Mehr als nur hell: Woran du eine richtig gute Lampe erkennst (und die meisten es nicht wissen)
Licht ist nicht nur Funktion, es ist Kunst! Entdecken Sie 29 Designerlampen, die jeden Raum in ein stilvolles Kunstwerk verwandeln.
„Helle Köpfe erleuchten die Dunkelheit“ – sagte einst ein berühmter Designer, der wusste, dass Licht mehr als nur Helligkeit ist. Es ist die Seele eines Raumes, ein Spiel aus Schatten und Farben, das Emotionen weckt und Atmosphären schafft. Tauchen Sie ein in die Welt der Designerlampen und lassen Sie sich von ihren extravaganten Formen und kreativen Ideen inspirieren, die selbst das schlichteste Zimmer in ein Meisterwerk verwandeln können.
Ich hab in meiner Karriere schon unzählige Wohnungen und Häuser von innen gesehen. Manche hatten diese „Wow“-Atmosphäre, andere wirkten einfach nur… naja, möbliert. Der Unterschied lag ehrlich gesagt selten an den teuren Designermöbeln. Meistens war es das Licht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Das Herz jeder Leuchte: Die Technik, die den Unterschied macht
- 2. Material & Handwerk: Warum eine gute Leuchte etwas wiegt
- 3. Dein Plan zum perfekten Licht: Mehr als nur eine Deckenlampe
- 4. Sicherheit geht vor: Darauf musst du unbedingt achten
- 5. Butter bei die Fische: Was bekommst du für dein Geld?
- Fazit: Klug in Licht investieren ist klug in Lebensqualität investieren
- Bildergalerie
Ich erinnere mich an ein Projekt in einem wunderschön sanierten Altbau. Alles war top, edler Holzboden, tolle Wandfarben – aber die Besitzerin war unglücklich. Der Raum wirkte flach, die Farben leblos. Die Ursache? Billige LED-Strahler aus dem Baumarkt, die ein fieses, kaltes Licht verbreiteten. Kaum hatten wir hochwertige Leuchten mit exzellenter Farbwiedergabe installiert, erwachte der Raum zum Leben. Plötzlich hatte das Holz eine warme Tiefe und die Wandfarbe Charakter.
Diese Erfahrung hat sich immer wieder bestätigt: Licht ist kein Accessoire, es ist ein Baustoff. Und genau deshalb frage ich dich: Hast du Lust auf ein kleines Experiment? Wenn du keine Zeit hast, den ganzen Artikel zu lesen, mach nur diese eine Sache: Kauf dir für deine liebste Leselampe eine einzige neue LED-Birne. Achte auf die Werte 2.700 Kelvin und einen CRI von über 90. Kostet vielleicht 10 bis 15 Euro. Schraub sie rein und schau dir den Unterschied an. Du wirst staunen. Versprochen. Für alle, die tiefer einsteigen wollen: Hier ist der komplette Guide, worauf es wirklich ankommt.

1. Das Herz jeder Leuchte: Die Technik, die den Unterschied macht
Bevor wir über schickes Design reden, müssen wir über das Licht selbst sprechen. Das ist die absolute Grundlage. Ein Laie kauft eine „Birne“, ein Profi wählt ein Leuchtmittel. Hier sind die entscheidenden Werte, die du kennen solltest.
Die Farbtemperatur (Kelvin): Gemütlichkeit auf Knopfdruck
Die Farbtemperatur, gemessen in Kelvin (K), bestimmt, ob Licht warm oder kalt wirkt. Eine Kerze flackert bei etwa 1.500 K, eine alte Glühbirne hatte gemütliche 2.700 K. Für Wohnräume ist alles zwischen 2.700 K und 3.000 K perfekt. Das ist das Licht, das wir als entspannend und wohnlich empfinden – das klassische Abendlicht.
Kleiner Tipp vom Profi: Sei vorsichtig mit allem über 4.000 K in Wohnräumen. Dieses „Neutralweiß“ kann im Büro oder in der Werkstatt die Konzentration fördern, im Wohnzimmer macht es aber unruhig und kann sogar deinen Schlafrhythmus stören. Ach ja, ein richtig cleveres Feature ist „Dim to Warm“. Beim Dimmen wird nicht nur die Helligkeit reduziert, sondern das Licht wird gleichzeitig wärmer, genau wie bei einer alten Glühbirne. Das kostet ein paar Euro mehr, aber der Effekt für die Atmosphäre ist unbezahlbar.

