Pink an die Wand? So klappt’s garantiert – Der ehrliche Guide vom Profi
Pinke Wände sind nicht nur für Mädchen! Entdecken Sie, wie diese mutige Farbe Räume verwandelt und Männerherzen höher schlagen lässt.
„Die Farbe des Lebens ist Pink“, könnte ein erfundener Designer aus dem 22. Jahrhundert sagen, während er einen Raum betritt, der in sanften Rosa- und Magentatönen erstrahlt. Was wäre, wenn Wände nicht nur unsere Räume, sondern auch unsere Emotionen beeinflussen könnten? In einer Welt, in der Farben Geschichten erzählen, ist Pink der leidenschaftliche Erzähler, der sowohl Extravaganz als auch Zärtlichkeit in den Alltag bringt.
Rosa & Pink an der Wand: Mehr als nur ein flüchtiger Trend
Ganz ehrlich? Ich habe in meinem Berufsleben schon unzählige Wände gesehen und gestrichen. Dabei habe ich eines gelernt: Farbe ist so viel mehr als nur ein Eimer bunter Flüssigkeit. Sie ist ein mächtiges Werkzeug, das Räume komplett verwandeln kann. Und in den letzten Jahren sind es vor allem Rosa- und Pinktöne, die für richtig Furore sorgen – und das längst nicht mehr nur im Kinderzimmer.
Inhaltsverzeichnis
- Rosa & Pink an der Wand: Mehr als nur ein flüchtiger Trend
- Erst verstehen, dann streichen: Was steckt eigentlich in der Farbe?
- Die Vorbereitung: Hier gewinnst du das Spiel
- Die 3 größten Fehler beim Streichen (und wie du sie vermeidest)
- Endspurt: So kommt die Farbe perfekt an die Wand
- Kosten, Sicherheit und das gute Gefühl danach
- Zum Schluss noch ein Gedanke zur Farbwirkung
- Bildergalerie zur Inspiration
Vom zarten Altrosa im Wohnzimmer bis zum knalligen Magenta als Akzentwand in der Küche: Diese Farben haben Charakter. Aber, und das ist der Haken, sie sind auch eine kleine Diva. Viele Heimwerker schnappen sich voller Elan einen Eimer im Baumarkt und legen los, nur um am Ende frustriert vor einer fleckigen, unsauberen Wand zu stehen. Das liegt aber selten an der Farbe selbst, sondern meistens am fehlenden Know-how.
Deshalb gibt’s hier den kompletten Fahrplan aus der Praxis. Kein schnelles „Lifehack“-Gerede, sondern solides Handwerk, das dir hilft, ein Ergebnis zu erzielen, das aussieht wie vom Profi. Versprochen.

Erst verstehen, dann streichen: Was steckt eigentlich in der Farbe?
Bevor wir auch nur an Pinsel denken, lass uns kurz über das Material reden. Wandfarbe ist ein kleines High-Tech-Produkt. Die Qualität entscheidet über alles: Deckkraft, Haltbarkeit und wie die Farbe am Ende wirklich wirkt. Ein Schnäppchenpreis kann dich teuer zu stehen kommen, wenn du dreimal streichen musst, wo ein Anstrich gereicht hätte.
Die Zutaten für eine gute Farbe
Im Grunde besteht jede Innenfarbe aus drei Hauptkomponenten:
- Pigmente: Das ist die Seele der Farbe. Sie sorgen für den Farbton und die Deckkraft. Das wichtigste Pigment ist Titandioxid – je mehr davon, desto besser deckt die Farbe. Billige Farben sparen hier und nehmen stattdessen mehr Füllstoffe.
- Bindemittel: Stell es dir wie den Klebstoff vor. Es hält die Pigmente zusammen und an der Wand. Die Qualität des Bindemittels entscheidet darüber, wie robust und abriebfest deine Wand später ist.
- Füllstoffe: Günstige Materialien wie Kreide, die der Farbe Masse geben. Zu viele davon machen die Farbe stumpf und die Deckkraft leidet – gerade bei einem leuchtenden Pink ist das fatal.

