Terrassendach aus Glas: Dein ehrlicher Guide – Was Profis wissen (und Billig-Angebote verschweigen)
Eine transparente Schutzschicht revolutioniert Ihr Zuhause! Entdecken Sie die Vorteile einer stilvollen Überdachung aus Glas.
„Warum den Regen fürchten, wenn er doch die Pflanzen nährt?“ fragte einst ein weiser Gärtner. Stellen Sie sich eine Terrasse vor, die dem Wetter trotzt – ein gläsernes Dach, das nicht nur schützt, sondern auch die Sonne hereinlässt. In einer Welt, in der der Raum zwischen drinnen und draußen verschwimmt, ist die Überdachung aus Glas die Antwort auf Ihre Sehnsucht nach Freiheit und Stil.
Du träumst von einer Terrassenüberdachung aus Glas? Ich kann das total verstehen! Es gibt kaum etwas Schöneres, als bei einem Sommerregen draußen zu sitzen, ohne nass zu werden. So ein Glasdach erweitert dein Wohnzimmer direkt in den Garten und wertet dein ganzes Haus auf. Aber, und das ist ein großes Aber: So ein Projekt ist kein Spaziergang und hat seine Tücken.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich, ich habe in meiner Laufbahn als Handwerker schon alles gesehen. Perfekte Konstruktionen, die auch nach Jahren noch dastehen wie am ersten Tag. Und leider auch die Katastrophen, die entstehen, wenn man an der falschen Stelle spart. Diese supergünstigen Lockangebote im Netz für 1.500 Euro? Vergiss es. Ein solides Dach, das dich und deine Familie sicher schützt, spielt in einer ganz anderen Liga. Lass uns mal Tacheles reden, worauf es wirklich ankommt, damit du am Ende nicht draufzahlst.
Das A und O: Die unsichtbare Planung im Hintergrund
Bevor du auch nur einen Gedanken an den Baumarkt verschwendest, beginnt die wichtigste Arbeit im Kopf. Eine Überdachung ist ein richtiges Bauwerk, das enormen Kräften standhalten muss. Diese zu ignorieren, ist nicht nur leichtsinnig, sondern brandgefährlich.
Schnee und Wind: Die Gegner deines Daches
Klar, das Eigengewicht der Konstruktion ist das eine. Viel spannender sind aber die Lasten, die von außen kommen. Und da gibt es zwei Hauptakteure:
- Die Schneelast: Pulverschnee ist fluffig, aber nasser Pappschnee wiegt locker 200 Kilo pro Kubikmeter. Wenn der dann noch vereist, sprechen wir von fast einer Tonne! Dein Dach muss das stemmen können, ohne in die Knie zu gehen.
- Die Windlast: Wind drückt nicht nur, er zerrt und saugt auch an der Konstruktion, besonders an den Rändern. Eine heftige Böe kann ein schlecht verankertes Dach anheben und mitreißen. Glaub mir, den Schaden an der Hausfassade willst du nicht bezahlen.
Übrigens, Deutschland ist in verschiedene Schnee- und Windlastzonen eingeteilt. Im Norden pfeift der Wind, im Süden drückt der Schnee. Deine erste Hausaufgabe ist also: Google mal „Schneelastzone [dein Wohnort]“. Das dauert fünf Minuten und ist der allererste Schritt zu einer sicheren Planung.
Warum ein Statiker dein bester Freund ist
Aus diesen Lasten, der Größe deines Daches und den Materialien ergibt sich die Statik. Das ist eine komplexe Berechnung, die sicherstellt, dass die Profile dick genug und die Pfosten richtig platziert sind. Niemals, wirklich NIEMALS, solltest du das nach Gefühl entscheiden. Ein zertifizierter Statiker (oder Tragwerksplaner) liefert dir diesen Nachweis und haftet auch dafür. Rechne hier mal mit Kosten zwischen 400 € und 800 € für ein Standard-Einfamilienhaus. Das ist die beste Versicherung, die du für dein Projekt abschließen kannst. Wo du einen findest? Frag mal bei der regionalen Ingenieurkammer an oder schau auf entsprechenden Online-Portalen.
Fundamente & Wandanschluss: Wo die teuersten Fehler passieren
Die beste Konstruktion bringt nichts, wenn sie auf wackeligen Füßen steht. Die Pfosten gehören auf Beton-Einzelfundamente, die mindestens 80 cm tief sind – also unter der Frostgrenze liegen. So verhinderst du, dass der Frost im Winter alles anhebt und verschiebt.
