Business Casual für Männer: Der ehrliche Guide für den perfekten Look – ganz ohne Stress
Business Casual für Herren: Entdecken Sie stilvolle Outfits, die Komfort und Klasse perfekt kombinieren!
Die Krawatte, einst das unverzichtbare Symbol für Seriosität, hängt nun schüchtern im Schrank. Stattdessen erobern lässige Blazer und schicke Sneaker die Büros dieser Welt. Was wäre, wenn der Schlüssel zu mehr Selbstbewusstsein in der Garderobe steckt? Entdecken Sie, wie der Business Casual Stil nicht nur den Dresscode revolutioniert, sondern auch das Gefühl von Freiheit und Stil im Berufsleben neu definiert.
„Business Casual“ – kaum ein Begriff sorgt bei Männern für so viel Unsicherheit. Ganz ehrlich? Ich verstehe das total. In all den Jahren, in denen ich Männer für ihren Job einkleide, vom nervösen Absolventen bis zum gestandenen Manager, ist das die häufigste Frage: Was ziehe ich an, wenn Anzug zu viel und Jeans zu wenig ist?
Inhaltsverzeichnis
- Die Grundlage: Warum Material und Gewebe alles entscheiden
- Die professionelle Passform: Millimeter, die Welten verändern
- Dein bester Freund: Der Änderungsschneider
- Regionale Unterschiede: Was in Berlin geht, ist in Frankfurt ein No-Go
- Die praktische Umsetzung: Dein Baukasten für unzählige Outfits
- Häufige Fehler: Was du unbedingt vermeiden solltest
- Bildergalerie
Viele glauben, es reicht, einfach die Krawatte wegzulassen. Aber das ist nur die halbe Miete. Gutes Business Casual ist eine Art Geheimsprache. Es flüstert „Ich bin kompetent und nehme dich ernst“, ohne die strenge Rüstung eines kompletten Anzugs. Es geht darum, entspannt und souverän zu wirken, aber niemals nachlässig.
Ich habe Männer gesehen, die ein Vermögen für Designerkleidung ausgaben, aber an den entscheidenden Details scheiterten. Die Passform? Eine Katastrophe. Die Stoffe? Billig und unpassend. Auf der anderen Seite habe ich schon oft mit einem überschaubaren Budget eine Garderobe aufgebaut, die pure Professionalität ausstrahlt. Der Schlüssel liegt nicht im Preisschild, sondern im Wissen. Es geht um das Gefühl für Stoffe, das Auge für die perfekte Passform und die Kunst, alles richtig zu kombinieren. Dieser Guide ist genau das – ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen, direkt aus der Praxis.

Die Grundlage: Warum Material und Gewebe alles entscheiden
Bevor wir über Schnitte und Farben reden, müssen wir über das Fundament sprechen: den Stoff. Das Material eines Kleidungsstücks bestimmt nicht nur, wie es sich anfühlt, sondern auch, wie es fällt, atmet und altert. Ein Laie sieht ein blaues Sakko. Ein Profi sieht die Webart, spürt das Gewicht und weiß genau, wie das Teil nach einem 10-Stunden-Tag aussehen wird. Dieses Wissen ist der erste Schritt zu echtem Stil.
Die Magie der Naturfasern: Ein kleiner Werkstatt-Talk
In meinem Job habe ich jeden Tag mit Stoffen zu tun. Jede Faser hat ihren eigenen Charakter. Für einen professionellen Auftritt sind Naturfasern fast immer die beste Wahl.
Wolle: Der unbesungene Held deiner Garderobe
Wolle ist das absolute Arbeitstier. Und nein, nicht nur für den Winter! Eine leichte Schurwolle, oft als „Cool Wool“ verkauft, ist das ganze Jahr über ein Traum. Die Faser ist von Natur aus gekräuselt, was sie super elastisch macht. Heißt für dich: Deine Wollhose oder dein Sakko widerstehen Knitterfalten viel besser als Baumwolle oder Leinen. Einfach über Nacht auf einen guten Bügel hängen und die meisten Falten verschwinden von selbst. Übrigens, kleiner Nerd-Fakt: Wolle kann bis zu einem Drittel ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Perfekt für lange Meetings!

