Dein Guide zum perfekten Kinder-Festkleid: So nähst du ein echtes Lieblingsstück
Kleine Prinzessinnen sind nicht nur Märchenfiguren – sie sind die Stars unseres Alltags! Entdecken Sie die zauberhafte Welt dieser kleinen Schönheiten.
„Die Zukunft der Mode liegt in den Händen der Kleinen.“ Könnte Coco Chanel das gesagt haben? Vielleicht. Aber was, wenn wir diese Worte auf die strahlenden Gesichter der kleinen Prinzessinnen unserer Zeit anwenden? In einer Welt, in der jede Farbe und jeder Stoff Geschichten erzählt, werfen wir einen Blick auf die zauberhafte Anmut und den unvergleichlichen Charme dieser kleinen Mädchen, die wie Engel durch unseren Alltag schweben.
Ganz ehrlich? In all den Jahren an der Nähmaschine habe ich unzählige Kleider gezaubert. Aber die, die mir wirklich am Herzen liegen, sind die für die ganz Kleinen. Ein Festkleid für ein Kind ist so viel mehr als nur Stoff und Faden. Es ist ein kleiner Begleiter für die ganz großen Momente – die Taufe, die Einschulung, der erste runde Geburtstag. Ein Stück, das Jahre später aus einer Kiste geholt wird und sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Inhaltsverzeichnis
- Das A und O: Die richtige Stoffwahl (und ein Anfängerfehler, den du vermeiden musst!)
- Der Bauplan: Schnittmuster und die perfekte Passform
- Handwerk im Detail: Nähtechniken, die den Unterschied machen
- Hilfe, es klappt nicht! Typische Pannen & schnelle Lösungen
- Sicherheit geht vor! Hier gibt es keine Kompromisse
- Für Fortgeschrittene: Techniken mit Wow-Effekt
- Ein realistischer Blick auf Zeit und Kosten
- Bildergalerie
Genau deshalb tut es mir in der Seele weh, wenn ich diese billigen Tüll-Ungetüme sehe, die nach einmal Tragen kaputtgehen und auf der Haut kratzen wie ein Scheuerschwamm. Auf der anderen Seite gibt es sündhaft teure Designerstücke, bei denen man vor allem für den Namen zahlt. Der wahre Wert, der liegt doch genau dazwischen: im ehrlichen Handwerk. In einem Kleid, bei dem du jeden Stich kontrollierst und jedes Material kennst. Lass uns gemeinsam genau so ein Kleid erschaffen – langlebig, sicher und so wunderschön, dass es zum absoluten Lieblingsteil wird.

Das A und O: Die richtige Stoffwahl (und ein Anfängerfehler, den du vermeiden musst!)
Bevor wir auch nur an den Schnitt denken, müssen wir über das Fundament sprechen: den Stoff. Und hier kommt direkt mein wichtigster Tipp, den so viele am Anfang übersehen. Ein Fehler, der mir früher (psst, nicht weitersagen) auch schon ein Projekt ruiniert hat.
Achtung: Immer, wirklich IMMER den Stoff vorwaschen! Gerade Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen können beim ersten Waschen eingehen. Stell dir vor, du nähst stundenlang ein perfektes Kleid, und nach der ersten Wäsche ist es eine Nummer zu klein. Katastrophe! Also, ab mit dem neuen Stoff in die Maschine, so wie du auch das fertige Kleid waschen würdest. Erst danach wird geschnitten.
Naturfasern sind (fast) immer die bessere Wahl
Kinderhaut ist super empfindlich. Synthetische Stoffe wie Polyester-Satin sehen vielleicht glänzend aus, sind aber null atmungsaktiv. Das Kind schwitzt, die Haut wird gereizt – kein schönes Gefühl. Deshalb greife ich am liebsten zu hochwertigen Naturfasern. Gute Qualität erkennst du oft am OEKO-TEX Standard 100 Siegel. Das garantiert, dass der Stoff schadstoffgeprüft ist, was bei Kinderkleidung für mich ein absolutes Muss ist.

