Herbstdeko wie vom Profi: So holst du dir die Natur ins Haus – ohne Kitsch und mit Köpfchen
Herbstzeit ist Bastelzeit! Entdecken Sie kreative Deko-Ideen, die Ihr Zuhause in eine gemütliche Wohlfühloase verwandeln.
„Die Blätter fallen, als ob der Wind Geschichten erzählt, und jeder Kürbis wartet darauf, in ein Kunstwerk verwandelt zu werden.“ Der Herbst bringt nicht nur kühlere Tage, sondern auch die perfekte Gelegenheit, Ihr Zuhause mit persönlicher Note zu schmücken. Lassen Sie sich von unseren einzigartigen DIY-Ideen inspirieren und bringen Sie die Farben und die Magie dieser Saison in Ihre vier Wände!
Jedes Jahr das gleiche Spiel: Sobald die Luft kühler wird und das Licht diese wunderbare goldene Färbung bekommt, ändert sich auch der Duft in meiner kleinen Werkstatt. Weg ist das scharfe Aroma von frisch geschnittenem Holz, stattdessen riecht es erdig nach trockenem Laub und Moos. Für mich ist der Herbst die ehrlichste Zeit des Jahres. Die Natur schenkt uns die schönsten Materialien, und das völlig kostenlos. Man muss nur wissen, wie man mit ihnen umgeht.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Eine stimmungsvolle Deko hat absolut nichts damit zu tun, wie viel Geld man ausgibt. Es geht um Sorgfalt, ein bisschen Wissen und vor allem um Respekt vor dem, was man da in den Händen hält. Es geht darum, etwas zu schaffen, das eine Geschichte erzählt und nicht nach drei Wochen im Müll landet. Vergessen wir also die Debatte um billigen Plastikkram und reden wir darüber, wie man mit Herz und Verstand echte, lüftige Werte schafft.

Moment mal – Darf ich das einfach aus dem Wald mitnehmen?
Bevor du jetzt losstürmst, eine wichtige Frage, die immer wieder aufkommt: Was darf man eigentlich aus dem Wald mitnehmen? Hier gilt die sogenannte „Handstraußregel“. Das bedeutet, du darfst für den persönlichen Gebrauch eine kleine Menge an Dingen wie Moos, Zapfen, Wildblumen oder einzelne Äste, die bereits auf dem Boden liegen, mitnehmen. Ein kleiner Korb voll ist in der Regel völlig in Ordnung.
Achtung: Das Absägen von Ästen an lebenden Bäumen oder das Ausgraben ganzer Pflanzen ist tabu! Wenn du unsicher bist oder vielleicht ein größeres, besonderes Stück Holz für ein Projekt im Auge hast, frag einfach kurz beim zuständigen Forstamt nach. Die sind meistens super hilfsbereit und freuen sich über das Interesse.
Die Basis: Was du über die Materialien wissen solltest
Okay, jetzt geht’s ans Sammeln! Aber bevor wir an die Gestaltung denken, müssen wir das Material verstehen. Ein kleiner Fehler bei der Auswahl oder Vorbereitung kann dir später die ganze Arbeit ruinieren. Ich hab schon die schönsten Gestecke schimmeln sehen, nur weil die Grundlagen ignoriert wurden.

