Dein erstes Möbelstück: Ein bombenfestes Bücherregal fürs Kinderzimmer – so klappt’s garantiert
Wussten Sie, dass Mode mehr als nur Kleidung ist? Entdecken Sie, wie Stil unsere Identität formt und das Leben aufregender macht.
„Die Mode ist die Kunst, die Seele zu kleiden“, hätte Coco Chanel gesagt, während sie in einem Raum voller zeitloser Kreationen verweilte. Jedes Kleidungsstück erzählt eine Geschichte, die über Stoff und Nähte hinausgeht. In einer Welt, in der wir oft in der Masse untergehen, wird Stil zum Aufschrei unserer Individualität. Lassen Sie uns gemeinsam in die faszinierende Welt eintauchen, wo Mode nicht nur ein äußeres Erscheinungsbild, sondern ein Ausdruck unseres Inneren ist.
Ich hab in meiner Werkstatt schon so ziemlich alles gebaut. Aber ganz ehrlich? Projekte für Kinderzimmer sind einfach was Besonderes. Da spürt man eine ganz andere Verantwortung. Es geht ja nicht nur darum, ein paar Bretter zusammenzuschrauben. Man schafft einen Raum, in dem ein kleiner Mensch aufwächst, spielt und träumt. Und ein Bücherregal ist da oft das Herzstück. Es ist ein Schatzhüter für Geschichten, ein Neugier-Wecker und, ob wir’s wollen oder nicht, manchmal auch ein improvisiertes Klettergerüst.
Inhaltsverzeichnis
Genau deshalb ist es so verdammt wichtig, dass das Ding richtig gebaut wird. Viele sehen nur Holz und Schrauben. Ich sehe die Kräfte, die darauf wirken – und die Gefahren, wenn man’s falsch macht. Aber keine Sorge: Ein stabiles und schönes Bücherregal selbst zu bauen, ist kein Hexenwerk. Du musst nur ein paar grundlegende Dinge wissen. Und genau die zeige ich dir hier. Nicht nur, wie es geht, sondern auch, warum es so und nicht anders gemacht wird. Damit es am Ende nicht nur toll aussieht, sondern vor allem sicher ist und ein Leben lang hält.
Bevor die Säge brummt: Planung ist die halbe Miete
Jedes gute Projekt beginnt nicht mit dem ersten Sägeschnitt, sondern mit einem Kaffee und einem Plan. Wer hier schlampt, zahlt später doppelt – entweder mit Geld für neues Material oder, viel schlimmer, mit der Sicherheit. Ein alter Werkstatt-Spruch lautet: „Zweimal messen, dreimal denken, einmal sägen.“ Das gilt hier ganz besonders.
Nimm dir also einen Moment Zeit. Ein Blatt Papier, ein Stift, das reicht schon. Miss den Platz, wo das Regal hin soll, ganz genau aus. Denk auch an Kleinigkeiten wie Fußleisten oder Steckdosen, die im Weg sein könnten.
Stell dir dabei diese Fragen:
- Für wen ist das Regal? Wie groß ist das Kind jetzt und wie groß in ein paar Jahren? Das Regal sollte entweder „mitwachsen“ oder so konzipiert sein, dass auch ein Schulkind noch gut an die oberen Fächer kommt.
- Was soll rein? Kinderbücher sind oft riesig und haben alle möglichen Formate. Schnapp dir das größte Buch, das du finden kannst, miss es aus und plane die Fachhöhe mit etwa 2-3 cm Puffer. Für normale Taschenbücher reichen ca. 22 cm, aber für Bildbände brauchst du oft 30-35 cm.
- Wie tief soll es sein? Eine Tiefe von 25-30 cm ist ideal. Ist es zu tief, verschwinden Bücher in der zweiten Reihe und werden nie wieder gesehen. Ist es zu flach, kann es instabil werden.
Mach eine simple Skizze mit allen Maßen. Das ist keine Zeitverschwendung, sondern die wichtigste Phase des ganzen Projekts. Sie spart dir später Kopfschmerzen und Verschnitte.
