Badsanierung ohne Kopfschmerzen: Worauf es wirklich ankommt (und was Handwerker oft verschweigen)

Das Badezimmer ist mehr als nur ein funktionaler Raum – es ist ein Rückzugsort. Entdecken Sie kreative Ideen, die Ihre persönliche Oase verwandeln!

von Carra Hilde

Hand aufs Herz: Eine ehrliche Einleitung aus der Werkstatt

In den vielen Jahren, die ich nun schon Bäder saniere, hab ich echt alles gesehen. Von glänzenden Neubauten, die aussahen wie aus dem Katalog, bis hin zu maroden Altbau-Bädern, bei denen man sich kaum rein getraut hat. Und fast immer startet das Gespräch mit der gleichen Frage: „Was kostet denn so ein neues Bad?“

Im Internet schwirren ja die wildesten Zahlen herum, von 1.500 Euro bis über 20.000 Euro ist alles dabei. Das stiftet natürlich totale Verwirrung. Und ich sag’s euch ganz ehrlich: Beides kann stimmen. Es kommt halt immer darauf an, was man unter einem „neuen Bad“ versteht.

Für 1.500 Euro bekommt man meist nur eine kosmetische Auffrischung. Neue Wasserhähne, vielleicht ein neuer Spiegelschrank und frische Farbe an der Wand. Das ist aber keine Sanierung, das ist Make-up. Eine echte Sanierung, bei der wir an die Substanz gehen, spielt in einer ganz anderen Liga. Und genau darüber möchte ich heute Klartext reden. Nicht über unrealistische Werbeversprechen, sondern über solides Handwerk. Ich will euch zeigen, was eine Badsanierung wirklich ausmacht, wo die Kostenfallen lauern und wo man sinnvoll sparen kann – ohne dass es einem später auf die Füße fällt. Denn das teuerste Bad ist immer das, was nach zwei Jahren undicht ist.

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Die unsichtbare Wahrheit: Warum ein Bad mehr ist als nur schöne Fliesen

Ein Badezimmer ist technisch gesehen der anspruchsvollste Raum im ganzen Haus. Nirgendwo sonst treffen Wasser, Dampf, Hitze und Strom auf so engem Raum aufeinander. Wer hier die physikalischen Spielregeln ignoriert, riskiert nicht nur Schimmel und teure Wasserschäden, sondern im schlimmsten Fall sogar seine Sicherheit. Bevor wir also über schicke Waschtische philosophieren, reden wir über das, was man später nicht mehr sieht.

Das Herzstück: Die Abdichtung nach Norm

Das Allerwichtigste bei jeder soliden Badsanierung ist die Abdichtung unter den Fliesen. Wasser ist tückisch, es findet jeden noch so kleinen Weg. Eine schlecht abgedichtete Dusche kann über Monate unbemerkt die Wand dahinter durchfeuchten. Der Schaden, der dabei in der Bausubstanz entsteht, kann die Kosten für eine komplette, fachgerechte Sanierung um ein Vielfaches übersteigen. Ich habe schon Holzbalkendecken gesehen, die wegen einer einzigen undichten Silikonfuge komplett morsch waren.

Geht mal in eure Dusche und schaut euch die Fuge in der Ecke an. Seht ihr kleine Risse oder schwarze Pünktchen? Diese Silikonfuge ist übrigens nur Kosmetik und eine Wartungsfuge – sie ist nicht die eigentliche Abdichtung! Das Wichtige ist die unsichtbare Schicht DAHINTER. Dafür gibt es eine ganz klare technische Norm für die Abdichtung von Innenräumen, an die sich jeder Profi halten muss. Sie teilt das Bad in Zonen ein, je nachdem, wie viel Wasser dort hinkommt. Der Duschbereich und der Boden (hohe Beanspruchung) müssen logischerweise viel sorgfältiger abgedichtet werden als eine Wand, an die nur mal ein paar Spritzer gelangen (geringe Beanspruchung).

