Garage selber bauen? Dein ehrlicher Guide für Fundament, Wände & Dach
Die Garage ist oft der ungeliebte Raum im Haus. Entdecken Sie, wie Sie sie in ein modernes Design-Highlight verwandeln können!
Ein Raum, der oft wie ein vergessenes Relikt wirkt, könnte das nächste große Design-Wunder in Ihrem Zuhause sein. Stellen Sie sich vor, die Garage wird nicht mehr als bloßer Abstellplatz betrachtet, sondern als stilvolles Refugium, das mit kreativen Ideen und modernem Flair aufwartet. Lassen Sie sich von 30 einzigartigen Designs inspirieren, die zeigen, dass auch diese Ecke Ihres Heims ein Statement setzen kann.
Ich hab in meiner Zeit als Zimmermeister schon so ziemlich alles gesehen. Unzählige Dächer gedeckt, Holzhäuser hochgezogen und klar, auch Garagen gebaut. Von der schnellen Fertigbox bis zum massiven Anbau mit eigener Werkstatt. Und weißt du was? Fast immer rufen mich Leute an und sind total schockiert über die Kosten. Die sehen irgendwo im Netz Angebote für ein paar Tausend Euro und fragen sich, warum ein solides Ding am Ende mehr kostet. Also, heute pack ich mal aus. Ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt, wo die fiesen Kostenfallen lauern und an welchen Ecken du auf GAR KEINEN FALL sparen solltest.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Planung: Der Stift ist dein wichtigstes Werkzeug
- 2. Das Fundament: Die Basis für ein langes Garagenleben
- 3. Die Wände: Klassisch mauern oder modern aus Holz?
- 4. Das Dach: Der Hut für deine Garage
- 5. Tor, Boden, Licht: Die inneren Werte
- Wie lange dauert der ganze Spaß eigentlich?
- Eine ehrliche Kostenaufstellung
- Mein Fazit als Handwerker
- Bildergalerie zur Inspiration
Ganz ehrlich: Eine Garage ist nicht nur ein Parkplatz. Sie ist ein kleines Haus. Sie schützt dein Auto, dein teures E-Bike, dein Werkzeug und bietet vielleicht sogar Platz für dein Hobby. Sie muss Wind, Wetter und Zeit trotzen. Betrachten wir sie also genau so: als ein Mini-Haus, das ordentlich gebaut werden will.

1. Die Planung: Der Stift ist dein wichtigstes Werkzeug
Der teuerste Fehler passiert meist, bevor auch nur der erste Spatenstich getan ist. Mangelhafte Planung ist der direkte Weg ins Chaos und zu explodierenden Kosten. Bevor du also über Ziegel oder Holz nachdenkst, klär diese Dinge.
Brauchst du eine Baugenehmigung?
Das ist die allererste Frage! Die Antwort hängt von deinem Bundesland und der geplanten Größe ab. Oft gibt es Regelungen für sogenannte verfahrensfreie Bauvorhaben bis zu einer bestimmten Quadratmeterzahl und Höhe. Aber Achtung! „Verfahrensfrei“ heißt nicht „regelfrei“. Du musst dich trotzdem an den Bebauungsplan halten. Ein riesiges Thema ist dabei die Grenzbebauung. Meistens darfst du eine Garage direkt an die Grundstücksgrenze setzen, aber nur bis zu einer bestimmten Gesamtlänge (oft 9 Meter) und einer mittleren Wandhöhe (oft 3 Meter). Gehst du drüber, wird’s kompliziert und du brauchst einen richtigen Bauantrag.
Kleiner Tipp vom Profi: Dein erster Gang sollte immer zum lokalen Bauamt führen. Nimm eine simple Skizze mit den Maßen und einen Lageplan deines Grundstücks mit. Die Leute dort können dir auf den Punkt genau sagen, was geht und was nicht. Dieser eine Besuch kann dir Tausende von Euro und den Albtraum eines späteren Abrisses ersparen.

