Dein Treppenhaus-Makeover: So wird’s richtig gut (und bleibt es auch!)
Verpassen Sie nicht die geheime Schönheit Ihres Treppenhauses – entdecken Sie kreative Ideen, um diesen oft übersehenen Raum zu verwandeln!
„Das Treppenhaus, ein schüchterner Übergang zwischen den Etagen, träumt heimlich von einer Verwandlung. Wie ein unentdecktes Kunstwerk wartet es darauf, mit Farben, Erinnerungen und Stil zu erblühen. In diesem Artikel enthüllen wir zehn überraschende Ideen, die Ihre Treppe in einen einladenden Raum verwandeln, der Geschichten erzählt und zum Verweilen einlädt.“
Ehrlich gesagt, das Treppenhaus ist die heimliche Hauptschlagader jedes Zuhauses. Ich hab im Laufe der Jahre wirklich alles gesehen: prächtige Aufgänge in ehrwürdigen Altbauten, enge, steile Stiegen in funktionalen Häusern und cleane Designs in modernen Bauten. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Hier pulsiert das Leben. Kinder stürmen rauf und runter, der Hund tapst hinterher, und der Wocheneinkauf wird nach oben geschleppt. Trotzdem wird das Treppenhaus oft behandelt wie das ungeliebte Stiefkind – einmal schnell weiß gestrichen, fertig. Dabei ist es der allererste und allerletzte Eindruck, den man von einem Zuhause bekommt.
Inhaltsverzeichnis
- Erstmal ehrlich hinschauen: Was deine Wände dir flüstern
- Das richtige Zeug: Worauf es bei Farbe & Co. wirklich ankommt
- Jetzt geht’s los: Die Profi-Techniken für dein Projekt
- Der Feinschliff: Deko, die funktioniert (und nicht stört)
- Achtung, wichtig: Was du rechtlich beachten musst
- Wann du lieber den Profi rufen solltest
- Bildergalerie
Aber mal unter uns: Ein Treppenhaus zu renovieren, ist mehr als nur ein bisschen Farbe an die Wand zu klatschen. Es ist eine echte handwerkliche Herausforderung. Die Wände? Oft verdammt hoch. Die Winkel? Super knifflig. Die Belastung? Enorm. In diesem Guide teile ich mein Wissen aus der Praxis mit dir. Wir reden nicht über irgendwelche flüchtigen Trends, sondern über grundsolide Lösungen, die halten. Es geht um die richtige Vorbereitung, die cleverste Materialwahl und die Techniken, die sich im Alltag tausendfach bewährt haben. Denn ein gutes Treppenhaus ist nicht nur schön, sondern vor allem sicher und langlebig.

Erstmal ehrlich hinschauen: Was deine Wände dir flüstern
Bevor du auch nur daran denkst, einen Pinsel in die Hand zu nehmen, müssen wir uns das Treppenhaus ganz genau ansehen. Das ist der wichtigste Schritt überhaupt, den viele Heimwerker überspringen – und sich später schwarzärgern. Ein Profi schaut immer zuerst, womit er es zu tun hat. Das spart am Ende Zeit, Nerven und eine Menge Geld.
1. Der Wand-Check: Fühlen, Kratzen, Kleben
Deine Wand ist nicht nur eine Wand, sie hat eine Geschichte. Fahr mal mit der flachen Hand drüber. Fühlt sie sich sandig an oder gibt sie einen weißen Abrieb auf deine Hand? Das ist ein klares Zeichen für alten, minderwertigen Anstrich oder einen Putz, der langsam zerfällt. Einfach drüberstreichen wäre hier fatal – die neue Farbe würde einfach wieder abblättern.
Zwei simple Tests, die wir immer machen:
- Die Kratzprobe: Nimm einen Spachtel oder die Kante eines Schraubendrehers und ritz an einer unauffälligen Stelle leicht die Oberfläche an. Wenn ganze Stücke abplatzen oder du die Farbe wie eine Haut abschieben kannst, ist der Altanstrich nicht mehr tragfähig. Sorry, aber der muss runter.
- Die Klebebandprobe: Drück ein Stück starkes Klebeband – am besten ein gutes Malerkrepp wie Frogtape oder Tesa Präzisionskrepp (kostet 5-8 € die Rolle, ist es aber wert) – fest auf die Wand und reiß es ruckartig ab. Bleiben Farbreste kleben? Dann ist die Haftung mies. Auch hier gilt: Die alte Schicht muss weg oder mit einem speziellen Tiefgrund verfestigt werden.
Kleiner Tipp: Mach die Klebebandprobe doch direkt heute Abend. Dauert zwei Minuten und du weißt sofort, woran du bist!

