Kauf keinen Teppich, bevor du das gelesen hast: Der ehrliche Guide vom Profi
Der Teppich als stilvoller Gamechanger – entdecke 27 Designerstücke, die deinem Zuhause einen frischen Look verleihen!
In der Welt der Inneneinrichtung gibt es einen stillen Held: den Teppich. Unauffällig, ja, aber sein Einfluss ist gewaltig. Er verwandelt Räume, schafft Atmosphäre und erzählt Geschichten, die Worte nicht fassen können. Was, wenn dieser unscheinbare Bodenfreund der Schlüssel zu deinem nächsten Wohnwunder ist? Lass dich von unseren 27 Designer Teppichen inspirieren und erlebe, wie sie dein Zuhause in ein Kunstwerk verwandeln!
Ehrlich gesagt, in meiner Werkstatt sehe ich fast täglich das gleiche Problem. Da kommen Leute mit prächtigen Erbstücken, aber auch mit fast neuen Teppichen, bei denen sie unsicher sind, ob der Kauf eine gute Idee war. Die häufigste Frage ist immer: „Woran erkenne ich denn nun einen WIRKLICH guten Teppich?“ Die Antwort steht ganz sicher nicht auf dem Preisschild. Ein hoher Preis kann Qualität signalisieren, muss er aber nicht. Und ein günstiger Teppich ist nicht automatisch Schrott – man muss nur wissen, wofür er gedacht ist.
Inhaltsverzeichnis
Ich erinnere mich lebhaft an einen Kunden, der stolz einen sündhaft teuren „Designer-Teppich“ präsentierte. Nach nur zwei Jahren sah das gute Stück furchtbar aus. Die Fasern waren platt wie eine Flunder und an den Kanten löste sich die Verklebung. Der Haken? Er hatte einen handgetufteten Teppich gekauft und dachte, er hätte ein handgeknüpftes Kunstwerk erworben. Ein teurer Irrtum, der leider viel zu oft passiert.

Genau deshalb will ich hier mal aus dem Nähkästchen plaudern. Wenn du das Handwerk dahinter verstehst, kannst du selbst entscheiden, was für dich und dein Zuhause das Richtige ist.
Alles fängt bei der Faser an: Wolle, Seide oder doch Synthetik?
Das Material ist die Seele eines Teppichs. Es bestimmt, wie er sich anfühlt, wie lange er durchhält und wie viel Arbeit er dir macht. Und da ein Teppich ja meist eine Anschaffung für viele Jahre ist, solltest du hier genau hinschauen.
Naturfasern: Die ehrliche Haut
Schurwolle: Der unschlagbare Alleskönner
Ganz ehrlich: Wenn es ein Material gibt, das fast alles kann, dann ist es Schurwolle. Damit ist aber nicht irgendeine Wolle gemeint, sondern die von lebenden, gesunden Schafen. Besonders hochwertige Stücke setzen auf Hochlandwolle, weil deren Fasern länger und extrem robust sind.
- Der Geniestreich der Natur: Wollfasern sind von Natur aus gekräuselt. Das macht sie unglaublich elastisch. Trittst du auf einen guten Wollteppich, richten sich die Fasern einfach wieder auf. Bei billigem Material bleibt die Druckstelle für immer sichtbar.
- Selbstreinigend? Fast! Jede Faser ist von einer dünnen Schicht Wollfett (Lanolin) umgeben. Das ist ein natürlicher Schutzfilm. Schmutz dringt nicht so tief ein und ein verschüttetes Glas Wasser perlt erstmal ab. Das gibt dir wertvolle Sekunden, um zu reagieren.
- Der Raumklima-Puffer: Wolle kann eine Menge Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und langsam wieder abgeben. Das sorgt für ein spürbar besseres Raumklima.
Seide: Der pure Luxus
Ein Teppich aus reiner Seide ist natürlich der absolute Wahnsinn. Die Fasern sind superfein und trotzdem reißfest. Das Licht bricht sich darin so einzigartig, dass die Farben je nach Blickwinkel schimmern. Aber Achtung: Seide ist empfindlich und hat ihren Preis. Meistens wird sie daher nur für Akzente in einem Wollteppich genutzt. Ein echter Seidenteppich gehört nicht in den Flur, sondern an einen geschützten Ort – oder gleich als Kunstwerk an die Wand.

