Betonfiguren für den Garten gießen: Dein ultimativer Werkstatt-Guide für langlebige Kunstwerke
Gartenfiguren sind mehr als nur Dekoration – sie sind die fröhlichen Geschichtenerzähler Ihres Gartens. Entdecken Sie, wie Tiere Ihrem Außenbereich Leben einhauchen!
„Die Natur ist ein Kunstwerk, und das Leben darin ein schelmisches Spiel.“ So könnte ein leidenschaftlicher Gärtner über seine grüne Oase philosophieren. Stellen Sie sich vor, Ihre Pflanzen hätten ihre eigenen kleinen Mitbewohner – tierische Begleiter, die mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln den Alltag auflockern. Gartenfiguren in Tierform verwandeln jeden Außenbereich in ein lebendiges Theater voller Überraschungen und Freude.
Ich liebe es, in meiner Werkstatt zu stehen und etwas mit den Händen zu schaffen. Egal ob aus Holz, Metall oder eben Beton. Gerade Beton wird oft total unterschätzt. Viele sehen nur graue, langweilige Klötze, aber ich sehe eine leere Leinwand. Du kannst diesem Material fast jede Form geben, und wenn du es richtig anstellst, erschaffst du etwas, das Generationen überdauert – viel länger als so mancher teure Kram aus dem Gartencenter.
Immer wieder werde ich gefragt, wie das eigentlich geht. Leute sehen die stolzen Preise für große Gartenfiguren und denken sich: Das muss doch auch günstiger und persönlicher gehen. Und ja, das tut es! Aber es geht nicht darum, etwas „Billiges“ zu produzieren. Es geht um das Gefühl, etwas Einzigartiges und Beständiges mit den eigenen Händen zu erschaffen. Etwas, das nicht nach dem ersten Winter Risse bekommt und zerbröselt.
Dieser Guide ist also keine Anleitung für schnellen Deko-Kitsch. Ich zeige dir die Techniken, die wirklich funktionieren, und wir reden Klartext über das richtige Material, die saubere Vorgehensweise und die typischen Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest.
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Das Fundament: Welchen Beton du wirklich brauchst
Bevor wir auch nur an eine Gussform denken, müssen wir über das A und O sprechen: das Material. Wer hier am falschen Ende spart oder einfach irgendwas zusammenrührt, dessen Arbeit ist leider von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Im Baumarkt kann das Angebot von „Hobby-Beton“ bis zu riesigen Zementsäcken ganz schön verwirrend sein. Lass uns mal kurz aufräumen.
Zement, Mörtel, Beton – Kenn den Unterschied!
Ganz wichtig, denn das wird ständig verwechselt. Ehrlich gesagt, ist das der häufigste Anfängerfehler.
Zement: Stell dir das als den Klebstoff vor. Es ist nur das feine, graue Pulver, das alles zusammenhält. Allein ist Zement nutzlos.
Mörtel: Das ist Zement, gemischt mit feinem Sand und Wasser. Super, um Mauern zu verfugen, aber für eine stabile Figur fehlt ihm die innere Struktur.
Beton: Das ist unser Held! Zement (der Klebstoff) wird hier mit Sand und Kies (den sogenannten Gesteinskörnungen) sowie Wasser gemischt. Der Kies gibt dem Ganzen die unglaubliche Druckfestigkeit, die wir für eine frostsichere Figur brauchen.
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Kleine Einkaufsliste für dein erstes Projekt
Damit du im Baumarkt nicht verloren bist, hier eine simple Einkaufsliste für den Start. Das alles bekommst du in jedem gängigen Bau- oder Heimwerkermarkt.
Zement: Am besten ein „Portlandzement CEM I 42,5 N“. Klingt kompliziert, ist aber ein starker Standardzement. Ein 25-kg-Sack kostet meistens nur zwischen 5 und 8 Euro und reicht ewig.
Sand: Spielsand ist ungeeignet. Nimm gewaschenen Estrichsand mit einer Körnung von 0-2 mm. Ein 25-kg-Sack liegt bei ca. 3-5 Euro.
