Englisches Porzellan: Was es wirklich wert ist und wie du echte Schätze erkennst
Wussten Sie, dass englisches Porzellan nicht nur Geschirr, sondern Kunstwerke sind? Entdecken Sie die Schönheit in jeder Tasse!
Ein zärtliches Flüstern von feinem Porzellan schwebt durch einen Raum voller Erinnerungen. „Habe ich nicht einmal von einem Tee mit der Queen gehört?“ fragt sich der nostalgische Teeliebhaber. In dieser Bildergalerie entfaltet sich die Pracht des englischen Porzellans, das nicht nur den Tisch schmückt, sondern auch Geschichten erzählt. Lassen Sie sich von der Eleganz und dem Charme dieser zeitlosen Stücke verzaubern!
Ich arbeite seit Ewigkeiten mit Porzellan. Wenn ich heute ein Stück englisches Knochenporzellan in die Hand nehme, ist das immer noch ein besonderer Moment. Es fühlt sich fast federleicht an, beinahe zerbrechlich, und doch ist es erstaunlich robust. Hältst du es gegen eine Lampe, fängt es an, von innen heraus warm zu leuchten. Und dann dieser Klang… ein sanftes Schnippen mit dem Fingernagel, und es antwortet mit einem hellen, klaren „Ping“. Das ist kein Zufall, das ist die Melodie von besten Rohstoffen und purer Handwerkskunst.
Inhaltsverzeichnis
- Das Geheimnis liegt im Knochen: Was „Bone China“ so besonders macht
- Vom flüssigen Brei zum Schmuckstück: Ein Blick in die Werkstatt
- Was ein Stück wirklich kostet: Handarbeit, Marke und kleine Fehler
- Dein praktischer Guide: So erkennst du Qualität
- Die richtige Pflege: Damit die Freude ewig währt
- Mehr als nur Geschirr – eine Investition in Schönheit
- Bildergalerie
Viele Leute sehen aber nur den Preis. Warum kostet die eine Tasse 20 Euro und die andere, die fast gleich aussieht, plötzlich 200 Euro? Ganz ehrlich, das hat nichts mit cleverem Marketing zu tun. Die Antwort steckt im Material, in unzähligen Arbeitsschritten und in einem Wissen, das über Generationen weitergegeben wurde. Es ist der Unterschied zwischen Massenware und einem Stück beständiger Kultur. Komm mit, ich nehm dich mit in die Werkstatt und zeige dir, worauf es wirklich ankommt – damit du beim nächsten Mal auf dem Flohmarkt oder im Laden genau weißt, was du da in Händen hältst.

Das Geheimnis liegt im Knochen: Was „Bone China“ so besonders macht
Während man auf dem europäischen Festland lange am perfekten Hartporzellan tüftelte, gingen die Engländer einen ganz eigenen, cleveren Weg. Sie entwickelten das, was wir heute als „Bone China“ oder Knochenporzellan kennen. Und der Name verrät schon alles.
Die Grundmasse ist eigentlich klassisch:
- Kaolin: Eine superreine, weiße Tonerde. Sie ist quasi das Skelett und macht das Porzellan formbar.
- Feldspat: Das ist das Bindemittel. Im Ofen schmilzt es zu Glas und macht den Scherben bombenfest und dicht.
- Quarz: Sorgt für die nötige Stabilität, damit im Ofen nichts in sich zusammenfällt.
Der geniale Twist der Engländer war aber eine vierte Zutat:
- Knochenasche: Ja, richtig gelesen. Gereinigte und fein gemahlene Rinderknochenasche macht heute bis zu 50 % der Masse aus. Und dieses Zeug ist magisch! Es sorgt für diese unglaubliche Transluzenz – also das warme Leuchten im Gegenlicht. Gleichzeitig macht es das Porzellan extrem widerstandsfähig gegen Absplitterungen, obwohl es so dünn und zart wirkt. Und drittens verleiht es dem Porzellan diesen typischen, warmen Elfenbeinton, der sich vom oft kühleren, bläulichen Weiß des Hartporzellans unterscheidet.
Klingt super, oder? Der Haken: Diese Masse ist ziemlich zickig in der Verarbeitung und nicht so plastisch. Deshalb wird das meiste Knochenporzellan gegossen und nicht auf der Töpferscheibe gedreht. Aber das Ergebnis ist den Aufwand absolut wert.