Was muss deine Garage wirklich können?
Jetzt kommt deine Hausaufgabe, noch heute: Schnapp dir einen Notizblock, miss dein Auto aus – und zwar mit weit geöffneten Türen! Dann schreib ALLES auf, was du sonst noch in der Garage unterbringen willst. Fahrräder, der Rasenmäher, der Stapel Winterreifen, die Werkbank, von der du träumst. Diese Liste entscheidet über die Größe, die nötigen Stromanschlüsse und damit auch über die Art des Fundaments und der Wände.
2. Das Fundament: Die Basis für ein langes Garagenleben
Eine Garage steht und fällt buchstäblich mit ihrem Fundament. Hier zu sparen, ist der dümmste Fehler, den du machen kannst. Ich hab schon Risse in Wänden gesehen, die so groß waren, dass man die Hand reinstecken konnte – alles nur, weil der Untergrund nachgegeben hat. Die Sanierung ist ein Albtraum.
Für die meisten Garagen ist eine durchgehende, stahlbewehrte Bodenplatte die beste und sicherste Lösung. Sie verteilt die Last perfekt und sorgt für einen sauberen Boden. So läuft das ab:

- Aushub: Erstmal muss Erde raus, so ca. 30–40 cm tief. In frostgefährdeten Regionen, wie im Voralpenland, wo ich oft arbeite, gehen wir für die Ränder sogar auf 80 cm Tiefe runter, damit der Frost die Platte nicht anhebt.
- Tragschicht: Auf den verdichteten Boden kommt eine 15–20 cm dicke Schicht aus Schotter. Die wird mit einer Rüttelplatte so lange verdichtet, bis sich nichts mehr bewegt. Das ist super wichtig, damit sich kein Wasser unter der Platte sammelt.
- Abdichtung & Dämmung: Darüber kommt eine robuste Folie als Sperre gegen Feuchtigkeit. Soll die Garage mal beheizt werden, kommt hier auch eine Dämmschicht aus speziellen Hartschaumplatten (XPS) drunter.
- Bewehrung: Jetzt kommt der Stahl ins Spiel. Wir verlegen Baustahlmatten auf kleinen Abstandhaltern, damit sie schön mittig im Beton liegen. Der Stahl ist quasi das Skelett und verhindert Risse.
- Beton gießen: Wir bestellen meist einen Standardbeton (Klasse C25/30), der für Garagen perfekt ist. Der wird reingepumpt, mit einem Rüttler verdichtet (man hört richtig, wie die Luft entweicht!) und dann glatt abgezogen. Der Geruch von frischem Beton… für mich riecht so ein solider Anfang.
Rechne mal grob: Eine gut gemachte Bodenplatte für eine Standardgarage (ca. 6×6 Meter) kostet dich inklusive Aushub, Material und Arbeit schnell zwischen 4.000 und 7.000 Euro. Ja, das ist ein Batzen Geld, aber hier ist jeder Cent eine Investition in die Zukunft.

3. Die Wände: Klassisch mauern oder modern aus Holz?
Jetzt wird’s spannend. Bei den Wänden hast du im Grunde zwei Optionen. Beide sind gut, aber grundverschieden.
Die massive Variante: Stein auf Stein
Eine gemauerte Garage ist extrem robust und quasi für die Ewigkeit. Meistens nimmt man dafür Kalksandstein oder Porenbeton. Porenbeton (viele kennen es als Ytong) hat den Vorteil, dass er von sich aus schon ganz gut dämmt. Allerdings erfordert das Mauern echt Können. Die Steine müssen im Verband sitzen, die Fugen voll sein und oben drauf gehört ein Ringanker aus Stahlbeton, der die ganze Konstruktion zusammenhält und die Dachlast verteilt. Das ist klassische Maurerarbeit und nichts für Ungeduldige. Ehrlich gesagt: Wenn du kein Maurer bist, lass es einen Profi machen.
Der Holzständerbau: Flexibel und schnell
Als Zimmermann schlägt mein Herz natürlich für Holz. Eine Garage in Holzständerbauweise ist genauso stabil, aber sie steht viel schneller und man ist flexibler. Die Wände werden quasi im Baukastenprinzip aus Konstruktionsvollholz (KVH) vorgefertigt. Das ist technisch getrocknetes Holz, das sich kaum noch verzieht. Der Abstand der senkrechten Hölzer beträgt übrigens exakt 62,5 cm. Kleiner Profi-Trick: Das ist so, damit die Standard-Dämmplatten mit 60 cm Breite perfekt dazwischenklemmen.