Holz & Äste: Das stabile Rückgrat deiner Deko
Such gezielt nach Harthölzern wie Eiche, Buche oder Haselnuss, wenn du ein stabiles Gerüst für Kränze oder Gestecke brauchst. Birkenzweige sehen mit ihrer weißen Rinde natürlich fantastisch aus und sind super flexibel. Achte aber darauf, kein morsches Holz zu sammeln – wenn es sich schon fast von selbst zerbröseln lässt oder sichtbaren Pilzbefall hat, lass es lieber liegen.
Profi-Tipp zur Trocknung: Frisches, nasses Holz ist ein No-Go. Es verzieht sich beim Trocknen und kann fiesen Schimmel ansetzen. Bring deine gesammelten Schätze nach Hause und lagere sie für ein bis zwei Wochen an einem trockenen, gut belüfteten Ort. Ein Heizungskeller, ein überdachter Balkon oder eine trockene Garage sind perfekt. Wenn die Zweige beim Biegen leise knacken, sind sie einsatzbereit. So holst du dir auch keine unerwünschten Krabbeltierchen ins Haus.
Blätter & Zapfen: Die fragilen Schönheiten haltbar machen
Wunderschönes Herbstlaub wird leider blitzschnell brüchig. Um die Farben und die Geschmeidigkeit zu bewahren, gibt es einen genialen Trick, der schon seit Ewigkeiten von Profis genutzt wird.

Die Glycerin-Methode:
- Mische einen Teil Glycerin (bekommst du für ein paar Euro in der Apotheke oder im Bastelladen) mit zwei Teilen heißem Wasser. Gut umrühren!
- Lass die Mischung auf Zimmertemperatur abkühlen.
- Jetzt legst du deine schönsten Blätter oder ganze Zweige in die Lösung. Alles muss komplett bedeckt sein.
- Das Ganze lässt du jetzt für ein paar Tage bis zu einer Woche ziehen. Du siehst richtig, wie die Blätter die Flüssigkeit aufsaugen.
- Anschließend nimmst du sie vorsichtig raus, tupfst sie trocken und lässt sie auf Zeitungspapier nachtrocknen. Das Glycerin hat das Wasser in den Zellen ersetzt und hält sie weich und farbecht. Genial, oder?
Bei Kiefern- und Tannenzapfen haben wir ein anderes Thema: die kleinen Bewohner. Um die loszuwerden und die Zapfen gleichzeitig schön zu öffnen, leg sie einfach für ca. 30 Minuten bei 90-100 Grad auf ein Backblech mit Backpapier in den Ofen. Die Hitze erledigt den Rest, und deine Zapfen sind bereit für den Einsatz im Wohnzimmer.

Kürbisse & Früchte: So halten sie wochenlang
Wusstest du, dass es einen großen Unterschied zwischen Zier- und Speisekürbissen gibt? Die Zierkürbisse sind oft bunter und formenreicher, aber eben ungenießbar. Dafür halten sie bei richtiger Behandlung deutlich länger. Ein guter Kürbis für die Deko hat übrigens eine feste Schale und klingt beim Klopfen leicht hohl.
Tipp für eine lange Haltbarkeit: Wasche den Kürbis nach dem Kauf mit einer leichten Essiglösung (etwa 1 Teil Essig auf 10 Teile Wasser) ab. Das desinfiziert die Oberfläche und beugt Fäulnis vor. Danach gut abtrocknen! Stell ihn niemals direkt auf den Boden oder eine feuchte Fensterbank. Ein kleiner Holzuntersatz oder ein Ring aus Stroh sorgt für Luftzirkulation und verhindert unschöne Druckstellen.
Wichtiger Hinweis: Sicherheit für Kinder und Haustiere
Viele wunderschöne Herbstbeeren und Pflanzen sind leider giftig! Wenn kleine Kinder oder neugierige Haustiere im Haus sind, solltest du besonders vorsichtig sein. Die leuchtend roten Früchte der Eberesche (Vogelbeere) oder die attraktiven Beeren des Pfaffenhütchens sehen toll aus, sind aber giftig. Auch Efeu gehört nicht in Reichweite von Kindern oder Tieren. Im Zweifel gilt: Lieber auf Nummer sicher gehen und auf bekannte, ungiftige Materialien wie Kastanien, Eicheln oder Hagebutten ausweichen.

