zollstock. Hast du unter deiner Terrassentür genug „Luft“ nach unten für das nötige Gefälle? Bei einer 4 Meter tiefen Terrasse sind das gut 8 Zentimeter (4 m x 2 cm/m). Wenn dieser Platz nicht da ist, musst du umdenken!

Brauchst du eine Baugenehmigung?

Die häufigste Frage überhaupt. Die Antwort ist leider ein klares „kommt drauf an“. Jedes Bundesland und manchmal sogar jede Gemeinde hat da eigene Regeln. In der Regel sind einfache, ebenerdige Terrassen bis zu einer bestimmten Größe genehmigungsfrei. Sobald aber eine Überdachung draufkommt, die Terrasse erhöht wird oder eine gewisse Fläche überschreitet, sieht die Welt schon anders aus. Ein kurzer Anruf beim lokalen Bauamt kostet nichts und erspart dir potenziell eine Abrissverfügung. Gut investierte Zeit!

balkongestaltung mit brettern und grünen pflanzen

Der Unterbau: Das unsichtbare Herzstück deiner Terrasse

Du kannst dir die teuersten Dielen der Welt kaufen – wenn der Unterbau schlappmacht, war alles umsonst. Hier wird am häufigsten gespart und gepfuscht. Dabei trägt der Unterbau die ganze Last und sorgt dafür, dass die Dielen eben liegen und die Luft zirkulieren kann. Das nennen die Profis „konstruktiven Holzschutz“ – die Bauweise selbst schützt das Material.

Das Fundament: Dein Schutz vor wackeligen Platten

In unseren Breitengraden gefriert der Boden im Winter. Wasser dehnt sich dabei aus und hebt alles an, was nicht tief genug gegründet ist. Das Ergebnis siehst du im Frühjahr an vielen Gehwegen. Um das bei deiner Terrasse zu verhindern, müssen die Fundamente in eine frostsichere Tiefe von mindestens 80 cm reichen. Wer hier spart und nur ein paar Gehwegplatten in ein Sandbett legt, darf sich nicht wundern, wenn die Terrasse nach zwei Jahren einer Hügellandschaft gleicht.

Für eine Holzterrasse sind Punktfundamente aus Beton der Standard. Dafür gräbst du im Abstand von etwa 1 bis 1,5 Metern Löcher (ca. 30×30 cm breit und 80 cm tief). Und ganz ehrlich, das mit dem Spaten zu machen, ist eine Strafarbeit. Leih dir für rund 50 Euro am Tag einen Erdbohrer im Baumarkt. Das spart dir einen ganzen Tag Schinderei und einen kaputten Rücken. Die Löcher füllst du mit Beton und setzt einen Pfostenträger aus Metall in den feuchten Beton. Ich persönlich nehme fast immer H-Anker, die mit einbetoniert werden. Die sind bombenfest und halten das Holz der Unterkonstruktion auf Abstand zum feuchten Beton.

extravagante-terrasse-mit-einem-bett- moderne ideen

Die Unterkonstruktion: Das Gerüst für deine Dielen

Auf den Fundamenten liegt dann das eigentliche Tragegerüst. Und hier kommt der Fehler, den ich am häufigsten sehe und der am teuersten wird: Leute kaufen sich schicke, teure Dielen für 100 €/m² und schrauben sie auf eine billige Fichten-Unterkonstruktion. Das ist, als würdest du einen Porsche-Motor in ein rostiges Fahrgestell einbauen. Nach vier, fünf Jahren ist die Fichte unten drunter nur noch Kompost, während die Dielen oben noch top aussehen. Dann heißt es: alles hochreißen und neu machen. Doppelte Kosten, doppelter Ärger.

Die Regel ist einfach: Das Holz der Unterkonstruktion muss mindestens so haltbar sein wie der Belag. Nimm also Kanthölzer aus Lärche oder Douglasie. Bei sehr hochwertigen Terrassen oder schwierigen Bedingungen ist sogar Aluminium eine super (wenn auch teurere) Option. Der Abstand der Balken? Bei einer normalen Dielenstärke von 25-28 mm solltest du einen Abstand von Mitte zu Mitte von 50 cm nicht überschreiten. Bei WPC-Dielen oft sogar weniger, da sie bei Hitze weicher werden – da immer auf die Herstellerangaben schauen!

grüne-möbel-auf-einer-modernen-terrasse- mitten in der stadt
What's Hot
batch pexels zvolskiy 1721937 copy

Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Die Wahl des Belags: Was passt zu dir und deinem Leben?