Außen kommen dann stabilisierende OSB-Platten drauf (nimm mindestens 15 mm dicke, besser 18 mm!), innen die Dämmung und dann eine Dampfbremsfolie. Und bei dieser Folie sehe ich die schlimmsten Heimwerker-Katastrophen! Ich wurde mal zu einer fast neuen Garage gerufen, in der es nach zwei Jahren schon muffig roch. Der Bauherr hatte die Folie an den Steckdosen ganz stolz mit normalem Paketklebeband „abgedichtet“. Wir mussten die komplette Innenwand aufreißen. Die Sanierung hat ihn fast 5.000 Euro gekostet – ein Fehler, der mit einer Rolle richtigem Dichtband für 30 Euro vermeidbar gewesen wäre. Also: HIER zu 100% sauber arbeiten!
Übrigens: Gutes KVH-Holz oder die OSB-Platten bekommst du oft in besserer Qualität und mit kompetenterer Beratung im lokalen Baustoff-Fachhandel oder direkt beim Sägewerk, statt im allgemeinen Baumarkt.
4. Das Dach: Der Hut für deine Garage
Das Dach schützt vor allem. Hier sind das moderne Flachdach und das klassische Pult- oder Satteldach die gängigsten Optionen.

Ein Flachdach sieht super modern aus, ist aber technisch anspruchsvoll. Es ist nie ganz flach, sondern hat immer ein Gefälle von mindestens 2 %, damit das Wasser auch wirklich abläuft. Die Abdichtung mit Bitumenbahnen oder speziellen Folien ist absolute Millimeterarbeit. Der kleinste Fehler hier kann zu einem Leck führen, das du erst nach Jahren bemerkst, wenn die Holzkonstruktion darunter schon verrottet ist. Das ist definitiv ein Job für einen erfahrenen Dachdecker.
Ein Pult- oder Satteldach ist der Klassiker. Durch die stärkere Neigung läuft Wasser viel einfacher ab und die Konstruktion ist fehlertoleranter. Der Dachstuhl aus Holz muss aber unbedingt zur Schneelast in deiner Region passen. In den Alpen, wo die Schneemassen drücken, bauen wir viel massiver als im flachen Norddeutschland. Die Statik muss einfach stimmen.
5. Tor, Boden, Licht: Die inneren Werte
Das Garagentor ist das größte bewegliche Teil. Achte hier auf Qualität. Moderne Sektionaltore sind gut gedämmt (schau auf den U-Wert, je niedriger, desto besser!) und sicher. Sie müssen eine Hinderniserkennung und einen Klemmschutz haben, sonst sind sie nicht zulässig. Billige Baumarkt-Tore sparen oft genau hier.

Für den Boden ist eine Beschichtung aus Epoxidharz die beste Lösung. Der rohe Beton staubt immer und zieht Öl- und Salzflecken magisch an. Die Beschichtung kostet zwar extra (rechne mit 25–40 € pro Quadratmeter), aber dafür kannst du den Boden danach einfach auswischen und er sieht jahrelang top aus.
Bei der Elektrik gibt’s nur eine Regel: Finger weg für Laien! Das muss ein Fachbetrieb machen, schon allein wegen der Versicherung. Plane genug Steckdosen, gutes LED-Licht an der Decke und vielleicht sogar einen Starkstromanschluss für schwere Geräte. Ein guter Elektriker kostet Geld, aber ein Brand durch Pfusch kostet dich alles.
Wie lange dauert der ganze Spaß eigentlich?
Viele unterschätzen den Faktor Zeit komplett. Hier mal eine ganz grobe Hausnummer, damit du ein Gefühl bekommst:
- Woche 1: Planung abschließen, Genehmigungen einholen (kann auch länger dauern!), Aushub machen und Fundament vorbereiten (Schotter, Schalung).
- Woche 2: Beton für die Bodenplatte gießen.
- Woche 3-5: WARTEN. Der Beton muss in Ruhe aushärten. Fass ihn in der Zeit nicht an!
- Woche 6: Wände hochziehen (mauern oder Holzständerwerk aufstellen).
- Woche 7: Dachkonstruktion und Eindeckung.
- Woche 8: Einbau von Tor und Fenstern, Fassade fertigstellen.
- Woche 9: Innenarbeiten wie Elektrik, Bodenbeschichtung.
Das ist ein optimistischer Plan, wenn alles glattläuft. Rechne also eher mit 2-3 Monaten von Anfang bis Ende.

