Kinderzimmer streichen: Dein kompletter Fahrplan für ein gesundes & perfektes Ergebnis
Verwandeln Sie das Kinderzimmer in ein zauberhaftes Märchen mit kreativen Wandfarben! Entdecken Sie inspirierende Ideen für jeden Geschmack.
„Farben sind die Musik der Räume“, sagte einst ein weiser Maler. Stellen Sie sich vor, das Kinderzimmer wird zum lebendigen Klangteppich aus sanften Pastelltönen und kräftigen Akzenten. Mit nur einem Pinselstrich kann das gewöhnliche Zimmer in eine fantasievolle Welt verwandelt werden, die die Träume und Abenteuer Ihrer Kleinen widerspiegelt. Lassen Sie uns eintauchen in die Magie der Wandgestaltung!
Ein Kinderzimmer zu streichen ist, ehrlich gesagt, etwas ganz Besonderes. Klar, am Ende soll die Farbe schön aussehen. Aber es geht um so viel mehr! Du schaffst hier den Raum, in dem gespielt, geträumt und gelernt wird. Ein sicherer Hafen. Viele sind unsicher, wenn sie vor diesem Projekt stehen – Sorgen um Schadstoffe, die richtige Farbwahl, die Haltbarkeit… und das ist auch gut so! Denn genau diese Gedanken sind der erste Schritt zu einem richtig guten Ergebnis.
Inhaltsverzeichnis
Vergiss mal die Hochglanz-Bilder aus den Magazinen und die reißerischen Werbeversprechen aus dem Baumarkt. In diesem Guide plaudere ich mal aus dem Nähkästchen und zeige dir, worauf es wirklich ankommt. Wir reden über handfeste Grundlagen, die Techniken der Profis und Materialien, die ich mit gutem Gewissen empfehlen kann. Am Ende hast du nicht nur eine frisch gestrichene Wand, sondern das gute Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.
Bevor es losgeht: Was kostet der Spaß & was brauchst du wirklich?
Die erste Frage ist ja oft: Was muss ich dafür einplanen? Sowohl an Zeit als auch an Geld. Lass uns das mal ganz pragmatisch durchgehen.

Deine knallharte Einkaufsliste (und was es kostet)
Du brauchst nicht den halben Baumarkt. Konzentrier dich auf Qualität, das spart am Ende Nerven und oft sogar Geld. Hier ist, was du wirklich brauchst:
- Gute Wandfarbe: Das Herzstück. Plane für eine hochwertige, emissionsarme Dispersionsfarbe (mit dem „Blauen Engel“-Siegel) etwa 40 € bis 70 € für einen 10-Liter-Eimer. Billigfarben für 20 € haben oft eine miese Deckkraft, da streichst du dreimal und landest bei den gleichen Kosten.
- Tiefengrund oder Haftgrund: Je nach Wand brauchst du eine Grundierung. Das ist nicht optional! Rechne mit ca. 15 € – 25 € für 5 Liter.
- Gutes Malerkrepp: Investiere hier 5 € – 8 € in eine Rolle von Marken wie Tesa oder Kip. Billiges Krepp reißt, klebt nicht richtig oder hinterlässt Klebereste. Ein Albtraum!
- Abdeckfolie & Malervlies: Eine dünne Folie für die Möbel (ca. 5 €) und ein saugfähiges Malervlies für den Boden (ca. 10 € – 15 €) sind Pflicht. Nichts ist ärgerlicher als Farbspritzer auf dem Parkett.
- Farbrolle & Bügel: Eine Polyamid-Rolle (ca. 25 cm breit) mit mittlerer Florhöhe ist ideal. Set mit Bügel kostet um die 10 € – 15 €.
- Pinsel: Ein guter Heizkörperpinsel (lang und abgewinkelt) für die Ecken. Ca. 5 € – 10 €.
- Abstreifgitter & Eimer: Absolut unerlässlich, damit die Rolle nicht tropft. Kostet fast nichts, ca. 3 € – 5 €.
- Spachtelmasse & Spachtel: Kauf keine Fertigspachtel aus der Tube! Nimm eine pulverbasierte Gipsspachtel (z.B. von Knauf oder Moltofill, ca. 8 € für 1kg). Die ist stabiler. Ein kleiner Japanspachtel dazu kostet 5 €.
- Schleifpapier: Eine 120er Körnung ist perfekt, um Spachtelstellen zu glätten. Ein kleines Set kostet 3 €.
Unterm Strich: Für einen Raum von ca. 15 qm landest du mit Werkzeug und Material schnell bei 100 € bis 150 €. Das ist gut investiertes Geld für ein Ergebnis, das hält und wohngesund ist.

