Retro-Fliesen: Dein kompletter Guide, um teure Fehler zu vermeiden
Retro-Fliesen sind der Schlüssel zu einem fröhlichen Zuhause! Entdecken Sie, wie Sie mit diesen Kacheln jedem Raum Charakter verleihen.
„Ich bin nicht nur ein Stück Keramik, ich bin eine Zeitreise in die Vergangenheit!“ murmelt die bunte Fliese, während sie an der Wand des retro-inspirierten Badezimmers hängt. Mit jedem Blick auf die geometrischen Muster entfaltet sich eine Geschichte von Stil und Nostalgie. Retro-Fliesen sind mehr als nur Wohnaccessoires; sie sind das lebendige Echo vergangener Zeiten, das jedem Raum einen Hauch von Vintage-Charme verleiht.
Ich bin schon eine ganze Weile in diesem Geschäft und habe Trends kommen und gehen sehen. Aber ganz ehrlich? Die Begeisterung für Retro-Fliesen, die ist einfach geblieben. Und ich verstehe das total. Eine gut gewählte Fliese mit dem Charme vergangener Tage kann einem Raum eine Seele geben, eine Geschichte erzählen. Aber ich habe auch oft genug gesehen, wie schnell dieser Traum platzt, wenn die falsche Fliese im Einkaufswagen landet oder bei der Verlegung gepfuscht wird. Es geht nicht um reißerische Versprechen von Wertsteigerung, sondern um die tägliche Freude an etwas, das solide und schön ist. Deshalb packe ich hier mal alles aus, was ich weiß – nicht nur, wie du die perfekte Fliese findest, sondern auch, wie sie für Jahrzehnte da bleibt, wo sie hingehört.
Inhaltsverzeichnis
- Welcher Retro-Typ bist du? Ein schneller Check
- Die alles entscheidende Frage: Kann ich auf alte Fliesen drüber fliesen?
- Die Technik dahinter: Was du wirklich wissen musst
- Die Planung: Der halbe Weg zum perfekten Fliesenbild
- Ran an die Arbeit: So wird’s gemacht
- Sonderfall Zementfliesen: Eine Anleitung für Geduldige
- Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
- Pflege: Damit die Schönheit bleibt
- Mein Fazit
- Bildergalerie
Welcher Retro-Typ bist du? Ein schneller Check
Bevor wir in die Details gehen, lass uns mal klären, worüber wir hier eigentlich reden. „Retro“ kann nämlich vieles bedeuten. Die Wahl des Materials ist die wichtigste Entscheidung überhaupt, denn davon hängt alles ab: der Preis, die Verlegetechnik und wie viel Arbeit du später damit hast.

- Der Purist – Echte historische Fliesen: Das sind Originale aus alten Häusern, oft Zement- oder Terrazzofliesen. Ihr Charme? Die Patina, die kleinen Macken, die gelebte Geschichte. Aber Achtung: Sie sind oft unterschiedlich dick und eine echte Herausforderung bei der Verlegung. Eher was für Profis oder sehr ambitionierte Heimwerker mit Geduld.
- Der Pragmatiker – Neuproduktionen im alten Stil: Viele Hersteller legen heute ihre alten Muster neu auf. Du bekommst die coole Optik von damals, aber mit der Technik von heute. Meistens ist das Feinsteinzeug, was sie super robust, maßhaltig und viel einfacher zu verlegen macht. Ein super Kompromiss aus Charme und Vernunft.
- Der Ästhet – Zementfliesen: Ein absoluter Hingucker und gerade wieder total im Kommen. Sie werden nicht gebrannt, sondern gepresst, was ihnen eine einzigartige, samtig-matte Oberfläche gibt. Wunderschön, aber auch eine kleine Diva: offenporig, empfindlich und pflegeintensiv. Wer hier Fehler macht, ruiniert die Fliese für immer. Mehr dazu später in einem eigenen Kapitel!
- Der Sparfuchs – Retro-„Look“-Fliesen: Im Baumarkt findest du oft günstige Fliesen, bei denen ein Retro-Muster einfach aufgedruckt wurde. Für die Wand im Gästebad? Kann man machen. Aber an einem Küchenboden, wo mal ein Topf runterfällt oder Sand unter den Schuhen reingetragen wird, siehst du den Preisunterschied nach ein paar Jahren.
Kleiner Tipp: Fahr zum Fachhändler! Online siehst du nur ein Bild. Du musst eine Fliese in der Hand halten, das Gewicht spüren, über die Oberfläche streichen. Nur so bekommst du ein echtes Gefühl für die Qualität.

