Vom Tonklumpen zum Seelentröster: So erkennst du wirklich gute Keramik

Katzenfiguren aus Keramik sind nicht nur Dekoration – sie erzählen Geschichten und bringen Freude in jeden Raum. Entdecke ihre zauberhafte Welt!

von Carra Hilde

In meiner Werkstatt hat es diesen ganz bestimmten Geruch – eine Mischung aus feuchtem Ton, ein bisschen Staub und dem leisen Knistern des Brennofens, wenn er nach getaner Arbeit abkühlt. Ich mache das hier schon seit Jahrzehnten, und ehrlich gesagt, es wird nie langweilig. Doch manchmal sind es die kleinen, unscheinbaren Aufträge, die einem am meisten bedeuten.

Vor einiger Zeit kam eine Kundin zu mir, deren Katze nach 18 gemeinsamen Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen war. Sie wollte keine Figur von der Stange, sondern etwas mit Seele, eine kleine Erinnerung an ihren Freund. Wir saßen lange zusammen, sie zeigte mir Fotos und erzählte von all den kleinen Macken, die das Tier so liebenswert machten. Diese Arbeit hat mir mal wieder gezeigt: Eine gute Keramikfigur ist so viel mehr als nur ein Deko-Objekt. Sie ist eine Erinnerung, pures Handwerk und manchmal eben auch ein kleiner Trost.

Genau deshalb will ich heute mal aus dem Nähkästchen plaudern. Ich zeige dir, woran du echtes Handwerk erkennst und wie du eine liebevoll gemachte Figur von schneller Massenware unterscheidest. Damit du selbst beurteilen kannst, was du da in Händen hältst – egal ob es 20 oder 200 Euro kostet.

katzenfiguren-aus-keramik-alice

Das Fundament: Warum der Ton den Unterschied macht

Alles, wirklich alles, beginnt mit dem Ton. Er ist die Seele der Keramik. Und glaub mir, Ton ist nicht gleich Ton. Die Wahl des richtigen Materials entscheidet über Stabilität, Farbe und das Gefühl, wenn du die Figur später in die Hand nimmst.

Stell dir mal die drei Hauptdarsteller vor:

  • Der Robuste (Steinzeug): Das ist mein persönlicher Favorit für die meisten Stücke. Steinzeugton fühlt sich schon beim Verarbeiten körnig und ehrlich an. Er wird bei sehr hohen Temperaturen (um die 1.250 °C) gebrannt, was ihn extrem hart und sogar wasserdicht macht. Eine Figur aus Steinzeug hat ein sattes, angenehmes Gewicht – sie fühlt sich einfach wertig an. Farblich bewegt er sich oft in wunderschönen Erdtönen.
  • Der Farbenfrohe (Steingut): Steingut, manchmal auch Irdenware genannt, ist der weichere Kollege. Er wird bei niedrigeren Temperaturen gebrannt (so zwischen 900 und 1.100 °C) und bleibt dadurch porös, also nicht wasserdicht, wenn er nicht komplett glasiert ist. Er ist leichter und bricht auch schneller mal. Warum man ihn trotzdem liebt? Weil Farben auf ihm einfach brillant leuchten! Viele verspielte, bunte Figuren sind aus Steingut gemacht. Man muss nur ein bisschen besser auf sie aufpassen.
  • Die Diva (Porzellan): Ach ja, Porzellan. Es ist eine absolute Zicke in der Verarbeitung. Es fällt gern in sich zusammen, verzieht sich im Ofen und braucht mörderische Temperaturen bis 1.400 °C. Aber das Ergebnis? Unvergleichlich. Strahlend weiß, knochenhart und manchmal so dünn, dass Licht hindurchscheint. Eine Katzenfigur aus Porzellan ist purer Luxus – leicht, edel und empfindlich. Die Herstellung ist so aufwendig, dass man es eher für teure Kleinserien oder Unikate verwendet.

