Glastisch kaufen? Ein Profi packt aus: Was wirklich zählt (und was nicht!)
Eleganz trifft Extravaganz: Entdecken Sie die faszinierende Welt der Designer Glastische und lassen Sie sich inspirieren!
Ein Tisch, der nicht nur für den Kaffee am Morgen da ist, sondern Geschichten erzählt und Gespräche anregt. „Die Kunst des Essens besteht darin, den Tisch zu einem Erlebnis zu machen“, könnte ein berühmter Designer sagen. Lassen Sie sich von den atemberaubenden Designs von Glastischen mitreißen, die Ihr Zuhause in eine stilvolle Oase verwandeln.
Ich arbeite schon ewig mit den verschiedensten Materialien. Duftendes Massivholz, kühler, präziser Stahl … aber Glas, Glas hat einfach etwas ganz Eigenes. Es ist gnadenlos ehrlich. Es zeigt dir sofort, ob du sauber gearbeitet hast oder eben nicht. Im Laufe meiner Karriere habe ich unzählige Möbelstücke gebaut und gesehen, wie Kunden entweder jahrelang glücklich mit ihrer Wahl waren oder sich schnell über einen Fehlkauf geärgert haben.
Inhaltsverzeichnis
- Das Herzstück: Welches Glas darf es denn sein?
- Die Verbindung von Glas und Gestell: Hier zeigt sich die wahre Kunst
- Was kostet ein guter Glastisch wirklich?
- Dein Einkaufs-Guide: Die Checkliste für den Möbelhaus-Besuch
- Wichtige Sicherheitshinweise und die richtige Pflege
- Mein Fazit als Profi
- Bilder & Inspiration
Und genau darum geht es hier. Ein Glastisch ist so viel mehr als nur eine Platte auf vier Beinen. Er ist ein kleines Stück Ingenieurskunst, das mit Licht spielt und einen Raum größer wirken lässt. Aber, und das ist ein großes Aber, die Unterschiede zwischen einem soliden Handwerksstück und billiger Massenware sind gewaltig. Es geht nicht nur um den Preis, sondern um Sicherheit, Langlebigkeit und die Freude im Alltag. Lass uns mal gemeinsam hinter die Kulissen schauen. Ich zeig dir, worauf es ankommt.
Das Herzstück: Welches Glas darf es denn sein?
Eine der häufigsten Fragen, die ich höre: „Glas ist doch Glas, oder?“ Verständlich, aber weit gefehlt. Die Wahl des richtigen Glases ist die Basis für alles – für die Sicherheit, die Optik und natürlich auch den Preis.

Floatglas: Der einfache Standard (von dem ich abrate)
Das ist das typische Fensterglas. Für einen winzigen Beistelltisch, auf dem nur mal eine Kaffeetasse steht, mag das vielleicht noch gehen. Aber für einen Ess- oder Couchtisch? Ein absolutes No-Go! Das Zeug ist spröde und bricht bei einem kräftigen Stoß in große, rasiermesserscharfe Scherben. Ganz ehrlich: Ein seriöser Hersteller würde das niemals für eine Tischplatte verwenden. Wenn ein Angebot also verdächtig günstig ist, ist hier oft der Haken.
Einscheibensicherheitsglas (ESG): Der vernünftige Allrounder
Hier wird eine normale Glasscheibe in einem speziellen Verfahren extrem hitzebeständig und robust gemacht. ESG ist rund fünfmal stabiler als einfaches Glas. Der wichtigste Punkt ist aber die Sicherheit: Wenn es doch mal bricht, zerfällt es in tausende kleine, stumpfkantige Krümel, ähnlich wie bei einer Autoscheibe. Die Verletzungsgefahr ist minimal. Kleiner Nachteil: Einmal gehärtet, kann man ESG nicht mehr bearbeiten. Jedes Loch, jeder Schliff muss vorher perfekt geplant sein. Aus meiner Erfahrung ist ESG für die meisten Haushalte die beste Wahl. Als Faustregel vom Profi: Für einen Beistelltisch reichen 8–10 mm Dicke. Für einen Esstisch, der was aushalten soll, würde ich persönlich nicht unter 12 mm gehen.

