Wohnen mit Hand und Fuß: Ein Tischler verrät, was bei Feng Shui wirklich zählt

Entdecke, wie eine harmonisch eingerichtete Wohnung dein Leben verändern kann! Feng Shui ist mehr als nur Deko – es ist ein Lebensgefühl.

von Anna Müller

In meiner Werkstatt riecht es meistens nach frisch geschnittenem Holz und Leinöl. Als Tischlermeister stehe ich seit Ewigkeiten zwischen Sägeblättern und Hobelbänken und habe dabei unzählige Wohnungen und Häuser von innen gesehen. Und eines habe ich gelernt: Ein Raum ist so viel mehr als nur vier Wände. Er hat eine Atmosphäre, er atmet förmlich, und er beeinflusst uns jeden einzelnen Tag – ob wir’s merken oder nicht. Immer öfter kommen Leute zu mir, die nicht nur einen Schrank wollen, sondern ein Gefühl. Sie wollen sich zu Hause endlich wohlfühlen, Energie tanken, zur Ruhe kommen. Und dabei fällt oft das Wort „Feng Shui“.

Ganz ehrlich? Am Anfang war ich skeptisch. Ich bin Handwerker. Ich glaube an massive Eiche, an präzise gezinkte Verbindungen und an Oberflächen, die man einfach gerne anfasst. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass die alten Lehren aus dem Osten und mein Handwerk dasselbe Ziel verfolgen: einen harmonischen und gesunden Lebensraum für uns Menschen zu schaffen. Feng Shui ist für mich kein esoterischer Hokuspokus, sondern eher eine Art angewandte Raumpsychologie, die auf purer Beobachtung beruht. Es geht um den Fluss von Wegen, Licht und Luft. Es geht um Balance und um das richtige Material am richtigen Ort. Darum zeige ich dir hier, wie du diese Prinzipien praktisch anwenden kannst – ohne teuren Schnickschnack, aber mit solidem Handwerkerverstand.

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Das Fundament: Was wirklich dahintersteckt

Bevor wir auch nur ein Möbelstück verrücken, sollten wir kurz über die Grundlagen sprechen. Im Handwerk nennen wir das Materialkunde und Statik. Im Feng Shui sind es die Konzepte von Qi, Yin & Yang und den Fünf Elementen. Aber keine Sorge, das ist alles viel bodenständiger, als es klingt.

Qi ist kein Gespenst, sondern spürbare Energie

Ständig hört man von „Qi“, der Lebensenergie. Für einen Praktiker wie mich ist Qi aber etwas total Greifbares. Es ist die Summe aus allem, was in einem Raum passiert:

  • Die Luft: Kann die Luft frei zirkulieren oder steht sie muffig in einer Ecke? Eine gute Lüftung ist das A und O für ein gesundes Klima und verhindert Schimmel. Dafür gibt es sogar technische Bauvorschriften, und das aus gutem Grund. Gutes Qi ist also auch einfach nur gute, frische Luft.
  • Das Licht: Wo kommt Tageslicht hin? Gibt es dunkle Ecken, die dich runterziehen? Sonnenlicht ist durch keine Lampe der Welt zu ersetzen.
  • Die Wege: Wie läufst du durch dein Wohnzimmer? Fließen die Wege logisch oder musst du ständig einen Bogen um den Couchtisch machen? Blockierte Wege erzeugen unbewusst Stress. Das ist die Basis jeder guten Einrichtungsplanung.
  • Der Klang: Hallt es bei dir? Harte, glatte Flächen wie Glas oder Beton werfen den Schall zurück und machen einen Raum unruhig. Weiche Materialien wie Holz, Teppiche oder dicke Vorhänge schlucken den Schall und sorgen für eine angenehme Akustik. Das ist pures Qi-Management mit handwerklichen Mitteln.