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Dafür verwenden wir spezielle Verbundabdichtungen. Das ist eine Art flüssiger Kunststoff, den wir in mindestens zwei Schichten auftragen. In alle Ecken, an Rohrdurchführungen und an den Übergängen von Wand zu Boden arbeiten wir zusätzlich spezielle Dichtbänder ein. Erst wenn diese Wanne-in-Wanne-Konstruktion absolut dicht und trocken ist, darf der Fliesenleger auch nur eine einzige Fliese an die Wand kleben.

Lüftung: Der natürliche Feind des Schimmels

Nächstes kritisches Thema: die Lüftung. Beim Duschen entsteht jede Menge Wasserdampf. Wenn diese feuchte Luft nicht raus kann, schlägt sie sich an den kältesten Stellen nieder – typischerweise in den Ecken oder an Außenwänden. Das ist der perfekte Nährboden für Schimmel. Ein gekipptes Fenster reicht da oft nicht aus, vor allem in modernen, gut gedämmten Häusern.

In Bädern ohne Fenster ist ein elektrischer Lüfter deshalb absolute Pflicht. Aber ehrlich gesagt, auch in Bädern mit Fenster ist ein Lüfter oft eine verdammt gute Idee. Die beste und einfachste Lösung ist meist ein Abluftventilator, der mit dem Lichtschalter gekoppelt ist und eine Nachlauffunktion hat. So läuft er noch ein paar Minuten, nachdem ihr das Bad schon verlassen habt, und zieht die restliche Feuchtigkeit zuverlässig nach draußen.

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So arbeiten Profis: Ein Blick hinter die Kulissen

Okay, Planung und Theorie sind das eine. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Der Abriss: Mehr als nur Zerstörung

Der Abriss ist der erste und meist schmutzigste Schritt. Aber hier geht es nicht nur darum, alte Fliesen von der Wand zu hauen. Ein guter Handwerker schaut hier ganz genau hin, was unter der Oberfläche zum Vorschein kommt. Gerade in Altbauten erleben wir oft Überraschungen:

  • Alte Rohre: Stoßen wir auf alte Bleirohre für Wasser oder gusseiserne Abflussrohre, ist das eine tickende Zeitbombe. Wenn die Wände eh schon offen sind, ist JETZT der perfekte Zeitpunkt, diese zu ersetzen.
  • Asbest: In Gebäuden, die vor den Neunzigern gebaut wurden, können asbesthaltige Materialien lauern. Oft im alten Fliesenkleber oder in Spachtelmassen. Hier gilt: SOFORT die Arbeit einstellen und einen zertifizierten Fachbetrieb für die Asbestsanierung rufen. Das ist absolut keine Arbeit für Heimwerker!
  • Zustand der Wände: Ist der Putz noch tragfähig oder bröselt er schon, wenn man ihn nur schief anguckt? Ein neuer, glatter Putz ist die Grundlage für saubere Fliesenarbeiten.

Kleiner Tipp zur Eigenleistung: Wenn ihr handwerklich fit seid, könnt ihr den Abriss und die Entsorgung des Bauschutts oft selbst übernehmen. Je nach Badgröße spart ihr damit locker zwischen 800 und 1.500 Euro. Aber Achtung: Klärt vorher ganz genau mit dem Handwerksbetrieb ab, wie „besenrein“ er die Baustelle braucht!

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Die Rohinstallation: Das Nervensystem des Bades

Nach dem Abriss werden alle Wasser- und Abwasserleitungen verlegt. Das ist eine Arbeit, die absolute Präzision erfordert. Jede einzelne Verbindung muss 100% dicht sein. Wir führen danach immer eine Druckprobe mit Wasser oder Luft durch, um ganz sicherzugehen.

