Deine Gartenskulptur für die Ewigkeit: So vermeidest du die typischen teuren Fehler

von Carra Hilde

Ich hab schon in so vielen Gärten gestanden, hab gesehen, wie aus kahlen Flächen blühende Oasen wurden und kleine Bäumchen zu Schattenspendern herangewachsen sind. Aber ganz ehrlich? Nichts gibt einem Garten so viel Seele und Charakter wie eine richtig gut ausgewählte Skulptur. Das ist mehr als nur Deko. Es ist der Ankerpunkt, das Herzstück, das bei Wind und Wetter eine Geschichte erzählt.

Und nein, ich rede hier nicht von der kleinen Gipsfigur aus dem Baumarkt, die nach dem zweiten Winter zerbröselt. Ich meine ein richtiges Wertstück, bei dem Handwerk, Design und Natur eine Verbindung eingehen. Viele fragen sich dann, warum eine Skulptur mal ein paar Hundert Euro kostet und eine andere, die vielleicht ähnlich aussieht, gleich mehrere Tausend. Die Antwort hat oft weniger mit einem berühmten Namen zu tun, als man denkt. Es geht ums Material, die Verarbeitung und das Wissen, wie man etwas baut, das Jahrzehnte überdauert. Und genau dieses Wissen teile ich heute mit dir, damit du eine Entscheidung triffst, die dich wirklich glücklich macht.

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1. Die Seele der Skulptur: Eine ehrliche Materialkunde

Ein Garten ist, mal ganz direkt gesagt, ein ziemlich rauer Ort. Feuchtigkeit, Frost, pralle Sonne, UV-Strahlung – ein Material muss hier einiges aushalten können. Jedes hat seine eigene Sprache und seine eigenen Tücken. Wer die ignoriert, zahlt am Ende doppelt.

Cortenstahl: Der Stahl, der lebt und schützt

Cortenstahl ist mit seiner warmen, rostroten Oberfläche super beliebt geworden. Aber das ist nicht nur Farbe, das ist pure Chemie! Unter der sichtbaren Rostschicht bildet dieser spezielle Stahl eine dichte Sperrschicht, die sogenannte Patina. Und die schützt den Kern vor weiterer Zerstörung. Ein ziemlich geniales Prinzip.

Worauf du aber unbedingt achten musst:

  • Dicke, Dicke, Dicke: Finger weg von dünnem Blech! Für eine freistehende Skulptur würde ich niemals unter 3 Millimeter Materialstärke gehen, bei größeren Objekten sind 5 Millimeter oder mehr Pflicht. Alles andere wirkt billig und kann sich mit der Zeit verziehen. Frag den Hersteller immer direkt nach der genauen Stärke.
  • Die „blutige“ Anfangsphase: Frisch gelieferter Cortenstahl ist meist noch silbrig-blank. Die schöne Rostpatina bildet sich erst über Monate, manchmal sogar ein, zwei Jahre. In dieser Zeit „blutet“ der Stahl aber auch. Heißt: Regen wäscht Rostpartikel ab, die helle Terrassenplatten oder Fundamente für immer verfärben können. Achtung! Ein einfacher Trick, den die Profis anwenden: Lege um das Fundament einen 20 cm breiten und 15 cm tiefen Graben an. Fülle ihn mit einem Unkrautvlies und dann mit grobem Kies. So versickern die Rostpartikel sicher im Boden und deine teuren Platten bleiben sauber.
  • Qualität hat eine Norm: Der Name „Corten“ ist geschützt. Achte darauf, dass der Stahl nach der Norm DIN EN 10025-5 zertifiziert ist. Billiger Baustahl, der einfach nur vor sich hin rostet, bildet keine Schutzschicht. Der rostet einfach durch, bis nichts mehr da ist.
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Kleiner Tipp am Rande: Man kann den Rostprozess mit Essigwasser beschleunigen. Ich rate aber davon ab. Die schönste und haltbarste Patina braucht Zeit. Geduld ist hier ein echtes Qualitätsmerkmal.