Ein Raum mit gutem Qi ist also einfach ein Raum, in dem du frei atmen kannst, der gut beleuchtet ist und in dem du dich frei bewegen kannst. Keine Magie, sondern die Grundlage für Wohlbefinden.

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Yin & Yang: Das Spiel der Gegensätze

Dieses Prinzip kennt wirklich jeder. Es geht um Balance. In der Werkstatt ist es das Gleichgewicht zwischen roher Kraft und feiner Präzision. Im Wohnraum ist es das Zusammenspiel von Gegensätzen:

  • Hart (Yang) & Weich (Yin): Ein Raum nur aus Beton, Glas und Metall fühlt sich an wie ein Wartezimmer beim Amt. Kalt und abweisend. Andersherum wirkt ein Zimmer voller Plüsch, Teppiche und Samtvorhänge schnell erdrückend. Die Kunst liegt in der Mischung. Ein massiver Holztisch auf einem weichen Wollteppich? Perfekt.
  • Hell (Yang) & Dunkel (Yin): Ein komplett weißer Raum blendet fast und wirkt steril. Ein zu dunkler Raum ist deprimierend. Das Spiel mit hellen Wänden und dunklen Akzenten durch Möbel oder Bilder schafft Tiefe und Gemütlichkeit.
  • Hoch (Yang) & Niedrig (Yin): Ein hohes Bücherregal streckt den Raum, während ein niedriger Couchtisch zum Hinsetzen einlädt. Das sorgt für eine spannende Raumlandschaft.

Ich hab das mal auf die harte Tour gelernt. Für ein Projekt wollte ich ein Zimmer komplett mit dunklem, edlem Nussbaumholz täfeln. Sah auf dem Papier super aus. In der Realität war es eine drückende, dunkle Gruft. Da habe ich verstanden: Ohne einen hellen Ausgleich, ohne ein weiches Element, ist selbst das edelste Material nichts wert. Balance ist alles.

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Der Werkzeugkasten: Die Fünf Elemente praktisch genutzt

Die Fünf Elemente – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser – sind für mich wie ein Leitfaden für die Materialauswahl. Jedes Material hat eine andere Ausstrahlung und fühlt sich anders an.

Holz: Wachstum, Wärme und Stabilität

Holz ist mein Element. Es lebt, atmet und altert mit Würde. Im Feng Shui steht es für Wachstum und Vitalität. Aus meiner Sicht als Handwerker hat es unschlagbare Vorteile.

  • Gut für Hände und Augen: Die Maserung von Holz ist einzigartig. Eine geölte Oberfläche fühlt sich warm und lebendig an, ganz im Gegensatz zu kalter Kunststofffolie.
  • Reguliert das Raumklima: Offenporiges, geöltes Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das ist wie eine natürliche Klimaanlage. Lack versiegelt das Holz und nimmt ihm diese Fähigkeit. Deshalb bin ich ein Riesenfan von natürlichen Ölen und Wachsen, die du im Fachhandel oder gut sortierten Baumarkt bekommst. Ein Liter gutes Öl kostet zwar zwischen 20 € und 40 €, hält aber ewig und ist eine Wohltat für jedes Holzmöbel.
  • Wusstest du schon? Das Holz der Zirbe kann nachweislich die Herzfrequenz senken. Das ist keine Esoterik, sondern messbare Wissenschaft. Ein kleines Kissen mit Zirbenspänen im Schlafzimmer ist also eine echte Investition in deine Erholung.
  • Kleiner Tipp: Achte auf heimische Hölzer wie Eiche, Esche oder Kiefer mit FSC- oder PEFC-Siegel. Die sind nachhaltig und an unser Klima angepasst.
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Feuer: Energie durch Licht und Farbe

Feuer steht für Leidenschaft, Freude und Sichtbarkeit. Im Raum bedeutet das vor allem: Licht!

