Hängepflanzen für dein Zuhause: Der ehrliche Guide vom Profi – damit nichts schiefgeht

von Carra Hilde

Warum Hängepflanzen oft scheitern (und wie du es besser machst)

Mal ganz ehrlich: Die Idee ist ja immer super. Man will mehr Grün, hat aber auf dem Boden oder der Fensterbank einfach keinen Platz mehr. Also ab an die Decke damit! Was als geniale Lösung beginnt, endet aber leider oft in Frust: Die Töpfe krachen runter, die Pflanzen sehen nach drei Wochen traurig aus und man fragt sich, was man eigentlich falsch gemacht hat.

Ich arbeite seit einer gefühlten Ewigkeit als Gärtner und habe schon alles gesehen – von prachtvollen Arrangements in schicken Lofts bis hin zu traurigen Versuchen in kleinen WG-Zimmern. Eins habe ich dabei gelernt: Eine Hängepflanze ist nicht einfach nur Deko. Sie ist ein kleines, schwebendes Ökosystem, das komplett von dir abhängig ist. Und genau deshalb braucht es ein bisschen mehr als nur guten Willen.

Dieser Guide hier ist kein Hochglanz-Magazin-Artikel. Das hier sind die knallharten Fakten und Tipps aus der Praxis, die ich auch meinen Azubis mit auf den Weg gebe. Wir reden über Physik, die richtige Befestigung und die kleinen, aber entscheidenden Tricks bei der Pflege. Bereit?

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Das A und O: Das unsichtbare Gewicht deiner Pflanze

Bevor wir uns über schöne Blätter unterhalten, müssen wir über etwas viel Wichtigeres sprechen: Physik. Klingt langweilig, ist aber der häufigste Grund für Katastrophen. Ein herabstürzender Topf ist nicht nur ein Ärgernis – er kann dein Parkett ruinieren oder, schlimmer noch, jemanden verletzen.

Man unterschätzt das so leicht. Nehmen wir mal einen ganz normalen Plastiktopf mit 25 cm Durchmesser. Trocken gefüllt mit 6-7 Litern Erde, wiegt das Ganze schon mal gut 4 Kilo. Aber jetzt kommt der Knackpunkt: Nach dem Gießen. Die Erde saugt sich mit Wasser voll, und da ein Liter Wasser ein Kilo wiegt, kommen da schnell mal 2-3 Kilo obendrauf. Mit Topf und Pflanze landen wir dann locker bei 7 bis 9 Kilo. Wenn du jetzt noch einen schicken, schweren Keramiktopf nimmst, sind 15 Kilo keine Seltenheit. Und diese Last zerrt 24/7 an einem einzigen Punkt deiner Decke.

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Der Trick für leichtere Töpfe: Die richtige Erde macht’s

Genau aus diesem Grund nehmen Profis für Hängeampeln selten pure Blumenerde aus dem Sack. Die ist oft zu schwer und verdichtet sich mit der Zeit zu einem festen Klumpen. Das Ergebnis? Die Wurzeln bekommen keine Luft mehr und fangen an zu faulen.

Meine bewährte Mischung, die ich seit Jahren verwende, ist federleicht und super für die Wurzelgesundheit. Du kannst sie dir ganz einfach selbst mischen:

  • 50% hochwertige Zimmerpflanzenerde: Die Basis für Nährstoffe und Feuchtigkeit.
  • 30% Kokosfasern (Kokohum): Macht die Mischung superleicht und speichert trotzdem Wasser.
  • 20% Perlit oder kleiner Blähtonbruch: Das ist die Drainage-Versicherung! Sorgt für Luft an den Wurzeln, verhindert Staunässe und reduziert das Gesamtgewicht erheblich.

Diese Zutaten findest du in jedem gut sortierten Gartencenter oder Baumarkt. Die paar Euro mehr für die Mischung lohnen sich, glaub mir. Deine Pflanzen werden es dir danken!