Baumwolle: Das stabile Fundament
In den meisten traditionell geknüpften Teppichen besteht das Grundgerüst – also die Fäden, auf die geknüpft wird – aus Baumwolle. Sie ist stabil, verzieht sich kaum und ist günstiger als Wolle. Für den sichtbaren Flor ist sie aber ungeeignet, weil sie Schmutz magisch anzieht und schnell plattgedrückt ist.
Synthetische Fasern: Eine Frage des Einsatzortes
Moderne Kunstfasern haben absolut ihre Berechtigung, man muss nur wissen, wofür. Denk an den typischen günstigen Teppich vom Discounter für 29,99 €. Das ist fast immer Polypropylen. Super für den Balkon oder den Hobbykeller, aber im Wohnzimmer? Da bilden sich schnell unschöne „Laufstraßen“, die sich nie wieder erholen.
- Polypropylen (PP): Günstig, wasserabweisend und farbecht. Aber null elastisch. Einmal platt, immer platt.
- Polyamid (Nylon): Deutlich robuster und elastischer. Wird oft für hochwertige Teppichböden in Hotels genutzt. Strapazierfähig, fühlt sich aber oft künstlich an.
- Polyester: Fühlt sich oft wunderbar weich an und hat einen tollen Glanz, ist aber leider nicht sehr widerstandsfähig und neigt zum Verfilzen.
Gut zu wissen: Achte bei Synthetik-Teppichen auf Prüfsiegel, die Schadstofffreiheit garantieren. Günstige Importe können manchmal einen fiesen chemischen Geruch verströmen, der Kopfschmerzen verursacht und das Raumklima belastet.

Handgeknüpft, getuftet, gewebt? Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Die Herstellung ist der größte Hebel für Preis und Haltbarkeit. Und genau hier passieren die meisten Fehlkäufe. Aber keine Sorge, wenn man weiß, worauf man achten muss, wird es ganz einfach.
Handgeknüpft: Die Königsklasse
Das ist ein echtes Kunstwerk, bei dem jeder einzelne Knoten von Hand um die Grundfäden geschlungen wird. Das dauert Monate, manchmal Jahre. Du bezahlst hier also für die Lebenszeit und das Können eines Menschen.
- Haltbarkeit: Ein Leben lang, oft sogar für Generationen. Ein echtes Erbstück.
- Preisklasse: Rechne für eine ordentliche Wohnzimmergröße (ca. 2x3m) mit mindestens 2.000 €, nach oben gibt es kaum Grenzen.
- Pflege: Überraschend unkompliziert im Alltag. Alle 5-10 Jahre braucht er eine professionelle Wäsche.
- Woran erkenne ich’s? Der ultimative Test: Dreh den Teppich um! Das Muster muss auf der Rückseite fast genauso klar und detailliert sein wie vorne. Jeder Knoten ist als kleiner Pixel erkennbar. Die Linien sind nicht 100% perfekt? Super, das ist das Siegel für echte Handarbeit!
Handgetuftet: Der große Bluff
Hier liegt das größte Missverständnis. „Handgemacht“ stimmt zwar, aber die Technik ist eine völlig andere. Mit einer Art Pistole wird das Garn von hinten durch ein Trägergewebe geschossen. Danach wird die Rückseite mit Latexkleber versiegelt, damit die Schlingen halten. Meist kommt dann noch ein Schutzstoff drüber.