Achte mal auf die Angabe „Super S“. Eine Zahl wie „Super 120“ beschreibt die Feinheit der Faser. Je höher, desto feiner und teurer. Für den Alltag ist alles zwischen Super 100 und 130 perfekt. Das ist eine super Balance aus Luxusgefühl und Robustheit.
Baumwolle: Der Standard für Hemden und Chinos
Klar, Baumwolle kennen wir alle. Aber hier gibt es riesige Unterschiede. Bei Hemden sind Webarten wie Popeline (glatt, leicht, formell) oder Oxford (etwas gröber, sportlicher) entscheidend. Ein glattes Popeline-Hemd zum Sakko wirkt immer schick, während das Oxford-Hemd super zu Chinos passt.
Bei Chinos selbst ist ein fester Baumwolltwill die beste Wahl. Er hält die Form und wirkt nicht schlaff. Ein kleiner Anteil Elasthan (so um die 2-3 %) ist okay für den Komfort, aber die Hose darf niemals wie eine Leggings aussehen. Kleiner Test in der Umkleidekabine: Geh mal in die Hocke. Die Hose sollte nachgeben, aber danach wieder in ihre Form zurückspringen, ohne an den Knien auszubeulen.

Leinen: Der coole Spezialist für den Sommer
Leinen ist die Klimaanlage unter den Stoffen. Extrem atmungsaktiv, super für heiße Tage. Der Haken? Es knittert. Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein komplett zerknittertes Leinenhemd sieht schnell nach Strandurlaub aus, nicht nach Büro. Der Trick ist, den „Edelknitter“ zu akzeptieren. Ein Leinen-Baumwoll-Gemisch ist ein guter Kompromiss, weil es weniger knittert. Trag Leinen also bewusst, aber vielleicht nicht zum wichtigsten Kundentermin des Jahres.
Und was ist mit Synthetik?
Ganz ehrlich, ich bin ein Fan von Naturfasern. Aber moderne Kunstfasern sind nicht per se schlecht. In kleinen Dosen können sie ein Kleidungsstück sogar besser machen. Ein Schuss Polyester macht eine Wollhose robuster, Elasthan sorgt für Bewegungsfreiheit. Das Problem beginnt, wenn der Anteil zu hoch wird. Ein Sakko aus 100 % Polyester? Finger weg! Es glänzt unnatürlich, du schwitzt darin wie verrückt und es fühlt sich einfach billig an. Das ist wie der Unterschied zwischen einem Massivholztisch und einem folierten Pressspanbrett – man sieht und fühlt es sofort.

Die professionelle Passform: Millimeter, die Welten verändern
Ein Sakko kann aus dem edelsten Stoff der Welt sein – wenn die Passform nicht stimmt, war die Investition für die Katz. Das ist der häufigste Fehler, den ich sehe. Die meisten Männer tragen ihre Kleidung zu groß. Dabei formt eine gute Passform deine ganze Silhouette.
Ich erinnere mich an einen jungen Anwalt, der in einem sündhaft teuren Markensakko zu mir kam. Es hing an ihm wie ein Sack. Wir haben ihm dann für einen Bruchteil des Preises ein perfekt sitzendes Sakko von der Stange besorgt und ein paar kleine Änderungen machen lassen. Er sah sofort doppelt so kompetent aus. Das ist die Macht der Passform!
Das Sakko: Die Architektur deines Oberkörpers
Ein Sakko ist wie ein Rahmen für deinen Oberkörper. Nimm dir mal 60 Sekunden Zeit, schnapp dir dein Lieblingssakko und mach den Check:
- Die Schulter: Die Naht MUSS exakt auf deinem Schulterknochen enden. Hängt sie drüber, ist es zu groß. Spannt sie, ist es zu klein. Das ist der wichtigste Punkt, denn die Schulterpartie kann man kaum korrigieren lassen.
- Der Kragen: Der Sakko-Kragen muss glatt am Hemdkragen anliegen. Wenn da eine Lücke im Nacken klafft, ist die Passform mies.
- Die Länge: Eine gute Faustregel: Das Sakko sollte dein Gesäß gerade so bedecken. Moderne Schnitte sind oft einen Tick kürzer, aber Vorsicht: Es sollte nie so kurz sein, dass der Reißverschluss deiner Hose komplett sichtbar ist.
- Die Ärmellänge: Stell dich locker hin. Man sollte immer etwa 1 bis 1,5 cm der Hemdmanschette sehen. Das sorgt für einen sauberen Übergang.
- Der Schließknopf: Bei einem Zwei-Knopf-Sakko wird nur der obere Knopf geschlossen. Er sollte auf Bauchnabelhöhe sitzen und nicht ziehen. Bildet sich ein starkes „X“ aus Falten, ist das Sakko zu eng.
Profi-Tipp: Achte auf die Verarbeitung. Viele günstige Sakkos haben eine „geklebte“ Einlage (fused). Das fühlt sich steif an und kann sich nach einiger Zeit lösen. Bessere Sakkos sind „vernäht“ (canvassed), was ihnen erlaubt, sich deinem Körper anzupassen. Ein „half-canvassed“ Sakko ist hier oft der beste Kompromiss aus Preis und Qualität.