  • Licht ist mehr als eine Funzel: Eine einzelne Deckenleuchte macht hartes Licht und ungemütliche Schatten. Plane immer mit mehreren Lichtquellen: eine Grundbeleuchtung, eine Arbeitsleuchte (z.B. Leselampe) und Stimmungslicht (z.B. eine Lampe hinter der Pflanze).
  • Die richtige Farbtemperatur: Für Wohnräume empfehle ich warmweißes Licht (ca. 2.700 bis 3.300 Kelvin). Das steht auf der Verpackung. Kaltweißes Licht (über 5.000 K) ist super für die Werkstatt, macht im Wohnzimmer aber ungemütlich. Dimmbare LED-Birnen sind eine geniale Erfindung. Die kosten heute nur noch 10-20 € pro Stück und lassen sich jeder Stimmung anpassen.
  • Achtung, Kerzen! Offenes Feuer ist toll, aber brandgefährlich. Ich habe schon zu viele Brandschäden gesehen, die durch eine vergessene Kerze auf einem Holzregal entstanden sind. Also bitte: Kerzen immer auf eine feuerfeste Unterlage und niemals allein lassen!

Erde: Stabilität und Geborgenheit

Erde erdet uns. Sie steht für Sicherheit und unsere Mitte. In der Einrichtung sind das Materialien, die uns ein Gefühl von Festigkeit geben.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

  • Die Materialien: Keramik, Ton, Terrakotta oder auch ein schöner Lehmputz an der Wand. Lehmputz ist fantastisch, er reguliert die Luftfeuchtigkeit noch besser als Holz und schluckt sogar Gerüche.
  • Die Anwendung: Stabile Fliesen, schwere Tontöpfe für deine Pflanzen (geben viel besseren Halt als die dünnen Plastikdinger), Keramikgeschirr oder Textilien in Erdfarben wie Ocker, Braun oder Sand.

Metall: Klarheit, Ordnung und Struktur

Metall steht für Logik, Präzision und einen klaren Kopf. Im Wohnraum sorgt es für scharfe Akzente und Struktur.

  • Form und Funktion: Metall wird oft für filigrane Dinge wie Stuhlbeine oder dünne Regale genutzt. Es bringt Leichtigkeit. Runde Formen, wie ein runder Metalltisch, sind super, weil die Energie frei fließen kann.
  • Erste Hilfe bei zu viel Kühle: Hast du sehr viele Metall- und Glasmöbel und der Raum fühlt sich kalt an? Das ist ein typischer Fall von „Metall-Überdosis“. Die schnelle Abhilfe: Lege einen dicken Wollteppich unter den Tisch (Element Erde) und stell zwei große Zimmerpflanzen in die Ecken (Element Holz). Du wirst sofort spüren, wie der Raum wärmer und einladender wird.
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Wasser: Fluss, Kommunikation und Tiefe

Wasser steht für den Fluss des Lebens und für Emotionen. Im Raum wird es oft symbolisch dargestellt.

  • Echte Wasserobjekte: Ein Zimmerbrunnen kann toll sein. Aber Achtung: Billige Modelle aus dem Baumarkt für 30 € sind oft laut und werden zu Keimschleudern, wenn du sie nicht penibel reinigst. Das ist dann das Gegenteil von gutem Qi. Wenn schon, dann ein hochwertiges, leises System.
  • Symbolisches Wasser: Glas und Spiegel sind die einfachste Methode. Ein Spiegel lässt einen kleinen Raum größer wirken. Aber platziere ihn clever! Niemals direkt gegenüber der Eingangstür (wirft die Energie wieder raus) oder dem Bett (kann den Schlaf stören). Am besten ist es, wenn der Spiegel etwas Schönes reflektiert, z.B. das Grün vom Fenster gegenüber.
  • Formen und Farben: Fließende, wellige Formen und die Farben Blau und Schwarz gehören ebenfalls zum Wasser-Element.

Die Praxis: Konkrete Lösungen für typische Probleme

Theorie ist schön und gut, aber jetzt fliegen die Späne. Hier sind die Techniken und Tricks, die wirklich einen Unterschied machen – auch in „unmöglichen“ Wohnungen.

