Wandnische selber bauen: Der ehrliche Guide vom Profi – ohne Pannen
Wandnischen sind das geheime Rezept für ein Wohnzimmer voller Stil und Funktionalität. Entdecken Sie kreative Ideen, die Ihre Wände zum Leben erwecken!
In einer Welt, in der die Wände zu sprechen scheinen, sind Wandnischen die flüsternden Geheimnisse der Inneneinrichtung. Stellen Sie sich vor, wie eine ausdrucksstarke Vase oder ein faszinierendes Kunstwerk in einer Nische sitzt und die Blicke auf sich zieht – ein unverhoffter Dialog zwischen Raum und Dekoration. In diesem Artikel enthüllen wir, wie Sie mit diesen architektonischen Besonderheiten nicht nur Platz sparen, sondern auch eine einladende Atmosphäre schaffen können.
Eine Wandnische ist mehr als nur ein Loch in der Wand
Ganz ehrlich? Wenn Leute in meine Werkstatt kommen und sagen: „Ich hätte da gern eine Nische, einfach so ein kleines Fach“, dann nicke ich erstmal verständnisvoll. Klingt ja auch super einfach. Aber zwischen einem „Loch in der Wand“ und einer richtig geilen, stabilen Wandnische liegen Welten. Und eine Menge Handwerk.
Inhaltsverzeichnis
- Eine Wandnische ist mehr als nur ein Loch in der Wand
- Die eine Frage, die alles entscheidet: Tragende Wand oder nicht?
- Die Planung: Wo gutes Handwerk beginnt
- Material und Werkzeug: Was du wirklich brauchst
- Der schnelle Weg: Fertige Nischen-Einsätze
- Der Einbau: Schritt für Schritt zum Erfolg
- Die Beleuchtung: Ein Fall für den Fachmann (oder für 12V)
- Kreative Ideen: Mehr als nur weiß
- Was kostet der Spaß wirklich? Eine ehrliche Kalkulation
- Mein letztes Wort
- Bildergalerie
Eine gut gemachte Nische ist ein Statement. Ein kleines Stück Architektur, das einen Raum aufwertet. Eine schlecht gemachte Nische ist im besten Fall schief und ärgerlich. Im schlimmsten Fall… reden wir lieber nicht drüber. Ich hab schon alles gesehen: Nischen, die nach einem Jahr Risse bekommen, weil am Material gespart wurde, oder Nischen mit flackerndem Licht, weil jemand dachte, an der Elektrik könne man mal eben so rumpfuschen.
Deshalb gibt’s diesen Guide. Kein schnelles „DIY in 5 Minuten“-Video, sondern eine ehrliche Anleitung aus der Praxis. Wir klären die wirklich wichtigen Fragen: Statik, der saubere Einbau in eine Trockenbauwand und wie man Licht sicher und schick integriert. Auf geht’s!

Die eine Frage, die alles entscheidet: Tragende Wand oder nicht?
Bevor du auch nur ans Werkzeug denkst, muss diese Frage zu 100 % geklärt sein. Das ist keine Empfehlung, das ist eine unumstößliche Regel. Hier geht es um die Sicherheit deines Zuhauses.
Tragende Wände sind das Skelett des Hauses. Sie leiten das Gewicht von Decken und Dächern ins Fundament. Ein unbedachter Schnitt hier kann zu Rissen, Setzungen oder im absoluten Worst Case zum Einsturz führen. Man erkennt sie oft an ihrer Dicke und zentralen Position, aber verlass dich NIEMALS auf Vermutungen!
Mein eindringlicher Rat: Bei auch nur dem geringsten Zweifel, ob eine Wand tragend ist, hol dir einen Statiker. Das kostet vielleicht ein paar hundert Euro, aber das ist nichts im Vergleich zu den zehntausenden Euro, die ein Bauschaden kostet. Der Profi rechnet aus, ob und wie eine Öffnung möglich ist, meistens braucht man dann einen massiven Stahlträger (einen sogenannten Sturz) darüber. Das ist absolut keine Arbeit für Heimwerker.