Dein Fahrplan fürs Wochenende
Klingt nach viel Arbeit? Ist es auch, aber mit einem Plan schaffst du das locker an einem Wochenende.
- Freitagabend (ca. 2-3 Stunden): Möbel rausräumen oder in die Raummitte schieben. Alles sorgfältig mit Folie abdecken, Boden mit Vlies auslegen. Steckdosen- und Lichtschalterblenden abschrauben (Sicherung raus!). Grob abfegen und mit dem Abkleben beginnen.
- Samstag (ca. 4-6 Stunden): Jetzt kommt die „Drecksarbeit“. Wände prüfen (dazu gleich mehr), Löcher spachteln und nach dem Trocknen glattschleifen. Wände reinigen. Danach die Grundierung auftragen und alles gut durchtrocknen und lüften lassen.
- Sonntag (ca. 3-5 Stunden): Endlich, der schöne Teil! Erster Anstrich am Vormittag. Gut trocknen lassen (mindestens 4 Stunden, schau auf den Eimer) und dann am Nachmittag der zweite, finale Anstrich. Klebeband abziehen, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Fertig!
Die Vorbereitung: Wo sich die Spreu vom Weizen trennt
Ganz ehrlich: 80 % eines perfekten Anstrichs sind unsichtbare Vorarbeit. Wenn du hier schlampst, hilft dir auch die teuerste Farbe nichts. Also, Ärmel hochkrempeln!

Prüf deine Wände wie ein Profi
Bevor du auch nur denkst, den Farbeimer zu öffnen, mach diese vier schnellen Tests:
- Der Wischtest: Mit der flachen Hand kräftig über die Wand reiben. Hast du weißen Staub an der Hand? Dann kreidet die alte Farbe. Sie muss abgewaschen oder mit Tiefengrund fixiert werden.
- Der Kratztest: Mit einer Spachtelkante fest über die Farbe kratzen. Platzt etwas ab? Dann muss alles Lose runter. Ja, das ist mühsam, aber es gibt keine Alternative.
- Der Klebebandtest: Ein Stück deines guten Malerkrepps fest auf die Wand drücken und ruckartig abreißen. Bleiben Farbstücke kleben? Schlechte Haftung. Auch hier muss lose Farbe weg.
- Der Wassertest: Wasser mit einer Sprühflasche auf die Wand spritzen. Perlt es ab? Dann hast du eine nicht saugende Wand (z.B. alte Latexfarbe), die einen Haftgrund braucht. Zieht es sofort ein und wird dunkel? Stark saugend! Hier ist Tiefengrund Pflicht, sonst wird die Wand fleckig.
Der Fall „Raufaser“: Drüberstreichen oder runterreißen?
Ach ja, der Klassiker in vielen Wohnungen. Sitzt die alte Raufasertapete bombenfest an der Wand und hat keine Macken, kannst du sie in der Regel problemlos überstreichen. Mach aber unbedingt die Tests von oben! Wenn sie sich an den Rändern schon löst oder Blasen wirft, tu dir selbst einen Gefallen: Reiß sie runter. Das ist zwar eine Heidenarbeit, aber über eine sich lösende Tapete zu streichen, führt nur zu Frust und sieht furchtbar aus.