Die Hose: Das Fundament
Ob Chino oder feine Wollhose, die Regeln sind dieselben:
- Die Weite: Die Hose sollte am Oberschenkel locker anliegen, ohne zu spannen. Du solltest noch eine kleine Stoffreserve greifen können. Ab dem Knie darf sie gerne schmaler zulaufen.
- Die Länge: Es geht um den „Break“, also die Falte, die die Hose auf dem Schuh wirft. Der perfekte Look ist ein „Slight Break“. Stell dir vor, der Hosensaum „küsst“ den Schuh nur ganz leicht und wirft eine einzige, dezente Falte. Das sieht sauber und modern aus.
Das Hemd: Die unsichtbare Rüstung
Auch beim Hemd ist die Passform entscheidend. Geschlossen sollte noch ein Finger zwischen Kragen und Hals passen. An Brust und Bauch darf nichts spannen, aber zu viel überschüssiger Stoff an den Seiten wirkt schlampig.
Dein bester Freund: Der Änderungsschneider
Viele scheuen den Gang zum Änderungsschneider. Dabei ist das die beste Investition in deine Garderobe! Ein paar Euro machen aus einem guten Teil ein perfektes Teil. Damit du eine Vorstellung hast:

- Hosen kürzen lassen: Rechne mit etwa 15 bis 20 Euro. Das ist ein absolutes Muss!
- Sakkoärmel anpassen: Kostet meist zwischen 25 und 40 Euro. Der Effekt ist gewaltig.
- Hosenbeine enger machen: Liegt oft bei ca. 20 bis 35 Euro und kann eine Hose komplett verwandeln.
- Hemd taillieren lassen (Abnäher): Für ca. 15-25 Euro wird aus einem schlabbrigen Hemd ein maßgeschneidertes Gefühl.
Achtung: Was ein Schneider NICHT (oder nur sehr aufwendig) ändern kann, sind die Schultern eines Sakkos. Wenn die nicht passen, lass das Teil im Laden.
Regionale Unterschiede: Was in Berlin geht, ist in Frankfurt ein No-Go
Business Casual ist nicht überall gleich. Zu wissen, was in welcher Stadt oder Branche angesagt ist, zeugt von sozialer Kompetenz.
- Frankfurt (Finanzwelt): Hier ist es am konservativsten. Ein Sakko ist quasi Pflicht. Die Farben sind gedeckt: Navy, Grau, Anthrazit. Hochwertige Lederschuhe sind ein Muss.
- München & Stuttgart (Industrie, Automotive): Ähnlich wie in Frankfurt, aber oft mit einem Fokus auf sichtbare Qualität. Man zeigt dezent, was man hat. Der Look ist technisch perfekt.
- Düsseldorf & Köln (Medien, Beratung): Hier wird es modischer. Man traut sich mehr bei Farben und schmaleren Schnitten. Der italienische Einfluss ist spürbar.
- Hamburg (Handel, Maritimes): Hanseatisches Understatement regiert. Qualität vor Logo. Der Stil ist klassisch, unaufgeregt. Der navyblaue Blazer ist die Uniform.
- Berlin (Start-ups, Kreativbranche): Viel lockerer. Eine dunkle, hochwertige Jeans ohne Waschung, kombiniert mit Hemd und sauberen Leder-Sneakern, kann hier schon passen. Ein Sakko ist oft optional.
Mein Rat: Im Zweifel immer lieber etwas zu schick als zu leger ankommen. Ein Sakko kannst du ausziehen, aber keins herbeizaubern.