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Die Kommandoposition: Der sicherste Platz im Raum

Eines der wichtigsten Prinzipien, das auf purer Psychologie beruht. Wir wollen instinktiv unsere Umgebung im Blick haben. Das bedeutet, du sitzt oder liegst so, dass du die Tür sehen kannst, aber nicht direkt in einer Linie damit bist.

  • Dein Bett: Stell es an eine solide Wand ohne Fenster dahinter. Der Blick sollte frei zur Tür gehen. Das sorgt für einen tieferen Schlaf, weil dein Unterbewusstsein entspannen kann.
  • Dein Schreibtisch: Mit dem Rücken zur Tür zu sitzen, ist Stress pur. Dein Gehirn ist ständig im „Achtung, da könnte jemand kommen“-Modus. Wenn es nicht anders geht, stell einen kleinen Spiegel auf den Tisch, der dir zeigt, was hinter dir passiert. Ein einfacher Trick mit großer Wirkung!
  • Und wenn das Bett einfach nicht anders stehen kann? Das kenne ich aus vielen kleinen Wohnungen. Häng ein kleines, leichtes Mobile oder ein dezentes Windspiel zwischen Tür und Bett. Das bremst den „Energiezug“ symbolisch ab und schafft eine gefühlte Barriere.
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Problemzone Nr. 1: Der deutsche Schlauchflur

Ah, der lange, dunkle Flur. Ein Klassiker. Wie macht man aus diesem Tunnel einen einladenden Weg? Ganz einfach:

  1. Heller Läufer: Ein heller Teppichläufer auf dem Boden lenkt den Blick und lässt den Flur breiter wirken.
  2. Spiegel an die Längsseite: Häng einen großen Spiegel an eine der langen Wände. Das bricht die Tunnel-Optik auf. Aber denk dran: nicht gegenüber der Eingangstür!
  3. Gezielte Lichtspots: Weg mit der einen Funzel an der Decke! Mehrere kleine Wandleuchten oder Deckenspots, die Bilder oder eine schöne Garderobe anstrahlen, schaffen Lichtinseln und machen den Flur interessant.

Dein 15-Minuten-Start: Was du SOFORT tun kannst

Fühlst du dich jetzt erschlagen? Musst du nicht. Fang ganz klein an. Hier sind drei Dinge, die du in den nächsten 15 Minuten umsetzen kannst:

  1. Schaffe eine freie Fläche: Wähle EINE Oberfläche – einen Beistelltisch, eine Fensterbank, die Kommode im Flur. Räume ALLES weg. Wische sie sauber. Stell dann nur eine einzige Sache wieder hin, die du liebst: eine schöne Pflanze, ein Foto, eine einzelne Kerze. Atme durch und spüre den Unterschied.
  2. Entrümple die „Stolperfalle“: Was ist der eine Ort in deiner Wohnung, der dich am meisten nervt? Der Stuhl mit dem Kleiderhaufen? Die Ecke mit dem Altpapier? Nimm dir 15 Minuten und räume nur diesen einen Ort auf. Das befreit ungemein.
  3. Verbessere dein Licht: Tausche eine einzige Glühbirne in einer Lampe, die du oft nutzt, gegen eine dimmbare, warmweiße LED aus. Kostet dich 15 € und fünf Minuten Arbeit, aber verändert die Abendstimmung für die nächsten Jahre.
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Ein Wort zu Sicherheit und Kosten

Als Meister trage ich Verantwortung. Deshalb hier noch ein paar Klartext-Ansagen, die in Hochglanzmagazinen oft fehlen.