Das Handwerk: So wird’s stabil und sieht gut aus
Gutes Material ist die eine Sache, solides Handwerk die andere. Aber keine Sorge, hier geht es nicht um komplizierte Kunststücke, sondern um einfache Techniken, die den Unterschied machen.
Die Werkzeugkiste für den Start
Du brauchst kein riesiges Arsenal an Werkzeug. Ganz ehrlich, mit ein paar Basics bist du bestens ausgestattet. Für den Anfang empfehle ich:
- Eine gute Gartenschere: Investiere hier 15-20€, das lohnt sich.
- Dünner Bindedraht: Am besten in Grün oder Braun, damit er unsichtbar bleibt (eine Rolle kostet ca. 3-5€ im Baumarkt oder Gartencenter).
- Schnittfeste Handschuhe: Deine Hände werden es dir danken (ca. 5-10€).
Mit einem Budget von unter 30€ bist du also schon startklar!
Heißkleber oder Draht? Eine klare Sache!
Ich sehe es immer wieder: Alles wird mit der Heißklebepistole zusammengepappt. Das mag schnell gehen, ist aber keine gute Lösung. Draußen oder bei Temperaturschwankungen wird der Kleber spröde, und deine Deko fällt auseinander. Außerdem sieht man die Klebestellen oft, und wiederverwenden kann man die Materialien danach auch nicht mehr. Ein Profi greift fast immer zu dünnem, flexiblem Bindedraht. Er ist viel haltbarer, unsichtbar, und wenn die Saison vorbei ist, kannst du den Kranz auseinandernehmen und die Materialien für etwas Neues nutzen oder kompostieren. Der Draht kommt in den Metallschrott. Nachhaltiger und stabiler!

Der klassische Herbstkranz: Die Basis selbst gemacht
Ein selbst gebundener Kranz ist das Herzstück jeder Herbstdeko. Und der Rohling ist einfacher gemacht, als du denkst!
- Nimm 3-4 lange, flexible Zweige (Weide, Birke, wilder Wein sind super) und halte sie am dicken Ende zusammen.
- Biege sie vorsichtig zu einem Kreis und überlappe die Enden um gut 20 cm.
- Wickle jetzt das dünne Ende des ersten Zweiges fest um diese Überlappung, um den Ring zu fixieren. Das ist dein Grundgerüst.
- Nimm nun die restlichen Zweige und wickle sie nacheinander um den Ring, um ihn dicker und stabiler zu machen. Die Enden schiebst du einfach immer unter die bestehenden Wicklungen. Fertig ist dein stabiler, natürlicher Rohling!
Darauf befestigst du dann kleine Bündel aus Gräsern, Blättern oder Beeren mit deinem Bindedraht. Sieht super aus und hält bombenfest.
Keine Zeit? Kein Problem! Die 5-Minuten-Herbstdeko
Manchmal muss es einfach schnell gehen. Hier ist eine Idee, die jeder in fünf Minuten umsetzen kann: Nimm ein großes Glaswindlicht oder eine breite Vase. Fülle den Boden mit Kastanien, Eicheln oder kleinen Zapfen. Leg ein paar deiner schönsten, mit Glycerin behandelten Blätter dazu und stelle eine dicke, hochwertige LED-Kerze in die Mitte. Fertig ist eine stimmungsvolle, sichere Tischdeko!

Stimmungsvolles Licht: Sicher und wirkungsvoll
Licht ist der Schlüssel zur Gemütlichkeit. Aber hier ist absolute Vorsicht geboten! Die Kombination aus trockenen Naturmaterialien und Feuer ist brandgefährlich.
- Kerzen: Nur in stabilen, nicht brennbaren Haltern aus Metall oder Glas verwenden. Halte mindestens 30 cm Abstand zu Blättern, Stoffen oder Vorhängen. Und das Wichtigste: Lass brennende Kerzen NIEMALS unbeaufsichtigt.
- Lichterketten: Achte beim Kauf unbedingt auf das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit). Billig-Importe sind ein enormes Risiko. Für draußen brauchst du eine Kette mit der Schutzart IP44 oder höher.
Kleiner Tipp für die Atmosphäre: Achte auf die Lichtfarbe. Ein Wert zwischen 2200 und 2700 Kelvin (K) erzeugt dieses warme, gemütliche Licht. Das steht meist als „Warmweiß“ auf der Verpackung. Alles über 3000 K wirkt schnell kühl und ungemütlich.
Sicherheit und Pflege: Damit du lange Freude hast
Ein fertiges Werkstück ist nicht das Ende der Arbeit. Es geht auch darum, dass deine Kreationen sicher sind und lange schön bleiben.