Die praktische Umsetzung: Dein Baukasten für unzählige Outfits
Guter Stil muss nicht kompliziert sein. Konzentrier dich auf vielseitige Klassiker, die du immer wieder neu kombinieren kannst. Weniger, aber besser kaufen!
Die Investitionsstücke: Hier lohnt sich jeder Cent
- Ein Navy-Blazer: Das Schweizer Taschenmesser deiner Garderobe. Passt zu allem. Plane hier für ein gutes „half-canvassed“ Modell etwa 300 bis 600 Euro ein. Erhältlich bei guten Herrenausstattern oder spezialisierten Online-Anbietern.
- Zwei gute Hosen: Eine mittelgraue Wollhose und eine hochwertige Chino in Beige oder Dunkelblau. Pro Hose solltest du mit 80 bis 150 Euro rechnen.
- Ein Paar rahmengenähte Schuhe: Ein brauner Derby oder Loafer ist ein super Start. Rahmengenähte Schuhe sind eine echte Anschaffung. Sie sind reparabel und werden mit der Zeit nur schöner. Ein gutes Einsteigermodell startet bei ca. 200-300 Euro. Alles darunter ist meist geklebt und nicht so langlebig.
Die Basiselemente: Solide Qualität zum fairen Preis
- Hemden: Konzentrier dich auf 100 % Baumwolle und perfekte Passform. Fünf Hemden (2x Weiß, 2x Hellblau, 1x dezentes Muster) sind ein super Start. Gute Hemden findest du schon für 50-80 Euro.
- Pullover: Ein dünner Pullover aus Merinowolle (V-Ausschnitt oder Rundhals) in Grau, Navy oder Bordeaux ist perfekt zum Drunterziehen. Rechne mit ca. 60-100 Euro.
- Gürtel: Simpel. Aus Leder. Braun zu braunen Schuhen, schwarz zu schwarzen Schuhen. Kein großes Logo. Kostenpunkt: 40-70 Euro.
Mit diesen wenigen Teilen kannst du schon Dutzende von professionellen Outfits zusammenstellen. Zum Beispiel: Der Navy-Blazer mit der grauen Wollhose für einen formelleren Termin oder mit der beigen Chino für einen entspannteren Tag.

Häufige Fehler: Was du unbedingt vermeiden solltest
Zum Schluss noch ein paar schnelle Warnungen aus der Praxis. Manchmal ist es wichtiger zu wissen, was man lassen sollte.
- Rucksack zum Sakko: Bitte nicht. Ein Rucksack zerstört auf Dauer die Schulterpolster und wirkt immer irgendwie studentisch. Investiere in eine schlichte Aktentasche aus Leder oder Canvas.
- Kurzarmhemd unterm Sakko: Ein absolutes No-Go. Es sieht unfertig aus. Wenn es warm ist, krempel lieber die Ärmel eines Langarmhemds hoch. Das wirkt lässig und souverän.
- Ungepflegte Schuhe: Abgetragene, schmutzige Schuhe ruinieren jedes noch so teure Outfit. Sie sind oft das Erste, worauf Leute unbewusst achten. Investiere 15 Euro in Schuhspanner aus Holz und eine gute Schuhcreme. Das ist Pflicht!
- Sichtbarer T-Shirt-Kragen: Trägst du ein T-Shirt unterm Hemd? Achte darauf, dass man es am offenen Kragen nicht sieht. Wähle einen tiefen V-Ausschnitt.
Ein letzter Gedanke: Diese Regeln sind Leitplanken, kein starres Gesetz. Der wichtigste Faktor bist immer du. Deine Kleidung sollte deine Persönlichkeit unterstreichen, nicht verkleiden. Wenn du dich in deinem Outfit wohl und selbstsicher fühlst, strahlst du das auch aus. Und das, mein Freund, ist die stärkste Botschaft von allen.