Der Farbwiedergabeindex (CRI): Die geheime Zutat für schöne Farben
Ganz ehrlich? Das hier ist der wichtigste Wert, den fast alle ignorieren. Der CRI (Color Rendering Index) gibt an, wie naturgetreu Farben unter künstlichem Licht aussehen. Der Maximalwert ist 100, was dem Sonnenlicht entspricht. Billige LEDs haben oft einen CRI von nur 80. Das klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Falsch. Der Unterschied ist gigantisch.
Stell dir das mal bildlich vor: Bei einem CRI von 80 sieht dein schönes Holzbett flach und leblos aus. Dein eigener Hautton im Spiegel? Eher fahl und kränklich. Die leckere Tomate im Salat? Wirkt irgendwie bräunlich und unappetitlich. Mit einem CRI von 90 oder mehr passiert die Magie: Die Maserung des Holzes bekommt plötzlich Tiefe, deine Haut sieht gesund aus und die Tomate leuchtet in einem satten Rot. Ein hoher CRI ist ein klares Qualitätsmerkmal und rechtfertigt absolut einen höheren Preis.
2. Material & Handwerk: Warum eine gute Leuchte etwas wiegt
Wenn die Lichttechnik stimmt, geht’s an die Haptik. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Fass doch mal im Laden eine Leuchte aus massivem Messing an. Spür das Gewicht. Klopf dagegen. Der Klang ist satt und tief. Und jetzt mach das Gleiche mit einer billigen Kopie aus messingfarben beschichtetem Blech. Fühlt sich leicht an, klingt hohl und blechern. Echtes Material altert in Würde, eine billige Beschichtung blättert irgendwann ab.

- Glas: Mundgeblasenes Glas aus traditionellen Manufakturen ist niemals 100% perfekt. Kleine Lufteinschlüsse sind keine Fehler, sondern ein Zeichen für Handarbeit. Die Lichtbrechung ist unvergleichlich weich und lebendig.
- Metall: Edelstahl, Messing oder Kupfer sind nicht nur teuer im Material, sondern auch in der Verarbeitung. Das braucht Können. Eine robuste Alternative ist gut pulverbeschichteter Stahl. Einfach lackiertes Dünnblech hingegen? Dellen und Kratzer sind vorprogrammiert.
- Stoff & Holz: Bei Stoffschirmen verraten die Qualität des Gewebes und saubere Nähte alles. Billige Stoffe vergilben schnell durch die Hitze. Bei Holzschirmen achte auf saubere Kanten – das ist ein Indiz für Sorgfalt.
Übrigens, ein kleiner Tipp zur Pflege: Echtes Messing niemals mit scharfen Reinigern putzen! Das zerstört die schöne Patina, die sich über die Zeit bildet. Ein weiches, trockenes Tuch reicht völlig aus.
3. Dein Plan zum perfekten Licht: Mehr als nur eine Deckenlampe
Die teuerste Leuchte am falschen Ort ist rausgeschmissenes Geld. Das Geheimnis wirklich gut beleuchteter Räume, das auch Innenarchitekten nutzen, ist die Arbeit mit verschiedenen Lichtebenen. So schaffst du Atmosphäre und Funktion gleichzeitig.

Dein Wohnzimmer in 3 Schritten – ein Mini-Tutorial
Nehmen wir mal ein typisches Wohnzimmer mit 20 Quadratmetern. So gehst du vor:
- Ebene 1: Die Grundbeleuchtung. Sie sorgt für Orientierung. Das können dimmbare Deckenspots sein oder eine schlichte, flächig leuchtende Deckenleuchte. Ziel sind hier etwa 2.000 Lumen insgesamt (100 lm/m²), die den Raum gleichmäßig und weich ausleuchten.
- Ebene 2: Das Zonenlicht. Das ist dein „Arbeitslicht“ für bestimmte Bereiche. Zum Beispiel eine schicke Pendelleuchte über dem Esstisch (ca. 800 Lumen, unbedingt mit hohem CRI!) oder eine gute Leseleuchte neben dem Sessel. Dieses Licht ist gezielt, heller und absolut blendfrei.
- Ebene 3: Das Akzentlicht. Das ist die Kür! Eine kleine Tischlampe auf einer Kommode, ein LED-Streifen hinter dem Fernseher für indirektes Licht oder ein kleiner Spot, der ein schönes Bild anstrahlt. Das schafft Tiefe und Gemütlichkeit.
Das Ganze steuerst du dann nicht über einen einzigen Schalter, sondern du komponierst dein Licht je nach Stimmung. Und genau hier kommen übrigens smarte Leuchtmittel ins Spiel. Die sind keine bloße Spielerei, sondern ein geniales Werkzeug, um genau diese Lichtebenen einfach per App oder Sprache zu steuern und zu dimmen. Aber Achtung: Auch bei smarten Lampen musst du auf die Lichtqualität (CRI!) achten!

