Gardinen-Guide für dein Wohnzimmer: So findest du den perfekten Vorhang (ohne verrückt zu werden)
Gardinen sind mehr als nur ein Fensterschmuck – sie sind die geheime Zutat für ein harmonisches Wohnzimmer. Entdecken Sie kreative Ideen!
„Ich habe die Vorhänge für mein Wohnzimmer ausgewählt, als wäre ich ein Maler, der die letzte Farbe auf die Leinwand bringt.“ So könnte ein Künstler über die Bedeutung von Gardinen sprechen. Sie sind nicht nur dekorative Elemente, sondern auch emotionale Ausdrucksformen, die den Raum zum Leben erwecken.
Hey, schön, dass du hier bist! Wenn du gerade vor deinem nackten Wohnzimmerfenster stehst und dich fragst, wie du das Thema Gardinen angehen sollst, ohne ein Vermögen auszugeben oder einen Nervenzusammenbruch zu erleiden – dann bist du hier goldrichtig. Ich hab im Laufe der Jahre unzählige Fenster eingekleidet, vom Altbau mit schiefen Stuckdecken bis zum supermodernen Loft. Eines kann ich dir versprechen: Eine Gardine ist so viel mehr als nur ein Stück Stoff. Sie ist quasi die Seele deines Fensters. Sie zaubert Licht, schafft Gemütlichkeit und entscheidet darüber, ob ein Raum einfach nur ein Zimmer oder ein richtiges Zuhause ist.
Inhaltsverzeichnis
Viele schauen nur auf den Preis. Klar, ein Fertigvorhang für 29,99 € ist verlockend. Aber oft ist das am falschen Ende gespart. Der Unterschied zwischen „ganz okay“ und „wow, sieht das toll aus“ liegt im Detail, im Wissen und im Handwerk. Lass uns mal ganz ohne Verkäufer-Gequatsche draufschauen, was eine gute Gardine wirklich ausmacht. Betrachte mich einfach als deinen Kumpel, der sich damit auskennt und sein Wissen teilt.

Mehr als Deko: Was deine Gardine alles können muss
Bevor wir über Stoffe und Farben reden, müssen wir kurz über die inneren Werte sprechen. Ja, wirklich! Eine Gardine ist ein technisches Bauteil für dein Zuhause. Wenn man das einmal verstanden hat, fällt die Auswahl viel leichter.
Licht ins Dunkel bringen – oder eben nicht
Die wichtigste Aufgabe ist natürlich die Lichtsteuerung. Hier gibt es grob vier Varianten, und jede hat ihre Daseinsberechtigung:
- Transparent (auch Store genannt): Denk an hauchzarte Stoffe wie Voile oder Organza. Die sind perfekt als Sichtschutz am Tag. Du kannst noch super rausschauen, aber von draußen sieht man nur Schemen. Sie filtern das harte Sonnenlicht, machen die Atmosphäre sofort weicher und gemütlicher.
- Halbtransparent: Das ist der Alleskönner fürs Wohnzimmer. Diese Stoffe bieten mehr Privatsphäre, schlucken aber nicht das ganze wertvolle Tageslicht. Man erkennt von außen keine Details mehr. Dicht gewebte Baumwolle oder Leinenmischungen sind hier oft die erste Wahl. Ehrlich gesagt, für die meisten ist das der perfekte Kompromiss.
- Dim-Out (Abdunkelnd): Diese Stoffe machen einen Raum zu etwa 90-95 % dunkel. Ideal für ein Heimkino-Ecke im Wohnzimmer oder wenn die Abendsonne voll auf den Fernseher knallt. Sie sind oft dichter gewebt oder haben eine spezielle Beschichtung.
- Blackout (Verdunkelnd): Die absolute Finsternis, nahezu 100 % lichtdicht. Meistens durch eine gummierte Rückseite erreicht. Achtung! Auch der beste Blackout-Stoff hilft nichts, wenn an den Seiten Licht vorbeikommt. Dafür muss die Gardine breit genug sein und am besten in einer Schiene laufen.