Schau auch genau nach Rissen. Feine Haarrisse sind meist harmlos. Wenn du aber größere Risse siehst, die vielleicht sogar diagonal verlaufen, könnte das auf ein Problem im Mauerwerk hindeuten. Bevor du die einfach zuspachtelst, frag lieber einen Fachmann um Rat.
2. Licht und Schatten: Die Farbwahrheit
Treppenhäuser sind oft ziemlich dunkel. Meist gibt es nur ein kleines Fenster weit oben oder gar keins. Die Farbe, die du im hell erleuchteten Baumarkt super findest, kann bei dir zu Hause total anders, oft viel dunkler, wirken. Nimm also unbedingt Farbmusterkarten mit, pinne sie an die Wand und schau sie dir zu verschiedenen Tageszeiten an – bei Tageslicht und bei Kunstlicht.
Für dunkle, enge Treppenhäuser sind helle, lichtreflektierende Farben natürlich Gold wert. Aber Achtung: Ein knallhartes Reinweiß wirkt schnell kühl und ungemütlich wie im Krankenhaus. Besser sind gebrochene Weißtöne, ein zartes Hellgrau oder sanfte Beigenuancen. Die bringen Wärme, ohne den Raum kleiner wirken zu lassen.

3. Die Realitäts-Prüfung: Wer wohnt hier eigentlich?
Plane für die Realität, nicht für einen Wohnkatalog. Eine junge Familie mit kleinen Kindern, deren Hände nach dem Spielen im Garten aussehen, als hätten sie im Schlamm gebadet? Die braucht eine extrem robuste und abwaschbare Oberfläche. Da ist reine Ästhetik ohne Funktion sinnlos. In einem ruhigen Zwei-Personen-Haushalt kann man dagegen auch über eine edle, aber empfindlichere Papiertapete nachdenken. Und vergiss die Haustiere nicht! Hundekrallen an der Wand oder Katzen, die den Putz als Kratzbaum missverstehen – das Material muss was aushalten.
Das richtige Zeug: Worauf es bei Farbe & Co. wirklich ankommt
Der Markt ist vollgestopft mit Produkten. Aber nicht alles, was für Wände geeignet ist, hält den Stress im Treppenhaus aus. Hier entscheidet die Qualität, ob du nach drei Jahren wieder ranmusst oder zehn Jahre deine Ruhe hast.
Farben: Bloß nicht am falschen Ende sparen!
Für Wände im Treppenhaus gibt es eigentlich nur eine vernünftige Wahl: Dispersionsfarben mit hoher Strapazierfähigkeit. Die Qualität erkennst du an der sogenannten Nassabriebklasse. Das ist eine Norm, die Farben danach einteilt, wie gut sie sich reinigen lassen. Merk dir einfach das hier:

- Klasse 1: Das ist der Panzer unter den Farben. Sie ist scheuerbeständig, da kannst du auch mal mit der Bürste ran. Perfekt für den Bereich um den Handlauf und das untere Drittel der Wand, wo alle mal anecken.
- Klasse 2: Das ist der goldene Mittelweg und für 95 % aller Treppenhäuser die beste Wahl. Sie ist waschbeständig, lässt sich also super mit einem feuchten Lappen und etwas Spüli reinigen. Ein 10-Liter-Eimer einer guten Klasse-2-Farbe kostet dich im Fachhandel oder Baumarkt etwa 40 bis 70 €.
- Klasse 3 bis 5: Ganz ehrlich? Finger weg! Diese Farben sind vielleicht okay für einen trockenen Kellerraum, aber im Treppenhaus haben sie nichts verloren. Der kleine Aufpreis für Klasse 2 ist nichts im Vergleich zum Ärger, den du dir sparst.
Ich hatte mal einen Kunden, der hat auf eigene Faust mit einer billigen Klasse-3-Farbe gestrichen. Nach einem halben Jahr sah der Bereich am Handlauf aus wie ein Schlachtfeld – voller schwarzer Streifen von Jacken und Taschen, die einfach nicht mehr abgingen. Am Ende haben wir alles nochmal gemacht. Doppelte Arbeit, doppelte Kosten.

Ach ja, der Glanzgrad: Hochglänzende Farben sind zwar super robust, aber sie verzeihen absolut nichts. Jede winzige Unebenheit im Putz wird durch das Streiflicht gnadenlos betont. Matte Farben kaschieren Unebenheiten besser, bekommen aber schneller glänzende Stellen durch Reibung (der sogenannte „Speckglanz“). Der beste Kompromiss ist meist ein Seidenglanz oder eine moderne „stumpfmatte“ Premium-Farbe. Robust genug und sieht trotzdem edel aus.
Tapeten & Wandbeläge: Schönheit mit Funktion
Eine Tapete kann einem Treppenhaus unglaublich viel Charakter geben. Aber auch hier gilt: Funktion vor Optik.
- Vliestapeten: Sind heute der Standard und das aus gutem Grund. Sie sind robust, einfach zu verarbeiten (der Kleister kommt direkt an die Wand, nicht auf die Tapete – eine riesige Erleichterung bei hohen Wänden!) und überbrücken kleine Risse. Später lassen sie sich meist trocken wieder abziehen.
- Vinyltapeten: Ihre Kunststoffoberfläche macht sie extrem scheuerfest und abwaschbar. Perfekt für den unteren Wandbereich. Der Nachteil: Sie sind nicht atmungsaktiv, was in schlecht belüfteten Altbauten problematisch sein kann.
- Strukturputz: Ein Reibe- oder Rollputz sieht lebendig aus, aber überleg es dir gut. Schmutz setzt sich in der Struktur fest und ist kaum zu entfernen. Und wenn du ihn eines Tages nicht mehr sehen kannst, ist das Glätten der Wand eine absolute Drecksarbeit. Mein Tipp: Erzeuge eine Struktur lieber mit einer hochwertigen Prägetapete. Die ist pflegeleichter und du kriegst sie wieder runter.

Jetzt geht’s los: Die Profi-Techniken für dein Projekt
Ein perfektes Ergebnis hängt von der Vorbereitung ab. Das ist das erste, was jeder Azubi lernt: Vorbereitung ist 90 Prozent der Arbeit. Und ganz realistisch: Plane als ambitionierter Heimwerker mindestens drei volle Tage für ein durchschnittliches Treppenhaus ein. Tag 1 für Vorbereitung, Tag 2 für den ersten Anstrich, Tag 3 für den zweiten Anstrich und das Finale.
Schritt 1: Die Vorbereitung – Dein Fundament für den Erfolg
Bevor du loslegst, mach dir eine kleine Einkaufsliste, damit du nicht fünfmal zum Baumarkt rennen musst. Du brauchst: robustes Abdeckvlies (ca. 15-25 € für 10 m², viel besser als rutschige Folie), gutes Malerkrepp, Spachtelmasse, eine Rolle Tiefgrund (ca. 20-40 € für eine mittlere Fläche) und natürlich deine Farbe. Für die Arbeit in der Höhe ist ein spezielles Treppenpodest, das man oft im Baumarkt oder bei Gerüstverleihern mieten kann, eine sichere Investition.
Dann wird alles geschützt, was keine Farbe abbekommen soll. Und hier kommt ein Profi-Tipp für gestochen scharfe Farbkanten, den du lieben wirst:


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- Klebe die Kante ganz präzise mit deinem Malerkrepp ab.
- Streiche einmal dünn mit deiner alten Wandfarbe (oder Acryl) über die Kante des Klebebands, die zur neuen Farbfläche zeigt. Das versiegelt die Kante.
- Lass es kurz trocknen und streiche dann mit deiner neuen Farbe drüber. Wenn du das Band abziehst, hast du eine 100% perfekte Linie ohne ausgefranste Ränder!
Danach wird die Wand gereinigt. Risse und Löcher spachteln, glatt schleifen und dann der wichtigste, oft vergessene Schritt: die Grundierung! Tiefgrund verfestigt den Untergrund und sorgt dafür, dass die Wand die Farbe gleichmäßig aufsaugt. Ohne Grundierung bekommst du oft fiese Flecken und Streifen. Bei Nikotin- oder Wasserflecken brauchst du einen speziellen Sperrgrund, sonst kommen die immer wieder durch.
Schritt 2: Der Anstrich – „Nass in Nass“ zum Finish
Beim Streichen arbeitest du dich immer von oben nach unten. Zuerst die Ecken und Kanten mit einem Pinsel oder einem kleinen Eckenroller vorstreichen. Dann sofort, ohne die Kanten antrocknen zu lassen, mit der großen Walze die Fläche füllen. Das nennt man „Nass-in-Nass“-Technik und verhindert unschöne Ansätze.

Aber wie viel Farbe brauchst du überhaupt? Als Faustregel: Miss die Länge aller Wände und multipliziere sie mit der durchschnittlichen Höhe (in einem Treppenhaus über zwei Etagen sind das oft 5-6 Meter). Nimm das Ergebnis mal 1,5 (wegen Schrägen und Verschnitt) und teile es dann durch die Reichweitenangabe auf deinem Farbeimer. Lieber einen kleinen Eimer mehr kaufen, als am Ende dazustehen.
Der Feinschliff: Deko, die funktioniert (und nicht stört)
Wenn die Wände strahlen, kommt die Kür. Aber auch hier gilt: Ein Treppenhaus ist ein Bewegungsraum, kein Wohnzimmer. Weniger ist oft mehr.
Die Bildergalerie mit System
Familienfotos sind super, um es persönlich zu machen. Aber ein wildes Durcheinander von Rahmen wirkt schnell chaotisch. Zieh eine imaginäre Linie, die parallel zur Steigung der Treppe verläuft, und richte alle Bilderrahmen entweder mit der Oberkante, der Unterkante oder mittig an dieser Linie aus. Das bringt sofort Ruhe rein. Bevor du Nägel in deine frisch gestrichene Wand haust: Schneide Papierschablonen in Bildgröße aus und kleb sie mit Kreppband an die Wand. So kannst du die perfekte Anordnung finden, ohne Löcher zu produzieren.

