Die braune Küche: Dein Guide für einen modernen Look ohne Eiche-Rustikal-Mief
Braun ist nicht nur die Farbe der Erde – es ist der Schlüssel zu einer stilvollen Küche! Entdecken Sie, wie dieser erdige Ton Ihr Zuhause verwandeln kann.
„Die beste Farbe für eine Küche? Braun, natürlich!“ hätte ein imaginärer Kochmeister in einem Paradox der Farblehre behauptet. Während die meisten von uns an helle, luftige Küchen denken, entfaltet Braun eine unerwartete Tiefe und Wärme. Es ist mehr als nur eine Farbe; es ist eine Einladung, den Raum in einen harmonischen Treffpunkt zu verwandeln, an dem Geschichten erzählt und Erinnerungen geschaffen werden. Lassen Sie sich inspirieren von der Magie, die braune Akzente in Ihrer Küche entfalten können.
In meiner Werkstatt habe ich in über 30 Jahren unzählige Küchenträume Gestalt annehmen sehen. Trends kamen und gingen, mal Hochglanzweiß, mal mattes Schwarz. Aber ganz ehrlich? Die Nachfrage nach der braunen Küche, der echten Holzküche, die ist nie wirklich verschwunden. Wir reden hier ja nicht von irgendeiner Farbe, sondern von der Wärme einer geölten Eiche oder der tiefen Eleganz von Nussbaum. Ein Material, das lebt, atmet und mit den Jahren sogar noch schöner wird.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament: Warum Holz einfach eine Klasse für sich ist
- Die Meister-Planung: Mehr als nur Schränke aufreihen
- So wird deine braune Küche garantiert nicht altbacken: Styling-Tipps vom Profi
- Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Hausnummer
- Sicherheit: Hier gibt’s keine Kompromisse
- Die richtige Pflege: Eine kleine Liebeserklärung an dein Holz
- Mein Fazit: Geduld, Qualität und ehrliche Arbeit
- Bildergalerie
Viele, die zu mir kommen, sind aber unsicher. Die größte Sorge: Wirkt eine braune Küche nicht total altmodisch und drückend? Oder sie sehen Preisspannen und verstehen nicht, warum die eine Küche das Doppelte der anderen kostet. Genau deshalb will ich heute mal aus dem Nähkästchen plaudern. Ohne Fachchinesisch, sondern so, dass du wirklich was damit anfangen kannst.
Das Fundament: Warum Holz einfach eine Klasse für sich ist
Wenn wir von einer „braunen Küche“ sprechen, meinen wir doch eigentlich eine Holzküche. Braun ist die ehrliche, ursprüngliche Farbe des Materials. Sie erdet uns und schafft eine Verbindung zur Natur. Das ist kein Esoterik-Gerede, das ist eine Erfahrung. Streich mal mit der Hand über eine massive Eichenplatte und direkt danach über eine kalte Kunststofffront. Du spürst sofort den Unterschied. Holz hat diese Haptik, diese Wärme, die kein anderes Material auch nur annähernd erreicht.

Welches Holz passt zu dir? Eine kleine Charakterkunde
Jedes Holz hat seine eigene Persönlichkeit, die nicht nur die Optik, sondern auch die Langlebigkeit und den Pflegeaufwand bestimmt.
- Eiche: Der absolute Klassiker und mein persönlicher Favorit für Küchen. Eichenholz ist extrem hart, robust und hat eine wunderschöne, markante Maserung. Ob als „wilde“ Asteiche für einen rustikalen Look oder als ruhigere, sortierte Variante für ein modernes Design – sie ist unglaublich vielseitig. Richtig geölt, hält sie dem Küchenalltag locker stand. Kleiner Profi-Tipp: Eiche enthält Gerbsäure. Wenn die mit Metall und Feuchtigkeit in Berührung kommt, können dunkle Flecken entstehen. Darauf muss man bei der Verarbeitung und Pflege ein Auge haben.
- Nussbaum: Das ist die elegante Dame unter den Hölzern. Mit seiner dunklen, edlen Farbe und der lebhaften Maserung schafft Nussbaum eine unglaublich hochwertige Atmosphäre. Er ist allerdings etwas weicher als Eiche und liegt auch preislich deutlich darüber. Eine Küche aus massivem Nussbaum ist ein echtes Statement.
- Buche: Lange Zeit das Brot-und-Butter-Holz für Möbel. Buche ist sehr hart, hat eine ruhige, rötlich-gelbe Farbe und ist preiswerter als Eiche. Aber Vorsicht: Sie neigt dazu, stark auf Feuchtigkeitsschwankungen zu reagieren. Eine erstklassige Oberflächenversiegelung ist hier das A und O.
- Kiefer: Ein weiches Nadelholz, das oft für den Landhausstil verwendet wird. Es ist günstig und leicht, bekommt aber schnell Dellen und Kratzer. Für eine stark beanspruchte Küche ist sie nur bedingt geeignet – es sei denn, man liebt den „Used-Look“, der sich mit der Zeit ganz von selbst einstellt.