- Haltbarkeit: Hängt komplett vom Kleber ab. Nach 5-10 Jahren wird dieser oft bröselig und löst sich auf. Der Teppich verliert seine Fasern. Kein Erbstück.
- Preisklasse: Deutlich günstiger. Du findest Stücke schon für wenige hundert Euro.
- Pflege: Schwierig. Eine nasse Profi-Reinigung ist oft unmöglich, da sich der Kleber auflösen kann.
- Woran erkenne ich’s? Wieder die Rückseite! Sie ist immer mit einem Stoff (meist Baumwolle oder Jute) abgedeckt. Das Muster ist auf der Rückseite absolut nicht erkennbar.
Maschinengewebt: Der ehrliche Alltagsheld
Moderne Webstühle produzieren präzise und langlebige Teppiche in hoher Geschwindigkeit. Das ist eine ehrliche und oft sehr gute Lösung für Familien oder Flure. Hier gibt es keine versteckten Mängel. Man bekommt eine definierte Qualität zu einem fairen Preis, oft von europäischen Herstellern.
- Haltbarkeit: Sehr gut, je nach Material 10-20 Jahre oder länger.
- Preisklasse: Breit gefächert. Gute Wollteppiche gibt es ab ca. 400-500 €, Synthetik-Varianten sind günstiger.
- Pflege: Meist sehr pflegeleicht.
- Woran erkenne ich’s? Die Rückseite ist super sauber und perfekt. Die Kanten sind maschinell gekettelt, alles ist extrem gleichmäßig.

Was kostet Qualität wirklich? Eine ehrliche Rechnung
Ein handgeknüpfter Wollteppich in der Größe 2×3 Meter kann keine 300 € kosten. Das ist physikalisch unmöglich. Rechnen wir mal kurz nach: Allein die hochwertige Wolle kostet mehrere hundert Euro. Ein geübter Knüpfer schafft am Tag vielleicht 7.000 Knoten. Für einen Teppich mit mittlerer Feinheit braucht er also fast ein ganzes Jahr. Dazu kommen Kosten für Design, Färben, Waschen und Transport.
Wenn dir also jemand ein solches Stück für einen Spottpreis anbietet, sollten die Alarmglocken schrillen. Ein unrealistisch niedriger Preis geht fast immer auf Kosten der Menschen, die ihn unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt haben.
Was bekommst du aber für ein kleineres Budget, sagen wir mal bis 300 €?
- Einen sehr guten, maschinengewebten Teppich aus Wolle oder Polyamid.
- Einen schicken, handgewebten Kelim. Das sind diese flachen Teppiche ohne Flor. Übrigens, ein Geheimtipp für den Essbereich: Stühle gleiten super drüber, und Krümel lassen sich leicht absaugen.
- Einen handgetufteten Teppich – jetzt kennst du ja die Vor- und Nachteile.
- Einen Glücksfund vom Flohmarkt, der aber vielleicht eine professionelle Reinigung braucht.

Deine Checkliste für den Teppichkauf
Okay, du stehst im Laden. Lass dich nicht blenden. Geh die Sache an wie ein Profi. Handy raus und los geht’s:
- Umdrehen! Das ist das A und O. Muster hinten sichtbar (geknüpft) oder alles verdeckt (getuftet)?
- Reingreifen! Fass tief in den Flor. Fühlt er sich dicht und fest an? Streich mal kräftig drüber. Es sollten keine ganzen Faserbüschel rauskommen.
- Riechen! Ein guter Wollteppich riecht neutral oder leicht nach Schaf. Ein stechender, chemischer Geruch ist ein klares Warnsignal.
- Kanten checken! Bei handgeknüpften Teppichen sind die seitlichen Kanten (die Schirasi) umwickelt und Teil der Konstruktion, nicht einfach angenäht. Die Fransen sind die Enden der Grundfäden.
- Verkäufer löchern! Woher kommt er? Welches Material? Welche Herstellungstechnik? Ein seriöser Händler hat darauf ehrliche Antworten.
- Vorsicht, Verkäufertricks! Lass dich nicht von der speziellen Beleuchtung im Laden täuschen, die Farben knalliger macht. Frag, ob du den Teppich ans Tageslicht halten darfst. Und wenn der Verkäufer Druck macht („Das Angebot gilt nur heute!“), ist das meist ein Zeichen, lieber noch eine Nacht drüber zu schlafen.

