Dein Waschtisch nach Maß: So baust du ein Möbel fürs Leben (ohne die typischen Fehler)

Entdecken Sie das Geheimnis hinter traumhaften Badezimmern: Waschbeckenunterschränke mit Schubladen – die perfekten Begleiter für Stil und Ordnung!

von Anna Müller

Mehr als nur ein Kasten: Warum dein Bad was Besseres verdient hat

Mal ganz ehrlich: Das Badezimmer ist der härteste Ort für jedes Möbelstück. Nirgendwo sonst gibt es so viel Feuchtigkeit, Dampf und ständige Action. Ich habe in meiner Werkstatt schon unzählige Waschtische gebaut und eines gelernt: Ein guter Waschtisch ist das wahre Herzstück des Bads. Er muss nicht nur schick aussehen, sondern vor allem funktionieren und das über viele Jahre.

Oft sind Leute erstmal erschrocken, wenn sie die Preise für maßgefertigte Badmöbel hören. Dann sehen sie die Lockangebote im Baumarkt für 200 Euro und fragen sich, wo da der Haken ist. Der Haken liegt nicht nur im Preis, sondern im Material, in der Konstruktion und im Wissen, wie man ein Möbel baut, das der Nässe wirklich standhält. So ein Billigschrank aus dem, was ich gerne „Presspappe“ nenne, quillt dir nach zwei, vielleicht drei Jahren auf. Die Schubladen klemmen, die Beschichtung platzt ab. Das ist Ärger, den man sich wirklich sparen kann.

Waschbeckenunterschrank mit Schubladen - weißer hintergrund

In diesem Guide teile ich mein ganzes Wissen mit dir. Ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt, wenn du einen Waschtischunterschrank planst oder sogar selbst bauen willst. Wir reden über die Physik dahinter, die richtige Materialwahl und die Tricks, die wir Profis anwenden. Das Ziel? Nicht der billigste Schrank, sondern ein richtig guter, der seinen Preis wert ist und dir ewig Freude macht.

Die Basics: Was dein Unterschrank alles aushalten muss

Bevor wir auch nur eine Schraube in die Hand nehmen, müssen wir kapieren, was auf den Schrank zukommt. Das ist keine trockene Theorie, sondern die Grundlage, um Fehler zu vermeiden. Meinen Azubis sage ich immer: „Denkt zuerst ans Wasser, dann ans Holz.“

Feind Nr. 1: Wasser, Wasser, Wasser

Im Bad gibt es zwei Arten von Feuchtigkeit, die deinem Möbel an den Kragen wollen:

  • Direkte Nässe: Das sind die Wasserspritzer vom Händewaschen, das übergelaufene Wasser beim Planschen der Kinder oder der nasse Lappen, der mal eben am Schrank lehnt. Dieses Wasser ist aggressiv und sucht sich jeden noch so kleinen Kratzer oder eine unversiegelte Kante, um einzudringen.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Nach einer heißen Dusche ist die Luft im Bad gesättigt mit Wasserdampf. Dieser Dampf kriecht überall hin und kondensiert an kühleren Oberflächen – auch an deinem Schrank.

Holz und Holzwerkstoffe reagieren darauf, sie quellen auf. Bei Massivholz ist das ein natürlicher Prozess, den man konstruktiv in den Griff bekommen muss. Bei einer billigen Spanplatte bedeutet das die totale Zerstörung. Die Späne saugen sich voll wie ein Schwamm und das ganze Material zerfällt. Darum sind die Materialwahl und eine absolut lückenlose Versiegelung so verdammt wichtig.

Waschbeckenunterschrank mit Schubladen - in weiß und schwarz

Die Last des Alltags

Ein Waschtisch trägt mehr, als man denkt. Rechnen wir mal kurz durch: Ein großes Keramikwaschbecken wiegt locker 20 bis 30 Kilo. Füllst du es mit Wasser, kommen nochmal 10 bis 15 Kilo drauf. Und dann der ganze Kram in den Schubladen – Föhn, Handtücher, Putzmittel… Da sind wir schnell bei über 50 Kilogramm, die permanent am Korpus und an der Wand zerren.

Gerade bei wandhängenden Schränken ist das eine enorme Belastung. Eine simple Gipskartonwand ohne Verstärkung kann das nicht halten. Da braucht es eine stabile Unterkonstruktion oder spezielle Schwerlastdübel. Ich hab schon Schränke gesehen, die aus der Wand gerissen sind. Das ist nicht nur teuer, sondern brandgefährlich.