Nicht tragende Wände hingegen sind meist nur Raumtrenner. In den meisten modernen Wohnungen sind das Trockenbauwände – und genau die sind unser Spielfeld! Sie bestehen aus einem Metall- oder Holzgerüst (Ständerwerk), das mit Gipskartonplatten beplankt ist. Hier eine Nische einzubauen, ist mit guter Planung super machbar.
Die Planung: Wo gutes Handwerk beginnt
Eine Nische lebt von ihrer Position. Nimm dir Zeit und kleb die Umrisse mal mit Malerkrepp an die Wand. Lass es ein paar Tage auf dich wirken. Stimmt die Höhe? Passt die Breite? Fühlt es sich richtig an?
- Die richtige Höhe: Als Ablage neben dem Bett oder Sofa? Dann sollte die Unterkante etwa auf Armlehnenhöhe liegen (ca. 50-60 cm). Soll sie Kunst oder Deko auf Augenhöhe präsentieren? Dann sind 150-160 cm ein gutes Maß.
- Die optische Wirkung: Eine tiefe Nische erdet den Raum, eine hohe streckt ihn. Ein kleiner Trick aus der Design-Welt: Platziere sie nicht exakt mittig zwischen Boden und Decke. Das wirkt oft langweilig. Der Goldene Schnitt ist hier ein viel besserer Anhaltspunkt für harmonische Proportionen.
- Die Tiefe und das Ständerwerk: Die Tiefe deiner Nische wird durch die Wandstärke begrenzt. Eine typische Trockenbauwand ist etwa 12,5 cm dick. Das erlaubt eine Nischentiefe von circa 8-9 cm, wenn du die Rückwand dahinter stehen lässt.
Jetzt kommt der entscheidende Punkt: Die senkrechten Ständer in der Wand stehen meist in einem festen Abstand von 62,5 cm. Deine Nische muss genau dazwischen passen. Um die Ständer zu finden, ist ein elektronisches Ortungsgerät (kostet ab 30 € im Baumarkt) die beste Investition. Alternativ hilft der Klopftest: Zwischen den Ständern klingt es hohl, direkt auf einem Ständer dumpf.

Wusstest du schon? Der Abstand von 62,5 cm ist kein Zufall. Eine Standard-Gipskartonplatte ist 125 cm breit. So passen die Platten perfekt auf die Ständer und der Verschnitt wird minimiert. Clever, oder?
Und was, wenn ein Ständer genau da ist, wo die Nische hin soll? Tja, das ist der klassische Panikmoment. Du hast zwei Optionen: Entweder du verschiebst die Nische ein Stück, oder du musst einen sogenannten „Wechsel“ einbauen, also einen horizontalen Träger zwischen den Ständern. Das ist aber eher was für Fortgeschrittene.
Material und Werkzeug: Was du wirklich brauchst
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du musst nicht alles vom teuersten Hersteller kaufen, aber bei manchen Dingen lohnt es sich, ein paar Euro mehr auszugeben.
Must-Haves für dein Projekt:
- Gipskartonplatten (12,5 mm stark): Fürs Bad die grünen, imprägnierten Platten (GKBI) nehmen! Eine Platte (ca. 200×125 cm) kostet um die 10-15 Euro.
- Metallprofile (UW & CW): UW-Profile sind die U-förmigen Schienen für oben und unten. CW-Profile die C-förmigen Ständer für die Seiten. Pro Meter zahlst du etwa 2-4 Euro. Gibt’s im jeden Baumarkt wie Bauhaus oder Hornbach.
- Pulver-Spachtelmasse: Zum Beispiel Uniflott von Knauf. Ein 5-kg-Sack kostet ca. 15-20 Euro und ist viel besser als Fertigspachtel aus dem Eimer.
- Bewehrungsstreifen: Absolut unverzichtbar gegen Risse! Glasfaserstreifen sind selbstklebend und super für Anfänger. Papierstreifen sind stabiler, aber kniffliger zu verarbeiten.
- Trockenbauschrauben (25 mm): Die mit dem Feingewinde für Metallprofile. Eine 250er-Packung kostet unter 10 Euro.
- Werkzeuge: Ein guter Akkuschrauber, ein scharfes Cuttermesser, eine Wasserwaage (mind. 60 cm), eine Blechschere für die Profile und ein Spachtel-Set.
- Sicherheitsausrüstung: Schutzbrille und eine FFP2-Staubmaske. Gipskartonstaub ist extrem fein und fies.
Nice-to-Haves, die das Leben leichter machen:

- Stichsäge oder Multifunktionswerkzeug: Macht das Ausschneiden der Wandöffnung viel sauberer.
- Kreuzlinienlaser: Für perfekt gerade Linien und Höhen. Ein absoluter Game-Changer, wenn man öfter was baut.
- Kantenhobel für Gipskarton: Ein kleines Werkzeug für unter 20 Euro, das dir perfekt gefaste Kanten zaubert. Sieht super professionell aus!
Der schnelle Weg: Fertige Nischen-Einsätze
Keine Lust auf den ganzen Rahmenbau? Verständlich. Es gibt eine Abkürzung: fertige Nischen-Einsätze aus Hartschaum oder Stahl. Die sind schon komplett wasserdicht und perfekt rechtwinklig. Du schneidest nur noch das passende Loch in die Wand, klebst den Einsatz mit Fliesenkleber oder Montagekleber ein und verspachtelst die Ränder. Kostenpunkt: je nach Größe zwischen 60 € und 200 €. Teurer als Selbstbau, aber eine enorme Zeitersparnis und praktisch idiotensicher.
Der Einbau: Schritt für Schritt zum Erfolg
So, jetzt wird’s ernst. Wir bauen die Nische von Grund auf selbst. Arbeite langsam, miss zweimal und schneide einmal.
Profi-Tipp: Kampf dem Staub! Bevor du auch nur einen Schnitt machst, klebe die Tür zum Raum mit Malerfolie ab und lege den Boden großflächig aus. Gipskartonstaub kriecht in jede Ritze. Ein Bausauger direkt am Werkzeug hilft ungemein. Dein Partner wird es dir danken!

- Wand öffnen: Prüfe den Bereich nochmal mit dem Ortungsgerät auf Leitungen! Sicher ist sicher. Schneide dann mit dem Cuttermesser (oder der Stichsäge) die Öffnung aus. Nimm die Platte vorsichtig raus.
- Rahmen bauen: Schneide die UW-Profile (oben/unten) und CW-Profile (Seiten) für deinen Nischen-Rahmen zu. Verschraube sie zu einem Kasten. Wichtig: Die Profile werden mit den Trockenbauschrauben direkt seitlich in die bestehenden Wandständer geschraubt. Das gibt Stabilität. Immer wieder die Wasserwaage anlegen!
- Nische verkleiden: Jetzt schneidest du die Gipskarton-Stücke für die Innenseiten der Nische zu. Beginne mit der Rückwand, dann die Seiten, Decke und Boden. Verschraube sie am neuen Rahmen. Achte darauf, die Schraubenköpfe leicht im Karton zu versenken, ohne das Papier zu durchbrechen. Das ist die perfekte Basis fürs Spachteln.
- Schalldämmung nicht vergessen: Bevor du die Nische komplett verkleidest, stopfe etwas Dämmwolle (z.B. Steinwolle) in die Hohlräume um deinen neuen Rahmen. Das kostet fast nichts und verhindert, dass die Nische später wie eine Trommel klingt.
- Verspachteln & Schleifen: Das ist die Kunst. Mische den Spachtel cremig an. Fülle alle Fugen, drücke den Bewehrungsstreifen hinein und ziehe alles glatt. Trocknen lassen. Leicht schleifen. Zweite, breitere Schicht auftragen, um einen glatten Übergang zur Wand zu schaffen. Wieder trocknen lassen und dann der finale, feine Schliff. Unebenheiten spürst du mit den Fingern besser, als du sie siehst.
Zum Schluss alles gründlich absaugen und mit Tiefengrund streichen. Jetzt ist deine Nische bereit für Farbe!

Die Beleuchtung: Ein Fall für den Fachmann (oder für 12V)
Eine beleuchtete Nische ist das absolute Highlight. Aber Achtung! Arbeiten an der 230V-Hausinstallation sind für Laien tabu und lebensgefährlich. Das darf nur ein Elektriker.
Was du aber sicher selbst machen kannst, ist die Arbeit mit Niedervolt-Systemen (12V oder 24V). Die Idee: Du nutzt LED-Strips, deren Trafo einfach in eine normale Steckdose gesteckt wird.
- Moderne LED-Technik: Kauf LED-Strips, die in Alu-Profile mit milchiger Abdeckung (Diffusor) geklebt werden. Das kühlt die LEDs und sorgt für ein schönes, weiches Licht ohne hässliche Lichtpunkte. Achte auf eine warmweiße Lichtfarbe (ca. 2700-3000 Kelvin) und einen hohen CRI-Wert (über 90) für natürliche Farben.
- Wohin mit dem Trafo? Das ist die Millionen-Euro-Frage. Du kannst ihn in einem nahen Schrank verstecken, hinter einer Fußleiste oder du lässt vom Elektriker eine kleine Revisionsklappe in der Wand einplanen.
Kreative Ideen: Mehr als nur weiß
Eine Nische muss nicht langweilig sein. Sie ist die perfekte Bühne für kreative Akzente.