Alternativen zu Massivholz: Wenn’s clever und robust sein soll
Nicht jede braune Küche muss aus massivem Holz sein. Manchmal sind Alternativen sogar die klügere und budgetfreundlichere Wahl. Es kommt ganz darauf an, was dir wichtig ist.
Soll es um die reine Optik gehen, ist Echtholz-Furnier eine fantastische Sache. Dabei wird eine dünne Schicht echtes Holz auf eine stabile Trägerplatte geklebt. Du bekommst den exakten Look und die Haptik von Massivholz, aber die Fronten sind absolut formstabil und verziehen sich nicht. Ein Laie kann eine gute Furnierfront kaum von Massivholz unterscheiden. Die Qualität erkennt man übrigens an der Kante – eine moderne Laserkante ist fast unsichtbar und super widerstandsfähig.
Wenn es aber um absolute Unverwüstlichkeit geht, ist Schichtstoff (HPL) der Champion. Moderne Holzdekore sind beeindruckend gut und haben oft sogar eine spürbare Holzstruktur. Schichtstoff ist kratzfest, hitzebeständig und extrem pflegeleicht. Perfekt für Familien oder alle, die sich wenig Gedanken um die Pflege machen wollen. Achte auch hier auf die Kante: Eine hochwertige ABS-Kante ist Pflicht, billige Melaminkanten können bei Feuchtigkeit aufquellen.

Die Meister-Planung: Mehr als nur Schränke aufreihen
Eine Küche scheitert nie am Material, sondern fast immer an schlechter Planung. Bevor auch nur eine Schraube gesetzt wird, muss alles im Kopf und auf dem Papier stimmen.
Das Arbeitsdreieck: Eine alte Regel, die immer noch Gold wert ist
Klingt technisch, ist aber pure Logik. Die drei Hauptbereiche – Kühlen (Kühlschrank), Spülen und Kochen – sollten ein Dreieck bilden. Die Wege dazwischen müssen kurz und frei sein. Stell es dir so vor: Du holst Gemüse aus dem Kühlschrank, wäschst es in der Spüle und bringst es dann zum Kochfeld. Wenn du dafür jedes Mal durch die halbe Küche wandern musst, ist das einfach nur nervig. Die Summe der drei Seiten sollte idealerweise nicht mehr als 6,5 Meter betragen.
Mein Geheimtipp, bevor du überhaupt zum Planer gehst: Kauf dir eine Rolle Malerkrepp im Baumarkt (kostet keine 5 €) und klebe den Grundriss deiner Traumküche auf den Boden deines leeren Raumes. Lauf die Wege ab. Simuliere das Kochen. Du wirst sofort merken, ob die Abstände passen oder ob etwas im Weg ist.

Ergonomie: Deine Küche, deine Höhe
Ein Standard-Arbeitshöhe von 91 cm ist für viele Menschen schlicht falsch und führt zu Rückenschmerzen. Die perfekte Höhe findest du ganz einfach: Stell dich gerade hin, Arme anwinkeln. Die Arbeitsfläche sollte etwa 10-15 cm unter deinem Ellbogen liegen. Das passen wir Profis dann über die Sockelhöhe an.
Und was, wenn Paare sehr unterschiedlich groß sind? Ein häufiges Problem! Hier gibt es drei gute Lösungen: 1. Man orientiert sich am Hauptnutzer. 2. Man findet einen Kompromiss, mit dem beide leben können. 3. Die beste, aber auch teurere Lösung: Man plant Arbeitsbereiche mit unterschiedlichen Höhen, z. B. das Kochfeld etwas tiefer als die Hauptarbeitsfläche.
Lichtplanung: Der Schlüssel gegen die Dunkelkammer
Das ist der häufigste Fehler, den ich sehe. Eine braune Küche schluckt mehr Licht als eine weiße. Ohne ein gutes Lichtkonzept wirkt sie schnell düster. Du brauchst mindestens drei Lichtquellen:
- Grundbeleuchtung: Eine oder mehrere Deckenleuchten für die allgemeine Helligkeit.
- Arbeitslicht: Das Wichtigste! LED-Leisten unter den Hängeschränken sind hier ideal. Sie leuchten die Arbeitsfläche direkt und schattenfrei aus. Achte auf eine angenehme, warmweiße Lichtfarbe (ca. 3000 Kelvin).
- Stimmungslicht: Indirekte Beleuchtung im Sockel, in Vitrinen oder über den Schränken. Das macht die Küche erst richtig wohnlich.