Kies: Hier eignet sich Zierkies oder einfacher Baukies der Körnung 4-8 mm. Gröberer Kies gibt mehr Stabilität, aber feine Details werden schwieriger. Auch hier kostet ein Sack um die 5 Euro.
Werkzeug: Ein stabiler Mörteleimer (ca. 5-10 €), eine kleine Schaufel oder Kelle und unbedingt Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille!
Selber mischen vs. Fertigmischung: Was ist besser?
Jetzt die große Frage: Den teuren „Kreativ-Beton“ kaufen oder selbst anmischen? Ganz ehrlich, beides hat seine Berechtigung.
Fertiger Hobby-Beton (oft um 10-15 € für nur 5 kg) ist super für den Einstieg. Du musst nur Wasser dazugeben, die Körnung ist sehr fein und du bekommst superglatte Oberflächen. Ideal für kleine, filigrane Deko. Der Nachteil: Er ist auf Dauer teuer und nicht immer so extrem robust wie eine gute Eigenmischung.
Selbst mischen ist unschlagbar günstig und du hast die volle Kontrolle über die Stabilität. Für eine große, frostsichere Gartenfigur ist das der einzig wahre Weg. Es macht ein bisschen mehr Dreck, aber das Gefühl, alles selbst gemacht zu haben, ist unbezahlbar.
Das magische Mischverhältnis und die richtige Konsistenz
Eine bewährte Faustregel für einen bombenfesten Beton, die wirklich immer funktioniert, lautet:
1 Teil Zement : 2 Teile Sand : 3 Teile Kies
Die „Teile“ kannst du mit einer Schaufel, einem Becher oder einem Eimer abmessen – wichtig ist nur, dass du immer dasselbe Maß verwendest. Und wie viel brauchst du? Stell dir vor, du willst eine Figur von etwa 30 cm Höhe gießen, was ungefähr 10 Liter Volumen entspricht. Dann brauchst du grob: 5 kg Zement, 10 kg Sand und 15 kg Kies.
Ach ja, und das Wasser! Gib es langsam und schluckweise hinzu. Das Ziel ist eine „erdfeuchte“ Konsistenz. Was das heißt? Stell dir feuchten Sand am Strand vor, aus dem du eine stabile Kugel formen kannst, die nicht zerfällt, aber auch kaum Wasser verliert, wenn du sie drückst. Ist der Beton zu flüssig, wird er porös und brüchig. Das ist das Geheimnis!
Vom Plan zur Form: So wird’s was!
Okay, das Material ist klar. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Sorgfalt bei der Vorbereitung ist alles, glaub mir. Jeder geschluderte Schritt rächt sich später.
Die Wahl der Gussform – von gekauft bis clever improvisiert
Es gibt unzählige Möglichkeiten, und keine ist die einzig richtige.
Gekaufte Formen aus Silikon/Latex: Ideal für den Anfang. Sie sind flexibel und detailreich. Gute, dickwandige Formen findest du online bei Amazon, Etsy oder in Künstlerbedarf-Shops. Rechne mal mit Preisen von 15 € für kleine Motive bis über 100 € für große, komplexe Skulpturen.
DIY-Holzschalungen: Perfekt für geometrische Sachen wie Pflanzkübel oder Sockel. Einfach aus beschichteten Spanplatten eine Kiste bauen und die Fugen innen mit Silikon abdichten, damit nichts ausläuft.
Alltagsgegenstände als Form: Bevor du Geld ausgibst, schau dich mal um! Ein alter Gummistiefel, eine aufgeschnittene Plastikflasche, stabile Joghurtbecher oder Sandkastenförmchen sind geniale Upcycling-Formen für den Start.
Kleiner Tipp aus der Werkstatt: Egal welche Form, ein Trennmittel ist absolute Pflicht! Sonst kriegst du deine Figur nie wieder raus. Nimm aber bloß kein Speiseöl, das gibt fiese Flecken. Im Baumarkt gibt es spezielles Schalöl oder Trennwachs. Hauchdünn mit einem Lappen auftragen, das reicht völlig.