Deine unsichtbare Klimaanlage: Wärme- & Kälteschutz
Ein Fenster ist im Winter oft eine Kältebrücke und im Sommer ein Brutkasten. Eine gute Gardine wirkt wie eine zusätzliche Isolierschicht. Sie bildet ein Luftpolster zwischen Glas und Raum. Je dicker und dichter der Stoff (schwerer Samt ist hier der Champion), desto besser. Das kann im Winter locker 1-2 Grad Raumtemperatur ausmachen, die du nicht heizen musst – das siehst du am Ende auf der Heizkostenabrechnung. Im Sommer hält sie die Hitze draußen. Ein echter Mehrwert!
Mehr Ruhe im Karton: Der Schallschutz-Effekt
Kennst du das, wie es in einem leeren Raum hallt? Sobald Teppiche und Möbel drin sind, wird es leiser. Gardinen haben denselben Effekt. Sie schlucken den Schall, anstatt ihn wie Glas und Wände zu reflektieren. Besonders in minimalistisch eingerichteten Räumen mit viel Parkett ist das ein Game-Changer. Schwere, poröse Stoffe wie Wolle, Filz oder Samt sind hier die besten Schalldämpfer.
Das richtige System: Stange, Schiene oder Seil?
Bevor du auch nur an Stoff denkst, musst du dich für ein Aufhängesystem entscheiden. Das bestimmt nämlich die ganze Optik und auch, welche Gardinenart überhaupt infrage kommt.

- Die klassische Rundstange: Kennt jeder, gibt’s in Holz, Metall, Edelstahl… super vielseitig. Passt zum Landhausstil genauso wie zum modernen Look. Der Vorteil: Sie ist selbst ein Deko-Element, vor allem mit schönen Endstücken. Der Nachteil: Wenn die Stange sehr lang ist und einen Mittelträger braucht, kannst du die Gardine nicht komplett von einer Seite zur anderen ziehen.
- Die unauffällige Deckenschiene: Mein persönlicher Favorit für einen cleanen, modernen Look. Das sind meist flache Aluminiumprofile, die direkt an die Decke geschraubt werden. Die Gardine läuft in kleinen Gleitern und kann von Wand zu Wand gezogen werden. Das lässt den Raum höher wirken und sieht super edel aus, fast wie im Hotel. Gibts mit einer oder mehreren Läufen (perfekt für Tag- und Nachtgardine).
- Das filigrane Seilsystem: Eine sehr minimalistische Variante, bei der ein dünnes Stahlseil zwischen zwei Punkten gespannt wird. Sieht super leicht und fast unsichtbar aus. Aber Achtung: Das ist wirklich nur für sehr leichte Stoffe gedacht! Schwere Vorhänge lassen das Seil durchhängen, und das sieht dann schnell unschön aus.

Das Handwerk: Worauf es beim Messen und Nähen ankommt
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Falsch messen ist der teuerste Fehler. Der Leitsatz lautet: „Zweimal messen, einmal schneiden!“
Das A und O: Richtig Maß nehmen
Zuerst entscheidest du, wo die Stange oder Schiene hinkommt. Fast immer ist die Montage an der Wand (oberhalb des Fensters) oder an der Decke die beste Wahl. Dann geht’s los:
- Die Breite: Miss die Breite der Fensternische und rechne dann auf jeder Seite mindestens 15 bis 20 cm dazu. Die Stange oder Schiene sollte also 30-40 cm breiter sein als das Fenster selbst. Warum? Damit du die Gardinen komplett zur Seite schieben kannst und sie nicht das halbe Fenster blockieren, wenn sie offen sind.
- Die Höhe: Miss von der Unterkante der Gardinenringe (bei einer Stange) oder aus dem Lauf der Schiene bis zu dem Punkt, wo die Gardine enden soll. Da gibt es drei beliebte Längen: Schwebend (ca. 1-2 cm über dem Boden, praktisch beim Putzen), bodenlang (berührt gerade so den Boden, sehr elegant) oder aufliegend (liegt 10-20 cm auf, opulent, aber ein Staubfänger).
Kleiner Profi-Tipp aus Erfahrung: Miss immer an drei verschiedenen Stellen (links, mitte, rechts). Böden und Decken sind selten perfekt gerade. Ich erinnere mich an einen Kunden in einem wunderschönen Altbau, da war die Decke über die Fensterbreite um fast 3 cm schief. Hätten wir nur an einer Stelle gemessen, wäre die Gardine am Ende ein Desaster gewesen. Nimm immer das kleinste Maß als Grundlage, dann bist du auf der sicheren Seite!