- Baumwolle: Der unkomplizierte Alleskönner. Weich, robust und atmungsaktiv. Ein leichter Batist oder Voile ist perfekt für luftige Sommerkleider. Baumwollsatin hat einen edlen, dezenten Glanz und ist viel angenehmer als die Polyester-Variante. Preislich liegst du hier je nach Qualität meist zwischen 15 € und 25 € pro Meter.
- Leinen: Super für den Sommer, weil es kühlt, aber es knittert ordentlich. Das muss man mögen. Ein Leinen-Viskose-Gemisch ist da oft ein guter Kompromiss, weil es weicher fällt und weniger knittert.
- Seide: Der pure Luxus, aber auch eine kleine Diva in der Verarbeitung. Eher was für Fortgeschrittene und besondere Anlässe wie ein Taufkleid. Dupionseide hat einen tollen Stand, Seidensatin fällt traumhaft fließend.
Gute Stoffe mit Siegel findest du übrigens problemlos online, zum Beispiel bei Shops wie Stoffe.de oder Alles-für-Selbermacher, die eine riesige Auswahl haben.
Der Zauber von Tüll & Co. – aber richtig!
Klar, ein bisschen Volumen und Drama darf sein! Aber bitte nicht mit diesem steifen, kratzigen Billig-Tüll, der sich anfühlt wie ein Fliegengitter. Investiere lieber ein paar Euro mehr in weichen Softtüll (bekommst du für ca. 10-15 €/m). Der Unterschied ist gewaltig. Ganz wichtig: Tüll sollte niemals direkt die Haut berühren. Das Kleid braucht immer ein komplettes Futter aus einem weichen Stoff.

Der unsichtbare Held ist dabei das Futter. Viele sparen hier, aber das ist ein Fehler! Das Futter ist das, was das Kind fühlt. Es verdeckt kratzige Nähte und gibt dem Kleid Form. Nimm dafür immer einen leichten, weichen Baumwollstoff wie Batist. Selbst wenn das Oberkleid aus einem Synthetikstoff ist, macht ein Baumwollfutter den Tragekomfort um Welten besser.
Der Bauplan: Schnittmuster und die perfekte Passform
Ein gutes Schnittmuster führt dich sicher ans Ziel. Tolle, anfängerfreundliche Anleitungen gibt es auf vielen bekannten deutschen Schnittmuster-Plattformen und bei beliebten Labels online. Aber auch der beste Plan muss angepasst werden, vor allem bei Kindern, die ja ständig wachsen.
Der Zappelkind-Trick beim Maßnehmen: Vergiss das steife Stillstehen! Mach ein Spiel daraus oder – mein Geheimtipp – nimm einfach ein gut passendes T-Shirt des Kindes, leg es flach hin und miss dort den Brustumfang. Das ist oft viel genauer und stressfreier. Lass an der Taille immer ein paar Zentimeter extra „Wachstumsspielraum“.

Und jetzt kommt der vielleicht wichtigste Rat, den ich dir geben kann: Näh ein Probemodell! Ja, es kostet eine extra Stunde, aber diese Stunde kann dir Tage voller Frust (und teuren Stoff) retten. Nimm einen billigen Nesselstoff, schneide die Oberteil-Teile grob zu, hefte sie zusammen und probier es dem Kind an. Passt der Halsausschnitt? Kneift es unter den Armen? Hier kannst du alles korrigieren, ohne den schönen Stoff zu zerschneiden.
Handwerk im Detail: Nähtechniken, die den Unterschied machen
Der Unterschied zwischen „selbst gemacht“ und „meisterhaft gefertigt“ liegt im Detail. Und das fängt bei der richtigen Naht und dem passenden Werkzeug an.
Kleiner Tipp am Rande: Pass deine Nähnadel dem Stoff an! Für Baumwolle reicht eine Universalnadel der Stärke 80, aber für feine Stoffe wie Seide oder Voile solltest du unbedingt eine dünne Microtex-Nadel verwenden. Das verhindert fiese Löcher und Fadenrisse.
- Die Französische Naht: Mein absoluter Favorit für feine, ungefütterte Stoffe. Klingt kompliziert, ist es aber nicht! Dabei werden die Nahtzugaben komplett eingeschlossen, sodass von innen nichts kratzen kann. So geht’s: 1. Stoffe LINKS auf LINKS legen und mit einer schmalen Nahtzugabe (ca. 0,5 cm) zusammennähen. 2. Nahtzugabe knapp zurückschneiden, den Stoff wenden (jetzt liegt er rechts auf rechts) und bügeln. 3. Nochmals nähen, diesmal mit einer etwas breiteren Nahtzugabe (ca. 0,7-1 cm), sodass die erste Naht komplett eingeschlossen ist. Fertig! Super sauber, super professionell.
- Verschlüsse: Ein nahtverdeckter Reißverschluss im Rücken ist die eleganteste Lösung. Eine Knopfleiste mit elastischen Schlaufen sieht aber nicht nur süß aus, sondern gibt auch etwas Spielraum, wenn das Kind wächst.
- Der Saum: Bei runden Röcken ist ein Rollsaum (mit einem speziellen Nähfuß) die sauberste Lösung. Bei geraden Säumen an Baumwollkleidern liebe ich den Blindstich, weil man von außen keine Naht sieht.