Die Befestigung: Hier darfst du keine Kompromisse machen

Ich werde nie den Anruf eines Kunden vergessen. Er hatte sich einen riesigen Geweihfarn gegönnt, ein echtes Prachtstück. Zwei Wochen später hing er am Telefon, völlig aufgelöst: Der Haken war aus der Decke gebrochen, der Farn samt Topf auf seinem brandneuen Holzboden zerschellt. Der Grund? Ein billiger Standarddübel in einer Gipskartondecke. Das musste schiefgehen.

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Kenne deine Decke: Der wichtigste Schritt vor dem Bohren

Bevor du auch nur den Bohrer ansetzt, musst du wissen, womit du es zu tun hast. Mach den guten alten Klopf-Test: Ein dumpfer, fester Klang? Super, das ist wahrscheinlich Beton. Ein hohler, fast schon pappiger Ton? Achtung, Gipskarton (Rigips)!

  • Betondecke (der Idealfall): Hier bist du auf der sicheren Seite. Nimm einen soliden Spreizdübel und einen stabilen Schraubhaken. Kleiner Tipp vom Profi: Schau auf die Traglastangabe auf der Dübelverpackung und nimm immer einen, der mindestens das Doppelte von dem aushält, was du ausgerechnet hast. Das ist deine Sicherheitsreserve!
  • Holzbalkendecke (oft im Altbau): Auch ein super Untergrund. Die Herausforderung ist, den Balken zu finden. Klopfe systematisch an der Decke. Wo es hohl klingt, ist nur Putz und Lattung. Wo der Ton satt und dumpf wird, da ist der Balken. Bohre hier mit einem dünnen Holzbohrer vor und nutze eine dicke, lange Holzschraube mit Haken. Die sollte mindestens 5 cm tief im Holz stecken.
  • Gipskartondecke (der knifflige Fall): Das ist die größte Herausforderung, denn die Platte selbst trägt fast nichts. Du hast zwei sichere Optionen. Erstens: Finde mit dem Klopf-Test (oder einem Balkenfinder) die darunterliegende Holz- oder Metallkonstruktion und schraube direkt dort hinein. Zweitens: Verwende spezielle Hohlraumdübel, am besten Federklappdübel oder Kippdübel. Die klappen sich hinter der Platte auf und verteilen die Last. So geht’s: Loch bohren, den zusammengeklappten Dübel durchstecken, der klappt dann auf der anderen Seite auf, und dann ziehst du den Haken fest. Aber ganz ehrlich: Für Pflanzen über 5 kg würde ich das in einer reinen Gipskartondecke nicht empfehlen.
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Pflanze und Topf: Ein Team, das zusammenpassen muss

Nicht jede Pflanze ist glücklich, wenn sie in der Luft baumelt. Eine, die steif nach oben wächst, sieht in einer Hängeampel einfach komisch aus. Wir wollen Gewächse, die elegant herabhängen.

Gute Anfänger-Pflanzen (fast unkaputtbar)

  • Grünlilie: Der absolute Klassiker. Verzeiht fast alles, reinigt die Luft und bildet süße kleine Ableger.
  • Efeutute: Das Arbeitstier unter den Hängepflanzen. Wächst wie verrückt, kommt mit weniger Licht klar und zeigt dir durch schlaffe Blätter sofort an, wenn sie Durst hat.
  • Herzblatt-Philodendron: Genauso pflegeleicht, aber mit wunderschönen, herzförmigen Blättern.

Für Fortgeschrittene (Pflanzen mit Charakter)

  • Leuchterblume: Eine filigrane Schönheit, die aber eins hasst: zu viel Wasser. Sie ist sukkulent, braucht also super Drainage und wird nur selten gegossen.
  • Erbsenpflanze: Sieht aus wie eine Perlenkette und ist ebenfalls sukkulent. Braucht viel indirektes Licht und extrem wenig Wasser. Staunässe ist ihr sofortiger Tod.