Vom flüssigen Brei zum Schmuckstück: Ein Blick in die Werkstatt
Ein einziger Teller geht durch Dutzende Hände. Ein kleiner Fehler an einer Stelle, und die ganze Arbeit war umsonst. Ich hab meinen Lehrlingen immer gepredigt: Geduld und Präzision, Leute! Der Ofen verzeiht absolut nichts.
1. Die Formgebung
Der flüssige Porzellanbrei, der „Schlicker“, wird in Gipsformen gegossen. Der Gips saugt das Wasser auf, und an der Wand der Form bildet sich eine feste Schicht. Nach der richtigen Zeit wird der restliche Schlicker ausgekippt. Übrig bleibt die rohe Tasse oder Kanne. Henkel und Füße werden extra gegossen und dann von Hand mit etwas Schlicker angeklebt. Eine heikle Stelle! An einem billigen Stück kannst du diese Naht oft noch fühlen.
2. Der erste Brand (Schrühbrand)
Das getrocknete, „lederharte“ Stück ist super zerbrechlich. Jetzt kommt es bei rund 1.000 °C zum ersten Mal in den Ofen. Dabei wird es fest, bleibt aber noch porös – so ähnlich wie ein Keks. Daher auch der Name „Biskuitporzellan“. Diese Porosität ist wichtig, damit die Glasur im nächsten Schritt gut einziehen kann.

3. Das Glasieren
Nun werden die Biskuit-Teile in ein großes Becken mit flüssiger Glasur getaucht. Das erfordert echtes Fingerspitzengefühl. Zu kurz getaucht, ist die Schicht zu dünn. Zu lang, und die Glasur läuft im Ofen wie Rotz herunter. Danach muss der Bodenrand, der sogenannte Standring, peinlich genau saubergewischt werden. Sonst bäckt das Teil am Ofenboden fest. Ich erinnere mich mit Grauen an eine ganze Charge Teller, die wir wegschmeißen mussten, weil ein Azubi das vergessen hatte. Eine teure Lektion!
4. Der zweite Brand (Glattbrand)
Jetzt wird’s heiß! Bei bis zu 1.400 °C schmilzt die Glasur zu einer glatten, glänzenden Oberfläche, und der Scherben darunter wird komplett wasserdicht. Das ist der Moment, in dem die Magie passiert. Nach dem langsamen Abkühlen kommt das strahlend weiße Porzellan zum Vorschein.
5. Die Dekoration
Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen, auch preislich. Man unterscheidet grob zwei Arten:
- Unterglasur-Dekor: Die Farbe kommt vor dem Glasieren auf das poröse Biskuit-Teil. Das berühmteste Beispiel ist das traditionelle, kobaltblaue Muster. Weil die Farbe den brutalen Glattbrand aushalten muss, ist die Farbpalette sehr begrenzt. Der Riesen-Vorteil: Das Dekor ist unter der Glasur eingeschlossen und damit absolut spülmaschinenfest und für die Ewigkeit gemacht.
- Aufglasur-Dekor: Die meisten bunten Blümchen und edlen Goldränder werden auf das fertig glasierte Porzellan gemalt. Dafür braucht es einen dritten, sanfteren Brand bei etwa 800 °C. Hier sind unendlich viele Farben möglich, aber das Dekor liegt auf der Glasur. Das macht es empfindlicher. Aggressive Spülmittel und Besteckkratzer können ihm auf Dauer zusetzen. Besonders Gold ist da eine kleine Diva.

