Die Wahrheit über Lila & Violett: So gelingt dir die Traumwand (ohne Nervenzusammenbruch)
Lila – die Farbe der Magie und der Möglichkeiten! Entdecken Sie, wie diese Nuancen Ihr Zuhause in einen Ort voller Inspiration verwandeln können.
In einem Raum, der in sanften Lilatönen erstrahlt, könnte ein Känguru mit einem Tütü in den Alltag hüpfen und niemand würde sich wundern. Lila, oft als die Farbe der Traumwelt bezeichnet, spricht eine Sprache, die sowohl den Geist als auch die Seele umarmt. Sie ist nicht nur ein Farbton, sondern ein Erlebnis, das Räume verwandelt und Emotionen weckt. Tauchen Sie ein in die geheimnisvolle Welt der lila Farbtöne und lassen Sie sich von ihrer poetischen Kraft verzaubern!
Ganz ehrlich? Kaum eine Farbe fordert so viel Respekt wie ein sattes Violett. Ich bin schon seit Ewigkeiten im Malergeschäft, hab unzählige Wände gesehen und gestrichen. Aber an einen Auftrag erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen: eine Bibliothek in einer alten Stadtwohnung, die nach „Denken und Ruhe“ verlangte. Der Wunsch des Kunden war ein tiefes, edles Aubergine. Im Eimer sah die Farbe göttlich aus. An der Wand? Eine absolute Diva.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist Violett so eine Zicke? Ein kleiner Blick hinter die Kulissen
- Vom Plan zur perfekten Wand: Die Profi-Technik für zu Hause
- Womit kombinieren? So passt Violett in deinen Raum
- Das Projekt: Zeit und Kosten im realistischen Check
- Hilfe, was tun wenn …? Die häufigsten Probleme und ihre Lösungen
- Bildergalerie zur Inspiration
Sie deckte kaum, wurde streifig und das Licht im Raum verwandelte sie je nach Tageszeit von einem eleganten Violett in ein fast schmutziges Braun. Puh, an dem Tag habe ich eine Menge gelernt. Vor allem, dass Lila und Violett keine Farben für mal eben schnell sind. Sie sind anspruchsvoll, brauchen Wissen und das richtige Vorgehen. Aber wenn man es richtig macht, ist das Ergebnis einfach umwerfend. Und genau dieses Wissen möchte ich heute mit dir teilen.
Warum ist Violett so eine Zicke? Ein kleiner Blick hinter die Kulissen
Um zu verstehen, wie man mit Violett umgeht, muss man wissen, was da im Eimer steckt. Das ist keine Hexerei, sondern einfache Physik. Farben wirken, weil Pigmente bestimmte Lichtanteile schlucken und andere zurückwerfen.

Die Tücken der Pigmente
Violette Töne sind fast immer Mischungen, meist aus roten und blauen Pigmenten. Das Problem? Diese Pigmente haben oft eine deutlich schlechtere Deckkraft als das strahlende Titandioxid, das in weißer Farbe für Power sorgt. Streichst du also ein tiefes Lila auf eine weiße Wand, scheint das Weiß gnadenlos durch. Du streichst und streichst und streichst … und wirst wahnsinnig. Deshalb ist die Vorbereitung hier wichtiger als bei fast jeder anderen Farbe.
Übrigens: Moderne, organische Pigmente sind zwar brillant, aber manchmal weniger lichtecht. Das heißt, bei starker Sonneneinstrahlung können sie mit der Zeit etwas an Leuchtkraft verlieren. Ein Grund mehr, auf Qualität zu achten!
Das Farb-Chamäleon: Das Phänomen der Metamerie
Kennst du das? Du suchst im Baumarkt den perfekten Farbton aus, streichst ihn zu Hause an die Wand und denkst: Das ist doch eine völlig andere Farbe! Willkommen in der Welt der Metamerie. Bei Violetttönen ist dieser Effekt besonders stark. Tageslicht hat ein breites Spektrum und lässt die Farbe vielleicht kühl und bläulich wirken. Eine alte Glühbirne mit viel Rotanteil macht dasselbe Violett plötzlich warm und rötlich. Und moderne LEDs? Die haben wieder eine ganz andere Lichtfarbe.