Verbundsicherheitsglas (VSG): Die absolute Sicherheits-Königsklasse
Stell dir zwei Glasscheiben vor, zwischen denen eine extrem reißfeste Folie klebt. Das ist VSG. Wenn das Glas bricht, bleiben alle Scherben an dieser Folie haften – nichts fällt herunter, keine gefährliche Öffnung entsteht. Kennst du von der Windschutzscheibe deines Autos. VSG ist schwerer und teurer, aber wenn Kinder im Haus sind oder der Tisch extrem beansprucht wird, ist es die beste Investition in eure Sicherheit. Manchmal werden sogar die beiden Außenscheiben aus ESG gefertigt, was die Platte dann quasi zum Panzerglas macht.
Weißglas: Für die Ästheten unter uns
Schon mal aufgefallen? Normales Glas hat immer einen leichten Grünstich, den man besonders an den Kanten dicker Platten sieht. Das liegt am Eisenoxid im Material. Wenn du aber ein reinweißes oder sehr helles Ambiente hast, kann das stören. Hier kommt Weißglas (manchmal auch Optiwhite genannt) ins Spiel. Es ist fast komplett farbneutral, die Kanten schimmern eher bläulich. Kostet mehr, sieht aber in minimalistischen Designs einfach unschlagbar edel aus.

Ein Wort zu Kanten und Oberflächen
Die Kante verrät dir sofort die Qualität. Eine billige „gesäumte Kante“ ist nur grob entgratet und matt. Finger weg! Eine hochwertige Tischplatte hat immer eine „polierte Kante“, die glasklar und glatt ist. Richtig schick wird’s mit einem Facettenschliff, der das Licht toll bricht. Bei der Oberfläche ist „Satinato“-Glas beliebt. Hier wird eine Seite geätzt, was eine matte, samtige Oberfläche erzeugt. Super, weil man Fingerabdrücke kaum sieht, aber Achtung: Fettflecken sind darauf etwas hartnäckiger als auf klarem Glas.
Die Verbindung von Glas und Gestell: Hier zeigt sich die wahre Kunst
Eine schwere Glasplatte sicher und wackelfrei mit einem Gestell zu verbinden – das ist die eigentliche Herausforderung. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
- Die solide Basis: Aufliegende Platten. Hier wird die Platte einfach auf kleine, durchsichtige Gummipuffer gelegt. Das funktioniert super, wenn das Untergestell selbst schwer und stabil ist. Vorteil: Man kann die Platte zum Putzen leicht abnehmen. Nachteil: Bei leichten Gestellen kann sie verrutschen – ein Sicherheitsrisiko!
- Die filigrane Lösung: Punktgehaltene Platten. Für einen modernen Look werden oft Halter aus Edelstahl verwendet, die durch Löcher im Glas geschraubt werden. Das erfordert absolute Präzision bei den Bohrungen und zwingend ESG-Glas.
- Die unsichtbare Kraft: UV-Verklebung. Das ist die eleganteste Methode. Tischbeine oder Halterungen werden direkt auf die Platte geklebt. Der Spezialkleber ist nach dem Aushärten mit UV-Licht glasklar und bombenfest. Sieht man hier gelbliche Verfärbungen oder Luftblasen, ist das ein klares Zeichen für Pfusch. Kleiner Tipp am Rande: Bei UV-verklebten Tischen solltet ihr auf Reiniger mit Ammoniak verzichten, das kann den Kleber auf Dauer angreifen und spröde machen!

Was kostet ein guter Glastisch wirklich?
Auf einem Foto sehen ein 300-Euro-Schnäppchen und ein 2.000-Euro-Designtisch oft ähnlich aus. Aber die Realität ist eine andere. Der Preis hat gute Gründe.
Lass uns das mal konkret durchspielen. Nehmen wir einen typischen Esstisch, sagen wir 160 x 90 cm:
- Die Budget-Variante: Eine Platte aus 10 mm ESG-Glas auf einem einfachen, pulverbeschichteten Stahlgestell. Hier solltest du mit ca. 400 € bis 800 € rechnen. Solide, sicher, aber ohne besondere Finessen.
- Die goldene Mitte: Eine 12 mm dicke ESG-Platte, vielleicht sogar satiniert, auf einem gut verarbeiteten, geschweißten Stahlgestell. Da landest du schnell bei 900 € bis 1.600 €.
- Die Premium-Klasse: Eine Platte aus 15 mm dickem VSG aus Weißglas mit polierten Facettenkanten, getragen von einem handgeschliffenen Edelstahlgestell. Hier sind 1.800 € bis über 3.000 € absolut realistisch. Dafür bekommst du aber auch ein Möbelstück fürs Leben.
Du siehst, der Preisunterschied steckt im Material, in der Dicke und vor allem in den unzähligen Stunden Handarbeit für saubere Schweißnähte und perfekte Kanten.