Edelstahl: Kühle Eleganz mit Tücken

Edelstahl wirkt modern, clean und edel. Aber Vorsicht, Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. Die falsche Sorte am falschen Ort führt zu hässlichen Rostflecken, dem sogenannten Flugrost.

Die zwei entscheidenden Sorten:

  • V2A: Das ist der Standard für die meisten Orte im Landesinneren. Absolut in Ordnung für viele Anwendungen.
  • V4A: Dieser Stahl ist die bessere, weil widerstandsfähigere Wahl. Er enthält Molybdän und ist damit viel resistenter gegen Chloride. Du MUSST V4A nehmen, wenn die Skulptur in Küstennähe (Salz in der Luft!) oder in der Nähe eines Pools (Chlor im Spritzwasser!) stehen soll. Ich kenne einen Fall, da wurde an der falschen Stelle gespart. Die V2A-Skulptur am Pool sah nach zwei Jahren furchtbar aus. Die Sanierung war am Ende teurer als die richtige Materialwahl von Anfang an.
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Pflege-Tipp: Eine geschliffene Oberfläche reinigst du am besten mit speziellen Edelstahlreinigern (einfach nach „V4A-Reiniger“ suchen, kostet ca. 10-15€ pro Flasche). Wichtig: Immer in Schleifrichtung wischen, nie kreisförmig! Und bitte, bitte NIEMALS normale Stahlwolle oder kratzige Schwämme benutzen. Das gibt Mikrokratzer, in denen sich Schmutz festsetzt und zu Rost führen kann.

Bronze: Luxus für Generationen

Bronze ist der Klassiker schlechthin. Extrem langlebig, entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne, meist grünliche Patina und fühlt sich einfach wertig an. Der Guss ist sehr aufwendig, was den hohen Preis erklärt. Eine massive Bronzeskulptur ist aber auch ein Wertgegenstand. Klingt banal, aber die Diebstahlgefahr ist real. Eine bombenfeste Verankerung und vielleicht sogar eine Rücksprache mit der Hausratversicherung sind hier keine schlechte Idee.

Stein: Die Kraft der Natur

Stein ist nicht gleich Stein. Die Unterschiede sind gewaltig:

  • Hartgesteine wie Granit oder Basalt sind quasi unzerstörbar. Frost? Saurer Regen? Interessiert die nicht. Die Bearbeitung ist aber auch extrem aufwendig und teuer.
  • Weichgesteine wie Sand- oder Kalkstein haben eine wärmere Ausstrahlung. Sie sind aber poröser. Wasser kann eindringen und bei Frost Stücke absprengen. Man kann sie mit einer Steinimprägnierung (kostet ca. 20-30€ pro Liter, reicht für mehrere Anwendungen) schützen, aber das muss alle paar Jahre erneuert werden.
  • Marmor? Ehrlich gesagt, für unser Klima im Garten oft ungeeignet. Die meisten Sorten sind nicht wirklich frostfest und eine polierte Oberfläche wird draußen schnell matt und unansehnlich. Eher was für den Wintergarten.
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Holz: Wärme auf Zeit

Eine Holzskulptur kann wunderschön sein, aber Holz lebt und vergeht. Der Schlüssel zur Langlebigkeit? Die richtige Holzart und der Schutz vor Nässe.

Gute Hölzer: Eiche, Lärche und vor allem Robinie sind von Natur aus super witterungsbeständig. Sie sind die Champions für draußen.
Schlechte Wahl: Fichte oder Kiefer, selbst wenn sie imprägniert sind, gammeln dir bei direktem Erdkontakt irgendwann weg.

Der allerwichtigste Grundsatz: Sorge dafür, dass das Holz nie dauerhaft im Nassen steht. Die Skulptur braucht Füße aus Metall oder ein kleines Fundament – niemals direkten Kontakt zur Erde! Wenn du die Holzfarbe erhalten willst, musst du je nach Wetterlage alle 1-2 Jahre mit einem pigmentierten Holzöl ran. Das ist aber meist in einer halben Stunde erledigt und erhält den warmen Ton.