Kleiner Tipp direkt aus der Praxis: Um diesen Effekt zu meistern, solltest du dein Licht bewusst wählen. Warmweiße LEDs (meist unter 3.300 Kelvin) heben die Rot- und Auberginetöne hervor und machen den Raum gemütlicher. Neutralweiße oder tageslichtweiße LEDs (über 3.300 Kelvin) zeigen die Farbe oft „ehrlicher“ und betonen die blauen Anteile. Perfekt fürs Arbeitszimmer!
Qualität ist kein Zufall: Ein Blick auf die Norm
Wenn du Farbe kaufst, wirf einen Blick auf die Angaben nach DIN EN 13300. Das ist quasi der Personalausweis für Wandfarben. Zwei Dinge sind für dich entscheidend:
- Deckvermögen: Klasse 1 ist die Champions League. Für ein sattes Violett solltest du niemals unter Klasse 2 gehen. Alles andere ist reine Zeit- und Geldverschwendung.
- Nassabriebbeständigkeit: Klasse 1 ist scheuerbeständig (ideal für Flur, Küche), Klasse 2 waschbeständig (reicht meist fürs Wohn- oder Schlafzimmer). Billigfarben haben oft nur Klasse 3 – da kannst du die Pigmente fast mit dem Fingernagel abkratzen.
Ja, eine Profi-Farbe mit Klasse 1 Deckkraft kann locker 15-25 Euro pro Liter kosten, während die Baumarkt-Eigenmarke für 3 Euro lockt. Aber hier ist die Rechnung: Von der guten Farbe brauchst du vielleicht zwei Anstriche, von der billigen vier oder fünf. Am Ende sparst du nicht nur Nerven, sondern oft sogar Geld.

Vom Plan zur perfekten Wand: Die Profi-Technik für zu Hause
Eine dunkle, satte Wand verzeiht absolut keine Fehler. Jeder Pinselansatz, jede Rollenspur, jede noch so kleine Unebenheit im Putz wird quasi ins Rampenlicht gerückt. Deshalb ist systematisches Arbeiten das A und O.
Dein erster Schritt (der wichtigste!)
Noch bevor du an Werkzeug oder Abdeckfolie denkst, mach diesen einen Schritt: Hol dir 3-4 kleine Farbtester deiner Favoriten. Die kosten nur ein paar Euro. Streich sie nicht direkt an die Wand, sondern auf große Stücke Pappe oder Reste von Raufasertapete (mindestens 50×50 cm). Diese Muster kannst du dann mit Klebeband an die Wand heften und sie zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten bei unterschiedlicher Beleuchtung beobachten. Das ist die beste und günstigste Investition in dein gesamtes Projekt!
Der Untergrund: Die 80 % des Erfolgs
Ich sage meinen Lehrlingen immer: „80 % der Arbeit stecken in der Vorbereitung.“ Und das stimmt. Deine Wand muss trocken, fest und sauber sein. Mach den Klebeband-Test: Ein Stück starkes Klebeband fest aufdrücken und ruckartig abziehen. Bleibt alte Farbe oder Putz dran hängen, muss das lose Zeug runter. Alle Löcher und Risse müssen sorgfältig gespachtelt und glatt geschliffen werden. Fühl mit der flachen Hand drüber – jede Kante wirst du später sehen.