Die Materialfrage: Eine Entscheidung mit Gewicht
Im Baumarkt kann einen die Auswahl an Holzplatten echt erschlagen. Aber für ein Kinderbücherregal, das was aushalten soll, gibt es ehrlich gesagt nur wenige gute Optionen. Das Material entscheidet über Stabilität, Langlebigkeit und auch über die Wohngesundheit.
Meine absolute Empfehlung: Birke-Multiplex
Wenn mich jemand fragt, was er nehmen soll, ist meine Antwort fast immer: Birke-Multiplex. Und das hat gute Gründe. Diese Platten bestehen aus vielen dünnen Holzschichten, die kreuzweise miteinander verleimt sind. Das macht sie unglaublich stabil und tragfähig.
- Die Vorteile: Extrem robust, eine schöne, helle Optik und die Kanten mit ihren sichtbaren Schichten sind ein eigenes kleines Design-Highlight.
- Worauf du achten solltest: Nimm mindestens 18 mm Stärke, besser noch 21 mm. Achte auf die Qualität. „BB/BB“ bedeutet, dass auf beiden Seiten kleine, ausgebesserte Stellen sein dürfen – für ein lackiertes Regal völlig okay. „B/BB“ hat eine perfekte und eine leicht fehlerhafte Seite.
- Die Kosten: Ja, es ist teurer als der Rest. Rechne mal mit 50 € bis 80 € pro Quadratmeter für eine gute 18-mm-Platte. Aber glaub mir: Das ist die beste Investition, die du machen kannst. Du findest es im gut sortierten Holzfachhandel oder online, oft in besserer Qualität als im Standard-Baumarkt.
Alternative für Liebhaber: Massivholz
Ein Regal aus massivem Holz ist natürlich ein Klassiker. Es hat eine unvergleichliche Wärme und ist, richtig gebaut, extrem langlebig. Harte Hölzer wie Buche oder Ahorn sind super für Regalböden. Kiefer ist weicher und günstiger, bekommt aber schneller mal eine Delle – was im Kinderzimmer aber auch einfach Teil der Geschichte werden kann.
Der Nachteil: Holz „arbeitet“, es reagiert auf Luftfeuchtigkeit. Für Anfänger ist der Umgang mit formstabilem Multiplex oft deutlich einfacher.
Wovon ich dringend abrate: MDF und Spanplatte
- MDF-Platten: Sie sind zwar billig und glatt, aber biegen sich schon durch, wenn man sie nur böse anguckt. Schrauben halten darin schlecht und bei Wasserkontakt quellen sie auf wie ein Schwamm. Höchstens für eine dünne Rückwand zu gebrauchen, aber niemals für tragende Teile.
- Spanplatten: Ganz ehrlich? Finger weg. Das ist das billigste und schlechteste Material für diesen Zweck. Es bricht leicht, hat null Biegefestigkeit und ist nach einem umgekippten Wasserglas ein Fall für den Müll. Ich habe schon zu viele zusammengebrochene Spanplattenregale gesehen. Bitte nicht.
Okay, packen wir’s an: Unser Beispiel-Regal (100 cm hoch x 80 cm breit)
Theorie ist gut, aber lass uns das mal konkret machen. Wir bauen jetzt zusammen ein einfaches, aber superstabiles Regal mit den Maßen 100 cm (Höhe) x 80 cm (Breite) x 25 cm (Tiefe).
Deine Einkaufsliste für den Baumarkt:
- Holz (Birke-Multiplex, 19 mm stark): Lass es dir am besten direkt im Baumarkt oder vom Holzhändler zusägen. Das ist präziser und spart Arbeit.
- 2x Seitenteile: 100 cm x 25 cm
- 3x Regalböden: 76,2 cm x 25 cm (Warum 76,2? Weil die Gesamtbreite 80 cm ist und wir die Stärke der beiden Seitenteile abziehen müssen: 80 cm – 1,9 cm – 1,9 cm = 76,2 cm)
- 1x Rückwand (dünnes Sperrholz, 4 mm): 100 cm x 80 cm
- Kleinteile:
- Guter Holzleim (z.B. Ponal Express in D3-Qualität, die kleine Flasche für ca. 8 € reicht)
- Spax-Schrauben (ca. 50 Stück, 4×40 mm)
- Kleine Schrauben für die Rückwand (ca. 30 Stück, 3×16 mm)
- 2x stabile Metallwinkel für die Wandbefestigung
- Passende Dübel und Schrauben für DEINE Wand (dazu gleich mehr!)
