Dein Kaktus-Guide für Zuhause: So überleben deine stacheligen Freunde wirklich!
Ich sehe es fast täglich im Gartencenter: Leuchtende Augen vor dem Kakteenregal. Die bizarren Formen, die coolen Stacheln, vielleicht sogar eine knallige Blüte. Viele schnappen sich einen und denken: „Perfekt, der braucht ja eh keine Pflege.“ Und, ganz ehrlich, da fängt das Problem schon an. Ja, ein Kaktus ist ein Überlebenskünstler. Aber um richtig glücklich zu sein und zu wachsen, braucht er mehr als nur ein Fenster und gutes Zureden. Er braucht das richtige Verständnis.
Inhaltsverzeichnis
- Das Geheimnis der Kakteen: Warum zu viel Wasser tödlich ist
- Die richtige Erde: Das A und O für gesunde Wurzeln
- Standort und Licht: Mehr als nur „sonnig“
- Erste Hilfe für deinen neuen Baumarkt-Kaktus
- Gießen & Düngen: Die Kunst des Weglassens
- Vermehrung: Wie du deine Sammlung günstig erweiterst
- Problemzone Kaktus: Was tun, wenn’s ihm schlecht geht?
- Deine Reise mit Kakteen
- Bilder & Inspiration
Ich beschäftige mich schon mein halbes Gärtnerleben mit diesen faszinierenden Pflanzen. Ich habe unzählige Fehler gesehen – und am Anfang auch selbst gemacht! Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich wertvolle Exemplare mit zu viel gut gemeintem Wasser regelrecht ertränkt habe. Heute will ich dir mal die echten Grundlagen zeigen, die wirklich zählen. Es geht nicht darum, den teuersten Kaktus zu kaufen. Es geht darum, jeden Kaktus, ob für 3 € aus dem Baumarkt oder 300 € vom Sammler, gesund und stark zu halten.

Das Geheimnis der Kakteen: Warum zu viel Wasser tödlich ist
Alles fängt damit an, zu verstehen, dass ein Kaktus keine normale Zimmerpflanze ist. Seine ganze Biologie ist auf extreme Bedingungen getrimmt: intensive Sonne, kaum Wasser und Nächte, die ordentlich abkühlen. Das müssen wir zu Hause so gut wie möglich nachahmen.
Kakteen haben einen cleveren Trick, um in der Wüste zu überleben. Tagsüber halten sie ihre Poren bombenfest geschlossen, um kein kostbares Wasser zu verdunsten. Erst nachts, wenn es kühler wird, atmen sie. Was heißt das für uns? Ihre Wurzeln sind absolut nicht dafür gemacht, ständig im Nassen zu stehen. Passiert das doch, bekommen sie keinen Sauerstoff und fangen an zu faulen. Das ist die berüchtigte Wurzelfäule – Todesursache Nummer eins bei Zimmerkakteen. Oft riecht man es, bevor man es sieht: ein modriger, muffiger Geruch aus dem Topf ist ein absolutes Alarmzeichen!
Die richtige Erde: Das A und O für gesunde Wurzeln
Ich kann es nicht oft genug sagen: Kauf niemals normale Blumenerde für deine Kakteen. Niemals. Handelsübliche „Kakteenerde“ aus dem Baumarkt ist oft auch nur ein fauler Kompromiss mit viel zu viel Torf, der Wasser speichert. Genau das wollen wir ja vermeiden. Ein gutes Substrat muss vor allem eines sein: extrem durchlässig. Wasser muss durchrauschen und der Wurzelballen muss schnell wieder trocken werden.