Der Belag ist das Gesicht deiner Terrasse. Die Entscheidung ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern auch der Pflege, des Gefühls unter den Füßen und natürlich des Budgets.

  • Holz-Klassiker (Lärche/Douglasie): Das sind die Arbeitspferde unter den Terrassenhölzern. Sie haben eine gute natürliche Haltbarkeit und halten bei guter Bauweise etwa 10-15 Jahre. Unbehandelt bekommen sie mit der Zeit eine schöne silbergraue Patina. Nachteil: Sie können zu Splittern neigen. Preislich liegst du hier bei ca. 30-50 €/m².
  • Tropenhölzer (z.B. Bangkirai, Ipe): Extrem hart, extrem dicht und extrem langlebig – oft halten sie 25 Jahre und länger. Ipe ist so dicht, dass es im Wasser untergeht. Wichtig ist hier aber, unbedingt auf eine nachhaltige Herkunft zu achten (achte auf Siegel wie FSC oder PEFC). Preislich geht es hier meist erst ab 80-100 €/m² los.
  • Thermoholz: Hier werden heimische Hölzer durch Hitze extrem widerstandsfähig gemacht, fast auf dem Niveau von Tropenholz. Sie sind sehr formstabil, aber oft auch ein wenig spröder. Eine super Alternative!
  • WPC (Holz-Kunststoff-Gemisch): Der größte Vorteil ist der geringe Pflegeaufwand. Kein Ölen, keine Splitter. Aber Achtung: Die Qualitätsunterschiede sind gigantisch. Finger weg von den billigen Hohlkammer-Profilen aus dem Angebotsprospekt! Die können sich bei Hitze verformen wie eine Banane. Wenn WPC, dann massive Dielen von einem Markenhersteller. Die kosten zwar mehr (ca. 50-100 €/m²), aber es lohnt sich.
  • Stein & Keramik: Extrem robust und pflegeleicht. Hier ist der Unterbau aber nochmal eine andere Nummer, meistens eine Betonplatte oder ein stabiles Splittbett. Achte bei Fliesen unbedingt auf eine hohe Rutschhemmung (mindestens Klasse R10), damit du bei Regen nicht ins Schleudern kommst.
ideen-für-terrassengestaltung-am-dach- möbelset aus tisch mit stühlen und liegestühlen

Die Verlegung: Hier zeigt sich, wer’s kann

Gutes Material kann durch eine falsche Verlegung ruiniert werden. Zwei Dinge sind dabei absolut heilig: das Gefälle und die Befestigung.

Das Gefälle: Die wichtigste Regel von allen!

Jede. Einzelne. Terrasse. Braucht. Ein. Gefälle! Und zwar von 1,5 % bis 2 %, immer vom Haus weg. Das bedeutet: Pro Meter Terrassentiefe muss die Konstruktion um 1,5 bis 2 cm abfallen. Bei unserer 4 Meter tiefen Terrasse sind das also 6 bis 8 cm Höhenunterschied. Nur so läuft das Wasser sauber ab und staut sich nicht an deiner Hauswand. Das ist der häufigste und teuerste Fehler, den ich bei Sanierungen sehe.

Befestigung und Fugen: Die kleinen Details mit großer Wirkung

Du kannst die Dielen sichtbar von oben verschrauben. Das ist die robusteste Methode. Aber bitte, bitte, bitte nimm Edelstahlschrauben! Mindestens A2, am Pool oder in Küstennähe sogar A4. Alles andere rostet dir weg und hinterlässt hässliche schwarze „Tränen“ im Holz. Bei Harthölzern musst du unbedingt vorbohren, sonst reißt das Holz oder die Schraube bricht ab.

ideen-für-terrassengestaltung-bild-an-der-wand- ideen für terrassengestaltung
What's Hot
wir schreiben

Architekturprojekte dokumentieren: Tipps für professionelle Studienarbeiten

Achtung, Kostenfalle: So ein Päckchen guter Edelstahlschrauben kann eine Menge kosten. Für eine ganze Terrasse von 20 m² bist du da schnell bei 300-500 € nur für die Schrauben. Das wird bei der Planung oft vergessen!

Die Alternative sind unsichtbare Befestigungen mit Clips. Das sieht super edel aus, macht aber den Austausch einer einzelnen Diele später komplizierter. Und denk an die Fugen zwischen den Dielen! Holz arbeitet, es dehnt sich bei Nässe aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen. Eine Fuge von 5 bis 8 mm gibt dem Holz den Platz, den es braucht.

