Rattan-Bodenvasen: So erkennst du echte Qualität (und vermeidest teuren Schrott)
Rattan Vasen: Nicht nur Dekoration, sondern ein Lebensgefühl! Entdecken Sie, wie sie Ihr Zuhause verwandeln können.
In einem Raum, in dem die Wände Geschichten flüstern und die Möbel atmen, stehen Rattan Vasen wie stille Poeten. Sie erzählen von sommerlichen Märkten und handwerklicher Kunst, während sie gleichzeitig einen Hauch von Eleganz und Wärme versprühen. Wer hätte gedacht, dass ein Stück Natur so viel mehr als nur ein Gefäß sein kann? Lassen Sie sich von der zeitlosen Schönheit verführen!
Ich liebe Rattan. Ehrlich gesagt, kaum ein Material schafft es, gleichzeitig so gemütlich und doch elegant auszusehen. Besonders große Bodenvasen aus Rattan haben es mir angetan – sie können einen ganzen Raum verändern. Aber, und das ist ein großes Aber: Die Qualitätsunterschiede sind gewaltig. Schon oft habe ich Stücke gesehen, die im Laden toll aussahen und nach ein paar Monaten zu Hause aussahen, als hätten sie einen schweren Kampf hinter sich.
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Deshalb dachte ich mir, ich teile mal ein paar Insider-Tipps mit dir. Du musst kein Profi sein, um den Unterschied zwischen einem langlebigen Meisterstück und billiger Massenware zu erkennen. Es geht darum, für sein Geld einen echten Wert zu bekommen und nicht etwas, das schon beim Transport bricht. Lass uns mal gemeinsam hinter die Kulissen schauen.
Das A und O: Rattan richtig verstehen
Viele halten Rattan für eine Holzart, aber das stimmt nicht ganz. Es ist der verholzte Trieb einer Kletterpalme, die in den tropischen Wäldern Asiens wächst. Stell dir vor, diese Triebe können über 100 Meter lang werden! Genau diese Länge macht sie perfekt für die Herstellung von Möbeln und großen Vasen ohne viele unschöne Unterbrechungen.

Das wirklich Spannende ist der Aufbau. Ein Rattanrohr hat quasi eine harte Schale und einen weichen Kern. Die äußere, superglatte Schicht nennen die Experten Rattanschiene. Sie ist von Natur aus mit Kieselsäure beschichtet, was sie extrem widerstandsfähig macht. Daraus werden oft die feinen Wicklungen oder die Sitzflächen von Stühlen gemacht.
Der innere, poröse Kern – das sogenannte Peddigrohr – ist der Star beim Flechten. Wenn man es in Wasser legt, wird es unglaublich biegsam. Genau daraus werden die meisten Körbe und die Wände von Rattanvasen geflochten. Und hier trennt sich schon die Spreu vom Weizen: Gutes Peddigrohr ist glatt, gleichmäßig in der Farbe und bricht nicht. Minderwertiges Material fühlt sich spröde an, hat viele abstehende Fasern und bricht leicht. Einmal mit der Hand drüberstreichen, und du spürst den Unterschied sofort.
Ein Blick in die Werkstatt: Wie eine stabile Vase entsteht
Um die dicken Rattanrohre für das Gerüst einer Vase in Form zu bringen, braucht es mehr als nur Wasser. Hier kommt heißer Dampf ins Spiel. In speziellen Dampfkisten werden die Rohre erhitzt, bis sie sich biegen lassen wie Gummi. Das ist echte Handwerkskunst, denn zu viel Hitze verbrennt das Material, zu wenig und es bricht. Das ist auch einer der Gründe, warum aufwendig geschwungene Vasen oft teurer sind.