Was ein Stück wirklich kostet: Handarbeit, Marke und kleine Fehler
Okay, zurück zur 200-Euro-Tasse. Was rechtfertigt den Preis? Es ist eine Mischung aus mehreren Dingen.
Handarbeit vs. Maschine: Ein Blümchenmuster, das eine erfahrene Porzellanmalerin mit feinsten Pinselstrichen von Hand aufträgt, dauert Stunden. Das ist ein Unikat und hat seinen Preis. Ein maschinell gedrucktes Abziehbild (Decal) ist in Sekunden drauf. Das sieht man oft an der perfekten, aber irgendwie seelenlosen Wiederholung des Musters.
Aufwand des Dekors: Eine Tasse mit einem breiten, handgemalten Goldrand und fünf verschiedenen Farben braucht mehrere Brennvorgänge. Jeder Gang in den Ofen ist ein Risiko und kostet Zeit und Energie. Ein einfacher, gedruckter blauer Rand ist natürlich viel günstiger in der Herstellung.
Die Bodenmarke: Der Stempel unter dem Teller ist wie ein Ausweis. Die großen, traditionsreichen Manufakturen haben einen Ruf zu verlieren. Sie bürgen mit ihrem Namen für beste Rohstoffe und strenge Kontrollen. Eine Tasse von so einem Haus kostet daher mehr. Eine einzelne Tasse mit aufwendiger Handmalerei und Echtgold-Dekor von einem der großen Namen kann locker 150 bis 250 Euro kosten, während ein einfaches, aber hochwertiges Service für sechs Personen auch mal bei 800 bis über 2.000 Euro liegen kann.

Erste Wahl vs. Zweite Wahl („Seconds“): Und hier kommt der absolute Profi-Tipp, um an Schätze zu kommen! In den Manufakturen fallen immer wieder Stücke durch die Qualitätskontrolle, die als „Seconds“ verkauft werden. Das sind Teile mit winzigen Fehlern: ein klitzekleiner schwarzer Punkt in der Glasur (ein Aschepartikel aus dem Ofen), ein Muster, das einen Millimeter verrutscht ist, eine kaum sichtbare Unebenheit. Für den Hersteller nicht perfekt, für dich aber die Chance, echte Qualität für 30-70 % des Originalpreises zu bekommen. Du erkennst sie oft an einem kleinen Kratzer durch den Markenstempel am Boden. Diese Stücke findet man in den Werksverkäufen vor Ort, aber immer häufiger auch in speziellen Online-Outlets der Hersteller.
Dein praktischer Guide: So erkennst du Qualität
Egal ob Flohmarkt, Antiquitätenladen oder Werksverkauf – mit diesen Tests fällst du nicht auf Blender rein.
- Der Licht-Test: Probier’s mal aus! Nimm dein Handy, schalte die Taschenlampe an und halte sie hinter eine Tassenwand oder einen Teller. Gutes Knochenporzellan leuchtet richtig warm und gelblich durch. Hartporzellan ist viel dichter und blockt das Licht fast komplett. Steingut ist absolut lichtundurchlässig.
- Der Klang-Test: Schnippe mit dem Fingernagel sanft gegen den Rand. Ein hoher, klarer, fast singender Ton? Perfekt! Das ist ein Zeichen für einen dichten Scherben ohne Risse. Ein dumpfes „Pock“ kann auf einen unsichtbaren Haarriss hindeuten.
- Der Fühl-Test: Fahr mit den Fingern über die Oberfläche. Sie sollte sich seidig glatt anfühlen. Ganz wichtig: Fühle auch den Standring am Boden. Bei Qualitätsporzellan ist dieser poliert und glatt, damit er den Tisch nicht zerkratzt. Bei Billigware ist er oft rau wie Schmirgelpapier.
- Der Dekor-Check: Bei Handmalerei siehst du winzige Unregelmäßigkeiten und die Lebendigkeit der Pinselstriche. Ein Druck sieht unter der Lupe oft gerastert aus. Ich habe mal auf einem Flohmarkt eine einzelne Untertasse für 2 Euro mitgenommen, weil mich das handgemalte Veilchenmuster so angelacht hat. Später habe ich online recherchiert: Es war ein seltenes Stück von einer bekannten Manufaktur, Wert ca. 60 Euro. Manchmal muss man einfach genau hinsehen!
- Die Bodenmarke: Sie ist der Personalausweis. Eine saubere, klare Marke ist ein gutes Zeichen. Eine verschmierte, unleserliche oder gar falsch geschriebene Marke ist verdächtig. Um herauszufinden, was du da hast, gib mal „Porzellanmarken bestimmen“ in die Suchmaschine ein oder schau auf den großen Webseiten, die Ersatz-Geschirr für alte Serien verkaufen. Die haben oft riesige Datenbanken mit Bildern.