Pflegetipps, die Gold wert sind
Ein guter Teppich ist robust, aber nicht unsterblich. Mit der richtigen Pflege bleibt er ewig schön.
Der Flecken-Notfallkasten:
Das Wichtigste: SOFORT handeln! Bei einem Malheur nicht in Panik verfallen, sondern so vorgehen:
- Tupfen, nicht reiben! Flüssigkeiten mit einem sauberen, trockenen Tuch oder Küchenpapier aufsaugen. Reiben arbeitet den Fleck nur tiefer ein.
- Mineralwasser ist dein Freund. Bei den meisten Flecken (Kaffee, Saft) etwas kohlensäurehaltiges Mineralwasser draufträufeln, kurz wirken lassen und wieder abtupfen. Die Kohlensäure hilft, den Schmutz aus der Faser zu lösen.
- Was tun bei Rotwein? Viele schwören darauf, sofort Salz draufzustreuen, das die Flüssigkeit aufsaugt. Sei dabei aber vorsichtig. Im Zweifel lieber nur tupfen und dann einen Profi anrufen, bevor du mit Hausmitteln alles schlimmer machst. Ich habe schon Teppiche gesehen, die durch falsche Reiniger für immer ruiniert waren.
Die Routinepflege:
- Staubsaugen: Regelmäßig, aber bitte mit einer glatten Düse. Die rotierende Bürste eines modernen Staubsaugers kann die Fasern auf Dauer aufrauen und schädigen.
- Kleiner Profi-Tipp: Die Fransen sind nicht nur Deko! Es sind die Enden der Kettfäden. Sind sie kaputt, kann sich der ganze Teppich langsam auflösen. Also: NIEMALS mit dem Bürstsauger drüberfahren!
- Drehen: Alle sechs Monate um 180 Grad drehen. Das sorgt für gleichmäßige Abnutzung und verhindert, dass eine Seite von der Sonne ausbleicht.
- Profi-Wäsche: Gönn deinem Teppich alle 5 bis 10 Jahre eine professionelle Wäsche. Das ist keine chemische Reinigung, sondern eine echte Handwäsche mit pH-neutralen Seifen. Rechne hierfür je nach Größe und Verschmutzung mit 150 € bis 250 €. Klingt erstmal viel, rettet aber eine Investition von Tausenden von Euros.

Der unsichtbare Helfer: Die Teppichunterlage
Ich kann es nicht genug betonen: Eine gute Teppichunterlage ist die beste und günstigste Versicherung für deinen Teppich! Sie verhindert das Verrutschen (Sicherheit!) und wirkt wie ein Stoßdämpfer, was den Verschleiß massiv reduziert. Und ich meine eine GUTE! Rechne für eine ordentliche Vlies-Unterlage in 2x3m mit etwa 40 bis 70 Euro, erhältlich im Fachhandel oder gut sortierten Baumärkten. Finger weg von den superbilligen Gittermatten für 15 Euro – die können auf Dauer Weichmacher ausdünsten und deinen Parkettboden ruinieren.
Ein letztes Wort…
Ein Teppich ist so viel mehr als nur ein Bodenbelag. Er bringt Wärme, Charakter und eine Geschichte in dein Zuhause. Die Wahl des richtigen Stücks ist am Ende eine sehr persönliche Entscheidung. Aber sie sollte eine informierte sein.
Lass dich nicht von Marketing-Gerede und absurden Preisen blenden. Schau genau hin, fass die Materialien an und versteh das Handwerk dahinter. Ein Teppich, den du mit Wissen und Herz auswählst, wird dir für unzählige Jahre Freude bereiten. Ob er nun 200 € oder 10.000 € kostet, ist dann zweitrangig. Wichtig ist, dass er seinen Preis wert ist – für dich.