Eine ehrliche Kostenaufstellung
Die 5.000-Euro-Garage aus dem Internet? Vergiss es. Das ist vielleicht eine Blechbüchse ohne Fundament. Für eine solide Einzelgarage (ca. 3×6 m) in guter Bauweise kommen wir schnell in eine andere Liga. Hier eine realistische Einschätzung:
- Planung & Genehmigung: 500 – 1.500 €
- Fundament & Bodenplatte: 4.000 – 7.000 €
- Wände & Dach (Material & Arbeit): 8.000 – 15.000 €
- Garagentor (Qualität inkl. Einbau): 2.000 – 3.500 €
- Innenausbau (Elektrik, Boden etc.): 2.000 – 4.000 €
Du landest also schnell bei 16.500 bis 31.000 Euro. Und Achtung, hier ist die Liste der versteckten Kosten, an die kaum einer denkt: die Miete für den Minibagger (ca. 150 €/Tag), die teure Entsorgung des Erdaushubs (kann hunderte Euro kosten!), die Kosten für Baustrom und Wasser oder die Anlieferung von Material.
Mein Fazit als Handwerker
Eine Garage zu bauen, ist ein echtes Projekt. Es braucht gute Planung, solides Material und saubere Arbeit. Spar nicht am Fundament, nicht an der Abdichtung und nicht an der Sicherheit. Hol dir für alles, was du nicht zu 110 % beherrschst, einen Profi dazu. Ein guter Handwerker kostet Geld, bewahrt dich aber vor Fehlern, die ein Vielfaches kosten.

Ich hab in all den Jahren eines gelernt: Qualität zahlt sich immer, immer aus. Eine gut gebaute Garage macht dich 50 Jahre lang glücklich. Eine billig zusammengezimmerte ärgert dich schon nach dem ersten nassen Winter. Denk dran, wenn du loslegst. Es ist dein Geld, dein Haus und deine Zeit.
Bildergalerie zur Inspiration


Das falsche Fundament gewählt?
Das ist der Albtraum jedes Bauherren. Für eine Garage kommen hauptsächlich zwei Arten infrage: die Streifenfundamente unter den tragenden Wänden oder eine durchgehende Bodenplatte. Die Bodenplatte ist oft die bessere Wahl: Sie ist Fundament und fertiger Untergrund für den späteren Bodenbelag in einem. Das spart Arbeitsschritte und sorgt für eine exzellente Lastverteilung, besonders wichtig bei weicheren Böden. Zudem schützt sie effektiver vor aufsteigender Feuchtigkeit – ein Segen für dein Werkzeug und das Auto.

Der ADAC hat festgestellt, dass ein aktueller VW Golf heute rund 16 cm breiter ist als sein Urmodell von 1974.
Diese Entwicklung ist kein Einzelfall. Moderne SUVs und selbst Kleinwagen sind gewachsen. Plane deine Garage also nicht für dein aktuelles Auto, sondern für das Auto, das du in 10 Jahren fahren könntest. Eine Standardbreite von 3 Metern pro Stellplatz ist heute das absolute Minimum, um bequem ein- und aussteigen zu können.

- Wandstärke prüfen: Bei gemauerten Garagen sind 24 cm dicke Wände oft ein guter Kompromiss aus Stabilität und Platzbedarf.
- Ringanker nicht vergessen: Ein Ringanker aus Stahlbeton, der auf den Mauerkronen verläuft, ist bei den meisten Bauordnungen Pflicht. Er nimmt die Kräfte vom Dach auf und verteilt sie gleichmäßig.
- Holz oder Stein? Das ist eine Grundsatzentscheidung. Holzständerbauweise geht schneller, Mauern speichert Wärme (und Kälte) besser.

Das Garagentor: Mehr als nur ein Verschluss. Es ist das Gesicht deiner Garage und ein entscheidender Faktor für Komfort und Sicherheit. Ein hochwertiges Sektionaltor von Herstellern wie Hörmann oder Novoferm bietet nicht nur exzellente Dämmung, sondern auch smarte Funktionen. Denk an die Steuerung per App – so kannst du dem Paketboten die Tür öffnen, während du im Büro bist. Bei der Optik gibt es von der klassischen Sicke bis zur modernen glatten Oberfläche mit Holzdekor alles. Hier zu sparen, rächt sich schnell.