Und jetzt kommt der wichtigste Trick für dunkle Farben: die getönte Grundierung. Das ist der absolute Game-Changer! Sie nimmt dem Untergrund die Helligkeit und sorgt dafür, dass der teure Endanstrich sofort besser deckt. Du sparst dir mindestens einen kompletten Anstrich. Geh einfach zur Farbmischtheke im Fachhandel oder Baumarkt und sag den Leuten, sie sollen dir die Grundierung passend zu deinem finalen Farbton anmischen. Ein Kinderspiel mit riesiger Wirkung.
Deine Einkaufsliste für die perfekte Akzentwand
Wirf das billige Schaumstoff-Set aus dem Baumarkt weg. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Das hier packe ich meinen Leuten in die Kiste:
- Gutes Malerkrepp: Zum Beispiel das gelbe oder grüne Frogtape, das macht super saubere Kanten (ca. 8-12 € pro Rolle).
- Malervlies: Nicht nur dünne Folie. Vlies saugt Tropfen auf und schützt den Boden (ca. 15-25 € für eine große Rolle).
- Qualitäts-Farbwalze: Eine kurzflorige Polyamid- oder Mikrofaserwalze (ca. 12-14 mm Flor) mit passendem Bügel. Rechne mit 15-25 €.
- Ein guter Pinsel für die Ecken und eine kleine Farbwanne.
- Spachtelmasse und Schleifpapier, falls nötig.

Die richtige Technik: So geht’s streifenfrei
Das Geheimnis ist, immer „nass in nass“ zu arbeiten. Du darfst niemals eine bereits angetrocknete Stelle überrollen, das gibt hässliche Ansätze. Streich deshalb immer eine komplette Wand an einem Stück fertig, ohne lange Pausen.
Und so geht der „Kreuzgang“ für eine perfekte Oberfläche:
- Auftragen: Zuerst die Ecken und Kanten mit dem Pinsel vorstreichen („beschneiden“). Dann sofort mit der großen Rolle Bahn für Bahn satt und senkrecht Farbe auf die Wand bringen.
- Verteilen: Direkt im Anschluss gehst du mit der Rolle – ohne neue Farbe aufzunehmen – quer über die frisch gestrichene Fläche. So verteilst du die Farbe optimal.
- Verschlichten: Zum Schluss rollst du die ganze Fläche noch einmal ganz sanft und ohne Druck von oben nach unten ab. Das sorgt für ein absolut gleichmäßiges Finish ohne Rollenspuren.
Achtung! Ich hab mal einen Kunden beraten, dessen teure Farbe fleckig wurde, weil er im Hochsommer bei Zugluft gestrichen hat. Die Kanten sind ihm blitzschnell getrocknet und er hat lauter Ansätze reingerollt. Also: Fenster und Türen zu beim Streichen!

Womit kombinieren? So passt Violett in deinen Raum
Eine violette Wand ist ein Statement und steht selten allein. Die richtige Kombination entscheidet, ob es edel oder überladen wirkt.
- Helle, pastellige Fliedertöne: Traumhaft mit weißen Möbeln, hellgrauen Stoffen und hellem Holz wie Birke oder Ahorn. Wirkt frisch, leicht und skandinavisch.
- Kräftige, bläuliche Violetttöne: Sehr edel zu kühlen Metallen wie Silber oder Chrom, dunklem Holz wie Nussbaum und klaren Kontrasten mit Reinweiß. Perfekt für einen modernen, intellektuellen Look.
- Dunkle, rötliche Beerentöne (Aubergine, Brombeere): Die wirken unglaublich warm und luxuriös mit warmen Metallen wie Messing oder Gold, Samtstoffen und mittelbraunem Eichenholz. Passt super zu grauen Fliesen oder einem dunklen Dielenboden.
Das Projekt: Zeit und Kosten im realistischen Check
Sei ehrlich zu dir selbst. Eine einzelne Akzentwand ist ein super Projekt für einen erfahrenen Heimwerker. Ein ganzes Zimmer streifenfrei zu streichen, ist die Meisterklasse. Für eine 15 m² große Akzentwand solltest du Folgendes einplanen:

- Zeitplanung: Plane ein ganzes Wochenende ein, kein Stress! Samstag ist für Abkleben, Vorbereiten (Spachteln, Schleifen) und den Grundieranstrich. Sonntag, nach ausreichender Trocknung, folgen dann die zwei finalen Farbanstriche (mit jeweils 3-4 Stunden Trockenzeit dazwischen).
- Kosten (Selbermacher): Mit allen Materialien – Abdeckvlies, Klebeband, Grundierung, einer guten Farbe und vernünftigem Werkzeug – landest du schnell bei 120 bis 200 Euro.
- Kosten (Profi): Ein Malerbetrieb nimmt für dieselbe Wand je nach Zustand und Region zwischen 350 und 600 Euro. Das klingt viel, aber du bekommst ein garantiert perfektes Ergebnis, sparst dir die Zeit und die Nerven.
Hilfe, was tun wenn …? Die häufigsten Probleme und ihre Lösungen
Auch bei bester Planung kann was schiefgehen. Keine Panik, für fast alles gibt es eine Lösung.
- Streifen und Ansätze: Passiert, wenn die Farbe zu schnell trocknet. Hier hilft meist nur eines: tief durchatmen und nach dem Trocknen die komplette Wand noch einmal sorgfältig streichen.
- Flecken und Wolken: Oft ein Zeichen für ungleichmäßig saugenden Untergrund. Wenn ein zweiter Anstrich das Problem nicht löst, ist der sicherste Weg, nochmal mit der getönten Grundierung drüberzugehen, um alles zu vereinheitlichen.

Die Horrorfrage: Wie kriege ich eine dunkle Wand wieder weiß?
Das ist die größte Angst, die viele vom Mut zur Farbe abhält. Aber es ist absolut machbar! Du kannst eine dunkle Wand nicht einfach mit normaler weißer Farbe überstreichen, da würde das Violett immer wieder durchschimmern. Der Trick ist ein sogenannter Sperr- oder Isoliergrund (gibt’s im Fachhandel). Streiche die Wand zuerst damit. Dieser spezielle Grundanstrich blockiert das Durchscheinen der alten Farbe. Danach brauchst du in der Regel noch zwei normale Anstriche mit einer hochwertigen, weißen Farbe der Deckkraftklasse 1. Es ist Arbeit, ja, aber kein Hexenwerk.
Am Ende ist die Entscheidung für eine Farbe wie Violett eine für Persönlichkeit und Atmosphäre. Sie erfordert etwas mehr Planung und Sorgfalt, aber sie belohnt dich mit einer Raumwirkung, die du mit einem einfachen Weiß oder Grau niemals erreichen wirst. Dein Zuhause ist es wert!
Bildergalerie zur Inspiration


Der Grauton-Trick: Das Geheimnis einer satten, deckenden violetten Wand liegt nicht in der Farbe selbst, sondern in der Grundierung. Statt einer weißen Grundierung, die durchscheint, empfehlen Profis einen grauen Voranstrich. Ein mittleres Grau (ähnlich RAL 7045) neutralisiert den Untergrund und gibt den anspruchsvollen lila Pigmenten eine Basis, auf der sie ihre volle Leuchtkraft entfalten können – oft schon beim ersten Anstrich.


- Kombinieren Sie Pflaumentöne mit warmen Hölzern und Messing für einen Hauch von Luxus.
- Flieder und Lavendel harmonieren wunderbar mit hellem Grau, Salbeigrün und cremeweißen Textilien für eine luftige, romantische Atmosphäre.
- Ein kräftiges, fast elektrisches Violett wird durch Akzente in leuchtendem Gelb oder Ocker zum absoluten Hingucker im Stil des Color Blockings.
Der Trick? Die Komplementärfarben bringen das Lila erst richtig zum Strahlen.