Spachteln, Schleifen, Grundieren – die heilige Dreifaltigkeit
Kleine Löcher werden mit der angerührten Gipsspachtel gefüllt. Nach dem Trocknen schleifst du die Stelle glatt. Ein Tipp: Fahr mit den Fingerspitzen drüber! Deine Finger sind viel sensibler als deine Augen und spüren jede kleinste Unebenheit. Flecken von Buntstiften oder Fett müssen mit einem speziellen Isolier- oder Sperrgrund vorgestrichen werden, sonst „bluten“ sie durch die neue Farbe durch.
Und jetzt kommt der Schritt, den die meisten überspringen: die Grundierung. Bitte, tu es nicht. Sie sorgt dafür, dass die Farbe überall gleichmäßig trocknet und verhindert, dass du später jeden gespachtelten Fleck siehst. Das ist der Unterschied zwischen „selbst gemacht“ und „sieht aus wie vom Profi“.
Die Qual der Wahl: Welche Farbe für welches Bedürfnis?
Okay, die Wände sind vorbereitet. Jetzt geht es um die Farbe. Hier geht es nicht nur um den Ton, sondern vor allem um die inneren Werte.
Was steckt drin? VOC, Konservierer und was du wissen musst
Moderne Wandfarben sind meist auf Wasserbasis. Das Problem sind oft die unsichtbaren Zusatzstoffe. Sogenannte VOCs (flüchtige organische Verbindungen) können über Monate ausgasen und die Raumluft belasten. Gerade für Kinder, deren Organismus noch empfindlich ist, ein No-Go.

Achte deshalb unbedingt auf das Siegel „Der Blaue Engel“ (RAL-UZ 102). Das ist quasi die Mindestanforderung und garantiert, dass die Farbe emissions- und schadstoffarm ist. Aber Achtung: „Öko“ oder „Bio“ sind keine geschützten Begriffe! Manchmal stecken hier viele Konservierungsstoffe drin, die Allergien auslösen können. Der Blaue Engel schränkt auch diese streng ein.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Qualität, die du auf dem Eimer findest. Die Norm DIN EN 13300 verrät dir zwei Dinge:
- Nassabriebbeständigkeit: Klasse 1 ist die robusteste, man kann sie fast schrubben. Für ein Kinderzimmer ist Klasse 2 ein super Kompromiss aus Robustheit und Preis. Finger weg von Klasse 3, da wischst du einen Fleck samt Farbe von der Wand.
- Deckvermögen:Klasse 1 deckt am besten. Das spart dir einen dritten Anstrich und somit Zeit und Geld.
Dispersions-, Silikat- oder Lehmfarbe? Ein kleiner Wegweiser
Du stehst vor dem Regal und siehst verschiedene Farbtypen. Welcher ist der richtige für dich?

- Dispersionsfarbe: Der Allrounder. Eine hochwertige, emissionsfreie Dispersionsfarbe ist robust, leicht zu verarbeiten und in unzähligen Farbtönen erhältlich. Für 90 % aller Kinderzimmer die beste und pragmatischste Wahl.
- Silikatfarbe: Die Mineralische. Sie „verkieselt“ mit dem Untergrund, ist extrem langlebig und von Natur aus schimmelhemmend, da sie hochalkalisch ist. Perfekt für Allergiker oder feuchtegefährdete Räume. Die Verarbeitung ist etwas anspruchsvoller (Schutzbrille tragen!) und die Farbauswahl ist meist auf matte, erdige Töne beschränkt. Preislich liegt sie etwas über der Dispersion.
- Lehmfarbe: Der Raumklima-Champion. Lehmfarben können extrem gut Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das sorgt für ein unvergleichliches Raumklima. Sie sind absolut frei von Schadstoffen und riechen beim Verarbeiten angenehm nach Erde. Der Look ist supermatt und samtig. Allerdings sind sie nicht so strapazierfähig wie Dispersionsfarben und auch teurer. Eher etwas für Liebhaber, die den Fokus voll auf Wohngesundheit legen.
Faustformel für die Farbmenge: Wie viel Farbe brauchst du? Miss den Umfang des Zimmers (alle Wände addieren) und multipliziere ihn mit der Raumhöhe. Das ist deine Gesamtfläche. Dann schau auf den Farbeimer. Dort steht die Reichweite (z.B. „10 L für ca. 70 m²“). Teile deine Fläche durch diese Reichweite. Und weil du zweimal streichst: Das Ergebnis nimmst du mal zwei. Plane lieber einen Liter extra ein.