Luft zum Atmen gegen Schimmel

Ein oft vergessener Punkt: die Luftzirkulation. Ein Schrank, der press an der Wand und auf dem Boden steht, lässt keine Luft zirkulieren. Feuchtigkeit, die sich dahinter sammelt, kann nicht weg. Das ist der perfekte Nährboden für Schimmel. Profis planen deshalb immer einen kleinen Abstand zur Wand (so 1-2 cm) und bei stehenden Modellen Füße oder einen Sockel. Es gibt sogar offizielle Normen für die Belüftung von Bädern, was zeigt, wie ernst das Thema ist.

Waschbeckenunterschrank - weiße farbe

Kleiner Tipp für den Start: Dein allererster Schritt, noch bevor du einen Cent ausgibst? Nimm dir heute Abend eine lange Wasserwaage und prüfe deine Wände im Bad. Sind sie wirklich gerade? Das ist die wichtigste Info für deine Planung und kostet dich genau null Euro.

Materialwahl: Die Entscheidung über Langlebigkeit (und Kosten)

Die Wahl des richtigen Materials entscheidet über 80 Prozent des Erfolgs. Hier zu sparen, rächt sich garantiert. Schauen wir uns mal die gängigen Optionen an – mit ehrlichen Vor- und Nachteilen.

Plattenwerkstoffe: Die vernünftige Wahl für die meisten

Für fast alle Waschtische sind hochwertige Plattenwerkstoffe die beste Lösung. Sie sind formstabil und bei richtiger Verarbeitung extrem langlebig. Aber Platte ist nicht gleich Platte!

  • Birke Multiplex (Mein persönlicher Favorit): Das ist das Zeug für robuste und echt schicke Selbstbauprojekte. Multiplex besteht aus vielen dünnen, kreuzweise verleimten Holzschichten. Dadurch ist die Platte bombenstabil und verzieht sich kaum. Die Kanten sehen super aus und können sichtbar bleiben. Preislich liegst du hier bei etwa 60 € bis 90 € pro Quadratmeter für eine gute 18-mm-Platte. Achtung: Du brauchst unbedingt wasserfest verleimtes Multiplex. Achte auf die Kennzeichnung „BFU 100“. Das steht für Bau-Furniersperrholz, das für den Außenbereich geeignet ist – und nur das überlebt im Bad. Bekommst du im Holzfachhandel oder gut sortierten Onlineshops.
  • Feuchtebeständiges MDF (Die Lackier-Alternative): Finger weg von normalem MDF aus dem Baumarkt, das saugt Wasser wie ein Keks! Was du brauchst, ist feuchtebeständiges MDF, oft an einer grünen Färbung zu erkennen (Bezeichnungen wie MDF.H). Es ist mit einem speziellen Harz verleimt, das Wasser abhält. Es ist aber immer noch nicht komplett wasserfest! Jede Kante und jede Bohrung muss perfekt versiegelt werden. Der Vorteil: Die Oberfläche ist superglatt und lässt sich traumhaft lackieren. Mit 30 € bis 50 € pro Quadratmeter ist es eine budgetfreundlichere Option.
  • Beschichtete Möbelspanplatte (Nur mit Vorsicht): Daraus bestehen die meisten Industriemöbel. Die Qualität hängt hier einzig und allein von der Beschichtung und der Kantenverarbeitung ab. Bei Billigmöbeln reicht eine kleine Macke an der Kante, Wasser dringt ein und die Platte quillt auf – Game Over. Hochwertige Hersteller nutzen wasserfesten PUR-Kleber für die Kanten, was du als Heimwerker ohne teure Maschinen kaum hinbekommst. Daher: eher nicht für den Selbstbau zu empfehlen.
Waschbeckenunterschrank - aus holz gemacht

Massivholz: Die königliche, aber anspruchsvolle Option

Ein Waschtisch aus massivem Holz ist natürlich wunderschön, hat aber seine Tücken. Holz „arbeitet“, es dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich zusammen. Das musst du bei der Konstruktion einkalkulieren. Eiche ist hier der Klassiker, da sie von Natur aus recht resistent gegen Feuchtigkeit ist, aber mit 100 € bis 150 € pro Quadratmeter auch die teuerste Wahl. Tropenhölzer wie Teak sind zwar super, aber aus ökologischer Sicht oft schwierig. Die Oberfläche wird am besten mit Hartwachs-Öl behandelt, das muss aber jährlich nachgepflegt werden. Eher was für Fortgeschrittene.