Die richtige Pflege: Damit die Freude ewig währt
Knochenporzellan ist robuster, als es aussieht, aber ein paar Regeln solltest du beachten.
Achtung, Thermoschock! Das ist der Feind Nr. 1. Gieße niemals kochendes Wasser direkt in eine eiskalte Teekanne. Wärme sie immer kurz mit warmem Wasser vor. Stell heiße Teile auch nie auf eine kalte Granit-Arbeitsplatte. Diese plötzlichen Temperaturunterschiede erzeugen Spannungen, die zu Rissen führen.
Die Reinigung: Handwäsche ist immer die sicherste Bank, besonders bei Dekoren mit Goldauflage. Ein weiches Tuch, lauwarmes Wasser, mildes Spüli – mehr braucht es nicht. In der Spülmaschine leiden die Farben und das Gold auf Dauer.
Kleiner Tipp zur Aufbewahrung: Wenn du Teller stapelst, leg einfach eine Papierserviette oder ein Stück Küchenrolle dazwischen. Das verhindert Kratzer im Dekor und an der Glasur.
Sicherheit bei alten Stücken: Bei sehr alten Stücken, vielleicht noch von den Urgroßeltern, ist etwas Vorsicht geboten. Damals wurden für leuchtende Farben wie Rot oder Orange manchmal Glasuren mit Blei oder Cadmium verwendet. Als Deko-Objekte sind sie wunderschön, aber täglich daraus essen oder sauren Zitronentee trinken, würde ich persönlich nicht.

Mehr als nur Geschirr – eine Investition in Schönheit
Ein Service aus englischem Knochenporzellan ist eben mehr als nur Geschirr. Es ist das Ergebnis von genialem Material, unzähligen Stunden Handarbeit und purem Herzblut. Der Preisunterschied ist kein Nepp, er spiegelt echte Qualität wider.
Wenn du das nächste Mal so ein Stück in der Hand hast, nimm dir einen Moment. Fühl das Gewicht, bewundere den warmen Glanz und denk an den langen Weg, den es hinter sich hat. Dann verstehst du seinen wahren Wert, und der lässt sich nicht in Euro messen.
Bildergalerie


Der Stempel verrät alles: Drehen Sie jedes Stück um! Der Bodenstempel, auch „Backstamp“ genannt, ist der Personalausweis Ihres Porzellans. Er verrät den Hersteller (z.B. Wedgwood, Royal Doulton, Aynsley), oft den Namen des Dekors und manchmal sogar das Herstellungsjahr. Ein sauberer, klarer Stempel ist ein erstes Indiz für Qualität. Fälschungen haben oft verschwommene oder fehlerhafte Stempel.

„Der Perfektionist Josiah Spode II finalisierte die Rezeptur für Knochenporzellan um 1799. Sein Ziel war es, die Transluzenz chinesischen Porzellans mit der Stärke von Weichporzellan zu vereinen.“
Diese von Spode etablierte Formel – rund 50 % Knochenasche, 25 % Kaolin und 25 % Feldspatgestein – wurde zum Goldstandard, den die meisten englischen Manufakturen übernahmen und der bis heute für die unverkennbare Qualität von „Bone China“ sorgt.