Rechenbeispiel für ein Standardfenster (1,80 m breit)
Lass uns das mal durchspielen, damit es klarer wird. Dein Fenster ist 1,80 m breit.
- Stangenlänge bestimmen: 1,80 m (Fenster) + 0,20 m (links) + 0,20 m (rechts) = 2,20 m Stangenlänge.
- Stoffbreite berechnen: Jetzt kommt der Rafffaktor ins Spiel. Für einen schönen, vollen Fall nimmst du für die meisten Stoffe den Faktor 2, für leichte, transparente Stoffe sogar 2,5. Rechnen wir mit 2,5: 2,20 m (Stangenlänge) x 2,5 = 5,50 m glatte Stoffbreite, die du brauchst.
- Anzahl der Bahnen: Stoff von der Rolle ist meistens 1,40 m oder 1,50 m breit. Bei 1,40 m Breite rechnest du: 5,50 m / 1,40 m = 3,92. Du brauchst also 4 Stoffbahnen, die du dann zusammennähst.
Siehst du? Gar nicht so kompliziert, wenn man es einmal durchgegangen ist.
Die Verarbeitung: So entstehen die Falten
Die Art, wie die Gardine oben verarbeitet ist, bestimmt den Look maßgeblich.

- Kräuselband: Die einfache Variante. Ein Band wird aufgenäht, und durch Ziehen an Schnüren entsteht die Raffung. Die Falten sind eher zufällig und unregelmäßig. Simpel, aber nicht sehr edel.
- Faltenband: Hier sind die Falten in festen Gruppen (z.B. als 2er- oder 3er-Falte) vordefiniert. Das Ergebnis ist ein sehr gleichmäßiger, professioneller und ruhiger Look. Mein Favorit für ein klassisch-elegantes Ergebnis.
- Ösen: Große Metallringe werden direkt in den Stoff gestanzt. Die Gardine wird dann einfach auf eine Rundstange geschoben und legt sich in weiche, große Wellen. Wirkt sehr modern und lässig.
- Schlaufen: Aus Stoff genähte Schlaufen an der Oberkante. Das ist der typische Landhaus-Look, sehr leger und unkompliziert.
- Wellenvorhang: Der Star unter den modernen Looks. Durch spezielle Gleiter in einer Schiene hängt der Stoff in einer perfekten, gleichmäßigen Sinuswelle. Sehr architektonisch und ruhig, braucht aber etwas mehr Platz nach hinten.
Ach ja, ein Qualitätsmerkmal, das du bei Billig-Gardinen nie findest: ein Beschwerungsband. Das ist eine dünne Bleischnur, die unten in den Saum eingenäht wird. Sie sorgt dafür, dass die Gardine schön schwer und gerade fällt. Ein kleines Detail mit riesiger Wirkung!