2. Das Fundament: Die unsichtbare Arbeit, die alles entscheidet

Ich hab mehr Skulpturen kippen sehen wegen eines miesen Fundaments als wegen schlechten Materials. Deine Skulptur ist nur so gut wie ihre Basis. Und bei uns, wo der Frost im Winter den Boden anhebt, ist das absolut überlebenswichtig.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Die goldene Regel: Das Fundament muss in eine frostfreie Tiefe. Das sind in den meisten Regionen Deutschlands mindestens 80 Zentimeter. Nur so kann der Frost das Fundament nicht unterwandern und anheben.

Selber machen? Kein Hexenwerk! Für ein typisches Fundament (z.B. 40x40x80 cm) brauchst du eine überschaubare Einkaufsliste:

  • ca. 8-10 Säcke Fertigbeton (je nach Marke ca. 4-5€ pro Sack, also 40-50€)
  • Ein paar Stücke Bewehrungsstahl (ca. 10€)
  • Die passenden Gewindestangen aus Edelstahl A4 zur Befestigung (ca. 15-25€)

Klar, das Buddeln ist anstrengend. Wenn du darauf keine Lust hast, macht das ein Garten- und Landschaftsbauer. Rechne hierfür je nach Boden und Zugänglichkeit mit Kosten zwischen 300€ und 600€.

3. Der perfekte Platz: Mehr als nur Geschmackssache

Wohin mit dem guten Stück? Stell dir an die geplante Stelle einfach mal einen Stuhl und beobachte den Ort zu verschiedenen Tageszeiten. Das hilft ungemein.

Eine Skulptur wirkt am stärksten am Ende einer Sichtachse – also am Ende eines Weges oder wenn du von der Terrasse oder aus dem Wohnzimmerfenster direkt darauf blickst. Einfach so mitten auf den Rasen stellen wirkt oft etwas verloren.

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Achte auch auf Licht und Schatten. Eine glatte Oberfläche kann in der Mittagssonne blenden, während raue Strukturen im seitlichen Abendlicht erst richtig zum Leben erwachen. Vielleicht planst du gleich einen kleinen Bodenspot mit ein? Das schafft abends eine magische Atmosphäre.

Der ultimative Profi-Tipp für die richtige Größe: Du bist unsicher, wie wuchtig die Skulptur wirkt? Nimm dir einen Besenstiel, ein paar Dachlatten oder einen großen Pappkarton und baue dir ein grobes Modell in Originalgröße. Stell es an den geplanten Ort und lass es ein paar Tage auf dich wirken. Dieser 5-Minuten-Test hat schon viele vor einem teuren Fehlkauf bewahrt!

4. Sicherheit und Logistik: Wie kommt das Ding in den Garten?

Eine schwere Skulptur ist auch eine Verantwortung. Sie muss absolut kippsicher sein, besonders wenn Kinder im Garten spielen. Prüf die Verschraubung am Fundament einmal im Jahr. Und eine hohe, schlanke Stele fängt enorm viel Wind – das Fundament ist hier deine Lebensversicherung.

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Ach ja, und dann wäre da noch die Frage: Wie kommt so ein 200-Kilo-Teil überhaupt vom Laster an seinen Platz? Das beamt sich ja nicht von selbst dorthin. Das ist ein Punkt, den viele vergessen!

  • Kläre die Lieferung: Erfolgt die Lieferung nur bis zur Bordsteinkante? Dann brauchst du starke Helfer.
  • Braucht man Technik? Bei sehr schweren Objekten ist oft ein kleiner mobiler Kran oder ein Gabelstapler nötig. Das muss man organisieren! Ein Mini-Kran für eine Stunde kann schnell 150-250€ extra kosten. Sprich das unbedingt VOR dem Kauf mit dem Verkäufer, Künstler oder Handwerker ab, um böse Überraschungen zu vermeiden.

5. Wo kaufen? Vom Künstler, Handwerker oder aus dem Netz?

Die Preisspanne von 200€ bis 5.000€ (und mehr) ist absolut realistisch. Es kommt darauf an, wo du suchst.