Bildergalerie zur Inspiration


Eine oft übersehene Heldin ist die Teppichunterlage. Sie ist weit mehr als nur eine rutschfeste Matte. Eine hochwertige Unterlage aus Filz oder Kautschuk schont nicht nur Ihren Boden vor Kratzern, sondern auch den Teppich selbst, indem sie den Abrieb von der Rückseite reduziert. Das Ergebnis: eine längere Lebensdauer, ein weicheres Trittgefühl und eine spürbar bessere Schalldämmung. Die kleine Mehrausgabe zahlt sich über die Jahre doppelt aus.

- Der ‚Insel-Teppich‘: Er ist zu klein für die Möbelgruppe, sodass nur der Couchtisch darauf Platz findet. Das wirkt verloren.
- Der ‚Fast-Wand-zu-Wand‘: Der Teppich endet nur wenige Zentimeter vor der Wand. Das staucht den Raum optisch. Besser: Mindestens 30-50 cm Abstand halten.
- Der ‚Möbelfüße-Fauxpas‘: Nur die vorderen Füße von Sofa und Sesseln stehen auf dem Teppich. Richtig verankert wirkt eine Sitzgruppe erst, wenn alle Möbelstücke komplett darauf Platz finden.

Wichtiger Punkt: Betrachten Sie einen Teppich nicht nur als Bodenbelag, sondern als die fünfte Wand eines Raumes. Seine Farbe und sein Muster haben die Macht, die gesamte Atmosphäre zu verändern – von ruhig und harmonisch mit sanften Erdtönen bis hin zu energiegeladen und extravagant mit kräftigen Farben und Mustern, wie sie etwa bei den Designs von ‚CC-Tapis‘ zu finden sind.

Wussten Sie, dass das GoodWeave-Siegel garantiert, dass für die Herstellung Ihres Teppichs keine Kinderarbeit eingesetzt wurde und soziale sowie ökologische Standards eingehalten werden?

Moderne Synthetikfasern haben ihr billiges Image längst abgelegt. Hochwertige Teppiche aus Polyamid (PA) oder Polypropylen (PP) sind heute eine ernstzunehmende Alternative, besonders in stark beanspruchten Bereichen.
- Extrem strapazierfähig: Ideal für Flure, Essbereiche oder Familien mit Kindern und Haustieren.
- Farbecht und pflegeleicht: Die Fasern sind durchgefärbt, was sie unempfindlich gegenüber Ausbleichen macht. Flecken lassen sich meist einfach entfernen.
- Für Allergiker geeignet: Synthetische Fasern bieten Hausstaubmilben keinen Nährboden.

Wann ist eine professionelle Teppichreinigung wirklich nötig?
Auch bei bester Pflege sammelt sich im Laufe der Zeit tiefsitzender Schmutz, Sand und Staub im Gewebe. Dieser wirkt wie Schmirgelpapier und zerstört die Fasern von innen. Eine professionelle Teppichwäsche (nicht nur eine oberflächliche chemische Reinigung!) entfernt diese Partikel und frischt die Farben wieder auf. Experten empfehlen, je nach Beanspruchung, alle 3 bis 5 Jahre eine solche Tiefenreinigung für hochwertige Stücke einzuplanen.

Jute: Weich und natürlich, mit einem rustikalen Charme. Jute ist relativ preiswert, aber auch feuchtigkeitsempfindlich und weniger abriebfest.
Sisal: Extrem robust, langlebig und widerstandsfähig. Die Fasern sind härter und rauer im Griff, was Sisalteppiche perfekt für stark frequentierte Bereiche wie den Eingang oder das Treppenhaus macht.
Empfehlung: Jute für gemütliche Zonen mit wenig Durchgangsverkehr, Sisal für die „Arbeitstiere“ im Haus.

Ein textiler Bodenbelag kann den Trittschall um bis zu 90 Prozent und den Raumschall um bis zu 50 Prozent reduzieren.
Das bedeutet konkret: Weniger Echo, eine gedämpftere Geräuschkulisse und eine insgesamt ruhigere, konzentriertere Atmosphäre. In minimalistisch eingerichteten Räumen mit vielen harten Oberflächen kann ein Teppich so zum entscheidenden Faktor für die Wohnqualität werden.