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Die Praxis: Material, Kosten und ob du’s selber machen solltest
Reden wir Tacheles. Was kostet der Spaß und woraus sollte die Gardine sein?
Kleine Materialkunde für Eilige
- Naturfasern (Baumwolle, Leinen): Sehen super aus, fühlen sich toll an. Baumwolle ist ein Alleskönner, Leinen hat diesen edlen Knitterlook. Aber: Sie können in der Sonne ausbleichen und knittern stark.
- Synthetische Fasern (Polyester): Klingt erstmal billig, ist es aber oft nicht. Moderner Polyester ist extrem pflegeleicht, knitterarm, farbecht und kann Leinen oder Seide verblüffend gut imitieren. Mein Tipp für Familien oder Sonnenfenster: Ein hochwertiger Polyester-Leinen-Mix. Vereint die schöne Optik mit absoluter Alltagstauglichkeit.
- Spezialfasern (Trevira CS): Das ist ein Markenname für permanent schwer entflammbare Fasern. Das ist der Standard in Hotels und öffentlichen Gebäuden und eine super sichere Wahl für Zuhause, gerade wenn Kerzen in der Nähe stehen.
Was kostet Qualität wirklich? Eine ehrliche Hausnummer
Die Spanne ist riesig. Hier eine realistische Einschätzung für ein Standardfenster (ca. 2 Meter breit):

- Einstiegsklasse (ca. 100-250 €): Fertiggardinen von der Stange, einfache Stange aus dem Baumarkt, Montage in Eigenleistung. Schnell und günstig, aber mit Kompromissen bei Passform und Stoffqualität.
- Mittelklasse (ca. 350-700 €): Hier wird’s individuell. Rechne mal mit ca. 100-150 € für eine gute Stange oder ein Schienensystem. Dazu kommt der Stoff als Meterware (z.B. 5 Meter à 40 € = 200 €) und nochmal ca. 150-250 € fürs Nähen lassen im Nähstudio. Das Ergebnis ist schon eine ganz andere Liga.
- Oberklasse / Maßanfertigung vom Profi (ab 800 € aufwärts): Hier kaufst du ein Rundum-sorglos-Paket. Beratung zu Hause, exaktes Aufmaß, Premium-Stoffe (oft ab 80 €/m), Maßanfertigung und fachgerechte Montage. Klar, das kostet, aber dafür passt am Ende alles perfekt.
Selber machen? Die ultimative Checkliste
Du willst selbst ran? Super! Aber sei ehrlich zu dir. Wenn du die folgenden Punkte beherrschst, sparst du viel Geld. Wenn nicht, kann es teuer und frustrierend werden.

Deine Werkzeugkiste für die Montage:
- Gute Bohrmaschine
- Leitungssuchgerät (kostet 20-30 €, verhindert aber einen Stromschlag oder Wasserschaden – absolute Pflicht!)
- Die richtigen Dübel für deine Wand (Gipskarton? Beton? Ziegel? Frag im Baumarkt!)
- Wasserwaage (Ganz wichtig!)
- Akkuschrauber, Maßband, Bleistift
Häufige Anfängerfehler & wie du sie vermeidest:
- Stoff nicht vorgewaschen: Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen können beim ersten Waschen einlaufen. Wenn du selbst nähst, wasche den Stoff vorher! Sonst hast du plötzlich Hochwasser-Gardinen.
- Musterrapport ignoriert: Bei gemusterten Stoffen musst du darauf achten, dass das Muster an den Nähten der einzelnen Bahnen exakt weiterläuft. Das erfordert mehr Stoff und Planung!
- Falsche Dübel: Die Gardine reißt samt Halterung aus der Wand. Ein Klassiker. Lass dich beraten, welcher Dübel für deine Wand der richtige ist.
Sicherheit zuerst: Das musst du wissen!
Dieser Teil liegt mir am Herzen. Unwissenheit kann hier gefährlich werden.
Ganz wichtig, wenn kleine Kinder im Haus sind oder zu Besuch kommen: Lange Zugschnüre oder Ketten von Rollos und Gardinen sind eine ernsthafte Strangulationsgefahr. Es gibt eine europäische Norm (DIN EN 13120), die vorschreibt, dass diese Schnüre gesichert sein müssen. Das geht mit kleinen Kettenspannern oder Haken, die die Schnur straff an der Wand halten. Diese Teile kosten nur wenige Euro im Baumarkt. Bitte, bitte denk daran. Sicherheit ist nicht verhandelbar!