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- Rustikaler Alpen-Look: Verkleide die Nische mit Altholz-Paneelen. Besonders cool: eine Rückwand aus Zirbenholz, das einen herrlich beruhigenden Duft verströmt.
- Urbaner Industrie-Stil: Gestalte die Rückwand mit einer Spachteltechnik in Sichtbetonoptik. Der Kontrast zur glatten Wand ist mega.
- Klarer skandinavischer Vibe: Eine Rückwand aus hellem Eichenfurnier oder Filzplatten (verbessert sogar die Raumakustik!) schafft eine ruhige, gemütliche Atmosphäre.
Was kostet der Spaß wirklich? Eine ehrliche Kalkulation
Reden wir Tacheles. Was kostet so eine Nische (ca. 60×40 cm)?
Die DIY-Kalkulation: ca. 100 – 250 €
Wenn du die meisten Werkzeuge schon hast, kommst du mit den Materialkosten für eine einfache, unbeleuchtete Nische in diesem Rahmen gut hin. Der größte Faktor ist deine Zeit. Plane als Anfänger mal zwei volle Wochenenden ein, wenn es gut werden soll.
Die Profi-Kalkulation: ca. 700 – 2.000 €
Ein Handwerker bringt nicht nur Material mit, sondern auch Erfahrung, teures Profi-Werkzeug, Versicherung und Gewährleistung. Für eine perfekt eingebaute, verspachtelte und beleuchtete Nische (inkl. Elektriker) ist dieser Preis absolut realistisch. Das ist eine Investition in Qualität, die sich auszahlt.

Mein letztes Wort
Eine Wandnische ist ein fantastisches Projekt, um einem Raum Charakter zu geben. Nimm dir die Zeit, plane sorgfältig und arbeite sauber. Sei ehrlich zu dir selbst, was deine Fähigkeiten angeht, und frag lieber einmal zu viel einen Profi um Rat.
Wenn du diesen Guide befolgst, baust du nicht nur eine Nische. Du schaffst ein Stück solides Handwerk, das dich stolz machen wird. Und dieses Gefühl, etwas mit den eigenen Händen richtig gut gemacht zu haben – das, mein Freund, ist unbezahlbar.
Bildergalerie


Die Magie der Farbe: Eine Nische ist die perfekte Bühne für einen mutigen Farbakzent. Während die Wand vielleicht in einem dezenten Greige gehalten ist, kann ein tiefes Blau (wie Farrow & Ball’s „Hague Blue“) oder ein erdiges Terrakotta im Inneren der Nische eine unglaubliche Tiefe und einen echten Wow-Effekt erzeugen. Der Trick ist, die Farbe das Licht einfangen zu lassen.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
- Holz: Schafft Wärme und eine natürliche, skandinavische Ästhetik. Eichen- oder Nussbaumfurnier wirkt besonders edel.
- Fliesen: Ideal im Bad oder als Spritzschutz in der Küche. Kleine Mosaikfliesen oder eine einzelne, großformatige Fliese von Marken wie Villeroy & Boch können zum Kunstwerk werden.
- Mikrozement: Für einen nahtlosen, minimalistischen Betonlook. Robust und modern.
- Farbe: Die einfachste und flexibelste Option, um Akzente zu setzen oder die Nische optisch mit der Wand verschmelzen zu lassen.


Wie tief sollte meine Nische sein?
Die goldene Regel lautet: Funktion vor Form. Für eine kleine Bibliothek brauchen Sie mindestens 20-25 cm Tiefe. Für reine Deko-Objekte, wie eine einzelne Vase oder Skulptur, reichen oft schon 10-15 cm. Wichtiger als die absolute Tiefe ist die Proportion zur Wandfläche. Eine zu tiefe, schmale Nische wirkt wie ein dunkler Schacht, eine zu flache kann schnell verloren aussehen. Unser Tipp: Kleben Sie die Umrisse mit Malerkrepp an die Wand, um ein Gefühl für die Dimensionen zu bekommen, bevor Sie sägen.

„Das Ziel von Beleuchtung in der Architektur ist nicht, einfach nur zu erhellen, sondern den Raum zu formen und Emotionen zu wecken.“
Genau das gilt für Ihre Nische. Eine indirekte Beleuchtung mit einem LED-Streifen, wie dem Philips Hue Lightstrip, schafft eine weiche, stimmungsvolle Aura. Ein einzelner, gerichteter Einbauspot hingegen setzt ein Objekt dramatisch in Szene. Denken Sie über die gewünschte Stimmung nach, bevor Sie die Elektrik planen.