Dein Einkaufs-Guide: Die Checkliste für den Möbelhaus-Besuch
Du musst kein Profi sein, um Qualität zu erkennen. Nutze einfach deine Sinne und stell die richtigen Fragen. Hier ist deine kleine Checkliste, die du dir im Kopf abspeichern kannst:
- Der Rütteltest: Das ist das A und O! Leg die Hände flach auf die Platte und wackle kräftig. Ein guter Tisch bewegt sich keinen Millimeter. Wackelt er oder knarrt sogar, ist die Konstruktion schwach. Lass ihn stehen, egal wie gut er aussieht.
- Fühlen & Sehen: Fahr vorsichtig mit den Fingern über die Kanten. Fühlen sie sich seidig glatt an oder rau und wellig? Schau dir die Schweißnähte am Gestell an. Sauber und poliert oder grob und unsauber?
- Die richtigen Fragen stellen: Ein guter Verkäufer muss das wissen. Frag direkt:
- „Ist das ESG oder VSG?“
- „Wie viele Millimeter ist die Platte dick?“
- „Ist das normales Glas oder Weißglas?“
- „Wie ist das Stahlgestell vor Rost geschützt?“
Wenn du nur ausweichende Antworten bekommst, ist das ein Warnsignal.
- Alltagstauglichkeit checken: Passt der Tisch wirklich zu deinem Leben? Mit kleinen Kindern sind abgerundete Ecken oder eine ovale Form Gold wert. Und eine satinierte Platte verzeiht klebrige Fingerabdrücke viel eher als hochglänzendes Klarglas.

Wichtige Sicherheitshinweise und die richtige Pflege
Ein Glastisch ist robust, aber kein Trampolin. Ein paar Dinge solltest du unbedingt beachten.
Achtung, wirklich wichtig: Setz dich NIEMALS auf einen Glastisch. Und stell dich auch nicht drauf, um mal eben eine Glühbirne zu wechseln. Auch das stärkste Sicherheitsglas ist nicht für eine solche punktuelle Belastung gemacht. Das ist kein Klettergerüst! Erklär das bitte auch deinen Kindern ganz eindringlich.
Kratzer im Glas – was nun?
Das ist der natürliche Feind des Glases. Auch gehärtetes Glas ist nicht komplett kratzfest. Die Unterseite von Keramiktellern ist oft härter als Glas! Also bitte immer Untersetzer und Tischsets benutzen. Aber was, wenn doch mal was passiert? Ganz ehrlich? Tiefe Kratzer sind quasi ein Todesurteil für die Optik, die bekommt man nicht mehr weg. Bei sehr feinen Mikrokratzern gibt es spezielle Polierpasten (z. B. Ceroxid), die man im Fachhandel bekommt. Aber das ist oft eine riesige Sauerei mit mäßigem Erfolg und eher was für Profis. Besser ist es, von Anfang an vorzubeugen.

So bleibt er lange schön
Zur Reinigung reicht meist ein weiches Mikrofasertuch und klares Wasser mit einem Schuss Spiritus. Das löst Fett und trocknet streifenfrei. Bitte niemals Scheuermilch oder raue Schwämme benutzen! Und beim Transport, zum Beispiel beim Umzug: Eine Glasplatte immer hochkant tragen, niemals flach. Dabei kann sie durch ihr eigenes Gewicht durchbiegen und brechen. Schütze die Ecken dabei gut mit Decken.
Mein Fazit als Profi
Ein Glastisch ist eine wunderbare Entscheidung für mehr Leichtigkeit und Eleganz im Raum. Aber diese Leichtigkeit darf niemals auf Kosten der Sicherheit und Stabilität gehen. Ich hoffe, ich konnte dir ein Gefühl dafür geben, was einen guten Tisch ausmacht: durchdachtes Material, saubere Verarbeitung und eine stabile Konstruktion.
Schau genau hin, fasse die Dinge an und sei kritisch. Ein höherer Preis ist hier oft kein Luxus, sondern eine sinnvolle Investition in Sicherheit und Langlebigkeit. Ein gut gemachter Tisch wird dich viele Jahre begleiten, während ein Billigprodukt schnell zum teuren Ärgernis wird. Investier in ehrliche Arbeit – es zahlt sich am Ende immer aus.