Die Top 3 Licht-Sünden (und wie du sie vermeidest)
- Der „Alles-muss-hell“-Fehler: Eine einzige Deckenfunzel voll aufdrehen. Das Ergebnis ist eine Bahnhofshallen-Atmosphäre ohne jede Gemütlichkeit.
- Der „CRI-ist-mir-egal“-Fehler: Billig-LEDs kaufen und sich wundern, warum das Essen fad und die eigene Haut fahl aussieht.
- Der „Falscher-Dimmer“-Fehler: Irgendeinen Dimmer an eine LED-Lampe anschließen und sich über das Flacker-Konzert oder nerviges Summen ärgern. Hier gilt: Immer auf die Kompatibilität achten, die der Hersteller angibt!
4. Sicherheit geht vor: Darauf musst du unbedingt achten
Jetzt mal im Ernst: Bei Strom gibt es keine Kompromisse. Eine Leuchte muss sicher sein. Punkt. Gerade bei dubiosen Online-Schnäppchen sehe ich die größten Gefahren.
Prüfzeichen sind dein Freund
Schau auf die Verpackung oder die Leuchte selbst. Das CE-Zeichen muss drauf sein, ist aber nur eine Selbsterklärung des Herstellers. Wirklich aussagekräftig sind unabhängige Prüfzeichen wie das ENEC-Zeichen (für Europa) oder, der Goldstandard in Deutschland, das VDE-Zeichen. Diese garantieren, dass die Leuchte auf Herz und Nieren geprüft wurde.

Ich wurde mal zu einem Kunden gerufen, bei dem es verbrannt roch. Die Ursache war eine spottbillige Lampe aus dem Netz. Die Klemmen im Inneren waren locker, die Isolierung zu dünn – ein Kurzschluss war die Folge. Die 100 Euro Ersparnis hätten ihn fast die Wohnung gekostet.
Installation: Wann der Profi ran muss
Eine einfache Lampe am vorhandenen Anschluss auszutauschen, trauen sich viele zu. Die wichtigste Regel dabei: IMMER die Sicherung raus und mit einem zweipoligen Spannungsprüfer (kein Lügenstift!) prüfen, ob wirklich kein Strom mehr fließt!
Sobald es aber um neue Leitungen, die Montage schwerer Leuchter oder den Anschluss von Dimmern geht, ist das ein klarer Fall für den Elektriker. Und was kostet der Spaß? Rechne für den fachgerechten Austausch einer Lampe durch einen Profi mit etwa 80 bis 150 Euro. Das ist eine verdammt gute Investition in deine Sicherheit und oft günstiger als ein Wohnungsbrand, bei dem die Versicherung wegen unsachgemäßer Installation nicht zahlt.

5. Butter bei die Fische: Was bekommst du für dein Geld?
Reden wir über Preise. Es gibt nicht nur „billig“ und „teuer“, sondern sinnvolle Stufen für jeden Anspruch.
Im Bereich bis etwa 200 Euro findest du solide Basis-Leuchten. Oft aus Stahlblech oder Kunststoff, funktionales Design. Für den Keller oder die Abstellkammer absolut okay. Achte hier besonders auf die Prüfzeichen!
Zwischen 200 und 800 Euro beginnt die wirklich spannende Welt. Hier bekommst du bei etablierten Markenherstellern schon deutlich bessere Materialien, eine saubere Verarbeitung und vor allem eine viel bessere Lichttechnik. Du investierst in Langlebigkeit und ein Design, das dir auch in zehn Jahren noch gefällt. Hier lohnt sich der Gang in den gut sortierten Fachhandel.
Alles darüber hinaus ist die Oberklasse. Hier zahlst du für exklusive Materialien wie mundgeblasenes Glas oder massives Messing, für Handarbeit und oft für ein Kunstobjekt, das seinen Wert behält. Das ist Luxus, aber einer, der leuchtet.