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Die goldene Regel der „dritten Schicht“: Ein Hemd und eine Hose sind nur Kleidung. Fügen Sie ein drittes Element hinzu – ein Sakko, einen Cardigan oder sogar einen hochwertigen V-Ausschnitt-Pullover – und Sie erhalten ein Outfit. Diese dritte Schicht hebt Ihren Look sofort von „einfach nur angezogen“ auf „bewusst gekleidet“ und ist das einfachste Geheimnis, um Business Casual zu meistern.


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- Der Bund: Zwei Finger sollten bequem zwischen Bund und Bauch passen, ohne Gürtel.
- Die Oberschenkel: Sie sollten den Stoff spüren, aber nicht eingeschnürt sein. Eine kleine Prise Stoff sollte sich greifen lassen.
- Die Länge: Die Hose sollte die Oberkante Ihrer Schuhe leicht berühren (ein „slight break“). Zu kurz wirkt gewollt, zu lang staucht und wirkt nachlässig.
Das Ziel? Eine saubere, gerade Linie von der Hüfte bis zum Knöchel.


Der Soziologe und Modeexperte Dr. Bernhard Roetzel formulierte es treffend: „Der Schuh ist die Visitenkarte des Mannes.“ Ein abgetragener, ungepflegter Schuh kann das teuerste Sakko ruinieren.


Kann man wirklich Jeans im Büro tragen?
Ja, aber mit Bedacht. Der Schlüssel liegt in der Wahl des richtigen Modells. Greifen Sie zu einer dunklen Waschung (Indigo oder Schwarz) ohne Risse, auffällige Verwaschungen oder Nieten. Der Schnitt sollte schmal, aber nicht hauteng sein (Slim oder Straight Fit). Kombiniert mit einem guten Lederschuh, einem Hemd und einem Sakko, signalisiert die Jeans Lässigkeit, aber die Kombination schreit „Professionalität“.


Der Stoff macht den Unterschied: Oxford vs. Popeline
Oxford-Hemd: Erkennbar an seiner etwas raueren, korbartigen Webstruktur. Es ist robuster, knittert weniger und wirkt durch den oft verwendeten Button-Down-Kragen entspannter. Perfekt für den klassischen Business-Casual-Look.
Popeline-Hemd: Glatt, leicht und mit einem dezenten Glanz. Es wirkt formeller und „cleaner“ als Oxford-Stoff und ist die Brücke zum Business-Anzug. Ideal, wenn der Tag etwas förmlicher wird.


Die Kunst des Business Casual liegt oft im Weglassen. Statt Krawatte, Einstecktuch und Manschettenknöpfen gleichzeitig zu tragen, konzentrieren Sie sich auf ein oder zwei durchdachte Details. Eine hochwertige Uhr wie eine Tissot PRX oder eine klassische Junghans Max Bill und ein passender Ledergürtel sind oft alles, was es braucht, um einem schlichten Outfit Charakter zu verleihen.



Eine solide Basisgarderobe lässt sich mit wenigen Farben aufbauen. Denken Sie in drei Kategorien:
- Basisfarben (ca. 60%): Marineblau, Grau in verschiedenen Schattierungen, Beige. Diese Farben bilden das Fundament für Hosen, Sakkos und Mäntel.
- Sekundärfarben (ca. 30%): Weiß, Hellblau, Ecru. Die perfekten Farben für Ihre Hemden und Basic-Pullover.
- Akzentfarben (ca. 10%): Bordeaux, Tannengrün, Rostrot. Für Pullover, Einstecktücher oder Socken, um Persönlichkeit zu zeigen.


Wussten Sie schon? Das sogenannte „unstrukturierte“ Sakko, oft aus Jersey oder Leinenmischungen, verzichtet auf schwere Einlagen und Schulterpolster.
Das macht es nicht nur unglaublich bequem und atmungsaktiv, sondern verleiht ihm auch eine weichere, natürlichere Silhouette. Es fühlt sich fast wie eine Strickjacke an, sieht aber aus wie ein Sakko – der perfekte Kompromiss für den modernen Arbeitsplatz, wie ihn Marken wie Boglioli oder Lardini perfektioniert haben.