Dein erstes Projekt: Ein Teelichthalter in unter einer Stunde
Um die Angst vor dem Material zu verlieren, starte klein. Nimm einen leeren Tetra Pak oder einen großen Joghurtbecher als Form. Misch eine kleine Menge Beton an, füll ihn ein und drücke dann ein mit Sand gefülltes Teelicht in die Mitte. Nach einem Tag kannst du die Form entfernen. Zack, dein erster, selbstgemachter Beton-Kerzenständer! Das gibt ein super Erfolgserlebnis.
Gießen und Verdichten: Die Luft muss raus!
Jetzt wird’s ernst. Füll den angemischt Beton in deine vorbereitete Form. Das Wichtigste kommt aber jetzt: das Verdichten. Im frischen Beton sind tausende kleine Luftblasen, die später für unschöne Löcher (Lunker) sorgen und die Figur schwächen. Für das Mischen und Gießen einer mittelgroßen Figur solltest du dir schon eine gute Stunde Zeit nehmen.
Klopfe mit einem Gummihammer sanft, aber ausdauernd von allen Seiten gegen die Form. Du wirst sehen, wie die kleinen Bläschen an die Oberfläche steigen. Bei verwinkelten Ecken kannst du mit einem dünnen Holzstab nachhelfen und die Luftblasen „herausstochern“. Nimm dir dafür 5-10 Minuten Zeit. Es macht einen gewaltigen Unterschied!
Beton „trocknet“ nicht, er bindet chemisch ab. Dafür braucht er Zeit und vor allem Feuchtigkeit. Decke deine gefüllte Form sofort mit einer Plastikfolie oder feuchten Jutesäcken ab. Das verhindert, dass die Oberfläche zu schnell austrocknet und Risse bekommt. Lass die Form so mindestens 24 bis 48 Stunden in Ruhe stehen, am besten im Schatten.
Das Entschalen ist der magische Moment. Aber sei vorsichtig! Der Beton ist noch „grün“, also nicht voll ausgehärtet. Die Kanten brechen jetzt superleicht ab. Löse die Form langsam und ohne Gewalt. Die volle, knallharte Festigkeit erreicht Beton erst nach etwa 28 Tagen. In dieser Zeit sollte die Figur vor Frost geschützt bleiben.
Der Feinschliff: Von der grauen Maus zum Kunstwerk
Eine rohe Betonfigur hat schon ihren Charme, aber mit ein paar Tricks kannst du sie noch veredeln und schützen.
Kleine Löcher ausbessern: Mische etwas Zement mit Wasser zu einer Paste und spachtle damit kleine Lunker zu. Nach dem Trocknen kurz mit feinem Schleifpapier drüber – fertig.
Farbe ins Spiel bringen: Du kannst entweder Farbpigmente (Eisenoxide) direkt in die Trockenmischung geben für eine durchgefärbte Figur. Das ist die beste Methode. Oder du streichst die fertige Figur an. Aber Achtung! Nimm keine normale Wandfarbe. Die blättert ab. Besser sind diffusionsoffene Silikat- oder Zementfarben.
Versiegeln für die Ewigkeit: Das ist der wichtigste Schritt für die Langlebigkeit! Eine gute, hydrophobierende Imprägnierung (auf Silan- oder Siloxanbasis) macht deine Figur wasserabweisend. Wasser perlt einfach ab, kann im Winter nicht eindringen, gefrieren und deine Figur sprengen. Das ist der ultimative Schutz gegen Frostschäden.
Beton ist super im Tragen von Lasten (Druckfestigkeit), aber schlecht im Biegen (Zugfestigkeit). Für einen kompakten Gnom brauchst du nichts weiter. Aber für eine Figur mit einem dünnen, ausgestreckten Arm oder einem langen Hals ist eine innere Stütze, eine Bewehrung, unerlässlich. Nimm dafür aber keinen normalen Eisendraht, der rostet und den Beton von innen sprengt. Besser sind verzinkter Draht, Edelstahl oder Glasfasern, die du in den Beton mischst.
Fehler, die jeder macht (und wie du sie vermeidest)
Ganz ehrlich? Meine erste selbstgegossene Figur sah aus wie ein geschmolzener Klumpen, weil ich dachte „viel hilft viel“ beim Wasser. Falsch gedacht! Aus Erfahrung kann ich sagen: Das hier sind die häufigsten Pannen.