Hilfe, es klappt nicht! Typische Pannen & schnelle Lösungen
Keine Sorge, auch Profis haben mal einen schlechten Tag. Hier sind ein paar typische Probleme und wie du sie löst:
- Problem: Der Stoff wellt sich am Ende des Reißverschlusses.
- Lösung: Du ziehst wahrscheinlich unbewusst am Stoff. Ganz wichtig: nicht ziehen! Bügle vorher ein dünnes Nahtband zur Verstärkung auf die Kante, das stabilisiert den Stoff.
- Problem: Die Naht am Tüllrock kratzt trotz Futter.
- Lösung: Fasse die Nahtzugabe innen zusätzlich mit einem weichen Schrägband aus Baumwoll-Batist ein. Das ist eine kleine extra Arbeit, aber ein Segen für empfindliche Haut.
- Problem: Die Maschine „frisst“ den Stoff am Nahtanfang.
- Lösung: Beginne nicht direkt an der Kante. Setze die Nadel ein paar Millimeter im Stoff an, nähe ein, zwei Stiche vorwärts, dann rückwärts zur Kante und dann normal weiter. Ein Stückchen Backpapier unter dem Nahtanfang kann auch helfen.
Sicherheit geht vor! Hier gibt es keine Kompromisse
Das ist der wichtigste Abschnitt überhaupt. Ein wunderschönes Kleid ist absolut wertlos, wenn es eine Gefahr für das Kind darstellt. Bitte nimm das ernst.

Kleinteile wie Knöpfe oder Perlen können sich lösen und zur Erstickungsgefahr werden. Wenn du sie verwendest, dann nur bei älteren Kindern und nähe sie bombenfest mit reißfestem Garn an. Mach immer den Ziehtest!
Ein absolutes No-Go sind lange Kordeln oder Bänder im Halsbereich. Sie stellen eine ernsthafte Strangulationsgefahr dar. Strenge europäische Sicherheitsnormen für Kinderkleidung verbieten das aus gutem Grund. Eine fest angenähte Schleife als Deko ist okay, aber niemals eine funktionale Kordel zum Binden am Hals.
Auch die Entflammbarkeit von leichten Stoffen wie Tüll ist ein Thema. Weise die Eltern immer darauf hin, dass das Kind in so einem Kleid Abstand zu offenen Flammen (Geburtstagskerzen!) halten muss. Das ist einfach gesunder Menschenverstand.
Für Fortgeschrittene: Techniken mit Wow-Effekt
Wenn du die Grundlagen draufhast, kannst du mit ein paar Kniffen echte Profi-Ergebnisse erzielen. Bei einem gefütterten Kleid kannst du zum Beispiel mit der sogenannten „Burrito-Methode“ alle Nähte an den Schultern und am Halsausschnitt verschwinden lassen. Dabei werden Oberstoff und Futter so clever zusammengenäht und gewendet, dass das Kleidungsstück von innen genauso sauber aussieht wie von außen. Das erfordert etwas räumliches Denken, aber das Ergebnis ist jeden Aufwand wert – Anleitungen dazu findest du online zuhauf.