Ran an die Wand: So wird’s streifenfrei
Alles ist vorbereitet, jetzt kommt der Lohn der Mühe. Mit der richtigen Technik und dem richtigen Werkzeug wird das Ergebnis perfekt.
Die „Nass-in-Nass“-Technik
Das Geheimnis für einen Anstrich ohne Streifen und Ansätze ist, immer „nass in nass“ zu arbeiten. Das heißt, die Farbe darf an den Rändern nicht antrocknen, bevor du die nächste Bahn ansetzt.
Und so geht’s: Streiche mit dem Pinsel erst die Ecken und Kanten einer Wand vor – aber immer nur für eine Bahnbreite (ca. 1 Meter). Dann nimmst du sofort die Rolle und rollst die erste Bahn von oben nach unten, direkt in die noch nasse Pinselkante hinein. Arbeite dich dann Bahn für Bahn vor, immer mit einer Handbreit Überlappung zur vorherigen. Rolle zum Schluss die ganze Fläche noch einmal ganz leicht von oben nach unten ab, ohne Druck. Das sorgt für ein einheitliches Finish. Streiche immer eine komplette Wand am Stück fertig, ohne lange Pausen.

Ein kleiner Trick für Faule: Musst du eine längere Pause machen oder am nächsten Tag weiterstreichen? Wickle Pinsel und Rolle fest in eine Plastiktüte (z.B. einen Müllbeutel) und klebe sie luftdicht zu. So trocknet die Farbe nicht ein und du sparst dir das Auswaschen. Für eine Nacht geht das sogar ohne Kühlschrank.
Zwei Anstriche sind keine Schande, sondern Pflicht!
Auch wenn auf dem Eimer „hohe Deckkraft“ steht: Plane immer zwei Anstriche ein. Der erste Anstrich ist die Grundlage, der zweite sorgt für die volle Farbtiefe, gleichmäßige Optik und die endgültige Strapazierfähigkeit. Lass den ersten Anstrich komplett durchtrocknen, bevor du den zweiten aufträgst.
Der letzte Schliff: Geduld ist die wichtigste Tugend
Die Wände sind gestrichen, es sieht toll aus. Aber halt! Die Arbeit ist noch nicht ganz vorbei.
Achtung, jetzt kommt der wichtigste Tipp: Eine Wandfarbe ist vielleicht nach ein paar Stunden trocken, aber ihre endgültige Härte und Reinigungsfähigkeit erreicht sie erst nach zwei bis drei Wochen. In dieser Aushärtungsphase ist sie noch empfindlich. Belaste die Wände nicht, hänge keine Bilder auf und versuche vor allem nicht, Flecken wegzuwischen! Ich hatte mal einen Kunden, der nach drei Tagen einen Schokofleck wegschrubben wollte… am Ende mussten wir die ganze Wand neu machen, weil er die noch weiche Farbschicht ruiniert hatte.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Lüfte in den ersten Tagen regelmäßig und kräftig (Stoßlüften!), um die Restfeuchtigkeit aus der Wand zu bekommen. Und dann: Genieß das Ergebnis! Du hast nicht nur Farbe an die Wand gebracht, sondern mit Sorgfalt und Wissen einen gesunden und schönen Raum für dein Kind geschaffen. Und darauf kannst du verdammt stolz sein.
Bildergalerie



Wann sollte man das Malerkrepp entfernen?
Das ist die Millionen-Euro-Frage! Die Profi-Antwort: Ziehen Sie das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Warten Sie zu lange, kann die trocknende Farbe mit dem Band eine feste Verbindung eingehen und beim Abziehen unschöne Kanten reißen. Ziehen Sie das Band langsam in einem 45-Grad-Winkel von der Wand weg. Das Ergebnis ist eine gestochen scharfe Linie, auf die Sie stolz sein können.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)


„Die Raumluft in Innenräumen kann zwei- bis fünfmal stärker mit Schadstoffen belastet sein als die Außenluft.“ – Umweltbundesamt
Gerade im Kinderzimmer ist das ein entscheidender Fakt. Achten Sie daher nicht nur auf den „Blauen Engel“, der geringe Emissionen garantiert, sondern auch auf den Vermerk „frei von Konservierungsmitteln“. Marken wie „Alpinaweiß Unsere Beste“ oder spezielle Sensitiv-Farben von „Schöner Wohnen-Farbe“ sind hier eine gute Wahl für das Wohlbefinden Ihres Kindes.