Bilder & Inspiration


Der ewige Kampf gegen Schlieren und Fingerabdrücke?
Vergessen Sie aggressive Glasreiniger, die oft einen unsichtbaren Film hinterlassen. Das Geheimnis liegt in der Einfachheit: Ein Mikrofasertuch, leicht mit Wasser und einem winzigen Tropfen Spülmittel angefeuchtet, entfernt Fett und Schmutz. Anschließend mit einem zweiten, trockenen Mikrofasertuch (ein sogenanntes „Poliertuch“ oder Waffeltuch) trockenwischen. Für den schnellen Glanz zwischendurch genügt oft destilliertes Wasser, um Kalkflecken von vornherein zu vermeiden.

- Visuelle Leichtigkeit: Ein Glastisch lässt den Blick frei auf den Teppich oder den Boden und vergrößert so optisch den Raum.
- Stilistische Anpassungsfähigkeit: Er passt sich fast jedem Einrichtungsstil an – von minimalistisch über industriell bis hin zu opulent.
- Lichtspiel: Kein anderes Material reflektiert das Tages- und Kunstlicht so elegant und erhellt dunklere Ecken.
Das Geheimnis? Seine Transparenz, die ihn zum Chamäleon des Interieur-Designs macht.


Wussten Sie, dass Standard-Floatglas von der Seite betrachtet immer einen leichten Grünstich hat?
Dieser Effekt entsteht durch Eisenoxid im Glas. Für absolute Farbreinheit und maximale Transparenz sollten Sie nach „Optiwhite-Glas“ oder „Weißglas“ fragen. Bei diesen speziellen Gläsern wird das Eisenoxid im Herstellungsprozess stark reduziert. Das Ergebnis ist eine kristallklare Durchsicht ohne Farbverfälschung – ideal, wenn der Tisch auf einem hellen Teppich steht und dessen Farben unverfälscht wiedergeben soll.

Finger weg von Untersetzern aus Keramik ohne Filzgleiter! Die unglasierte Unterseite vieler Tassen und Dekorationsobjekte wirkt wie feines Schleifpapier auf der Glasoberfläche. Mit der Zeit entstehen unschöne, matte Kratzer. Investieren Sie lieber in hochwertige Untersetzer aus Filz, Leder oder Kork. Sie schützen nicht nur den Tisch, sondern dämpfen auch Geräusche und setzen stilvolle Akzente.

Glastisch: Schwer, kühl in der Haptik und absolut kratzfest bei normalem Gebrauch. Fühlt sich hochwertig an und ist extrem langlebig.
Acryl-/Plexiglastisch: Deutlich leichter und bruchsicherer, aber auch viel anfälliger für feine Kratzer und kann mit der Zeit vergilben. Zieht zudem Staub an.
Für einen langlebigen Mittelpunkt im Wohnzimmer ist echtes Glas meist die bessere Wahl. Acryl eignet sich gut für flexible Beistelltische oder Bereiche, in denen das Gewicht entscheidend ist.


„Alles ist Design, alles!“ – Paul Rand, Grafikdesigner
Das gilt insbesondere für das Untergestell. Während die Platte für Transparenz sorgt, definiert das Gestell den Charakter des Tisches. Ein filigranes Gestell aus schwarzem Stahl wirkt minimalistisch, geschwungene Beine aus Chrom glamourös und ein massiver Holzsockel, wie beim berühmten „Noguchi Table“, wird zur Skulptur im Raum. Achten Sie darauf, dass das Design der Beine nicht nur optisch gefällt, sondern auch genügend Beinfreiheit lässt.

Die Kombination von Glas und Holz ist ein zeitloser Klassiker, der Wärme und Kühle perfekt vereint. Ein massives Eichen- oder Nussbaumgestell unter einer klaren Glasplatte erdet das Möbelstück und schafft eine Verbindung zu anderen Holzelementen im Raum. Dieser Materialmix passt hervorragend zum skandinavischen oder modernen Landhausstil und mildert die oft als „kühl“ empfundene Ausstrahlung von reinem Glas.