Schon mal vom japanischen „Tokonoma“ gehört? Das ist der traditionelle Vorläufer unserer modernen Wandnische. In japanischen Häusern ist dies ein leicht erhöhter, besonderer Ort zur Präsentation einer einzelnen Kalligrafie oder eines Ikebana-Gestecks. Die Lehre daraus: Weniger ist mehr. Eine Nische gewinnt an Kraft, wenn sie nicht vollgestopft wird, sondern einem einzigen, besonderen Objekt eine Bühne bietet.


Material-Tipp: Mikrozement. Für einen fugenlosen, wasserfesten und extrem edlen Look ist Mikrozement (auch bekannt als „Beton Ciré“) unschlagbar. Perfekt für Nischen in der Dusche oder als Alternative zum Fliesenspiegel in der Küche. Die Verarbeitung erfordert etwas Übung, aber das Ergebnis ist eine samtige, mineralische Oberfläche, die sich nahtlos in moderne und minimalistische Konzepte einfügt.

Option A: Integrierte Spots. Sie sorgen für gezieltes, starkes Licht von oben und heben ein einzelnes Objekt hervor. Ideal für Skulpturen oder Kunstwerke.
Option B: LED-Strips. Versteckt in Profilen (z.B. von SLV oder Paulmann) an der vorderen oder hinteren Kante, erzeugen sie ein weiches, indirektes Streiflicht, das die gesamte Nische gleichmäßig ausleuchtet und eine gemütliche Atmosphäre schafft.
Die Entscheidung hängt ganz von der gewünschten Wirkung ab: Drama oder Ambiente?

- Schafft sofortige Tiefe in einem flachen Raum.
- Bietet eine Bühne für persönliche Schätze.
- Fungiert als architektonischer Blickfang.
Das Geheimnis? Kontrast! Eine Nische in einer dunklen, matten Farbe wirkt optisch tiefer und zieht den Blick magisch an.


Kann ich eine Nische tapezieren?
Absolut! Das ist eine fantastische Möglichkeit, um Muster und Textur ins Spiel zu bringen. Eine Tapete mit botanischem Muster oder einer kühnen geometrischen Form kann eine schlichte Nische in ein Design-Statement verwandeln. Wichtig: Verwenden Sie eine hochwertige Vliestapete und den passenden Kleister. In Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie dem Bad, sollten Sie auf eine speziell geeignete Vinyltapete zurückgreifen.

Der häufigste Design-Fehler? Eine überladene Nische. Behandeln Sie sie wie eine kleine Kunstgalerie, nicht wie ein Kellerregal.

Denken Sie an die Form! Während rechteckige Nischen der Klassiker sind, erobern gerade bogenförmige Nischen die Designwelt. Ein sanfter Bogen an der Oberkante bricht die strengen Linien eines Raumes auf und verleiht ihm eine weiche, fast organische Note. Der Bau ist etwas anspruchsvoller, da eine flexible Gipskartonplatte oder eine Schablone für den Putz nötig ist, aber der Effekt ist unvergleichlich.


Eine clever genutzte Nische kann auch ein praktischer Problemlöser sein. Integrieren Sie eine unauffällige Steckdose mit USB-Anschluss (z.B. aus der Gira oder Jung Serie) an der Seitenwand und schon haben Sie eine elegante Ladestation für Ihr Smartphone und Ihre Uhr, die Ladekabel elegant verschwinden lässt.

Spieglein, Spieglein in der Nische: Ein einfacher, aber genialer Trick, um mehr Licht und Tiefe zu erzeugen, ist die Rückwand der Nische zu verspiegeln. Der Spiegel fängt das Licht im Raum ein, lässt die Nische größer erscheinen und verdoppelt optisch die darin platzierten Objekte. Besonders wirkungsvoll in kleineren Räumen oder dunklen Fluren.


Laut einer Studie der Hochschule Luzern kann die richtige Lichtfarbe das Wohlbefinden nachweislich steigern. Warmweißes Licht (unter 3.300 Kelvin) wirkt entspannend und gemütlich.
Für Ihre Nischenbeleuchtung bedeutet das: Wählen Sie Leuchtmittel mit einer Farbtemperatur von etwa 2.700 Kelvin. Das erzeugt jenes einladende, wohnliche Licht, das eine Nische von einem einfachen „Loch in der Wand“ zu einem echten Wohlfühlort macht.