Die Psychologie der Farben: Ein zartes Himmelblau oder ein sanftes Salbeigrün können beruhigend wirken und den Schlaf fördern. Wärmere Töne wie ein sonniges, aber nicht grelles Gelb oder ein weiches Apricot regen die Kreativität und Kommunikation an. Vermeiden Sie im Schlafbereich großflächig intensive Farben wie Knallrot, die eher aufputschend wirken können.



- Sorgt für eine ruhige, geborgene Atmosphäre.
- Lässt kleine Räume oft größer und edler wirken.
- Verzeiht kleine Unebenheiten an der Wand besser.
Das Geheimnis? Der Mut zu einer dunkleren Akzentwand! Ein tiefes Mitternachtsblau, ein sattes Waldgrün oder ein warmes Anthrazit hinter dem Bett schafft eine gemütliche Höhle und einen wunderbaren Kontrast zu hellen Möbeln.



Tafelfarbe: Eine Wand oder auch nur ein Teil davon wird zur Leinwand. Perfekt für kleine Künstler, die sich kreativ austoben dürfen. Produkte wie der „Rust-Oleum Tafellack“ sind robust und leicht aufzutragen.
Magnetfarbe: Darunter gestrichen, macht sie die Wand zur unsichtbaren Pinnwand für Kunstwerke, Fotos und Lernkarten. Mehrere Schichten erhöhen die Magnetkraft.
Beide Optionen fördern die Interaktivität und lassen das Zimmer mit dem Kind mitwachsen.



Vergessen Sie winzige Farbkärtchen aus dem Baumarkt. Um eine Farbe wirklich beurteilen zu können, streichen Sie ein großes Stück (mindestens A3) festes Papier oder Karton in Ihrem Wunschton. Befestigen Sie es mit Malerkrepp an der Wand und beobachten Sie es zu verschiedenen Tageszeiten – bei Morgenlicht, direkter Sonne und bei künstlichem Licht am Abend. Nur so sehen Sie, wie der Ton im Raum tatsächlich wirkt.



Tipp für die perfekte Kante: Nachdem Sie das Malerkrepp (z.B. tesa Malerband PERFECT) festgeklebt haben, streichen Sie die Kante einmal dünn mit der alten Wandfarbe oder einem transparenten Acryl über. Diese Schicht versiegelt die winzigen Lücken unter dem Klebeband. Erst danach streichen Sie mit der neuen Farbe darüber. Das Ergebnis: absolut keine Unterläufer und eine Kante wie mit dem Lineal gezogen.



- Schritt 1: Grobe Reinigung. Entfernen Sie überschüssige Farbe von Pinsel und Rolle mit einem Spachtel oder an altem Zeitungspapier.
- Schritt 2: Auswaschen. Bei wasserbasierten Dispersionsfarben reicht lauwarmes Wasser und etwas Kernseife. Arbeiten Sie die Seife gut ein, bis das Wasser klar bleibt.
- Schritt 3: Trocknen & Lagern. Drücken Sie die Feuchtigkeit aus und hängen Sie die Pinsel auf. Rollen können stehend getrocknet werden. So bleiben Ihre Werkzeuge für das nächste Projekt in Topform.