Fazit: Klug in Licht investieren ist klug in Lebensqualität investieren
Eine gute Leuchte ist so viel mehr als nur ein hübsches Objekt. Sie ist eine Komposition aus kluger Technik, ehrlichen Materialien und sicherem Handwerk. Mein Rat ist daher ganz einfach: Kauf lieber eine Lampe weniger, aber dafür die richtige. Achte auf die inneren Werte – hohen CRI, passende Farbtemperatur und geprüfte Sicherheit.
Gutes Licht ist keine Ausgabe. Es ist eine der besten Investitionen, die du für dein Zuhause tätigen kannst. Denn es ist das, was aus einem Haus ein echtes Zuhause macht.
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„Licht schafft Atmosphäre und Gefühl und bestimmt den Ausdruck eines Raumes.“ – Le Corbusier

Der Lampenschirm-Effekt: Tauschen Sie einmal den Schirm Ihrer Tischleuchte aus. Ein heller Stoffschirm aus Leinen streut das Licht sanft und erzeugt eine weiche, diffuse Helligkeit. Ein dunkler, innen gold- oder kupferfarben beschichteter Schirm hingegen bündelt das Licht nach oben und unten und taucht die Umgebung in einen unglaublich warmen, fast magischen Schein. Ein kleiner Wechsel mit dramatischer Wirkung!

Was sind eigentlich „Lichtinseln“ und warum sind sie so wichtig?
Statt einen Raum mit einer einzigen Deckenleuchte auszuleuchten, arbeiten Profis mit Lichtinseln. Das sind Zonen, die durch verschiedene Leuchten definiert werden: eine Stehlampe neben dem Sessel, eine kleine Tischleuchte auf dem Sideboard, eine Pendelleuchte über dem Esstisch. Diese überlappenden Lichtkegel schaffen Tiefe, Gemütlichkeit und visuelle Ankerpunkte. Der Raum wirkt sofort strukturierter und einladender.

- Schafft eine intime, fokussierte Atmosphäre.
- Perfekt, um Kunstwerke oder Architekturelemente hervorzuheben.
- Verleiht dem Raum Tiefe und Struktur.
Das Geheimnis? Akzentbeleuchtung! Nutzen Sie kleine, gerichtete Spots oder schwenkbare Strahler, um gezielt Highlights zu setzen. So wird Ihre Beleuchtung von einer reinen Notwendigkeit zu einem bewussten Gestaltungselement.

Integrierte LED: Bietet oft ein schlankeres, minimalistischeres Design, da die Leuchte um die Lichtquelle herum entworfen wird. Die Lebensdauer ist mit 20.000 bis 50.000 Stunden extrem hoch.
Wechselbares Leuchtmittel: Bietet mehr Flexibilität. Sie können Farbtemperatur und Helligkeit einfach durch den Austausch der Birne anpassen und sind bei einem Defekt nicht gezwungen, die ganze Leuchte zu ersetzen.
Moderne, hochwertige Designerleuchten mit integrierten LEDs, wie z.B. von Occhio oder Artemide, sind jedoch auf maximale Langlebigkeit und konstante Lichtqualität ausgelegt.

Ein häufiger Fehler ist die alleinige Konzentration auf die Helligkeit (Lumen). Eine Lampe kann extrem hell sein, aber wenn der CRI-Wert (Farbwiedergabeindex) niedrig ist, wirken Farben verfälscht und unnatürlich. Ein teures Sofa in edlem Petrolgrün kann unter schlechtem Licht plötzlich schlammig und billig aussehen. Der im Artikel erwähnte CRI von über 90 ist daher kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für eine hochwertige Raumwirkung.

