Spiegelwand montieren wie ein Profi: Dein Guide für perfekte Ergebnisse ohne Tränen

Ein Raum ohne Spiegel? Unvorstellbar! Entdecken Sie, wie Spiegelwände Ihr Zuhause verwandeln können – größer, heller, stilvoller!

von Anna Müller

Stell dir mal vor: Du kommst in einen Raum – vielleicht ein schmaler Flur oder ein kleines Wohnzimmer – und statt Enge und Dunkelheit empfängt dich plötzlich Weite und Licht. Das ist die Magie einer richtig guten Spiegelwand. Aber ehrlich gesagt, der Weg dahin kann ganz schön steinig sein. Ich hab in meiner Laufbahn schon alles gesehen: Spiegel, die von der Wand gekracht sind, weil der falsche Kleber benutzt wurde, oder Zerrbilder wie im Lachkabinett, weil niemand die Wand vorbereitet hat.

Deshalb ist das hier keine 08/15-Anleitung für eine schnelle, billige Lösung. Sieh es als einen Blick in meine Werkstatt. Ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt, damit deine Spiegelwand nicht nur bombastisch aussieht, sondern auch bombenfest hält. Denn das ist nicht nur Glas, das ist ein kleines Stück Handwerkskunst.

Das A und O: Deine Wand ist das Fundament

Bevor du auch nur einen Gedanken an den Spiegel selbst verschwendest, reden wir über das, was ihn hält: deine Wand. Den Untergrund zu ignorieren, ist der häufigste und teuerste Fehler. Punkt.

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Erstmal fühlen: Was kann deine Wand überhaupt ab?

Nicht jede Wand ist gleich. Eine massive Betonwand ist der Fels in der Brandung, die verzeiht fast alles. Eine einfache Gipskartonwand hingegen ist eher eine Diva und hat klare Belastungsgrenzen.

  • Massivwände (Beton, Ziegel): Jackpot! Die sind super tragfähig und meistens schön eben. Hier kannst du große Spiegel problemlos kleben oder schrauben.
  • Putzwände (oft im Altbau): Achtung! Hier kann der Putz locker sein. Mach mal den Klopftest: Klingt es hohl, ist Vorsicht geboten. Direkt darauf zu kleben, wäre reines Glücksspiel.
  • Trockenbauwände (Gipskarton): Das sind die leichten Wände, die oft auf einem Holz- oder Metallgerüst (dem Ständerwerk) montiert sind. Ein kleiner Badspiegel? Kein Ding. Eine ganze Wand? Da müssen wir genauer hinschauen.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Drück mal fest mit dem Daumen gegen die Wand. Gibt sie nach, ist es ziemlich sicher Trockenbau. Um hier schwere Lasten zu befestigen, musst du das Ständerwerk finden. Ein einfacher Balkenfinder aus dem Baumarkt (kostet um die 20 €) ist eine gute Investition. Alternativ, wenn du ein gutes Auge hast: Oft sind die Schraubenköpfe, mit denen die Platten befestigt wurden, als winzige, gespachtelte Dellen sichtbar. Die haben meist einen Abstand von ca. 62,5 cm.

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Gewicht im Kopf: Eine kleine Rechnung mit großer Wirkung

Glas ist schwer. Viel schwerer, als man denkt. Die Faustregel ist simpel und sollte immer dein erster Schritt sein:

Glasdicke in Millimetern x 2,5 = Gewicht in Kilo pro Quadratmeter.

Ein Beispiel: Ein gängiger 6-mm-Spiegel wiegt also 15 kg pro Quadratmeter. Planst du eine Wand von 2 m Höhe und 1,5 m Breite, sind das 3 Quadratmeter. Macht zusammen 45 kg! Und ganz ehrlich: 45 Kilo sind so viel wie ein großer Sack Zement. Den würdest du ja auch nicht einfach so an eine Gipskartonwand pappen, oder? Siehst du. Diese Rechnung entscheidet, welche Befestigung überhaupt infrage kommt.