Ein oft unterschätztes Detail ist der Schallschutz. Niemand will im Wohnzimmer die Klospülung aus dem Stockwerk darüber hören, oder? Deshalb verwenden Profis schallgedämmte Abflussrohre und befestigen die Leitungen mit speziellen, vom Baukörper entkoppelten Schellen an der Wand. Das sind diese kleinen, unsichtbaren Details, die am Ende den Komfort ausmachen.

Fliesenlegen: Millimeterarbeit für Jahrzehnte

Wenn die Abdichtung trocken ist, kommt der Fliesenleger. Ein perfekter Untergrund ist hier alles. Wände und Boden müssen absolut eben sein. Bei der Fliesenwahl habt ihr die Qual der Wahl. Großformatige Fliesen (z.B. 60×120 cm) sehen supermodern aus und haben weniger Fugen, die schmutzig werden können. Sie sind aber auch kniffliger zu verlegen und verzeihen keine Unebenheiten im Untergrund. Kleinere Fliesen sind da gutmütiger, bedeuten aber mehr Fugenarbeit.

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Apropos Fugen: Hier gibt es einen Unterschied wie Tag und Nacht. Der Standard ist zementärer Fugenmörtel. Der ist robust und für die meisten Bereiche okay, aber nicht komplett wasserdicht und kann sich mit der Zeit verfärben. Die Königsklasse, besonders in der Dusche, ist aber Epoxidharzfuge. Sie ist zwar teurer und aufwendiger in der Verarbeitung – rechnet mal mit dem doppelten bis dreifachen Preis für Material und Arbeit –, aber dafür ist sie zu 100 % wasserdicht, extrem robust gegen Reinigungsmittel und superleicht sauber zu halten. Eine Investition, die sich gerade am Duschboden absolut lohnt.

Klartext: Was kostet der Spaß denn nun wirklich?

So, jetzt aber Butter bei die Fische. Was kostet eine solide Sanierung? Das 1.500-Euro-Märchen für eine Komplettsanierung könnt ihr direkt vergessen. Das ist unmöglich, wenn man Material- und ehrliche Arbeitskosten zusammenrechnet. Hier mal eine realistische Orientierung für ein durchschnittliches Bad von ca. 8 Quadratmetern:

  • Gute Basis-Sanierung (ca. 12.000 – 18.000 Euro): Hier bekommt ihr alles, was man für ein langlebiges, funktionales Bad braucht. Kompletter Abriss, neue Leitungen, neue Elektrik, normgerechte Abdichtung, solide Keramikfliesen (um 30-40 €/m²), gute Marken-Sanitärobjekte im Einstiegssegment und natürlich alle Handwerkerleistungen.
  • Komfort-Sanierung (ca. 18.000 – 28.000 Euro): Hier wird’s schicker. Zusätzlich zur Basis gibt es oft eine bodengleiche Dusche, hochwertigere Fliesen (z.B. Feinsteinzeug in Holzoptik für 50-80 €/m²), vielleicht eine elektrische Fußbodenheizung, schicke Badmöbel, eine Regendusche und ein durchdachtes Lichtkonzept.
  • Premium-Sanierung (ab 28.000 Euro aufwärts): Nach oben gibt es keine Grenzen. Hier reden wir über großformatige Fliesen oder fugenlose Wände (z.B. mit Mikrozement), eine freistehende Badewanne, exklusive Design-Armaturen, eine Dampfdusche oder sogar Smart-Home-Steuerung für Licht und Musik.

Übrigens: Ein kleines Bad mit 4 qm kostet nicht einfach die Hälfte eines 8-qm-Bads. Viele Kosten wie die Anfahrt der Handwerker, die Baustelleneinrichtung, Planung und Staubschutz sind Fixkosten, die fast immer gleich hoch sind. Die Ersparnis ist also nicht so groß, wie man denkt.

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Der Zeitplan: Wie lange bin ich mein Bad los?