- Für die Oberfläche:
- Eine kleine Dose Hartwachsöl (ca. 20-30 €, achte auf die Norm DIN EN 71-3 für Kinderspielzeug!) ODER ein wasserbasierter Lack mit dem „Blauen Engel“.
- Die Solide Basis (Schrauben & Leim): Für Anfänger ist das die beste Methode. Du bohrst von außen durch die Seitenteile in die Kanten der Regalböden. Wichtig: Immer vorbohren, damit das Holz nicht reißt, und die Löcher ansenken, damit die Schraubenköpfe schön im Holz verschwinden. Gib VOR dem Verschrauben immer eine dünne Linie Holzleim auf die Kante des Bodens. Der Leim sorgt für die eigentliche Stabilität, die Schrauben pressen nur alles zusammen, bis er trocken ist. Simpel, aber bombenfest.
- Die Elegante (Holzdübel): Sieht super aus, weil man von außen keine Schrauben sieht. Hierfür brauchst du aber eine Bohrschablone (eine „Dübellehre“, kostet ca. 15-20 €), damit die Löcher in Seite und Boden perfekt übereinstimmen. Auch hier wird natürlich zusätzlich Leim verwendet.
- Die Profi-Liga (Eingenutete Böden): Hier wird mit einer Oberfräse eine Nut in die Seitenteile gefräst, in die die Böden eingeschoben werden. Das ist die stabilste Verbindung überhaupt, weil der Boden auf seiner gesamten Tiefe getragen wird. Eher was für Fortgeschrittene, aber gut zu wissen, wie die Profis arbeiten.
- Nimm stabile Metallwinkel, kein Plastik, das spröde wird. Zwei Winkel, oben links und rechts am Regal befestigt, sind das Minimum.
- Wähle die richtigen Dübel! Das ist entscheidend. Hast du eine massive Ziegel- oder Betonwand? Dann reicht ein normaler Spreizdübel. Hast du eine Gipskarton-Leichtbauwand? Dann brauchst du UNBEDINGT spezielle Hohlraumdübel, die sich hinter der Platte aufspreizen. Frag im Zweifel im Fachhandel nach – die falsche Wahl macht die Befestigung nutzlos.
- Schraub alles fest und rüttle am Ende am Regal. Es darf sich keinen Millimeter von der Wand wegbewegen lassen.
- Fehler 1: Das Holz splittert beim Bohren. Kleb vorher einfach ein Stück Malerkrepp über die Stelle oder halt ein Stück Restholz (ein „Opferholz“) fest dahinter. Problem gelöst.
- Fehler 2: Überall quillt Leim raus. Weniger ist mehr. Eine dünne Linie Leim reicht völlig. Wenn doch was danebengeht, wisch es SOFORT mit einem feuchten Tuch weg. Getrockneter Leim ist schwer zu entfernen.
- Fehler 3: Die Schraubenköpfe stehen hässlich hervor. Du hast vergessen, die Bohrlöcher mit einem Senker kurz anzusenken. Das sorgt für eine saubere, bündige Oberfläche.
- Samstag Vormittag (ca. 3-4 Std.): Material besorgen, zusägen lassen, alle Teile schleifen.
- Samstag Nachmittag (ca. 2-3 Std.): Den Korpus zusammenleimen und -schrauben, die Rückwand montieren.
- Sonntag (ca. 2 Std. + Trockenzeit): Die Oberfläche mit Öl oder Lack behandeln, trocknen lassen, fertig!
- Die Fußleiste vergessen, sodass das Regal nicht bündig an der Wand steht.
- Die Fachhöhe nur an kleinen Taschenbüchern ausrichten und die riesigen Bilderbücher nicht unterbringen.
