Jugendzimmer streichen wie ein Profi: So bekommen Wände Charakter (ohne Drama!)
Jugendzimmer sind keine Kinderzimmer mehr – entdecke kreative Wandgestaltungen, die das Teenagerherz höher schlagen lassen!
„Ich bin nicht mehr das Kind, das du kennst!“ könnte ein Teenager an die Wände seines Zimmers richten, während er mit Sprühfarbe die neuesten Trends einfängt. Die Wandgestaltung wird zum Ausdruck seiner Identität, ein lebendiges Tagebuch, das von Hobbys, Idolen und Träumen erzählt. Hier wird die Grenze zwischen Raum und Persönlichkeit fließend, und die Wände beginnen, Geschichten zu flüstern.
Ich hab in meiner Zeit als Maler schon so einiges gesehen. Schicke Altbauwohnungen, topmoderne Lofts, aber ganz ehrlich? Nichts ist so eine spannende Herausforderung wie ein Jugendzimmer. Ich vergesse nie diesen einen Jungen, vielleicht 15, der mit verschränkten Armen in der Tür lehnte. An der Wand hing noch eine verblichene Bärchen-Tapete aus Kindertagen. Seine Eltern wünschten sich „was Schönes, Neutrales“. Er? Er wollte eine Wand, die aussieht wie eine verrostete Stahlplatte. Du kannst dir das Gespräch sicher vorstellen.
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Am Ende haben wir einen Kompromiss gefunden, der alle glücklich gemacht hat. Eine Wand bekam eine coole Spachteltechnik in Rostoptik, der Rest wurde in ein ruhiges, fast schwarzes Anthrazit getaucht. Der Junge war mega stolz. Warum? Weil es nicht nur sein Raum war, sondern sein Projekt. Er hat mit angepackt und gelernt, wie man eine Wand vorbereitet. Und genau darum geht’s: Ein Jugendzimmer ist das erste eigene Reich. Es ist ein Statement. Egal, ob es 3.000 Euro vom Fachmann kostet oder 200 Euro in Eigenleistung – wichtig ist, dass man es mit Verstand und solidem Handwerk angeht. Und genau das zeige ich dir heute.

Das Fundament: Warum die Wandvorbereitung 70 % der Miete ist
Bevor du auch nur einen Gedanken an Farbe verschwendest, müssen wir über den Untergrund reden. Das ist der Punkt, den fast alle Heimwerker unterschätzen. Eine Wand atmet, sie reguliert die Feuchtigkeit im Raum. Die teuerste Farbe sieht furchtbar aus, wenn die Basis nicht stimmt. Ein alter Leitsatz aus meiner Ausbildung gilt heute mehr denn je: „Der Maler verkauft zu 70 % Untergrundvorbereitung und nur zu 30 % den sichtbaren Anstrich.“
Schritt 1: Die knallharte Bestandsaufnahme
Schau dir die Wände ganz genau an. Fahr mal mit der flachen Hand drüber. Fühlt sie sich rau an? Bleiben feine Körner an deiner Hand haften? Das ist ein schlechtes Zeichen, meist ein alter, billiger Anstrich.
- Der Klebeband-Test: Drück einen Streifen gutes Malerkrepp (z.B. FrogTape) fest auf die Wand und reiß ihn ruckartig ab. Bleiben Farbbrocken hängen? Dann ist der Altanstrich nicht tragfähig. Da muss gehandelt werden.
- Der Wisch-Test: Nimm ein dunkles, feuchtes Tuch und reib kräftig über die Wand. Wenn sich das Tuch stark weiß verfärbt, hast du es wahrscheinlich mit alter Leimfarbe zu tun. Achtung! Die muss komplett abgewaschen werden. Das ist eine Sauarbeit, aber wenn du drüber streichst, löst die neue Farbe die alte an und alles blättert ab. Eine absolute Katastrophe, die du dir ersparen willst.
- Löcher und Risse: Kleine Nagellöcher sind kein Ding. Bei größeren Rissen muss man genauer hinsehen. Feine Haarrisse im Putz sind meist nur ein Schönheitsfehler. Klafft ein Riss aber immer wieder auf, bewegt sich was am Gebäude – hier sollte man im Zweifel einen Experten draufschauen lassen.

