Nehmen Sie dies aus der Küche und gießen es auf den Rasen. Sie werden die Ameisen vergessen.

Ein idyllischer Garten oder ein sonniger Balkon kann schnell zur Geduldsprobe werden, wenn sich Ameisenstraßen bilden und Nester an unerwünschten Stellen auftauchen. Besonders im Rasen, in Gemüsebeeten oder in den Fugen der Terrasse können die kleinen Krabbler zur echten Plage werden. Doch bevor Sie zu chemischen Keulen greifen, lohnt sich ein Blick in die Küche. Ein altbewährtes Hausmittel wirkt wahre Wunder: Knoblauch.

Die Knoblauch-Methode: Schritt für Schritt erklärt

Ameisen orientieren sich über Duftspuren und haben einen extrem feinen Geruchssinn. Genau hier setzt die Wirkung von Knoblauch an. Der intensive Geruch, der durch die Schwefelverbindung Allicin entsteht, ist für die Insekten unerträglich. Er stört ihre Kommunikationswege so massiv, dass sie das behandelte Areal meiden. Die Zubereitung eines wirksamen Suds ist denkbar einfach und kostet kaum mehr als einen Euro.

So bereiten Sie den Knoblauch-Sud zu:

• Zutaten: Nehmen Sie 1 ganze Knoblauchknolle und 1 Liter Wasser. Für eine stärkere Wirkung können Sie auch zwei Knollen verwenden.
• Vorbereitung: Hacken oder zerdrücken Sie die Knoblauchzehen grob, um die Zellen aufzubrechen und das Allicin freizusetzen.
• Aufkochen: Geben Sie den Knoblauch in das Wasser, bringen Sie es kurz zum Kochen und lassen Sie es dann für etwa 15 Minuten auf niedriger Stufe ziehen.
• Ziehen lassen: Nehmen Sie den Topf vom Herd und lassen Sie den Sud am besten über Nacht (mindestens aber 4-5 Stunden) abgedeckt stehen. So können sich die Wirkstoffe optimal im Wasser lösen.
• Anwendung: Seihen Sie die Flüssigkeit durch ein feines Sieb oder ein Tuch ab. Füllen Sie den Sud in eine Gießkanne oder eine Sprühflasche.

Wichtige Tipps für die Anwendung im Garten und auf dem Balkon

Die reine Anwendung ist einfach, doch ein paar Expertentipps sorgen für maximalen Erfolg und verhindern typische Fehler. Der beste Zeitpunkt für die Behandlung ist der frühe Morgen oder der späte Abend, wenn die Ameisen am aktivsten sind und die Sonne nicht so stark scheint.

Im Rasen: Gießen Sie den Sud langsam und direkt in die Eingänge des Ameisennestes. Verwenden Sie ruhig einen halben bis ganzen Liter, damit die Flüssigkeit tief in die Gänge eindringt. Keine Sorge: Der Knoblauchsud schadet dem Rasen nicht. Der Geruch verfliegt für unsere Nasen nach ein bis zwei Tagen, für die Ameisen bleibt er aber noch länger wahrnehmbar.

Im Gemüse- und Blumenbeet: Hier ist etwas mehr Vorsicht geboten. Besprühen Sie die Ameisenstraßen und den Boden rund um die betroffenen Pflanzen. Vermeiden Sie es, den Sud direkt auf essbare Teile wie Salatblätter oder Früchte zu sprühen, die bald geerntet werden. Besonders nützlich ist die Methode zum Schutz von jungen Setzlingen, die oft von Ameisen und den von ihnen „gehüteten“ Blattläusen befallen werden.

Auf Balkon und Terrasse: Füllen Sie den Sud in eine Sprühflasche und besprühen Sie die Laufwege der Ameisen, Fugen, Mauerritzen und die Ränder von Pflanzkübeln. Ein häufiger Fehler ist, die Anwendung nach dem ersten Mal aufzugeben. Bei einem hartnäckigen Befall sollten Sie die Behandlung alle zwei Tage wiederholen, bis die Aktivität sichtbar nachlässt.

Was noch hilft: Weitere bewährte Hausmittel

Knoblauch ist eine fantastische Waffe, aber manchmal ist eine Kombination verschiedener Methoden am effektivsten. Hier sind weitere natürliche Mittel, die sich in deutschen Gärten bewährt haben:

• Backpulver & Puderzucker: Mischen Sie beides im Verhältnis 1:1 und streuen Sie es in kleinen Mengen direkt auf die Ameisenstraßen. Der Zucker lockt sie an, das Backpulver ist für sie tödlich. Aber Achtung: Nur dort anwenden, wo Kinder und Haustiere nicht hinkommen.
• Essigwasser: Eine Mischung aus Haushaltsessig und Wasser (1:1) in eine Sprühflasche füllen. Damit können Sie die Duftspuren der Ameisen auf Terrassenplatten oder Fensterbänken effektiv zerstören. Wichtig: Nicht direkt auf Pflanzen sprühen, da die Säure sie schädigen kann.
• Kaffeesatz und Gewürze: Getrockneter Kaffeesatz, Zimt, Chilipulver oder Nelken können als Barriere an Hauseingängen, Türen oder um Beete gestreut werden. Der intensive Geruch schreckt die Ameisen ab, die Barriere zu überqueren. Kaffeesatz ist zudem ein guter Dünger, sollte aber nur in Maßen verwendet werden.