Problem: Feine Risse an der Oberfläche. Ursache: Zu schnell getrocknet. Die Sonne oder der Wind waren schneller als der Beton. Lösung: Nach dem Gießen sofort abdecken und feucht halten!
Problem: Die Figur zerbröselt nach dem Winter. Ursache: Wasser ist eingedrungen und hat den Beton durch Frost gesprengt. Lösung: Weniger Wasser beim Mischen verwenden, gut verdichten und am Ende unbedingt versiegeln! Stell die Figur auch leicht erhöht auf Kies, damit sie nicht im Nassen steht.
Problem: Die Farbe blättert ab. Ursache: Falsche, nicht atmungsaktive Farbe benutzt. Lösung: Nur Silikat- oder Zementfarben verwenden, die sich mit dem Beton verbinden.
Sicherheit zuerst – Kein Spielplatz hier!
Achtung, jetzt mal der ernste, aber superwichtige Teil. Wir hantieren hier mit Chemie und schweren Lasten.
Staubschutz: Zementstaub ist aggressiv zur Lunge. Trage beim Mischen immer eine FFP2-Maske. Das ist keine Empfehlung, sondern ein Muss.
Augen & Haut: Nasser Beton ist stark alkalisch und kann die Haut verätzen. Trage immer eine Schutzbrille und wasserfeste Handschuhe.
Rücken schonen: Beton ist verdammt schwer (ca. 2,4 kg pro Liter). Eine mittelgroße Figur wiegt schnell mal 30-50 kg. Hol dir Hilfe beim Heben!
Sicher aufstellen: Eine umfallende Figur ist lebensgefährlich, besonders wenn Kinder im Garten spielen. Sorge für einen stabilen, ebenen Untergrund.
Fazit: Mehr als nur ein Stück Beton
Eine Gartenfigur selbst zu gießen, ist so viel mehr als ein DIY-Projekt, um Geld zu sparen. Es ist eine ehrliche, handfeste Arbeit. Deine erste Figur wird vielleicht nicht perfekt. Aber sie ist von dir. Sie trägt deine Handschrift und erzählt eine Geschichte – im Gegensatz zu anonymer Massenware.
Wenn du die Grundlagen respektierst, wirst du etwas erschaffen, das Wind und Wetter trotzt und mit den Jahren eine wunderschöne Patina ansetzt. Und dieses Gefühl, das kannst du in keinem Laden der Welt kaufen.
Der Rüttel-Trick: Eingeschlossene Luftblasen sind der Feind jeder glatten Oberfläche. Klopfen und rütteln Sie die gefüllte Form sanft für einige Minuten. Dadurch steigen die Bläschen auf und Sie erhalten eine dichte, porenfreie Oberfläche, die später nicht wie ein Schweizer Käse aussieht.
Für den letzten Schliff, der aus einem guten Guss ein echtes Kunstwerk macht, sollten Sie diese Helfer parat haben:
Feine Schleifpapiere (120er bis 240er Körnung)
Ein guter Beton-Tiefengrund zur Vorbereitung
Hochwertige Betonlasur oder Silikatfarbe
Ein transparenter Schutzsiegel, z.B. von Lithofin oder Remmers
Beton erreicht nach etwa 28 Tagen rund 90% seiner Endfestigkeit. Geduld ist also nicht nur eine Tugend, sondern ein Baustoff.
Der magischste Moment ist das Entformen. Es ist wie das Auspacken eines Geschenks, das man sich selbst gemacht hat. Langsam löst sich die Hülle und enthüllt zum ersten Mal die feste, kühle Form Ihrer Skulptur. Jede kleine Unregelmäßigkeit erzählt die Geschichte ihrer Entstehung. Dieser Augenblick ist der wahre Lohn für all die Vorbereitung und Geduld.
Kann ich meine Figuren auch farbig gießen?