Die alles entscheidende Frage: Kann ich auf alte Fliesen drüber fliesen?
Ah, die Frage aller Fragen, die sich jeder Heimwerker stellt. Die kurze Antwort: Ja, aber… Die lange Antwort ist wichtiger. Es kann eine super zeitsparende Lösung sein, aber nur, wenn die Bedingungen zu 100 % stimmen. Ansonsten wird es zum teuersten Pfusch deines Lebens.
Geh mal in dein Bad oder deine Küche und klopf mit dem Fingerknöchel auf die alten Fliesen. Klingt es überall satt und fest? Super! Klingt es irgendwo hohl? Dann ist hier Schluss. Eine hohlliegende Fliese ist kein tragfähiger Untergrund. Wenn der alte Belag aber bombenfest sitzt, keine Risse hat und absolut eben ist, dann kannst du es wagen. Du musst die alten Fliesen extrem gründlich reinigen und entfetten und dann eine spezielle Haftgrundierung auftragen. Diese Grundierung ist wie ein Klebevermittler zwischen der glatten alten Glasur und dem neuen Fliesenkleber. Spar hier nicht, sonst rutscht dir die neue Wand irgendwann entgegen.

Die Technik dahinter: Was du wirklich wissen musst
Eine Fliese ist mehr als nur ein schönes Muster. Ein paar technische Werte entscheiden darüber, ob sie für dein Projekt überhaupt geeignet ist.
- Wasseraufnahme: Das ist quasi der Durst der Fliese. Sogenanntes Steingut hat eine hohe Wasseraufnahme (über 10 %) und gehört deswegen NUR an Innenwände, wo es nicht ständig nass wird. Für den Boden oder gar den Balkon ist das tabu! Steinzeug (3-10 %) ist der Standard für die meisten Böden im Haus. Die Königsklasse ist Feinsteinzeug (unter 0,5 %). Das ist extrem dicht, frostsicher und perfekt für Bad, Terrasse und stark beanspruchte Bereiche.
- Abriebgruppen (PEI): Wie kratzfest ist die Oberfläche? Für eine Küche oder den Flur, wo auch mal Straßenschuhe zum Einsatz kommen, solltest du mindestens PEI 4 wählen. Im Bad oder Schlafzimmer, wo du meist barfuß oder mit Hausschuhen läufst, reicht auch PEI 3.
- Rutschhemmung: Sicherheit geht vor! Im normalen Wohnbereich reicht oft die Klasse R9. Aber für Küche und Bad, wo es mal nass werden kann, ist R10 die deutlich bessere und sicherere Wahl. Eine hochglänzende R9-Fliese im Bad sieht trocken vielleicht toll aus, wird bei Nässe aber zur gefährlichen Rutschbahn. Für den Duschbereich selbst gibt es noch die Barfuß-Bewertungen A, B oder C. Mit B bist du im privaten Bereich auf der sicheren Seite.

Die Planung: Der halbe Weg zum perfekten Fliesenbild
Bevor du auch nur einen Eimer Kleber anrührst, brauchst du einen Plan. Das ist der Unterschied zwischen einem Profi und einem hoffnungsvollen Amateur.
Der Untergrund muss absolut fest, eben, trocken und sauber sein. Unebenheiten von mehr als ein paar Millimetern musst du mit Ausgleichsmasse glätten. Und wie prüfst du als Laie, ob der neue Estrich trocken genug ist? Ein simpler Trick ist der „Folien-Test“: Kleb ein Stück durchsichtige Folie (ca. 50×50 cm) mit Klebeband fest auf den Estrich. Wenn sich nach 24 Stunden kein Kondenswasser darunter gebildet hat, ist das ein gutes Zeichen.
Gerade bei Mustern ist der Verlegeplan entscheidend. Leg ein paar Reihen trocken aus, um die Wirkung zu sehen. Fang in der Mitte des Raumes oder an der sichtbarsten Kante an, damit du an den Rändern keine hässlichen schmalen Streifen schneiden musst. Und plane genug Verschnitt ein! Bei einfachen Fliesen rechnet man mit 10 % extra. Bei einem komplizierten Muster oder diagonaler Verlegung sind 15-20 % realistisch. Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Ende drei Fliesen fehlen und du keine mehr aus derselben Charge bekommst.