Die Vorbereitung: Sauber, trocken, glatt

Ein Spiegelkleber braucht perfekten Halt. Die Wand muss absolut sauber, trocken und fettfrei sein. Alte Tapetenreste oder lose Farbe müssen runter. Ich empfehle, die Fläche leicht anzuschleifen, abzusaugen und dann mit einem feuchten Tuch zu reinigen. Und dann: Geduld haben, bis alles wirklich trocken ist.

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Eine unebene Wand sorgt für Spannung im Glas und das gibt die fiesen Zerrbilder. Im schlimmsten Fall macht es irgendwann „Knack“ und der Spiegel reißt. Prüf die Ebenheit mit einer langen Wasserwaage. Spalten von mehr als 2-3 Millimetern solltest du mit einer geeigneten Spachtelmasse, am besten einem Feinspachtel, ausgleichen. Das ist zwar etwas Arbeit, aber sie lohnt sich zu 100 %.

Das richtige Material: Spiegel ist nicht gleich Spiegel

Klar, im Baumarkt gibt’s fertige Spiegel für kleines Geld. Beim Glaser bekommst du Maßarbeit. Der Unterschied liegt nicht nur im Preis, sondern vor allem in der Qualität.

Wo wir gerade beim Preis sind: Rechne mal grob damit, dass ein Standardspiegel im Baumarkt zwischen 40 € und 70 € pro Quadratmeter liegt. Ein maßgefertigter Spiegel vom Glaser kostet dich eher zwischen 90 € und 150 € pro Quadratmeter. Dafür kriegst du aber Top-Qualität, die perfekte Kantenbearbeitung und eine Beratung, die dich vor teuren Fehlern bewahrt.

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Sicher ist sicher: Die Glasart

Für die meisten Wohnräume reicht ein normaler Spiegel aus Floatglas. Bei kleinen Formaten genügen 4 mm Stärke, für größere Flächen ab 1,5 m² würde ich immer 6 mm empfehlen. Das Bild ist einfach ruhiger und das Glas stabiler.

In manchen Bereichen, wie im Fitnessraum oder Kinderzimmer, ist aber Sicherheitsglas eine verdammt gute Idee. Man unterscheidet da zwei Arten:

  • Einscheibensicherheitsglas (ESG): Das ist wärmebehandelt und extrem stoßfest. Wenn es doch bricht, zerfällt es in tausend kleine, stumpfe Krümel. Verletzungsgefahr? Minimal. Nachteil: Ist es einmal gehärtet, kannst du es nicht mehr bearbeiten. Steckdosenlöcher müssen also vorher geplant werden.
  • Verbundsicherheitsglas (VSG): Zwei Scheiben mit einer reißfesten Folie dazwischen. Bricht es, bleiben die Splitter an der Folie kleben – kennst du von der Auto-Windschutzscheibe. Für eine normale Spiegelwand ist das meist Overkill, aber bei extrem hohen Sicherheitsanforderungen die erste Wahl.

Eine Frage des Stils: Die Kanten

Bestellst du nach Maß, wirst du nach der Kante gefragt. Das ist wichtig!

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

  • Schnittkante: Direkt vom Schneidetisch, unregelmäßig und extrem scharf. Wirklich, fass das niemals ohne schnittfeste Handschuhe an! Nur geeignet, wenn der Spiegel komplett in einem Rahmen verschwindet.
  • Gesäumte Kante: Die scharfen Grate sind gebrochen, die Kante ist nicht mehr gefährlich, aber optisch auch kein Highlight. Standard, wenn die Kanten unsichtbar sind.
  • Polierte Kante: Glatt, glänzend, edel. Das ist die Wahl für alle Spiegel, deren Kanten man sehen kann. Sieht einfach hochwertig aus.

Die große Entscheidung: Kleben oder Schrauben?

Es gibt zwei Wege, den Spiegel an die Wand zu bringen. Jeder hat seine Vor- und Nachteile. Lass uns mal schauen, was für dich das Richtige ist.

Die elegante Art: Kleben
Eine geklebte Wand sieht aus wie aus einem Guss. Keine Halter, keine Schrauben, einfach nur eine perfekte Spiegelfläche. Das ist die Königsdisziplin, denn sie verzeiht keine Fehler. Der größte Vorteil ist die makellose Optik. Der Nachteil? Der Spiegel ist permanent an der Wand. Ihn wieder abzubekommen, ist eine riesige Herausforderung (dazu gleich mehr).