Die vielleicht wichtigste Frage nach den Kosten ist: Wie lange dauert das? Eine realistische Zeitachse hilft enorm bei der Planung. Für unser 8-qm-Beispiel solltet ihr grob mit 3 bis 4 Wochen rechnen, wenn alles glattläuft:

  • Woche 1: Abriss, Schuttentsorgung, gefolgt von der Rohinstallation. Hier arbeiten der Sanitär- und der Elektro-Profi oft Hand in Hand.
  • Woche 2: Jetzt werden die Wände verputzt und der Estrich am Boden ausgebessert oder erneuert. Danach folgt die sorgfältige Abdichtung. Das alles braucht Zeit zum Trocknen! Hier passiert scheinbar wenig, aber diese Phase ist entscheidend.
  • Woche 3: Der Fliesenleger übernimmt das Kommando. Wände und Boden werden gefliest. Danach werden die Fugen geschlossen.
  • Woche 4: Endspurt! Der Maler streicht die Decke und die nicht gefliesten Wände. Zum Schluss kommt wieder der Sanitärinstallateur für die Feinmontage: WC, Waschtisch, Armaturen und Duschabtrennung werden installiert.

Dieser Plan kann sich natürlich durch Trocknungszeiten oder unvorhergesehene Altbau-Tücken auch mal verlängern.

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So findest du den richtigen Handwerker (Checkliste)

Der beste Plan nützt nichts ohne die richtigen Leute. Aber wie findet man einen guten Handwerksbetrieb?

  • Frag nach der Innungs- oder Kammer-Mitgliedschaft. Das ist ein erstes Qualitätsmerkmal.
  • Lass dir Referenzen geben. Und zwar nicht nur Bilder, sondern am besten Telefonnummern von zwei, drei ehemaligen Kunden, die du anrufen darfst.
  • Hol mehrere Angebote ein, aber vergleiche Äpfel mit Äpfeln. Das billigste Angebot ist selten das beste. Achte darauf, ob wirklich alle Leistungen (z.B. auch Entsorgung, Staubschutzwand, Endreinigung) enthalten sind.
  • Bestehe auf einem detaillierten Angebot! Ein seriöses Angebot listet die Posten einzeln auf, etwa so: „Pos. 3.1: Demontage und Entsorgung Waschtisch: 1,5 Std. à X €“, „Pos. 4.2: Lieferung und Montage Vorwandelement eines Markenherstellers: 1 Stk. à Y €“. Pauschale Angebote wie „Badsanierung komplett: 15.000 €“ sind eine rote Flagge.

Zukunftssicher bauen: Barrierefreiheit und clevere Extras

Wenn man schon den ganzen Aufwand betreibt, sollte man auch an morgen denken. Eine bodengleiche Dusche ist nicht nur für Senioren praktisch, sie ist einfach super komfortabel. Eine vorausschauende Planung kostet anfangs kaum mehr, macht das Leben später aber viel einfacher. Gut zu wissen: Für solche barrierefreien Umbauten gibt es oft staatliche Zuschüsse, zum Beispiel von der KfW-Bank. Ganz wichtig: Den Antrag müsst ihr stellen, bevor die Arbeiten beginnen, sonst gibt’s leider nichts!

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Sicherheit geht vor: Ein letztes, ernstes Wort

Wasser und Strom sind eine lebensgefährliche Mischung. Deshalb ist die Elektroinstallation im Bad extrem streng geregelt. Es gibt klar definierte Schutzbereiche rund um Wanne und Dusche, in denen Steckdosen und Schalter tabu sind oder nur unter strengen Auflagen installiert werden dürfen. Alle Stromkreise müssen über einen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) laufen.

Ich kann es nicht oft genug sagen: Lasst die Finger von der Elektrik! Das ist ausschließlich die Arbeit eines eingetragenen Elektroinstallateurs. Ein seriöser Sanitärbetrieb wird hier immer mit einem Partner-Elektriker zusammenarbeiten.