  • Das Kunstwerk vom Künstler (ab ca. 3.000€): Hier kaufst du ein Unikat und eine Idee. Ein Liebhaberstück mit Potenzial zur Wertsteigerung.
  • Die Maßanfertigung vom Handwerker (ca. 1.000 – 4.000€): Oft der beste Weg. Du kannst eigene Ideen einbringen und bekommst ehrliche Beratung und perfekte Ausführung von einem lokalen Kunstschmied oder Steinmetz.
  • Die Skulptur aus dem Katalog (ca. 200 – 1.500€): Hier gibt es online und im Fachhandel eine riesige Auswahl, aber auch die größten Qualitätsunterschiede.

Deine Checkliste – Diese Fragen MUSST du vor dem Kauf stellen:
Egal, wo du kaufst, sei kritisch. Ein Preis von 200€ für eine 1,50m hohe Edelstahlskulptur ist physikalisch unmöglich, wenn die Qualität stimmen soll.

  • Welche genaue Materialgüte wird verwendet? (z.B. Cortenstahl nach Norm? Edelstahl V2A oder V4A?)
  • Wie dick ist das Material? (Fordere eine Millimeter-Angabe!)
  • Wie sind die Schweißnähte nachbehandelt? (Bei Edelstahl müssen sie passiviert werden, sonst rosten sie!)
  • Wie genau wird die Skulptur am Boden verankert?
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Meine abschließenden Gedanken für dich

Eine gute Gartenskulptur ist eine Anschaffung fürs Leben, keine Impulsentscheidung. Der Preis für ein solides, handwerklich sauberes Stück relativiert sich über die Jahre, weil es dir Ärger mit Rost, Wackeln oder Brüchen erspart. Und, was noch wichtiger ist: Es schenkt dir jeden Tag einen Anblick, der einfach nur Freude macht.

Mein Rat ist also ganz einfach: Spar nicht am Fundament. Sei ehrlich bei der Materialwahl. Und nimm dir Zeit, den perfekten Platz zu finden. Dann wird deine Skulptur mit dem Garten zusammenwachsen und zu einem treuen Begleiter. Und dein Garten wird es dir danken.

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Wie erwecke ich meine Skulptur nachts zum Leben?

Die richtige Beleuchtung ist entscheidend. Statt eines harten, direkten Strahlers, der unschöne Schatten wirft, probieren Sie es mit mehreren dezenten LED-Bodenspots. Positionieren Sie diese aus unterschiedlichen Winkeln, um die Textur und Form des Objekts sanft zu modellieren. Besonders effektvoll ist die „Uplighting“-Technik, bei der das Licht von unten nach oben strahlt. Für eine fast magische Aura sorgen Spots mit warmweißem Licht (ca. 2700 Kelvin).

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  • Fängt die sanfte Abendsonne ein
  • Bildet einen meditativen Ruhepol
  • Verleiht dem Garten eine leise, dynamische Note

Das Geheimnis? Eine kinetische Skulptur. Werke, die sich im Wind wiegen oder drehen, wie die filigranen Edelstahl-Installationen von David Harber, bringen eine vierte Dimension in den Garten: die Bewegung. Sie wirken niemals statisch und erzählen mit jeder Brise eine neue Geschichte.

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„Der Raum um eine Skulptur ist genauso wichtig wie die Skulptur selbst.“

Dieser Grundsatz der Bildhauerei gilt im Garten doppelt. Lassen Sie Ihrem Kunstwerk Luft zum Atmen. Eine zu enge Bepflanzung erstickt die Wirkung, während eine großzügige Freifläche oder ein ruhiger Hintergrund aus geschnittenem Efeu die Konturen und die Präsenz des Objekts erst richtig zur Geltung bringt.

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Edelstahl V4A: Kühl, modern und extrem widerstandsfähig, besonders gegen Salz und Chlor. Perfekt für Gärten in Küstennähe oder in der Nähe eines Pools. Die Oberfläche kann matt gebürstet oder hochglanzpoliert sein und sorgt für faszinierende Lichtreflexe.

Bronze: Klassisch, warm und lebendig. Bronze entwickelt über die Jahre eine charakteristische Patina – von tiefbraun bis hin zum berühmten Grünspan. Sie erzählt eine Geschichte des Alterns und wirkt in naturnahen Gärten besonders harmonisch.