Die Stufen im Blick: Sicherheit geht vor
Die Treppenstufen sind ein eigenes Thema. Hier steht die Sicherheit an erster Stelle. Der Lack oder das Öl für die Stufen muss eine ausreichende Rutschhemmung haben (achte auf Kennzeichnungen wie R9 oder R10).
- Lackieren: Moderne 2-Komponenten-Lacke sind extrem hart im Nehmen. Der Nachteil: Eine einzelne Macke lässt sich kaum unsichtbar reparieren.
- Ölen und Wachsen: Fühlt sich wunderbar natürlich an und das Holz kann atmen. Kleine Kratzer lassen sich lokal ausbessern. Dafür musst du die Stufen aber regelmäßig nachölen.
Von billigen, aufgeklebten Teppich-Stufenmatten rate ich meistens ab. Sie werden schnell zu Stolperfallen und hinterlassen beim Entfernen fiese Klebereste. Wenn schon, dann ein richtiger Läufer, der fachmännisch befestigt wird.
Achtung, wichtig: Was du rechtlich beachten musst
Bei aller Kreativität, ein paar Regeln gibt es. Dein Treppenhaus ist im Notfall ein Fluchtweg, und dafür gibt es klare Vorschriften.
- Handlauf: Muss meist in einer Höhe von 90 cm angebracht sein und durchgehend gut zu umgreifen sein.
- Geländer: Die Abstände zwischen den Stäben dürfen nicht größer als 12 cm sein, damit kein Kinderkopf durchpasst.
- Brandschutz: Gerade in Mehrfamilienhäusern ist das Treppenhaus ein Rettungsweg. Schuhschränke, Garderoben oder Kinderwagen haben hier nichts verloren. Das ist oft ein Streitpunkt, dient aber der Sicherheit aller.

Wann du lieber den Profi rufen solltest
Man kann vieles selbst machen, aber kenne deine Grenzen. Auf wackligen Konstruktionen aus Kisten und Brettern in drei Metern Höhe zu balancieren, ist lebensgefährlich. Ich habe da schon schlimme Unfälle gesehen. Auch die Elektrik für neue Lampen ist absolut tabu – das ist ein Job für den Elektriker. Und wenn du massive Schäden im Putz oder an der Treppe selbst entdeckst, hol dir Rat. Eine ehrliche Beratung von einem Profi kostet vielleicht eine kleine Pauschale, bewahrt dich aber vor teuren Fehlern und Gefahren.
Ein Treppenhaus zu renovieren, ist ein anspruchsvolles, aber unglaublich lohnendes Projekt. Es wertet dein ganzes Zuhause auf. Nimm dir die Zeit, plane sorgfältig und investiere in gute Materialien. Dann hast du viele, viele Jahre Freude an einem Ergebnis, das nicht nur fantastisch aussieht, sondern auch dem echten Leben standhält.
Bildergalerie


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Der Lack ist entscheidend: Bei den Wänden im Treppenhaus geht es um mehr als nur Farbe. Wegen der hohen Beanspruchung durch Hände, Taschen und Stöße ist eine extrem robuste Oberfläche Pflicht. Greifen Sie zu Latexfarben oder speziellen, scheuerbeständigen Dispersionsfarben der Nassabriebklasse 1, wie zum Beispiel Caparol PremiumClean. Diese lassen sich feucht abwischen, ohne dass die Farbe leidet – ein Segen bei Spuren von schmutzigen Kinderhänden oder Gummistreifen von Schuhsohlen.



Wussten Sie, dass laut Statistischem Bundesamt in Deutschland jährlich über 300.000 Menschen durch Stürze im eigenen Haushalt so schwer verletzt werden, dass sie ärztlich behandelt werden müssen? Treppen sind dabei ein bekannter Gefahrenpunkt.
Eine gute, blendfreie Beleuchtung ist daher keine reine Stilfrage, sondern eine essenzielle Sicherheitsmaßnahme. Integrierte LED-Strips in den Stufen oder an der Wandleiste, die per Bewegungsmelder aktiviert werden, bieten nachts Orientierung und können Unfälle effektiv verhindern.



Wie schaffe ich eine einladende Atmosphäre, ohne das Treppenhaus vollzustellen?
Der Trick liegt im gezielten Einsatz von wenigen, aber wirkungsvollen Elementen am Antritt, also dem Bereich am Fuß der Treppe. Eine schmale Konsole, wie das Modell „Vittsjö“ von IKEA, bietet Ablagefläche, ohne im Weg zu sein. Darüber ein großer, runder Spiegel (z.B. von Gubi), der Licht fängt und den Raum öffnet. Eine einzelne, skulpturale Leuchte daneben setzt einen warmen Akzent und heißt jeden Gast willkommen.