Meine Lieblings-Mischung für Wüstenkakteen
Über die Jahre hat sich bei mir eine Mischung bewährt, die du dir ganz einfach selbst zusammenstellen kannst. Die Zutaten findest du online oder in gut sortierten Gartencentern und Baustoffhandlungen. Für die meisten klassischen Wüstenkakteen ist sie ideal:
- 2 Teile Bims (Korngröße 2-8 mm): Das ist poröses Vulkangestein, das für super Belüftung sorgt. Bims bekommst du online oft als „Bimskies“. Ein 10-Liter-Sack kostet meist zwischen 5 € und 10 €.
- 2 Teile Lavasplitt (Korngröße 2-8 mm): Hält die Erde locker und zersetzt sich nicht. Schau mal in der Grillabteilung nach „Lavagranulat“ oder im Teichbedarf. Preislich liegt das ähnlich wie Bims.
- 1 Teil Zeolith (Korngröße 2-5 mm): Das ist ein Mineral, das Nährstoffe wie ein Schwamm speichert und bei Bedarf abgibt. Quasi ein eingebauter Nährstoffpuffer.
- 1 Teil hochwertige, torffreie Pflanzerde: Ein kleiner organischer Anteil liefert ein paar Grundnährstoffe. Hier bitte nicht sparen!
Misch das alles gut durch. Wenn du eine Handvoll davon nimmst und zusammendrückst, darf es nicht zusammenpappen, sondern muss locker durch die Finger rieseln. Fertig!

Ach ja, kleiner Exkurs: Blattkakteen wie der beliebte Weihnachtskaktus sind eine Ausnahme. Sie wachsen in der Natur auf Bäumen und brauchen etwas mehr Humus. Hier mische ich oft einfach gute Orchideenerde unter mein mineralisches Grundsubstrat.
Der richtige Topf: Terrakotta oder Plastik?
Die Wahl des Topfes ist entscheidend für deine Gießroutine. Ich empfehle Anfängern fast immer Terrakotta- oder Tontöpfe. Warum? Der Ton ist porös und atmet. Er lässt Wasser nicht nur nach unten, sondern auch durch die Wände verdunsten. Das hilft, die Erde schneller trocknen zu lassen und verzeiht auch mal einen Gießfehler. Plastiktöpfe sind zwar günstiger, halten die Feuchtigkeit aber viel länger. Da musst du mit dem Gießen extrem vorsichtig sein. Egal wofür du dich entscheidest: Ein Abflussloch im Boden ist absolute Pflicht!
Standort und Licht: Mehr als nur „sonnig“
„Kakteen brauchen Sonne.“ Stimmt, aber die Frage ist, wie viel. Prallste Mittagssonne hinter einer Fensterscheibe wirkt wie ein Brennglas und kann zu fiesen Verbrennungen führen – das sind dann diese gelben oder braunen, narbigen Flecken.

Ein Südfenster ist für die meisten Arten super, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Ein Kaktus, der den Winter über dunkler stand, muss im Frühling langsam an die volle Sonne gewöhnt werden. Stell ihn erstmal nur für ein paar Stunden direkt ans Fenster oder schattiere ihn mit einem leichten Tuch. Wir Gärtner nennen das Abhärten.
Wenn du im eher sonnenarmen Norden wohnst oder nur ein Nordfenster hast, kann eine Pflanzenlampe Gold wert sein, um ein langes, dünnes und ungesundes Wachstum („Vergeilen“) zu verhindern. Am besten sind moderne Vollspektrum-LED-Lampen. Für ein paar Kakteen reicht oft schon ein Modell mit 20-40 Watt. Hänge die Lampe einfach etwa 15 bis 30 cm über die Pflanzen und lass sie 10-12 Stunden am Tag laufen. Die Dinger verbrauchen kaum Strom und kosten in der Anschaffung oft nur zwischen 20 € und 50 €.
Übrigens: Viele Kakteen lieben einen Sommerurlaub im Freien auf einem regengeschützten Balkon. Das Sonnenlicht und die natürlichen Temperaturschwankungen machen sie super robust. Aber denk dran: Vor dem ersten Frost müssen sie unbedingt wieder rein!