Der Kompass im Farb-Dschungel: Die DIN-Norm EN 13300
Zum Glück musst du kein Chemiker sein. Ein Blick auf das Etikett des Eimers genügt. Dort findest du zwei entscheidende Angaben nach der europäischen Norm:
- Deckvermögen: Das ist die wichtigste Angabe! Klasse 1 ist die beste, Klasse 4 die schlechtest. Für eine farbige Wand, besonders in einem kräftigen Pink, ist Klasse 1 absolute Pflicht. Alles andere wird dich nur Nerven, Zeit und am Ende mehr Geld kosten.
- Nassabriebbeständigkeit: Das sagt dir, wie robust die Oberfläche ist. Klasse 1 ist „scheuerbeständig“ (perfekt für Flur, Küche). Klasse 2 ist „waschbeständig“ und ein super Allrounder für Wohn- und Schlafzimmer. Klasse 3 würde ich persönlich nur für die Decke nehmen. Für deine rosa Wand solltest du also mindestens Klasse 2 anpeilen.
Kleiner Tipp: Im Fachhandel sind Marken wie Caparol oder Brillux oft die erste Wahl der Profis. Wenn es der Baumarkt sein soll, sind die Premium-Linien (z.B. „Feine Farben“ von Alpina) oft eine gute Alternative. Aber egal welche Marke: Achte immer auf Deckkraftklasse 1!

Die Vorbereitung: Hier gewinnst du das Spiel
Ein Profi verbringt rund 70 % der Zeit mit der Vorbereitung und nur 30 % mit dem eigentlichen Streichen. Beim Heimwerker ist es oft genau umgekehrt – und genau da liegt der Hund begraben. Eine top vorbereitete Wand ist die halbe Miete.
Schritt 1: Der Wand-Check in 60 Sekunden
Lerne deine Wand kennen! Diese drei Tests sind super einfach und verraten dir alles, was du wissen musst. Probier’s direkt mal aus, geh kurz zu deiner Wand!
- Der Wischtest: Fahr mit der flachen Hand über die Wand. Hast du weißen Staub an der Hand? Dann „kreidet“ die Wand. Sie muss abgewaschen und grundiert werden.
- Der Kratztest: Ritz mit einem Spachtel leicht die Oberfläche an. Blättert alte Farbe ab? Dann muss alles Lose runter.
- Der Wassertest: Spritz etwas Wasser drauf. Perlt es ab? Nicht gut. Zieht es sofort ein und wird dunkel? Auch nicht gut, weil zu saugfähig. Zieht es langsam und gleichmäßig ein? Perfekt!

Schritt 2: Löcher füllen, Wände glätten
Jedes noch so kleine Dübelloch wird durch die neue Farbe gnadenlos betont. Nimm dir also die Zeit zum Spachteln. Für kleine Macken reicht eine Fertigspachtelmasse aus der Tube (kostet ca. 5-10 €). Trage sie auf, lass sie etwas überstehen (sie schrumpft beim Trocknen) und schleife sie nach dem Trocknen mit 180er Schleifpapier glatt. Fühl mit der Hand drüber – du darfst keinen Übergang spüren.
Schritt 3: Abkleben wie ein Champion
Saubere Kanten sind das A und O! Investiere hier in gutes Malerkrepp, oft ist das gelbe oder lilafarbene für empfindliche Untergründe super (ca. 5-8 € pro Rolle). Billiges Band reißt oder lässt Farbe drunterlaufen.
Und hier kommt der absolute Profi-Trick für 100% scharfe Kanten: Nachdem du das Klebeband fest angedrückt hast, streichst du die Kante des Bandes einmal dünn mit der alten Wandfarbe oder einem transparenten Acryllack über. Dadurch werden die winzigen Lücken versiegelt. Wenn du dann mit deinem Pink drüberstreichst, kann absolut nichts mehr unterlaufen. Das Ergebnis ist eine Kante wie mit dem Lineal gezogen. Ein kleiner Schritt mit riesiger Wirkung!