So wird deine braune Küche garantiert nicht altbacken: Styling-Tipps vom Profi
Okay, die Angst vor dem „Eiche-Rustikal-Mief“ ist real. Aber die lässt sich ganz einfach vertreiben! Der Trick liegt in den richtigen Kombinationen und Kontrasten. Eine moderne braune Küche braucht spannende Gegenspieler.
- Arbeitsplatten: Kombiniere das warme Holz mit kühlen, hellen Materialien. Eine Arbeitsplatte in heller Betonoptik, aus Quarzkomposit oder sogar aus hellem Naturstein wirkt Wunder. Das bricht die Dominanz des Holzes auf und sorgt für einen modernen, frischen Look.
- Wandfarben: Vergiss Raufaserweiß! Zu warmen Holztönen sehen „schmutzige“ Farben fantastisch aus. Denk an Salbeigrün, Greige (eine Mischung aus Grau und Beige) oder sogar ein tiefes, mattes Petrol oder Blau als Akzentwand. Das schafft eine edle, gemütliche Atmosphäre.
- Griffe und Armaturen: Schwarze, minimalistische Griffe oder eine grifflose Optik lassen jede Holzküche sofort moderner wirken. Auch Armaturen in Schwarz matt oder gebürstetem Edelstahl setzen tolle Akzente.
- Boden: Ein heller Boden hebt die Küche optisch an. Großformatige Fliesen in Grau- oder Beigetönen oder ein fugenloser Sichtestrich sind perfekte Partner für eine Holzküche.

Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Hausnummer
Oft wird nur über den Preis der Möbel gesprochen, aber die machen oft nur die Hälfte aus. Also mal Butter bei die Fische: Was kostet eine gute Küche vom Tischler wirklich?
Für eine typische L-Küche (ca. 8-10 laufende Meter) musst du realistisch mit 15.000 € bis 25.000 € rechnen. Das klingt erstmal viel, aber das Geld steckt in der Qualität, die 20 Jahre und länger hält. Das teilt sich grob so auf:
- Schränke und Fronten: ca. 8.000 – 14.000 € (je nachdem ob Schichtstoff, Furnier oder Massivholz)
- Arbeitsplatte: ca. 1.500 € (Schichtstoff) bis 5.000 € (hochwertiger Stein)
- Beschläge (Scharniere, Auszüge): ca. 1.500 – 2.500 € (hier bloß nicht sparen!)
- Geräte: ca. 4.000 – 8.000 €
- Montage: ca. 1.500 – 3.000 €
Ich hatte mal einen Kunden, der bei den Beschlägen sparen wollte. Er entschied sich gegen die Vollauszüge mit Softeinzug. Nach zwei Jahren rief er an, total genervt von den scheppernden Schubladen und den Türen, die nicht mehr richtig schlossen. Wir haben dann alles nachgerüstet – was am Ende teurer war, als es gleich richtig zu machen. Aus Erfahrung kann ich sagen: Jeder Euro in gute Beschläge ist eine Investition in deinen täglichen Komfort.

Sicherheit: Hier gibt’s keine Kompromisse
Als Meister trage ich Verantwortung. Deshalb gibt es Punkte, bei denen ich von DIY-Versuchen dringend abrate. Ganz ehrlich: Finger weg davon!
- Elektro: Der Anschluss von Herd und Co. ist Arbeit für eine zertifizierte Elektrofachkraft. Gesetzlich vorgeschrieben und überlebenswichtig.
- Wasser: Ein undichter Anschluss an der Spülmaschine kann einen riesigen Wasserschaden verursachen. Das macht ein Profi-Installateur.
- Lüftung: Bei einer Dunstabzugshaube mit Abluft nach draußen gibt es strenge Vorschriften. In modernen, dichten Häusern kann ein Unterdruck entstehen, der bei einem Kamin im Raum lebensgefährliche Abgase in den Raum zieht. Hier ist oft ein Fensterkontaktschalter Pflicht.
Die richtige Pflege: Eine kleine Liebeserklärung an dein Holz
Eine geölte Massivholzküche braucht ein wenig Zuwendung, aber das ist keine Last, sondern ein schönes Ritual. Die Arbeitsplatte sollte ein- bis zweimal im Jahr nachgeölt werden. Das Holz zeigt dir, wann es so weit ist – es sieht dann etwas trocken und fahl aus.