Ist englisches Porzellan wirklich spülmaschinenfest?
Eine heikle Frage! Modernes Bone China von Marken wie Wedgwood oder Villeroy & Boch ist oft für die Spülmaschine geeignet – aber im Schongang und mit mildem Reiniger. Bei älteren Stücken, insbesondere mit Gold- oder Platinrand oder handgemalten Details, ist Handwäsche jedoch Pflicht. Die aggressiven Salze und die Hitze würden die Dekore unwiederbringlich beschädigen. Im Zweifel gilt immer: von Hand mit lauwarmem Wasser spülen.

Vom Teller bis zur Teekanne gibt es ikonische Muster, die Geschichten erzählen. Einige der berühmtesten sind:
- Old Country Roses (Royal Albert): Das wohl meistverkaufte Tafelservice der Welt, bekannt für seine burgunderroten, rosa und gelben Rosen und den Rand aus 22-karätigem Gold.
- Blue Willow: Ein klassisches, oft blaues Transferdruck-Motiv, das eine romantische chinesische Legende darstellt.
- Jasperware (Wedgwood): Weniger ein Muster als ein Stil – unglasiertes, steinzeugartiges Porzellan in matten Farben (oft das berühmte „Wedgwood Blue“) mit weißen Reliefverzierungen.


- Ein Hauch von Luxus im Alltag
- Gesprächsstoff bei jedem Kaffeekränzchen
- Eine nachhaltige Wahl, die Generationen überdauert
Das Geheimnis? Mix & Match! Kombinieren Sie mutig verschiedene Muster und Epochen. Ein floraler Teller von Aynsley zu einer schlichten Tasse von Spode kann spannender wirken als ein komplettes, uniformes Service und erzählt Ihre ganz persönliche Geschichte.

Halten Sie eine Tasse aus echtem Bone China gegen eine Lichtquelle. Sie werden sehen, wie das Licht sanft durch das Material schimmert und ihm einen warmen, fast elfenbeinfarbenen Glanz verleiht. Diese charakteristische Transluzenz ist einer der sichersten und schnellsten Tests, um es von dickerem Steingut oder einfachem Hartporzellan zu unterscheiden. Ein magischer Moment, der die Qualität des Materials sichtbar macht.


Bone China: Enthält bis zu 50 % Knochenasche, was es extrem widerstandsfähig, leicht und transluzent macht. Der Farbton ist typischerweise ein warmes, cremiges Weiß.
Fine China: Enthält keine Knochenasche. Es ist ebenfalls ein hochwertiges Porzellan, aber oft etwas dicker und weniger durchscheinend als Bone China. Der Farbton tendiert zu einem kühleren, helleren Weiß.
Beide sind wunderbar, aber das „Leuchten“ ist das Markenzeichen von echtem Bone China.

Der englische Afternoon Tea ist mehr als nur eine Mahlzeit, er ist ein Ritual. Das richtige Porzellan ist dabei die Bühne für Scones, Sandwiches und feine Kuchen. Eine klassische Tee-Etage, auf der die Köstlichkeiten serviert werden, ist oft das Herzstück. Dazu gehören eine bauchige Teekanne, die die Wärme gut hält, zarte Tassen, die gut in der Hand liegen, und passende Milchkännchen und Zuckerdosen. Jedes Stück hat seine Funktion und trägt zur eleganten, entspannten Atmosphäre bei.

Wussten Sie schon? Das „Old Country Roses“-Muster von Royal Albert wurde 1962 eingeführt und hat sich seitdem über 150 Millionen Mal verkauft.
Dieser unglaubliche Erfolg macht es zum beliebtesten Bone-China-Muster aller Zeiten. Es verkörpert die Essenz des englischen Landhausstils und weckt bei vielen Menschen nostalgische Gefühle, was seine anhaltende Beliebtheit erklärt.


