Babyzimmer einrichten, aber richtig: Der ehrliche Ratgeber vom Profi

Entdecken Sie faszinierende Designs für Babyzimmer, die nicht nur modern sind, sondern auch die Fantasie anregen!

von Anna Müller

Ich sehe es immer wieder in meiner Werkstatt: Werdende Eltern kommen mit leuchtenden Augen, bewaffnet mit Katalogen und Pinterest-Bildern. Die Zimmer darin sind wunderschön, keine Frage. Aber ganz ehrlich? Meine erste Frage ist immer dieselbe: „Und, habt ihr schon über die Materialien und die Sicherheit nachgedacht?“ Meistens blicke ich dann in fragende Gesichter. Man denkt an die süßen Mobiles, die Wandfarbe, den flauschigen Teppich. Das ist ja auch normal.

Aber meine Aufgabe als Handwerksmeister ist es, den Blick auf das zu lenken, was wirklich zählt. Ein Babyzimmer ist kein Showroom für Instagram. Es ist der sicherste Hafen für euer Kind. Es muss gesund sein, mitwachsen können und, ganz wichtig, dem turbulenten Alltag standhalten. In diesem Ratgeber packe ich mal mein ganzes Praxiswissen aus. Wir sprechen nicht über flüchtige Designtrends, sondern über solide, langlebige und vor allem sichere Lösungen für jeden Geldbeutel.

Die Grundlage: Ein guter Plan ist die halbe Miete

Bevor auch nur ein Pinsel in die Farbe getaucht wird, braucht es einen Plan. Klingt langweilig, spart aber am Ende richtig Geld und Nerven. Ich habe schon Zimmer gesehen, da blockierte die teure Kommode halb die Tür oder das Bettchen stand direkt unter einem wackeligen Regal. Das passiert, wenn man einfach draufloslegt.

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Erst mal messen, dann träumen

Nehmt euch ein Maßband und zeichnet einen simplen Grundriss. Ein einfaches Blatt Papier reicht völlig. Tragt die genauen Maße der Wände ein und vergesst dabei Fenster, Türen, Heizkörper und Steckdosen nicht. Das ist superwichtig! Ein Bettchen gehört zum Beispiel niemals direkt an eine Heizung oder in die Zugluft am Fenster. Eine Wickelkommode braucht eine Steckdose in der Nähe für ein kleines Nachtlicht, aber bitte so platziert, dass kleine Hände da niemals rankommen.

Denken in Zonen – das Geheimnis der Profis

Ein Babyzimmer hat typischerweise drei Bereiche. Wenn ihr die von Anfang an festlegt, wird der Raum logisch und praktisch. Das sind die drei Zonen:

  • Die Schlafzone: Hier stehen das Bettchen und vielleicht ein gemütlicher Sessel zum Stillen oder Fläschchengeben. Dieser Bereich sollte ruhig, gemütlich und reizarm sein. Gedämpftes, warmes Licht ist hier ideal.
  • Die Pflegezone: Das ist der Wickelplatz mit allem Drum und Dran. Hier ist Organisation alles, damit ihr immer eine Hand sicher am Baby lassen könnt. Windeln, Feuchttücher und Cremes müssen blind erreichbar sein.
  • Die Spiel- und Entdeckerzone: Am Anfang ist das nur eine kuschelige Krabbeldecke. Später kommen dann Regale für Bücher und Spielzeug dazu. Sorgt hier für gutes Licht und vor allem für genug freie Bodenfläche.

Zeichnet diese Zonen in euren Plan ein. So seht ihr sofort, ob der Platz reicht und ob die Laufwege frei bleiben. Nachts im Halbschlaf über ein Spielzeugauto zu stolpern, ist nämlich kein schöner Start in den Tag.

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Die Zukunft im Blick: Möbel, die mitdenken

Kinder werden so schnell groß! Die teuerste Einrichtung ist die, die man nach zwei Jahren wieder komplett ersetzen muss. Denkt also von Anfang an einen Schritt weiter. Viele Gitterbetten lassen sich später zu einem Juniorbett umbauen, bei dem man einfach die Gitterseiten abnimmt. Eine Wickelkommode, deren Aufsatz abnehmbar ist, wird zu einer normalen Kommode, die noch im Jugendzimmer eine gute Figur macht. Hier in Qualität zu investieren, zahlt sich doppelt aus – für den Geldbeutel und die Umwelt.