Mein Fazit als Meister

Puh, ganz schön viel Input, oder? Aber eine Badsanierung ist eben ein großes Projekt. Sie braucht eine ehrliche Kalkulation, eine gute Planung und sauberes Handwerk. Lasst euch nicht von unrealistischen Billigangeboten blenden. Ein gutes Bad ist eine Investition in eure Lebensqualität und den Wert eures Zuhauses. Wenn ihr einen Handwerker findet, der mitdenkt und so arbeitet, als wäre es sein eigenes Bad – dann seid ihr auf dem richtigen Weg. Fragt nach, seid kritisch und freut euch am Ende auf einen Ort, an dem ihr viele, viele Jahre Freude haben werdet.

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„Laut einer Forsa-Umfrage wünschen sich 72 % der Deutschen mehr Wohnlichkeit im Badezimmer.“

Dieser Trend zeigt sich ganz klar: Das Bad ist kein reiner Funktionsraum mehr. Statt steriler Kühle setzen Designer auf Möbel, die auch im Wohnzimmer stehen könnten, auf warme Lichtquellen statt greller Deckenlampen und auf wohnliche Accessoires wie Teppiche, Bilder oder sogar eine kleine Leseecke. Das Bad wird zur persönlichen Wellness-Oase.

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Bodengleiche Dusche im Altbau – geht das überhaupt?

Ja, aber es ist knifflig. Das Hauptproblem ist oft die geringe Aufbauhöhe des Bodens. Für den Siphon und das nötige Gefälle braucht man Platz. Eine Lösung sind extraflache Ablaufsysteme wie der „DallFlex“ von Dallmer oder Duschboards mit integriertem Ablauf. Wichtig: Dies muss ein Profi beurteilen, denn hier entscheidet die Statik und die Position der Abflussrohre über die Machbarkeit. Ein Kompromiss kann eine sehr flache Duschwanne mit nur 2-3 cm hohem Rand sein.

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Fugenfarbe: Mehr als nur Lückenfüller. Die Wahl der Fugenfarbe hat einen enormen Einfluss auf die Gesamtwirkung des Raumes. Helle Fugen zu hellen Fliesen lassen die Fläche größer und ruhiger erscheinen. Dunkle Fugen hingegen betonen das Raster und den grafischen Charakter der Fliese – ideal für einen markanten Metro-Look oder bei Mosaik. Ein Tipp: Epoxidharzfugen sind zwar teurer in der Verarbeitung, aber wasserdicht, schmutzabweisend und schimmelfest, was sie besonders in der Dusche zu einer langlebigen Investition macht.

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  • Mühelose Reinigung unter dem WC
  • Der Boden wirkt durchgehend und größer
  • Modernes, schwebendes Design

Das Geheimnis? Ein Vorwandelement. Hinter der Wand verbirgt sich ein stabiler Montagerahmen, z. B. der bewährte „Duofix“ von Geberit, der Spülkasten, Anschlüsse und die gesamte Last des WCs sicher aufnimmt. Die Wand davor wird einfach beplankt und gefliest – eine saubere und technisch überlegene Lösung.

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Retro-Charme ist mehr als nur eine Farbpalette. Es geht um authentische Formen und Materialien. Denken Sie an achteckige Fliesen mit Einlegern, wie sie die Marke Villeroy & Boch in ihrer Serie „La Belle“ wiederbelebt hat, oder an die typischen, leicht gewölbten Metrofliesen. Kombiniert mit einer freistehenden Badewanne auf Löwenfüßen und einer Kreuzgriff-Armatur entsteht so ein stimmiges Gesamtbild, das die Vergangenheit zitiert, ohne altbacken zu wirken.

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Unsichtbarer Helfer: Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Planung der Elektrik. Denken Sie frühzeitig darüber nach, wo Sie Steckdosen benötigen. Neben dem Waschbecken für Föhn oder elektrische Zahnbürste? Vielleicht eine versteckte in einem Spiegelschrank oder sogar eine in der Nähe der Toilette für ein zukünftiges Dusch-WC? Eine gute Lichtplanung mit verschiedenen Zonen (helles Licht am Spiegel, gedimmtes Stimmungslicht für die Wanne) verwandelt das Bad fundamental.