Aufgepasst beim Stöbern: Der Begriff „Factory Seconds“ bezeichnet Stücke, die mit kleinen, oft kaum sichtbaren Fehlern direkt ab Werk günstiger verkauft werden. Das kann ein winziger schwarzer Punkt in der Glasur, eine leicht unregelmäßige Goldkante oder eine kleine Farbabweichung sein. Für Sammler, die makellose Stücke suchen, ein No-Go. Für den täglichen Gebrauch oder den Start einer Sammlung sind sie jedoch eine fantastische und budgetfreundliche Option.

- Niemals scheuernde Schwämme oder aggressive Reiniger verwenden. Ein weiches Tuch genügt.
- Stapel Sie Teller immer mit einer Papierserviette oder einem Filzgleiter dazwischen, um Kratzer auf der Glasur und dem Dekor zu vermeiden.
- Tassen sollten nicht an den Henkeln aufgehängt werden, da dies auf Dauer zu Belastungsrissen führen kann. Stellen Sie sie lieber normal hin.


Der ultimative Fauxpas: Stecken Sie niemals Porzellan mit Gold-, Silber- oder Platinrändern in die Mikrowelle! Die Metallverzierungen können Funken schlagen, das Gerät beschädigen und das Dekor Ihres wertvollen Stücks für immer ruinieren. Es ist der schnellste Weg, ein Erbstück zu zerstören.

Wie datiert man ein antikes Stück?
Bei britischem Porzellan, das zwischen 1842 und 1883 hergestellt wurde, hilft ein kleines rautenförmiges Zeichen, der „British Registry Mark“. Diese Raute enthält Codes für den Tag, den Monat und das Jahr der Registrierung des Designs. Es gibt Online-Anleitungen, mit denen Sie diese Codes entschlüsseln und Ihr Stück auf den Tag genau datieren können – eine echte Detektivarbeit für Liebhaber!


Handgemalt: Jedes Stück ist ein Unikat mit minimalen Abweichungen. Die Pinselstriche sind oft unter einer Lupe erkennbar und verleihen dem Stück eine besondere Lebendigkeit. Deutlich teurer und seltener.
Transferware: Ein eingraviertes Muster wird von einer Kupferplatte auf ein spezielles Papier und dann auf das Porzellan übertragen. Ermöglicht komplexe, identische Dekore in Serie. Achten Sie auf eine feine Naht, an der die Enden des Papiers aufeinander trafen.
Beide Techniken haben ihren Charme, aber die Handmalerei gilt als die höchste Kunstform.

Die Vorstellung, englisches Porzellan sei altmodisch, ist längst überholt. Top-Designer bringen frischen Wind in die Traditionsmarken. Ein Paradebeispiel ist die Kooperation von Mode-Ikone Vera Wang mit Wedgwood. Ihre Kollektionen wie „Vera Wang Lace Gold“ oder „Grosgrain“ verbinden die klassische Eleganz von Bone China mit modernen, minimalistischen Linien und subtilen Dekoren. Das Ergebnis: Zeitloses Geschirr, das sowohl in einem modernen Loft als auch in einem klassischen Esszimmer eine exzellente Figur macht.


Manchmal ist der wahre Wert nicht in Geld zu messen. Ein Teeservice, das von der Großmutter geerbt wurde, erzählt Familiengeschichten. Jede kleine Absplitterung, jede leichte Verfärbung im Inneren der Teekanne ist eine Erinnerung an unzählige gemeinsame Momente, an Feste und Gespräche. Diese Stücke sind mehr als nur Geschirr – sie sind greifbare Verbindungen zu unserer Vergangenheit und werden zu unersetzlichen Schätzen, die mit Liebe gepflegt und weitergegeben werden.

„Die Rückkehr zu traditionellem Dekor, von geblümten Tapeten bis hin zu Chintz-Sofas, wird oft als ‚Grandmillennial‘-Stil bezeichnet. Englisches Porzellan ist ein zentrales Element dieses Trends.“ – House Beautiful Magazine
Jüngere Generationen entdecken die Schönheit und Nachhaltigkeit von Vintage-Geschirr wieder. Statt auf Massenware setzen sie auf Stücke mit Charakter und Geschichte, die dem gedeckten Tisch eine persönliche und charmante Note verleihen.