- Fahren Sie mit der Handkante vorsichtig über die Kanten der Platte. Sind sie perfekt geschliffen und poliert (Facettenschliff) oder fühlen sie sich rau und unsauber an?
- Prüfen Sie die Verbindung zwischen Platte und Gestell. Sind die Befestigungspunkte (oft UV-verklebte Edelstahlpucks) makellos und ohne Lufteinschlüsse verarbeitet?
- Rütteln Sie sanft am Tisch. Ein hochwertiger Tisch steht absolut fest und wackelt nicht.

Welche Stühle passen zu einem Glastisch?
Fast alle! Das ist einer der größten Vorteile. Für einen luftigen Look wählen Sie Stühle mit filigranen Beinen, die durch das Glas sichtbar bleiben. Ein starker Kontrast, wie opulente Samtstühle zu einer schlichten Glasplatte, erzeugt Spannung. Designklassiker wie der Eames Plastic Chair oder Freischwinger aus Leder sind ebenfalls eine sichere Wahl. Wichtig ist nur, dass die Sitzhöhe zur Tischhöhe passt (in der Regel ca. 30 cm Abstand zwischen Sitzfläche und Tischplatte).


Trend-Alarm: Getöntes Glas. Neben dem klassischen Klarglas erobern Tische mit Platten aus Rauchglas (in Grau- oder Bronzetönen) die Wohnzimmer. Sie wirken mysteriöser und weniger „nüchtern“ als ihre transparenten Pendants. Besonders in Kombination mit Messing- oder Goldgestellen entsteht ein eleganter Art-déco-Vibe. Marken wie Gubi oder &Tradition setzen diesen Trend gekonnt um.

Ein Quadratmeter einer 12 mm dicken Glasplatte wiegt rund 30 Kilogramm.
Unterschätzen Sie niemals das Gewicht eines Glastisches! Das ist ein Qualitätsmerkmal, macht aber den Transport und das Umstellen zur Herausforderung. Messen Sie vor dem Kauf nicht nur den Stellplatz, sondern auch Türrahmen und Treppenhäuser aus. Ein Umzug mit einem großen Glastisch erfordert mindestens zwei kräftige Personen und idealerweise professionelle Saugheber.

Wichtiger Punkt: Verbundsicherheitsglas (VSG). Während ESG in Krümel zerfällt, besteht VSG aus zwei Glasscheiben, die durch eine reißfeste Folie miteinander verbunden sind. Bei einem Bruch bleiben die Scherben an der Folie haften – ähnlich wie bei einer Auto-Windschutzscheibe. VSG ist die absolute Premium-Wahl in Sachen Sicherheit, wird aber wegen der höheren Kosten seltener für Standard-Esstische verwendet. Bei Tischen mit Überkopfverglasung oder in öffentlichen Bereichen ist es jedoch oft Vorschrift.


Hören Sie mal genau hin. Das leise, klare Klingen, wenn Sie ein Weinglas auf einer massiven Glasplatte abstellen, ist Teil des Erlebnisses. Es ist ein Geräusch von Substanz und Qualität, das man bei einem leichten Tisch aus Holzwerkstoff oder Kunststoff so nicht findet.

Ein Glastisch verzeiht keinen unordentlichen Teppich darunter. Die Wahl des richtigen Teppichs ist daher entscheidend. Ein Teppich mit interessantem Muster oder einer kräftigen Farbe kommt unter Glas besonders gut zur Geltung. Achten Sie auf die Größe: Der Teppich sollte so groß sein, dass die Stühle auch im zurückgezogenen Zustand noch vollständig darauf stehen. Das verhindert ein Kippeln und schont die Teppichkante.


- Schafft eine Bühne für ein Statement-Piece, z.B. eine skulpturale Vase.
- Reflektiert das Licht einer tief hängenden Pendelleuchte darüber.
- Bleibt optisch im Hintergrund, wenn die Stühle die Hauptrolle spielen sollen.
Der Trick? Weniger ist mehr. Ein Glastisch wirkt am besten, wenn er nicht überladen wird.

Können Kratzer aus einem Glastisch entfernt werden?
Leider ist das extrem schwierig und selten von Erfolg gekrönt. Bei sehr feinen, oberflächlichen Kratzern kann eine professionelle Glaspolitur mit Ceroxid-Pulver helfen, dies ist aber eine Aufgabe für absolute Fachleute. Hausmittel wie Zahnpasta richten oft mehr Schaden an, indem sie die Oberfläche mattieren. Die beste Strategie ist und bleibt die Prävention durch die Verwendung von Untersetzern und Tischsets.