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Die flexible Lösung: Schrauben
Hier wird der Spiegel mit Halterungen befestigt. Der riesige Vorteil ist, dass du den Spiegel jederzeit wieder abnehmen kannst – perfekt bei einem Umzug oder wenn du mal streichen willst. Es ist auch die bessere Methode für leicht unebene Wände. Optisch ist es nicht ganz so clean wie beim Kleben, aber es gibt sehr schlichte und schicke Halterungen oder Schienensysteme, die kaum auffallen.

Profi-Tipps zum Kleben

Wenn du dich fürs Kleben entscheidest, mach es richtig. Nimm ausschließlich speziellen Spiegelkleber. Das ist meist ein neutralvernetzendes Silikon oder ein MS-Polymer-Klebstoff. Eine 300ml-Kartusche kostet um die 10-15 € und reicht locker für 1 bis 1,5 m². Normales Bausilikon zerfrisst die Silberschicht von hinten – langsam, aber sicher. Das Ergebnis sind hässliche schwarze Flecken.

Der Kleber wird immer in senkrechten Streifen (ungefähr so dick wie dein kleiner Finger) aufgetragen, mit etwa 10 cm Abstand. Warum senkrecht? Damit die Luft dahinter zirkulieren kann und der Kleber aushärtet. Zusätzlich brauchst du doppelseitiges Spiegelklebeband, das du zwischen die Kleberstreifen setzt. Das Band hält den Spiegel nur am Anfang, die eigentliche Last trägt später allein der Kleber!

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Der „Oh, Mist!“-Moment: Einen geklebten Spiegel entfernen

Tja, was, wenn der geklebte Spiegel doch mal runter muss? Ganz ehrlich? Das ist eine riesige Sauerei und nichts für schwache Nerven. Die gängigste Methode ist, einen stabilen Draht (eine Klaviersaite oder ein spezieller Schneidedraht) hinter dem Spiegel durchzuziehen und sich damit langsam durch die Klebestreifen zu „sägen“. Das erfordert Kraft, Geduld und meistens zwei Personen. Fast immer wird dabei die Wandoberfläche (Tapete, Putz, Gipskarton-Papier) beschädigt und muss danach komplett saniert werden. Denk also gut drüber nach, bevor du zur Kleberkartusche greifst.

Dein Projekt: Ein kleiner Spiegel, Marke Eigenbau (bis ca. 1 m²)

Für einen kleineren Spiegel kannst du das selbst wagen. Aber bitte, Sicherheit geht vor! Trage Handschuhe und Schutzbrille und arbeite immer zu zweit.

  1. Vorbereiten: Wand und Spiegelrückseite gründlich reinigen. Alles muss staub- und fettfrei sein.
  2. Anzeichnen: Zeichne die genaue Position mit Bleistift und Wasserwaage an. Ein schiefer Spiegel macht dich wahnsinnig, glaub mir.
  3. Abstützen: Befestige eine Holzlatte exakt an der unteren Markierung. Darauf ruht der Spiegel, während der Kleber trocknet.
  4. Kleben: Leg den Spiegel auf eine weiche Decke. Bring das doppelseitige Klebeband und die senkrechten Kleberstreifen auf. Nicht sparen!
  5. Anbringen: Zu zweit den Spiegel hochheben, auf der Latte absetzen und gleichmäßig gegen die Wand drücken. Sofort mit der Wasserwaage checken!
  6. Trocknen lassen: Halte dich an die Herstellerangabe (meist 24-72 Stunden). Erst dann die Stützlatte entfernen.