Wussten Sie schon? Der legendäre Farbton „Tyrischer Purpur“, in der Antike wertvoller als Gold, wurde aus dem Sekret von Purpurschnecken gewonnen. Man benötigte etwa 12.000 Schnecken für nur 1,4 Gramm reinen Farbstoff.


Matt, seidenmatt oder glänzend – welches Finish für Violett?
Das Finish hat einen enormen Einfluss. Ein mattes Finish, wie bei den Kreidefarben von Little Greene, schluckt das Licht und lässt tiefe Töne wie ‚Pelt‘ von Farrow & Ball noch satter und samtiger wirken. Es kaschiert zudem kleine Unebenheiten. Ein seidenmattes oder glänzendes Finish hingegen reflektiert Licht, intensiviert die Farbe und macht sie lebendiger, aber auch anfälliger für sichtbare Pinselstriche und Wandfehler. Für ein edles, tiefes Ergebnis ist matt fast immer die bessere Wahl.

Farben beeinflussen unsere Stimmung. Violett, als Mischung aus dem beruhigenden Blau und dem energiegeladenen Rot, wird oft mit Kreativität, Spiritualität und Luxus assoziiert. Ein tiefes Aubergine im Arbeitszimmer kann die Konzentration und den Einfallsreichtum fördern, während ein sanfter Lavendelton im Schlafzimmer nachweislich zur Entspannung beiträgt und den Schlaf verbessern kann. Setzen Sie die Farbe also bewusst ein, um die gewünschte Atmosphäre zu schaffen.

Fehlerquelle Nr. 1: Der Farbfächer im Baumarkt. Verlassen Sie sich niemals auf die künstliche Beleuchtung im Geschäft. So testen Sie richtig:
- Kaufen Sie eine kleine Testdose Ihres Wunschfarbtons.
- Streichen Sie eine möglichst große Fläche (mind. DIN A2) auf ein Stück festes Papier oder Karton.
- Hängen Sie diesen Teststreifen mit Malerkrepp an die vorgesehene Wand und beobachten Sie ihn zu verschiedenen Tageszeiten – bei Morgenlicht, direkter Mittagssonne und abends bei künstlicher Beleuchtung.


Lavendel: Luftig, zart und beruhigend. Ideal für Schlafzimmer und Bäder, um eine Oase der Ruhe zu schaffen. Wirkt am besten in Räumen mit viel natürlichem Licht.
Aubergine: Dramatisch, tief und opulent. Perfekt für eine Akzentwand in Wohnräumen, Bibliotheken oder Esszimmern. Schafft eine gemütliche, umhüllende Atmosphäre („Cocooning“).
Die Wahl hängt also ganz von der gewünschten Stimmung ab: Entspannung oder Statement?


Trend-Alarm: „Digital Lavender“ wurde von Trendforschern als eine der Schlüsselfarben der letzten Jahre ausgerufen.
Dieser sanfte, leicht blaustichige Violettton steht für Gelassenheit und digitale Ausgeglichenheit. Er funktioniert nicht nur an der Wand, sondern auch in Textilien und Dekoration und lässt sich hervorragend mit neutralen Beigetönen und kühlem Mintgrün kombinieren.


- Vermeidet lästige Spritzer und Farbnasen.
- Sorgt für einen gleichmäßigen, streifenfreien Auftrag, selbst bei schwierigen Pigmenten.
- Nimmt Farbe optimal auf und gibt sie kontrolliert wieder ab.
Das Geheimnis? Eine kurzflorige Mikrofaser-Farbwalze. Investieren Sie hier ein paar Euro mehr – es lohnt sich, besonders bei anspruchsvollen Farben wie Violett.


Nichts hebt die luxuriöse Seite von Violett so sehr hervor wie metallische Akzente. Bilderrahmen, Leuchtenfüße oder Zierleisten in gebürstetem Gold oder warmem Messing verleihen einem tiefen Pflaumenton eine Aura von Art-Déco-Eleganz. Kühles Silber oder Chrom hingegen modernisieren einen Fliederton und geben ihm eine frische, klare Note.