Die unterschätzte Brandgefahr
Ich kann es nicht oft genug sagen. Einmal hat ein junger Kollege ein Gesteck zu nah an einem Halogenstrahler platziert. Die reine Hitzestrahlung reichte aus, um das trockene Moos zu entzünden. Zum Glück wurde es rechtzeitig bemerkt. Wenn du unsicher bist, greif zu hochwertigen LED-Kerzen. Die moderne Technik ist inzwischen so gut, dass sie echtem Kerzenlicht zum Verwechseln ähnlichsieht – nur eben ohne jede Gefahr.
Haltbarkeit und die richtige Entsorgung
Naturmaterialien leben. Kontrolliere deine Deko alle paar Tage, besonders wenn frische Früchte oder Kürbisse dabei sind. Sobald etwas matschig wird oder muffig riecht – raus damit! Ein Kranz im Haus hält bei guter Vorbereitung die ganze Saison. Draußen ist er natürlich Wind und Wetter ausgesetzt und hält vielleicht vier bis sechs Wochen.
Und wenn die Zeit reif ist für die Entsorgung? Das ist das Schöne an Naturmaterialien! Alle unbehandelten Zweige, Blätter und Zapfen können auf den Kompost. Den Draht sammelst du und bringst ihn zum Wertstoffhof. Nur mit Glycerin behandelte Blätter oder lackierte Teile gehören in den Restmüll.

Ein Fazit aus der Werkstatt
Eine gelungene Herbstdekoration ist viel mehr als nur ein bisschen Bastelei. Es ist das Ergebnis von Beobachtung, Planung und sorgfältiger Handarbeit. Es ist die Freude am Prozess und der Stolz auf etwas, das du mit deinen eigenen Händen geschaffen hast. Wenn du mit Respekt vor dem Material und ein paar einfachen Techniken loslegst, wirst du etwas zaubern, das weit mehr Wert hat als jeder gekaufte Artikel. Du schaffst eine Atmosphäre, ein Gefühl, eine Erinnerung. Und das, mein Freund, kann man mit Geld nicht kaufen.
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Wussten Sie, dass der Geruchssinn am stärksten mit dem Gedächtnis und Emotionen verknüpft ist? Ein Grund mehr, auf künstliche Duftsprays zu verzichten.
Stellen Sie stattdessen einen kleinen Topf mit Wasser, Orangenschalen, einer Zimtstange und ein paar Nelken auf den Herd und lassen Sie ihn sanft köcheln. Dieser simple Trick erfüllt Ihr Zuhause mit einem authentischen, warmen Herbstduft, der Geborgenheit und Gemütlichkeit ausstrahlt.



Wie bleiben meine gesammelten Blätter farbenfroh und werden nicht brüchig?
Die Wachsmethode ist ein Klassiker mit Geling-Garantie. Schmelzen Sie einfach Bienenwachs-Pastillen (z.B. von Beegut) in einem alten Topf bei niedriger Temperatur. Tauchen Sie jedes trockene, saubere Blatt kurz in das flüssige Wachs, lassen Sie es abtropfen und legen Sie es zum Aushärten auf Backpapier. Das Wachs versiegelt die Farbe und die Feuchtigkeit, macht die Blätter haltbar und verleiht ihnen einen dezenten, seidigen Glanz.