Gut zu wissen: Deine Einkaufsliste für den Baumarkt

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  • Schnittfeste Schutzhandschuhe & Schutzbrille
  • Spiegel nach Maß (mit polierter Kante, wenn sichtbar)
  • Eine Kartusche Spiegelkleber (neutralvernetzend!)
  • Kartuschenpresse
  • Doppelseitiges Spiegelklebeband (hochbelastbar)
  • Wasserwaage und Bleistift
  • Fettlösender Reiniger (z.B. Isopropanol) und saubere Lappen
  • Eine Holzlatte und Schrauben zur temporären Abstützung

Wann du lieber den Profi anrufst

Sei ehrlich zu dir selbst. Bei diesen Projekten solltest du das Telefon in die Hand nehmen und einen Glaser anrufen:

  • Spiegelwände aus mehreren Teilen, die perfekt aneinanderstoßen sollen.
  • Spiegel, die größer als 1,5 bis 2 m² sind. Das ist einfach zu schwer und zu riskant.
  • Spiegel mit Ausschnitten für Steckdosen.
  • Montage an der Decke (EXTREM gefährlich!).
  • Montage in Feuchträumen, wo es auf eine perfekte Versiegelung ankommt.

Ein letztes Wort zur Pflege und dein Finale-Check

Die Pflege ist simpel: Ein weiches Tuch und klares Wasser reichen meistens. Wenn’s hartnäckiger ist, ein Spritzer Spiritus ins Wasser. Wichtig: Sprüh den Reiniger nie direkt auf den Spiegel, sondern immer aufs Tuch, damit keine Flüssigkeit hinter die Kanten läuft.

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Eine Spiegelwand ist eine Investition. Wenn man es richtig macht, mit dem nötigen Respekt vor dem Material und der Technik, bekommt man ein Ergebnis, das einen Raum verwandelt und jahrelang Freude macht.

Bevor du loslegst, frag dich nochmal kurz:

  1. Wand gecheckt? Weißt du, was sie tragen kann?
  2. Gewicht berechnet? Ist dein Plan realistisch?
  3. Richtiges Material besorgt? Hochwertiger Spiegel, richtiger Kleber?
  4. Hilfe am Start? Hast du jemanden, der dir hilft?

Wenn du bei allem einen Haken machen kannst: Viel Erfolg bei deinem Projekt! Du schaffst das.

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Wussten Sie schon? Die ersten Spiegel wurden nicht aus Glas, sondern aus poliertem Obsidian hergestellt und reichen bis 6000 v. Chr. in Anatolien zurück. Die Glas-Quecksilber-Spiegel, wie wir sie kennen, wurden erst im 16. Jahrhundert in Venedig perfektioniert.

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Wie vermeide ich den unschönen „Zerrspiegel“-Effekt wie im Lachkabinett?

Dieser Effekt hat zwei Hauptursachen. Erstens: eine unebene Wand. Selbst wenige Millimeter Unterschied können eine große Spiegelfläche verziehen. Der Artikel hat die Wandvorbereitung bereits betont – sie ist entscheidend! Zweitens: die Spiegelqualität selbst. Sehr dünne Spiegel (unter 4 mm) neigen dazu, sich leichter zu biegen. Für eine makellose, glatte Reflexion auf großen Flächen sollten Sie eine Spiegeldicke von 6 mm in Betracht ziehen. Das kostet mehr, aber das Ergebnis ist unvergleichlich.

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Achtung, Kleber-Falle: Nicht jeder Montagekleber ist für Spiegel geeignet! Standardkleber enthalten oft Lösungsmittel, die die empfindliche Silberschicht auf der Spiegelrückseite angreifen und über Monate hinweg „auffressen“ können. Das Ergebnis sind hässliche schwarze Flecken. Greifen Sie unbedingt zu einem neutralvernetzenden, lösungsmittelfreien Spiegelkleber wie dem Pattex SL 610 oder Soudal Fix All Crystal.

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Eine Spiegelwand verdoppelt nicht nur den Raum, sondern auch das Licht – oder dessen Fehler. Die richtige Beleuchtung ist daher entscheidend.

  • Vermeiden Sie direktes Licht: Ein Deckenstrahler, der frontal auf den Spiegel gerichtet ist, blendet mehr, als dass er nützt.
  • Setzen Sie auf seitliches Licht: Wandleuchten links und rechts vom Spiegel sorgen für eine gleichmäßige, schmeichelhafte Ausleuchtung ohne harte Schatten.
  • Integrieren Sie indirektes Licht: LED-Strips hinter dem Spiegel oder in einer Voute an der Decke erzeugen einen schwebenden, luxuriösen Effekt.
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Wer sagt, dass Spiegel immer nur silbern sein müssen? Für eine wärmere, geheimnisvollere Atmosphäre sorgen getönte Spiegel. Ein Bronzespiegel verleiht dem Raum einen Hauch von 70er-Jahre-Glamour, während ein Grauspiegel (Parsol grau) modern und minimalistisch wirkt. Sie reflektieren das Licht sanfter und schaffen eine subtile, elegante Stimmung, die besonders gut in Schlaf- oder Wohnzimmern zur Geltung kommt.