Übrigens, sei realistisch mit deiner Zeit! Ein Profi braucht für ein 10-Quadratmeter-Bad vielleicht 20-25 Stunden reine Arbeitszeit. Als Heimwerker, der jeden Schritt nachlesen und überlegen muss, brauchst du locker das Doppelte, wenn nicht das Dreifache. Plane inklusive aller Trocknungszeiten für Spachtel, Kleber und Fuge lieber zwei bis drei volle Wochenenden ein, nicht nur ein paar Tage.
Ran an die Arbeit: So wird’s gemacht
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Nimm dir Zeit, arbeite präzise und nutze gutes Werkzeug.
Wir Profis verwenden fast nur noch Flexkleber. Er bleibt minimal elastisch und fängt Spannungen (z.B. von einer Fußbodenheizung) ab. Bei großen Fliesen wenden wir das Buttering-Floating-Verfahren an. Das heißt, der Kleber kommt nicht nur auf den Boden, sondern auch dünn auf die Fliesenrückseite. Das sorgt für eine volle Anhaftung und verhindert, dass die Fliese später bricht, wenn mal etwas darauf fällt.
Achtung, deine Lunge wird es dir danken: Beim Schneiden von Fliesen entsteht feiner Quarzstaub, der echt ungesund ist. Trage immer eine gute FFP2-Maske und eine Schutzbrille! Am besten ist ein Nassschneider, den du dir im Baumarkt für ca. 50 € am Tag leihen kannst. Das Wasser kühlt das Blatt und bindet den Staub.

Beim Verfugen kommt dann der Feinschliff. Der Mörtel wird diagonal mit einem Fugbrett eingeschlämmt. Und wann ist der richtige Moment zum Abwaschen? Hier ist ein unbezahlbarer Profi-Tipp: der „Daumennagel-Test“. Wenn du leicht mit dem Nagel in die Fuge drücken kannst, ohne dass dir der feuchte Mörtel am Finger kleben bleibt, DANN ist der perfekte Zeitpunkt für den ersten Waschgang mit dem Schwammbrett. Wäschst du zu früh, spülst du die Fuge aus. Wartest du zu lange, schuftest du stundenlang am Zementschleier.
Sonderfall Zementfliesen: Eine Anleitung für Geduldige
Ich widme diesen Fliesen ein eigenes Kapitel, weil ich schon zu so vielen „Rettungsaktionen“ gerufen wurde, bei denen Hunderte oder Tausende von Euro buchstäblich im Boden versenkt wurden. Eine Zementfliese ist offenporig wie ein Schwamm. Jeder Fleck dringt tief ein. Deshalb ist die Imprägnierung das A und O. Hier die narrensichere Reihenfolge:
- Vor dem Start: Mische die Fliesen aus mehreren Kartons! Handgemachte Fliesen haben leichte Farbunterschiede, das Mischen sorgt für ein harmonisches Gesamtbild.
- Schritt 1 (VOR dem Verlegen): Die trockenen, sauberen Fliesen werden zum ersten Mal dünn imprägniert. Das reduziert die Saugfähigkeit schon mal ein wenig.
- Schritt 2 (Verlegen): Verwende einen für Naturstein geeigneten Kleber. Kleberreste sofort mit einem feuchten Tuch von der Fliesenoberfläche wischen. SOFORT!
- Schritt 3 (VOR dem Verfugen): Nach dem Trocknen des Klebers kommt die zweite, satte Schicht Imprägnierung drauf. Das ist der wichtigste Schritt! Sie schützt die Poren vor den Farbpigmenten des Fugenmörtels. Gut trocknen lassen!
- Schritt 4 (Verfugen): Zügig und sauber arbeiten. Überschüssigen Fugenmörtel direkt entfernen.
- Schritt 5 (Der letzte Schliff): Wenn alles komplett trocken ist, kommt die finale Schutzschicht drauf. Das kann eine weitere Imprägnierung oder ein Hartwachs-Siegel sein. Das ist der eigentliche Schutz für den Alltag.
Wer diesen Prozess abkürzt, bekommt fleckige, ruinierte Fliesen. Ganz ehrlich: Das ist kein Material für ungeduldige Menschen.