Wichtiger Punkt: Die Socken-Falle. Nichts zerstört einen sonst guten Look so schnell wie die falschen Socken. Weiße Tennissocken sind tabu. Wählen Sie stattdessen Socken, die farblich auf Ihre Hose abgestimmt sind – nicht auf die Schuhe. Das streckt das Bein optisch. Eine feine Rippenstruktur oder ein dezentes Muster in passenden Farben (z.B. bei Falke oder Burlington) zeugt von Liebe zum Detail.


Investieren Sie in einen guten Dampfglätter (Steamer). Er ist schonender als ein Bügeleisen und frischt Woll-Sakkos und -Hosen zwischen den Reinigungen perfekt auf. Der heiße Dampf entspannt die Fasern, entfernt Gerüche und glättet Knitterfalten im Handumdrehen. Ein Game-Changer für die Morgenroutine und auf Geschäftsreisen.


- Vielseitig für Büro und Freizeit
- Wirkt immer gepflegt, aber nie übertrieben
- Extrem bequem unter einem Sakko
Das Geheimnis? Ein hochwertiges Strickpolo aus Merinowolle oder einem Seide-Baumwoll-Gemisch. Es ist die eleganteste Alternative zum klassischen Hemd und verleiht jedem Outfit eine Prise italienische Lässigkeit.


Was tun, wenn der Dresscode „Smart Casual“ lautet?
Das ist die etwas schickere Variante von Business Casual. Hier lassen Sie die Jeans definitiv im Schrank und greifen stattdessen zur gut sitzenden Chino oder Flanellhose. Das T-Shirt wird durch ein Hemd (gerne auch mit dezentem Muster) ersetzt. Ein Sakko ist hier fast immer Pflicht. Es ist der perfekte Look für wichtige Meetings, bei denen ein Anzug aber übertrieben wäre.



Der richtige Mantel macht den Look komplett. Ein sportlicher Parka oder eine Daunenjacke passen selten zum Business Casual. Investieren Sie lieber in einen zeitlosen Kurzmantel aus Wolle, einen klassischen Trenchcoat (ideal für die Übergangszeit) oder einen eleganten Chesterfield. Marken wie Hackett London oder auch Massimo Dutti bieten hier oft ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis.


Laut einer Studie der Princeton University bilden sich Menschen innerhalb von nur 100 Millisekunden einen ersten Eindruck – allein auf Basis des Gesichts und der Erscheinung.
Ihre Kleidung ist dabei ein entscheidender Faktor, der unbewusst Signale über Ihre Kompetenz, Ihren Status und Ihre Sorgfalt sendet, noch bevor Sie das erste Wort gesagt haben. Eine bewusste Kleiderwahl ist also kein oberflächlicher Akt, sondern nonverbale Kommunikation.


Der Teufel steckt im Detail. Ein einfacher, aber wirkungsvoller Trick, um ein Sakko von der Stange aufzuwerten: Tauschen Sie die standardmäßigen Plastikknöpfe gegen hochwertige Horn- oder Perlmuttknöpfe aus. Das ist eine kleine Investition, die jeder gute Änderungsschneider für Sie erledigt und die dem Kleidungsstück sofort eine luxuriösere, individuellere Note verleiht.


Die Frage des Breaks: Wie eine Hose fallen sollte
No Break: Die Hose endet knapp über dem Schuh. Modern, scharf, aber nur mit schmalen Hosenformen stimmig.
Slight Break: Die Hose hat eine ganz leichte Falte, wenn sie auf den Schuh trifft. Der universelle Standard – immer korrekt und elegant.
Full Break: Die Hose hat eine deutliche Falte. Ein sehr klassischer, aber oft als altmodisch empfundener Look. Für Business Casual meist zu konservativ.
Für die meisten Männer ist der „Slight Break“ die sicherste und stilvollste Wahl.


Ein oft übersehenes, aber entscheidendes Element der Passform ist die Schulternaht des Sakkos. Sie sollte exakt dort enden, wo Ihre Schulter aufhört und der Arm beginnt. Sitzt sie weiter innen, spannt der Stoff. Steht sie über, wirkt das Sakko zu groß und lässt Sie schlampig aussehen – egal, wie teuer es war. Das ist der erste Punkt, den Sie in der Umkleidekabine prüfen sollten.