Werkzeug, Pflege & Kosten: Was wirklich auf dich zukommt

Eine Terrasse ist eine Investition. Hier eine ehrliche Einschätzung, was du brauchst und was es kostet.

Dein Werkzeugkoffer

Du brauchst nicht die Werkstatt eines Profis, aber ein paar Dinge sind unerlässlich: einen guten Akkuschrauber (besser zwei: einen zum Bohren, einen zum Schrauben), eine Stich- oder Handkreissäge, eine lange Wasserwaage, Zollstock und Winkel. Mein Tipp: Für perfekt gerade Schnitte ist eine Kappsäge Gold wert. Die kannst du dir, genau wie den Erdbohrer für die Fundamente, für kleines Geld im Baumarkt leihen.

ideen-für-terrassengestaltung-möbelset- elegante ausstattung

Die Pflege danach

Die Terrasse steht, Applaus! Und jetzt? Wenn du den warmen Holzton erhalten willst, musst du ölen. Am besten einmal direkt nach dem Bau und dann ein- bis zweimal im Jahr (Frühling und Herbst sind ideal). Nimm dafür ein spezielles Terrassenöl, keine Lacke, die abblättern. Und der unvermeidliche Grünbelag? Bitte nicht mit dem Hochdruckreiniger draufhalten! Der raut die Holzfasern nur auf und macht es schlimmer. Besser: Ein Eimer warmes Wasser, ein Schuss Grünbelagentferner und ein Schrubber. Ordentlich schrubben, abspülen, fertig.

Was kostet der Spaß? Eine Beispielrechnung

Nur auf den Quadratmeterpreis der Dielen zu schauen, ist die halbe Wahrheit. Lass uns mal eine typische 20 m² Terrasse (4x5m) mit Lärche grob durchrechnen:

  • Belag (Lärche, ca. 40 €/m²): 20 m² x 40 € = 800 €
  • Unterkonstruktion (Lärche): Du brauchst etwa 55 laufende Meter. Das sind nochmal ca. 250-300 €.
  • Fundamente & Träger: Sagen wir 12 Punktfundamente. Das sind ca. 12 Säcke Fertigbeton (ca. 60 €) und 12 H-Anker (ca. 120 €).
  • Der teure Kleinkram: Die Edelstahlschrauben! Rechnen wir mal realistisch mit 400 €. Dazu Unkrautvlies, Gummipads etc., nochmal 150 €.

Schnell überschlagen landest du also allein beim Material für eine solide Lärchenterrasse bei rund 1.700 – 2.000 €. Das ist eine Hausnummer, oder? Das zu wissen hilft, realistisch zu planen.

ideen-für-terrassengestaltung-sichtschutz-liegestuhl-dekorative-pflanzen- einfach und schön
What's Hot
look der iphone 17

Wie könnte der Look der iPhone 17 Hüllen aussehen? Erste Trends in Farbe und Form.

Selber machen oder machen lassen?

Eine einfache, ebenerdige Rechteck-Terrasse ist für einen geübten Heimwerker machbar. Aber sobald es komplex wird – Anschlüsse ans Haus, Hanglagen, Dachterrassen – rate ich dringend zum Fachbetrieb. Der kostet zwar, aber du bezahlst für Erfahrung, die richtigen Werkzeuge und vor allem für eine Gewährleistung. Dieser Seelenfrieden ist oft unbezahlbar.

Puh, das war eine Menge Input! Aber ich verspreche dir: Wenn du dir die Zeit für die Planung nimmst und vor allem nicht am Fundament sparst, baust du dir einen Ort, an dem du viele, viele Jahre Freude haben wirst. Und das ist doch das Ziel, oder?

Bildergalerie zur Inspiration

interessante-terrassengestaltung-romantische-beleuchtung- und tisch mit stühlen
kreative-terrassengestaltung-zwei-stühle-grüne-pflanzen- moderne ideen
What's Hot
das minikleid

Fünf Kleider für fünf Anlässe – diese Modelle dürfen in deinem Kleiderschrank nicht fehlen

Der Teufel steckt im Detail: Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. Verwende für die Verschraubung deiner Dielen unbedingt Schrauben aus Edelstahl, um hässliche Rostflecken zu vermeiden. Aber Achtung: Bei Terrassen in Küstennähe oder an einem Salzwasserpool reicht normaler A2-Edelstahl nicht aus. Hier musst du zu A4-Schrauben greifen. Sie sind seewasser- und säurebeständig und verhindern auch unter härtesten Bedingungen Korrosion.

küche-auf-dem-dach-moderne-terrassengestaltung

WPC oder Echtholz – was ist auf lange Sicht wirklich pflegeleichter?