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Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
Reden wir mal über Geld. Ein Projekt mit Retro-Fliesen kann von „überschaubar“ bis „autsch, teuer“ alles sein. Hier eine grobe Hausnummer für ein typisches 10-Quadratmeter-Bad:
Allein die Fliesen können von 30 €/m² für bedruckte Keramik bis zu 150 €/m² und mehr für handgemachte Zementfliesen reichen. Dazu kommt das ganze Drumherum. Als kleine Einkaufsliste brauchst du für die 10 m²: ca. 11,5 m² Fliesen (wegen Verschnitt!), 2-3 Säcke Flexkleber, 1 Eimer Grundierung, Dichtbänder und Dichtschlämme für die Ecken und den Nassbereich, Fugenmörtel und Silikon. Rechne dafür mit mindestens 300-400 €. Wenn du dir Werkzeug leihen musst, kommen nochmal 50-100 € dazu.
Ein DIY-Projekt mit günstigen Fliesen kann also für unter 1.000 € machbar sein. Ein professionell verlegtes Bad mit hochwertigen Zementfliesen kann aber auch schnell 5.000 € und mehr kosten. Qualität hat eben ihren Preis.
Und wenn du einen Profi suchst? Frag ihn drei Dinge, um die Spreu vom Weizen zu trennen: 1. „Haben Sie Erfahrung mit Zementfliesen?“ 2. „Nutzen Sie bei großen Fliesen das Buttering-Floating-Verfahren?“ 3. „Wie dichten Sie den Duschbereich nach aktueller Norm ab?“ Wer hier stottert, ist vielleicht nicht der Richtige für dein Projekt.

Pflege: Damit die Schönheit bleibt
Die meiste Arbeit ist getan, jetzt geht es darum, das Ergebnis zu erhalten.
- Glasierte Keramik- und Feinsteinzeugfliesen: Absolut pflegeleicht. Ein normaler Neutralreiniger reicht. Bitte keine Scheuermilch, die macht die Glasur auf Dauer matt.
- Zementfliesen: Hier ist wieder Vorsicht geboten. Niemals Essigreiniger oder andere säurehaltigen Mittel! Die Säure frisst den Kalk und zerstört die Oberfläche. Am besten ist eine spezielle, rückfettende Wischpflege oder Schmierseife. Gute Produkte gibt es zum Beispiel von Lithofin oder Fila. Diese Seifen bilden mit der Zeit eine wunderschöne, schützende Patina. Die Grundimprägnierung solltest du je nach Beanspruchung alle paar Jahre mal erneuern.
Ein letzter Punkt: Die Silikonfugen in den Ecken sind Wartungsfugen. Je nachdem, wie gut du lüftest, müssen sie alle 5 bis 10 Jahre erneuert werden, um Schimmel vorzubeugen.
Mein Fazit
Eine Retro-Fliese ist eine Entscheidung fürs Herz. Sie bringt so viel Charakter und Persönlichkeit in dein Zuhause. Aber sie ist eben auch eine handwerkliche Aufgabe, die Respekt verlangt. Wenn du dich dafür entscheidest, mach es richtig. Nimm dir Zeit für die Planung, investiere in gutes Material und sei ehrlich zu dir selbst, ob du dir das Projekt zutraust. Denn es gibt kaum ein besseres Gefühl, als am Ende auf ein perfektes Fliesenbild zu schauen und zu wissen: Das hier, das hält. Das hat Substanz. Und das ist der wahre Wert, den man in keinem Preisschild messen kann.