Und dann der Wandanschluss… oh je. Das ist der Punkt, an dem ich die schlimmsten und teuersten Pannen reparieren musste. Hier sind meine Top 3 der vermeidbaren Katastrophen:
- Die durchbohrte Dämmung: Viele moderne Häuser haben ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Wenn du die Halterung da einfach durchschraubst, schaffst du eine perfekte Kältebrücke. Das Ergebnis? Kondenswasser, Feuchtigkeit in der Wand und am Ende fieser Schimmel im Wohnzimmer. Profis nutzen spezielle Abstandshalter mit thermischer Trennung. Die kosten mehr, aber eine Schimmelsanierung kostet ein Vermögen.
- Die hässlichen Rostfahnen: Wer bei Schrauben spart und verzinkten Stahl statt Edelstahl (A2 oder in Küstennähe sogar A4) nimmt, wird sich bald ärgern. Nach ein paar Regengüssen laufen rostige Spuren über deine schicke neue Konstruktion und die Hauswand. Sieht nicht nur übel aus, die Verbindung wird auch geschwächt.
- Das unfreiwillige Planschbecken: Ein Dach ohne ausreichendes Gefälle ist ein Designfehler. Wasser sammelt sich, hinterlässt Dreck- und Kalkränder und kann im Winter gefrieren und die Dichtungen sprengen. Mehr dazu später.
Herzstück des Projekts: Die richtige Materialwahl
Die Qualität deines Daches steht und fällt mit dem Material. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen und hier wird bei Billig-Bausätzen am meisten gespart.
Glas ist nicht gleich Glas: Warum VSG Pflicht ist
Für jede Überkopfverglasung in Deutschland ist Verbundsicherheitsglas (VSG) gesetzlich vorgeschrieben. Das ist keine Empfehlung, das ist ein Muss! VSG besteht aus zwei Glasscheiben mit einer reißfesten Folie dazwischen. Bricht das Glas, bleiben die Scherben an der Folie kleben und die Scheibe bleibt als Ganzes im Rahmen. So kann niemand verletzt werden. Achte auf den Stempel im Glas! Gängige Stärken sind 8, 10 oder 12 mm, je nach Statik. Rechne mal mit Preisen um die 100 € bis 150 € pro Quadratmeter – allein für das Glas.
Alu, Holz oder Stahl – Was passt zu dir?
Die Unterkonstruktion ist das Skelett. Hier hast du die Wahl, und jede hat ihren Preis und ihre Eigenheiten.
- Aluminium: Das ist der moderne Standard und, ehrlich gesagt, meist die beste Wahl. Alu ist leicht, rostet nicht und ist extrem witterungsbeständig. Dank Pulverbeschichtung gibt es unzählige Farben und du musst es nie wieder streichen. Einmal montiert, hast du für Jahrzehnte Ruhe. Klar, es ist in der Anschaffung nicht das Günstigste, aber auf lange Sicht oft die preiswerteste Lösung.
- Holz (Leimholz/BSH): Sieht super gemütlich und natürlich aus, keine Frage. Man nutzt hierfür formstabiles Brettschichtholz. Der große Haken ist die Pflege. Du musst es regelmäßig lasieren oder lackieren, sonst wird es grau, rissig und kann im schlimmsten Fall faulen. Besonders die Stellen, wo die Pfosten auf dem Boden stehen, sind anfällig. Ein Fall für Liebhaber, die den Pflegeaufwand nicht scheuen.
- Stahl: Unschlagbar, wenn du riesige Flächen mit ganz schlanken Profilen überdachen willst. Stahl ist extrem tragfähig. Er muss aber perfekt vor Rost geschützt werden, am besten durch eine Feuerverzinkung mit anschließender Pulverbeschichtung. Außerdem ist er sackschwer, was die Montage komplizierter und teurer macht.
Die Montage: So packen es die Profis an
Der beste Bausatz ist wertlos, wenn er schief und krumm montiert wird. Ein paar Dinge sind für ein langes Dachleben entscheidend.
Das richtige Gefälle, bitte!
Dein Dach braucht eine Neigung, damit das Wasser abläuft. Als absolute Untergrenze gelten 5 Grad, das sind etwa 8,8 cm Höhenunterschied pro Meter Dachtiefe. Besser sind aber 7 bis 10 Grad. Dann funktioniert nämlich der Selbstreinigungseffekt viel besser und der Regen spült den meisten Schmutz einfach weg.