WPC (Wood-Plastic-Composite) wird oft als die „faule“ Lösung beworben: kein Streichen, kein Ölen. Das stimmt, aber pflegefrei ist es nicht. Hochwertige WPC-Dielen, etwa von TimberTech oder Trex, müssen regelmäßig mit speziellen Reinigern gesäubert werden, um Flecken und Grünbelag zu entfernen. Echtholz wie Lärche oder Douglasie braucht zwar jährlich eine Öl-Kur, um die Farbe zu erhalten, ist aber bei mechanischen Beschädigungen wie tiefen Kratzern oft einfacher zu reparieren – einfach abschleifen und neu ölen. Die Wahl ist also eher eine Frage des „Welche Art von Pflege liegt mir mehr?“.

moderne-leucher-ideen-für-terrassengestaltung - möbelset
What's Hot
digitale intelligenz

Digitale Intelligenz für Glas, Fenster und Türen: So gestaltet Software die Zukunft des Bauens

„Eine gelungene Terrasse ist keine Insel, sondern eine Brücke zwischen Haus und Garten“, sagt Landschaftsarchitekt Peter Berg.

Denk bei deiner Planung über die Kanten der Terrasse hinaus. Wie schaffst du einen weichen Übergang zum Rasen oder zu den Beeten? Stufen, die in den Garten führen, Pflanzkübel, die die Form der Terrasse aufgreifen, oder ein Belag, der sich in einem Gartenweg fortsetzt, verbinden die beiden Bereiche harmonisch. So wirkt dein Außenbereich nicht wie ein Fremdkörper, sondern als integraler Bestandteil deines grünen Wohnzimmers.

moderne-terrasse-gestalten- nesttisch aus stein

Das richtige Lichtkonzept verwandelt deine Terrasse nach Sonnenuntergang in eine magische Oase. Statt einer einzigen, grellen Lampe an der Hauswand, setze auf verschiedene Lichtquellen. Indirekte LED-Strips unter den Dielenkanten oder an Stufen lassen die Terrasse schweben. Bodenspots, die gezielt einen schönen Baum oder Strauch anstrahlen, schaffen Tiefe. Ergänzt durch ein paar Windlichter oder eine Lichterkette entsteht eine Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt.

moderne-terrassengestaltung-sichtschutz- zwei liegestühle und zwei sonnenschirme
  • Verhindert Staunässe und damit Fäulnis an der Unterkonstruktion.
  • Sorgt für eine gleichmäßige Lastverteilung und schützt vor Absenkungen.
  • Ermöglicht eine präzise Ausrichtung der gesamten Terrasse, auch bei unebenem Grund.

Das Geheimnis? Verstellbare Stelzlager. Diese kleinen Helfer aus robustem Kunststoff sind eine moderne und flexible Alternative zu Betonfundamenten oder Holzbalken. Sie sparen Zeit, gleichen Höhenunterschiede millimetergenau aus und sorgen für die überlebenswichtige Belüftung von unten.

schöne-terrassengestaltung-mit-einem-sessel- überdachter balkon

Großformat-Keramikfliesen: Der moderne Look. Sie sind extrem pflegeleicht, farbecht und unempfindlich gegen Flecken. Marken wie Marazzi oder Villeroy & Boch bieten 2 cm starke Outdoor-Fliesen an, die einfach auf Stelzlagern oder im Splittbett verlegt werden können.

Naturstein (z.B. Travertin): Der mediterrane Charme. Jeder Stein ist ein Unikat, was für eine lebendige, natürliche Optik sorgt. Er ist robust, aber offenporiger als Keramik und daher anfälliger für Flecken. Eine regelmäßige Imprägnierung ist hier Pflicht.

teppich-auf-der-terrasse-möbelset- sofas mit dekokissen

Tropenhölzer wie Bangkirai gelten als extrem haltbar, doch ihre Herkunft ist oft problematisch. Einheimische Douglasie erreicht bei guter Pflege eine Lebensdauer von 15-20 Jahren.