Eine gute Vase erkennt man aber vor allem an drei Dingen:
- Das Fundament: Jede gute Vase hat ein stabiles Gerüst aus senkrechten Stäben, den sogenannten Staken. Diese müssen in einem schweren, massiven Holzboden verankert sein. Günstige Modelle haben oft nur eine dünne Sperrholz- oder sogar Pappscheibe am Boden. Die kippen nicht nur leicht, die Staken lockern sich auch mit der Zeit. Kleiner Test im Laden: Heb die Vase an. Fühlt sich der Boden schwer und solide an? Super! Wackel mal ganz leicht am oberen Rand. Alles fest? Perfekt.
- Die Flechttechnik: Zwischen den Staken wird geflochten. Aber nicht jedes Geflecht ist gleich. Profis setzen an wichtigen Stellen, wie am Anfang und am oberen Rand, eine spezielle, zopfartige Flechttechnik ein, die Kimme genannt wird. Sie zieht das ganze Gerüst bombenfest zusammen. Dazwischen wird oft ein einfacheres Geflecht verwendet. Eine gute Vase hat einen ausgewogenen Mix aus beidem.
- Der Abschluss: Schau dir den oberen Rand ganz genau an. Bei Billigware werden die Enden oft einfach abgeschnitten und reingesteckt. Das franst irgendwann aus. Bei einem hochwertigen Stück werden die Staken kunstvoll umgelegt und wieder ins Geflecht eingearbeitet. Das ergibt eine saubere, stabile Kante, die ewig hält.
Neulich kam eine Kundin mit einer Online-Schnäppchen-Vase zu mir, die nach nur drei Monaten auseinanderfiel. Der Boden war aus Pappe, die Staken waren nur getackert und der obere Rand war schon komplett ausgefranst. Eine klassische Blenderin. Genau das wollen wir vermeiden!

Wo finde ich gute Qualität – und was darf das kosten?
Okay, jetzt wird’s praktisch. Wo sucht man am besten? Und wie viel Geld muss man in die Hand nehmen?
Gute Anlaufstellen sind oft Fachgeschäfte, die sich auf Naturmaterialien oder Korbmöbel spezialisiert haben. Manchmal findet man auch in kleineren, inhabergeführten Möbelhäusern echte Schätze. Online gibt es natürlich eine riesige Auswahl, aber sei hier besonders kritisch. Lies die Bewertungen genau und achte auf die Materialbeschreibung. Wenn ein Händler detaillierte Angaben zur Verarbeitung macht, ist das meist ein gutes Zeichen.
Und jetzt zum Geld. Ganz ehrlich: Qualität hat ihren Preis. Hier mal eine grobe Orientierung, damit du ein Gefühl dafür bekommst:
- Kleine Vasen (bis 50 cm): Hier solltest du mit Preisen zwischen 50 € und 90 € für gute Qualität rechnen.
- Mittlere Vasen (bis 80 cm): In dieser beliebten Größe bewegt sich der Preis für ein solides Stück meist zwischen 90 € und 200 €. Alles, was deutlich darunter liegt, solltest du dir ganz genau ansehen.
- Große Vasen (über 1 m): Hier geht es oft bei 200 € los und kann für echte, handgefertigte Designerstücke auch mal 500 € und mehr betragen. Das ist dann aber auch eine Investition fürs Leben.

Deine 5-Minuten-Pflege-Routine
Damit deine Vase lange schön bleibt, braucht sie ein Minimum an Pflege. Aber keine Sorge, das ist kein Hexenwerk.
1. Abstauben: Einmal die Woche mit einem weichen Staubwedel oder der Bürstendüse vom Staubsauger drübergehen. Fertig. 2. Feucht abwischen: Bei Bedarf (z.B. in sehr trockener Heizungsluft im Winter) kannst du die Vase mit einem leicht feuchten Tuch abwischen, um dem Material etwas Feuchtigkeit zurückzugeben. Aber bitte nicht nass machen! Danach am besten kurz trocken reiben. 3. Der richtige Standort: Stell die Vase nicht direkt neben die Heizung oder in die pralle Sonne. Das trocknet das Material aus und macht es brüchig.
Achtung, ganz wichtig: Eine Rattan-Vase ist fast nie wasserdicht! Wenn du frische Blumen hineinstellen willst, brauchst du unbedingt einen wasserdichten Einsatz. Dafür eignen sich einfache Glas- oder Kunststoffzylinder, die du oft schon für ein paar Euro im Baumarkt oder in Dekoläden findest. Bei unförmigen Vasen kann auch ein flexibler Folieneinsatz, wie man ihn für Pflanzkörbe nutzt, eine gute Lösung sein.