Schritt 4: Grundieren – Der wichtigste Schritt, den alle auslassen
Ja, Grundieren kostet extra Zeit und Geld (ca. 20-40 € für einen Eimer), aber es zu überspringen, ist der häufigste und teuerste Fehler. Eine Grundierung…
- …verfestigt den Untergrund.
- …sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig trocknet und nicht fleckig wird.
- …verbessert die Haftung deiner teuren Farbe.
Welche Grundierung brauche ich? Hier eine einfache Faustregel:
- Deine Wand ist sehr saugfähig (z.B. Gipskarton, neuer Putz)? Du brauchst Tiefengrund. Er reguliert die Saugfähigkeit.
- Deine Wand hat Flecken (Nikotin, Wasser, Rost)? Hier muss ein Sperr- oder Isoliergrund her. Er verhindert, dass die Flecken durch die neue Farbe „bluten“.
- Deine Wand ist glatt und nicht saugfähig (z.B. alte Lackfarbe)? Dann brauchst du einen Haftgrund, damit die neue Farbe überhaupt hält.
Wenig bekannter Trick für knallige Farben: Ein leuchtendes Pink deckt oft nicht perfekt auf einem weißen Untergrund. Lass dir deine Grundierung im Fachhandel oder Baumarkt in einem hellen Grau abtönen! Das klingt komisch, aber dieser graue Untergrund neutralisiert die Wand und lässt dein Pink am Ende viel intensiver und satter strahlen. Oft sparst du dir dadurch sogar einen kompletten Anstrich.

Die 3 größten Fehler beim Streichen (und wie du sie vermeidest)
Bevor es losgeht, hier die Top 3 der Pannen, die ich immer wieder sehe:
- An der Grundierung sparen: Führt fast immer zu fleckigen Wänden und schlechter Deckkraft. Das Ergebnis ist frustrierend und am Ende teurer.
- Billigstes Klebeband & Werkzeug nehmen: Führt zu unsauberen Kanten, fusselnden Rollen und einem ungleichmäßigen Farbauftrag. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete!
- Mitten auf der Wand eine Kaffeepause machen: Führt zu sichtbaren Ansätzen. Eine Wand muss immer „nass-in-nass“ in einem Rutsch fertig gestrichen werden.
Endspurt: So kommt die Farbe perfekt an die Wand
Alles ist vorbereitet? Super, jetzt kommt der spaßige Teil. Mit dem richtigen Werkzeug und der richtigen Technik wird’s ein Kinderspiel.
Dein Werkzeug-Set: Vergiss die Billig-Sets. Du brauchst eine gute kurzflorige Polyamid-Walze (ca. 15-30 €), einen hochwertigen Pinsel für die Ecken, der nicht haart, und ein Abstreifgitter. Das Gitter ist unverzichtbar, um die Farbe gleichmäßig auf der Rolle zu verteilen.

Die Technik: Nass-in-Nass
- Streiche zuerst die Ecken und Kanten der Wand, die du bearbeiten willst, mit dem Pinsel vor (ca. 5-10 cm breit).
- Tauche die Walze in die Farbe und rolle sie gut am Gitter ab.
- Beginne in einer Ecke und rolle die Wand in leicht überlappenden Bahnen von oben nach unten. Ohne viel Druck!
- Arbeite dich so zügig über die ganze Wand. Setze die neue Farbbahn immer in die noch feuchte Kante der vorherigen. Das ist das Geheimnis einer streifenfreien Wand.
- Zum Schluss rollst du die ganze Fläche nochmal ohne neue Farbe von oben nach unten ab, um eine einheitliche Struktur zu bekommen.
Wichtig: Zwei dünne Anstriche sind IMMER besser als ein dicker. Lass den ersten Anstrich komplett durchtrocknen (mindestens 4-6 Stunden, besser über Nacht). Der zweite Anstrich sorgt dann für die perfekte, satte Deckung. Bei einem sehr intensiven Pinkton kann sogar ein dritter Anstrich nötig sein. Das ist völlig normal!

Kosten, Sicherheit und das gute Gefühl danach
Ein Wort zur Sicherheit: Trage bei Schleifarbeiten eine FFP2-Maske und beim Streichen über Kopf eine Schutzbrille. Ein Farbspritzer im Auge ist kein Spaß, glaub mir. Sorge außerdem für gute Belüftung, auch noch Tage nach dem Streichen.
Was kostet der Spaß im DIY? Für einen 20 m² Raum solltest du mit Materialkosten zwischen 150 € und 285 € rechnen, wenn du auf Qualität achtest (Farbe, Grundierung, gutes Werkzeug, etc.). Dazu kommen ca. zwei volle Tage deiner Arbeitszeit.
Ein Profi würde dafür je nach Region 600 bis 1200 € verlangen. Der Vorteil: Du bekommst eine Garantie, sparst dir die Zeit und hast ein perfektes Ergebnis ohne Stress. Aber es selbst zu schaffen, ist natürlich auch ein tolles Gefühl.
Zum Schluss noch ein Gedanke zur Farbwirkung
Wusstest du schon? Ein kühles Rosa mit einem leichten Blaustich kann einen Raum optisch größer und luftiger wirken lassen. Ein warmes, pfirsichfarbenes oder Apricot-Rosa hingegen schafft eine unglaublich gemütliche und einladende Atmosphäre. Denk also kurz darüber nach, welche Stimmung du erzeugen willst.