Schritt 2: Spachteln und Schleifen für eine babyglatte Wand
Jedes noch so kleine Loch wirst du nach dem Streichen sehen, besonders bei seitlichem Licht. Nimm dir also Zeit. Für kleine Dübellöcher reicht Fertigspachtel aus der Tube (kostet ca. 5-8 €). Bei größeren Flächen oder Rissen ist Gipsspachtel zum Selbstanrühren die bessere Wahl.
Kleiner Profi-Tipp zum Anrühren: Immer das Pulver ins Wasser geben, niemals umgekehrt! Rühr so lange, bis die Masse die Konsistenz von cremigem Joghurt hat. Und ganz wichtig: Rühr nur so viel an, wie du in etwa 20 Minuten verarbeiten kannst, sonst wird das Zeug im Eimer steinhart.
Nach dem ersten Spachteln und Trocknen (plane hier mal 3-12 Stunden ein, je nach Dicke) wird die Stelle leicht einsinken. Ein zweiter, feinerer Spachtelgang ist also fast immer nötig. Und dann kommt der staubigste Teil: das Schleifen. Für kleine Stellen reicht ein Schleifklotz mit 120er-Papier. Wenn du ganze Wände glätten willst, leih dir im Baumarkt (z.B. bei Bauhaus oder Obi) einen Langhalsschleifer, eine „Giraffe“, für ca. 40-60 € am Tag. Mit angeschlossenem Industriesauger ist das eine fast staubfreie Sache.

Sicherheit zuerst: Trage IMMER eine FFP2-Maske beim Schleifen! Gipsstaub ist superfein und gehört nicht in deine Lunge. Das ist keine übertriebene Vorsicht, sondern purer Selbstschutz.
Schritt 3: Grundieren – Der unsichtbare Held
Wenn ich meinen Azubis etwas eingetrichtert habe, dann das: Ohne Grundierung wird nicht gestrichen! Das ist das Gesetz. Eine Grundierung, oft Tiefengrund genannt, macht zwei entscheidende Dinge:
- Sie verfestigt den Untergrund: Lose, sandende Stellen werden wieder stabil.
- Sie gleicht das Saugverhalten aus: Eine frisch gespachtelte Stelle saugt Farbe wie ein Schwamm, der alte Putz daneben aber kaum. Ohne Grundierung bekommst du hässliche Flecken, weil die Farbe ungleichmäßig trocknet.
Für normale Wände ist ein lösungsmittelfreier Tiefengrund auf Wasserbasis perfekt (ein 5L-Kanister kostet ca. 20-30 €). Bei Nikotin- oder alten Wasserflecken brauchst du einen speziellen Sperrgrund, sonst schlagen die Flecken garantiert wieder durch. Übrigens, ich hab in meiner Anfangszeit mal gedacht, ich könnte mir das Grundieren sparen. Am nächsten Tag durfte ich die halbe Wand wieder abkratzen, weil die Farbe Blasen geworfen hat. Das passiert dir nur einmal, glaub mir.

Farbe, Werkzeug & Technik: Jetzt wird’s bunt!
Der Gang in den Baumarkt ist oft überfordernd. Hunderte Eimer, alle versprechen „perfekte Deckkraft“. Die Wahrheit? Die Unterschiede sind riesig. Achte auf zwei Werte, die auf jedem guten Farbeimer stehen müssen (nach Norm DIN EN 13300):
- Nassabriebklasse (NAK): Das ist die Strapazierfähigkeit. Klasse 1 ist scheuerbeständig, also perfekt für Küche, Flur oder eben ein Jugendzimmer, wo auch mal ein Stuhl aneckt. Klasse 2 ist auch noch sehr robust. Finger weg von Klasse 3 für diesen Zweck, die ist nur waschbeständig. Billigfarben haben oft nur Klasse 3 oder geben sie gar nicht erst an.
- Deckvermögen: Hier ist ebenfalls Klasse 1 das Maß der Dinge. Sie deckt oft schon beim ersten Mal. Eine Farbe mit Deckvermögen 1 kostet vielleicht 30 % mehr, aber du sparst dir oft den zweiten Anstrich – und damit wertvolle Zeit und Nerven.
Für ein DIY-Projekt bist du mit einer hochwertigen, matten Dispersionsfarbe der NAK 1 oder 2 und Deckkraft 1 auf der sicheren Seite. Marken wie Alpinaweiß oder die „Schöner Wohnen“-Farben bieten hier eine super Qualität für Heimwerker. Rechne mal mit 40-60 € für einen 10-Liter-Eimer, der für ca. 70 qm reicht.