- Die Böden zu breit planen (über 70 cm), sodass sie sich mit der Zeit unter dem Gewicht der Bücher durchbiegen.
- Das Teilgewinde sorgt dafür, dass die beiden Holzteile fest aneinandergezogen werden.
- Der Senkkopf oder Fräskopf verschwindet bündig im Holz (ggf. mit einem Kegelsenker vorbohren).
- Wählen Sie eine Länge, die ca. 2/3 in das untere Bauteil eindringt, ohne es auf der anderen Seite zu durchstoßen.
- Keine Splitter mehr, an denen sich kleine Finger verletzen können.
- Eine samtweiche Oberfläche, die sich gut anfühlt.
- Eine perfekte Basis für Lack oder Öl, die gleichmäßig einzieht.
- Streichen Sie die Rückwand in einer kräftigen Kontrastfarbe oder mit Tafellack zum Bemalen.
- Bringen Sie LED-Stripes (z.B. von Paulmann oder Philips Hue) in den Fächern an für eine indirekte, stimmungsvolle Beleuchtung.
- Verwenden Sie Schablonen, um Sterne, Wolken oder Tiere auf die Seitenteile zu malen.
- Montieren Sie kleine, bunte Griffe oder Knöpfe an der Seite für den Turnbeutel oder die Lieblings-Tasche.
- Die einfache Methode: Brechen Sie alle Kanten sorgfältig mit Schleifpapier (Körnung 120), indem Sie es im 45-Grad-Winkel darüberziehen.
- Die professionelle Methode: Verwenden Sie eine Oberfräse mit einem kleinen Abrundfräser (Radius 2-3 mm). Das Ergebnis ist perfekt gleichmäßig und besonders sicher.
- Das Regal wirkt weniger wuchtig im Raum.
- Die bunten Bücher und Spielsachen leuchten förmlich.
- Es lässt sich leicht an eine neue Wandfarbe anpassen, indem nur die Rückwand neu gestrichen wird.
- Aus Holzresten: Zwei rechtwinklig verleimte Holzstücke, bemalt wie kleine Häuser oder Tiere.
- Beton-Look: Gießen Sie leere Tetra-Paks mit Kreativ-Beton aus und kleben Sie nach dem Trocknen eine Filzunterlage darunter.
- Upcycling-Trick: Lackieren Sie zwei robuste, schwere Spielzeuge (z.B. große Plastik-Dinosaurier) in einer einzigen Farbe und kleben Sie diese auf eine dünne Metallplatte, die unter die Bücher geschoben wird.
What's HotWerkzeug, das du brauchst:
Du brauchst keine Profi-Werkstatt. Ein guter Akkuschrauber, ein Set Holzbohrer (3 mm zum Vorbohren und ein Senker sind wichtig!), ein Schleifklotz mit 120er und 180er Papier, Zollstock und Bleistift. Das ist die Grundausstattung.
Der Zusammenbau: Schritt für Schritt zum stabilen Regal
Jetzt geht’s ans Eingemachte! Leg dir alle Teile übersichtlich hin. Ein sauberer Arbeitsplatz ist die halbe Miete.
Die Rückwand: Das heimliche Stabilitätswunder
Ein ganz typischer Anfängerfehler ist, die Rückwand wegzulassen oder nur mit ein paar Nägeln festzupinnen. Riesenfehler! Die Rückwand ist das, was dein Regal am seitlichen Wackeln und Verziehen hindert. Sie ist das Rückgrat des ganzen Möbelstücks.
Kleiner Tipp: Bevor du die Rückwand festschraubst, musst du den Korpus exakt rechtwinklig ausrichten. Das geht super einfach: Miss die beiden Diagonalen des Regals von Ecke zu Ecke. Die Maße müssen auf den Millimeter genau gleich sein! Wenn nicht, drück das Regal sanft in Form, bis es passt. Erst DANN schraubst du die Rückwand fest (alle 15-20 cm eine Schraube). So fixierst du den rechten Winkel für immer.
Wie die Teile zusammenkommen: Deine Optionen
Wie verbindest du die Böden mit den Seiten? Da gibt es verschiedene Wege, von einfach bis meisterhaft.