Erste Hilfe für deinen neuen Baumarkt-Kaktus
Du kommst stolz mit einem neuen Kaktus aus dem Baumarkt nach Hause? Super! Aber jetzt kommt der wichtigste Teil, um ihm ein langes Leben zu sichern.
- Ankommen lassen: Stell die Pflanze für ein paar Tage an ihren neuen Platz, aber topfe sie nicht sofort um. Lass sie sich erst mal akklimatisieren.
- Der Check-up: Kontrolliere die Pflanze genau. Ist die Erde klatschnass? Siehst du Schädlinge? Ist der Kaktus fest oder wackelig und weich an der Basis?
- Die Umtopf-Aktion: Meistens stehen die Kakteen in furchtbarer, torfiger Erde. Raus da! Aber wie packt man so ein stacheliges Ding an? Kleiner Tipp: Nimm eine mehrfach gefaltete Zeitung, ein altes Handtuch oder eine Grillzange, um den Kaktuskörper zu umfassen und sicher aus dem Topf zu heben. Niemals mit bloßen Händen, egal wie harmlos er aussieht! Klopfe die alte, nasse Erde vorsichtig von den Wurzeln und setze den Kaktus in deine frische, mineralische Mischung. Achtung: Nach dem Umtopfen eine Woche nicht gießen, damit kleine Wurzelverletzungen heilen können!

Gießen & Düngen: Die Kunst des Weglassens
Hier passieren die meisten Fehler. Die Regel ist simpel, erfordert aber Disziplin: Erst gießen, wenn das Substrat vollständig durchgetrocknet ist. Und damit meine ich nicht nur die Oberfläche.
Ein wenig bekannter Trick, der besser ist als jeder Finger: Nimm einen einfachen Holz-Schaschlikspieß und stecke ihn vorsichtig bis zum Topfboden. Zieh ihn wieder raus. Klebt feuchte Erde dran? Dann warte noch. Kommt er komplett trocken und sauber wieder raus? Dann darfst du gießen.
Und wenn du gießt, dann richtig! Gieße so lange, bis das Wasser unten aus dem Abflussloch läuft. So wird der ganze Wurzelballen nass. Lass ihn 15 Minuten stehen und schütte dann unbedingt das überschüssige Wasser aus dem Untersetzer weg. Staunässe ist der Feind!
Ganz wichtig: Die Winterruhe. Von etwa Oktober bis März brauchen die meisten Kakteen eine Pause. Stell sie an einen kühlen (5-12 °C), aber hellen Ort. In dieser Zeit wird das Gießen fast komplett eingestellt. Ein winziger Schluck Wasser alle 4-6 Wochen genügt, nur damit die feinen Wurzeln nicht absterben. Zu viel Wasser im Winter ist ein fast sicheres Todesurteil.

Richtig Düngen: Bloß nicht zu gut meinen!
Kakteen sind Hungerkünstler. Gedüngt wird nur in der Wachstumsphase von April bis September, und zwar mit speziellem Kakteendünger (wenig Stickstoff!). Und hier gilt: Weniger ist mehr. Wenn auf der Flasche steht „1 Kappe pro Liter Wasser“, nimmst du einfach nur eine halbe. Das reicht völlig. Ehrlich.
Vermehrung: Wie du deine Sammlung günstig erweiterst
Eine tolle Sammlung muss nicht teuer sein. Die schnellste Methode ist die Vermehrung über Stecklinge. Das geht bei vielen säulenförmigen oder Glieder bildenden Arten ganz leicht.
Schneide einen Seitentrieb mit einem sauberen, scharfen Messer ab. (Dicke Handschuhe nicht vergessen!) Jetzt kommt der entscheidende Schritt: Die Schnittstelle muss an einem luftigen, schattigen Ort trocknen, bis sich eine Hornhaut bildet, der sogenannte Kallus. Das kann je nach Dicke eine Woche oder auch mal zwei Monate dauern. Du weißt, dass es so weit ist, wenn sich die Schnittstelle komplett trocken und hart anfühlt, wie eine menschliche Hornhaut. Kein bisschen weich! Erst dann steckst du den Steckling in trockenes Substrat. Nach ein paar Wochen fängt er an, Wurzeln zu bilden. Ab dann darfst du gaaanz vorsichtig mit dem Gießen beginnen.