Wie viel Farbe brauche ich? Eine einfache Faustformel: (Raumumfang x Raumhöhe) + Deckenfläche. Davon rechnest du grob 150 ml pro Quadratmeter für einen Anstrich. Besser immer etwas mehr kaufen.
Die richtige Ausrüstung: Wer billig kauft, kauft zweimal
Vergiss die billigen Komplettsets für 5 €. Das ist Spielzeug. Investier lieber ein paar Euro mehr, du wirst den Unterschied merken. Hier ist deine Einkaufsliste:
- Eine gute Farbrolle: Für glatte Wände eine kurzflorige Polyamid-Walze (ca. 8-15 €).
- Ein guter Pinsel: Für die Ecken, am besten ein Ringpinsel mit einer dichten Borstenmischung (ca. 8-12 €).
- Ein Abstreifgitter: Absolutes Muss! Kostet 2-3 € und verhindert Spritzer und Farbnasen.
- Qualitäts-Malerband: Das gelbe FrogTape oder das pinke Tesa Präzisionskrepp sind zwar teurer (ca. 6-9 € pro Rolle), aber sie verhindern, dass Farbe drunterläuft.
- Abdeckvlies: Besser als dünne Folie, da es saugfähig ist und nicht verrutscht (ca. 10-15 € für eine große Rolle).
Die Technik: So wird die Wand streifenfrei
Ein Zimmer zu streichen ist ein kleiner Wettlauf gegen die Zeit. Die Kanten dürfen nicht trocknen, bevor du mit der Fläche anschließt. Man nennt das „nass in nass“ arbeiten.

- Erst die Kanten: Streiche mit dem Pinsel alle Ecken und Kanten zu Decke, Boden und Fenstern vor. So 5-10 cm breit.
- Dann die Fläche: Beginne in einer Ecke und rolle die Farbe in senkrechten Bahnen auf die Wand. Überlappe jede neue Bahn leicht mit der vorherigen.
- Zuletzt verschlichten: Wenn du einen Wandabschnitt fertig hast, rollst du die ganze Fläche noch einmal ganz sanft von oben nach unten ab, ohne neue Farbe aufzunehmen. Das gibt eine super gleichmäßige Oberfläche.
Arbeite immer eine komplette Wand am Stück fertig. Keine Kaffeepause mitten auf der Wand, das gibt garantiert sichtbare Ansätze!
Mist, was jetzt? Erste Hilfe für typische Maler-Pannen
- Streifen an der Wand? Du hast wahrscheinlich nicht nass in nass gearbeitet oder zu wenig Farbe benutzt. Lass alles gut trocknen und streiche die ganze Wand ein zweites Mal, diesmal mit mehr Farbe und zügiger.
- Farbnasen (Tränen)? Du hattest zu viel Farbe auf der Rolle. Solange die Farbe noch nass ist, kannst du sie vorsichtig mit einem Pinsel oder der Rolle verstreichen. Wenn sie schon trocken ist: leicht anschleifen und die Stelle dünn überstreichen.
- Die Farbe deckt nicht? Das ist ein Klassiker bei Billigfarben oder wenn du von einem dunklen auf einen hellen Ton wechselst. Kein Grund zur Panik. Einfach gut durchtrocknen lassen (mindestens 12 Stunden) und einen zweiten, eventuell sogar dritten Anstrich auftragen.


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Kreative Ideen (auch für Ungeduldige)
Ein Jugendzimmer muss nicht von oben bis unten in einer Farbe gestrichen werden. Manchmal ist weniger mehr.
- Der Quick-Win: Die Akzentwand. Keine Zeit oder Lust für das ganze Zimmer? Such dir eine Wand aus – meist die hinterm Bett oder Schreibtisch – und gib nur ihr eine kräftige Farbe oder eine coole Vliestapete. Das dauert nur einen Nachmittag und der Effekt ist gigantisch!
- Geometrische Muster: Total angesagt und einfach umzusetzen. Kleb mit gutem Malerband Muster an die Wand (Dreiecke, Streifen, was auch immer gefällt) und mal die Flächen aus. Band abziehen, solange die Farbe noch leicht feucht ist – fertig ist das individuelle Kunstwerk.
- Tafel- oder Magnetfarbe: Ein Bereich mit Tafelfarbe ist eine riesige, sich ständig verändernde Leinwand. Noch cooler: Magnetfarbe. Die streichst du drunter, dann kommt die normale Wandfarbe drüber. Danach können Poster und Fotos ganz ohne Nägel oder Klebeband mit kleinen Magneten befestigt werden.