Der Boden ist die am stärksten beanspruchte Fläche. Vergiss den nackten Beton, der Staub bindet und jeden Ölfleck für immer aufsaugt.
- Epoxidharzbeschichtung: Die Profi-Lösung. Absolut dicht, chemikalienbeständig und leicht zu reinigen. Gibt es in unzähligen Farben, zum Beispiel von MEM oder Baufix.
- Fliesen: Wähle unbedingt Feinsteinzeug mit hoher Abriebklasse (mindestens 4) und Rutschhemmung (R10). Sieht edel aus, ist aber aufwendiger in der Verlegung.

Holzfassade: Langlebigkeit und Pflegeaufwand hängen stark von der Holzart ab. Douglasie und Lärche sind von Natur aus witterungsbeständig und bekommen mit der Zeit eine edle, silbergraue Patina. Fichte ist günstiger, braucht aber zwingend einen guten Holzschutzanstrich, der regelmäßig erneuert werden muss.
Putzfassade: Hier ist der richtige Aufbau entscheidend. Ein zweilagiger Putz (Unter- und Oberputz) auf einem geeigneten Putzträger ist Standard. Achte auf einen mineralischen Putz, der atmungsaktiv ist und Schimmelbildung vorbeugt.
Die Entscheidung beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch den Wartungsaufwand für die nächsten Jahrzehnte.

„Eine Garage ist erst dann wirklich fertig, wenn das Lichtkonzept stimmt.“ – Leitsatz vieler Architekten.
Verzichte auf eine einzelne, funzelige Glühbirne in der Mitte. Plane stattdessen mehrere Lichtquellen. Feuchtraumgeeignete LED-Röhren unter der Decke sorgen für eine schattenfreie Allgemeinbeleuchtung. Zusätzliche Spots über der Werkbank oder in Regalnischen schaffen nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern sind auch ein Sicherheitsfaktor bei der Arbeit.

Ein oft übersehener, aber kritischer Punkt: die Entwässerung. Wo läuft das Wasser vom abtauenden Schnee am Auto hin? Eine Ablaufrinne, dezent vor dem Tor oder mittig platziert und an die Kanalisation angeschlossen, ist Gold wert. Sie verhindert, dass Schmelzwasser in den Wänden aufsteigt oder sich Pfützen bilden, die im Winter zu gefährlichen Eisflächen gefrieren.

- Bessere Belüftung und weniger Hitzestau im Sommer
- Schutz der Dachabdichtung vor UV-Strahlung und Witterung
- Ein kleines Biotop für Insekten und ein optisches Highlight
Das Geheimnis? Eine Dachbegrünung. Spezielle Systeme für Garagen sind leicht und benötigen nur eine minimale Substratschicht. Die Installation ist für geübte Heimwerker machbar und wird in manchen Gemeinden sogar finanziell gefördert.

Brauche ich wirklich Starkstrom in der Garage?
Wenn du nur dein Auto parkst und Rasenmäher auflädst, reicht ein normaler 230V-Anschluss. Planst du aber, ein E-Auto mit einer Wallbox zu laden, schwere Maschinen (z.B. eine Tischkreissäge) zu betreiben oder vielleicht sogar eine Hebebühne zu installieren, ist ein 400V-Starkstromanschluss (Drehstrom) unverzichtbar. Die nachträgliche Installation ist extrem aufwendig und teuer. Plane ihn also lieber von Anfang an mit ein!

Wichtiger Punkt: Die unsichtbare Gefahr. Wenn deine Garage direkt an dein Wohnhaus angebaut ist, entsteht eine sogenannte Wärmebrücke. Das bedeutet, dass über die schlecht oder gar nicht gedämmte Garagenwand wertvolle Heizenergie aus dem Haus verloren geht. Schlimmer noch: An der kalten Innenwand im Haus kann Feuchtigkeit kondensieren, was zu Schimmel führt. Eine thermische Trennung und eine konsequente Dämmung der an das Haus angrenzenden Garagenwand sind daher keine Option, sondern ein Muss.