Topf-Material: Funktion schlägt Optik

Ein teurer Designertopf bringt nichts, wenn die Basics nicht stimmen. Das absolut Wichtigste ist ein Abflussloch. Ohne das säuft dir jede Pflanze über kurz oder lang ab. Hier ein schneller Überblick:

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

  • Kunststoff: Die praktischste Wahl. Superleicht, günstig und hält die Feuchtigkeit gut. Perfekt, um das Gesamtgewicht niedrig zu halten.
  • Terrakotta (Ton): Sieht toll aus und ist atmungsaktiv, was die Wurzeln mögen. Aber: Er ist schwer und die Erde trocknet blitzschnell aus. Das bedeutet für dich viel Gießarbeit.
  • Glasierte Keramik: Oft sehr schön, aber auch mit Abstand am schwersten. Prüfe das Gewicht ganz genau, bevor du dich verliebst!

Mein persönlicher Hack: Ich nehme fast immer einen billigen Kunststoff-Innentopf mit Löchern und stelle diesen in einen leichten, aber schöneren Übertopf aus Korb, Stoff oder Metall. So habe ich die beste Funktion ohne unnötiges Gewicht.

Übrigens, was ist mit diesen Selbstbewässerungstöpfen? Ehrlich gesagt bin ich da skeptisch. Für manche Pflanzen am Boden können sie funktionieren, aber bei Hängepflanzen sind sie oft eine Falle. Die Erde bleibt permanent zu feucht, die Wurzeln bekommen keine Luft und faulen. Lieber einmal richtig gießen als ständig nasse Füße.

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Pflege in der Höhe: Hier gelten andere Gesetze

Eine Pflanze in der Luft hat andere Bedingungen als eine auf der Fensterbank. Die Luft zirkuliert mehr, warme Heizungsluft steigt nach oben, und das Licht ist oft schwächer. Das musst du im Hinterkopf behalten.

Gießen ohne Sauerei: So geht’s richtig

Die größte Hürde! Es gibt zwei Methoden, die sich bewährt haben:

  1. Die Tauchmethode (mein Favorit): Häng die Pflanze ab (alle 1-2 Wochen, je nach Bedarf) und stell den ganzen Topf in einen Eimer mit zimmerwarmem Wasser. Warte, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dann ist der Ballen komplett vollgesogen. Danach kommt das Wichtigste: Lass den Topf mindestens 15-20 Minuten in der Spüle oder Dusche abtropfen, bevor du ihn wieder aufhängst. Sonst tropft es dir aufs Parkett.
  2. Die kontrollierte Kannen-Methode: Wenn die Pflanze zu schwer zum Abnehmen ist. Gieße langsam und in kleinen Schlucken, damit die Erde das Wasser aufnehmen kann. Wenn du einen Untersetzer hast, gieße so lange, bis dort ein wenig Wasser ankommt. Dieses Wasser musst du nach 15 Minuten unbedingt wegschütten!

Vergiss feste Gießtage. Mach den Fingertest: Steck den Finger 2-3 cm tief in die Erde. Trocken? Zeit zu gießen. Noch feucht? Warte noch ein paar Tage.

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Licht, Dünger und der richtige Schnitt

  • Licht: Die meisten Hängepflanzen mögen es hell, aber ohne direkte Mittagssonne. Ein Platz in der Nähe eines Nord- oder Ostfensters ist ideal. An einem Südfenster solltest du mindestens 2 Meter Abstand halten. Und: Dreh die Pflanze bei jedem Gießen ein Stück, damit sie von allen Seiten Licht bekommt und schön gleichmäßig wächst.
  • Düngen: Von Frühling bis Herbst alle 2-4 Wochen etwas Flüssigdünger ins Gießwasser. Im Winter eine Pause einlegen. Meister-Hack für Faule: Gruppiere Pflanzen mit ähnlichem Durst. Dann kannst du am „Tauch-Tag“ gleich mehrere auf einmal versorgen.
  • Schneiden: Werden die Triebe lang und kahl, schneid sie ruhig um ein Drittel zurück. Das regt die Pflanze an, buschiger zu werden. Die abgeschnittenen Triebe von Efeutute & Co. kannst du ins Wasser stellen – daraus werden neue Pflanzen!