Der häufigste Fehler: Frische, feuchte Materialien direkt zu verarbeiten. Das Ergebnis ist fast immer Schimmel, besonders bei Moos und Kürbissen, die auf feuchten Untergründen stehen.
Lassen Sie alles, was Sie aus dem Wald mitbringen, an einem trockenen, luftigen Ort (z.B. im Keller oder auf dem Balkon) für einige Tage gut durchtrocknen, bevor Sie mit dem Basteln beginnen. Kürbisse sollten immer auf einer trockenen Unterlage wie einem kleinen Holzbrettchen oder einem Strohkranz platziert werden, nicht direkt auf der Fensterbank.



- Verhindert, dass unerwünschte Insekten ins Haus kommen.
- Sorgt dafür, dass sich die Schuppen schön öffnen.
- Gibt ihnen eine leicht geröstete, ansprechende Farbe.
Das Geheimnis? Ein kurzer Aufenthalt im Backofen. Legen Sie Ihre gesammelten Kiefern-, Fichten- oder Tannenzapfen einfach für ca. 30 Minuten bei 100°C auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Gut auskühlen lassen, fertig!



Vergessen Sie für einen Moment das klassische Orange und Braun. Die Natur bietet im Herbst eine viel subtilere Farbpalette. Denken Sie an das gedämpfte Salbeigrün von Flechten, das tiefe Violett von Hagebutten, das cremige Weiß von Zierkürbissen wie ‚Baby Boo‘ oder das fast schwarze Braun von Eicheln. Eine Dekoration, die sich auf diese leisen Töne konzentriert, wirkt besonders edel und modern.



Laut einer Studie der University of Michigan kann schon ein kurzer Spaziergang in der Natur das Grübeln signifikant reduzieren.
Das Sammeln von Herbstmaterialien ist also mehr als nur Beschaffung. Es ist eine Form der aktiven Meditation, eine Möglichkeit, sich zu erden und den Kopf freizubekommen. Nehmen Sie sich bewusst Zeit, die unterschiedlichen Texturen von Rinde, die Kühle von Steinen und den erdigen Duft des Laubes wahrzunehmen. Die eigentliche Dekoration beginnt schon hier, im Wald.



Zierkürbis: Rein für die Optik. Oft in faszinierenden Formen und Farben, aber ungenießbar und teils sogar leicht giftig. Perfekt für langlebige Gestecke, da sie langsamer verderben.
Speisekürbis: Lecker und dekorativ! Sorten wie Hokkaido, Butternut oder Muskatkürbis sehen toll aus und können nach der Deko-Zeit zu einer Suppe verarbeitet werden. Nachhaltiger geht’s kaum.
Unsere Empfehlung: Eine Mischung aus beidem. Die bizarren Formen der Zierkürbisse als Hingucker, ergänzt durch die satten Farben essbarer Sorten.



Ein einzelner, schön geformter Ast in einer schlichten Glas- oder Keramikvase kann mehr Wirkung haben als ein überladenes Gesteck. Dieses Prinzip, inspiriert von der japanischen Kunst des Ikebana, lenkt den Blick auf die reine Form, die Maserung des Holzes und das Spiel von Licht und Schatten. Besonders Äste mit Flechten oder Moosbesatz erzählen eine eigene, stille Geschichte.


- Getrocknete Hortensienblüten aus dem eigenen Garten
- Hagebuttenzweige von der wilden Hecke nebenan
- Kastanien und Eicheln vom letzten Spaziergang
- Zieräpfel vom Baum im Park
- Ein paar markante Gräser vom Wegesrand



Kann ich meine Naturdeko nachhaltig entsorgen?
Absolut! Das ist ja das Schöne daran. Unbehandelte Materialien wie Blätter, Moos, Äste, Zapfen und Kürbisreste können einfach auf den Kompost oder in die Biotonne. So geben Sie die Nährstoffe wieder an die Natur zurück. Einzige Ausnahme: Mit Lack, Farbe oder Wachs behandelte Stücke gehören in den Restmüll. Der Draht von Kränzen kann aufbewahrt und im nächsten Jahr wiederverwendet werden.