Keine tragende Wand zur Verfügung oder Sie wohnen zur Miete? Kreieren Sie die Illusion einer Nische. Streichen Sie einfach ein Rechteck oder einen Bogen in einer dunkleren Kontrastfarbe an die Wand und montieren Sie darin ein einzelnes, schmales Wandregal in der gleichen Farbe. Aus der Ferne entsteht so ein verblüffender 3D-Effekt mit minimalem Aufwand.

- Eine einzelne, große Keramikvase (leer oder mit einem getrockneten Zweig).
- Ein Stapel Ihrer drei Lieblingsbücher mit schönen Covern.
- Eine kleine, dimmbare Tischleuchte für sanftes Akzentlicht.
- Ein besonderes Fundstück vom letzten Urlaub.
- Absolut nichts – lassen Sie einfach das Licht und die Architektur für sich sprechen.


Nischen müssen nicht immer im Wohnzimmer sein. Denken Sie an eine schmale, hohe Nische neben der Badewanne für Shampooflaschen und Kerzen, eine kleine Nische im Flur als Schlüsselablage oder eine beleuchtete Nische als Betthaupt-Ersatz im Schlafzimmer. Die Funktion bestimmt den Ort.

Nachhaltigkeit im Detail: Nutzen Sie den Bau einer Nische, um Altholz ein zweites Leben zu geben. Eine Rückwand oder Regalböden aus alten Dielen oder dem Holz einer ausgedienten Palette verleihen dem Projekt Charakter und eine einzigartige Geschichte. Achten Sie darauf, das Holz gut zu schleifen und mit einem ökologischen Öl oder Wachs zu versiegeln.

Muss die Kante immer scharf sein?
Nein! Während eine scharfe, präzise Kante mit Eckschutzprofil modern und minimalistisch wirkt, kann eine verputzte, leicht abgerundete Kante („Soft Edge“) viel weicher und organischer aussehen. Das passt hervorragend zu mediterranen oder rustikalen Einrichtungsstilen und verzeiht kleine Unebenheiten im Putz eher als eine 90-Grad-Kante.


Der amerikanische Architekt Frank Lloyd Wright war ein Meister darin, Nischen und eingebaute Elemente zu nutzen, um Räume gleichzeitig gemütlich und offen wirken zu lassen.
Er verstand, dass eine Nische nicht nur Stauraum ist, sondern ein Werkzeug, um die Geometrie eines Raumes zu beeinflussen, geschützte Zonen zu schaffen und den Blick des Betrachters gezielt zu lenken.

Für ein besonders edles Finish kann die Innenfläche der Nische mit Textil bespannt werden. Ein grobes Leinen für einen natürlichen Look, Samt für eine luxuriöse Anmutung oder sogar Filz für eine schallabsorbierende Wirkung. Der Stoff wird am besten auf eine dünne Trägerplatte aufgezogen und diese dann in die Nische eingesetzt.

Think outside the box: Wer sagt, dass eine Nische immer in der Wand enden muss? Eine L-förmige Nische, die „um die Ecke“ geht, ist ein unerwarteter und raffinierter Hingucker, der zwei Wände gestalterisch miteinander verbindet und eine faszinierende Perspektive schafft.


- Stellen Sie sicher, dass der Farbton im Inneren mit der Wandfarbe harmoniert. Nutzen Sie Farbkarten oder Probeanstriche.
- Vermeiden Sie es, zu viele kleine Objekte hineinzustellen. Das wirkt schnell unruhig.
- Achten Sie auf die Sichtachse: Was sieht man von der Tür oder vom Sofa aus, wenn man in die Nische blickt?

Eine Wandnische ist mehr als nur ein Feature, sie ist ein Teil der Architektur Ihres Zuhauses. Im Gegensatz zu einem Regal, das man umstellt, oder einem Bild, das man austauscht, ist die Nische eine permanente Entscheidung. Nehmen Sie sich daher Zeit für die Planung der exakten Position und Größe. Sie wird den Charakter des Raumes für Jahre prägen.
Der letzte Schliff: Die Kanten. Für eine perfekt scharfe Kante, wie sie in modernen Bauten üblich ist, sind Eckschutzprofile aus Metall oder Kunststoff unerlässlich. Sie werden vor dem finalen Spachteln angebracht und sorgen für eine extrem saubere, stoßfeste und langlebige Kante. Ein kleiner Schritt mit riesiger Auswirkung auf die professionelle Optik des Endergebnisses.