Achtung, Lebenswichtig: Das Regal an die Wand!
Ich kann das nicht oft genug sagen. Jedes Möbelstück im Kinderzimmer, das höher als 60 cm ist, MUSS an der Wand befestigt werden. Kinder klettern. Immer. Ein freistehendes Regal kann umkippen und ein Kind unter sich begraben. Diese Gefahr lässt sich zu 100 % vermeiden, und das ist deine Verantwortung.
Das ist kein „nice-to-have“, das ist ein absolutes Muss.
Der letzte Schliff: So wird’s richtig schön
Ein gut gebautes Regal braucht auch ein schönes Finish. Scharfe Kanten sind im Kinderzimmer tabu. Nimm einfach einen Schleifklotz und brich alle Kanten leicht, an denen man sich stoßen könnte. Das fühlt sich besser an und ist sicherer.
Für die Oberfläche ist, wie gesagt, Hartwachsöl meine erste Wahl. Es fühlt sich natürlich an, schützt das Holz und ist nach dem Trocknen absolut unbedenklich, selbst wenn mal dran gelutscht wird (achte auf die Norm DIN EN 71-3). Alternativ gehen auch wasserbasierte Lacke mit dem „Blauen Engel“.
Typische Anfängerfehler (und wie du sie locker umgehst)
Kosten, Zeit und wann du doch den Profi rufen solltest
Ein maßgefertigtes Regal vom Tischler kann schnell zwischen 800 und 1.500 Euro kosten. Das ist viel Geld, aber es steckt eben auch viel drin: hochwertiges Material, Profi-Maschinen, Arbeitszeit und die Gewährleistung. Der Selbstbau ist da natürlich deutlich günstiger. Für unser Beispielregal solltest du mit Materialkosten von etwa 150 bis 250 Euro rechnen.
Zeitlich solltest du als Anfänger ein Wochenende einplanen. Ohne Stress. Vielleicht so:
Wenn du dir bei der Planung, dem Bau oder vor allem bei der Wandbefestigung unsicher bist – hol dir einen Profi. Die Sicherheit deines Kindes ist jeden Euro wert.
Aber wenn du diese Tipps befolgst, baust du nicht nur ein Möbelstück. Du baust ein Stück Sicherheit, ein langlebiges Erinnerungsstück und einen Ort, an dem die Fantasie wohnen kann. Und das ist eine der schönsten Aufgaben, die es gibt.
Bilder & Inspiration
Nach Maria Montessori ist die vorbereitete Umgebung der Schlüssel zur kindlichen Entwicklung.
Das bedeutet für Ihr Bücherregal: Die untersten Fächer sollten auf Augenhöhe eines krabbelnden oder sitzenden Kindes sein. Platzieren Sie dort die aktuellen Lieblingsbücher und robustes Spielzeug. Das fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch die Liebe zum Lesen von Anfang an.
Welche Farbe ist wirklich kindersicher?
Achten Sie auf die Zertifizierung „spielzeuggeeignet nach DIN EN 71-3“. Diese Norm stellt sicher, dass die getrocknete Beschichtung speichel- und schweißecht ist und keine schädlichen Schwermetalle abgibt. Viele Hersteller wie „Auro“ oder „Osmo“ bieten spezielle Lacke, Lasuren und Öle an, die diese Norm erfüllen und für ein gesundes Raumklima sorgen.
Mehr als nur ein Abschluss: Eine stabile Rückwand (mind. 4 mm Sperrholz oder HDF) ist kein reines Deko-Element. Sie verhindert das seitliche Verziehen des Regals und gibt dem gesamten Korpus die entscheidende Stabilität gegen diagonale Kräfte. Einfach annageln reicht nicht – verschrauben und verleimen Sie sie für maximale Festigkeit!
Laut der US-amerikanischen Consumer Product Safety Commission (CPSC) wird in den USA etwa alle 43 Minuten ein Kind durch ein umstürzendes Möbelstück oder einen Fernseher verletzt.