Gesunde Materialien: Weil Ihr Kind alles in den Mund nimmt

Jetzt kommt mein absolutes Lieblingsthema als Tischler. Babys erkunden die Welt mit dem Mund. Sie lutschen und nuckeln an den Gitterstäben, an der Kommode, einfach an allem. Schadstoffe in Lacken oder Leimen können so direkt in den kleinen Körper gelangen. Deshalb ist die Wahl der richtigen Materialien keine Nebensache, sondern das A und O.

Massivholz vs. Holzwerkstoffe: Eine ehrliche Gegenüberstellung

Meine persönliche Empfehlung ist ganz klar Massivholz. Es ist robust, extrem langlebig und sorgt für ein gesundes Raumklima. Holz „atmet“ und reguliert die Luftfeuchtigkeit. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Harthölzer wie Buche oder Eiche sind fast unkaputtbar, aber auch schwerer und teurer. Weichhölzer wie Kiefer oder Fichte sind günstiger, bekommen aber auch schneller mal eine Delle. Das ist aber nur ein optisches Thema, kein Sicherheitsproblem.

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Die Alternative sind Möbel aus Holzwerkstoffen, also MDF- oder Spanplatten. Die sind deutlich günstiger, aber man muss genau hinschauen. Diese Platten bestehen aus Holzfasern, die mit Leim verpresst werden. Dieser Leim kann Formaldehyd ausdünsten – ein Gas, das die Schleimhäute reizt. Achtet hier unbedingt auf Siegel wie den „Blauen Engel“ oder die Kennzeichnung „E1“, die eine sehr geringe Ausdünstung garantiert. Kleiner Tipp: Neue Möbel aus diesen Materialien solltet ihr vor dem Einzug mindestens eine Woche gut auslüften lassen, am besten in der Garage oder im Keller bei gekipptem Fenster.

Wandfarben und Böden nicht vergessen!

Übrigens, das gilt nicht nur für Möbel. Auch bei der Wandfarbe solltet ihr unbedingt zu Produkten greifen, die für Kinderzimmer geeignet sind und den „Blauen Engel“ tragen. Diese Farben sind emissionsarm und dünsten keine schädlichen Lösemittel aus.

Und der Boden? Ideal ist ein natürlicher, pflegeleichter Belag wie geöltes Parkett oder Kork. Teppichboden ist zwar kuschelig, aber auch ein Staubfänger. Wenn ihr euch für Laminat oder Vinyl entscheidet, achtet auch hier auf Prüfsiegel, die eine schadstoffarme Qualität bestätigen. Gerade günstige Vinylböden können Weichmacher ausdünsten.

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Möbel-Check im Laden: Woran erkennt man Qualität?

Bevor ihr die Kreditkarte zückt, macht den Profi-Check direkt im Möbelhaus. Das dauert nur zwei Minuten und bewahrt euch vor teuren Fehlkäufen.

Kleiner Meister-Tipp: 1. Der Rüttel-Test: Fasst das Möbelstück (besonders das Bettchen!) an und rüttelt kräftig. Es darf nichts wackeln, knarren oder sich instabil anfühlen. 2. Die Schubladen-Prüfung: Zieht eine Schublade ganz auf. Läuft sie leicht und leise auf Metallschienen? Perfekt. Billige Modelle haben oft nur eine Nut im Holz, das klemmt schnell und ist nicht langlebig. 3. Der Geruchs-Test: Steckt mal die Nase in eine Schublade. Riecht es stark nach Chemie oder Klebstoff? Finger weg! Hochwertige, gut verarbeitete Möbel riechen neutral oder angenehm nach Holz.

Die wichtigsten Möbelstücke und ihre Tücken

Ein Möbelstück ist nur so gut wie seine Konstruktion. Hier dürft ihr keine Kompromisse machen.