Wussten Sie, dass die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz die Produktivität um bis zu 15 % steigern kann?
Auch wenn es hier um Wohnräume geht, zeigt dies die enorme psychologische Wirkung von Licht. Eine gute Leseleuchte mit klarem, aber warmem Licht (ca. 3.000 K) hilft nicht nur beim Sehen, sondern fördert auch die Konzentration und beugt Ermüdung vor.

Denken Sie über die reine Funktion hinaus und betrachten Sie Ihre Lampe als Skulptur. Designer wie Ingo Maurer oder Tom Dixon schaffen Leuchten, die auch im ausgeschalteten Zustand ein Statement sind. Eine extravagante Lampe kann der zentrale Blickfang in einem ansonsten schlichten Raum sein und ihm Persönlichkeit und künstlerischen Ausdruck verleihen.

Der Feind des Komforts: Blendung. Eine Lampe ist nur dann gut, wenn man nicht direkt in die Lichtquelle blicken kann. Achten Sie auf Leuchten mit Diffusoren (mattiertes Glas, Stoffschirme) oder solche mit einer intelligenten Lichtlenkung, bei der das Licht indirekt abgegeben wird. Die legendäre „PH Artichoke“ von Louis Poulsen ist ein perfektes Beispiel: Ihre 72 „Blätter“ schirmen das Leuchtmittel komplett ab und verteilen das Licht absolut blendfrei im Raum.

Meine Wandfarbe sieht abends anders aus! Woran liegt’s?
Das ist der klassische Effekt eines schlechten Farbwiedergabeindex (CRI). Günstige LEDs sparen oft an den Phosphorschichten, die für ein volles Lichtspektrum nötig sind. Dadurch fehlen bestimmte Farbanteile im Licht. Ein komplexer Grauton mit subtilen Grün- oder Rotpigmenten kann dann plötzlich flach oder sogar in eine ganz andere Richtung kippen. Eine LED mit einem CRI von 95+, wie sie z.B. die Marke Soraa anbietet, gibt Farben fast so naturgetreu wieder wie Sonnenlicht.

Intelligente Beleuchtung ist weit mehr als eine Spielerei. Systeme wie Philips Hue oder Casambi ermöglichen es, Lichtszenen für verschiedene Stimmungen zu speichern.
- „Dinner“-Szene: Gedimmtes, warmes Licht (2.700 K) über dem Tisch, der Rest des Raumes tritt zurück.
- „Lese“-Szene: Helles, klares Licht (3.000 K) am Sessel, Umgebungslicht stark gedimmt.
- „TV“-Szene: Sanftes, indirektes Licht hinter dem Fernseher zur Entlastung der Augen.

Lichtfarbe und Materialien: Die Wirkung einer Leuchte hängt stark vom Material ab. Metall wie Messing oder Kupfer reflektiert das Licht und verleiht ihm einen warmen, fast goldenen Schimmer. Handgeschöpftes Papier oder Leinen, wie bei den Akari-Leuchten von Isamu Noguchi für Vitra, filtern das Licht und erzeugen eine sanfte, meditative Atmosphäre. Rauchglas tönt das Licht und sorgt für einen geheimnisvollen, gedämpften Effekt.

Nachhaltigkeit ist auch eine Frage der Qualität. Eine billige LED-Leuchte, die nach zwei Jahren kaputtgeht und im Müll landet, hat eine schlechtere Ökobilanz als eine hochwertige, vielleicht teurere Leuchte, die 20 Jahre hält und deren Komponenten austauschbar sind.

Direktes Licht: Ein Lichtstrahl, der direkt von der Quelle auf eine Fläche trifft, z.B. bei einem Spot über einem Bild. Erzeugt starke Kontraste und Schatten, ideal zur Akzentuierung.
Indirektes Licht: Das Licht wird an die Decke oder eine Wand geworfen und von dort in den Raum reflektiert. Das Ergebnis ist ein weiches, schattenarmes Grundlicht, das Räume größer und offener wirken lässt.
Die beste Lösung ist fast immer eine Kombination aus beidem.

Bevor Sie eine Stehlampe kaufen, prüfen Sie diese praktischen Details:
- Schalterposition: Ist er bequem vom Sessel aus erreichbar? Ein Fußschalter ist praktisch, aber nicht immer die beste Lösung.
- Kabellänge: Reicht das Kabel zur nächsten Steckdose, ohne unschöne Verlängerungen?
- Stabilität: Besonders bei hohen, schlanken Modellen wichtig. Ein schwerer Fuß sorgt für sicheren Stand.