Diese alarmierende Zahl unterstreicht, warum eine solide Wandverankerung für ein hohes Bücherregal im Kinderzimmer keine Option, sondern eine absolute Notwendigkeit ist. Nehmen Sie sich diesen letzten Schritt besonders zu Herzen.
Leimholz Fichte/Kiefer: Günstig, sehr leicht und einfach zu bearbeiten. Die weiche Oberfläche ist jedoch anfällig für Dellen und Kratzer. Ideal, wenn das Regal deckend lackiert werden soll oder für den ersten Bauversuch.
Leimholz Buche/Eiche: Deutlich härter, robuster und langlebiger. Die markante Maserung sieht auch nur geölt fantastisch aus. Der höhere Preis zahlt sich durch Widerstandsfähigkeit im wilden Kinderalltag aus.
Die Wahl der Schraube entscheidet über die Stabilität. Für den Korpus sind sogenannte Konstruktionsschrauben (z.B. von Spax) mit Teilgewinde und Senkkopf ideal.
Das Geheimnis? Steigern Sie die Körnung des Schleifpapiers schrittweise (z.B. 80er, 120er, dann 180er) und wässern Sie das Holz zwischen den letzten beiden Schleifgängen kurz mit einem feuchten Tuch. Dadurch stellen sich feine Holzfasern auf, die beim finalen Schliff gekappt werden – für ultimative Glätte.
Das Regal ist nur der Anfang. Schaffen Sie daneben eine richtige Leseoase! Ein weicher Teppich, ein gemütlicher Sitzsack (z.B. von ‚Sitting Point‘ oder ‚Fatboy‘) und eine kleine, gerichtete Leselampe machen aus der Ecke einen magischen Rückzugsort, der zum Schmökern einlädt. So wird das selbstgebaute Regal zum Herzstück einer kleinen Fantasiewelt.
Muss ich das Regal wirklich an der Wand befestigen?
Ja, ausnahmslos! Das ist der wichtigste Sicherheitsschritt. Kinder nutzen Regale unweigerlich als Kletterhilfe. Verwenden Sie stabile Möbelwinkel oder spezielle Kippsicherungen. Die Wahl des Dübels hängt von Ihrer Wand ab: Gipskartonwände benötigen spezielle Hohlraumdübel (z.B. Fischer DuoPower), während für Beton- oder Ziegelwände normale Spreizdübel ausreichen.
Tipp für kleine Lese-Muffel: Statt die Bücher klassisch mit dem Rücken nach vorne zu zeigen, planen Sie einige flache Leisten oder schmale Fächer ein, in denen die Bücher mit dem Cover nach vorne präsentiert werden können. Kinder reagieren viel stärker auf die bunten Bilder als auf den Buchrücken. Das weckt Neugier und fördert die Selbstständigkeit bei der Auswahl.
Holz ist hygroskopisch, das heißt, es nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie wieder ab.
Deshalb ist eine Oberflächenbehandlung so wichtig. Ein gutes Hartwachs-Öl (wie das von Osmo oder Clou) versiegelt die Poren nicht komplett, sondern lässt das Holz „atmen“. Das schützt es vor Flecken und Verzug und sorgt gleichzeitig für ein gesundes Raumklima im Kinderzimmer.
Denken Sie langfristig! Ein robustes, schlichtes Regal kann ein Leben lang halten. Was heute Pixi-Bücher und Tonie-Figuren beherbergt, trägt morgen die ersten Romane, später vielleicht Uni-Lehrbücher oder Aktenordner. Eine lichte Fachhöhe von ca. 33-34 cm passt für große Bildbände und später auch für Standard-Ordner – so wächst das Möbelstück mit.
Scharfe Kanten und Ecken sind im Kinderzimmer tabu. Selbst gut geschliffenes Holz kann bei einem Stoß wehtun. Nehmen Sie sich daher Zeit für die Kantenbearbeitung.
Nur Schrauben: Schnell und einfach, aber unter Last können Verbindungen mit der Zeit leicht „arbeiten“ und wackelig werden. Die Schrauben halten nur punktuell.