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  • Eine unübertroffene Farbneutralität.
  • Kein grünstichiger Schimmer, der bei Standardglas oft sichtbar ist.
  • Farben im Spiegelbild wirken echter und lebendiger.

Das Geheimnis? Ein sogenanntes Weißglas oder eisenoxidarmes Glas, wie zum Beispiel Pilkington Optiwhite™. Es lässt die Silberschicht dahinter perfekt zur Geltung kommen und ist die Wahl von Innenarchitekten für wirklich hochwertige Projekte.

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Echtglas-Spiegel: Bietet eine brillante, verzerrungsfreie Reflexion und eine hochwertige Haptik. Er ist kratzfester, aber auch schwerer und zerbrechlicher.

Acrylglas-Spiegel (Plexiglas): Deutlich leichter, bruchsicher und einfacher zu bearbeiten. Ideal für Kinderzimmer oder Mietwohnungen. Der Nachteil: Er ist anfälliger für Kratzer und kann bei großen Flächen leichte Verzerrungen aufweisen.

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Laut einer Studie der International Interior Design Association kann eine Spiegelwand einen Raum um bis zu 100% größer wirken lassen.

Um diesen Effekt voll auszuschöpfen, positionieren Sie die Spiegelwand gegenüber einem Fenster. So fängt sie das maximale Tageslicht ein und wirft es tief in den Raum zurück. Der Raum wird nicht nur heller, sondern die reflektierte Aussicht erzeugt zusätzlich eine Illusion von Tiefe und Weite.

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  • Wasserwaage (Laser ist besser!)
  • Maßband & Bleistift
  • Kartuschenpresse für Spiegelkleber
  • Saugheber für große Platten
  • Kreppband zur Fixierung

Checkliste für den Profi: Haben Sie alles griffbereit? Nichts ist ärgerlicher, als mit einem halb montierten Spiegel nach Werkzeug suchen zu müssen.

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Lassen Sie sich vom Art déco inspirieren! Diese Epoche liebte die Dramatik von Spiegeln. Statt einer einzigen, glatten Fläche können Sie mit einzelnen Spiegelfliesen – vielleicht sogar mit Facettenschliff – geometrische Muster an der Wand erzeugen. Denken Sie an Rauten, Chevrons oder elegante Sonnenstrahl-Designs. Kombiniert mit Messing- oder schwarzen Metallelementen holen Sie sich den Glamour der Goldenen Zwanziger direkt nach Hause.

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Was passiert mit Steckdosen und Lichtschaltern in der Wand?

Niemals versuchen, einen Spiegel selbst zu durchbohren oder auszuschneiden! Glas springt unvorhersehbar. Die professionelle Lösung: Lassen Sie die notwendigen Aussparungen direkt vom Glaser machen. Geben Sie ihm die exakten Maße und Positionen, am besten anhand einer 1:1-Schablone aus Pappe. Der Elektriker kann dann die Einsätze nach der Spiegelmontage wieder installieren. Das Ergebnis ist ein nahtloser, integrierter Look.

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Das unsichtbare Sicherheitsnetz: Eine Splitterschutzfolie auf der Rückseite des Spiegels ist bei großen Flächen unverzichtbar. Im Falle eines Bruchs hält diese Folie die Scherben zusammen und verhindert, dass scharfkantige Stücke herunterfallen. Das ist nicht nur eine Frage der Sicherheit für Ihre Familie, sondern oft auch eine Anforderung von Versicherungen.

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Eine ganze Wand vom Glaser ist Ihnen zu teuer? Kein Problem, es gibt clevere Alternativen für ein kleineres Budget.