So, und jetzt ran an die Pinsel! Wenn du dir die Zeit für die Vorbereitung nimmst und in gutes Material investierst, wirst du am Ende nicht nur eine fantastische neue Wand haben, sondern auch das unbezahlbare Gefühl, etwas mit deinen eigenen Händen richtig gut gemacht zu haben. Viel Erfolg!
Bildergalerie zur Inspiration


Wussten Sie schon? Der Farbton „Baker-Miller Pink“ wurde in Studien dafür bekannt, dass er eine beruhigende, sogar appetitzügelnde Wirkung hat.
Während dieser spezielle, intensive Kaugummi-Ton vielleicht nicht jedermanns Sache ist, zeigt es doch die psychologische Kraft von Rosa. Sanftere Puder- oder Altrosatöne können in Schlaf- und Wohnzimmern eine ähnliche, entspannende Atmosphäre schaffen, die nachweislich zur Senkung von Stress beiträgt.

Der richtige Glanzgrad für die pinke Wand?
Die Wahl des Finishs ist fast so wichtig wie der Farbton selbst. Stumpfmatte Farben, wie sie oft bei hochwertigen Kreidefarben von Farrow & Ball oder Little Greene zu finden sind, wirken edel und kaschieren kleine Unebenheiten. Seidenmatte oder satinierte Oberflächen sind hingegen robuster und leichter zu reinigen, was sie ideal für Küchen oder Flure macht. Sie reflektieren aber auch mehr Licht, was den Farbton intensiver erscheinen lässt.

Der Untergrund-Trick für leuchtende Farben: Bei kräftigen Pink- und Magentatönen ist eine weiße Grundierung nicht immer die beste Wahl. Profis greifen oft zu einer Grundierung mit einem leichten Grauanteil. Diese neutralisiert den Untergrund effektiver und lässt das finale Pink satter und mit weniger Anstrichen decken. Ein Geheimtipp, der Zeit und teure Farbe spart.

Die Kombination macht’s! Ein pudriges Rosa entfaltet seine volle Eleganz erst mit den richtigen Partnern. Denken Sie an:
- Salbeigrün: Für eine natürliche, harmonische Balance.
- Tiefes Anthrazit: Schafft einen dramatischen, modernen Kontrast.
- Messing- oder Goldakzente: Verleihen dem Raum einen Hauch von Luxus und Wärme.
- Helles Eichenholz: Bringt skandinavische Leichtigkeit ins Spiel.

Spielen Sie mit der Architektur! Eine pinke Wand muss nicht immer von Ecke zu Ecke gehen. Betonen Sie eine Nische, die Wand hinter dem Bett als farbiges Kopfteil oder streichen Sie nur die Laibung eines Fensters in einem kräftigen Ton. Solche Akzente wirken oft raffinierter als eine einzelne, massive Farbfläche und geben dem Raum eine durchdachte, gestalterische Tiefe.

„Color Drenching“: Der Trend für Mutige.
Anstatt nur eine Wand zu streichen, tauchen Sie den ganzen Raum in Farbe. Beim „Color Drenching“ werden Wände, Decke, Türen und sogar die Fußleisten im selben Rosaton gestrichen. Das Ergebnis? Ein unglaublich immersives, kokonartiges Gefühl. Besonders in kleinen Räumen kann dieser Trick die Grenzen des Zimmers auflösen und es größer und ruhiger wirken lassen.

„Pink ist das Marineblau Indiens.“ – Diana Vreeland, legendäre Moderedakteurin
Dieses Zitat erinnert uns daran, dass Pink in vielen Kulturen eine kraftvolle, alltägliche und keineswegs nur feminine Farbe ist. Von den leuchtenden Saris bis zu den gefärbten Fassaden in Jaipur – lassen Sie sich von der globalen Vielseitigkeit inspirieren, um Pink neu und selbstbewusst zu interpretieren.