Inspiration kann man sich auch bei traditioneller Festkleidung holen. Dort werden Oberteile oft mit Paspeln an den Nähten verstärkt, was für eine tolle Form und Stabilität sorgt. Oder es werden dekorative Miederhaken und Zierbänder statt funktionaler Kordeln verwendet. Solche Techniken kann man wunderbar auf moderne Kleider übertragen und ihnen eine ganz besondere, hochwertige Note verleihen.
Ein realistischer Blick auf Zeit und Kosten
Sei realistisch: So ein Kleid entsteht nicht an einem Nachmittag. Als geübte Hobbyschneiderin solltest du für ein gefüttertes Kleid mindestens 8-10 Stunden einplanen, Anfänger eher das Doppelte. Und das Probemodell kommt noch obendrauf!
Materialkosten für ein knielanges Kleid (Größe ca. 116) liegen schnell bei 50 bis 100 Euro, wenn du hochwertige Stoffe wählst. Das ist natürlich mehr als bei der Massenware von der Stange, aber du bekommst dafür ein sicheres, passgenaues und mit Liebe gemachtes Unikat. Und das, mein Freund, ist unbezahlbar.
Ich hoffe, dieser Einblick hilft dir bei deinem nächsten Projekt. Es geht um mehr als nur Nähen. Es ist ein wunderschönes Handwerk. Und jetzt? Trau dich! Dein nächstes Projekt? Probier doch mal die französische Naht an den Seitennähten aus. Du wirst den Unterschied lieben!

Bildergalerie


Wächst mein Kind nicht zu schnell aus dem Kleid heraus?
Das ist die häufigste Sorge! Der Trick liegt in mitwachsenden Designs. Integrieren Sie eine breite Saumzugabe von 5-7 cm, die Sie später herauslassen können. Verstellbare Träger zum Binden statt fester Nähte oder ein gesmokter, elastischer Brustbereich geben dem Kleid wertvolle zusätzliche Monate oder sogar Jahre Tragezeit.


- Glatter Fall: Perfekt für A-Linien-Kleider und schlichte Designs.
- Bestechend weich: Fühlt sich an wie eine zweite Haut, ideal unter kratzigeren Spitzen.
- Atmungsaktiv: Verhindert das Schwitzen unter mehreren Stofflagen.
Das Geheimnis? Ein Futterstoff aus reiner Viskose oder Bemberg-Cupro. Eine kleine Investition, die den Tragekomfort um ein Vielfaches erhöht.


Wussten Sie schon? Eine hochwertige Nähmaschinennadel, z.B. von Schmetz oder Organ, sollte nach spätestens 8 Stunden reiner Nähzeit gewechselt werden. Eine stumpfe oder verbogene Nadel kann feine Stoffe wie Seide oder Voile ruinieren, indem sie Fäden zieht oder Löcher hinterlässt.


Der Zauber der französischen Naht: Bei ungefütterten Kleidern aus leichten Stoffen ist dies die Königsdisziplin. Anstatt die Nahtzugaben einfach zu versäubern, werden sie elegant im Inneren der Naht selbst eingeschlossen. Das Ergebnis ist eine makellose, professionelle Innenseite, die nicht nur schön aussieht, sondern auch extrem haltbar ist und garantiert nicht auf der Haut scheuert.


Liberty London Tana Lawn: Ein feinfädiger, seidig-weicher Baumwollstoff, berühmt für seine detailreichen, floralen Drucke. Er ist leicht, aber blickdicht und fällt wunderschön. Ideal für ein Kleid mit Vintage-Flair.
Baumwollsatin: Etwas schwerer und mit einem dezenten, edlen Glanz. Perfekt für festlichere Anlässe, bei denen das Kleid etwas mehr Stand haben soll. Der Stoff knittert weniger als normale Baumwolle.
Beide sind exzellente Wahlen, die den Aufwand des Nähens rechtfertigen.


Für den ultimativen „Dreh-Faktor“, den Kinder so lieben, gibt es einen einfachen Trick: der Tellerrock. Statt gerader Stoffbahnen wird hier ein großer Kreis (oder Halbkreis) zugeschnitten. Das verbraucht zwar mehr Stoff, aber das Ergebnis ist ein Rock, der beim Drehen wunderschön aufschwingt und für leuchtende Augen sorgt. Schnittmuster dafür findet man oft unter dem Begriff „Circle Skirt“.


- Perlmuttknöpfe: Sie schimmern dezent und verleihen jedem Kleidungsstück einen Hauch von Luxus. Perfekt für einen klassischen Look.
- Überzogene Knöpfe: Nutzen Sie einen Rest des Kleiderstoffes, um die Knöpfe selbst zu beziehen. Das sorgt für eine harmonische, maßgeschneiderte Optik.
- Holzknöpfe: Ideal für Kleider aus Leinen oder rustikaler Baumwolle im angesagten „Cottagecore“-Stil.