Wie binde ich mein Kind mit ein, ohne dass es im Chaos endet?
Geben Sie Ihrem Kind eine klare, überschaubare Aufgabe. Lassen Sie es zum Beispiel eine kleine, unauffällige Stelle hinter einem Schrank „helfen“ zu streichen. Eine andere tolle Idee: Geben Sie ihm eine Auswahl von zwei oder drei Farbtönen, die Ihnen allen gefallen. So hat das Kind das Gefühl, selbst entschieden zu haben, und Sie behalten die Kontrolle über die Ästhetik. Das stärkt das Selbstbewusstsein und die Verbindung zum eigenen Reich.



Scheuerfestigkeitsklasse 1: Höchste Strapazierfähigkeit. Ideal für Bereiche, die stark beansprucht werden, wie um den Spieltisch oder im Flurbereich des Zimmers. Diese Farben lassen sich problemlos mit einem feuchten Tuch und mildem Reiniger säubern.
Scheuerfestigkeitsklasse 2: Sehr gute Strapazierfähigkeit. Für die meisten Kinderzimmerwände ist diese Qualität, z.B. von Caparol oder Sto, absolut ausreichend und ein guter Kompromiss aus Preis und Leistung.
Achten Sie auf diese Angabe im technischen Datenblatt – sie ist wichtiger als jeder Werbeslogan.



Die berühmte „W-Technik“ sorgt für ein streifenfreies Ergebnis. Tauchen Sie die Rolle in die Farbe und streifen Sie sie gut am Gitter ab. Setzen Sie die Rolle in der Mitte der Wand an und rollen Sie ein großes „W“. Anschließend füllen Sie die Zwischenräume des „W“ mit senkrechten Bahnen aus, ohne die Rolle neu einzufärben. Arbeiten Sie immer „nass in nass“, um sichtbare Ansätze zu vermeiden.



Das Geheimnis einer perfekten Wand liegt zu 80 % in der Vorbereitung und nur zu 20 % im eigentlichen Anstrich.
Dieser Satz ist das Mantra jedes Profi-Malers. Nehmen Sie sich Zeit für das Abkleben, das Abdecken des Bodens mit Malervlies (nicht nur mit dünner Folie!) und das Grundieren. Jeder Minute, die Sie hier investieren, sparen Sie sich später doppelt an Ärger und Korrekturarbeiten.



Erdige Töne sind der Trend: Statt klassischem Blau oder Rosa erobern warme, von der Natur inspirierte Farben die Kinderzimmer. Denken Sie an Salbeigrün, Terrakotta, ein sanftes Senfgelb oder ein warmes Greige (Mischung aus Grau und Beige). Diese Farben schaffen eine ruhige, erdende Atmosphäre, sind zeitlos und lassen sich wunderbar mit Holz und natürlichen Textilien kombinieren. Marken wie „Little Greene“ oder „Farrow & Ball“ sind Meister dieser Farbpaletten.



Was tun mit Farbresten?
Füllen Sie einen kleinen Rest in ein sauberes Marmeladenglas. So haben Sie für kleine Ausbesserungen schnell die richtige Farbe zur Hand, ohne den großen Eimer öffnen zu müssen. Beschriften Sie das Glas mit Raumnamen und Datum! Größere Reste halten sich am besten im originalen, fest verschlossenen Eimer, wenn dieser kühl, trocken und frostfrei gelagert wird. Eingetrocknete Farbreste können über den Hausmüll, flüssige Reste müssen zum Wertstoffhof.



- Der Raum wirkt klar strukturiert.
- Ideal, um Spiel- und Schlafbereiche optisch zu trennen.
- Ein spannender, dynamischer Look entsteht.
Die Lösung? Geometrische Formen! Mit einem guten Malerkrepp und einer Wasserwaage (oder einem Laser-Nivelliergerät für Perfektionisten) lassen sich ganz einfach Berge, Häuser oder abstrakte Farbflächen an die Wand zaubern. Eine tolle Möglichkeit, Farbe ins Spiel zu bringen, ohne den ganzen Raum zu streichen.



Wichtig: Die volle Belastbarkeit! Eine Wandfarbe mag sich nach wenigen Stunden trocken anfühlen („oberflächentrocken“), aber ihre endgültige Härte und Strapazierfähigkeit („durchgetrocknet“) erreicht sie erst nach Tagen oder sogar Wochen. Seien Sie also vorsichtig: Stellen Sie Möbel nicht direkt an die frisch gestrichene Wand und vermeiden Sie in den ersten 2-3 Wochen starkes Reiben oder Putzen der Oberfläche.