Hilfe, ein Fleck! Wie bessere ich eine dunkle Wand aus?
Das Ausbessern dunkler, matter Wände ist heikel, da man oft Ränder sieht. Der Trick liegt im „Tupfen“. Verwenden Sie einen sehr kleinen Pinsel oder sogar ein Wattestäbchen. Tragen Sie die Farbe nur auf den Fleck selbst auf und tupfen Sie die Ränder sanft nach außen, um einen weichen Übergang zu schaffen. Weniger ist hier definitiv mehr!


Achtung, Farb-Chamäleon: Sie haben sich für ‚Veilchenblau‘ von Schöner Wohnen Farbe entschieden, doch an der Wand wirkt es abends plötzlich rötlich? Das ist Metamerie. Der Grund: Die blauen und roten Pigmente in der Farbe reflektieren je nach Lichtquelle (warmes Glühbirnenlicht vs. kühles Tageslicht) unterschiedlich stark. Testen Sie Ihre Wunschfarbe daher unbedingt unter den echten Lichtbedingungen des Raumes.


„Farbe ist ein machtvolles Instrument. Ein winziger Tupfer kann die Komposition verändern; ein Klecks kann sie ruinieren.“ – Henri Matisse
Diese Aussage des berühmten Künstlers gilt besonders für intensive Töne wie Violett. Eine einzelne violette Wand kann einen Raum definieren und ihm Charakter verleihen, aber ein unüberlegter Einsatz kann ihn schnell überladen oder düster wirken lassen.


Qualität zahlt sich aus. Billigfarben enthalten oft weniger Pigmente und mehr Füllstoffe. Das bedeutet:
- Sie benötigen drei, vier oder sogar mehr Anstriche für eine akzeptable Deckkraft.
- Die Farbe ist weniger abriebfest und anfälliger für Kratzer.
Eine hochwertige Farbe einer Marke wie Caparol oder Farrow & Ball deckt oft schon nach dem zweiten Anstrich perfekt (mit der richtigen Grundierung) und ist deutlich langlebiger.


Eine einzelne Akzentwand in einem tiefen Brombeerton kann ein großes Wohnzimmer strukturieren und eine gemütliche Leseecke definieren. Doch Vorsicht in kleinen Räumen: Hier kann eine intensive Farbe schnell erdrückend wirken. Eine Alternative: Streichen Sie nur das untere Drittel der Wand oder einen architektonischen Vorsprung, um einen Farbakzent zu setzen, ohne den Raum optisch zu verkleinern.

Option A: Premiumfarbe. Marken wie Farrow & Ball oder Little Greene bieten einzigartige, komplexe Farbtöne mit hoher Pigmentdichte. Der Preis pro Liter ist höher, aber die Deckkraft und das edle Finish sind oft unübertroffen.
Option B: Baumarkt-Mischservice. Sie können sich einen Premium-Farbton bei Anbietern wie Hornbach oder Bauhaus auf einer günstigeren Basisfarbe anmischen lassen. Das Ergebnis kommt oft nah an das Original heran, kann aber in der Farbtiefe und im Verhalten bei unterschiedlichem Licht leicht abweichen.
Für die perfekte, nuancierte Wirkung lohnt sich oft das Original. Für eine reine Akzentfarbe kann die gemischte Variante eine gute Alternative sein.


- Vergessen, die Farbdose vor und während des Streichens gründlich aufzurühren. Schwere Farbpigmente setzen sich am Boden ab.
- Zu viel Druck auf die Farbrolle ausüben, was zu unschönen Streifen führt.
- Die Kanten mit dem Pinsel vorstreichen und dann zu lange warten, bevor die Fläche gerollt wird. Die Ansätze trocknen und bleiben sichtbar.