Ablauf und Zeitplan
Ein realistischer Zeitplan ist Gold wert. Die Fundamente zu gießen, ist an einem Nachmittag erledigt. Aber Achtung: Der Beton muss dann mindestens 3-4 Tage aushärten, bevor du die Pfosten belasten darfst! Für die eigentliche Montage der Konstruktion solltest du als eingespieltes Zweier-Team ein komplettes Wochenende (also zwei volle Tage) einplanen, wenn alles gut läuft.
Der heikle Moment: Das Glas montieren
Die Glasplatten sind schwer. Eine 10 mm dicke Platte wiegt rund 25 kg pro Quadratmeter. Das ist definitiv kein Job für eine Person! Kleiner Profi-Tipp: Miete dir spezielle Glassauger (auch Saugheber genannt). Die bekommst du für kleines Geld im Baumarkt oder bei einem Werkzeugverleih und sie machen den Job unendlich viel sicherer. Das Glas darf niemals direkt auf dem Metall aufliegen; es gehört immer auf spezielle Gummiauflagen, um Spannungsrisse zu vermeiden.
Was gerne vergessen wird: Rechtliches und Zukunftsplanung
Ein Schwarzbau im Garten kann richtig teuer werden. Informiere dich unbedingt vorher bei deinem lokalen Bauamt, ob du eine Baugenehmigung brauchst. In vielen Bundesländern sind Überdachungen bis zu einer gewissen Größe (z.B. 30 m² Fläche) genehmigungsfrei. Das entbindet dich aber nicht davon, alle technischen Regeln (Statik, Abstände zum Nachbarn) einzuhalten!
Ach ja, und denk an die Zukunft! Willst du vielleicht später eine Markise als Sonnenschutz anbringen? Oder eine Beleuchtung und Heizstrahler installieren? Dann plane jetzt schon die nötigen Halterungen oder Kabelführungen ein. Später ist das oft nur mit viel Aufwand möglich. Und ganz wichtig: Alles, was mit Strom zu tun hat, ist ein Job für den Elektriker. Wasser und Strom sind eine lebensgefährliche Mischung.
Die ehrliche Kostenrechnung
Warum kostet eine gute Überdachung nun eher 5.000 bis 15.000 Euro und nicht die versprochenen 1.500 Euro? Rechnen wir mal nach. Nehmen wir ein typisches Dach von 5×3 Metern, also 15 Quadratmeter.
- Das Glas: 15 m² x 120 €/m² (ein realistischer Mittelwert für 10mm VSG) = 1.800 €. Allein das Glas ist also schon teurer als das komplette Billig-Angebot.
- Die Alu-Konstruktion: Eine solide, statisch geprüfte Konstruktion kostet für diese Größe leicht 3.000 € und mehr.
- Statik & Planung: Rechnen wir mal mit 500 €.
- Kleinteile: Edelstahl-Schrauben, hochwertige Dichtungen, Rinne, Fallrohr… da kommen schnell nochmal ein paar Hundert Euro zusammen.
Du siehst, wo die Reise hingeht. Bei einem Komplettangebot für 1.500 Euro wird an allem gespart: an der Dicke der Profile, an der Qualität der Beschichtung und vor allem an der Sicherheit des Glases. Da wird oft nur dünnes Acryl- oder Polycarbonat geliefert, was mit der Optik und Langlebigkeit von Echtglas nichts zu tun hat.
Mein Fazit als erfahrener Praktiker
Ein Glasdach ist eine geniale Investition in deine Lebensqualität. Aber es ist ein ernsthaftes Bauprojekt. Geh es mit Verstand an, nicht mit Geiz. Informiere dich, plane sauber und setze auf Qualität. Ein solides Dach, das nach den Regeln der Technik gebaut wurde, schenkt dir jahrzehntelang Freude. Eine Billiglösung macht dir schon nach dem ersten Sturm oder Winter nur noch Sorgen. Nimm dir die Zeit für die richtige Entscheidung – dein Zuhause und deine Sicherheit sind es wert.
Bilder & Inspiration
Sicherheitsglas ist nicht gleich Sicherheitsglas: Oft wird mit „Sicherheitsglas“ geworben, aber für eine Überkopfverglasung ist nur eine Sorte wirklich zugelassen. Verwenden Sie unbedingt Verbundsicherheitsglas (VSG). Es besteht aus zwei Glasscheiben, die durch eine reißfeste Folie verbunden sind. Bei einem Bruch bleiben die Splitter an der Folie haften und fallen nicht herab. Einscheibensicherheitsglas (ESG), wie es für Duschtrennwände verwendet wird, würde in tausend kleine Krümel zerfallen und eine erhebliche Gefahr darstellen.