Werfen Sie Ihre Schätze nicht in eine dunkle Schublade! Zeigen Sie sie.
- An der Wand: Spezielle Wandtellerhalter machen aus schönen Tellern Kunstwerke. Gruppieren Sie verschiedene Größen und Muster für einen dynamischen Look.
- In der Vitrine: Ein Klassiker. Eine gute Beleuchtung hebt die Transluzenz und die feinen Details besonders hervor.
- Offene Regale: In der Küche oder im Esszimmer sorgen Stapel von Tassen und Tellern für einen gemütlichen, aber eleganten Landhaus-Look.


Was ist der Unterschied zwischen einer Tee- und einer Kaffeekanne?
Traditionell ist die Form der Schlüssel: Teekannen sind meist rund und gedrungen. Diese Form hilft, das Wasser länger heiß zu halten und den Teeblättern Raum zum Entfalten zu geben. Kaffeekannen hingegen sind typischerweise höher, schlanker und konischer geformt. Dieser Aufbau verhindert, dass der Kaffeesatz beim Einschenken in die Tasse gelangt.

- Flohmärkte und Antikmessen
- Lokale Wohltätigkeitsläden (Oxfam, etc.)
- Online-Plattformen wie eBay Kleinanzeigen oder Etsy
- Spezialisierte Auktionshäuser
Der beste Tipp? Gehen Sie regelmäßig und mit offenen Augen. Die besten Funde macht man oft dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Und handeln gehört auf dem Flohmarkt natürlich dazu!


Die frühen englischen Manufakturen wie Worcester oder Chelsea waren stark von der „Chinoiserie“ beeinflusst – der europäischen Interpretation chinesischer Kunst. Anstatt die Motive exakt zu kopieren, erschufen sie eine romantische Fantasiewelt. Typische Elemente waren kunstvolle Pagoden, langgezogene Brücken, exotische Vögel und Menschen in fantasievollen Gewändern, oft in einem kobaltblauen Dekor, das an das berühmte Ming-Porzellan erinnern sollte.

- Sofort ein komplettes Set
- Perfekt für eine kleine Kaffeerunde
- Der ideale Start für eine Sammlung
Die Rede ist vom „Trio“. Dieses klassische Set besteht aus einer Tasse, der passenden Untertasse und einem kleinen Kuchenteller. Für Sammler ist es oft der erste Schritt, um ein Gefühl für ein bestimmtes Muster oder eine Marke zu bekommen, ohne sofort in ein ganzes Service investieren zu müssen.


Ein einzelner handgemalter Teller von einer Premium-Manufaktur wie Royal Worcester kann bis zu 15 verschiedene Farbaufträge erfordern, wobei nach jeder Farbe ein erneuter Brand im Ofen notwendig ist.

Englisches Bone China: Charakterisiert durch seinen hohen Anteil an Knochenasche, was es warmweiß, transluzent und sehr schlagfest macht. Es fühlt sich zart und leicht an.
Deutsches Hartporzellan (z.B. Meissen): Besteht klassisch aus Kaolin, Feldspat und Quarz und wird bei extrem hohen Temperaturen gebrannt. Das Ergebnis ist ein sehr hartes, widerstandsfähiges Porzellan mit einem oft kühleren, leicht bläulichen Weißton.
Zwei unterschiedliche Philosophien, die beide zu Porzellan von Weltklasse führen.
Der goldene Rand vieler Tassen und Teller ist oft echtes, hochkarätiges Gold. Es wird in flüssiger Form mit einem feinen Pinsel von Hand aufgetragen. Nach dem Brennen erscheint es zunächst matt und muss dann von Hand mit Achat oder Sand poliert werden, um seinen charakteristischen Glanz zu erhalten. Ein aufwendiger Prozess, der den Luxus und Wert dieser Stücke unterstreicht.