Gesundheit geht vor: Massivholz vs. Spanplatte

Viele billige Möbel dünsten ungesunde Stoffe aus. Das ist das genaue Gegenteil von gutem Qi. Der Klassiker ist der Vergleich zwischen Massivholz und Spanplatte. Spanplatten sind billig, ja. Aber sie werden oft mit Leimen hergestellt, die Formaldehyd ausdünsten können, besonders bei Billigware. Sie quellen bei Feuchtigkeit schnell auf und halten selten einen Umzug aus. Massivholz, am besten nur mit natürlichen Ölen oder Wachsen behandelt, ist eine ganz andere Liga. Es ist gesünder, extrem langlebig (das hält 50 Jahre und mehr), kann immer wieder abgeschliffen und repariert werden und verbessert sogar das Raumklima. Ja, es kostet mehr, aber es ist eine Investition, die sich über Jahrzehnte auszahlt. Achte auf Siegel wie den „Blauen Engel“, wenn du zu verarbeiteten Platten greifst.

Grenzen des Selbermachens: Wann der Profi ranmuss

Ich liebe es, wenn Leute selbst anpacken. Aber bitte kenne deine Grenzen. Finger weg von Elektrizität – das ist ein Job für den Elektromeister. Reiß niemals eine Wand ein, ohne einen Statiker zu fragen. Und auch bei Wasserinstallationen sollte ein Fachmann ran. Ein Wasserschaden ist ein Albtraum. Gutes Handwerk bedeutet auch zu wissen, was man NICHT kann.

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Fazit aus der Werkstatt

Am Ende des Tages bin ich überzeugt: Ein guter Raum entsteht, wo solides Handwerk, ehrliche Materialien und ein Gespür für menschliche Bedürfnisse zusammenkommen. Ob du das jetzt Feng Shui, Raumpsychologie oder einfach guten Geschmack nennst, ist doch völlig egal.

Es geht darum, ein Zuhause zu schaffen, das dir dient – das dich schützt, dich inspiriert und in dem du dich einfach nur tief und ehrlich wohlfühlst. Fang klein an. Stell deinen Schreibtisch um. Kauf dir eine schöne Pflanze für 30 Euro bei deinem Gärtner. Spür nach, was sich verändert. Du brauchst keinen teuren Berater, sondern deinen gesunden Menschenverstand, ein Auge für Balance und vielleicht mal den Rat eines guten Handwerkers, der sein Material liebt. Dein Zuhause ist der wichtigste Ort der Welt. Behandle es auch so.

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„Die ätherischen Öle der Zirbe können nachweislich die Herzfrequenz im Schlaf senken.“ – Joanneum Research, Österreich

Kein Wunder, dass Tischler dieses Holz für Schlafzimmermöbel lieben. Es ist der handfeste Beweis, dass das richtige Material nicht nur gut aussieht, sondern aktiv zu unserer Erholung beiträgt. Ein Bett aus massivem Zirbenholz ist also mehr als ein Möbelstück – es ist ein Werkzeug für besseren Schlaf.

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Der erste Eindruck zählt – auch für Ihr Zuhause. Der Eingangsbereich oder „Ming Tang“ ist entscheidend für den Energiefluss. Halten Sie ihn frei und einladend.

  • Weg mit den Stolperfallen: Ein Dutzend Schuhe, die den Weg blockieren? Das erzeugt unbewussten Stress, bevor Sie überhaupt richtig angekommen sind. Ein geschlossener Schuhschrank, vielleicht ein einfaches Modell wie „Hemnes“ von IKEA, schafft sofort Ordnung.
  • Einladendes Licht: Eine warme Lichtquelle (ca. 2700 Kelvin) sorgt für eine weiche, willkommene Atmosphäre.
  • Ein klarer Blick: Hängen Sie einen Spiegel so auf, dass er nicht direkt auf die Tür zeigt, sondern eine schöne Wand oder ein Bild reflektiert und so den Raum optisch erweitert.
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Mein Schreibtisch steht direkt vor einer Wand. Ist das wirklich so schlimm?