Problemzone Kaktus: Was tun, wenn’s ihm schlecht geht?
Auch bei bester Pflege kann mal was schiefgehen. Wichtig ist, die Anzeichen früh zu erkennen. Hier die häufigsten Probleme und was du tun kannst:
Problem: Der Kaktus wird unten weich und matschig.
Diagnose: Das ist die klassische Wurzelfäule durch zu viel Wasser!
Rettungsaktion: Not-OP! Schneide mit einem sauberen Messer den gesunden, oberen Teil des Kaktus ab. Lass die Schnittstelle wie bei einem Steckling wochenlang trocknen, bis sie steinhart ist, und versuche dann, ihn neu zu bewurzeln. Eine Garantie gibt es leider nicht.
Problem: Kleine, weiße Wattebäusche in den Einkerbungen.
Diagnose: Wollläuse. Eklig, aber meist beherrschbar.
Was tun: Bei leichtem Befall ein Wattestäbchen in Spiritus oder Seifenwasser tauchen und die Biester damit abtupfen. Wiederholen, bis alle weg sind.
Problem: Feine Spinnweben und helle Sprenkel auf der Haut.
Diagnose: Spinnmilben. Die lieben trockene Heizungsluft.
Was tun: Dusche die Pflanze kräftig ab. Regelmäßiges Besprühen mit Wasser beugt einem Neubefall vor.

Und zum Schluss ein Sicherheitshinweis zu den Stacheln: Besonders fies sind die winzigen, kaum sichtbaren Glochiden von Feigenkakteen. Die bohren sich in die Haut und jucken höllisch. Versuch nicht, sie mit einer Pinzette zu entfernen! Der beste Trick ist, ein Stück starkes Klebeband oder einen Kaltwachsstreifen auf die Stelle zu drücken und ruckartig abzuziehen. Das zieht die fiesen Dinger meistens raus.
Deine Reise mit Kakteen
Eine Kakteensammlung ist eine wunderbare Reise. Sie lehrt Geduld und genaues Hinschauen. Fang klein an, lerne deine Pflanzen kennen und beobachte, wie sie auf Licht, Wasser und die Jahreszeiten reagieren. Vernetze dich mit Gleichgesinnten in Online-Foren oder lokalen Kakteenvereinen, dort lernt man oft am meisten.
Deine stacheligen Freunde werden es dir mit starkem Wuchs und vielleicht eines Tages mit einer atemberaubenden Blüte danken. Und das, glaub mir, ist eine Freude, die man mit keinem Geld der Welt kaufen kann.
Bilder & Inspiration


Das Licht ist die Nahrung Ihrer Kakteen. Ein Südfenster ist der absolute Logenplatz. Bekommt ein Kaktus zu wenig Licht, beginnt er sich unnatürlich dünn und blass in die Länge zu strecken. Dieses Phänomen nennt sich „Vergeilung“ oder Etiolation und ist ein unübersehbares Zeichen, dass Ihr stacheliger Freund dringend mehr Sonne tanken muss.

- Keine stacheligen Finger mehr beim Umtopfen.
- Sicherer Transport, ohne die Pflanze zu beschädigen.
- Auch große, unhandliche Exemplare lassen sich leicht bewegen.
Das Geheimnis? Verwenden Sie eine dick gefaltete Zeitung, ein Stück alten Teppich oder eine Grillzange, um den Kaktus zu umfassen. So haben Sie festen Halt, ohne sich an den Stacheln zu verletzen.

Wussten Sie, dass Kakteenstacheln biologisch gesehen umgewandelte Blätter sind? Ihre Hauptfunktion ist nicht nur die Verteidigung, sondern auch die Reduzierung der Wasserverdunstung und das Sammeln von Tau.

Terrakotta-Topf: Das poröse Material ist atmungsaktiv und lässt überschüssige Feuchtigkeit schnell verdunsten. Ideal für Anfänger, da es die Gefahr von Wurzelfäule deutlich reduziert.
Glasierter oder Plastik-Topf: Hält die Feuchtigkeit viel länger. Nur für erfahrene Kakteen-Liebhaber geeignet, die ihren Gießrhythmus perfekt beherrschen. Erfordert ein noch durchlässigeres Substrat.
Unsere Empfehlung für 99 % der Fälle: Klassisches Terrakotta gewinnt!