Kleine Anleitung zum Arbeitsplatte-Ölen:
- Säubern: Die Platte gründlich mit einem milden Reiniger säubern und gut trocknen lassen.
- Öl auftragen: Mit einem fusselfreien Tuch ein lebensmittelechtes Hartwachsöl dünn auftragen. Ich habe mit Produkten von Marken wie Osmo sehr gute Erfahrungen gemacht. Die bekommst du im Fachhandel oder online.
- Einwirken lassen: Lass das Öl ca. 20 Minuten einziehen.
- Überschuss abwischen: Nimm mit einem sauberen Tuch den gesamten überschüssigen Ölfilm gründlich ab. Die Platte darf sich nicht mehr klebrig anfühlen. Fertig!
Der große Vorteil von Massivholz: Kleine Kratzer kannst du mit feinem Schleifpapier (Körnung 240) vorsichtig in Faserrichtung ausschleifen und die Stelle dann einfach neu ölen. Das verzeiht fast alles.
Mein Fazit: Geduld, Qualität und ehrliche Arbeit
Eine braune Küche ist keine schnelle Mode. Sie ist eine Entscheidung für Wärme, Langlebigkeit und Charakter. Ob du dich für massives Holz, hochwertiges Furnier oder ein robustes Dekor entscheidest – der Schlüssel zum Erfolg sind immer drei Dinge: eine sorgfältige, an dir ausgerichtete Planung, die Wahl von Qualitätskomponenten (auch bei den unsichtbaren Teilen!) und eine fachgerechte Montage. Fass die Materialien an. Öffne und schließe die Schubladen in einem guten Küchenstudio. Eine gute Küche ist eine Investition, die sich über Jahrzehnte auszahlt. Und das ist der Kern von gutem, ehrlichem Handwerk.


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Welche Arbeitsplatte passt zu braunen Fronten?
Das ist die Gretchenfrage! Um den Look modern zu halten, setzen Sie auf Kontraste. Eine helle Quarzkomposit-Platte, zum Beispiel in Marmor-Optik von Herstellern wie Silestone oder Caesarstone, lässt dunkles Nussbaumholz strahlen. Für einen industriellen Touch ist eine Arbeitsplatte aus mattem Edelstahl oder sogar Sichtbeton genial. Vermeiden Sie gemusterte Laminate, die mit der Holzmaserung konkurrieren könnten. Der Fokus sollte immer auf dem edlen Holz liegen.


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- Salbeigrün oder ein gedecktes Petrol
- Ein warmes Greige (Mischung aus Grau und Beige)
- Klassisches, reinweißes Kalk-Streichputz für Textur
- Tiefes Anthrazit als dramatische Akzentwand
Das Geheimnis? Farben mit grauen Untertönen. Sie neutralisieren das Gelb oder Rot im Holz und lassen es sofort moderner und ruhiger wirken.



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Massivholz: Jede Front ist aus einem Stück Holz gefertigt oder aus massiven Lamellen verleimt. Absolut authentisch, unendlich oft abschleifbar und extrem langlebig. Der Preis ist entsprechend höher und das Holz „arbeitet“ je nach Luftfeuchtigkeit minimal.
Echtholz-Furnier: Eine dünne Schicht echtes Holz wird auf eine Trägerplatte (z.B. MDF) aufgebracht. Optisch kaum von Massivholz zu unterscheiden und formstabiler. Eine hochwertige, preislich attraktivere Alternative, die ebenfalls eine tolle Haptik bietet.


Der häufigste Fehler: Zu viel Holz! Wenn Boden, Arbeitsplatte und Fronten aus dem gleichen oder einem sehr ähnlichen Holz sind, erdrückt der Raum. Brechen Sie die Monotonie gezielt auf. Ein heller Boden aus Feinsteinzeug oder ein mineralischer Spachtelboden (z.B. von Pandomo) schafft eine Bühne, auf der die Holzfronten ihre volle Wirkung entfalten können, ohne altbacken zu wirken.