Kleiner Tipp: Dreh mal eine Figur um und fahr vorsichtig mit dem Finger über den unglasierten Boden. Fühlt es sich rau und ein bisschen sandig an? Wahrscheinlich Steinzeug. Eher weich und fast kreidig? Das deutet auf Steingut hin. Fühlt es sich aber extrem glatt, fast wie Glas an? Dann könntest du Porzellan in der Hand halten.

katzenfiguren-aus-keramik-boot

Die Magie des Feuers: Was im Brennofen wirklich passiert

Der Brennofen ist das Herzstück jeder Werkstatt. Hier wird aus weichem, zerbrechlichem Ton harte, langlebige Keramik. Und jeder Brand ist ein kleines Abenteuer, denn es kann immer etwas schiefgehen.

Zuerst kommt der Schrühbrand. Nachdem die Figur wochenlang an der Luft getrocknet ist, wird sie das erste Mal bei etwa 950 °C gebrannt. Das muss super langsam passieren, sonst sprengt eingeschlossenes Wasser die Figur. Ein typischer Anfängerfehler aus Ungeduld! Danach ist die Figur hart, aber noch porös, damit sie die Glasur gut aufsaugen kann.

Dann folgt der Glasurbrand. Jetzt wird’s richtig heiß! Die Glasur schmilzt zu einer schützenden, glasartigen Schicht. Dieser zweite Brand ist der Moment der Wahrheit. Eine meiner schlimmsten Erfahrungen: Ich hatte eine Serie von zehn Katzen für einen Markt gemacht. Eine stand zu nah an den Heizspiralen. Die Glasur verlief, die Figur neigte sich zur Seite – Ausschuss. Neun waren perfekt, eine für die Tonne. Dieser Verlust muss natürlich auf die anderen neun umgelegt werden. Das erklärt, warum Handarbeit eben ihren Preis hat.

katzenfiguren-aus-keramik-braun

Die Spuren der Hände: Wie eine Figur entsteht

Die meisten Unikate werden nicht auf der Töpferscheibe gedreht, sondern frei von Hand aufgebaut. Das gibt ihnen ihren einzigartigen Charakter. Man modelliert sie aus einem Tonblock oder fügt Platten zusammen.

Das eigentliche Geheimnis sind aber die Verbindungen. Wie befestigt man Ohren oder einen Schwanz? Einfach andrücken hält niemals! Profis rauen beide Verbindungsstellen an und bestreichen sie mit Schlicker (das ist mit Wasser verdünnter Ton), der wie ein Klebstoff wirkt. Erst dann wird alles fest zusammengedrückt. Eine saubere Verbindung ist ein klares Qualitätsmerkmal.

Achtung, wichtig: Jede Keramik, die dicker als dein Daumen ist, muss innen hohl sein! Ansonsten dehnt sich eingeschlossene Luft oder Feuchtigkeit im Ofen aus und die Figur explodiert. Kein Witz, das kann dir den ganzen Ofen voller Scherben hauen. Deshalb höhlen wir größere Figuren sorgfältig aus und bohren ein winziges, unauffälliges Loch (meist am Bauch oder Boden), damit die Luft entweichen kann. Wenn du so ein Loch findest, ist das ein Zeichen für fachmännische Arbeit!

katzenfiguren-aus-keramik-bunt

Die Checkliste für deinen nächsten Kauf: So erkennst du Qualität

Okay, du stehst auf einem Markt und hast eine süße Keramik-Katze in der Hand. Worauf solltest du jetzt achten? Hier ist meine persönliche Checkliste:

  1. Schau auf den Boden: Das ist die Visitenkarte des Töpfers. Ist der Standring, also der untere Rand, sauber geschliffen, damit er keine Möbel zerkratzt? Ein Profi achtet darauf. Hier findest du oft auch eine Signatur oder einen Werkstattstempel.
  2. Was, wenn keine Signatur da ist? Das ist nicht automatisch ein schlechtes Zeichen. Manche Künstler, besonders wenn sie einen sehr minimalistischen Stil pflegen, lassen sie weg. Aber eine handschriftliche Signatur ist immer ein schönes Zeichen von Stolz auf die eigene Arbeit.
  3. Fühl die Glasur: Fühlt sie sich glatt an? Suche nach kleinen Fehlern wie Nadelstichen (winzige Löcher) oder Stellen, wo die Glasur nicht richtig gehalten hat. Manchmal siehst du auch feine Haarrisse (Krakelee). Bei manchen Stücken ist das ein gewollter Effekt (denk an asiatische Teeschalen), oft ist es aber ein Zeichen für Spannung zwischen Ton und Glasur.
  4. Achte auf Gussnähte: Viele billige Figuren werden in Formen gegossen. Dabei entstehen an den Rändern der Form feine Nähte. Oft werden sie zwar weggeschliffen, aber bei genauem Hinsehen kann man sie an den Seiten oder unter dem Bauch noch erkennen. Eine handgeformte Figur hat solche Nähte niemals.
  5. Beurteile die Ausstrahlung: Wirkt die Figur lebendig? Hat sie eine interessante Haltung oder wirkt sie steif? Das ist natürlich Geschmackssache, aber eine gut gemachte Figur hat oft eine gewisse Dynamik, selbst wenn sie nur dasitzt.
katzenfiguren-aus-keramik-drei-orange
What's Hot
batch pexels zvolskiy 1721937 copy

Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Preis und Wert: Warum kostet Handarbeit, was sie kostet?

Ganz ehrlich, reden wir mal über Geld. Warum kostet eine Figur 50 € und eine andere, die ähnlich aussieht, 250 €?

Lass uns das mal für eine mittelgroße, detailreiche Katze durchrechnen:

  • Formen & Modellieren: 2-3 Stunden
  • Trocknungszeit: 1-3 Wochen (je nach Wetter und Größe)
  • Nachbearbeitung (Kanten glätten etc.): 1 Stunde
  • Erster Brand (inkl. Ofen aufheizen/abkühlen): ca. 24 Stunden
  • Glasieren (mit Pinsel, für Details): 2-4 Stunden
  • Zweiter Brand (inkl. Aufheizen/abkühlen): ca. 24 Stunden

Da sind wir schon bei locker 6-8 Stunden reiner Arbeitszeit, ohne die wochenlange Trocknung. Dazu kommen Materialkosten, Strom für den Ofen (und der zieht ordentlich!) und das Risiko, dass das Stück im Ofen springt. Plötzlich klingen 150 € gar nicht mehr so teuer, oder?

Eine Figur für 50 € ist oft einfacher in der Form und Glasur, während bei teureren Stücken die künstlerische Arbeit, komplexe Glasuren und der Name des Künstlers eine Rolle spielen.

katzenfiguren-aus-keramik-familie

Noch ein paar letzte Tipps: Pflege, Reparatur und wo du fündig wirst

Zum Schluss noch ein paar Dinge, die mir am Herzen liegen.

Wie pflege ich meine Figur?
Ganz einfach: Meistens reicht ein weicher Staubwedel. Wenn sie doch mal schmutziger ist, nimm ein leicht feuchtes Tuch. Bitte keine scharfen Reiniger, die könnten die Glasur angreifen!

Was, wenn doch mal was abbricht?
Eine unsichtbare Reparatur ist fast unmöglich. Aber wenn mal ein Ohr abbricht, ist nicht alles verloren. Der beste Kleber für den Hausgebrauch ist ein 2-Komponenten-Epoxidharzkleber. Der wird steinhart und hält bombenfest. Die Klebestelle wird man aber immer sehen.