Der Schutzschild: So versiegelst du Kanten für die Ewigkeit

Die beste Konstruktion ist nutzlos ohne die perfekte Oberfläche. Der wichtigste Tipp überhaupt ist das Versiegeln der Kanten, besonders bei MDF. So geht’s richtig:

  1. Schleifen: Brich die scharfen Kanten mit Schleifpapier (Körnung 180), damit der Lack besser haftet.
  2. Grundieren/Füllern: Die Schnittkanten von MDF saugen wie verrückt. Trage eine Schicht Kantenfüller oder eine gute Grundierung auf und lass sie gut trocknen.
  3. Zwischenschliff: Schleife die grundierte Kante ganz sanft mit feinem Papier (Körnung 240), bis sie spiegelglatt ist.
  4. Lackieren: Jetzt kommen mindestens zwei Schichten Lack drauf. Der beste Schutz ist ein 2-Komponenten-PUR-Lack. Eine Dose (Lack + Härter) kostet um die 40 € bis 60 €, ist aber eine Investition, die sich lohnt. Er bildet eine glasartige, chemikalienbeständige Schicht. Gute Boots- oder Treppenlacke sind eine brauchbare Alternative für Heimwerker.
Waschbeckenunterschrank - mit einem großen spiegel
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Die Konstruktion: So denkt und arbeitet ein Profi

Ein stabiler Korpus und butterweich laufende Schubladen sind das A und O. Hier zeige ich dir, worauf es ankommt.

Planung und Aufmaß: Der Schritt, der alles entscheidet

Der häufigste Fehler? Ungenaues Messen. Miss alles mindestens zweimal, besser dreimal. Achte auf:

  • Die Wände: Sind sie krumm? (Spoiler: Ja, sind sie fast immer). Plane den Schrank lieber 1-2 cm schmaler und arbeite später mit einer Passleiste, die du an die Wand anpasst.
  • Die Anschlüsse: Wo genau kommen die Wasserleitungen und der Abfluss aus der Wand? Miss die exakte Position und Höhe. Plane die Aussparungen dafür großzügig. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die neue Schublade am Siphon hängen bleibt.
  • Der Siphon-Trick: Übrigens gibt es spezielle platzsparende Siphons. Die sehen nicht aus wie das klassische U-Rohr, sondern eher wie eine flache Flasche. Sie kosten vielleicht 20-40 € im Baumarkt oder online, schaffen aber unglaublich viel nutzbaren Platz in der oberen Schublade!

Mach dir eine simple Skizze mit allen Maßen. Das hilft, den Überblick zu behalten und das Material zu berechnen.

Waschbeckenunterschrank - im extravaganten badezimmer

Schubladen: Hier spürst du die Qualität

An den Schubladen trennt sich die Spreu vom Weizen. Bitte, bitte spar hier nicht am falschen Ende. Der Unterschied zwischen „fühlt sich billig an“ und „fühlt sich hochwertig an“ sind die Auszüge.

  • Die Auszüge: Vergiss die billigen Rollenführungen. Investiere in moderne Unterflurführungen mit Vollauszug und Softeinzug (Soft-Close). Marken wie Blum oder Hettich bieten fantastische Systeme. Die sind unsichtbar, laufen seidenweich und ziehen die Schublade auf den letzten Zentimetern leise zu. Der Mehrpreis von 50-100 Euro pro Schublade ist die beste Investition in dein ganzes Projekt.
  • Der Bau der Schubkästen: Die Hersteller der Auszüge liefern exakte Anleitungen mit allen Maßen. Halte dich PEINLICH GENAU daran. Ein paar Millimeter Abweichung, und schon klemmt die Schublade oder der Einzug funktioniert nicht.
  • Typische Fehler, die ich schon gesehen habe: Ein Klassiker ist, den Siphonausschnitt in der oberen Schublade zu sägen und dann zu vergessen, die Schnittkanten zu versiegeln. Nach einem halben Jahr ist die Kante aufgequollen und die Schublade hinüber. Ein anderer Fehler: Die Schublade zu breit planen und den Platz für die Auszüge nicht korrekt abziehen. Ergebnis: Du darfst alles nochmal bauen.
Waschbeckenunterschrank - schwarze farbe
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Zeit, Werkzeug & Budget: Was du wirklich einplanen musst

Was brauchst du wirklich an Werkzeug?