Wenn Probleme auftauchen: Schnelle Hilfe vom Profi

  • Gelbe Blätter? Sind sie weich und matschig, gießt du zu viel. Sind sie trocken und knusprig, zu wenig. Manchmal ist es auch Nährstoffmangel.
  • Kleine schwarze Fliegen? Das sind Trauermücken. Ihre Larven schaden den Wurzeln. Lass die Erde zwischen dem Gießen immer gut austrocknen. Ein super Tipp ohne Chemie: Streu eine dünne Schicht Sand oder feinen Kies auf die Erde. Das finden die Mücken total doof und können ihre Eier nicht mehr ablegen.
  • Oben kahl, unten lang? Klassischer Lichtmangel. Die Pflanze streckt sich verzweifelt. Ein hellerer Standort und ein beherzter Rückschnitt wirken Wunder.
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Was du für den Start wirklich brauchst (und was es kostet)

Einen schwebenden Garten anzulegen, muss kein Vermögen kosten. Es geht mehr um Sorgfalt als um Geld. Für dein allererstes Projekt bist du mit überschaubarem Budget dabei:

  • Eine pflegeleichte Jungpflanze: ca. 5-10 €
  • Ein leichter Kunststofftopf mit Untersetzer: ca. 3-8 €
  • Zutaten für die Profi-Erdmischung: Alle zusammen ca. 15-20 €, reicht aber für mehrere Töpfe.
  • Ein passender Haken mit Dübel: unter 5 €

Du siehst, mit ungefähr 30 bis 40 Euro bist du schon bestens ausgestattet, um dein erstes, sicheres Hängepflanzen-Projekt zu starten. Fang klein an, lerne deine Pflanze zu lesen und nimm die Befestigung ernst. Dann wirst du jahrelang Freude an deinem grünen Kunstwerk haben – ganz ohne böse Überraschungen.

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  • Tauchen statt Gießen: Nehmen Sie die Pflanze ab und tauchen Sie den Topf für 10 Minuten in einen Eimer Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Abtropfen lassen, fertig.
  • Eiswürfel-Trick: Legen Sie 2-3 Eiswürfel auf die Erde. Sie schmelzen langsam und geben das Wasser dosiert ab, ohne zu tropfen.
  • Gießkanne mit langem Auslauf: Ein Muss, um gezielt die Erde zu erreichen, ohne Wasser auf die Blätter oder den Boden zu kleckern.

So wird das Wässern Ihrer schwebenden Gärten zur sauberen Sache.

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Schon mal über die Akustik nachgedacht?

Hängepflanzen sind nicht nur optisch ein Gewinn. Ihre Blätter und die unregelmäßigen Oberflächen der Erde brechen und absorbieren Schallwellen. In Räumen mit harten Böden und wenig Möbeln können sie den Hall spürbar reduzieren und eine ruhigere, gedämpftere Atmosphäre schaffen. Ein dichter Vorhang aus Efeutute (Epipremnum aureum) vor einem Fenster wirkt wie ein natürlicher Schalldämpfer.

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Pflanzen wie die Grünlilie (Chlorophytum comosum) können laut einer NASA-Studie bis zu 90% des potenziell krebserregenden Formaldehyds aus der Luft entfernen.

Was bedeutet das für Ihr Zuhause? Indem Sie Pflanzen in Kopfhöhe aufhängen, atmen Sie buchstäblich reinere Luft ein. Sie wirken genau dort, wo sich Schadstoffe aus Möbeln und Teppichen oft konzentrieren.

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Der Kardinalfehler: Die falsche Pflanze am falschen Ort. Eine sonnenliebende Sukkulente wie die Erbsenpflanze (Senecio rowleyanus) wird in einer dunklen Ecke unweigerlich verkümmern, egal wie gut Sie sie pflegen. Analysieren Sie den Lichtverlauf über den Tag, bevor Sie eine Pflanze auswählen. Denken Sie daran: Licht von oben ist viel schwächer als direktes Fensterlicht.

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Makramee: Der Boho-Klassiker, meist aus Baumwolle oder Jute. Umschließt den Topf flexibel und passt sich an. Perfekt für einen natürlichen, gemütlichen Look.

Lederriemen: Modern, minimalistisch und sehr tragfähig. Setzt einen eleganten, skandinavischen Akzent und ist ideal für schwere Keramiktöpfe.