Kleine Flecken von Bunt- oder Wachsmalstiften an der Wand? Bevor Sie zum Farbeimer greifen, versuchen Sie es mit einem Schmutzradierer. Bei fettigen Flecken kann ein spezieller Isolier- und Absperrgrund (als Spraydose oder zum Pinseln, z.B. von „Jansen“) Wunder wirken. Er verhindert, dass der Fleck durch die neue Farbschicht wieder „durchblutet“.



Der Blaue Engel für Wandfarben (DE-UZ 102) garantiert vor allem, dass Grenzwerte für Lösungsmittel und Weichmacher streng eingehalten werden und die Farbe frei von gesundheitsschädlichen Konservierungsstoffen ist.



Dispersionsfarbe: Der Alleskönner. Wasserbasiert, geruchsarm, trocknet schnell und ist in unzähligen Farbtönen erhältlich. Fürs Kinderzimmer ist eine emissionsarme Variante mit hoher Nassabriebklasse die Standard- und meist beste Wahl.
Silikatfarbe: Die Mineralische. Extrem atmungsaktiv (diffusionsoffen) und beugt durch ihren hohen pH-Wert Schimmel auf natürliche Weise vor. Ideal für Allergiker oder bei tendenziell feuchten Wänden. Die Farbauswahl ist etwas begrenzter und die Verarbeitung anspruchsvoller.



Lust auf einen besonderen Akzent, aber keine Lust auf komplexe Muster? Eine halbhoch gestrichene Wand ist eine elegante und einfache Lösung. Sie schafft eine schöne Horizontlinie, die den Raum beruhigt und strukturiert. Der obere Teil bleibt weiß, was die Decke höher wirken lässt, während der untere, farbige Teil Gemütlichkeit ausstrahlt und unempfindlicher gegen kleine Stöße oder Handabdrücke ist.



- Synthetikpinsel: Die beste Wahl für moderne, wasserbasierte Acryl- und Dispersionsfarben. Sie nehmen die Farbe gut auf, quellen nicht auf und ermöglichen einen glatten, sauberen Farbauftrag.
- Naturborstenpinsel: Ideal für lösemittelhaltige Lacke und Lasuren. Für die typische Wandfarbe im Kinderzimmer sind sie weniger geeignet, da sie im Wasser aufquellen und ihre Form verlieren.



Die frisch gestrichene Wand ist nur der Anfang. Erst die Dekoration macht den Raum lebendig! Eine tolle, flexible Idee sind hochwertige Wandsticker, zum Beispiel von Marken wie ‚lilipinso‘ oder ‚Mimi’lou‘. Im Gegensatz zu einer Tapete können sie leicht angebracht und später rückstandslos wieder entfernt werden. So kann das Design mit dem Alter und den Interessen des Kindes einfach mitwachsen, ohne dass erneut gestrichen werden muss.



Wichtiger Punkt: Die richtige Grundierung! Ein Haftgrund (oder Primer) sorgt auf glatten, nicht saugenden Untergründen (z.B. alte Lackschichten) für die nötige „Verzahnung“. Ein Tiefengrund hingegen verfestigt sandende oder stark saugende Untergründe (wie Gipskarton oder Putz) und sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig trocknet und nicht „aufgesaugt“ wird. Diesen Schritt auszulassen, ist einer der häufigsten Fehler mit den größten Folgen.

Eine Studie der Universität Surrey fand heraus, dass Kinder, die in die Gestaltung ihres eigenen Raumes einbezogen werden, ein stärkeres Gefühl von Zugehörigkeit und Wohlbefinden entwickeln.
Schon die gemeinsame Auswahl einer Farbe oder das Anbringen eines selbstgemalten Bildes an der frisch gestrichenen Wand kann diesen positiven Effekt auslösen. Es ist ihr ganz persönlicher Rückzugsort.