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Die Oberfläche der Armaturen prägt den Stil Ihres Bades entscheidend. Während klassischer Chrom pflegeleicht und universell ist, setzen andere Materialien starke Akzente.

  • Mattschwarz: Modern, grafisch und ein echter Hingucker. Marken wie Hansgrohe bieten ganze Serien (z.B. „FinishPlus“) in diesem Look an. Achtung: Kalkflecken sind hier schneller sichtbar.
  • Messing oder Goldoptik: Bringt Wärme und einen Hauch von Luxus ins Bad. Passt hervorragend zu dunklen Fliesen oder dem Retro-Stil.
  • Edelstahl gebürstet: Wirkt technisch-elegant und ist unempfindlicher gegen Fingerabdrücke als polierter Chrom.
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Lohnt sich eine spezielle Beschichtung für Keramik und Glas?

Definitiv. Namen wie „KeraTect“ (Geberit/Keramag) oder „WonderGliss“ (Duravit) bezeichnen eine spezielle Oberflächenveredelung, die werkseitig aufgetragen wird. Diese macht die Keramik extrem glatt. Wasser perlt dadurch samt Schmutz und Kalk einfach ab (der „Lotuseffekt“). Das Ergebnis: Deutlich weniger Putzaufwand und ein geringerer Verbrauch von Reinigungsmitteln. Der kleine Aufpreis amortisiert sich über die Jahre durch Zeitersparnis und Hygiene.

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Der Moment, wenn man nach einem langen Tag unter einer Regendusche steht, ist unbezahlbar.

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Echtholz im Bad: Traumhaft schön, aber pflegeintensiv. Es benötigt eine perfekte Versiegelung und verträgt keine stehende Nässe. Eine geölte Oberfläche muss regelmäßig nachbehandelt werden.

Fliesen in Holzoptik: Die clevere Alternative. Moderne Keramikfliesen von Herstellern wie Marazzi oder Steuler imitieren Holzmaserungen und -haptik täuschend echt. Sie sind 100% wasserfest, kratzfest und perfekt für Fußbodenheizungen.

Fazit: Für den Duschbereich und stark beanspruchte Böden ist die Fliese die sicherere Wahl. Echtholz kann als Akzent bei Badmöbeln oder Waschtischkonsolen wunderbar eingesetzt werden.

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Ein häufiger Fehler ist die fehlende oder falsch dimensionierte Lüftung. Ständig beschlagene Spiegel und klamme Handtücher sind erste Warnzeichen. Ein einfaches Fenster reicht oft nicht aus, um die feuchte Luft nach einer heißen Dusche schnell genug abzutransportieren. Besonders in innenliegenden Bädern ist ein elektrischer Lüfter nach DIN 18017-3 Pflicht. Moderne, dezentrale Geräte mit Feuchtigkeitssensor und Wärmerückgewinnung sind leise, effizient und beugen Schimmelbildung aktiv vor.

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  • Tauschen Sie den alten Duschvorhang gegen eine edle Glasabtrennung aus.
  • Investieren Sie in einen neuen, gut beleuchteten Spiegelschrank für mehr Stauraum.
  • Ersetzen Sie die alten Handtücher und den Badvorleger durch ein farblich abgestimmtes Set.
  • Bringen Sie mit feuchtigkeitsliebenden Pflanzen wie Farnen oder Orchideen Leben ins Bad.
  • Montieren Sie neue, moderne Handtuchhalter und WC-Papier-Rollenhalter.
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Großformatige Fliesen, also Kantenlängen ab 60×60 cm oder sogar 120×60 cm, sind nicht nur ein Trend, sie sind auch ein Gestaltungstrick. Durch den geringen Fugenanteil wirkt die gesamte Wand- oder Bodenfläche viel ruhiger und großzügiger. Das lässt insbesondere kleine Bäder optisch wachsen. Ein weiterer Vorteil: Weniger Fugen bedeutet auch weniger Angriffsfläche für Schmutz und Schimmel und somit einen geringeren Reinigungsaufwand.