Ich hoffe, dieser tiefe Einblick hilft dir dabei, die für dich perfekten Gardinen zu finden. Es ist eine Investition, die sich über Jahre auszahlt und deinem Zuhause den letzten, entscheidenden Schliff gibt. Also, hab Mut und leg los!
Bildergalerie


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Der häufigste Fehler? Die falsche Höhe. Montieren Sie die Gardinenstange nicht direkt über dem Fensterrahmen, sondern 15-20 cm darüber und lassen Sie sie an jeder Seite 20-30 cm überstehen. Das lässt das Fenster sofort größer und den ganzen Raum höher und luftiger wirken – ein echter Profi-Trick!

Der ewige Kampf der Stoffe: Leinen gegen Samt?
Leinen: Lässig, natürlich, atmungsaktiv. Bringt eine entspannte, fast skandinavische Leichtigkeit in den Raum. Perfekt für einen luftigen Look, knittert aber edel und lebt davon. Ideal, um Licht sanft zu filtern.
Samt: Luxuriös, schwer, dramatisch. Schluckt Schall, sorgt für eine opulente, gemütliche Atmosphäre und verdunkelt exzellent. Ein Statement, das besonders in Altbauten oder bei eleganten Einrichtungen zur Geltung kommt.

„Fast jedes Zimmer wirkt besser, wenn man ihm etwas Schwarzes hinzufügt.“ – Dorothy Draper
Das gilt auch für Gardinen! Ein feiner schwarzer Akzent, sei es in der Gardinenstange, einem dezenten Muster oder einer schmalen Kante, kann dem gesamten Raum eine grafische Klarheit und einen Hauch von Raffinesse verleihen, ohne ihn zu verdüstern.


Richtig messen ist die halbe Miete. Hier die Kurz-Anleitung:
- Breite: Messen Sie die Breite der Gardinenstange (nicht des Fensters!). Für eine schöne Fülle multiplizieren Sie dieses Maß mit 1,5 bis 2,5 – je nach gewünschter Opulenz.
- Länge: Messen Sie vom unteren Rand der Gardinenringe oder der Schienengleiter bis zum gewünschten Endpunkt (Boden, Fensterbank).

Welche Länge ist die richtige: schwebend, küssend oder schleifend?
Das ist reine Geschmackssache! „Schwebend“ (ca. 1-2 cm über dem Boden) wirkt modern und ist praktisch beim Putzen. „Küssend“ (exakt bodenlang) ist der klassische, elegante Standard. „Schleifend“ oder „Puddling“ (10-20 cm Überlänge) ist opulent und romantisch, eignet sich aber am besten für Vorhänge, die selten bewegt werden, und sammelt mehr Staub.

Pimp my Fertigvorhang! Verleihen Sie einem einfachen Vorhang von IKEA oder H&M Home Charakter:
- Nähen Sie ein breites Samt- oder Zierband an die untere Kante.
- Bringen Sie an der inneren Längsseite eine Quasten- oder Pompon-Borte an.
- Färben Sie einen schlichten Baumwollvorhang mit Textilfarbe in einem Ombré-Verlauf.
So wird aus einem günstigen Standardprodukt ein individuelles Designerstück.


Achten Sie auf das Siegel: Das Label „OEKO-TEX STANDARD 100“ ist bei Gardinen ein echtes Qualitätsmerkmal. Es garantiert, dass alle Bestandteile des Vorhangs auf Schadstoffe geprüft wurden und somit gesundheitlich unbedenklich sind. Gerade im Wohnzimmer, wo man viel Zeit verbringt, ein wichtiger Aspekt.

Wussten Sie, dass die wahrgenommene Qualität eines Vorhangs oft weniger vom Stoffpreis als von der Stoffmenge abhängt?
Ein günstigerer Stoff, der großzügig bemessen ist und in satten Falten fällt, wirkt fast immer luxuriöser als ein teurer Designerstoff, an dem gespart wurde. Investieren Sie also lieber in ein paar Zentimeter mehr Breite als in die exklusivste Seide.