Profi-Tipp: So machst du hohe Vasen kindersicher
Eine hohe, schlanke Vase kann, vor allem wenn Kinder oder Haustiere durch die Wohnung toben, schnell mal ins Wanken geraten. Ein einfacher, aber super effektiver Trick: Beschwere die Vase von innen! Fülle einfach einen kleinen Jutebeutel mit Sand (den bekommst du für wenig Geld im Baumarkt), knote ihn gut zu und lege ihn auf den Boden der Vase. Das verlagert den Schwerpunkt nach unten und macht sie deutlich standfester.
Ein letztes, ehrliches Wort
Sei misstrauisch bei extremen Billigangeboten. Wenn eine große Bodenvase für 39,99 € angeboten wird, wurde irgendwo massiv gespart – entweder am Material, an der sauberen Verarbeitung oder am fairen Lohn für die Handwerker. Mit dem Wissen aus diesem Artikel kannst du jetzt aber selbstbewusst auf die Suche gehen und eine Vase finden, die nicht nur gut aussieht, sondern dich auch viele Jahre lang begleiten wird.
Bilder & Inspiration


Eine große Rattan-Bodenvase ist mehr als nur ein Behälter; sie ist ein Ankerpunkt im Raum. Ihre geflochtene Textur fängt das Licht auf sanfte Weise ein und bricht die Strenge glatter Wände und Böden auf. Sie bringt ein Stück unperfekter, organischer Natur ins Haus und schafft eine Atmosphäre von geerdeter Gelassenheit. Es ist das leise Versprechen eines langsameren Tempos, ein Hauch von ewigem Sommer, selbst an grauen Tagen.

Wie dekoriere ich eine so große Bodenvase, ohne dass es überladen wirkt?
Der Trick liegt in der Reduktion. Anstatt eines üppigen Blumenstraußes wirken einzelne, hochgewachsene Elemente am besten. Denken Sie an getrocknete Pampasgras-Wedel, lange Eukalyptuszweige oder die Zweige eines Korkenzieherhasels. Bei besonders kunstvoll geflochtenen Vasen, wie denen von Marken wie HKliving oder Bloomingville, gilt: Weniger ist mehr. Manchmal ist die schönste Füllung gar keine – die Vase selbst ist das Kunstwerk.

Rattan wächst bis zu 7-mal schneller als Holz und kann oft schon nach 5-7 Jahren geerntet werden, während Bäume Jahrzehnte brauchen.
Das macht es zu einer bemerkenswert nachhaltigen Ressource. Die Ernte von Rattan bietet lokalen Gemeinschaften in den Regenwäldern Südostasiens eine Einnahmequelle, die den Erhalt der Wälder fördert, anstatt sie für Nutzholz abzuholzen. Der Kauf einer hochwertigen Rattan-Vase unterstützt also nicht nur traditionelles Handwerk, sondern kann auch einen kleinen Beitrag zum Schutz wertvoller Ökosysteme leisten.

Der Todfeind des Rattans: Trockene Heizungsluft und direkte Sonneneinstrahlung. Beides entzieht dem Material seine natürliche Restfeuchtigkeit, macht es spröde und blass. Ein gelegentliches Abstauben mit einem nebelfeuchten Tuch wirkt wie eine kleine Wellness-Kur und erhält die Elastizität der Fasern.

Rattan: Glatt, robust und holzartig. Die Stränge sind meist rund und gleichmäßig, was eine feine, elegante Flechtstruktur ermöglicht. Perfekt für Stücke, die ihre Form präzise halten sollen.
Wasserhyazinthe: Weicher, mit einer eher rustikalen, zopfartigen Textur. Das Material ist flacher und breiter als Rattanstränge. Es wirkt oft gemütlicher und lässiger, ist aber auch etwas weniger formstabil.
Für einen filigranen, grafischen Look ist Rattan die erste Wahl. Für eine entspannte Boho-Atmosphäre ist Wasserhyazinthe ideal.
- Boho & Scandi: Kombinieren Sie Ihre Rattan-Vase mit hellen Hölzern, weichen Wolltextilien und vielen Grünpflanzen.
- Japandi: Setzen Sie auf Minimalismus. Eine einzelne Vase in dunklem Rattan neben einem tiefen Futon oder einem Shoji-Paravent schafft eine ruhige, meditative Ästhetik.
- Coastal Chic: Helles Rattan, kombiniert mit Textilien in Blau- und Sandtönen sowie Treibholz-Elementen, holt sofort das Gefühl einer leichten Meeresbrise ins Haus.