Laut polizeilicher Kriminalstatistik sind Garagen ein beliebtes Ziel für Einbrecher, da sie oft schlecht gesichert sind und direkten Zugang zum Haus ermöglichen können.
Investiere daher in Sicherheit. Ein gutes Garagentor mit Aufschiebesicherung ist die Basis. Wenn eine Tür die Garage mit dem Haus verbindet, sollte diese mindestens der Widerstandsklasse RC2 entsprechen – genau wie eine moderne Haustür. Fenster sollten abschließbar sein und Bewegungsmelder mit Licht schrecken Gelegenheitsdiebe effektiv ab.

Ordnung ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch der Effizienz. Anstatt den Boden vollzustellen, nutze die Wände!
- Schienensysteme: Flexible Systeme wie das `Alu-Line` von Element System oder die `Profi-Line` von Küpper erlauben es dir, Regale, Haken und Halterungen genau dort anzubringen, wo du sie brauchst.
- Lochwände: Der Klassiker für die Werkzeugecke. Mit dem richtigen Hakensortiment hat jedes Werkzeug seinen festen Platz und ist immer griffbereit.

Fenster in der Garage? Unbedingt! Sie bringen nicht nur kostenloses Tageslicht, was die Stromrechnung senkt und das Arbeiten angenehmer macht. Sie ermöglichen auch eine effektive Querlüftung. Ein kurzes Stoßlüften nach dem Abstellen eines nassen Autos wirkt Wunder gegen Feuchtigkeit und beugt Rost und Schimmel vor. Aus Sicherheitsgründen sollten Garagenfenster aus Milchglas oder mit einer Sichtschutzfolie versehen und idealerweise nicht zur Straße hin ausgerichtet sein.

Verwandle eine Ecke deiner Garage in deinen persönlichen Rückzugsort. Mit einem robusten Werkstattboden, einer soliden Werkbank (z.B. von Küpper oder direkt selbst gebaut) und guter Beleuchtung schaffst du die Basis. Ein alter Ledersessel, ein kleiner Kühlschrank und ein Bluetooth-Lautsprecher machen die Werkstatt-Ecke zur perfekten „Man Cave“ oder zum kreativen Hobbyraum. So wird die Garage mehr als nur ein Parkplatz – sie wird zum Lebensraum.

Welches Fundamentholz ist das richtige?
Die unterste Holzschwelle, die direkt auf dem Fundament aufliegt, ist die kritischste Stelle bei einer Holzgarage. Sie muss gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt sein. Verwende hierfür unbedingt kesseldruckimprägniertes Holz oder, noch besser, eine Schwelle aus Lärchenholz. Lärche enthält von Natur aus Harze, die sie extrem widerstandsfähig gegen Fäulnis machen. Zwischen Holz und Beton gehört zusätzlich eine Lage Bitumenpappe als Feuchtigkeitssperre.

Der Traum von der unterkellerten Garage ist verlockend, aber die Kosten für den Aushub, die Abdichtung gegen drückendes Wasser und die Statik sind immens. Sie können den Gesamtpreis der Garage leicht verdoppeln.

Fertiggarage: Der schnelle Weg. Wird oft an einem Tag aufgestellt. Die Anpassungsmöglichkeiten sind jedoch begrenzt und die Qualität kann stark schwanken. Ideal für Standardanforderungen ohne große Sonderwünsche.
Gemauerte Garage: Der massive Klassiker. Extrem langlebig, wertstabil und bietet beste Möglichkeiten für Dämmung und Schallschutz. Der Bau dauert jedoch länger und ist arbeitsintensiver.
Deine Wahl hängt von deinem Budget, deiner Zeit und dem gewünschten Grad der Individualisierung ab.

- Fehlende oder falsch platzierte Dehnungsfugen in der Bodenplatte führen unweigerlich zu Rissen.
- Eine zu geringe Dachneigung (unter 3 Grad bei Flachdächern) lässt Wasser nicht abfließen und führt zu stehenden Pfützen, die die Abdichtung angreifen.
- Am Strom gespart: Zu wenige Steckdosen sind ein ständiges Ärgernis. Plane lieber doppelt so viele ein, wie du anfangs für nötig hältst.
Auch wenn du ein begeisterter Heimwerker bist, gibt es Arbeiten, die in die Hände von Profis gehören. Dazu zählen definitiv der Elektroanschluss, insbesondere die Installation einer Wallbox, und komplexe Abdichtungsarbeiten am Flachdach. Ein Fehler hier kann nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden. Eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten ist der erste Schritt zu einem erfolgreichen Projekt.