Beide sind eine Investition für Generationen, die Wahl ist eine Frage des persönlichen Stils.

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Die Versuchung ist groß, eine Skulptur einfach auf den Rasen zu „plumpsen“. Ein fataler Fehler, der selbst das teuerste Kunstwerk deplatziert wirken lässt. Ein bewusst gestalteter Sockel oder ein Fundament hebt die Skulptur nicht nur physisch, sondern auch gestalterisch hervor. Er schafft eine klare Trennung zwischen Kunst und Natur und sorgt für einen professionellen, aufgeräumten Look. Ob eine schlichte Betonplatte, ein Quader aus Naturstein oder eine in den Boden eingelassene Metallplatte – der Sockel ist die Bühne Ihres Stars.

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Wichtiger Punkt: Achten Sie auf die Proportionen! Eine zu kleine Skulptur geht in einem großen Garten unter und wirkt verloren. Eine zu wuchtige erdrückt eine kleine Fläche. Ein Profitrick: Schneiden Sie eine Silhouette der Skulptur aus Pappe aus und stellen Sie diese an den geplanten Ort. So bekommen Sie ein echtes Gefühl für die Größenverhältnisse, bevor Sie eine teure Entscheidung treffen.

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  • Welche Materialien verwenden Sie am liebsten und warum?
  • Wie sieht der Pflegeaufwand für dieses spezielle Werk aus?
  • Können Sie mir Referenzprojekte zeigen, die schon einige Jahre im Freien stehen?
  • Wie stellen Sie die Standfestigkeit und Sturmsicherheit sicher?

Wenn Sie in Erwägung ziehen, ein Werk direkt bei einem Künstler oder einer kleinen Manufaktur zu beauftragen, sind dies die entscheidenden Fragen. Ein passionierter Schöpfer wird sie Ihnen mit Freude beantworten.

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Laut einer Studie des Auktionshauses Sotheby’s können Skulpturen von etablierten Künstlern im Wert stärker steigen als viele traditionelle Anlagen.

Auch wenn Ihr Garten nicht das MoMA ist, denken Sie an den Werterhalt. Eine hochwertige, gut gearbeitete Skulptur aus beständigen Materialien wie Bronze oder massivem Edelstahl verliert kaum an Wert. Im Gegenteil, sie wird zu einem vererbbaren Familienbesitz – eine Freude, die weit über die eigene Lebenszeit hinausgeht.

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Haben Sie schon einmal über Stein nachgedacht? Granit ist mit seiner Härte und Frostsicherheit eine Wahl für die Ewigkeit, die fast keine Pflege benötigt. Seine oft gesprenkelte Textur fügt sich wunderbar in die Natur ein. Marmor hingegen ist weicher und edler, aber auch anfälliger für Säuren (saurer Regen, Vogelkot) und kann über die Jahre eine raue Oberfläche entwickeln. Für filigrane Details ist Marmor unübertroffen, für pure Robustheit gewinnt der Granit.

Bronze Statues in Shenzhen Garden Expo Park

Muss die edle Bronze-Patina immer grün sein?

Nein, ganz und gar nicht. Die typische grüne oder türkisblaue Patina ist das Ergebnis einer langen Oxidation, die durch spezielle Chemikalien beschleunigt werden kann. Viele Künstler bevorzugen jedoch eine tiefbraune bis schwarze Patina, die durch Leber-Schwefel erreicht wird. Diese kann mit einem speziellen Wachs versiegelt werden, um den Farbton für Jahre zu konservieren. So behält die Bronze ihre warme, erdige Ausstrahlung.

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Inspiration gefällig? Ein Besuch in einem Skulpturenpark wie dem Yorkshire Sculpture Park in England oder dem Kröller-Müller Museum in den Niederlanden öffnet die Augen. Hier sehen Sie, wie Meisterwerke von Henry Moore bis Barbara Hepworth mit der Landschaft interagieren, wie sie Wege definieren, Blicke lenken und zu jeder Jahreszeit eine andere Wirkung entfalten. Das beste Lehrbuch für die eigene Gartengestaltung.