Wo finde ich die schönsten Stücke?
Der beste Ort sind Töpfer- und Kunsthandwerkermärkte oder der Besuch in einer offenen Werkstatt. Schau online einfach mal nach „Töpfermarkt in meiner Nähe“. Dort kannst du mit den Leuten reden, die die Stücke gemacht haben. Du kaufst nicht nur einen Gegenstand, sondern unterstützt einen Menschen und sein Handwerk.

katzenfiguren-aus-keramik-fisch
What's Hot
wir schreiben

Architekturprojekte dokumentieren: Tipps für professionelle Studienarbeiten

Ich hoffe, dieser kleine Ausflug in meine Welt hat dir gefallen. Wenn du das nächste Mal eine Keramikfigur siehst, nimm sie in die Hand. Fühle ihr Gewicht, ihre Oberfläche und suche nach den kleinen Spuren der Hände, die sie geformt haben. Vielleicht entdeckst du dann nicht nur ein schönes Objekt, sondern ein echtes kleines Stück Seele.

Bilder & Inspiration

katzenfiguren-aus-keramik-glas-lustig
katzenfiguren-aus-keramik-glas-schwarz
What's Hot
look der iphone 17

Wie könnte der Look der iPhone 17 Hüllen aussehen? Erste Trends in Farbe und Form.

Das Geheimnis auf der Unterseite: Bevor du eine Figur kaufst, dreh sie um. Ein echtes Atelierstück hat oft eine Signatur, ein kleines Logo oder die Initialen des Künstlers. Selbst eine unglasierte, leicht raue Standfläche ist ein gutes Zeichen – sie zeigt, wo das Stück im Brennofen stand. Massenware hat hier oft einen perfekt glatten, glasierten Boden oder eine eingepresste Fabriknummer.

katzenfiguren-aus-keramik-grau
  • Einzigartige, unvorhersehbare Farbverläufe
  • Oft ein metallischer oder regenbogenartiger Schimmer
  • Feine Risse in der Glasur (Craquelé-Effekt)

Das Geheimnis? Es ist die Raku-Technik. Eine japanische Brennmethode, bei der die glühende Keramik aus dem Ofen genommen und in Sägemehl geräuchert wird. Jedes Stück ist ein dramatisches, unwiederholbares Experiment.

katzenfiguren-aus-keramik-graue
What's Hot
das minikleid

Fünf Kleider für fünf Anlässe – diese Modelle dürfen in deinem Kleiderschrank nicht fehlen

Meine Figur hat einen kleinen Sprung – ist das ein Mangel?

Nicht unbedingt! Achte auf die Glasur. Ist der feine Riss unter der durchsichtigen Glasurschicht, handelt es sich um ein Craquelé (oder Krakelee). Das ist ein gewollter ästhetischer Effekt, der durch Spannungen beim Abkühlen entsteht und dem Stück Charakter und Tiefe verleiht. Ein Sprung, der durch die Glasur geht, ist hingegen eine echte Beschädigung.

katzenfiguren-aus-keramik-grün

„Der wahre Wert eines handgefertigten Objekts liegt nicht in seiner Perfektion, sondern in der Geschichte, die es erzählt.“

Jede kleine Unregelmäßigkeit – ein etwas dickerer Pinselstrich, ein winziger Fingerabdruck im Ton – ist ein Beweis für die menschliche Hand, die es geformt hat. Es ist die Seele des Stücks, die es von Tausenden identischer Kopien unterscheidet.

katzenfiguren-aus-keramik-kanne-grau
What's Hot
digitale intelligenz

Digitale Intelligenz für Glas, Fenster und Türen: So gestaltet Software die Zukunft des Bauens

Der Klangtest ist ein alter Trick unter Kennern. Klopfe vorsichtig mit dem Fingernagel gegen die Figur:

  • Ein hoher, klarer „Ping“: Das deutet auf hochgebranntes, dichtes Material wie Steinzeug oder Porzellan hin. Ein Zeichen für hohe Qualität und Langlebigkeit.
  • Ein tiefer, dumpfer „Pock“: Das ist typisch für poröses, niedriger gebranntes Steingut. Wunderschön für Farben, aber eben auch zerbrechlicher.
katzenfiguren-aus-keramik-kanne-grün