Der Schlüssel zur Langlebigkeit: Glycerin. Ein Bad in einer Glycerin-Wasser-Mischung (Verhältnis 1:2) für einige Tage macht Blätter und Zweige (besonders Eukalyptus oder Buche) weich, geschmeidig und konserviert die Farbe auf eine sehr natürliche Weise. Sie werden nicht brüchig und stauben weniger. Das Glycerin erhalten Sie in jeder Apotheke.



„Der wahre Luxus liegt in der Authentizität der Materialien. Eine handgefertigte Keramikschale mit Moos und Steinen hat mehr Seele als jedes massenproduzierte Dekostück.“ – Ilse Crawford, Designerin



Statt alles auf einem Haufen zu arrangieren, kreieren Sie kleine, bewusste Kompositionen – sogenannte „Stilleben“ – auf einem Tablett, einer Kommode oder dem Beistelltisch. Kombinieren Sie unterschiedliche Höhen, Texturen und Formen.
- Die Basis: Ein schönes Holztablett oder eine Schieferplatte.
- Die Höhe: Eine schlanke Vase mit einem Zweig oder hohen Gräsern.
- Das Volumen: Ein oder zwei Zierkürbisse in verschiedenen Größen.
- Die Details: Einige verstreute Kastanien, Eicheln oder eine besonders schöne Blüte.
Der Leerraum dazwischen ist genauso wichtig wie die Objekte selbst!



Gibt es eine stilvolle Alternative zu klassischen Kränzen?
Ja, versuchen Sie es mit einem „Scandi-Ring“. Das sind schlichte Metallringe (oft in Schwarz, Gold oder Messing), die nur zur Hälfte oder asymmetrisch dekoriert werden. Binden Sie mit feinem Draht ein paar Eukalyptuszweige, getrocknete Gräser und eine einzelne Blüte oder einen Hagebuttenzweig an den Ring. Das Ergebnis ist minimalistisch, modern und lässt die Schönheit der einzelnen Materialien für sich sprechen. Marken wie Fidea oder Granit bieten solche Ringe an.



Wichtiger Hinweis zur Sicherheit: Trockene Naturmaterialien sind extrem leicht entzündlich. Platzieren Sie Kerzen niemals direkt in einem Kranz oder Gesteck aus trockenen Blättern oder Zweigen. Verwenden Sie stattdessen immer standsichere Kerzenhalter aus Metall oder Glas und stellen Sie diese mit ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien auf. LED-Echtwachskerzen sind eine hervorragende und absolut sichere Alternative, die mittlerweile eine täuschend echte Flammenoptik bieten.



Ein winziges DIY-Projekt mit großer Wirkung: Füllen Sie leere Eichelhütchen mit geschmolzenem Bienen- oder Sojawachs und stecken Sie ein kurzes Stück Kerzendocht (z.B. von der Docht-Fadenrolle) hinein. Diese Mini-Kerzen sind ein zauberhafter Blickfang auf einem Dekoteller oder als Tischdeko. Lassen Sie sie aber niemals unbeaufsichtigt und nur auf einer feuerfesten Unterlage brennen.


Viele handelsübliche Bastelglitter bestehen aus PET oder PVC – also Mikroplastik. Einmal in der Umwelt, bleibt es dort für Hunderte von Jahren.
Eine wunderschöne und umweltfreundliche Alternative ist mineralischer Glimmer (Mica-Pulver) oder sogenannter Bio-Glitzer aus Zellulose. Für einen natürlichen Schimmereffekt können Sie aber auch einfach zerstoßene, getrocknete Eierschalen verwenden. Sie fangen das Licht auf eine sehr subtile, organische Weise ein.