Du musst dir keine komplette Profi-Werkstatt zulegen. Aber ein paar Dinge sind unerlässlich.

  • Das absolute Minimum: Ein guter Akkuschrauber, eine Stichsäge für die Ausschnitte, eine Wasserwaage, Schraubzwingen und Schleifpapier.
  • Was es viel einfacher macht: Eine Tauchsäge mit Führungsschiene sorgt für perfekt gerade und saubere Schnitte – viel besser als im Baumarkt. Eine Oberfräse ist Gold wert, um Kanten sauber abzurunden oder sogar Griffmulden einzufräsen.

Wie lange dauert der Spaß eigentlich?

Sei realistisch. Wenn du das zum ersten Mal machst, ist das kein schnelles Wochenendprojekt. Plane mal lieber zwei bis drei volle Wochenenden ein. Eines für die genaue Planung, den Zuschnitt und den Zusammenbau des Korpus. Ein weiteres für den Bau der Schubladen und die Lackierarbeiten (die Trocknungszeiten fressen Zeit!). Und ein halbes bis ganzes Wochenende für die finale Montage an der Wand.

Was kostet der selbstgebaute Waschtisch?

Eine grobe Hausnummer: Für einen typischen, 80 cm breiten Schrank aus Birke-Multiplex mit zwei guten Schubladen kannst du mit Materialkosten von ca. 350 € bis 500 € rechnen. Das teilt sich grob auf in:

Waschbeckenunterschrank - darüber ist ein großer spiegel
  • Holz: 150 – 250 €
  • Schubladenauszüge: 100 – 150 €
  • Lack & Kleinteile: 50 – 80 €
  • Optional der Installateur: 100 – 200 €

Klingt erstmal viel, aber ein vergleichbares Möbel von einem Schreiner kostet schnell das Drei- bis Vierfache. Und die Qualität ist mit den Baumarkt-Schnäppchen nicht mal ansatzweise zu vergleichen.

Sicherheit: Wo der Spaß aufhört und der Respekt anfängt

Okay, jetzt mal Klartext. Ein selbst gebautes Möbel ist eine tolle Sache, aber bei der Montage im Bad gibt es ein paar Punkte, die absolut kritisch sind.

Die Wandmontage: Sicher ist sicher

Die größte Gefahr ist, dass der Schrank von der Wand kommt. Die Befestigung muss zur Wand passen. Bei einer massiven Beton- oder Ziegelwand nimmst du hochwertige Spreizdübel und dicke Schrauben. Bei einer Trockenbauwand (Gipskarton) schraubst du NIEMALS nur in die Platte! Finde die Metall- oder Holzständer dahinter oder nutze spezielle Schwerlast-Hohlraumdübel aus Metall. Am besten ist es, wenn man schon beim Bau der Wand eine Verstärkung dort einplant, wo der Waschtisch hängen soll.

Waschbeckenunterschrank - und schöne beleuchtung im bad
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Wasseranschlüsse: Die Arbeit für den Profi

Ich kann es nicht oft genug sagen: Wenn du kein ausgebildeter Installateur bist, lass die Finger von den Wasseranschlüssen! Das Anschließen der Eckventile, der Armatur und des Siphons muss 100% dicht sein. Eine winzige Undichtigkeit, die du erst nach Tagen bemerkst, kann einen Wasserschaden von mehreren tausend Euro verursachen. Und keine Versicherung zahlt, wenn sie merkt, dass hier laienhaft gearbeitet wurde. Hol dir für diese Arbeit einen Fachmann. Die 100 bis 200 Euro sind die beste Versicherung, die du abschließen kannst.

Fazit: Ein Gefühl, das man nicht kaufen kann

Einen Waschtisch selbst zu bauen, ist ein anspruchsvolles, aber unglaublich lohnendes Projekt. Es geht am Ende nicht darum, ein paar hundert Euro zu sparen. Es geht darum, etwas zu schaffen, das exakt deinen Wünschen entspricht und eine Qualität hat, die du im Laden oft vergeblich suchst. Diese Qualität steckt in den Details: im richtigen Material, in den soliden Verbindungen, in den butterweichen Schubladen und der perfekten Oberfläche.

Waschbeckenunterschrank aus holz und ein extravaganter spiegel

Wenn du dieses Projekt mit Sorgfalt und dem nötigen Respekt angehst, wird das Ergebnis dich nicht nur jeden Morgen im Bad erfreuen. Es wird dich mit einem tiefen Gefühl von Stolz erfüllen. Und dieses Gefühl, das kann ich dir aus Erfahrung sagen, ist unbezahlbar.