Absolut! Statt die Figur später anzumalen, können Sie den Beton direkt durchfärben. Dafür mischen Sie spezielle, anorganische Farbpigmente (z.B. Eisenoxide von Bayferrox) in die trockene Betonmischung, bevor Sie Wasser zugeben. Das Ergebnis ist eine tiefgehende, dauerhafte Farbe, die nicht abblättern kann. Beginnen Sie mit kleinen Mengen – schon 2-5% Pigmentanteil bezogen auf das Zementgewicht erzielen intensive Töne.
Die wahre Stärke entwickelt Beton nicht beim Trocknen, sondern beim Aushärten (der Hydratation). Dieser Prozess braucht Feuchtigkeit. Eine Figur, die zu schnell in der Sonne trocknet, wird brüchig.
Decken Sie die frisch entformte Figur für mindestens 7 Tage mit einer Folie ab.
Besprühen Sie sie in den ersten Tagen täglich leicht mit Wasser, um sie feucht zu halten.
Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft.
Silikonformen: Extrem flexibel, detailreich und selbsttrennend (meist kein Trennmittel nötig). Ideal für komplexe, filigrane Figuren. Wiederverwendbarkeit: sehr hoch. Einziger Nachteil: der Preis.
Latexformen: Günstiger als Silikon, aber weniger elastisch und langlebig. Benötigen oft eine Stützform aus Gips und müssen mit Talkum gepflegt werden. Gut für den Einstieg und einfachere Formen.
Fühlt sich an wie polierter Stein.
Nimmt weniger Schmutz und Moos an.
Bringt feine Details erst richtig zur Geltung.
Das Geheimnis? Nassschleifen! Beginnen Sie nach dem Aushärten mit einer 120er Körnung und arbeiten Sie sich langsam zu feineren Körnungen (z.B. 400er) hoch. Das Wasser bindet den Staub und sorgt für ein perfektes Finish.
Eine Betonfigur im Garten verändert sich über die Jahre. Dieser Prozess wird als
Für größere oder schlanke Figuren (z.B. hohe Vögel, schlanke Stelen) ist eine innere Verstärkung unerlässlich. Ein einfaches Drahtgitter, ein Rest Kaninchendraht oder sogar eine einzelne Gewindestange, die strategisch im Inneren platziert wird, wirkt wie ein Skelett. Es nimmt Zugkräfte auf und verhindert, dass Ihre Skulptur bei einem Stoß oder durch Frostsprengung bricht.
Typischer Fehler: Zu frühes Entformen. Auch wenn der Beton sich schon nach 24-48 Stunden hart anfühlt, ist seine innere Struktur noch zerbrechlich. Filigrane Teile können abbrechen, Kanten können ausbröseln. Warten Sie bei kleinen Formen mindestens 2-3 Tage, bei großen eher 4-7 Tage, bevor Sie die Schalung entfernen. Die volle Belastbarkeit ist erst viel später erreicht!
Gute Gussformen müssen nicht teuer sein. Schauen Sie sich im Haushalt um:
Ausgespülte Joghurtbecher für kleine Pilze oder Sockel.
PET-Flaschen für zylindrische Formen oder Vogeltränken.
Ein alter Gummistiefel für eine humorvolle Pflanzschale.
Sandkasten-Förmchen für kleine Tierfiguren.
Im japanischen Wabi-Sabi findet man Schönheit in der Unvollkommenheit und Vergänglichkeit.
Eine kleine Luftblase, eine nicht ganz perfekte Kante an Ihrer Betonfigur ist kein Fehler, sondern ein Zeichen von Handarbeit. Es ist der sichtbare Unterschied zu makelloser, seelenloser Massenware. Nehmen Sie diese kleinen
Ist meine selbstgemachte Figur wirklich frostsicher?
Ja, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind. Erstens: Sie haben echten Beton mit Gesteinskörnung (Kies) verwendet, nicht nur Mörtel. Der Kies schafft winzige Hohlräume, die gefrierendem Wasser Platz zum Ausdehnen geben. Zweitens: Die Figur ist vollständig durchgehärtet und idealerweise mit einer diffusionsoffenen Versiegelung (z.B. Remmers Funcosil oder SAKRET Imprägnierung) behandelt. So kann Wasser nicht eindringen, aber Restfeuchte kann entweichen. Stellen Sie die Figur im ersten Winter leicht erhöht auf Holzleisten, damit sie nicht am Boden festfriert.