Aufräumen & Entsorgen: Das saubere Finale
Fast geschafft! Jetzt nur noch alles sauber machen. Wasserbasierte Farbe (Dispersion) ist zum Glück pflegeleicht. Pinsel und Rollen unter fließendem Wasser auswaschen, bis es klar ist. Farbreste im Eimer eintrocknen lassen und dann über den normalen Hausmüll entsorgen. Flüssige Farbreste gehören zum Wertstoffhof – bitte niemals in den Ausguss oder die Toilette kippen!
Fazit: Mehr als nur Farbe an der Wand
Ein Jugendzimmer neu zu gestalten ist eine riesige Chance. Nicht nur, um einen Raum zu verschönern, sondern um etwas gemeinsam zu machen. Bezieh dein Kind von Anfang an mit ein. Lasst euch zusammen inspirieren, fahrt in den Fachhandel, lasst euch Muster zeigen. Gib ihm den Pinsel in die Hand und erklär, warum die Vorbereitung so wichtig ist.
Vielleicht wird die erste selbst gestrichene Wand nicht 100% perfekt. Vielleicht landet ein Farbklecks an der Decke. Aber sie wird echt sein. Sie wird eine Geschichte erzählen. Und das, ganz ehrlich, ist unbezahlbar.

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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der Glanzgrad macht den Unterschied: Matt wirkt edel und kaschiert kleine Unebenheiten, verzeiht aber keine Berührungen. Seidenglanz ist der Allrounder – robust und abwaschbar. Hochglanz? Nur für Akzente, da er jede Delle gnadenlos betont. Fürs Jugendzimmer ist ein seidenglänzendes Finish (wie bei Alpinaweiß „Unsere Beste“) oft der goldene Kompromiss aus cooler Ästhetik und nötiger Alltagstauglichkeit.

Traut man sich an dunkle Farben wie Anthrazit oder Nachtblau heran?
Unbedingt! Entgegen dem Mythos, dass dunkle Farben Räume erdrücken, können sie eine unglaublich gemütliche und intime „Höhlen-Atmosphäre“ schaffen. Der Trick: Nur eine oder zwei Wände dunkel streichen und für den Rest einen hellen Kontrastton wählen. Wichtig ist eine gute, indirekte Beleuchtung mit Steh- und Tischleuchten, um die Farbe zum Leben zu erwecken und den Raum nicht düster wirken zu lassen.

- Eine Tafelwand mit spezieller Tafelfarbe (z.B. von Schöner Wohnen-Farbe) für Kritzeleien, Notizen und Kunst.
- Magnetfarbe als Grundierung, damit Poster und Fotos ohne Nägel oder Klebestreifen halten.
- Ein geometrisches Muster mit hochwertigem Malerkrepp wie FrogTape abkleben und in 2-3 Farben ausmalen.


Laut einer Studie der University of British Columbia können Blautöne die Kreativität fördern, während Grün eine beruhigende, konzentrationsfördernde Wirkung hat.
Eine Wand in Salbeigrün im Bereich des Schreibtisches kann also tatsächlich dabei helfen, die Konzentration bei den Hausaufgaben zu verbessern. Ein Himmelblau fördert hingegen das kreative Tagträumen.

Oft vergessen, aber ein echter Game-Changer: die Decke. Statt sie klassisch weiß zu lassen, kann ein zarter Pastellton oder sogar ein dunkler Farbton dem Raum eine völlig neue Dimension geben. Ein tiefes Blau an der Decke erinnert an einen Nachthimmel, ein sonniges Gelb hebt sofort die Stimmung. Ein mutiger Schritt mit maximaler Wirkung für das erste eigene Reich.

Farbrolle aus Lammfell: Teurer, aber nimmt viel Farbe auf und gibt sie extrem gleichmäßig ab. Ideal für glatte Wände und ein streifenfreies Finish.
Farbrolle aus Mikrofaser: Günstiger und spritzt weniger. Eine sehr gute Wahl für leicht strukturierte Wände und für Heimwerker, die auf Nummer sicher gehen wollen.
Für ein Top-Ergebnis bei glatten Wänden lohnt sich die Investition in eine hochwertige Lammfellrolle von Marken wie Friess oder Storch.


- Die Farbe deckt perfekt in nur zwei Anstrichen.
- Keine unschönen Flecken oder Farbunterschiede.
- Der Farbton leuchtet genau so intensiv wie auf dem Muster.
Das Geheimnis? Eine gute Grundierung! Vor allem bei einem Wechsel von dunkel auf hell oder auf frisch gespachtelten Flächen ist ein Tiefengrund oder eine spezielle Haftgrundierung unerlässlich. Das spart am Ende Farbe, Zeit und Nerven.