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modernes badezimmer mit einem liegestuhl und einem hölzernen Waschbeckenunterschrank mit Schubladen
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Waschbeckenunterschrank aus holz - dunkle farbe

Hinter jedem guten Waschtisch steckt… Luft! Planen Sie unbedingt einen Abstand von mindestens 2-3 cm zur Wand ein, besonders bei schwebenden Konstruktionen. Diese unsichtbare Lücke ist entscheidend für die Luftzirkulation und verhindert, dass sich Feuchtigkeit staut und Schimmel bildet. Ein kleiner Abstand mit großer Wirkung für ein langes Möbelleben.

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Der ewige Kampf: Lack oder Öl?

Für das Finish Ihres Holzwaschtisches gibt es zwei Hauptakteure. Lack, wie ein hochwertiger Bootslack von Epifanes, bildet eine komplett versiegelte, wasserdichte Schicht. Er ist extrem robust, aber wenn er einmal beschädigt ist, ist die Reparatur aufwendig. Hartwachsöl, zum Beispiel von Osmo, dringt tief ins Holz ein und schützt von innen. Die Oberfläche fühlt sich natürlicher an und kleine Kratzer lassen sich einfach lokal ausbessern, erfordert aber eine gelegentliche Nachpflege alle 1-2 Jahre.

weißer Waschbeckenunterschrank

Wussten Sie schon? Massivholzmöbel können die Luftfeuchtigkeit in einem Raum um bis zu 10% regulieren, indem sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.

Dieser Effekt, bekannt als „Holz atmet“, trägt zu einem gesünderen Raumklima bei. Ein Waschtisch aus Eiche oder Zirbe wird so nicht nur zum optischen Highlight, sondern auch zum stillen Helfer für das Wohlfühl-Ambiente in Ihrem Badezimmer.

moderner Waschbeckenunterschrank mit Schubladen - blaue wand
  • Lässt sich leicht reparieren und auffrischen
  • Bewahrt die natürliche Haptik des Holzes
  • Wirkt antistatisch und zieht weniger Staub an

Das Geheimnis dieser Vorteile? Eine geölte Holzoberfläche. Anders als Lack versiegelt sie das Holz nicht komplett, sondern lässt es atmen und macht die Pflege zum Kinderspiel.

schöner roter Waschbeckenunterschrank und zwei spiegel darüber

Die Achillesferse jedes Waschtischs: Die Ausschnitte für Siphon und Wasseranschlüsse. Selbst bei wasserfest verleimten Platten sind diese Schnittkanten eine offene Einladung für Feuchtigkeit. Der Profi-Tipp: Versiegeln Sie diese Kanten großzügig mit Silikon oder, noch besser, mit einem 2K-Epoxidharz, bevor Sie die Anschlüsse montieren. Dieser kleine Mehraufwand ist die beste Versicherung gegen Aufquellen.

kleines badezimmer mit einem modernen Waschbeckenunterschrank

Ein Waschtisch muss nicht immer aus Holz sein. Moderne Kompaktplatten sind eine extrem widerstandsfähige Alternative.

Option A: HPL-Kompaktplatten. Materialien wie Fenix NTM® oder von Resopal sind nicht nur 100% wasserfest, sondern auch kratzfest, antibakteriell und bieten eine supermatte, fingerabdruckresistente Oberfläche.

Option B: Mineralwerkstoff. Materialien wie Corian® lassen sich nahtlos verarbeiten, sogar das Waschbecken kann direkt aus dem gleichen Material geformt werden. Das Ergebnis ist eine fugenlose, extrem hygienische und luxuriöse Optik.

Waschbeckenunterschrank - mit interessanter form

Welche Höhe ist die richtige für mich?

Die Standardhöhe für Waschtische liegt heute zwischen 85 und 95 cm (Oberkante Waschbecken). Früher waren sie oft niedriger, was heute als unergonomisch gilt. Messen Sie Ihre ideale Höhe aus, indem Sie sich bequem hinstellen und die Hände waschen. Bei Aufsatzwaschbecken gilt: Die Höhe des Beckens muss von der Gesamthöhe abgezogen werden, um die korrekte Höhe des Unterschranks zu ermitteln.