- Leere Marmeladengläser werden zu Windlichtern für den Eingangsbereich.
- Ein alter Bilderrahmen, ohne Glas und Rückwand, wird zum Rahmen für eine schwebende Blättergirlande.
- Eine ausgediente Suppenterrine oder eine alte Holzschublade wird zur perfekten Basis für ein opulentes Herbstgesteck.



Das japanische Konzept „Wabi-Sabi“ feiert die Schönheit des Unvollkommenen, Vergänglichen und Bescheidenen. Ein Ast, der nicht ganz gerade ist, ein Blatt mit einem kleinen Loch, ein von der Witterung gezeichneter Stein – all das sind keine Makel, sondern Spuren des Lebens. Ihre Herbstdeko wird viel persönlicher und interessanter, wenn Sie diesen kleinen „Fehlern“ einen Ehrenplatz geben, anstatt nach makelloser Perfektion zu streben.



Wie befestige ich meine Fundstücke am besten?
Eine Heißklebepistole (z.B. von Bosch oder Pattex) ist oft die erste Wahl, aber nicht immer die beste. Für filigrane Arbeiten wie das Befestigen von Blättern oder Gräsern ist feiner Wickeldraht in Grün oder Braun ideal, da er fast unsichtbar ist. Für schwere Dinge wie Zapfen an einem Kranz können Sie den Draht direkt um die untersten Schuppen wickeln. Das hält besser als jeder Kleber und lässt sich später wieder spurlos entfernen.



Blättergirlande für Profis: Für eine haltbare Girlande, die nicht zerbröselt, die Blätter zuerst pressen (z.B. in einem dicken Buch). Danach jedes Blatt einzeln mit einem transparenten Mattlack-Spray (z.B. von Edding oder Marabu) dünn besprühen. Das schützt die Farbe und Struktur.
Der Trick: Fädeln Sie die Blätter nicht auf, sondern nähen Sie mit einer Nadel und einem robusten Faden direkt durch den Stiel. So hängen alle Blätter in die gleiche Richtung und die Girlande wirkt viel ruhiger und professioneller.



Eine einzige große Eiche kann in einem Mastjahr bis zu 10.000 Eicheln produzieren.
Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dem Wald zu schaden, wenn Sie eine kleine Tasche voll für Ihre Deko sammeln. Es ist ein Symbol des Überflusses, das die Natur uns jedes Jahr schenkt.



Verleihen Sie Kastanien und Eicheln einen Hauch von Eleganz, indem Sie einige davon mit Acrylfarbe bemalen. Besonders wirkungsvoll sind Metallic-Töne wie Gold, Kupfer oder Bronze (z.B. die Acrylfarben von Schmincke oder Liquitex). Ein paar glänzende Akzente zwischen den matten, natürlichen Oberflächen schaffen einen spannenden Kontrast und heben Ihr Arrangement auf ein neues Level.



Option A (Beizen): Eine Beize auf Wasser- oder Ölbasis dringt tief ins Holz ein und färbt es, während die natürliche Maserung vollständig sichtbar bleibt. Ideal für einen rustikalen, natürlichen Look. Marken wie Osmo oder Clou bieten hier tolle Farbtöne.
Option B (Lackieren): Ein Lack bildet eine deckende Schicht auf dem Holz. Kreidefarben (z.B. von Annie Sloan) sind hier besonders beliebt, da sie eine ultramatte, pudrige Oberfläche erzeugen, die perfekt zum Herbst-Stil passt.
Beide Methoden können alte Holztabletts oder Fundstücke aus Holz im Handumdrehen aufwerten.

Legen Sie trockenes Moos für ein paar Stunden in eine Schale mit Wasser. Es saugt sich voll und wird wieder leuchtend grün und flexibel. In diesem Zustand lässt es sich perfekt um Kränze wickeln oder in Schalen drapieren. Beim Trocknen behält es dann seine neue Form. So vermeiden Sie unschönes Bröseln und Staub.