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Vergessen Sie nicht den Winter! Eine Skulptur ist eines der wenigen Gartenelemente, die in der kalten Jahreszeit an Präsenz gewinnen. Wenn die Blätter gefallen sind, wird sie zum unbestrittenen Star. Eine filigrane Stahlform, bedeckt mit einer feinen Haube aus Neuschnee, oder die dunkle Silhouette einer Bronzefigur vor einer winterlichen Hecke – das sind poetische Momente, die ein Garten nur mit einem Kunstwerk bieten kann.

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Eine unerwartete Option: Glaskunst im Garten. Werke aus massivem, wetterfestem Gussglas, wie sie etwa von der tschechischen Manufaktur Borowski hergestellt werden, bringen Farbe und Licht ins Spiel. Tagsüber fangen sie die Sonnenstrahlen ein und leuchten von innen heraus, nachts können sie effektvoll illuminiert werden. Ein mutiger, aber unglaublich wirkungsvoller Akzent, der besonders gut zu modernen Architekturen passt.

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Eine Skulptur kann mehr als nur schön sein, sie kann auch nützlich sein. Denken Sie an Skulpturen, die gleichzeitig als Wasserspiel dienen. Das leise Plätschern wirkt beruhigend und verbessert das Mikroklima. Oder wie wäre es mit einer Skulptur, die als einzigartige Vogeltränke oder sogar als kunstvolles Rankgerüst für eine besondere Kletterpflanze konzipiert ist? So verbinden sich Ästhetik und Funktion auf das Eleganteste.

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„Mein Ziel ist es, die Natur durch die Skulptur sichtbarer zu machen.“ – Isamu Noguchi

Der berühmte japanisch-amerikanische Bildhauer verstand seine Werke nicht als Fremdkörper, sondern als Instrumente, um die umgebende Landschaft zu schärfen. Eine gut platzierte Skulptur tut genau das: Sie rahmt eine besondere Aussicht, betont die Kurve eines Weges oder schafft einen bewussten Kontrapunkt zur wilden Üppigkeit der Pflanzen.

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Für den modernen, minimalistischen Garten: Klare, geometrische Formen aus poliertem Edelstahl oder Cortenstahl mit scharfen Kanten. Weniger ist hier mehr. Die Skulptur sollte als architektonisches Statement wirken.

Für den romantischen Landhausgarten: Figurative Werke aus Bronze oder Stein, die eine Geschichte erzählen – eine Nymphe, ein Tier, ein abstraktes Symbol der Liebe. Die Patina darf hier gerne sichtbar sein und von der Zeit erzählen.

Die Harmonie zwischen Gartenstil und Kunstwerk ist der Schlüssel zu einem stimmigen Gesamtbild.

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Eine Skulptur muss nicht immer auf dem Boden stehen. Besonders in kleineren Gärten oder auf Terrassen kann ein an der Wand montiertes Relief eine spannende Alternative sein. Es beansprucht keine Bodenfläche, schafft aber Tiefe und einen faszinierenden Blickfang an einer sonst kahlen Haus- oder Garagenwand. Materialien wie Keramik, wetterfester Gips oder Metall eignen sich hierfür hervorragend.

Wichtiger Punkt: Die unsichtbare Gefahr. Aggressiver Vogelkot, der saure Regen in Industrienähe oder eisenhaltiges Gießwasser können empfindliche Oberflächen angreifen. Eine regelmäßige, sanfte Reinigung nur mit Wasser und einer weichen Bürste sowie eine jährliche Behandlung mit einem speziellen Schutzwachs (z. B. Renaissance Wax für Bronze und Stahl) erhält den Wert und die Schönheit Ihres Objekts für Jahrzehnte.

Carra Hilde

Carra Hilde ist eine der jungen Autorinnen in unserem Online-Magazin. Aber dafür eine der produktivsten, vor allem bei ihren Lieblingsthemen: Sport, Ernährung und gesundes Leben. Carras Karriere begann als Redaktionsassistentin und Übersetzerin, über eine Tätigkeit als freie Journalistin bei der Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Jahr 2015 bis hin zur Redakteurin beim Handelsblatt, einer führenden Wirtschafts- und Finanzzeitung.