„Eine Terrassenüberdachung aus Glas kann den Wert einer Immobilie um bis zu 10 % steigern, vorausgesetzt, sie ist professionell ausgeführt und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein.“ – Schätzung von Immobilienexperten
Diese Wertsteigerung entsteht nicht nur durch die zusätzliche Nutzfläche. Ein hochwertiges Glasdach verbessert die Lichtverhältnisse im angrenzenden Wohnraum und signalisiert potenziellen Käufern eine hohe Ausstattungsqualität und Pflege des Objekts.
Der Sommerhitze vorbeugen?
Ein Glasdach ist herrlich, kann sich aber im Hochsommer in einen Brutkasten verwandeln. Eine Beschattung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Die effektivste Lösung ist eine Aufdachmarkise. Sie fängt die Sonnenstrahlen ab, bevor sie das Glas aufheizen. Günstiger sind Unterdachmarkisen, die jedoch den Hitzestau zwischen Glas und Tuch nicht komplett verhindern können. Führende Hersteller wie Weinor oder Markilux bieten passgenaue Systeme, die sich perfekt integrieren lassen.
- Korrosionsfreie Verbindungen
- Keine unschönen Rostflecken auf der Terrasse
- Extreme Langlebigkeit auch bei Feuchtigkeit
Das Geheimnis? Verwenden Sie für die gesamte Konstruktion ausschließlich Schrauben und Beschläge aus Edelstahl, idealerweise in V2A- oder bei Küstennähe sogar in V4A-Qualität. Verzinkte Schrauben sind hier die falsche Sparmaßnahme.
Der Klang von Regentropfen, die sanft auf das Glasdach prasseln, während man trocken und gemütlich darunter sitzt – das ist einer der unerwarteten Genüsse einer solchen Konstruktion. Es ist ein beruhigendes, naturnahes Geräusch, das eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Im Gegensatz zu lauten Kunststoffdächern dämpft Glas den Schall und verwandelt einen Regenschauer in ein entspannendes Klangerlebnis.
Aluminium: Leicht, witterungsbeständig und pflegeleicht. Dank Pulverbeschichtung in allen RAL-Farben erhältlich, ideal für moderne, filigrane Optiken. Profile von Herstellern wie Schüco stehen für höchste Qualität.
Holz (Leimbinder): Bringt Wärme und Natürlichkeit. Es benötigt regelmäßige Pflege (Lasuren), um es vor Witterung zu schützen, schafft aber eine unvergleichlich wohnliche Atmosphäre. Ideal für Häuser im Landhausstil.
Beide Materialien sind statisch hoch belastbar, die Wahl ist letztlich eine Frage des persönlichen Stils und des Pflegeaufwands.
Für einen streifenfreien Durchblick braucht es die richtige Technik:
- Groben Schmutz (Blätter, etc.) zuerst mit einem weichen Besen entfernen.
- Die Glasfläche mit viel klarem Wasser (Gartenschlauch) abspülen.
- Mit einem weichen Schwamm oder einem Mikrofaser-Wischer und einem Gemisch aus Wasser und einem pH-neutralen Reiniger (oder einem Schuss Spiritus) reinigen.
- Anschließend mit einem Gummiabzieher in überlappenden Bahnen das Wasser abziehen. Den Abzieher nach jeder Bahn trockenwischen!
Brauche ich für mein Terrassendach eine Baugenehmigung?
Das ist von Bundesland zu Bundesland und oft sogar von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. In vielen Landesbauordnungen sind Terrassenüberdachungen bis zu einer bestimmten Größe (z. B. 30 m² Grundfläche und 3 m Tiefe) genehmigungsfrei. ABER: Auch ohne Genehmigungspflicht müssen Sie immer die baurechtlichen Vorschriften wie Grenzabstände und die im Bebauungsplan festgelegten Regeln einhalten. Ein kurzer Anruf beim zuständigen Bauamt schafft Klarheit und erspart teuren Ärger.
In Deutschland müssen Überkopfverglasungen einer Mindest-Schneelast von 0,85 kN/m² standhalten – das entspricht etwa 85 kg pro Quadratmeter. In schneereichen Gebieten wie dem Alpenvorland steigt dieser Wert auf über 500 kg/m² an.