Bildergalerie



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Die Fugenfarbe ist kein Detail, sie ist der Co-Star: Eine dunkle Fuge bei einer hellen Fliese betont das geometrische Muster und sorgt für einen grafischen, modernen Look. Eine helle Fuge hingegen lässt die Fläche ruhiger und homogener wirken. Testen Sie die Wirkung mit ein paar losen Fliesen, bevor Sie sich für die nächsten 20 Jahre festlegen. Anthrazit oder Zementgrau sind oft eine sicherere Bank als reinweiß, das schnell schmutzig wirkt.

„Keramische Fliesen gehören zu den langlebigsten Bodenbelägen überhaupt. Bei richtiger Verlegung überdauern sie oft mehrere Generationen.“ – Institut für Baustoffprüfung
Das bedeutet, Ihre Entscheidung für ein bestimmtes Retro-Muster ist eine für Jahrzehnte. Anders als bei einem Teppich oder einer Wandfarbe ist der Austausch aufwendig und teuer. Ein Grund mehr, in eine zeitlose Optik und vor allem in eine qualitativ hochwertige Verlegung zu investieren.


Man vergisst oft, wie sinnlich ein Fliesenboden ist. Das kühle Gefühl unter nackten Füßen an einem heißen Sommertag. Das leise Klacken von Absätzen, das ein Gefühl von Beständigkeit und Eleganz vermittelt. Eine gemusterte Retro-Fliese ist nicht nur ein visuelles Statement, sondern prägt die gesamte Raumatmosphäre und die Art, wie Sie Ihr Zuhause jeden Tag erleben.

Funktionieren diese alten Muster mit moderner Technik wie einer Fußbodenheizung?
Absolut! Keramische Fliesen, insbesondere Feinsteinzeug, sind ideale Partner für eine Fußbodenheizung. Sie leiten Wärme hervorragend und speichern sie, was für eine angenehme und energieeffiziente Raumtemperatur sorgt. Bei echten Zementfliesen sollten Sie jedoch die Herstellerangaben genau prüfen und einen erfahrenen Heizungsbauer und Fliesenleger hinzuziehen, um Spannungsrisse zu vermeiden.

Echte Zementfliese: Samtig-matte, offenporige Oberfläche mit einzigartiger Haptik. Jede Fliese ein Unikat. Benötigt eine sorgfältige Imprägnierung und regelmäßige Pflege, ist empfindlich gegen Säuren (Wein, Zitrone).
Feinsteinzeug im Zementfliesen-Look: Extrem robust, wasser- und schmutzabweisend, pflegeleicht. Die Muster sind aufgedruckt, aber bei hochwertigen Herstellern wie Marazzi oder Villeroy & Boch kaum vom Original zu unterscheiden. Die pragmatische Wahl für Küche und Flur.


- Einzelne Fliesen als stilvolle Untersetzer für heiße Töpfe oder Gläser verwenden.
- Eine besonders schöne Fliese in einem schlichten Holzrahmen als Wandkunst inszenieren.
- Zerbrochene Reste für ein kleines Mosaik-Projekt nutzen, etwa auf einer Tischplatte oder einem Blumentopf.
Was tun mit den Resten? Ein paar übriggebliebene Retro-Fliesen sind zu schade für den Keller. Werden Sie kreativ!

Wussten Sie schon? Terrazzo, der gesprenkelte Bodenbelag aus den 50er und 60er Jahren, erlebt ein gigantisches Comeback.
Doch statt schwerem, vor Ort gegossenem Estrich gibt es den Look heute als praktische Feinsteinzeug-Fliese. Hersteller wie Mirage mit der Kollektion „Norr“ bieten moderne Interpretationen, die den Retro-Charme mit unschlagbarer Alltagstauglichkeit verbinden. Perfekt, um den Stil der Jahrhundertmitte in Ihr Zuhause zu holen, ohne die Baustelle von damals.