Wichtiger Punkt: Ein Probeteil, auch „Nessel-Modell“ oder „Muslin“ genannt, ist kein Zeitverlust, sondern eine Abkürzung zum perfekten Ergebnis. Nähen Sie das Oberteil des Kleides zuerst aus einem günstigen Stoff (z.B. alter Bettwäsche). So können Sie die Passform an Brust und Schultern exakt anpassen, bevor Sie den teuren, schönen Stoff anschneiden. Das erspart Frust und Auftrennen.


Wie personalisiere ich das Kleid, um es einzigartig zu machen?
Schon kleine Details machen den großen Unterschied! Eine handgestickte Initiale des Kindes am Saum, ein farblich abgesetztes Paspelband entlang der Taillennaht oder ein Futterstoff mit einem überraschenden Muster (z.B. kleine Sterne oder Punkte), das nur beim Umziehen aufblitzt, sind liebevolle Geheimnisse, die das Kleid zu einem echten Unikat machen.


Der deutsche Textilhersteller Gütermann produziert jährlich über 1 Milliarde Kilometer Nähgarn – genug, um die Erde 25.000 Mal zu umwickeln.
Diese immense Erfahrung fließt in jedes Produkt. Investieren Sie in Qualitätsgarn wie den „Allesnäher“ von Gütermann. Er ist reißfest, farbecht und gleitet sanft durch die Maschine, was saubere Nähte garantiert und Maschinenprobleme minimiert.


Die Wahl des Verschlusses sollte kindgerecht sein. Ein langer Reißverschluss am Rücken ist elegant, aber für kleine Kinder oft schwer allein zu bedienen. Eine Knopfleiste mit wenigen, etwas größeren Knöpfen fördert die Selbstständigkeit. Am einfachsten sind seitliche Bänder oder ein dehnbarer, gesmokter Einsatz, der das An- und Ausziehen zum Kinderspiel macht.


Inspiration aus Frankreich: Marken wie Bonpoint oder Jacadi sind Meister des zeitlosen Kinder-Chics. Ihr Geheimnis? Reduzierte Silhouetten, hochwertige Materialien und eine subtile Farbpalette. Statt lauter Muster setzen sie auf Details wie Bubikragen, feine Biesen oder perfekt gebundene Schärpen. Ein Blick auf ihre Kollektionen liefert unzählige Ideen für ein edles, unaufgeregtes Festkleid.

- Verwenden Sie eine feine Microtex-Nadel (Stärke 60 oder 70).
- Legen Sie Seidenpapier unter und auf den Stoff, um ein Verrutschen zu verhindern. Es lässt sich nach dem Nähen leicht ausreißen.
- Verringern Sie die Stichlänge leicht für eine stabilere Naht.
- Stecken Sie Nadeln nur innerhalb der Nahtzugabe, um bleibende Löcher zu vermeiden.
So bändigen Sie selbst rutschige Stoffe wie Seide oder Viskose.


Tüll-Traum ohne Kratzen: Viele Kinder lieben Tüll, aber hassen das kratzige Gefühl auf der Haut. Der Kompromiss: Verwenden Sie den Tüll nur für eine äußere Lage des Rocks und füttern Sie den Rock komplett mit einem weichen Baumwoll-Batist. So erhält das Kleid das gewünschte Volumen und die Prinzessinnen-Optik, ohne den Tragekomfort zu beeinträchtigen.


„Die Eleganz eines Kleidungsstücks liegt in der Qualität seines Futters.“ – Hardy Amies, Hofschneider von Königin Elisabeth II.
Auch wenn man es von außen nicht sieht, macht ein gutes Futter den entscheidenden Unterschied. Es lässt das Kleid besser fallen, verhindert, dass es an Strumpfhosen „kleben“ bleibt und sorgt für ein luxuriöses Gefühl auf der Haut.


Fehler, den man vermeiden sollte: Ein zu komplexes Schnittmuster wählen. Ein Kleid mit Dutzenden Einzelteilen, komplizierten Abnähern und einem Futter mag beeindruckend aussehen, führt bei Anfängern aber schnell zu Frustration. Beginnen Sie mit einem einfachen A-Linien-Schnitt von bewährten Marken wie Fadenkäfer oder Klimperklein, die für ihre anfängerfreundlichen Anleitungen bekannt sind.