Maneki-neko vs. Atelierkatze: Die berühmte japanische Winkekatze ist ein Symbol für Glück und Wohlstand und oft aus Porzellan oder Steingut gefertigt. Ihre Gestaltung folgt festen Regeln (Farbe, Pfotenstellung). Eine freie Künstlerkeramik hingegen ist der individuelle Ausdruck eines Schöpfers. Sie erzählt keine allgemeine, sondern eine ganz persönliche Geschichte – vielleicht sogar deine.

katzenfiguren-aus-keramik-lustige

Tipp für die Schatzsuche: Besuche die Jahresausstellungen oder Tage der offenen Tür von Keramikfachschulen oder Kunsthochschulen. Hier findest du oft unglaublich kreative und handwerklich einwandfreie Stücke von aufstrebenden Talenten zu Preisen, die weit unter denen etablierter Galerien liegen. Ein Geheimtipp für Sammler mit kleinem Budget!

katzenfiguren-aus-keramik-mutti-und-kinder

Schon gewusst? Die Verehrung von Katzen als heilige Tiere im alten Ägypten führte zu Tausenden von Bronzestatuetten und Keramikfiguren, die der Göttin Bastet gewidmet waren.

Diese Tradition, die Katze als Wesen mit besonderer Seele und Anmut darzustellen, hat die Kunst über Jahrtausende beeinflusst. Eine moderne Keramikkatze trägt also ein winziges Echo dieser uralten Faszination in sich.

katzenfiguren-aus-keramik-rasse

Achte auf die Augen. Werden sie nur durch zwei aufgemalte schwarze Punkte dargestellt oder haben sie Tiefe? Ein guter Keramiker nutzt die Glasur, um Lichtreflexe zu erzeugen. Ein kleiner, unglasierter Punkt auf einer ansonsten glänzenden Pupille oder mehrere Schichten farbiger Glasur können einer Figur einen lebendigen, seelenvollen Blick verleihen, der bei schneller Massenware oft fehlt.

katzenfiguren-aus-keramik-tassen

Handbemalt: Die Farbe wurde nach dem Brennen auf die fertige, oft glasierte Figur aufgetragen. Sie kann sich mit der Zeit abnutzen und ist meist nicht wasserfest.

Handglasiert: Hier wird die Farbe in Form von Glasurpulver vor dem (letzten) Brand aufgetragen und verschmilzt bei hoher Temperatur mit dem Tonkörper. Das Ergebnis ist farbecht, dauerhaft und ein wesentliches Merkmal hochwertiger Keramik.

katzenfiguren-aus-keramik-teller
  • Staubwedel oder weicher Pinsel: Für die regelmäßige Pflege von matten oder unglasierten Oberflächen ist das die beste und schonendste Methode.
  • Feuchtes Tuch: Glatt glasierte Figuren kannst du einfach mit einem nebelfeuchten Mikrofasertuch abwischen. Vermeide aggressive Reiniger.
  • Vorsicht bei Craquelé: In die feinen Risse kann Schmutz eindringen. Hier nur sehr vorsichtig und trocken reinigen.
katzenfiguren-aus-keramik-teller-schwarz

Der Haptik-Check: Nimm die Figur in beide Hände. Fühlt sie sich überraschend leicht und fast „plastikartig“ an? Dann ist es wahrscheinlich niedrig gebranntes Steingut. Ein sattes, kühles und angenehmes Gewicht spricht für dichtes Steinzeug. Dieses Gefühl von Substanz ist oft das erste, nonverbale Zeichen für Qualität.

katzenfiguren-aus-keramik-vase

Ein Brennofen für Steinzeug erreicht Temperaturen von 1.250 °C. Das ist heißer als die meiste an die Erdoberfläche fließende Lava.