Wenn du dich für Holz entscheidest, achte unbedingt auf das FSC- oder PEFC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft. Eine smarte, ökologische Alternative ist auch die thermisch behandelte Esche (Thermo-Esche). Durch ein spezielles Hitzeverfahren wird sie extrem witterungsbeständig und formstabil – mit der Haltbarkeit von Tropenholz.

terrassengestaltung-mit-vielen-grünen-pflanzen- paletten

Wohin mit dem Regenwasser? Das im Artikel erwähnte Gefälle ist die halbe Miete, aber gerade am Hausanschluss braucht es eine saubere Lösung.

  • Drainagerinnen: Direkt am Übergang von Terrasse zur Hauswand verlegt, fangen sie Oberflächenwasser auf und leiten es gezielt ab. Produkte wie die von ACO sind hier der Standard.
  • Kiesstreifen: Eine 15-20 cm breite Traufkante aus grobem Kies entlang der Fassade verhindert, dass Spritzwasser die Wand verschmutzt und durchfeuchtet.
terrassengestaltung-schaukel- und grüne pflanzen

Brauche ich eigentlich eine Baugenehmigung für meine Terrasse?

Das hängt von deinem Bundesland und der Größe des Projekts ab. In vielen Regionen sind ebenerdige Terrassen bis ca. 30 m² genehmigungsfrei. Sobald aber eine Überdachung dazukommt, die Terrasse aufgeständert wird oder du nah an die Grundstücksgrenze baust, kann eine Genehmigungspflicht bestehen. Ein kurzer Anruf beim zuständigen Bauamt vorab ist immer die sicherste Variante und erspart dir potenziellen Ärger mit den Nachbarn oder der Behörde.

terrassengestaltung-waschbecken und kleine steine als dekoration

Achtung, Dehnungsfuge: Holz und WPC „arbeiten“! Sie dehnen sich bei Wärme und Feuchtigkeit aus. Wenn du die Dielen zu eng aneinander oder an feste Bauteile wie die Hauswand legst, können sie sich bei Hitze aufwölben und die ganze Konstruktion beschädigen. Halte dich penibel an die vom Hersteller empfohlenen Fugen – meist 5-8 mm zwischen den Dielen und mindestens 1 cm zu festen Rändern.

terrasse-schön-gestalten- bretter-möbel-blumen- weißer tisch
  • Setze auf helle Farben bei Bodenbelag und Möbeln, um den Raum optisch zu weiten.
  • Nutze vertikale Flächen: Ein Wandregal für Kräuter oder eine Rankhilfe für Kletterpflanzen schafft Grün ohne Bodenfläche zu rauben.
  • Wähle multifunktionale Möbel, zum Beispiel eine Sitzbank mit integriertem Stauraum.
  • Transparenz hilft: Möbel mit filigranen Beinen wirken leichter und weniger wuchtig.
terrasse-sichtschutz-dekorative-grüne-pflanzen- bühne auf dem balkon

Verleihe deiner Terrasse einen persönlichen Touch mit einer selbstgebauten Kräuterwand aus Paletten. Einfach eine Europalette senkrecht an eine stabile Wand lehnen oder schrauben, die Zwischenräume mit Unkrautvlies auskleiden und mit Erde befüllen. Jetzt kannst du deine Lieblingskräuter, Erdbeeren oder hängende Geranien pflanzen. Sieht super aus, duftet herrlich und die Zutaten für den Sommerdrink sind immer griffbereit.

ultramoderne-terrasse-mit-einer-dusche und möbelset in dunkler farbe

Laut einer Studie des IFH Köln ist für über 60 % der Deutschen der Außenbereich wie Garten oder Terrasse genauso wichtig wie das Wohnzimmer.

Dieser Trend zeigt: Die Terrasse ist kein reiner Funktionsort mehr, sondern ein erweiterter Lebensraum. Das rechtfertigt die Investition in eine solide Basis und hochwertige Materialien. Eine gut geplante Terrasse steigert nicht nur die Lebensqualität, sondern auch den Wert der Immobilie. Denk also auch an Komfort wie integrierte Beleuchtung oder Steckdosen für den Elektrogrill.

Wasserbasiertes Öl: Trocknet schnell, ist geruchsarm und umweltfreundlicher. Marken wie Osmo oder Remmers bieten hier tolle Produkte, die einfach zu verarbeiten sind und guten UV-Schutz bieten.

Lösemittelhaltiges Öl: Dringt tiefer ins Holz ein und feuert die natürliche Maserung stärker an. Braucht länger zum Trocknen, gilt aber als besonders langlebig und widerstandsfähig.

Für ein sattes, tiefes Finish ist ein lösemittelhaltiges Öl oft die erste Wahl, für schnelle Ergebnisse und weniger Geruch ein wasserbasiertes.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.