Waschbeckenunterschrank - aus holz - im luxuriösen badezimmer

„Der Trend geht weg von der reinen Funktionalität hin zum wohnlichen Bad. Der Waschtisch wird zum Solitärmöbel, das eine Geschichte erzählt.“ – Statement eines Innenarchitekten auf der ISH-Messe

Waschbeckenunterschrank - gelbe farbe

Qualität zeigt sich im Detail. Achten Sie bei der Auswahl der Beschläge auf Korrosionsbeständigkeit. Schubladenführungen und Scharniere von Marken wie Blum oder Hettich gibt es in speziellen Ausführungen für Feuchträume, oft aus Edelstahl oder mit einer widerstandsfähigen Beschichtung. Günstige Beschläge rosten schnell, was zu klemmenden Schubladen und unschönen Rostflecken führt.

Waschbeckenunterschrank hölzerne gestaltung

Sie lieben den Look einer alten Kommode? Mit etwas Geschick kann daraus ein einzigartiger Waschtisch werden. Aber Achtung:

  • Stabilität prüfen: Hält die Deckplatte das Gewicht eines gefüllten Keramikbeckens aus? Eventuell muss sie von unten verstärkt werden.
  • Holzart bestimmen: Weichholz (Fichte, Kiefer) benötigt eine extrem gute Versiegelung. Hartholz (Eiche, Buche) ist von Natur aus robuster.
  • Oberfläche neu aufbauen: Der alte Lack muss komplett runter. Danach folgt ein mehrschichtiger Aufbau mit einem feuchtigkeitsresistenten Öl oder Lack.
Waschbeckenunterschrank - graue farbe

Schwebend: Ein wandhängender Waschtisch lässt das Bad größer und luftiger wirken. Die Reinigung des Bodens darunter ist ein Kinderspiel. Er erfordert jedoch eine stabile Wand (am besten massiv oder mit einer speziellen Vorwandinstallation) für eine sichere Befestigung.

Stehend: Ein bodenstehender Waschtisch bietet oft mehr Stauraum und kaschiert unschöne Anschlüsse am Boden. Er wirkt wuchtiger, kann aber auch als markantes Design-Statement dienen und ist bei der Montage flexibler.

Waschbeckenunterschrank - taupe farbe

Teakholz enthält von Natur aus einen hohen Anteil an gummiartigen Ölen, die das Holz selbst bei ständigem Kontakt mit Wasser vor Fäulnis und Verformung schützen.

Genau aus diesem Grund wird Teak seit Jahrhunderten im Schiffsbau verwendet. Für einen Waschtisch bedeutet das maximale Langlebigkeit und eine natürliche Resistenz gegen die Herausforderungen des Badezimmers, selbst mit minimaler Oberflächenbehandlung.

elegantes badezimmer mit einer duschkabine und einem weißen Waschbeckenunterschrank mit Schubladen

Ein maßgefertigter Waschtisch muss nicht unbezahlbar sein. Der clevere Materialmix ist der Schlüssel. Verwenden Sie für den sichtbaren Korpus und die Fronten hochwertiges Massivholz oder eine furnierte Tischlerplatte, für die Innenschubladen und Rückwände können Sie aber auf günstigeres, aber dennoch feuchtigkeitsbeständiges Birkensperrholz (Multiplex) zurückgreifen. So sparen Sie Kosten, ohne an der entscheidenden Qualität und Optik zu sparen.

kleiner weißer Waschbeckenunterschrank

Die japanische Badkultur schätzt die beruhigende Wirkung von natürlichen Materialien. Inspiriert vom „Shibui“-Prinzip – einer Ästhetik der schlichten, unaufdringlichen Schönheit – setzen Waschtische im japanischen Stil auf klare Linien, edle Hölzer wie Hinoki-Zypresse oder Bambus und eine funktionale Reduktion. Das Ziel ist nicht der große Auftritt, sondern eine Atmosphäre der Ruhe und Harmonie.

Was ist gerade angesagt in der Welt der Badmöbel? Neben der zeitlosen Eiche erleben diese Designs einen Aufschwung:

  • Geriffelte Fronten: Vertikale Lamellen oder Rillen verleihen dem Möbel eine spannende Textur und ein Spiel aus Licht und Schatten.
  • Dunkles Holz: Geräucherte Eiche oder nussbaumfarbene Hölzer schaffen eine edle, fast dramatische Atmosphäre.
  • Mattschwarze Details: Griffe, Armaturen und Rahmen in Mattschwarz setzen einen modernen, grafischen Kontrast zum warmen Holz.
Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.