  • Der IKEA-Hack: Verwenden Sie mehrere Packungen der quadratischen LOTS oder der sechseckigen HÖNEFOSS Spiegel, um ein eigenes Muster zu erstellen. Die selbstklebenden Pads sind dabei, aber für einen dauerhaften Halt empfiehlt sich zusätzlicher Spiegelkleber.
  • Fokus statt Fläche: Investieren Sie in einen einzelnen, aber dafür sehr großen und hochwertigen Standspiegel wie den „Hub“ von Umbra, den Sie lässig an die Wand lehnen.
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„Ein Spiegel ist wie ein lebendiges Bild, das sich mit jeder Bewegung im Raum verändert. Er ist das dynamischste Element, das man in der Innenarchitektur einsetzen kann.“ – Jean-Louis Deniot, Innenarchitekt

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Der Trend geht weg von der streng geometrischen Wand und hin zu organischen Formen. Sogenannte „Pond“- oder „Blob“-Spiegel, wie man sie bei Marken wie Ferm Living findet, wirken weicher und künstlerischer. Anstatt die ganze Wand zu bedecken, können zwei oder drei dieser asymmetrischen Spiegel als Gruppe arrangiert werden. Sie fungieren dann weniger als Raumvergrößerer, sondern mehr als skulpturales Wandobjekt.

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  • Fängt das Licht ein und bricht es wie ein Prisma.
  • Schafft einen eleganten, abgeschlossenen Rand.
  • Verleiht dem Spiegel Tiefe und eine juwelenartige Qualität.

Der Trick ist ein Facettenschliff. Bei diesem Verfahren wird der Rand des Spiegels in einem bestimmten Winkel abgeschrägt. Eine 20-mm-Facette ist ein klassischer Standard, der jeder Spiegelfläche sofort einen Hauch von Raffinesse verleiht.

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Schließen Sie für einen Moment die Augen und stellen Sie sich Ihr Badezimmer vor. Eine Spiegelwand reflektiert nicht nur Ihr Gesicht, sondern auch das sanfte Licht einer Kerze, den Dampf einer heißen Dusche, die Textur der Handtücher. Sie verwandelt einen funktionalen Raum in eine private Wellness-Oase. Diese Verdopplung von Licht und Atmosphäre schafft ein Gefühl von Luxus und Ruhe.

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Die Kunst der streifenfreien Reinigung

  • Verwenden Sie zwei Mikrofasertücher: eines zum feuchten Wischen, das andere zum trockenen Nachpolieren.
  • Die Mischung: Ein paar Tropfen Spülmittel in lauwarmem Wasser oder eine Mischung aus Wasser und einem Schuss Spiritus.
  • Profi-Tipp: Destilliertes Wasser verhindert Kalkflecken von Anfang an.
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Kleben: Schafft einen komplett rahmenlosen, schwebenden Look. Die Last wird großflächig verteilt. Nachteil: Eine einmal geklebte Spiegelwand lässt sich nur durch Zerstörung wieder entfernen.

Mechanische Befestigung (Profilschienen/Clips): Der Spiegel kann bei Bedarf wieder abgenommen werden (z. B. bei einem Umzug). Ideal für Mietwohnungen. Nachteil: Die Halterungen bleiben sichtbar und unterbrechen die glatte Fläche.

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  • Ist der Spiegel absolut sauber? Jeder Fingerabdruck wird permanent.
  • Ist die Wand staub- und fettfrei?
  • Sind alle Markierungen für die Positionierung angebracht?
  • Liegt das Stützholz für die Aushärtezeit bereit?

Der finale Check, bevor es kein Zurück mehr gibt.

Ein Spiegel kann die Lichtmenge in einem Raum um bis zu 70% erhöhen, was zu einer Reduzierung des Bedarfs an künstlicher Beleuchtung während des Tages führt.

Das ist nicht nur gut für die Stromrechnung, sondern auch für Ihr Wohlbefinden. Mehr natürliches Tageslicht kann nachweislich die Stimmung verbessern und den zirkadianen Rhythmus regulieren. Eine strategisch platzierte Spiegelwand ist also nicht nur ein Design-Statement, sondern auch eine kleine Investition in Ihre Gesundheit.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.