Ein gesundes Raumklima ist gerade im Jugendzimmer entscheidend. Achtet auf Farben mit Umweltzeichen. Marken wie Farrow & Ball oder Little Greene sind bekannt für ihre wasserbasierten, geruchsarmen Rezepturen mit geringem VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen). Aber auch große Hersteller bieten zertifizierte Produkte an:
- Blauer Engel: Garantiert emissionsarm und schadstoffgeprüft.
- EU Ecolabel: Legt strenge Kriterien für Umweltauswirkungen und Gebrauchstauglichkeit fest.

Eine Umfrage von „Jugend-forscht-Psychologie“ ergab, dass 82 % der Teenager sich mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung ihres Zimmers wünschen.
Das bedeutet konkret: Die gemeinsame Planung ist kein Hindernis, sondern eine Chance. Erstellt zusammen ein Moodboard auf Pinterest, sammelt Farbmuster im Baumarkt und lasst den Teenager bei einfachen Aufgaben wie dem Abkleben helfen. Das stärkt das Verantwortungsgefühl und die Verbindung zum eigenen Raum.


Keine Lust auf den Aufwand mit Farbe? Für schnelle, reversible Akzente ist Washi Tape die perfekte Lösung. Mit dem japanischen Klebeband aus Reispapier lassen sich im Handumdrehen geometrische Muster, Bilderrahmen oder ganze Skylines an die Wand zaubern. Das Beste daran: Es lässt sich rückstandslos entfernen, wenn der Geschmack sich ändert – ideal für das sich ständig wandelnde Jugendzimmer.

Farben der Nassabriebklasse 1 (nach DIN EN 13300) sind extrem strapazierfähig und scheuerbeständig.
Das ist die Profi-Klasse für stark beanspruchte Bereiche wie Küchen oder Flure – und eben auch Jugendzimmer. Auch wenn sie etwas teurer ist, zahlt sich die Investition aus, denn Flecken von Schreibtischstühlen, Limo oder schmutzigen Händen lassen sich einfach mit einem feuchten Tuch entfernen, ohne dass die Farbe leidet.

Niemals ohne Testfläche: Ein Farbton wirkt im Baumarkt unter Kunstlicht völlig anders als an der Wand im Zimmer. Kauft kleine Testdosen (bieten z.B. Hornbach oder Schöner Wohnen-Farbe an) und streicht mindestens 1×1 Meter große Flächen an der Wand, die ihr gestalten wollt. Beobachtet die Farbe zu verschiedenen Tageszeiten – morgens, mittags und bei künstlichem Abendlicht.


Ist eine Akzentwand mit Tapete eine gute Alternative zum Streichen?
Absolut! Eine einzelne Wand mit einer coolen Mustertapete kann dem Raum sofort Persönlichkeit verleihen, ohne ihn zu überladen. Vliestapeten sind dabei besonders anfängerfreundlich, da hier die Wand eingekleistert wird und nicht die Tapetenbahn. Marken wie A.S. Création oder Marburg bieten unzählige Designs, von urbanen Graffiti-Looks über fotorealistische Naturmotive bis hin zu dezenten grafischen Mustern.

Für die Gaming-Ecke ist die Beleuchtung entscheidend. Streicht die Wand hinter dem Monitor in einem matten, dunklen Ton wie Graphitgrau oder Marineblau. Das reduziert Reflexionen und erhöht den Kontrast auf dem Bildschirm. Kombiniert mit smarten LED-Stripes (z.B. Philips Hue Play oder Govee), die sich mit dem Spielgeschehen synchronisieren, entsteht ein immersives Erlebnis.

Wenn Musik die große Leidenschaft ist, kann die Wand das widerspiegeln:
- Vinyl-Wand: Eine schlicht gestrichene Wand wird zur Galerie, indem man Lieblings-Plattencover in speziellen, schmalen Bilderleisten (z.B. „MOSSLANDA“ von IKEA) präsentiert.
- Songtext-Schablone: Die Lieblingszeile eines Songs mit einer Schablone und einer Kontrastfarbe dezent über der Tür oder dem Bett anbringen.