Für den ultimativen Hauch von Pariser Eleganz um 1900, denken Sie an den Jugendstil.
- Florale, geschwungene Linien statt strenger Geometrie.
- Farben wie Salbeigrün, Bordeauxrot und tiefes Blau.
- Oft als Bordüre oder „Fliesenteppich“ in der Mitte eines Raumes eingesetzt.
Marken wie Golem-Baukeramik haben sich auf die originalgetreue Reproduktion solcher historischen Fliesen spezialisiert.

- Perfekt gerade Fugenlinien, auch bei unebenen Wänden.
- Eine Garantie auf die geleistete Arbeit.
- Die Gewissheit, dass teure Materialien nicht durch Fehler ruiniert werden.
Das Geheimnis? Die Investition in einen professionellen Fliesenleger. Bei komplexen Retro-Mustern oder anspruchsvollen Materialien wie Zementfliesen ist das oft die günstigere Lösung, als Fehler später teuer auszubessern.


Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die „Chargennummer“ oder „Brandfarbe“ auf den Kartons. Fliesen aus unterschiedlichen Produktionsläufen können minimale Farb- oder Größenabweichungen haben. Mischen Sie niemals verschiedene Chargen auf einer sichtbaren Fläche – das Ergebnis kann extrem störend wirken!

Der häufigste Fehler bei Zementfliesen: Falsche oder zu späte Versiegelung. Diese Fliesen sind von Natur aus porös wie ein Schwamm. Ohne eine hochwertige Imprägnierung – aufgetragen vor dem Verfugen – dringen Schmutz und Fugenmörtel in die Oberfläche ein und hinterlassen Flecken, die nie wieder verschwinden. Verwenden Sie spezielle Produkte wie die von Lithofin und halten Sie sich exakt an die Anleitung.

Kann man Muster mischen?
Ja, aber mit Fingerspitzengefühl. Ein sogenanntes „Patchwork“ aus verschiedenen Mustern kann fantastisch aussehen, besonders in einem kreativen, unkonventionellen Ambiente. Der Trick: Bleiben Sie innerhalb einer Farbfamilie oder wählen Sie Muster aus derselben Epoche (z.B. verschiedene Jugendstilmotive). Zu viele Stile und Farben auf einmal wirken schnell chaotisch statt charmant.


„The details are not the details. They make the design.“ – Charles Eames
Das gilt nirgends mehr als bei Retro-Fliesen. Die Wahl der Sockelleiste, der Übergang zu einem anderen Bodenbelag, die Ausrichtung des Musters zur Hauptblickachse des Raumes – diese „Kleinigkeiten“ entscheiden darüber, ob das Ergebnis professionell und harmonisch oder einfach nur bemüht aussieht.

- Villeroy & Boch: Bietet Neuauflagen ihrer historischen Kollektionen von Anfang des 20. Jahrhunderts an – perfekt für einen authentischen, aber pflegeleichten Look.
- Cementoresina: Eine Marke, die sich auf handgefertigte Zementfliesen mit modernen und klassischen Mustern spezialisiert hat. Für Puristen.
- Casa dolce casa: Bietet oft Feinsteinzeug mit subtilen, terrakotta-ähnlichen Texturen an, die an mediterrane Landhäuser erinnern.


Ein einzelner Streifen aus gemusterten Fliesen in einer ansonsten schlicht gefliesten Dusche kann einen unglaublichen Akzent setzen. Oder wie wäre es mit einer komplett mit Retro-Fliesen ausgekleideten Nische für Duschgel und Shampoo? So bringen Sie den Charme ins Bad, ohne den ganzen Raum zu überladen oder das Budget zu sprengen.

Die Magie des „Fliesenteppichs“: Anstatt den gesamten Boden zu bedecken, kann man mit gemusterten Fliesen eine Art „Teppich“ in der Mitte des Raumes oder unter dem Esstisch legen. Umrahmt von schlichten, größeren Fliesen oder Holzdielen, entsteht so ein definierter Bereich und ein atemberaubender Blickfang, der den Raum strukturiert.