Das Gitterbett: Die Sicherheitszone Nr. 1

Hier verbringt euer Kind viele Stunden unbeaufsichtigt. Achtet unbedingt auf das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“. Und ganz wichtig: Der Abstand zwischen den Gitterstäben muss zwischen 4,5 cm und 6,5 cm liegen. Ist er kleiner, können sich Arme oder Beine verklemmen. Ist er größer, passt der Kopf hindurch – absolute Strangulationsgefahr! Messt im Zweifel mit einem Maßband nach.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Ein höhenverstellbarer Lattenrost ist Gold wert. Am Anfang stellt ihr ihn hoch, um euer Baby rückenschonend hineinzulegen. Sobald sich das Kind aber hochziehen kann, MUSS der Rost ganz nach unten, sonst besteht akute Absturzgefahr.

Die Wickelkommode: Sicher und rückenfreundlich

Eine gute Wickelkommode braucht an mindestens drei Seiten eine hohe Sicherheitskante (ca. 10 cm), damit das Baby nicht herunterrollen kann. Achtet außerdem auf eine für euch angenehme Arbeitshöhe, meist um die 90 cm. Euer Rücken wird es euch danken! Und das Wichtigste, das leider oft vergessen wird: Jede Kommode und jedes hohe Regal MUSS mit einem Kippschutz an der Wand verankert werden. Diesen kleinen Winkel findet ihr meist im Zubehörbeutel – bitte unbedingt benutzen!

Die 3 häufigsten Fehler beim Babyzimmer – und wie ihr sie vermeidet

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es immer wieder dieselben Pannen sind, die für Frust sorgen. Hier sind die Top 3:

  1. Das süße Komplett-Set kaufen: Sieht im Katalog toll aus, ist aber oft unpraktisch. Meist ist der Schrank zu klein, die Wickelkommode hat die falsche Höhe oder das Bett lässt sich nicht umbauen. Kauft die Teile lieber einzeln und passend zu euren Bedürfnissen.
  2. Die Arbeitshöhe ignorieren: Beim Wickeln verbringt man mehr Zeit, als man denkt. Ist die Kommode zu niedrig, sind Rückenschmerzen vorprogrammiert. Testet die Höhe im Laden!
  3. Den Kippschutz in der Packung lassen: Ich kann es nicht oft genug sagen. Sobald Kinder klettern können, ziehen sie sich an Schubladen und Regalen hoch. Ein ungesichertes Möbelstück wird zur tödlichen Falle.
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Selbermachen? Unbedingt – aber sicher!

Ein altes Möbelstück vom Flohmarkt aufzuarbeiten oder ein Regal selbst zu bauen, ist eine wunderbare Sache. Es spart Geld und macht das Zimmer einzigartig. Aber bitte, seid ehrlich zu euch selbst, was euer Können angeht.

Für ein Upcycling-Projekt, zum Beispiel eine alte Kommode, braucht ihr nicht viel. Hier ist eine kleine Einkaufsliste für den Baumarkt: – Schleifpapier (je einen Bogen 80er und 180er Körnung, kostet kaum 5 €) – Eine gute FFP3-Maske (wichtig bei alten Lacken, ca. 3-5 €) – Eine Dose speichelfester Lack auf Wasserbasis (achtet auf die Norm DIN EN 71-3, die „Spielzeugnorm“), rechnet hier mit 20-30 €. – Gute Pinsel, die keine Haare verlieren.

Schleift den alten Lack komplett ab (am besten draußen), reinigt die Oberfläche und tragt dann den neuen, sicheren Lack in mehreren dünnen Schichten auf. Aber Achtung: Es gibt ein Möbelstück, das ihr NIEMALS selbst bauen solltet, wenn ihr keine Profis seid: das Gitterbett. Die Sicherheitsanforderungen sind so streng, dass ein Fehler hier lebensgefährlich sein kann. Kauft hier bitte immer ein geprüftes Produkt.

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Was kostet der Spaß eigentlich?

Reden wir mal Klartext über Geld. Die Preisspanne ist riesig, aber hier ist eine grobe Orientierung: – Budget-Variante: Mit sorgfältig ausgewählten, sicherheitsgeprüften Möbeln aus Holzwerkstoffen von großen Möbelhäusern kommt ihr mit etwa 500-800 € für die Grundausstattung (Bett, Kommode, Schrank) gut hin. – Gute Mittelklasse: Für langlebige Möbel, oft schon aus teilmassivem oder massivem Holz, solltet ihr zwischen 1.000 € und 2.000 € einplanen. – Massivholz vom Fachmann: Eine individuelle Ausstattung vom Tischler, die Generationen überdauert, beginnt oft bei 3.000 € aufwärts.