Der menschliche Sehsinn kann etwa 100 verschiedene Weißtöne unterscheiden.
Statt zu reinem Signalweiß (RAL 9003) zu greifen, das oft kühl und steril wirkt, probiert es mit abgetönten Weißvarianten. Ein Weiß mit einem Hauch Grau („Greige“) wirkt modern und ruhig, ein Weiß mit einem Tropfen Gelb oder Rot erzeugt eine wärmere, einladendere Atmosphäre. Die subtilen Nuancen machen einen riesigen Unterschied für das Raumgefühl.

Spar-Tipp mit Profi-Wirkung: Kauft keine Billigfarbe, sondern spart bei den Werkzeugen, aber clever! Statt teurer Pinsel-Sets reicht oft ein hochwertiger Flachpinsel für die Ecken und eine gute Farbrolle. Den Rest – Abdeckfolie, Farbwanne – gibt es in günstigen Sets. Aber bei der Farbe gilt: Wer billig kauft, streicht zweimal und ärgert sich über die schlechte Deckkraft.

Was, wenn der Teenager eine Wand pechschwarz oder neongrün will?
Kompromisse sind der Schlüssel. Statt eines kompletten Neins, schlagt Alternativen vor. Vielleicht nicht die ganze Wand schwarz, aber ein breiter, vertikaler Streifen, der als cooler Hintergrund für den Schreibtisch dient? Oder statt Neongrün an der Wand lieber Akzente in dieser Farbe setzen: Kissen, ein Stuhl, ein Lampenschirm oder Poster. So kommt die Wunschfarbe ins Spiel, ohne den Raum komplett zu dominieren.


Für einen besonderen haptischen und visuellen Effekt sorgen Strukturfarben oder Kreativputze. Feinputze mit feiner Körnung (z.B. von Knauf EASYPUTZ) lassen sich einfach mit einer Rolle auftragen und verleihen der Wand eine lebendige, leicht raue Oberfläche, die das Licht schön bricht. Das ist eine tolle Alternative zur glatten Wand und wirkt viel moderner als die Raufasertapete der Großeltern.

Die klassische Akzentwand: Die Wand hinter dem Bett oder dem Schreibtisch in einer kräftigen Farbe streichen. Schafft Fokus und Tiefe.
Der „Color Drenching“-Trend: Nicht nur die Akzentwand, sondern auch Tür, Türrahmen und Fußleisten im selben Farbton streichen. Sorgt für einen modernen, mutigen und sehr harmonischen Look, der wie aus einem Design-Magazin wirkt.

- Zu wenig Farbe kaufen und mitten im Anstrich nachkaufen müssen (Achtung, Chargen können leicht abweichen!).
- Das Malerkrepp zu lange kleben lassen – es sollte abgezogen werden, wenn die Farbe noch leicht feucht ist, um saubere Kanten zu bekommen.
- Bei schlechtem Licht streichen und am nächsten Tag bei Tageslicht Streifen und Flecken entdecken.


- Helle, kühle Farben wie Lichtblau oder Mintgrün lassen einen Raum größer und luftiger wirken.
- Horizontale Streifen (durch Abkleben oder zweifarbige Gestaltung) strecken den Raum optisch in die Breite.
- Ein dunklerer Boden und eine helle Decke lassen den Raum höher erscheinen.
So lässt sich mit Farbe gezielt die Raumwahrnehmung beeinflussen.

Offene Regale: Streicht die Wand dahinter in einer kräftigen Akzentfarbe. Das lässt die ausgestellten Objekte (Bücher, Sneaker, Sammlerstücke) richtig hervorstechen und gibt dem Regal Tiefe.
Geschlossene Schränke: Für einen Überraschungseffekt die Innenseiten oder die Rückwand des Schranks in einer knalligen Kontrastfarbe streichen. Ein privates Farb-Statement, das nur beim Öffnen sichtbar wird.

Die Wände sind fertig, aber irgendwas fehlt noch? Der letzte Schliff macht’s aus! Ersetzt die alten, vielleicht vergilbten Lichtschalter und Steckdosen durch moderne Designs. Modelle wie die Gira E2 Serie in Schwarz matt oder Anthrazit setzen einen edlen Akzent und heben das gesamte Projekt auf ein neues Level. Ein kleines Detail mit großer Wirkung.
Bevor der erste Pinselstrich getan wird, ist eine gute Planung die halbe Miete. Nutzt digitale Helfer! Apps wie der „Alpina Color Designer“ oder der „Dulux Visualizer“ verwenden Augmented Reality, um Farbtöne direkt auf die Wände eures Zimmers zu projizieren. So könnt ihr verschiedene Optionen live ausprobieren, bevor ihr euch für einen Farbton entscheidet und einen teuren Fehlkauf riskiert.