Hilfe, mein Kaktus wird weich und matschig!
Das ist leider das Endstadium der Wurzelfäule und meistens nicht mehr zu retten. Die Ursache ist fast immer zu viel Wasser und zu wenig durchlässige Erde. Weiche, glasige Stellen, oft von der Basis aufsteigend, sind ein klares Zeichen, dass die Wurzeln bereits verfault sind und die Fäulnis nun den Pflanzenkörper erfasst hat. In diesem Stadium ist es wichtig, ehrlich zu sein: Verabschieden Sie sich und lernen Sie für den nächsten Versuch.

Eine gute Kakteenerde können Sie ganz einfach selbst mischen. Das ist oft günstiger und qualitativ hochwertiger als Fertigmischungen. Hier ein bewährtes Grundrezept:
- 2 Teile Bims (sorgt für Drainage und Belüftung)
- 1 Teil Lava-Gries oder Zeolith (speichert Nährstoffe)
- 1 Teil hochwertige, torffreie Kakteenerde (z.B. von Compo oder Neudorff)

Wichtiger Punkt: Die Winterruhe ist kein Luxus, sondern überlebenswichtig! Von November bis etwa März sollten die meisten Kakteen an einen kühleren Ort (ideal sind 5-12 °C) mit viel Licht umziehen. In dieser Zeit wird das Gießen fast vollständig eingestellt. Dieser Kältereiz ist für viele Arten der entscheidende Auslöser, um im Frühling ihre spektakulären Blüten anzusetzen.

Kakteen nehmen, wie viele Sukkulenten, Kohlendioxid überwiegend nachts auf (sogenannter CAM-Stoffwechsel).
Das macht sie zu idealen Pflanzen für das Schlafzimmer. Während Sie schlafen, arbeiten Ihre stacheligen Freunde daran, die Luft zu erfrischen. Ein kleiner, pflegeleichter Beitrag für ein besseres Raumklima in der Nacht.

Der Trend geht weg von kunterbunten Plastiktöpfen hin zu Materialien, die die skulpturalen Formen der Kakteen unterstreichen. Töpfe aus Sichtbeton, unglasierter Keramik oder handgefertigtem Steingut, wie man sie etwa bei Marken wie Serax oder Ferm Living findet, schaffen einen modernen, minimalistischen Look, der perfekt mit der rauen Ästhetik der Wüstenpflanzen harmoniert.

Achten Sie auf kleine, weiße, watteartige Gebilde, die sich oft versteckt in den Rippen oder an den Wurzelhälsen befinden. Das sind Wollläuse! Sie saugen den Pflanzensaft und schwächen den Kaktus. So werden Sie sie los:
- Einzelne Läuse mit einem in Spiritus oder Isopropylalkohol getauchten Wattestäbchen betupfen.
- Bei stärkerem Befall hilft eine Sprühlösung aus Wasser, einem Schuss Spiritus und ein paar Tropfen Spülmittel.
- Als biologische Alternative hat sich Neemöl bewährt.

Die bunten „Blüten“ auf vielen kleinen Kakteen im Baumarkt sind oft nicht echt. Meist handelt es sich um aufgeklebte oder aufgespießte Strohblumen, die der Pflanze schaden und das Wachstum behindern können.

Kakteen mögen es eng. Ein zu großer Topf enthält zu viel Erde, die nach dem Gießen lange feucht bleibt. Das erhöht das Risiko für Wurzelfäule enorm. Eine gute Faustregel beim Umtopfen: Der neue Topf sollte im Durchmesser nur etwa 2-3 cm größer sein als der alte.

Wann und womit dünge ich meinen Kaktus am besten?
Düngen Sie nur in der Hauptwachstumsphase von April bis August, etwa alle vier bis sechs Wochen. Verwenden Sie unbedingt einen speziellen Kakteendünger (z.B. von Wuxal oder Grünpflanzen-Dünger in halber Konzentration). Dieser hat einen geringeren Stickstoffanteil, was ein gesundes, kompaktes Wachstum anstelle von weichem, anfälligem Gewebe fördert. Niemals im Winter düngen!