Abschließende Gedanken

Ein Babyzimmer einzurichten, ist eine Herzensangelegenheit. Es ist der sichtbare Beweis für all die Vorfreude und Liebe. Lasst euch von dieser Freude leiten, aber vergesst dabei nicht das Wesentliche. Ein sicheres, gesundes und praktisches Zimmer ist das größte Geschenk für den Start ins Leben. Es braucht keine teuren Designermöbel, um Geborgenheit zu schaffen. Es braucht eure Liebe, durchdachte Planung und eine sorgfältige Ausführung. Dann schafft ihr einen Ort, an dem euer Kind nicht nur schläft, sondern wächst, lacht und sich rundum wohlfühlt. Und das, ganz ehrlich, ist unbezahlbar.

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Schadstoff-Check bei Farben: Achten Sie beim Kauf von Wandfarben unbedingt auf das Siegel „Blauer Engel“. Es garantiert, dass die Farbe emissionsarm ist und keine schädlichen Weichmacher oder Lösungsmittel enthält. Gerade in den ersten Lebensmonaten ist die Raumluftqualität entscheidend für die Gesundheit Ihres Babys. Marken wie Alpina „Kinderzimmer-Farben“ oder Auro bieten hier zertifizierte Produkte an.

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  • Sorgen Sie für eine mehrschichtige Beleuchtung: eine helle Deckenleuchte für den Tag, eine dimmbare Stehlampe für gemütliche Abendstunden und ein kleines Orientierungslicht an der Wickelkommode für die Nacht.
  • Verwenden Sie Leuchtmittel mit warmer Farbtemperatur (unter 3.300 Kelvin), um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen.
  • Alle Lampen und Kabel müssen außer Reichweite von kleinen Händen sein.

Das Geheimnis? Unterschiedliche Lichtquellen schaffen eine flexible und sichere Umgebung, die sich an jede Situation anpasst.

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Wussten Sie schon? Ein Neugeborenes schläft bis zu 18 Stunden am Tag. Die Qualität der Matratze ist daher keine Nebensache, sondern eine zentrale Investition in die gesunde Entwicklung.

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Braucht man wirklich einen speziellen „Baby-Kleiderschrank“?

Nicht unbedingt. Eine clevere Alternative sind modulare Schranksysteme, wie zum Beispiel die SMÅSTAD Serie von IKEA. Zu Beginn reichen vielleicht wenige Fächer und eine niedrige Kleiderstange. Später können Sie den Schrank einfach erweitern oder umbauen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern schont auch den Geldbeutel, da die Möbel über Jahre hinweg mitwachsen und sich den Bedürfnissen eines Kleinkindes und später eines Teenagers anpassen.

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Der Bodenbelag prägt nicht nur die Optik, sondern auch das Raumklima und die Sicherheit. Gerade wenn das Krabbelalter beginnt, wird der Boden zur Hauptspielfläche.

  • Kork: Ein fantastisches Naturmaterial. Es ist fußwarm, elastisch, schalldämmend und von Natur aus antibakteriell. Ideal für Allergiker.
  • Echtholzparkett (geölt): Langlebig und natürlich. Geöltes Holz bleibt atmungsaktiv und reguliert die Luftfeuchtigkeit. Achten Sie auf eine schadstofffreie Versiegelung.
  • Linoleum: Besteht aus Leinöl, Harzen, Holz- und Kalksteinmehl. Es ist extrem robust, pflegeleicht und hygienisch.
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Wolle oder Synthetik beim Teppich?

Naturfaser (z.B. Schurwolle): Reguliert die Luftfeuchtigkeit, bindet Schadstoffe und ist von Natur aus schmutzabweisend und schwer entflammbar. Ein Wollteppich sorgt für ein exzellentes Raumklima, kann aber anfangs fusseln.