- Eine samtige, tiefgründige Optik
- Weniger sichtbare Pinsel- oder Rollspuren
- Kaschiert kleine Unebenheiten an der Wand
Das Geheimnis? Ein hochwertiger Farbroller mit kurzem Flor (ca. 12-13 mm). Im Gegensatz zu billigen Schaumstoffrollen nimmt er die Farbe besser auf und gibt sie gleichmäßiger ab, was gerade bei pigmentstarken Rosatönen für ein streifenfreies Finish entscheidend ist.

Farbton-Check: Ein Pink ist nicht gleich Pink. Legen Sie Farbmuster nebeneinander und achten Sie auf die Untertöne.
Bläuliches Pink (z.B. Fuchsie): Wirkt kühler, energiegeladener und passt gut zu Grau, Silber und klarem Weiß.
Gelbliches Pink (z.B. Koralle, Lachs): Wirkt wärmer, einladender und harmoniert perfekt mit Cremetönen, Holz und Gold.
Die Wahl des Untertons entscheidet maßgeblich über die Raumatmosphäre.

Hilfe, mein Rosa wirkt zu süßlich! Wie kann ich das ausgleichen?
Keine Sorge, das lässt sich leicht korrigieren. Brechen Sie die Süße mit „erwachsenen“ Materialien und Kontrasten. Stellen Sie ein Möbelstück aus dunklem Holz oder mit klaren, schwarzen Metall-Elementen davor. Kombinieren Sie die Wand mit Textilien aus grobem Leinen oder schwerem Samt. Eine große, moderne Kunstfotografie kann ebenfalls Wunder wirken und dem Raum sofort eine coole, urbane Note verleihen.

Bevor Sie den Pinsel schwingen, testen Sie die Farbe richtig! Streichen Sie nicht nur einen kleinen Klecks direkt an die Wand. Malen Sie stattdessen ein großes Stück Pappe (mind. A3) an und pinnen Sie es an die Wand. So können Sie es im Raum bewegen und beobachten, wie sich der Farbton bei unterschiedlichem Licht – morgens, abends, bei Kunstlicht – verändert. Das bewahrt Sie vor teuren Überraschungen.

Laut einer Analyse der Einrichtungsplattform Houzz ist „Altrosa“ eine der meistgesuchten Farben für Wohnzimmer und Schlafzimmer.
Das zeigt: Der Wunsch nach warmen, einhüllenden und persönlichen Farbtönen ist ungebrochen. Altrosa hat sich von einer Trendfarbe zu einem neuen Klassiker entwickelt, der als wohnliche Alternative zu Grau oder Beige fungiert.

Der Licht-Faktor: Unterschätzen Sie niemals den Einfluss Ihrer Beleuchtung. Eine Glühbirne mit warmem Licht (unter 3.300 Kelvin) wird die gelblichen Anteile im Pink betonen und es gemütlicher, fast pfirsichfarben wirken lassen. Kaltweißes Licht (über 5.300 Kelvin) hingegen hebt die blauen Anteile hervor und kann ein zartes Rosa schnell kühl und lilastichig machen.

- Den Farbton nur anhand eines kleinen Online-Bildes auswählen.
- An der Qualität der Abdeckmaterialien (z.B. Klebeband) sparen – unsaubere Kanten ruinieren jede noch so schöne Farbe.
- Zu schnell den zweiten Anstrich auftragen, bevor der erste komplett durchgetrocknet ist.
Gerade bei pigmentintensiven Farben wie Pink führen diese typischen Heimwerker-Fehler schnell zu einem fleckigen, unprofessionellen Ergebnis.

Designerfarbe vs. Baumarkt: Ein ehrlicher Blick
Designer-Marken (z.B. „Sulking Room Pink“ von Farrow & Ball): Bieten oft eine unerreichte Pigmenttiefe und komplexe, sich je nach Licht wandelnde Töne. Der Preis ist höher, die Wirkung oft subtiler und edler.
Hochwertige Baumarkt-Farben (z.B. aus der „Schöner Wohnen Designfarben“-Kollektion): Eine exzellente Alternative mit hoher Deckkraft und Strapazierfähigkeit zu einem zugänglicheren Preis. Die Farbauswahl ist riesig und die Töne sind oft klarer und konstanter.
Für ein perfektes Ergebnis sind beide eine gute Wahl – es ist eine Frage des Budgets und des gewünschten Effekts.