Kann ich Violett auch nachhaltig streichen?
Ja! Achten Sie auf Farben mit dem Siegel „Blauer Engel“ oder einem niedrigen VOC-Wert (flüchtige organische Verbindungen). Viele Hersteller wie Alpina oder die Naturfarben-Marke Auro bieten ökologische Wandfarben an, die emissionsarm und gesundheitlich unbedenklich sind. Diese sind oft auf Wasserbasis und geruchsarm, was das Streichen deutlich angenehmer macht.


Für gestochen scharfe Farbkanten, zum Beispiel bei einer Akzentwand, ist das richtige Klebeband entscheidend. Verwenden Sie spezielles Malerkrepp für empfindliche Oberflächen (oft lila oder gelb eingefärbt, z.B. von Tesa). Drücken Sie die Kante fest an und ziehen Sie das Band ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist – so verhindern Sie, dass die Farbkante einreißt.

Der letzte Schliff: Eine violette Wand ist nur die halbe Miete. Die wahre Magie entsteht durch das Zusammenspiel mit Textilien und Dekoration. Ein samtiger Vorhang in einem etwas helleren oder dunkleren Lilaton erzeugt einen edlen Ton-in-Ton-Look. Kissen aus grobem Leinen in Naturtönen oder ein flauschiger Wollteppich in Creme brechen die intensive Farbe auf und sorgen für Gemütlichkeit. Setzen Sie gezielt grüne Pflanzen als frischen, lebendigen Kontrapunkt ein.


Deckkraftklasse 1 & Nassabriebklasse 2
Achten Sie auf diese Angaben auf dem Farbeimer. Deckkraftklasse 1 ist die höchste und bei Violett absolut empfehlenswert. Nassabriebklasse 1 oder 2 bedeutet, dass die Wand robust und abwaschbar ist – unerlässlich für stark beanspruchte Bereiche wie den Flur oder das Kinderzimmer.


Die Farbtemperatur Ihrer Lampen kann Ihr teures Violett komplett verändern. Eine warmweiße LED (unter 3000 Kelvin) betont die Rotanteile und lässt die Farbe gemütlicher wirken. Eine neutral- oder tageslichtweiße LED (über 4000 Kelvin) hebt die Blauanteile hervor und sorgt für einen kühleren, klareren Look. Testen Sie die Wirkung, bevor Sie den ganzen Raum streichen!


- Der Raum wirkt sofort intimer und gemütlicher.
- Ein dunkler Hintergrund lässt helle Möbel und Kunstwerke regelrecht leuchten.
- Es verleiht dem Zimmer eine unerwartete Tiefe und einen Hauch von Geheimnis.
Trauen Sie sich! Eine Decke in einem dunklen Pflaumenton oder Nachtviolett kann, entgegen der landläufigen Meinung, einen Raum nicht kleiner, sondern unendlich und fast magisch wirken lassen.


Ist ein intensives Lila zu viel für ein Kinderzimmer?
Ganz im Gegenteil! Ein kräftiges Violett kann die Kreativität und Fantasie anregen. Statt den ganzen Raum zu streichen, gestalten Sie eine Themenwand, zum Beispiel einen Sternenhimmel in Nachtviolett mit fluoreszierenden Sternen. Kombinieren Sie die Farbe mit viel Weiß, hellem Holz und fröhlichen Akzenten in Gelb oder Grün, um eine freundliche und inspirierende Umgebung zu schaffen.
Der ultimative Test: Bevor Sie sich endgültig für einen Farbton wie ‚Brassica No. 271‘ von Farrow & Ball entscheiden, malen Sie Ihr Testmuster nicht nur an die Wand, sondern halten Sie es auch direkt neben Ihre wichtigsten Einrichtungsgegenstände: das Sofa, den Vorhangstoff, den Teppich. So stellen Sie sicher, dass die Untertöne der Farbe wirklich mit Ihrem bestehenden Interieur harmonieren.