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Ein Waschtisch aus Mineralguss wiegt oft nur ein Drittel eines vergleichbaren Modells aus Keramik.

Das erleichtert nicht nur den Transport und die Montage erheblich. Das Material erlaubt zudem filigrane Designs mit scharfen Kanten und dünnen Wandstärken, die mit klassischer Keramik kaum realisierbar wären. Marken wie Laufen (Saphirkeramik) oder burgbad setzen stark auf diese modernen Werkstoffe, die Robustheit mit Designfreiheit verbinden.

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Farbe kehrt ins Bad zurück! Mutige Töne wie Salbei, Puderrosa oder sogar tiefes Nachtblau sind nicht mehr nur an den Wänden zu finden. Hersteller wie Kaldewei oder Bette bieten ihre Stahl-Emaille-Wannen in einer breiten Farbpalette an, und Marken wie Villeroy & Boch interpretieren farbige Keramik neu. Dies erlaubt es, das Bad als individuellen Lebensraum zu gestalten, der weit über das klassische Weiß hinausgeht.

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Sparen, aber richtig: Wer aufs Budget achten muss, sollte nicht bei der unsichtbaren Technik sparen. Abdichtung, Rohre und Elektroinstallation müssen von höchster Qualität sein. Sparpotenzial liegt woanders:

  • Fliesen: Eine schlichte, weiße Standardfliese ist oft deutlich günstiger als ein Trend-Dekor. Akzente kann man mit Accessoires setzen.
  • Sanitärobjekte: Ein Marken-Waschtisch aus einer soliden Einsteigerserie (z.B. „iCon“ von Keramag) ist qualitativ top, aber preiswerter als ein Designerstück.
  • Eigenleistung: Abrissarbeiten oder Malerarbeiten können oft selbst übernommen werden.
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Warum tropft der neue Wasserhahn nach?

Oft liegt es nicht am Hahn selbst, sondern an winzigen Partikeln in der Leitung. Bei der Sanierung können sich Rost- oder Sandkörnchen lösen, die sich in die empfindliche Keramikkartusche der neuen Armatur setzen und sie beschädigen. Profis spülen die Leitungen vor der Montage der neuen Armaturen deshalb immer gründlich durch. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung für die Langlebigkeit Ihrer teuren Anschaffung.

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Der Teufel im Detail: Die Silikonfuge in der Duschecke ist eine Wartungsfuge. Das bedeutet, sie muss je nach Beanspruchung und Pflege alle zwei bis fünf Jahre erneuert werden. Wird sie rissig oder porös, ist das kein Beinbruch, solange die Abdichtung dahinter intakt ist. Aber: Zögern Sie die Erneuerung nicht hinaus! Durch die Risse dringt Feuchtigkeit, die einen idealen Nährboden für Schimmelpilze bildet.

Der Wasserverbrauch einer Familie lässt sich im Bad drastisch senken, ohne auf Komfort zu verzichten. Moderne Spar-Duschköpfe, zum Beispiel aus der „Crometta“-Serie von Hansgrohe, mischen dem Wasser Luft bei (AirPower-Technologie). Der Strahl fühlt sich voll und angenehm an, verbraucht aber statt 15-18 Litern pro Minute oft nur noch 7-9 Liter. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel bei der Warmwasserabrechnung.

Carra Hilde

Carra Hilde ist eine der jungen Autorinnen in unserem Online-Magazin. Aber dafür eine der produktivsten, vor allem bei ihren Lieblingsthemen: Sport, Ernährung und gesundes Leben. Carras Karriere begann als Redaktionsassistentin und Übersetzerin, über eine Tätigkeit als freie Journalistin bei der Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Jahr 2015 bis hin zur Redakteurin beim Handelsblatt, einer führenden Wirtschafts- und Finanzzeitung.