Aus Sicht der Raumpsychologie: Ja, ein wenig. Eine Wand vor Augen kann das Denken blockieren und ein Gefühl der Stagnation erzeugen. Die „Kommandoposition“ – mit dem Rücken zu einer schützenden Wand und freiem Blick in den Raum und zur Tür – ist ideal. Wenn das nicht geht, hilft ein einfacher Trick: Hängen Sie ein inspirierendes Landschaftsbild oder einen Spiegel über den Schreibtisch, um symbolisch die Sicht zu öffnen und die Energie wieder ins Fließen zu bringen.

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Die Kraft des Unvollkommenen: Perfektion kann steril wirken. Lassen Sie sich von der japanischen Wabi-Sabi-Ästhetik inspirieren, die Schönheit in der Unvollkommenheit und Vergänglichkeit findet. Eine handgefertigte Keramikschale mit einer kleinen Macke, die gealterte Patina eines Holztisches oder ein Leinensofa mit seinen natürlichen Knitterfalten – diese Dinge erzählen eine Geschichte und bringen eine authentische, geerdete Seele in den Raum.

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Massivholz geölt: Die Oberfläche atmet, die Haptik ist warm und natürlich. Öle wie die von Osmo oder Auro heben die Maserung hervor und lassen das Holz „leben“. Kleine Kratzer können oft einfach ausgeschliffen und nachgeölt werden. Der Duft ist natürlich, das Raumklima wird positiv beeinflusst.

Massivholz lackiert: Die Oberfläche ist versiegelt, extrem widerstandsfähig und pflegeleicht. Der Kontakt zum eigentlichen Holz geht jedoch verloren, die Haptik ist kühler, fast künstlich. Reparaturen sind aufwendiger und erfordern oft professionelle Hilfe.

Für ein sinnliches Zuhause ist geöltes Holz oft die harmonischere Wahl.

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  • Es schafft visuelle Ruhe.
  • Es verhindert, dass der Blick ständig abgelenkt wird.
  • Es fördert einen tieferen, erholsameren Schlaf.

Das Geheimnis? Spiegel aus dem Schlafzimmer zu entfernen oder sie zumindest nachts abzudecken. Im Feng Shui gelten Spiegel als „aktivierende“ Elemente, die die Energie im Raum zirkulieren lassen und so die für den Schlaf nötige Ruhe stören können.

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Farben sind mehr als nur Dekoration; sie sind Schwingung. Statt auf kurzlebige Trendfarben zu setzen, orientieren Sie sich an den Erdtönen der Natur. Ein sanftes Salbeigrün, ein warmes Sandbeige oder ein tiefes Terrakotta erden den Raum. Marken wie „Farrow & Ball“ oder „Little Greene“ bieten komplexe, auf natürlichen Pigmenten basierende Farben, die sich je nach Lichteinfall verändern und eine unvergleichliche Tiefe und Ruhe ausstrahlen.

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Die US-Umweltschutzbehörde EPA hat festgestellt, dass die Konzentration bestimmter Schadstoffe in Innenräumen oft 2- bis 5-mal höher ist als im Freien.

Das unterstreicht, was der Tischler über „gutes Qi“ und frische Luft sagt. Regelmäßiges Stoßlüften ist das A und O. Zusätzlich können luftreinigende Pflanzen wie Bogenhanf, Efeutute oder Grünlilie das Raumklima nachweislich verbessern und sind gleichzeitig ein belebendes „Holz“-Element für die Raumgestaltung.

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Achtung, Energiefalle: Ein häufiger Fehler ist, alle Möbelstücke starr an die Wände zu rücken. Dies lässt die Mitte des Raumes oft leer und leblos wirken und behindert einen harmonischen Energiefluss. Versuchen Sie, Ihre Sofas oder Sessel ein paar Zentimeter von der Wand abzurücken oder eine „Insel“ zu bilden. Selbst dieser kleine Abstand schafft Luft und lässt den Raum sofort großzügiger und kommunikativer wirken.