Diese Zahlen machen deutlich, warum ein „one-size-fits-all“-Billigangebot aus dem Internet hochriskant ist. Die Konstruktion muss exakt für die Schneelastzone Ihres Wohnortes berechnet sein. Diese Information ist der erste und wichtigste Schritt in jeder seriösen Planung.
Denken Sie über die reine Überdachung hinaus! Ein Glasdach wird erst mit den richtigen Accessoires zum vollwertigen „Gartenzimmer“. Integrierte LED-Lichtleisten in den Sparren sorgen für stimmungsvolles Abendlicht. Infrarot-Heizstrahler, z.B. von HEATSCOPE, verlängern die Terrassensaison bis in den Herbst. Und seitliche Glasschiebeelemente oder Senkrechtmarkisen bieten Schutz vor Wind und neugierigen Blicken.
Wichtigster Punkt: Die Entwässerung! Ein häufiger Fehler ist eine unsichtbare, aber schlecht integrierte Regenrinne. Achten Sie darauf, dass die Rinne genügend Kapazität hat und das Wasser kontrolliert abgeleitet wird – idealerweise über ein Fallrohr, das direkt in die Kanalisation oder eine Regentonne mündet. Eine verstopfte oder unterdimensionierte Rinne führt zu Überlaufen, was die Hauswand durchfeuchten und die Fundamente der Pfosten unterspülen kann.
Was ist selbstreinigendes Glas und lohnt es sich?
Ja, das gibt es wirklich! Hersteller wie Pilkington bieten mit „Activ™“ Glas an, das eine spezielle, transparente Beschichtung auf der Außenseite hat. Diese zersetzt organischen Schmutz durch UV-Licht und lässt Regenwasser als Film abfließen, der den gelösten Schmutz mitnimmt. Es reduziert den Reinigungsaufwand erheblich, macht ihn aber nicht gänzlich überflüssig. Bei Dächern mit geringer Neigung oder in sehr staubigen Gegenden ist der Effekt am größten.
- Wasserpfützen bilden sich auf dem Dach.
- Dichtungen werden übermäßig belastet und können undicht werden.
- Schmutz und Laub bleiben liegen und verursachen unschöne Flecken.
Die Ursache? Ein zu geringer Neigungswinkel. Experten empfehlen eine Dachneigung von mindestens 5 Grad (das entspricht ca. 8,7 cm Gefälle pro Meter Tiefe), um einen zuverlässigen Abfluss von Regenwasser und Schmutz zu gewährleisten.
Eine Glasüberdachung verändert nicht nur die Terrasse, sondern auch das angrenzende Wohnzimmer. Sie lässt deutlich mehr Tageslicht ins Innere, selbst an trüben Tagen. Räume wirken dadurch größer, heller und freundlicher. Dieser Effekt ist besonders stark bei einer nach Norden ausgerichteten Terrasse, wo jedes bisschen zusätzliches Licht willkommen ist.
Festverglasung: Die klassische und preisgünstigste Variante. Sie bietet permanenten Schutz vor Regen.
Lamellendach: Systeme wie von Renson bieten drehbare Lamellen, mit denen Sie den Lichteinfall und die Belüftung steuern können. Bei Regen schließen sie zu einer dichten Fläche.
Ein Lamellendach ist flexibler, aber auch technisch aufwendiger und teurer. Die klassische Glasüberdachung bietet dafür maximale Transparenz.
„Die Pulverbeschichtung ist ein elektrostatisches Verfahren, bei dem feines Kunststoffpulver auf das Aluminiumprofil aufgebracht und bei ca. 200 °C eingebrannt wird. Das Ergebnis ist eine extrem schlag-, kratz- und wetterfeste Oberfläche.“ – Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium (VOA)
Im Gegensatz zu einer einfachen Lackierung bildet die Pulverbeschichtung eine untrennbare Verbindung mit dem Metall. Das schützt Ihr Terrassendach dauerhaft vor Korrosion und erspart Ihnen das Nachstreichen.
Die Pfosten Ihrer Überdachung tragen die gesamte Last von Konstruktion und Schnee. Sie benötigen ein solides Fundament. Am gängigsten sind Punktfundamente aus Beton. Diese sollten mindestens 80 cm tief sein, um Frostsicherheit zu gewährleisten und ein Anheben durch gefrierenden Boden zu verhindern. Die genaue Größe (z. B. 40x40x80 cm) hängt von der Bodenbeschaffenheit und der Last ab – auch hier gibt der Statiker die entscheidenden Vorgaben.