Synthetikfaser (z.B. Polypropylen): Oft günstiger, sehr strapazierfähig und für Allergiker gut geeignet, da die Fasern keinen Nährboden für Milben bieten. Sie sind jedoch nicht atmungsaktiv.

Für ein natürliches und gesundes Umfeld ist ein kurzfloriger, schadstoffgeprüfter Wollteppich oft die bessere, wenn auch teurere Wahl.

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Laut der American Optometric Association können Neugeborene anfangs nur kontrastreiche Muster und Farben wie Schwarz, Weiß und Rot klar erkennen.

Das bedeutet nicht, dass Sie das Zimmer wie ein Schachbrett gestalten müssen. Aber gezielt eingesetzte, kontrastreiche Elemente können die visuelle Entwicklung in den ersten Monaten fördern. Ein Mobile mit klaren geometrischen Formen über dem Wickeltisch oder ein schwarz-weiß gemustertes Kissen in der Stillecke sind wunderbare Reize für die kleinen Augen.

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Ein häufiger Fehler ist die sensorische Überladung. Zu viele Farben, zu viele Muster und unzählige Spielzeuge können ein Baby unruhig machen und überfordern. Das Zimmer sollte ein Ort der Ruhe und Geborgenheit sein. Setzen Sie lieber auf eine ruhige, neutrale Basis und ergänzen Sie diese mit wenigen, aber liebevoll ausgewählten Akzenten, die Sie leicht austauschen können.

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  • Bietet sanfte, schaukelnde Bewegungen, die Babys beruhigen und beim Einschlafen helfen.
  • Ist ein ungemein bequemer Ort für Eltern zum Stillen, Füttern oder einfach nur Kuscheln.
  • Wird später zum geliebten Vorlese-Sessel für das Kleinkind.

Das Must-have? Ein hochwertiger Still- oder Schaukelstuhl. Eine Investition, die sich über Jahre auszahlt.

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Denken Sie langfristig! Mitwachsende Möbel sind eine brillante Erfindung. Das Babybett, das sich zum Juniorbett umbauen lässt (wie z.B. das Sebra Bett), oder der Hochstuhl, der zum normalen Stuhl wird (der Klassiker: Stokke Tripp Trapp), begleiten Ihr Kind über viele Jahre. Die Anfangsinvestition ist höher, aber auf lange Sicht sparen Sie Geld und Ressourcen.

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Wichtiger Sicherheits-Standard: Achten Sie beim Kauf eines Babybetts unbedingt auf die europäische Norm DIN EN 716. Sie regelt wichtige Sicherheitsanforderungen wie den Abstand der Gitterstäbe (maximal 6,5 cm, um ein Einklemmen des Kopfes zu verhindern), die Stabilität und die Höhe der Seitenteile.

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Gebrauchte Möbel sind eine tolle, nachhaltige Option. Prüfen Sie bei Vintage-Stücken aber unbedingt die Stabilität. Bei älteren lackierten Möbeln besteht die Gefahr von bleihaltigen Farben. Hier ist es sicherer, das Möbelstück professionell abbeizen und mit einer modernen, für Kinderspielzeug geeigneten Farbe (EN 71-3 Norm) neu lackieren zu lassen.

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„Ein aufgeräumter Raum sorgt für einen aufgeräumten Geist. Das gilt schon für die Allerkleinsten. Klare Strukturen und definierte Orte für Spielzeug helfen dem Kind, sich zu orientieren und zur Ruhe zu kommen.“ – Dr. Maria Montessori (Prinzipien der Montessori-Pädagogik)

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Vergessen Sie nicht die Macht der Verdunkelung! Guter Schlaf ist für Babys (und ihre Eltern) Gold wert. Investieren Sie in hochwertige Verdunkelungsvorhänge oder -rollos. Sie helfen, den Tag-Nacht-Rhythmus zu etablieren und sind besonders im Sommer bei langen, hellen Abenden unverzichtbar. Für Dachfenster bieten Hersteller wie Velux passgenaue Verdunkelungsrollos an.

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Welche Tapete ist für das Babyzimmer geeignet?