Die Wahl ist reine Geschmackssache, doch Leder ist oft langlebiger und sammelt weniger Staub.

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Um ein buschiges, volles Wachstum zu fördern, statt langer, kahler Triebe, ist der richtige Schnitt entscheidend. Kneifen Sie die Spitzen der längsten Ranken einfach mit den Fingernägeln oder einer sauberen Schere ab, direkt hinter einem Blattknoten. Die Pflanze wird an dieser Stelle angeregt, zwei neue Triebe zu bilden. Das Ergebnis: mehr Volumen statt nur Länge.

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„Biophilic Design basiert auf der Idee, dass Menschen eine angeborene Tendenz haben, Verbindungen zur Natur zu suchen.“ – Stephen R. Kellert

Hängepflanzen sind ein Kernelement dieses Konzepts. Sie bringen die Natur auf Augenhöhe und darüber hinaus, wodurch sie die typischen horizontalen Linien eines Raumes durchbrechen und eine dynamische, lebendige Umgebung schaffen, die nachweislich Stress reduziert.

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Eine Hängepflanze, die nur von einer Seite Licht bekommt, wächst unweigerlich schief. Damit sie rundum voll und ansehnlich bleibt, ist eine Vierteldrehung pro Woche Pflicht. Das sorgt nicht nur für eine gleichmäßige Optik, sondern auch für einen stabileren, gesünderen Wuchs, da alle Teile der Pflanze Energie tanken können.

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Sind selbstwässernde Hängetöpfe wirklich die Lösung?

Ja, aber mit Bedacht. Systeme wie der Lechuza Nido mit integriertem Wasserreservoir sind genial für alle, die oft vergessen zu gießen oder viel unterwegs sind. Sie reduzieren den Pflegeaufwand erheblich. Der Nachteil: Sie sind schwerer und man verliert leicht das Gefühl für den tatsächlichen Durst der Pflanze. Ideal für robuste Arten wie die Efeutute, aber weniger geeignet für empfindliche Pflanzen, die keine „nassen Füße“ mögen.

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  • Verhindert Staunässe und Wurzelfäule
  • Sorgt für eine bessere Belüftung des Wurzelballens
  • Fördert ein kräftiges, gesundes Wachstum

Das Geheimnis? Ein simpler Topf mit Drainageloch und einem passenden Untersetzer. Viele schicke Übertöpfe haben kein Loch – bohren Sie selbst eines hinein oder nutzen Sie die „Topf-in-Topf“-Methode mit einer Drainageschicht aus Blähton am Boden des Übertopfs.

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Achtung, Schädlinge! Wollläuse, Spinnmilben und Co. nisten sich an hoch hängenden Pflanzen oft unbemerkt ein, da man die Blattunterseiten selten kontrolliert. Ein verräterisches Zeichen sind klebrige Stellen auf dem Boden unter der Pflanze – der sogenannte Honigtau, eine Ausscheidung der Läuse. Bei Verdacht die Pflanze sofort abhängen und genau inspizieren.

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Spielen Sie mit verschiedenen Höhen, um eine dynamische Landschaft an der Decke zu schaffen. Hängen Sie eine Gruppe von drei Pflanzen in einem Dreiecksmuster auf, wobei jede an einer unterschiedlich langen Schnur befestigt ist. Kombinieren Sie eine lang herabrankende Pflanze wie einen Philodendron mit einer buschigen, aufrechteren wie einem Farn. So entsteht optische Tiefe und der Eindruck eines üppigen, schwebenden Gartens.

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Wussten Sie schon? Eine gesunde Efeutute (Epipremnum aureum) kann unter idealen Bedingungen bis zu 30 cm pro Monat wachsen.

Diese enorme Wuchskraft macht sie perfekt für Ungeduldige und alle, die schnell einen „Urban Jungle“-Effekt erzielen wollen. Aber es bedeutet auch, dass regelmäßiges Zurückschneiden nötig ist, um die Pflanze kräftig und buschig zu halten.

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Grüner Daumen mit kleinem Budget? Kein Problem. Die besten Hängepflanzen sind oft die günstigsten.