Diese extreme Hitze ist notwendig, um den Ton zu „sintern“ – ein Prozess, bei dem die Tonpartikel miteinander verschmelzen und das Material steinhart und wasserdicht wird. Es ist diese Verwandlung durch Feuer, die aus einem formbaren Klumpen ein ewiges Objekt macht.

katzenfiguren-aus-keramik-wand-deko

Der Charme der Unvollkommenheit, in Japan „Wabi-Sabi“ genannt, ist ein Schlüssel zum Verständnis von Handwerkskunst. Eine leicht asymmetrische Form, eine Glasur, die an einer Stelle etwas dicker verlaufen ist – das sind keine Fehler. Es sind die Spuren des Entstehungsprozesses, die das Objekt einzigartig machen und ihm eine warme, menschliche Ausstrahlung verleihen, die eine maschinell gefertigte, perfekte Form niemals haben kann.

katzenfiguren-aus-keramik-wand-mit-maus

Wo finde ich online echte Unikate?

Plattformen wie Etsy sind eine Goldgrube, wenn man richtig sucht. Verwende spezifische Begriffe wie „Studiokeramik Katze“, „handgetöpferte Tierfigur“ oder „Raku Katze“. Schau dir die Shop-Bewertungen an und lies die Beschreibung genau durch. Viele Künstler zeigen dort auch Bilder vom Entstehungsprozess – ein klares Zeichen für echte Handarbeit.

katzenfiguren-aus-keramik-weiß-traurig

Ein kleines Missgeschick? Kein Grund zur Panik. Ein abgebrochenes Ohr oder ein Stück vom Schwanz lässt sich oft fast unsichtbar reparieren. Verwende einen speziellen Keramikkleber, zum Beispiel von UHU oder Pattex. Trage ihn dünn auf beide Bruchflächen auf, presse die Teile fest zusammen und fixiere sie für einige Stunden mit Klebeband. Für kleine Macken gibt es sogar spezielle Keramik-Reparatursets.

katzenfiguren-aus-keramik-wolke

Matte vs. glänzende Glasur: Die Entscheidung ist mehr als nur Geschmackssache. Eine matte Glasur, wie sie aktuell im skandinavischen Design beliebt ist, wirkt sanft, natürlich und absorbiert das Licht. Sie betont die Form der Figur. Eine glänzende Glasur hingegen reflektiert das Licht, lässt Farben intensiv leuchten und verleiht dem Stück eine lebendige, dynamische Präsenz. Oft kombinieren Künstler auch beides, um bestimmte Partien hervorzuheben.

katzenfiguren-aus-keramik-zwei-freunde
  • Fühlt sich fast zerbrechlich an
  • Kann bei Lichteinfall leicht durchscheinend wirken
  • Klingt beim Antippen wie eine kleine Glocke

Das Geheimnis? Du hältst wahrscheinlich Porzellan in den Händen. Das „weiße Gold“ ist, wie im Artikel erwähnt, eine Diva in der Herstellung, aber das Ergebnis ist unvergleichlich edel und fein. Selbst eine kleine Porzellanfigur hat eine enorme Präsenz.

Die Form folgt der Funktion – auch bei einer reinen Dekofigur. Ist der Standfuß breit und stabil oder kippelt die Katze bei der kleinsten Berührung? Ein guter Keramiker achtet nicht nur auf die Ästhetik, sondern auch auf die Statik. Ein solides, gut ausbalanciertes Stück zeugt von Erfahrung und Sorgfalt. Es ist dafür gemacht, dich viele Jahre zu begleiten, nicht nur im Regal schön auszusehen.

Carra Hilde

Carra Hilde ist eine der jungen Autorinnen in unserem Online-Magazin. Aber dafür eine der produktivsten, vor allem bei ihren Lieblingsthemen: Sport, Ernährung und gesundes Leben. Carras Karriere begann als Redaktionsassistentin und Übersetzerin, über eine Tätigkeit als freie Journalistin bei der Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Jahr 2015 bis hin zur Redakteurin beim Handelsblatt, einer führenden Wirtschafts- und Finanzzeitung.