Italienische Manufakturen wie Fiam Italia oder Glas Italia gelten als die Meister des gebogenen Glases. Sie schaffen es, das spröde Material in fließende, organische Formen zu bringen, die fast unwirklich erscheinen. Ein Tisch wie der „Ghost“ von Fiam, komplett aus einem einzigen Stück gebogenem Glas gefertigt, ist nicht nur ein Möbelstück, sondern eine Demonstration höchster Handwerkskunst.


Glas ist zu 100 % und unendlich oft recycelbar, ohne an Qualität zu verlieren.
Ein hochwertiger Glastisch ist also nicht nur aufgrund seiner Langlebigkeit eine nachhaltige Wahl. Sollte er wider Erwarten doch einmal das Ende seiner Lebenszeit erreichen, kann das Material vollständig in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Das macht Glas zu einem der umweltfreundlichsten Materialien im Möbelbau.

Gestell in Chrom: Hochglänzend, reflektierend und ein echter Blickfang. Passt gut zu modernen und glamourösen Stilen, ist aber anfällig für Fingerabdrücke.
Gestell in Edelstahl gebürstet: Matt, seidig und dezenter. Wirkt technisch-elegant, ist pflegeleichter als Chrom und harmoniert perfekt mit Küchengeräten im selben Finish.
Die Wahl hängt vom gewünschten Gesamteindruck ab: Soll das Gestell ein Statement sein oder sich zurücknehmen?


Denken Sie über den reinen Tisch hinaus. Die Transparenz einer Glasplatte beeinflusst auch die Wahrnehmung der Stühle. Ein besonderes Stuhldesign, vielleicht ein Klassiker wie der Panton Chair oder ein Freischwinger von Thonet, wird durch einen Glastisch nicht verdeckt, sondern prominent in Szene gesetzt. Die Beine der Stühle werden Teil der Gesamtkomposition.

- Satiniertes Glas (Ätzglas): Hat eine samtige, matte Oberfläche, die Fingerabdrücke kaschiert und das Licht weich streut. Wirkt sehr edel, ist aber etwas empfindlicher gegenüber Fettflecken.
- Lackiertes Glas: Die Unterseite der Platte ist farbig lackiert (z.B. in Weiß, Schwarz oder Grau). So erhält man eine glänzende, farbige Oberfläche bei gleichzeitigem Schutz der Farbschicht.

Ein zeitloser Entwurf wie der Beistelltisch „E1027“ von Eileen Gray aus dem Jahr 1927 beweist die unglaubliche Modernität von Glas und Stahl. Solche Ikonen überdauern kurzlebige Trends und sind eine Investition, die über Generationen hinweg Freude bereitet. Der Kauf eines Designklassikers auf dem Second-Hand-Markt kann eine clevere Alternative zum Neukauf sein.


Der häufigste Planungsfehler: Die Tischbeine. Ein zentraler Standfuß (Trompetenfuß) bietet maximale Beinfreiheit. Vier klassische Eckbeine können bei enger Bestuhlung stören. Besonders tückisch sind breite, gekreuzte Gestelle: Sie sehen fantastisch aus, können aber das Hinein- und Herausrutschen zur Akrobatikübung machen. Setzen Sie sich im Möbelhaus unbedingt an den Tisch, um das live zu testen!

Die Kante ist der wahre Charakter einer Glasplatte.
Eine simple, polierte Kante ist der Standard. Eine „Facette“, also eine abgeschrägte Kante, fängt das Licht wie ein Kristall und lässt die Platte edler und leichter wirken. Die Breite des Facettenschliffs (z.B. 20 mm) ist ein Indikator für den Aufwand und die Qualität der Verarbeitung. Schauen Sie sich die Kanten genau an – sie verraten viel über den Wert des Tisches.
Die gefühlte Temperatur von Glas ist ein oft übersehener Aspekt. An einem kühlen Morgen fühlt sich die Glasoberfläche erfrischend und sauber an. Im Sommer bleibt sie angenehm kühl. Diese haptische Eigenschaft verleiht dem Material eine besondere Präsenz im Raum, die sich von der Wärme von Holz oder der Neutralität von Kunststoff deutlich unterscheidet.