Der wahre Luxus einer braunen Holzküche entfaltet sich oft erst mit der Zeit. Kleine Kratzer und eine sanfte Patina sind keine Makel, sondern erzählen die Geschichte des Lebens, das in ihr stattfindet. Eine geölte Oberfläche lässt sich zudem partiell ausbessern – ein Vorteil, den keine lackierte Front bieten kann.



Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung WKI kann die Verwendung von Holz in Innenräumen die Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise regulieren. Holz nimmt bei hoher Luftfeuchte Feuchtigkeit auf und gibt sie bei trockener Luft wieder ab.
Das bedeutet, Ihre Holzküche trägt aktiv zu einem gesünderen und angenehmeren Raumklima bei. Dieser Effekt ist bei offenporig geölten Oberflächen besonders stark ausgeprägt.



Wie reinige ich meine geölte Holzoberfläche richtig?
Ganz einfach: nebelfeucht wischen, niemals nass! Am besten mit einer milden Holzbodenseife, die rückfettende Eigenschaften hat. Ein paar Tropfen im Wischwasser genügen. Verwenden Sie niemals scharfe Reiniger oder Mikrofasertücher, da diese die schützende Ölschicht abtragen. Einmal im Jahr oder bei Bedarf kann die Oberfläche mit einem speziellen Pflegeöl, z.B. von Osmo, aufgefrischt werden.


Denken Sie über die Fronten hinaus! Eine Nischenverkleidung aus dem gleichen Holz wie die Fronten schafft eine ruhige, monolithische Optik. Ein besonderer Hingucker ist es, die Maserung über mehrere Schubladen oder Türen hinweg durchlaufen zu lassen – ein Zeichen für höchste handwerkliche Qualität.



Grifflose Fronten: Für den minimalistischen, modernen Look. Öffnung über Griffmulden, Push-to-Open-Mechanismen oder elektrische Systeme wie Servo-Drive von Blum. Perfekt, um die Holzfläche ungestört wirken zu lassen.
Statement-Griffe: Für einen individuellen Charakter. Lange, schmale Stangengriffe aus mattschwarzem Metall unterstreichen die Vertikale. Kleine, runde Messingknöpfe setzen warme, edle Akzente auf dunklem Nussbaumholz.
Die Wahl der Griffe definiert den Stil maßgeblich: von puristisch bis extravagant.



- Schafft eine ruhige, aufgeräumte Ästhetik.
- Lenkt den vollen Fokus auf die Schönheit der Holzmaserung.
- Ist besonders leicht zu reinigen.
Das Geheimnis? Perfekt gefertigte Griffleisten oder hochwertige Tip-On-Beschläge, die ein sanftes Antippen zum Öffnen genügen lassen.



Wussten Sie schon? Eichenholz hat eine Darrdichte von etwa 670 kg/m³, was es zu einem der härtesten und widerstandsfähigsten heimischen Hölzer macht. Perfekt für die stark beanspruchte Küche.


Ein aktueller Trend, der perfekt zu braunen Küchen passt, sind vertikal geriffelte oder lamellenartige Holzoberflächen, auch „Fluted Wood“ genannt. Diese Textur verleiht den Fronten eine faszinierende Tiefe und ein Spiel von Licht und Schatten. Besonders bei grifflosen Küchen entsteht so eine skulpturale, fast architektonische Wirkung, die weit entfernt vom rustikalen Image ist.



Der Budget-Tipp: Nicht immer muss es Massivholz sein. Moderne Schichtstoffplatten (Laminate) von Herstellern wie Egger oder Pfleiderer bieten heute unglaublich authentische Holzdekore. In Kombination mit einer hochwertigen Kante und einer matten, strukturierten Oberfläche (Synchronpore) ist der Unterschied für Laien oft kaum zu erkennen. So lässt sich der warme Holz-Look auch mit einem kleineren Budget realisieren.



Kombinieren Sie Ihre braune Küche mit dem Japandi-Stil, der japanische Reduktion und skandinavische Gemütlichkeit vereint. Setzen Sie auf helle Eiche, kombiniert mit schwarzen Armaturen, organischen Formen und viel indirektem Licht. Ergänzen Sie dies mit handgemachter Keramik und einzelnen, sorgfältig ausgewählten Pflanzen, um eine Oase der Ruhe zu schaffen.