Der neue Star am Gardinenhimmel ist der sogenannte Wellenvorhang oder „Wave-Vorhang“. Statt klassischer Falten legt sich der Stoff hier in gleichmäßigen, sanften S-Kurven.
- Wirkt sehr modern und ruhig.
- Gleitet besonders leicht in der Schiene.
- Braucht etwas mehr Platz in der Tiefe.
Perfekt für einen minimalistischen und dennoch wohnlichen Stil. Viele Raumausstatter wie JAB Anstoetz bieten passende Systeme an.


- Reduziert den Nachhall im Raum spürbar.
- Dämpft Geräusche von draußen.
- Schafft eine intime, ruhige Atmosphäre.
Das Geheimnis? Schwere, dicht gewebte Stoffe wie Samt, Chenille oder spezielle Akustikstoffe. Sie sind die einfachste Methode, um die Raumakustik in halligen Wohnzimmern mit viel Glas und glatten Böden zu verbessern.

Manchmal sind es die Details, die den Unterschied machen. Ein hochwertiges Kräusel-, Falten- oder Automatikband, das oben am Vorhang angenäht wird, sorgt für einen professionellen und gleichmäßigen Faltenwurf, der auch nach dem Waschen noch perfekt sitzt. Fragen Sie im Fachgeschäft gezielt danach – der kleine Aufpreis lohnt sich.

Wie beeinflusst die Gardinenfarbe das Raumlicht?
Ein Vorhang agiert wie ein Farbfilter. Ein sonnengelber Stoff taucht den Raum auch an grauen Tagen in ein warmes, fröhliches Licht. Ein blauer Vorhang hingegen lässt das Licht kühler und klarer wirken. Weiße, transparente Stores maximieren die Helligkeit und lassen alles frisch und offen erscheinen. Spielen Sie mit diesem Effekt, um die Grundstimmung Ihres Wohnzimmers aktiv zu gestalten.


Die Systemfrage: Stange oder Schiene?
Stange: Sichtbar, dekorativ, ein eigenes Designelement. Ideal für einen klassischen, Landhaus- oder Industrial-Look. Meist mit Ösen- oder Schlaufenvorhängen kombiniert.
Schiene: Dezent, fast unsichtbar an der Decke montiert. Lässt den Vorhang für sich wirken und streckt den Raum optisch. Perfekt für moderne, minimalistische Einrichtungen und für den angesagten Wave-Look.

Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP hat gezeigt, dass innenliegender Sonnenschutz wie dichte Vorhänge die Kühllast eines Raumes im Sommer um bis zu 20 % senken kann.
Ihre Gardine ist also nicht nur Deko, sondern auch eine passive Klimaanlage. Ein dichter Dim-Out-Vorhang in einer hellen Farbe reflektiert die Sonnenstrahlen besonders effektiv und hält die Hitze draußen.

Der unsichtbare Held: Das Futter. Ein Futterstoff auf der Rückseite eines Vorhangs wird oft übersehen, ist aber ein Game-Changer. Er lässt die Farben des Oberstoffs satter wirken, schützt ihn vor dem Ausbleichen durch die Sonne, verbessert die Isoliereigenschaften und sorgt für einen schwereren, edleren Fall. Bei Seide oder feinen Stoffen ist ein Futter absolute Pflicht!


Für den angesagten Scandi-Look braucht es nicht viel. Das Credo lautet Leichtigkeit:
- Wählen Sie hauchzarte, weiße oder naturfarbene Leinen- oder Baumwollstoffe.
- Verzichten Sie auf opulente Muster und schwere Raffungen.
- Hängen Sie den Vorhang an eine schlichte, schwarze oder hölzerne Stange.
- Lassen Sie ihn locker und gerade fallen, gerne auch leicht überlang.