- Verleiht Textur und Wärme
- Dämpft den Trittschall spürbar
- Versteckt kleine Makel auf den Stufen
Das Geheimnis? Ein maßgefertigter Treppenläufer. Er ist die perfekte Lösung, um eine alte Holztreppe aufzuwerten, ohne sie komplett abschleifen und neu versiegeln zu müssen. Modelle aus Sisal oder Schurwolle sind besonders langlebig und stilvoll.




Der Handlauf-Check: Oft wird er stiefmütterlich behandelt, dabei ist er das wichtigste haptische Element im Treppenhaus. Fühlt er sich billig, rau oder wackelig an? Ein Austausch oder ein Upgrade kann die gesamte Anmutung verändern. Ein massiver, geölter Eichenhandlauf fühlt sich warm und wertig an, während ein schlanker Handlauf aus schwarz pulverbeschichtetem Stahl einen modernen, industriellen Touch verleiht. Marken wie TIBU-SHOP bieten hier oft passgenaue Konfigurationen an.



„Farbe ist ein machtvolles Werkzeug. Sie kann Räume größer, kleiner, wärmer oder kühler wirken lassen. Im Treppenhaus, einem vertikalen Raum, ist ihre Wirkung besonders stark.“ – Karen Haller, Farbpsychologin
Ein heller, warmer Farbton am oberen Ende des Treppenhauses zieht den Blick nach oben und lässt den Aufgang einladender und weniger beschwerlich wirken. Ein zartes Gelb oder ein heller Pfirsichton kann hier wahre Wunder wirken.



Stauraumwunder unter der Stiege:
- Offene Regale: Perfekt für Bücher, Deko-Objekte oder Körbe mit Kleinigkeiten.
- Geschlossene Schränke: Schreinerlösungen nach Maß nutzen jeden Zentimeter für Schuhe, Jacken oder den Staubsauger.
- Ausziehbare Systeme: Apothekerschränke oder tiefe Schubladen auf Rollen machen den hintersten Winkel zugänglich.



Die „Gallery Wall“ ist ein Klassiker, um hohe, leere Wände im Treppenhaus zu beleben. Der Trick für ein harmonisches Gesamtbild liegt in der Wiederholung. Wählen Sie entweder einheitliche Rahmen (z.B. die „Ribba“-Serie von IKEA) in verschiedenen Größen oder ein einheitliches Farbthema für die Motive. Hängen Sie die Bilder entlang der diagonalen Linie der Treppe auf und halten Sie dabei einen gleichmäßigen Abstand zur Stufenkante.




Ist eine Tapete im Treppenhaus eine gute Idee?
Absolut, wenn man die richtige wählt! Eine hochwertige Vliestapete ist die beste Wahl. Sie ist nicht nur einfacher anzubringen als Papiertapeten (der Kleister kommt direkt an die Wand), sondern auch wesentlich robuster und abwaschbar. Marken wie Marburg oder Rasch bieten spezielle Kollektionen mit erhöhter Scheuerfestigkeit an, die den Belastungen in einem Flur standhalten. Eine gemusterte Tapete kann zudem kleine Unebenheiten der Wand kaschieren.



Statement-Leuchte: Ja oder Nein? Ein klares Ja! Gerade in Treppenhäusern mit hoher Decke oder einem offenen Auge kann eine einzelne, dramatische Hängeleuchte zum zentralen Kunstwerk werden. Denken Sie an Modelle wie die „Artichoke“ von Louis Poulsen für einen Designklassiker oder eine Kaskade aus mehreren kleinen Glaskugeln. Wichtig: Sie muss so hängen, dass sie weder beim Hoch- noch beim Runtergehen blendet oder im Weg ist.