- Es verleiht einem Raum sofort mehr Tiefe und Textur.
- Es erlaubt, eine große, neutrale Basis mit einem kleineren, gemusterten Akzent-Teppich zu kombinieren.
- Es ist perfekt, um Zonen in einem offenen Wohnbereich zu definieren.
Das Geheimnis des Teppich-Layerings? Spielen Sie mit Kontrasten! Kombinieren Sie einen flachgewebten Jute-Teppich mit einem hochflorigen Wollteppich oder einen einfarbigen mit einem kühnen geometrischen Muster.

Der Hype um Berber-Teppiche, insbesondere die berühmten Beni Ourain aus Marokko, ist ungebrochen. Kein Wunder: Der dichte, weiche Flor aus cremefarbener Schurwolle und die einfachen, dunklen Rautenmuster passen sowohl in moderne, minimalistische Interieurs als auch in den gemütlichen Boho-Stil. Ein authentisches, handgeknüpftes Stück ist eine Investition in zeitlose Handwerkskunst, die Wärme und Charakter ausstrahlt.

Handgeknüpft: Jeder einzelne Knoten wird von Hand um die senkrechten Kettfäden geschlungen – ein extrem zeitaufwändiger Prozess, der ein langlebiges Unikat schafft. Die Rückseite sieht aus wie ein Spiegelbild der Vorderseite und die Fransen sind eine natürliche Fortsetzung der Kettfäden.
Handgetuftet: Wollbüschel werden mit einer Art „Tufting-Pistole“ durch ein Trägergewebe geschossen. Die Rückseite wird anschließend mit einer Latexbeschichtung oder einem zweiten Gewebe verklebt, um die Schlingen zu fixieren. Schneller und günstiger, aber nicht so haltbar.

Der größte Fehler: Einen empfindlichen Teppich aus Viskose oder Seide in den Eingangsbereich oder unter den Esstisch zu legen. Diese Materialien sind wunderschön und haben einen edlen Glanz, reagieren aber extrem empfindlich auf Feuchtigkeit und starke Reibung. Wasserflecken werden oft dauerhaft sichtbar und stark beanspruchte Stellen nutzen sich schnell ab. Solche Schätze gehören in den Wohn- oder Schlafbereich.

Eine einzige Wollfaser kann über 20.000 Mal gebogen werden, bevor sie bricht. Eine Kunstfaser wie Rayon (Viskose) schafft oft nur 75 Biegungen.
Diese erstaunliche Elastizität ist der Grund, warum sich ein hochwertiger Wollteppich nach dem Betreten wieder aufrichtet, während billigere Materialien platt und unansehnlich bleiben. Es ist ein eingebauter Schutz gegen Abnutzung, den nur die Natur bieten kann.

Die Form Ihres Teppichs ist ein mächtiges Design-Werkzeug. Sie sollte mit der Architektur des Raumes und der Form der Möbel korrespondieren.
- Runde Teppiche: Sie brechen starre Linien auf und schaffen eine weiche, einladende Insel. Perfekt unter einem runden Esstisch oder als spielerischer Akzent in einem quadratischen Raum.
- Läufer: Sie sind ideal, um lange, schmale Bereiche wie Flure oder Küchen zu betonen und die Laufrichtung zu weisen.
- Organische Formen: Asymmetrische oder nierenförmige Teppiche, wie sie von Marken wie ‚Jab Anstoetz‘ angeboten werden, sind ein starkes Statement und wirken wie Kunstwerke am Boden.

Darf ein Teppich auf eine Fußbodenheizung?
Ja, aber Vorsicht ist geboten! Der Teppich darf die Wärme nicht stauen. Achten Sie auf das Piktogramm „für Fußbodenheizung geeignet“. Generell gilt: Naturfasern wie Wolle leiten Wärme gut, solange der Teppich nicht zu dicht oder dick ist. Entscheidend ist oft die Rückseite: Gummierte oder stark verklebte Rücken können die Wärme blockieren oder sich durch die Hitze zersetzen. Flachgewebe wie Kelims sind meist eine sichere Wahl.