- Loafer: Der Inbegriff des smarten Slippers. Penny Loafer wirken preppy und intellektuell, Horsebit Loafer (à la Gucci) setzen ein modisches Statement. Sie passen perfekt zu Chinos und sogar zu dunklen Jeans.
- Derby: Ein robuster Klassiker mit offener Schnürung. Er wirkt etwas weniger formell als ein Oxford und ist unglaublich vielseitig. Ein brauner Wildleder-Derby ist vielleicht der ultimative Business-Casual-Schuh.



„Eleganz heißt nicht, ins Auge zu fallen, sondern im Gedächtnis zu bleiben.“ – Giorgio Armani
Dieses Zitat bringt die Essenz von gutem Business Casual auf den Punkt. Es geht nicht um laute Muster oder schrille Farben, sondern um eine harmonische, hochwertige und stimmige Erscheinung, die Selbstvertrauen und Kompetenz ausstrahlt.


Brauche ich ein T-Shirt unter dem Hemd?
Das ist Geschmackssache, aber wenn ja, dann bitte richtig. Ziel ist, dass man es nicht sieht. Wählen Sie ein T-Shirt mit einem tiefen V-Ausschnitt, damit es auch bei geöffnetem obersten Hemdknopf unsichtbar bleibt. Greifen Sie zu dünnen Stoffen und hautfarbenen oder hellgrauen Tönen – Weiß schimmert oft unvorteilhaft durch helle Hemden hindurch. Marken wie Schiesser oder Mey bieten hierfür spezielle „Invisible“ Modelle an.


Unterschätzen Sie nicht die Macht eines gut gepflegten Schuhs. Die Investition in Zedernholz-Schuhspanner ist unerlässlich. Sie ziehen die Feuchtigkeit aus dem Leder, glätten Gehfalten und erhalten die Form des Schuhs. Regelmäßiges Putzen und die Verwendung einer guten Schuhcreme (z.B. von Saphir) sorgen nicht nur für Glanz, sondern nähren das Leder und machen es langlebiger.


Fühlen Sie sich von Mustern eingeschüchtert? Beginnen Sie klein. Ein dezent kariertes Hemd (Vichy- oder Glencheck-Muster) unter einem einfarbigen Sakko ist ein zeitloser Klassiker. Oder halten Sie das Outfit schlicht und setzen Sie den Akzent mit einem Einstecktuch aus Seide mit einem interessanten Paisley- oder geometrischen Muster. Der Trick ist, nur ein auffälliges Muster pro Outfit zu wählen.


- Der Stoff fühlt sich leicht und luftig an.
- Es knittert kaum, selbst nach einem langen Tag.
- Es reguliert die Temperatur – wärmt bei Kühle, atmet bei Wärme.
Die Lösung? Ein Sakko oder eine Hose aus „Cool Wool“. Diese feine Merinowolle ist ein Ganzjahres-Wunderstoff und die Basis vieler hochwertiger Business-Kollektionen, zum Beispiel bei Anzugherstellern wie SuitSupply.


Budget-Tipp: Investieren Sie dort, wo es am meisten zählt. Ein hochwertiges Paar Schuhe und ein perfekt sitzendes Sakko sind das Fundament. Hier lohnt es sich, mehr auszugeben. Bei Hemden, Chinos und Pullovern finden Sie oft exzellente Qualität zu vernünftigen Preisen bei Marken wie Uniqlo (für Merinowolle und Supima-Baumwolle) oder Charles Tyrwhitt (für Hemden im Multi-Buy-Angebot).

Letztendlich ist der beste Stil immer authentisch. Kopieren Sie keine Looks eins zu eins aus Magazinen. Nutzen Sie die Regeln als Leitplanken, aber finden Sie Ihre eigene Interpretation von Business Casual. Vielleicht sind Sie der Typ für Chinos und Strickpolo, vielleicht bevorzugen Sie die Kombi aus dunkler Jeans und Sakko. Wenn Sie sich in Ihrer Kleidung wohl und selbstsicher fühlen, strahlen Sie das auch aus – und das ist das eigentliche Ziel.