- Kaufen Sie immer 10-15% mehr Fliesen als die reine Quadratmeterzahl. Dieser „Verschnitt“ ist nötig für Zuschnitte an Rändern und Ecken.
- Heben Sie nach der Verlegung immer ein Paket Fliesen auf. Falls in Zukunft eine Fliese beschädigt wird, haben Sie so den exakt passenden Ersatz aus derselben Charge zur Hand.
Gute Planung erspart späteren Ärger und die verzweifelte Suche nach einer nicht mehr produzierten Fliese.


Denken Sie über die reine Fläche hinaus! Retro-Fliesen eignen sich wunderbar, um langweilige Elemente aufzuwerten. Bekleben Sie die Setzstufen Ihrer Treppe mit einem bunten Patchwork-Muster oder verkleiden Sie die Vorderseite Ihrer Kücheninsel. Solche unerwarteten Details verleihen Ihrem Zuhause eine persönliche und kreative Note.

Der Untergrund ist das Fundament Ihres Erfolgs.
Ist der Estrich nicht absolut eben, trocken und rissfrei, wird selbst die teuerste Fliese nicht lange Freude bereiten. Spannungen können zu Rissen führen, Unebenheiten sorgen für unschöne Kanten („Überzähne“). Eine professionelle Untergrundvorbereitung ist nicht verhandelbar.


Sind Fliesen kalt und laut?
Das ist ein altes Vorurteil. Ja, Keramik ist von Natur aus kühl, was im Sommer ein Segen ist. Im Winter sorgt eine Fußbodenheizung für unvergleichlichen Komfort. Was den Schall betrifft: Moderne Trittschalldämmungen, die unter den Fliesen verlegt werden, reduzieren die Geräuschübertragung erheblich und sorgen für eine angenehme Raumakustik.

Budget-Tipp: Halten Sie bei Fachhändlern Ausschau nach „Restposten“. Oft werden hochwertige Retro-Fliesen von Top-Marken am Ende einer Saison oder bei Auslauf einer Serie stark reduziert angeboten. Wenn die Menge für Ihr Projekt ausreicht, können Sie hier ein echtes Schnäppchen machen und Premium-Qualität zum Baumarkt-Preis erhalten.

Der Charme von Metro-Fliesen, bekannt aus der Pariser und Londoner U-Bahn, ist ungebrochen. Diese rechteckigen, oft abgeschrägten Fliesen („Facette“) sind unglaublich vielseitig. Klassisch im Halbverband verlegt, modern senkrecht gestapelt oder im eleganten Fischgrätmuster – sie passen sich jedem Stil an und bringen einen Hauch urbaner Nostalgie in Küche und Bad.


Rektifiziert vs. Nicht-Rektifiziert: Rektifizierte Fliesen werden nach dem Brennen auf ein exaktes Maß geschnitten. Das erlaubt extrem schmale Fugen (1,5-2mm), was bei großflächigen, grafischen Mustern oft besser aussieht.
Nicht-Rektifizierte Fliesen: Haben leicht gerundete, natürliche Kanten. Sie benötigen eine breitere Fuge, was den handwerklichen, rustikaleren Charakter betont. Eine Frage des Geschmacks!

- Sie fühlen die Textur der Oberfläche (rau, glatt, samtig?).
- Sie sehen, wie die Farben im echten Licht Ihres Raumes wirken.
- Sie können die Fliese testweise auf den Boden legen und ihre Wirkung im Kontext beurteilen.
Das Geheimnis zufriedener Bauherren? Bestellen Sie immer eine Musterfliese, bevor Sie eine große Menge kaufen. Ein Bildschirm kann die wahre Haptik und Farbe niemals zu 100% wiedergeben.
Inspiration aus dem Süden: Denken Sie an die „Azulejos“ in Portugal oder die Zellige-Fliesen in Marokko. Diese Traditionen zeigen, wie kühne Muster und leuchtende Farben ganze Fassaden und Innenräume in Kunstwerke verwandeln können. Lassen Sie sich von dieser Furchtlosigkeit inspirieren. Vielleicht ist eine intensiv blaue oder sonnengelbe Fliese genau das, was Ihrem Zuhause fehlt.