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  • Ein alter Holzbalken, gereinigt und als Regalbrett montiert.
  • Eine Gruppe von unterschiedlich hohen Holz-Kerzenständern auf einem Sideboard.
  • Große, markante Äste aus dem Wald in einer schlichten Bodenvase.
  • Schneidebretter aus schönem Oliven- oder Akazienholz, die in der Küche an die Wand gelehnt werden.
  • Ein Hocker aus Massivholz, der als Beistelltisch oder Pflanzenständer dient.
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Die „Kommandoposition“ ist einer der praktischsten Grundsätze des Feng Shui. Platzieren Sie Ihr Bett, Ihren Schreibtisch oder Ihren Lieblingssessel so, dass Sie mit einer soliden Wand im Rücken sitzen oder liegen und einen freien Blick auf die Tür haben (jedoch nicht direkt in einer Linie damit). Diese Position nährt unser Ur-Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle, reduziert unterbewussten Stress und erlaubt es Ihnen, sich wirklich zu entspannen und zu konzentrieren.

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Wie bringe ich das „Wasser“-Element ins Spiel, ohne einen Zimmerbrunnen aufzustellen?

Wasser steht für Fluss, Kommunikation und Reichtum. Es muss nicht immer plätschern. Dunkle, fließende Farben wie Nachtblau oder Anthrazit an einer Akzentwand können das Element repräsentieren. Auch Glasflächen (Vasen, Tische) oder Bilder von ruhigen Wasserlandschaften erfüllen diesen Zweck. Die asymmetrische, wellige Form einer Vase oder einer Schale kann ebenfalls das Gefühl von fließender Energie vermitteln – ganz ohne Geräusch und Wartung.

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„Licht ist die magische Zutat, die einen Raum zum Leben erweckt. Ohne sie ist jede Architektur tot.“ – I. M. Pei, Architekt

Dieser Gedanke ist das Herzstück des Feng Shui. Bevor Sie über Farben oder Möbel nachdenken, beobachten Sie den Weg der Sonne durch Ihr Zuhause. Halten Sie Fenster frei, nutzen Sie lichtdurchlässige Vorhänge statt schwerer Stores und setzen Sie Spiegel gezielt ein, um Tageslicht in dunklere Ecken zu lenken. Gutes Licht ist die Grundlage für gute Energie.

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Die Haptik eines Raumes wird oft unterschätzt. Schließen Sie einmal die Augen und fühlen Sie die Oberflächen. Ist der Sofabezug aus kratzigem Polyester oder weichem Leinen? Fühlt sich der Boden unter Ihren Füßen warm und geerdet an wie eine geölte Eichendiele oder kalt und hart? Natürliche Textilien wie Wolle, Leinen von Marken wie `Urbanara` oder `hessnatur` und echtes Holz schaffen eine sensorische Tiefe, die synthetische Materialien niemals erreichen können.

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Schluss mit Kabelsalat und blinkenden Standby-Lichtern im Schlafzimmer. Diese ständige elektrische „Verschmutzung“ kann den Schlaf stören. Eine einfache, handwerkliche Lösung: eine schöne Holzbox mit einer Aussparung auf der Rückseite, in der eine Mehrfachsteckdose versteckt wird. So können alle Geräte über Nacht geladen werden, ohne dass Kabel oder Lichter die Ruhezone optisch und energetisch stören.

Die sogenannte „Reichtumsecke“ (ausgehend vom Eingang die hinterste linke Ecke des Raumes oder der Wohnung) muss nicht mit chinesischen Münzen dekoriert werden. Interpretieren Sie das Thema modern: Platzieren Sie dort eine gesunde, üppige Pflanze mit runden Blättern (wie eine Pilea), ein Kunstwerk, das für Sie Fülle symbolisiert, oder ein besonderes Stück aus massivem Holz, das für Wachstum und Stabilität steht. Es geht um die Intention, nicht um den Kitsch.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.