Muster oder Uni? Eine Frage des Mutes!
Ein gemusterter Vorhang kann der Star des Raumes sein. Die Regel: Je größer und lauter das Muster, desto ruhiger sollte der Rest des Raumes sein. Greifen Sie Farben aus dem Muster in Kissen oder Deko-Objekten wieder auf. Wenn Ihr Wohnzimmer bereits viele Akzente (gemusterter Teppich, Bilderwand) hat, ist ein einfarbiger Vorhang in einer spannenden Textur – wie Bouclé oder Waffelpiqué – oft die harmonischere Wahl.

Denken Sie an den Lagenlook! Die Kombination aus einem transparenten Store für den Tag und blickdichten Seitenschals für den Abend ist nicht nur praktisch, sondern schafft auch Tiefe und Eleganz. Montieren Sie dafür einfach eine doppelläufige Gardinenstange oder -schiene. So können Sie Licht und Privatsphäre flexibel steuern und haben das Beste aus beiden Welten.


Hochwertig, aber nicht maßgefertigt: Ein guter Kompromiss sind Konfektionsvorhänge von Premium-Marken wie Arket, Kinnasand by Kvadrat oder dem gehobenen Sortiment von Zara Home. Sie bieten oft bessere Stoffqualitäten und durchdachtere Designs als die günstigsten Optionen, ohne das Budget einer Maßanfertigung zu sprengen.

Schließen Sie mal die Augen und stellen Sie es sich vor: Sanftes Morgenlicht, das durch einen hauchdünnen Voile-Vorhang fällt und auf dem Parkett tanzt. Der Stoff bewegt sich bei jedem leichten Luftzug. Diese Zartheit und Bewegung bringt eine fast poetische Lebendigkeit ins Wohnzimmer, die kein anderes Dekoelement so leicht erzeugen kann. Manchmal ist es genau diese Feinheit, die einem Raum die Seele gibt.

- Der Raum wirkt gedrungen und niedrig.
- Das Fenster sieht kleiner aus, als es ist.
- Wertvolles seitliches Licht wird blockiert.
Der Grund? Die Gardinenstange wurde zu kurz und zu tief montiert. Ein einfacher Fehler, der die Wirkung des ganzen Raumes schmälert. Denken Sie immer daran: Hoch und breit!


Trend-Alarm: Fühlen erwünscht! Derzeit erobern Stoffe mit ausgeprägter Haptik die Wohnzimmer. Materialien wie Bouclé, Teddy-Stoff oder grob gewebte Strukturen bringen eine wunderbare Wärme und Gemütlichkeit. Sie müssen nicht gemustert sein, um ein Statement zu setzen – ihre Textur allein ist schon ein Hingucker und lädt zum Berühren ein.

Der Hotel-Look fürs eigene Wohnzimmer? So geht’s:
- Setzen Sie auf bodenlange, schwere Stoffe für einen satten Fall.
- Kombinieren Sie immer einen transparenten Untervorhang mit einem verdunkelnden Übervorhang (Dim-Out).
- Verwenden Sie eine unauffällige Deckenschiene statt einer Stange.
- Lassen Sie die Vorhänge von Wand zu Wand laufen, auch wenn das Fenster kleiner ist. Das schafft Großzügigkeit.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Dim-Out und Blackout?
Ganz einfach: Ein Dim-Out-Stoff (ca. 95 % Verdunkelung) hat oft eine spezielle Webart oder eine dunkle Zwischenschicht. Er macht den Raum sehr dunkel, aber nicht stockfinster. Ein Blackout-Stoff hat meist eine gummierte, lichtundurchlässige Beschichtung auf der Rückseite und sorgt für nahezu 100 % Dunkelheit – ideal für Heimkino-Fans.
Ein Vorhang aus recyceltem Polyester, beispielsweise von Svensson, kann aus bis zu 50 wiederverwerteten PET-Flaschen pro Laufmeter bestehen.
Nachhaltigkeit ist auch bei Gardinen ein Thema. Stoffe aus recycelten Materialien oder zertifizierter Bio-Baumwolle sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern oft auch besonders langlebig und qualitativ hochwertig. Eine bewusste Wahl, die sich doppelt auszahlt.