- Stellen Sie ihn die ersten zwei Wochen nicht in die pralle Mittagssonne, um Sonnenbrand zu vermeiden.
- Warten Sie mindestens eine Woche mit dem ersten Gießen, damit sich eventuelle Wurzelverletzungen vom Transport erholen können.
- Untersuchen Sie ihn gründlich auf Schädlinge, bevor Sie ihn zu Ihren anderen Pflanzen gesellen.

Das Nonplusultra: das Abflussloch. Ein schöner Übertopf ist toll für die Optik, aber der Kaktus selbst muss in einem Innentopf mit einem oder mehreren Löchern am Boden stehen. Staunässe ist der sichere Tod, egal wie perfekt Ihre Erde oder Ihr Gießrhythmus ist. Hier gibt es keine Kompromisse!

Sie wollen eine Gruppe von Kakteen als kleines Wüsten-Arrangement pflanzen? Eine tolle Idee! Achten Sie darauf, Arten mit ähnlichen Bedürfnissen zu kombinieren. Ein Wüstenkaktus wie der Goldkugelkaktus (Echinocactus grusonii) braucht viel mehr Sonne und weniger Wasser als ein Blattkaktus (Epiphyllum), der eher aus feuchteren Wäldern stammt.

Warum neigt sich mein Säulenkaktus zum Fenster?
Das ist ein klassisches Beispiel für Fototropismus – die Pflanze wächst zum Licht. Sie streckt sich verzweifelt der stärksten Lichtquelle entgegen. Die einfache Lösung: Drehen Sie den Topf alle paar Wochen um eine Vierteldrehung. So bekommt er von allen Seiten Licht und wächst wieder schön gerade.

Der Saguaro-Kaktus (Carnegiea gigantea) in der Sonora-Wüste kann über 150 Jahre alt und mehr als 12 Meter hoch werden.
Auch wenn Ihr Zimmerkaktus diese Dimensionen nicht erreichen wird, zeigt dies das unglaubliche Potenzial dieser Pflanzen. Mit der richtigen Pflege kann Ihr kleiner stacheliger Freund Sie ein Leben lang begleiten.

Gerade bei dornigen Kakteen wie einer Opuntie (Feigenkaktus) ist Vorsicht geboten. Diese haben oft nicht nur große Stacheln, sondern auch winzige, kaum sichtbare Glochiden mit Widerhaken. Diese lösen sich bei Berührung und bohren sich in die Haut. Am besten immer mit dicken Handschuhen oder einer Zange hantieren und niemals mit bloßen Händen anfassen.

- Spektakuläre, oft unerwartet große Blüten.
- Ein untrügliches Zeichen, dass Ihre Pflanze rundum glücklich ist.
- Ein faszinierendes Naturschauspiel auf der Fensterbank.
Das Geheimnis? Eine konsequent eingehaltene, kühle und trockene Winterruhe. Dieser Kältereiz ist für die meisten Kakteen der entscheidende Impuls für die Knospenbildung im Frühling. Ohne diese Ruhephase bleibt die Blüte oft aus.

Leitungswasser: Ist oft sehr hart und kalkhaltig. Auf Dauer kann dies den pH-Wert des Substrats erhöhen und die Nährstoffaufnahme des Kaktus behindern.
Regenwasser: Die absolute Idealbesetzung. Es ist weich, kalkfrei und entspricht dem, was die Pflanzen in der Natur bekommen.
Tipp: Wenn Sie nur hartes Leitungswasser haben, lassen Sie es einige Tage stehen oder mischen Sie es mit destilliertem Wasser, um es zu enthärten.
Gelbe oder braune, korkige Stellen auf der Sonnenseite des Kaktus sind oft ein Zeichen für Sonnenbrand. Das passiert, wenn eine Pflanze, die an einen schattigeren Platz gewöhnt war, zu abrupt in die pralle Sonne gestellt wird. Gewöhnen Sie Kakteen immer schrittweise über mehrere Tage an einen sonnigeren Standort.