Der „Dim to Warm“-Effekt: Dieses Feature, das im Artikel erwähnt wird, ist einer der größten Fortschritte bei LEDs. Es imitiert das Verhalten einer alten Glühlampe perfekt. Während Standard-LEDs beim Dimmen nur dunkler werden und ihre kühle Lichtfarbe behalten, wird „Dim to Warm“-Licht gleichzeitig wärmer – von 3.000 K bei voller Helligkeit bis hin zu kerzenlichtähnlichen 1.800 K bei niedrigster Stufe. Ideal für die Verwandlung vom funktionalen zum gemütlichen Licht.

Gutes Lichtdesign schätzt den Schatten genauso wie das Licht. Gezielt eingesetzte Schatten schaffen Konturen, heben Texturen hervor und verleihen einem Raum eine fast theatralische Tiefe. Eine einzelne, flächige Ausleuchtung ohne Schatten wirkt hingegen steril und langweilig. Eine Lampe mit einem durchbrochenen Schirm, wie z.B. die „Random Light“ von Moooi, spielt meisterhaft mit diesem Wechselspiel von Licht und Schatten.

Muss eine gute Lampe immer teuer sein?
Nicht unbedingt. Eine schlichte, günstige Leuchte von IKEA kann mit einem hochwertigen Leuchtmittel enorm aufgewertet werden. Investieren Sie die 15 Euro in eine LED-Birne mit hohem CRI (>90) und der passenden Farbtemperatur (2.700 K). Der Unterschied in der Lichtqualität wird das Erscheinungsbild Ihres Raumes stärker verändern als eine neue, teure Leuchte mit einer billigen Standardbirne.

- Sie nehmen keine Boden- oder Tischfläche weg.
- Sie können als Orientierungslicht in Fluren dienen.
- Sie rahmen Elemente wie Spiegel oder Betten perfekt ein.
Die Rede ist von Wandleuchten. Sie sind die oft übersehenen Helden des Lichtdesigns und schaffen eine besonders wohnliche, indirekte Beleuchtungsebene, die Räume sofort aufwertet.

Achten Sie auf den Abstrahlwinkel einer Leuchte. Ein enger Winkel (unter 30°) ist ideal, um ein einzelnes Objekt gezielt anzustrahlen (Spotlight). Ein breiter Winkel (über 90°) eignet sich für die allgemeine Raumbeleuchtung. Bei Pendelleuchten über einem Esstisch ist ein nach unten gerichteter Kegel ideal, der die Tischfläche erhellt, ohne die sitzenden Personen zu blenden.

Die Psychologie der Lichtfarbe: Die im Artikel empfohlene Farbtemperatur von 2.700 K für Wohnräume ist kein Zufall. Sie entspricht dem warmen Licht der untergehenden Sonne oder eines Lagerfeuers. Unser Körper ist seit Jahrtausenden darauf konditioniert, bei diesem Licht zur Ruhe zu kommen und das Schlafhormon Melatonin zu produzieren. Kaltweißes Licht (über 4.000 K) signalisiert hingegen Tageslicht und Aktivität.

Auch der Außenbereich verdient gutes Licht! Bei Außenleuchten ist die IP-Schutzart entscheidend. Sie besteht aus zwei Ziffern:
- Erste Ziffer (0-6): Schutz gegen Fremdkörper (Staub).
- Zweite Ziffer (0-9): Schutz gegen Wasser.
Für einen überdachten Bereich genügt oft IP44 (Schutz gegen Spritzwasser). Für ungeschützte Bereiche, die Regen ausgesetzt sind, ist mindestens IP65 (Schutz gegen Strahlwasser) empfehlenswert.
Lumen (lm) misst die Helligkeit einer Lichtquelle, Lux (lx) misst die Helligkeit, die auf einer Fläche ankommt.
Eine 800-Lumen-Birne kann einen Schreibtisch hell erleuchten (hoher Lux-Wert), aber in einer hohen Deckenleuchte den Boden kaum erhellen (niedriger Lux-Wert). Berücksichtigen Sie also nicht nur die Leistung der Birne, sondern auch den Abstand und die Richtung des Lichts zum Zielbereich.