Der Lärmpegel in einem Treppenhaus kann durch den sogenannten „Flatterecho“-Effekt unangenehm hoch sein. Schallwellen werden zwischen den harten, parallelen Wänden hin und her geworfen.
Die Lösung sind schallabsorbierende Elemente. Ein dicker Teppichläufer ist der effektivste Schalldämpfer. Aber auch Bilder auf Leinwand, strategisch platzierte Akustikpaneele (z.B. von aixFOAM) oder sogar ein schwerer Vorhang am Treppenhausfenster können die Akustik spürbar verbessern und für eine ruhigere Atmosphäre sorgen.



Wandfarbe – Matt vs. Seidenglanz:
Matt: Wirkt sehr edel und modern, kaschiert kleine Unebenheiten der Wand. Nachteil: Empfindlicher gegenüber Berührungen und Flecken, schwerer zu reinigen.
Seidenglanz: Reflektiert das Licht dezent, ist extrem strapazierfähig und abwaschbar. Ideal für Familien. Nachteil: Hebt jede kleinste Delle in der Wand gnadenlos hervor.
Für Treppenhäuser ist ein Kompromiss oft ideal: eine hochwertige, matte Farbe, die aber als „abwaschbar“ deklariert ist, wie die „Modern Emulsion“ von Farrow & Ball.




Häufiger Fehler: Der Läufer ist zu schmal. Ein Treppenläufer sollte die Proportionen der Treppe aufnehmen. Eine gute Faustregel ist, links und rechts jeweils etwa 10-15 cm des Holzes sichtbar zu lassen. Ein zu schmaler Läufer wirkt verloren und „billig“, während ein passender die Treppe breiter und großzügiger erscheinen lässt.



- Visuelle Abwechslung in einem langen, monotonen Aufgang.
- Schutz der am stärksten beanspruchten Fläche der Stufe.
- Eine günstige Möglichkeit, Farbe und Muster ins Spiel zu bringen.
Die Lösung? Nur die Setzstufen streichen! Lassen Sie die Trittflächen in ihrer Holzoptik und lackieren Sie die senkrechten Setzstufen in einer Kontrastfarbe oder bringen Sie dort mit Schablonen Muster auf. Das ist weniger Arbeit als die ganze Treppe zu lackieren und hat einen riesigen Effekt.



Denken Sie vertikal! Eine Gruppe von schmalen, hohen Spiegeln, die versetzt an der Wand entlang der Treppe angebracht werden, kann einen engen, dunklen Aufgang komplett verwandeln. Sie werfen Licht in dunkle Ecken, simulieren zusätzliche Fenster und erzeugen eine faszinierende optische Täuschung, die den Raum größer und luftiger wirken lässt.



Pflanzen im Treppenhaus? Unbedingt! Aber wählen Sie mit Bedacht. Sie brauchen robuste, pflegeleichte Arten, die auch mit weniger Licht auskommen. Die Zamioculcas (Glücksfeder), die Sansevieria (Bogenhanf) oder die Aspidistra (Schusterpalme) sind quasi unzerstörbar. Platzieren Sie sie auf einem Zwischenpodest oder in einer sicheren Hängeampel, wo sie nicht zur Stolperfalle werden.




Alte Treppen erzählen Geschichten. In vielen Gründerzeithäusern waren die ersten Stufen und der Antrittspfosten besonders prunkvoll aus massivem Holz gefertigt, während die Stufen zu den Dienstbotenkammern im Dachgeschoss aus einfachem, lackiertem Weichholz bestanden.
Dieses Prinzip lässt sich modern interpretieren: Betonen Sie den Anfang Ihrer Treppe mit einem besonderen Material oder einer speziellen Farbe, um eine einladende Geste zu schaffen.



Alternative zur Tapete: Wandtattoos & Schablonen. Wenn eine komplette Wandgestaltung zu aufwendig oder teuer ist, bieten großflächige Wandtattoos oder wiederverwendbare Schablonen eine fantastische Alternative. Ein einzelnes, grafisches Motiv an einer markanten Stelle oder ein sich wiederholendes Muster entlang der Wand kann einem neutral gestrichenen Treppenhaus sofort Persönlichkeit und Tiefe verleihen – mit minimalem Aufwand und Budget.



