Ein Löffel dieses Hausmittels schützt Rosen vor Pilzbefall

Mitten im Sommer, wenn Rosen in voller Pracht stehen, schlagen Pilzkrankheiten oft unbarmherzig zu. Schwarze Flecken, mehliger Belag oder faulende Knospen können die Freude schnell trüben. Bevor Sie jedoch zu chemischen Spritzmitteln greifen, werfen Sie einen Blick in Ihren Küchenschrank. Ein einfaches Hausmittel, das nur wenige Cent kostet, kann Ihre Rosen wirksam und umweltfreundlich schützen.
Das Geheimnis liegt in reinem Natron (Natriumhydrogencarbonat). Es ist eine bewährte, sanfte Methode, um Pilzsporen das Leben schwer zu machen. Wir zeigen Ihnen das exakte Rezept und wie Sie es richtig anwenden, um Ihre Rosen gesund durch die Saison zu bringen.
Das Rezept: Ihre biologische Spritzlösung
Die Wirkung der Lösung beruht auf einer einfachen pH-Wert-Veränderung. Natron schafft ein leicht alkalisches Milieu auf der Blattoberfläche, in dem Pilzsporen nicht keimen können. Für eine wirksame und pflanzenverträgliche Mischung brauchen Sie mehr als nur Pulver und Wasser. Jede Zutat hat eine wichtige Funktion:
- 1 Esslöffel reines Natron: Das ist der Wirkstoff. Wichtiger Hinweis: Verwenden Sie reines Natron (oft als „Kaiser Natron“ oder Speisenatron verkauft), nicht Backpulver. Backpulver enthält zusätzliche Säuerungs- und Trennmittel, die den Blättern schaden können.
- 1 Esslöffel Rapsöl oder Neemöl: Das Öl wirkt als Haftmittel. Es sorgt dafür, dass die Lösung an den Blättern haften bleibt und nicht beim ersten Windstoß oder leichten Nieselregen abgewaschen wird. Neemöl hat zusätzlich eine leicht schädlingsabwehrende Wirkung.
- 1 Teelöffel Kern- oder Schmierseife (Kaliseife): Dies ist der Emulgator. Er sorgt dafür, dass sich Öl und Wasser verbinden und eine stabile Lösung bilden. Verwenden Sie eine milde, biologisch abbaubare Seife ohne Duftstoffe.
- 2 Liter lauwarmes Wasser: Lauwarmes Wasser hilft, das Natron und die Seife schneller und vollständig aufzulösen.
Mischen Sie zuerst die Seife im lauwarmen Wasser, bis sie sich aufgelöst hat. Geben Sie dann das Natron und das Öl hinzu und schütteln Sie alles kräftig in einer Sprühflasche durch. Die Kosten für diese Menge liegen bei unter 50 Cent – unschlagbar günstig.
Die richtige Anwendung für gesunde Rosen

Die beste Wirkung erzielen Sie, wenn Sie die Lösung vorbeugend anwenden, bevor ein Befall sichtbar wird. Falsch angewendet kann die Lösung jedoch wirkungslos sein oder sogar Blätter verbrennen. Beachten Sie daher diese Profi-Tipps:
Der richtige Zeitpunkt: Sprühen Sie am besten an einem trockenen, bedeckten Morgen oder am späten Abend. Sprühen Sie niemals bei direkter Sonneneinstrahlung, da die Wassertropfen wie kleine Brenngläser wirken und die Blätter schädigen können. Beginnen Sie in Deutschland je nach Witterung ab Ende Mai oder Anfang Juni.
Die richtige Technik: Besprühen Sie die Rosen von allen Seiten, bis die Blätter tropfnass sind. Besonders wichtig ist die Behandlung der Blattunterseiten, da sich Pilzsporen dort oft zuerst ansiedeln. Wiederholen Sie die Anwendung etwa alle 7 bis 14 Tage und unbedingt nach jedem stärkeren Regenfall, da dieser die Schutzschicht abwäscht.
Häufige Fehler vermeiden: Machen Sie vor der ersten großflächigen Anwendung einen Test an einem einzelnen Blatt, um die Verträglichkeit zu prüfen. Eine zu hohe Konzentration an Natron kann die Blätter austrocknen.
Gegen diese Rosenkrankheiten hilft die Lösung

Die Natron-Mischung ist besonders wirksam gegen die drei häufigsten Pilzkrankheiten, die im feuchtwarmen deutschen Sommer auftreten:
- Sternrußtau (Diplocarpon rosae): Erkennbar an den typischen schwarzen Flecken mit fransigem Rand, die zu vorzeitigem Blattfall führen. Bei Befall sollten Sie die abgefallenen Blätter unbedingt im Hausmüll entsorgen, nicht auf dem Kompost.
- Echter Mehltau (Podosphaera pannosa): Zeigt sich als abwischbarer, weißer Belag auf Blättern, Trieben und Knospen. Die Natron-Lösung wirkt hier besonders gut.
- Grauschimmel (Botrytis cinerea): Befällt vor allem dichte Blüten bei feuchter Witterung und lässt sie von innen heraus faulen. Eine luftige Krone durch guten Schnitt beugt hier zusätzlich vor.
Vorbeugen ist der beste Schutz
Eine Spritzung ist eine gute Maßnahme, aber die Basis für gesunde Rosen legen Sie schon bei der Pflanzung und Pflege. Stärken Sie Ihre Pflanzen von Grund auf, um sie widerstandsfähiger zu machen.
Wählen Sie robuste Sorten: Achten Sie beim Kauf auf das ADR-Siegel. Diese Rosen wurden über Jahre an verschiedenen Standorten in Deutschland ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ihre Blattgesundheit getestet. Sorten wie ‚Aprikola‘ oder ‚Black Forest Rose‘ sind von Natur aus sehr widerstandsfähig.
Sorgen Sie für Luft: Ein sonniger, luftiger Standort ist die beste Prävention. Pflanzen Sie Rosen nicht zu dicht und sorgen Sie mit einem jährlichen Schnitt für eine lockere Krone, in der Blätter nach einem Regen schnell abtrocknen können.
Pflanzen stärken: Eine gelegentliche Spritzung mit Ackerschachtelhalm-Brühe stärkt die Zellwände der Blätter und macht es Pilzen schwerer, einzudringen. Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig – das gilt auch für Rosen.