Grauer Zement (CEM I): Der Klassiker. Günstig, robust und erzeugt den typischen, ehrlichen Beton-Look. Perfekt für rustikale, massive Figuren.
Weißer Zement (CEM I – weiß): Deutlich teurer, aber erzeugt ein strahlendes, fast marmorartiges Ergebnis. Ideal, wenn Sie mit Farbpigmenten arbeiten, da die Töne viel brillanter und reiner wirken. Eine gute Wahl für moderne, elegante Skulpturen.
Um Ihre Kunstwerke dauerhaft vor Witterungseinflüssen, Schmutz und Moosbefall zu schützen, ist eine abschließende Versiegelung Gold wert. Nachdem die Figur komplett ausgehärtet und trocken ist, tragen Sie eine transparente, wasserabweisende Imprägnierung auf. Produkte wie
Verleihen Sie Ihren Figuren eine ganz persönliche Note, indem Sie kleine Schätze direkt mit eingießen. Das funktioniert am besten bei offenen Formen wie Schalen oder Trittsteinen.
Bunte Glasnuggets oder Mosaiksteinchen für farbige Akzente.
Muscheln aus dem letzten Urlaub als ewige Erinnerung.
Alte Schlüssel oder Schrauben für einen industriellen Touch.
Flachgedrückte Kieselsteine für ein natürliches Muster.
Die weltweite Zementproduktion ist für etwa 8% der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich.
Das bedeutet nicht, dass Sie auf Ihr Hobby verzichten müssen. Aber es schärft den Blick für Nachhaltigkeit: Erstellen Sie langlebige Objekte statt Wegwerf-Deko. Reparieren Sie kleine Schäden, anstatt die Figur zu entsorgen. Verwenden Sie hochwertige Materialien wie den Gartenbeton von SAKRET, der oft für Langlebigkeit optimiert ist, damit Ihre Arbeit Generationen überdauert.
Die Form löst sich wie von selbst.
Kein Brechen filigraner Details.
Schont teure Silikonformen und verlängert ihre Lebensdauer.
Das Geheimnis? Ein Trennmittel! Pinsel Sie die Form vor dem Gießen dünn mit einem speziellen Formtrennmittel ein. Alternativ funktionieren auch haushaltsübliche Mittel wie eine dünne Schicht Vaseline oder Melkfett. Bei Silikon ist es oft nicht nötig, schadet aber auch nicht.
Das richtige Mischverhältnis: Der häufigste Fehler neben der Materialwahl ist zu viel Wasser. Der Beton sollte eine zähflüssige,
Suchen Sie nach Inspiration jenseits niedlicher Tierfiguren? Werfen Sie einen Blick auf die Architektur des Brutalismus. Diese Stilrichtung der 1950er bis 70er Jahre zelebrierte rohen Sichtbeton (béton brut). Klare, geometrische Formen, massive Körper und die ehrliche Zurschaustellung der Materialtextur können eine fantastische Vorlage für abstrakte Skulpturen oder kubische Gartenelemente sein.
Eine glatte Oberfläche ist schön, aber Textur verleiht Charakter. Experimentieren Sie, solange der Beton noch feucht ist:
Ein alter Pinsel, um die Oberfläche aufzurauen.
Ein Stück Sackleinen, um ein grobes Muster einzudrücken.
Blätter oder Farne, die vorsichtig aufgelegt und später entfernt werden.
Ein einfacher Spachtel, um scharfe Kanten oder Rillen zu ziehen.
Carra Hilde ist eine der jungen Autorinnen in unserem Online-Magazin. Aber dafür eine der produktivsten, vor allem bei ihren Lieblingsthemen: Sport, Ernährung und gesundes Leben. Carras Karriere begann als Redaktionsassistentin und Übersetzerin, über eine Tätigkeit als freie Journalistin bei der Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Jahr 2015 bis hin zur Redakteurin beim Handelsblatt, einer führenden Wirtschafts- und Finanzzeitung.