Denken Sie an die Zukunft! Viele entscheiden sich zunächst für ein reines Dach. Doch was ist, wenn man später mehr Schutz vor seitlichem Wind oder Regen wünscht?
- Nachrüstbarkeit prüfen: Fragen Sie den Hersteller, ob das System für eine spätere Erweiterung mit festen oder verschiebbaren Seitenelementen aus Glas vorbereitet ist.
- Statik berücksichtigen: Die Pfosten und die Befestigung am Haus müssen von Anfang an so dimensioniert sein, dass sie die zusätzliche Windlast durch Seitenwände aufnehmen können.
Polycarbonat-Platten: Sie sind leichter und günstiger als Glas und bruchfester. Das macht sie für den reinen DIY-Bau beliebt.
Glas (VSG): Bietet unübertroffene Transparenz, Wertigkeit und Langlebigkeit. Es ist kratzfester, vergilbt nicht und ist bei Regen deutlich leiser.
Fazit: Polycarbonat ist eine Budget-Lösung mit Abstrichen in der Optik und Akustik. Wer auf eine hochwertige, dauerhafte Ästhetik Wert legt, kommt an Echtglas nicht vorbei.
Ein modernes Glasdach fügt sich perfekt in den Trend des „Biophilic Design“ ein. Es geht darum, eine Verbindung zwischen Innenraum und Natur zu schaffen. Durch die transparente Decke verschwimmt die Grenze zwischen Haus und Garten. Man fühlt sich der Natur nah, blickt in den Himmel und auf die Baumkronen, genießt aber gleichzeitig den Komfort eines geschützten Raumes. Ein idealer Ort für Pflanzen, die viel Licht, aber keinen direkten Regen vertragen.
Ein häufiger Fehler: Die thermische Ausdehnung der Materialien wird ignoriert. Insbesondere lange Aluminiumprofile dehnen sich bei Hitze um mehrere Millimeter aus. Eine starre, unflexible Montage an der Hauswand kann zu enormen Spannungen führen, die Risse im Putz verursachen oder die Dichtungen beschädigen. Profi-Systeme verwenden spezielle Wandanschlussprofile mit Dehnungsfugen, die diese Längenänderungen problemlos aufnehmen.
- Garantierte Passgenauigkeit aller Teile
- Eine vom Hersteller geprüfte und freigegebene Statik (für die jeweilige Schneelastzone)
- Detaillierte, verständliche Montageanleitung
Das Geheimnis? Ein hochwertiger Bausatz von einem Markenhersteller wie TS-Aluminium oder Gutta. Dies ist der sicherste Kompromiss für handwerklich geschickte Bauherren, die Kosten sparen, aber nicht auf geprüfte Sicherheit verzichten wollen. Hier passt am Ende alles zusammen.
„Die Verwendung von Silikon aus dem Baumarkt ist ein typischer Fehler. Für die Abdichtung von Glasdächern sind spezielle, UV-stabile und dauerelastische Dichtstoffe auf MS-Polymer-Basis erforderlich. Billiges Sanitär-Silikon wird durch die Witterung schnell spröde und undicht.“ – Institut für Fenstertechnik Rosenheim (ift)
Die Fugen und Dichtungen sind die Achillesferse jeder Konstruktion. Hier auf professionelles Material zu setzen, das für den Außenbereich und die verwendeten Materialien (Glas, Alu) freigegeben ist, verhindert teure Folgeschäden durch Wassereintritt.
Der Traum vom rahmenlosen Dach? Konstruktionen, bei denen das Glas scheinbar schwebt, sind der Inbegriff von Eleganz. Realisiert wird dies oft durch Punkthalter aus Edelstahl, die direkt durch Bohrungen im Glas greifen, oder durch Klemmprofile, die nur an der Unterkante ansetzen. Diese minimalistische Ästhetik hat ihren Preis und stellt höchste Anforderungen an die Planung und Statik, da die Lasten punktuell eingeleitet werden. Ein Job ausschließlich für spezialisierte Fachbetriebe.
Welche Glasdicke brauche ich?
Das hängt von der Größe der Glasfelder und der Schneelast ab. Eine typische VSG-Scheibe für ein Terrassendach besteht aus zwei 4 mm dicken ESG-Scheiben mit einer 0,76 mm dicken Folie dazwischen (VSG 8 mm). Bei größeren Spannweiten oder in schneereichen Gebieten kann auch VSG 10 mm oder sogar 12 mm erforderlich sein. Diese Berechnung ist eine Kernaufgabe des Statikers und darf niemals pauschal nach Gefühl entschieden werden.