  • Ableger: Fragen Sie Freunde nach Ablegern von Grünlilien oder Efeututen. Sie bewurzeln kinderleicht im Wasserglas.
  • DIY-Ampeln: Eine simple Makramee-Ampel lässt sich aus Paketschnur, Jutegarn oder sogar alten T-Shirt-Streifen knüpfen. Anleitungen gibt es zuhauf online.
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Gipskartondecke: Ein normaler Dübel reicht hier nicht! Die Last muss verteilt werden. Verwenden Sie unbedingt einen Federklappdübel oder einen Kippdübel. Diese spreizen sich auf der Rückseite der Gipskartonplatte auf und können so Lasten bis zu 20 kg sicher tragen.

Betondecke: Hier brauchen Sie schweres Geschütz. Ein solider Haken mit einem passenden Spreizdübel aus Metall ist die sicherste Wahl, um auch schwere Keramikampeln dauerhaft zu verankern.

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Lust auf etwas anderes? Kokedama, die japanische Kunst der Moosbälle, ist die perfekte, erdlose Alternative. Der Wurzelballen wird in eine spezielle Erdmischung gehüllt und mit Moos umwickelt, das mit einem Faden fixiert wird. Sie sehen nicht nur spektakulär aus, sondern sind auch leicht und können fast überall aufgehängt werden, da sie beim Gießen einfach getaucht werden.

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Warum werden die Blätter plötzlich gelb?

Bei Hängepflanzen ist dies zu 90% ein Wasserproblem. Durch die exponierte Position trocknet die Erde oft schneller aus als bei Bodenpflanzen. Gelbe Blätter können also ein Zeichen für Durst sein. Paradoxerweise können sie aber auch bedeuten, dass Sie es zu gut gemeint haben und die Wurzeln in Staunässe faulen. Heben Sie den Topf an: Ist er federleicht, gießen Sie. Ist er schwer, warten Sie unbedingt noch ein paar Tage.

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Der neueste Trend sind sogenannte „Pflanzen-Kronleuchter“. Dabei werden mehrere Hängepflanzen, oft in unterschiedlichen Größen und mit verschiedenen Blattformen, an einer gemeinsamen Struktur wie einem Metallring oder einem alten Wagenrad befestigt. Das Ergebnis ist ein atemberaubender, lebendiger Blickfang, der jedem Raum sofort eine dramatische und luxuriöse Note verleiht.

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Die meisten Leitungswasser sind zu kalkhaltig, was auf Dauer den pH-Wert der Erde verändert und die Nährstoffaufnahme blockiert. Das beste Gießwasser ist und bleibt Regenwasser. Wer keine Regentonne hat, kann auf gefiltertes Wasser (z.B. aus einem Brita-Filter) zurückgreifen oder Leitungswasser einfach 24 Stunden offen stehen lassen. So kann ein Teil des Chlors entweichen und der Kalk setzt sich am Boden ab.

Leichtgewicht-Champions: Für heikle Decken oder um das Gesamtgewicht so gering wie möglich zu halten, sind Töpfe aus recyceltem Kunststoff oder leichten Verbundmaterialien wie Fiberclay die erste Wahl. Marken wie Elho bieten hier stilvolle und nachhaltige Optionen.

Schwergewichts-Ästheten: Schwere Töpfe aus Keramik oder Terrakotta sind optisch oft ein Highlight. Sie sind aber nur für massive Decken und extrem stabile Aufhängungen geeignet. Ihr Vorteil: Sie sind standfester und kippen nicht so leicht, wenn man versehentlich dagegen stößt.

Carra Hilde

Carra Hilde ist eine der jungen Autorinnen in unserem Online-Magazin. Aber dafür eine der produktivsten, vor allem bei ihren Lieblingsthemen: Sport, Ernährung und gesundes Leben. Carras Karriere begann als Redaktionsassistentin und Übersetzerin, über eine Tätigkeit als freie Journalistin bei der Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Jahr 2015 bis hin zur Redakteurin beim Handelsblatt, einer führenden Wirtschafts- und Finanzzeitung.