- Edelstahl: Der zeitlose Profi-Look. Passt zu jedem Holz und ist hygienisch. Marken wie Miele oder Gaggenau bieten hier eine riesige Auswahl.
- Mattschwarz: Der moderne Kontrast. Wirkt besonders edel zu heller Eiche oder mittelbraunen Hölzern.
- Vollintegriert: Die unsichtbare Lösung. Die Geräte verschwinden hinter den Holzfronten und sorgen für ein extrem ruhiges Gesamtbild.


Welche Spüle passt am besten?
Die Spüle ist ein oft unterschätztes Designelement. Eine weiße Keramikspüle von Villeroy & Boch bildet einen frischen, ländlich-modernen Kontrast zu dunklem Holz. Für einen nahtlosen Look ist eine untergebaute Edelstahlspüle von Franke ideal, da sie die Arbeitsplatte in den Vordergrund stellt. Absolutes High-End sind Spülbecken aus dem gleichen Material wie die Arbeitsplatte, z.B. aus Quarzkomposit, die eine fast fugenlose Einheit bilden.



Gerade bei dunklen Hölzern wie Nussbaum oder Räuchereiche ist eine durchdachte Beleuchtung entscheidend, um eine drückende Atmosphäre zu vermeiden. Planen Sie mehrere Lichtquellen ein: eine gute Allgemeinbeleuchtung, direkte Arbeitsplatzbeleuchtung unter den Oberschränken (z.B. mit LED-Stripes) und stimmungsvolle Akzentlichter, etwa in Vitrinen oder offenen Regalen.



Einer der größten Vorteile von Holz ist seine Fähigkeit, Wärme und Kälte auszugleichen. Eine braune Holzküche wirkt im Winter unglaublich gemütlich und einladend, während sie im Sommer eine natürliche, kühle Ruhe ausstrahlt. Diese thermische Behaglichkeit kann kein Hochglanz-Lack oder kühler Stahl bieten.



Wichtiger Punkt: Die Oberflächenbehandlung. Eine geölte Oberfläche fühlt sich natürlicher an, lässt das Holz atmen und ist partiell reparierbar. Eine lackierte Oberfläche ist komplett versiegelt, pflegeleichter bei Flüssigkeiten, aber bei tiefen Kratzern kann sie nicht einfach ausgebessert werden. Für Puristen, die die Haptik lieben, ist Öl die erste Wahl.


Lassen Sie sich von der Natur inspirieren!
- Stein: Eine Rückwand aus großformatigen Keramikplatten in Schiefer- oder Marmoroptik.
- Metall: Ein Spritzschutz aus gebürstetem Messing oder Kupfer entwickelt eine einzigartige Patina.
- Glas: Lackiertes Glas in einer Kontrastfarbe (z.B. Salbei) ist fugenlos und pflegeleicht.



Der Geruchssinn wird oft vernachlässigt, aber eine echte Holzküche hat einen unverkennbaren Duft. Besonders Zirbenholz, aber auch frisch geölte Eiche, verströmen ein dezentes, angenehmes Aroma, das eine beruhigende und erdende Atmosphäre schafft. Es ist ein subtiler Luxus, der die Sinne anspricht.



„Gutes Design ist ehrlich.“ – Dieter Rams, Industriedesigner
Eine braune Holzküche ist Inbegriff dieses Prinzips. Sie gibt nicht vor, etwas anderes zu sein. Das Material zeigt seine Herkunft, seine Struktur und seine natürliche Schönheit. Diese Ehrlichkeit ist es, die sie zeitlos und unabhängig von kurzlebigen Trends macht.



Helle Eiche: Leicht, luftig und skandinavisch. Perfekt für kleinere Räume, da sie das Licht reflektiert und den Raum größer wirken lässt. Passt hervorragend zu Pastelltönen und weißen Wänden.
Dunkler Nussbaum: Edel, dramatisch und luxuriös. Ideal für große, offene Wohnküchen, wo er seine volle Wirkung entfalten kann. Kombiniert mit dunklen Grüntönen und Goldakzenten entsteht ein mondänes Ambiente.

Hilfe, meine Küche ist klein und ich wünsche mir trotzdem Holz!
Kein Problem! Wählen Sie eine helle Holzart wie Esche oder Ahorn. Kombinieren Sie die Holz-Unterschränke mit weißen, grifflosen Oberschränken. Das streckt den Raum optisch und verhindert, dass die Küche überladen wirkt. Eine Arbeitsplatte im gleichen hellen Ton wie die Oberschränke unterstützt diesen Effekt zusätzlich.