Wählen Sie unbedingt atmungsaktive Vliestapeten und verzichten Sie auf Vinyltapeten, da diese Weichmacher enthalten können und die Wände versiegeln, was die Schimmelbildung begünstigt. Achten Sie beim Kleister ebenfalls auf ein lösungsmittelfreies Produkt. Marken wie „Farrow & Ball“ oder „Little Greene“ bieten wunderschöne, umweltfreundliche Tapeten an, die auf Wasserbasis gedruckt werden.

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Ein Gefühl von Geborgenheit entsteht auch durch unterschiedliche Texturen. Kombinieren Sie bewusst verschiedene Materialien, die Ihr Baby entdecken kann: ein flauschiges Lammfell auf dem Boden, glatte Baumwollbettwäsche, ein grob gestrickter Woll-Pouf, Leinenvorhänge und natürlich das glatte, warme Holz von Bettchen und Spielzeug. Das fördert die sensorische Entwicklung auf ganz natürliche Weise.

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  • Offene Regale: Fördern die Selbstständigkeit, da das Kind sein Spielzeug selbst sehen und erreichen kann (z.B. mit dem IKEA KALLAX Regal). Sie erfordern aber mehr Ordnung.
  • Geschlossene Schränke/Kisten: Sorgen für eine ruhigere Optik und lassen das Zimmer schnell aufgeräumt wirken. Ideal für Spielzeug, das nicht ständig im Blickfeld sein soll.

Die beste Lösung ist oft eine Mischung aus beidem: offene Fächer für Bücher und Lieblingsspielzeug, geschlossene Systeme für alles andere.

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DIY-Mobile – aber sicher! Ein selbstgemachtes Mobile ist eine liebevolle Geste. Achten Sie jedoch darauf, dass es absolut sicher ist. Verwenden Sie nur leichte Materialien wie Filzkugeln, Origami-Tiere oder kleine Holzfiguren. Befestigen Sie alles mit reißfester Schnur und verknoten Sie es mehrfach. Hängen Sie das Mobile so hoch über dem Bett oder Wickeltisch auf, dass das Baby es unter keinen Umständen greifen kann.

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Die skandinavische Designphilosophie passt perfekt zum Babyzimmer: Funktionalität, helle Farben, viel natürliches Licht und die Liebe zu Holz. Helle Holzböden, weiße oder pastellfarbene Wände und minimalistische Holzmöbel schaffen eine ruhige, freundliche und zeitlose Atmosphäre. Wenige, aber gut gewählte Designelemente setzen Akzente, ohne den Raum zu überladen.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, dass die Luft in Innenräumen bis zu fünfmal stärker verschmutzt sein kann als die Außenluft.

Aus diesem Grund ist die Wahl schadstofffreier Materialien im Babyzimmer so entscheidend. Lüften Sie mehrmals täglich kräftig durch (Stoßlüften), verzichten Sie auf Duftkerzen oder Raumsprays und wählen Sie Möbel aus Massivholz anstelle von Spanplatten, die oft Formaldehyd ausdünsten.

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Hausstaubmilben sind ein häufiger Auslöser für Allergien. Mit einigen einfachen Maßnahmen können Sie ihre Ausbreitung im Babyzimmer minimieren.

  • Wählen Sie waschbare Vorhänge und Teppiche und reinigen Sie diese regelmäßig bei 60 Grad.
  • Verwenden Sie spezielle, milbendichte Matratzenbezüge (Encasings).
  • Halten Sie die Anzahl der Stofftiere im Bett gering und waschen Sie diese ebenfalls regelmäßig.
  • Wischen Sie glatte Böden lieber feucht, anstatt trocken Staub aufzuwirbeln.

Finaler Sicherheits-Check vor der Ankunft:

  • Sind alle Steckdosen mit Kindersicherungen versehen?
  • Sind scharfe Kanten an Möbeln mit einem Eckenschutz abgedeckt?
  • Gibt es lange Schnüre von Jalousien oder Vorhängen, die eine Strangulationsgefahr darstellen? Sichern Sie diese!
  • Stehen schwere Möbel wie Kommoden oder Regale stabil und sind idealerweise an der Wand befestigt, um ein Umkippen zu verhindern?
  • Sind alle Schrauben an Bettchen und Wickelkommode fest angezogen?
Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.