Verleihen Sie einem schlichten Kleid mit einem breiten Taillenband aus Samt oder Ripsband sofort eine festliche Note. Binden Sie es hinten zu einer großen, opulenten Schleife. Tipp: Schneiden Sie die Enden des Bandes schräg an und versiegeln Sie sie kurz mit der Flamme eines Feuerzeugs (nur bei Synthetikbändern!), um ein Ausfransen zu verhindern.


Was mache ich mit den Stoffresten?
Werfen Sie sie nicht weg! Selbst aus kleinen Stücken lassen sich wunderbare, passende Accessoires zaubern. Ein Haarband, eine kleine Schleifen-Brosche, ein Mini-Geldbeutel oder sogar ein Kleid für die Lieblingspuppe. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern rundet das gesamte Outfit perfekt ab.


Smocking: Mehr als nur Dekoration. Diese traditionelle Sticktechnik, bei der Stoff in feine Fältchen gelegt wird, ist wieder voll im Trend. Sie schafft nicht nur eine wunderschöne, plastische Textur, sondern verleiht dem Brust- oder Taillenbereich auch eine natürliche Elastizität. Ein gesmoktes Kleid passt sich dem Körper an und wächst eine Zeit lang mit.


Der richtige Faden: Die Investition in hochwertiges Garn ist unerlässlich. Billiges Garn kann schon in der Maschine reißen und sorgt für ungleichmäßige Stiche. Noch schlimmer: Es kann nach einigen Wäschen spröde werden und die Nähte des Kleides auflösen.
Der falsche Faden: Sparen Sie hier nicht am falschen Ende. Ein No-Name-Polyestergarn für wenige Cent kann die stundenlange Arbeit an einem schönen Stoff zunichtemachen.


- Komfortabel & Dehnbar: Ideal für aktive Kinder, die sich frei bewegen wollen.
- Pflegeleicht: Lässt sich meist unkompliziert waschen und bügeln.
- Schnell genäht: Jersey-Kleider kommen oft mit weniger Teilen aus und sind schneller fertig.
Das Geheimnis? Hochwertiger Baumwoll-Jersey mit einem kleinen Elasthan-Anteil und die Verwendung einer speziellen Jersey-Nadel mit Kugelspitze in der Nähmaschine.


Wichtiger Punkt: Das Bügeleisen ist Ihr bester Freund! Bügeln Sie nicht erst ganz am Ende, sondern nach jedem einzelnen Nähschritt. Jede Naht wird nach dem Nähen auseinandergebügelt. Das sorgt für flache, saubere Nähte und ein unendlich professionelleres Endergebnis. Dieser Zwischenschritt dauert nur Sekunden, macht aber einen riesigen Unterschied in der finalen Optik.


Tencel™ Lyocell, eine Faser aus nachhaltig bewirtschaftetem Eukalyptusholz, benötigt bei der Herstellung bis zu 20-mal weniger Wasser als Baumwolle.
Diese moderne Faser ist eine wunderbare, umweltfreundliche Alternative. Sie ist seidenweich, hypoallergen, sehr atmungsaktiv und fällt fließend – perfekt für ein elegantes und gleichzeitig nachhaltiges Festkleid.


Die Farbwahl beeinflusst die Stimmung. Zarte Pastelltöne wie Mint, Rosé oder Hellblau wirken unschuldig und klassisch. Kräftige Farben wie Koralle, Smaragdgrün oder Marineblau strahlen Selbstbewusstsein und Fröhlichkeit aus. Ein cremiges Elfenbein oder ein reines Weiß sind zeitlose Klassiker für besondere Zeremonien wie Taufen oder Hochzeiten.
Wie bewahre ich das Kleid als Erinnerungsstück auf?
Nach dem letzten Tragen das Kleid professionell reinigen lassen oder von Hand waschen. Lagern Sie es liegend in einer mit säurefreiem Seidenpapier ausgelegten Box, an einem dunklen, trockenen Ort. Hängend im Schrank kann es sich über die Jahre durch sein Eigengewicht verziehen. So wird aus dem Lieblingskleid ein wertvolles Familienerbstück.