Meine Treppe knarrt. Was kann ich tun?
Das Knarren entsteht meist durch Reibung zwischen Tritt- und Setzstufe oder zwischen Stufe und Wange. Eine schnelle, oft wirksame Lösung ist Talkumpuder (Babypuder). Streuen Sie es großzügig in die Fugen der knarrenden Stufen und arbeiten Sie es mit einem feinen Pinsel ein. Das Puder wirkt wie ein Trockenschmiermittel und kann die Reibung – und damit das Geräusch – für eine Weile eliminieren.



Nachhaltig renovieren:
- Farben: Achten Sie auf lösungsmittelfreie Farben mit dem Siegel „Blauer Engel“. Marken wie Auro oder Biofa bieten rein natürliche Wandfarben an, die für ein gesundes Raumklima sorgen.
- Holz: Wenn Sie Holzelemente erneuern, bevorzugen Sie Hölzer mit FSC- oder PEFC-Zertifizierung aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
- Beleuchtung: Setzen Sie konsequent auf LED-Leuchtmittel. Sie verbrauchen bis zu 90 % weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen und haben eine extrem lange Lebensdauer.




Intelligente Beleuchtung fürs Treppenhaus: Systeme wie Philips Hue oder Ledvance Smart+ ermöglichen mehr als nur An und Aus. Programmieren Sie Szenarien: gedimmtes, warmes Licht am Abend, das sich per Bewegungsmelder nur auf 30 % Helligkeit schaltet, um nachts nicht zu blenden. Oder koppeln Sie das Licht mit Ihrem smarten Türschloss, sodass das Treppenhaus Sie beim Heimkommen automatisch hell erleuchtet empfängt. Das ist Komfort und Sicherheit in einem.



Die oft übersehene fünfte Wand: die Decke. Gerade in einem mehrstöckigen Treppenhaus kann die Decke ganz oben eine riesige, langweilige Fläche sein. Streichen Sie sie in einer dunklen, dramatischen Farbe wie Nachtblau oder Anthrazit. Das schafft eine überraschende, kokonartige Atmosphäre und lässt die Wände darunter heller und höher erscheinen. Ein unerwarteter Twist, der den gesamten Raum aufwertet.



Der japanische Begriff „Kaidan-dansu“ bezeichnet historische Treppen, die gleichzeitig als Kommode (Tansu) dienten. Jede Stufe war die Oberseite einer Schublade oder eines kleinen Schranks.
Diese jahrhundertealte Idee ist heute relevanter denn je. Tischler können solche maßgefertigten Stauraum-Treppen realisieren, die in kleinen Wohnungen oder Fluren ein Maximum an Funktionalität auf kleinstem Raum bieten.



Der richtige Fußbodenbelag am Treppenabsatz:
Option A: Der gleiche Belag. Fliesen, Parkett oder Laminat vom Flur auf dem Podest weiterzuführen, schafft eine ruhige, optische Einheit und lässt den Bereich großzügiger wirken.
Option B: Ein bewusster Bruch. Einen robusten und pflegeleichten Belag wie eine Zementfliese oder einen Vinylboden in Steinoptik auf dem Zwischenpodest zu verlegen, kann einen reizvollen Akzent setzen und den hochfrequentierten Bereich schützen.
Achten Sie bei unterschiedlichen Belägen auf saubere Übergänge mit einer flachen Metallschiene.


Denken Sie an den Duft. Ein Treppenhaus kann durch abgestandene Luft schnell muffig wirken. Ein diskreter, hochwertiger Diffuser (z.B. von Rituals oder Diptyque) am Treppenantritt platziert, sorgt für einen subtilen, einladenden Duft. Wählen Sie frische, leichte Noten wie Zitrus, grüner Tee oder Leinen, die nicht zu aufdringlich sind. Es ist das unsichtbare Detail, das den ersten Eindruck perfekt macht.