Der beste Tipp für’s Budget: Schauen Sie sich auf dem Markt für Vintage-Teppiche um. Ein gut erhaltener, handgeknüpfter Perser- oder Orientteppich aus den 60er- oder 70er-Jahren hat oft eine weitaus höhere Qualität als ein neuer Designerteppich zum gleichen Preis. Er hat bereits Charakter, eine Geschichte und kann bei guter Pflege sogar noch im Wert steigen.

Tencel™ Lyocell-Fasern werden aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz in einem umweltschonenden, geschlossenen Kreislaufverfahren hergestellt.
Dieses innovative Material ist die nachhaltige Antwort auf Seide und Viskose. Teppiche aus Tencel, wie sie etwa die Marke ‚Kymo‘ anbietet, haben einen luxuriösen, seidigen Glanz und fühlen sich unglaublich weich an. Sie sind eine exzellente Wahl für alle, die Design, Luxus und ökologisches Bewusstsein miteinander verbinden möchten.

- Entfernt Oberflächenschmutz, bevor er tief eindringt.
- Richtet die Fasern wieder auf und erhält das Volumen.
- Verhindert, dass Sand und Steinchen die Fasern wie Schmirgelpapier durchscheuern.
Das Geheimnis der Profis? Immer mit dem Strich des Flors saugen (streichen Sie mit der Hand darüber, um die Richtung zu fühlen) und bei Hochflorteppichen die ausfahrbare Bürste am Saugkopf einziehen, um die Fasern nicht auszureißen.

Ein Teppich kann der Anker sein, der ein ganzes Raumkonzept zusammenhält. In einem offenen Wohnbereich kann er die Sitzgruppe klar von Essplatz oder Küche abgrenzen und eine „Insel der Gemütlichkeit“ schaffen. Er verbindet einzelne Möbelstücke zu einer harmonischen Einheit und gibt dem Auge einen klaren Fokus. Ein kühnes Muster oder eine intensive Farbe kann dabei wie ein Kunstwerk für den Boden wirken und dem Raum Persönlichkeit verleihen.

- Mineralwasser mit Kohlensäure: Bei frischen Rotweinflecken auf Wolle vorsichtig auf den Fleck geben. Die Kohlensäure löst die Farbpartikel aus der Faser.
- Salz oder Backpulver: Bei Fettflecken sofort aufstreuen, kurz einwirken lassen und dann vorsichtig absaugen.
- Kaltes Wasser, niemals heißes: Bei den meisten Flecken tierischen oder pflanzlichen Ursprungs (z.B. Blut, Kakao) immer kaltes Wasser verwenden, da Wärme das Eiweiß gerinnen lässt und den Fleck fixiert.
- Immer tupfen, niemals reiben: Reiben arbeitet den Schmutz nur tiefer in die Faser ein und kann die Struktur des Teppichs beschädigen.

Was ist eigentlich ein Kelim?
Im Gegensatz zu einem geknüpften Teppich mit Flor ist ein Kelim ein Flachgewebe. Das Muster entsteht nicht durch aufstehende Knoten, sondern direkt beim Weben durch die farbigen Schussfäden. Das macht ihn dünner, leichter und meist beidseitig verwendbar. Ursprünglich von Nomadenvölkern in der Türkei, im Kaukasus und im Iran hergestellt, sind Kelims heute wegen ihrer grafischen Muster und leuchtenden Farben perfekt für einen modernen, unbeschwerten oder Boho-Einrichtungsstil.
Ein hochwertiger Teppich ist eine langfristige Anschaffung. Marken wie ‚Vorwerk‘ oder ‚Object Carpet‘ sind im Objektbereich für ihre extrem langlebigen und zertifizierten Produkte bekannt. Ihre Kollektionen für den Privatbereich profitieren von dieser Expertise. Achten Sie auf Gütesiegel wie den Blauen Engel, das OEKO-TEX-Siegel oder das GuT-Label (Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden), die Schadstofffreiheit und umweltfreundliche Produktion garantieren.