Die „Barbiecore“-Welle hat Pink wieder ins Rampenlicht gerückt, aber der nachhaltige Trend geht in eine andere Richtung: erdige, staubige Rosatöne. Denken Sie an getrocknete Rosen, Terrakotta oder Sand mit einem Hauch von Rosa. Diese Nuancen wirken geerdet, zeitlos und lassen sich wunderbar als „neue Neutrale“ im ganzen Haus einsetzen.

Nachhaltig streichen: Achten Sie auf das Umweltzeichen „Blauer Engel“ oder Farben mit niedrigem VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen). Besonders in Schlaf- und Kinderzimmern ist das ein wichtiger Aspekt für ein gesundes Raumklima. Marken wie „Little Greene“ oder „Farrow & Ball“ legen großen Wert auf umweltfreundliche Rezepturen.

Sie trauen sich nicht an eine ganze Wand? Kein Problem! Verleihen Sie einem alten Möbelstück ein pinkes Upgrade. Eine Kommode in kräftigem Magenta oder ein Stuhl in zartem Rosé kann zum Highlight des Raumes werden. Wichtig: Verwenden Sie hierfür einen geeigneten Lack und schleifen Sie die Oberfläche vorher gut an.

Perfekte Kanten, ganz ohne Ausfransen.
Das Geheimnis für messerscharfe Farbkanten, besonders zwischen Pink und einer anderen Farbe, ist gutes Malerkrepp. Unser Favorit: FrogTape. Dessen PaintBlock®-Technologie reagiert mit der Feuchtigkeit der Farbe und bildet eine Mikrobarriere, die das Unterlaufen der Farbe aktiv verhindert.

Wie reinige ich eine matte, pinke Wand?
Vorsicht ist geboten! Matte Oberflächen sind empfindlicher als glänzende. Prüfen Sie zuerst die Nassabriebklasse Ihrer Farbe (Klasse 1 und 2 sind scheuerbeständig). Bei leichten Verschmutzungen reicht oft ein trockenes Mikrofasertuch. Bei Flecken: Mit einem sauberen, leicht angefeuchteten Schwamm nur tupfen, niemals reiben! Ansonsten polieren Sie die matten Pigmente auf und erzeugen eine glänzende, unschöne Stelle.

Denken Sie in Texturen! Eine glatte, pinke Wand gewinnt enorm an Charakter, wenn sie auf unterschiedliche Oberflächen trifft. Die Kombination mit einem flauschigen Berberteppich, einem Sofa aus grobem Leinenstoff oder glatten, kühlen Marmor-Accessoires schafft ein spannendes, vielschichtiges Gesamtbild, das weit über die reine Farbe hinausgeht.

Akzentwand: Der sichere Einstieg, um die Wirkung der Farbe zu testen. Ideal, um einen Fokuspunkt zu schaffen, z.B. hinter dem Sofa oder dem Esstisch.
Kompletter Raum: Die mutige, aber oft lohnenswertere Variante. Schafft eine geschlossene, charakterstarke Atmosphäre und lässt den Raum je nach Ton größer oder gemütlicher wirken.

- Vermeidet einen harten Kontrast zwischen Wand und Decke.
- Lässt den Raum höher und offener wirken.
- Schafft ein ruhiges, harmonisches Gesamtbild.
Der Trick? Wählen Sie für die Decke ein Weiß mit einem winzigen Tropfen Ihrer rosa Wandfarbe. Dieses „getönte Weiß“ ist für das Auge kaum wahrnehmbar, verbindet aber Decke und Wand zu einer weicheren, harmonischeren Einheit.

Der historische Charme von Rosa: Weit entfernt vom Image der Kinderzimmerfarbe, war Rosa im 18. Jahrhundert ein Zeichen von Luxus und Raffinesse. Im Rokoko wurde es für die aufwendigsten Interieurs verwendet, oft kombiniert mit Gold und Himmelblau. Ein Hauch dieser opulenten Vergangenheit schwingt auch heute noch in edlen Altrosa-Tönen mit.
Farben, die gut decken, enthalten einen hohen Anteil an hochwertigen Pigmenten wie Titandioxid.
Gerade bei einem leuchtenden Pink ist das entscheidend. Billigfarben sparen hier und verwenden stattdessen mehr Füllstoffe wie Kreide. Das Ergebnis: Die Farbe wirkt stumpf und Sie benötigen drei, vier oder mehr Anstriche für ein Ergebnis, das eine Qualitätsfarbe wie die von Caparol oder Alpinaweiß mit einem Mal schafft.