Schrauben + Leim: Die unschlagbare Kombination. Der Holzleim (z.B. Ponal Wasserfest) schafft eine flächige, bombenfeste Verbindung, während die Schrauben die Teile zusammenpressen, bis der Leim trocken ist. Für ein sicheres Kindermöbel ist das die einzig richtige Wahl.
Ich habe keine Kreissäge. Kann ich das Projekt trotzdem starten?
Absolut! Viele Baumärkte (wie Bauhaus, Hornbach oder OBI) bieten einen Holzzuschnitt-Service an. Wenn Ihr Plan und Ihre Maße stimmen, können Sie sich die Leimholzplatten millimetergenau zuschneiden lassen. Das spart nicht nur Arbeit und Dreck zu Hause, sondern garantiert auch perfekt rechtwinklige Schnitte – oft die größte Hürde für Anfänger.
Der Trick? Bauen Sie den Korpus aus natürlichem Holz (z.B. Birke oder Kiefer) und streichen Sie nur die Rückwand in einer Akzentfarbe. So kombinieren Sie die Wärme von Holz mit einem modernen, leichten Farbtupfer.
Werfen Sie einen Blick in den Keller oder auf Kleinanzeigen. Manchmal lässt sich aus alten Möbeln etwas Neues zaubern. Die Seitenteile einer alten Kommode, massive Einlegeböden eines ausrangierten Schranks oder die Platte eines ungenutzten Tisches können mit etwas Arbeit zur Basis für ein einzigartiges Bücherregal mit Geschichte werden. Nachhaltiger und individueller geht’s kaum.
Für unsichtbare Verbindungen: Wenn Sie keine Schraubenköpfe an den Außenseiten möchten, ist ein Pocket-Hole-Jig (eine Bohrschablone für Taschenlöcher, z.B. von Kreg oder Wolfcraft) eine geniale Investition. Damit bohren Sie schräge, verdeckte Löcher auf der Innenseite der Böden und Seitenteile. Das Ergebnis sieht aus wie vom Schreiner gemacht und ist extrem stabil.
Ein laufender Meter Bücher kann leicht 20 bis 30 kg wiegen.
Deshalb ist die Materialstärke der Regalböden entscheidend. Bei einer Breite von über 60-70 cm neigt ein 18 mm starkes Brett dazu, sich mit der Zeit durchzubiegen. Planen Sie entweder eine dickere Materialstärke (z.B. 28 mm), kürzere Fächer oder eine stützende Leiste an der hinteren Unterkante des Regalfachs ein.
Statt gekaufter Buchstützen können Sie individuelle Hingucker selbst machen:
Lackieren: Schafft eine geschlossene, sehr robuste und leicht zu reinigende Oberfläche. Ideal für farbige Gestaltungen oder bei weichem Holz. Achten Sie auf wasserbasierte Lacke mit dem „Blauer Engel“-Siegel für Schadstoffarmut.
Ölen/Wachsen: Zieht in das Holz ein, feuert die natürliche Maserung an und lässt das Holz atmen. Die Haptik ist natürlicher und wärmer. Kleine Kratzer lassen sich leicht lokal ausbessern. Perfekt für alle, die den Holzcharakter lieben.
Vergessen Sie beim Zuschnitt nicht die Stärke Ihres Sägeblattes! Ein Standard-Kreissägeblatt ist etwa 2-3 mm breit. Wenn Sie mehrere Teile aus einer Platte schneiden, müssen Sie diese Breite bei jedem Schnitt von Ihrem Restmaß abziehen. Klingt banal, aber dieser Fehler hat schon viele Projekte ruiniert. Also: Nach jedem Schnitt neu messen!
Die Tiefe eines Regals bestimmt seinen Nutzen.
Eine Tiefe von 25 cm ist für die meisten Kinderbücher ideal. Ist das Regal tiefer (z.B. 40 cm), wirkt es schnell wuchtig und Bücher verschwinden in einer zweiten, ungenutzten Reihe. Ist es deutlich flacher (unter 20 cm), kann es instabil werden und große Bildbände passen nicht hinein. 25-30 cm ist der goldene Mittelweg.
