Kinderzimmer streichen wie ein Profi: Der ehrliche Guide für Wände, die mehr können

Modetrends sind wie Wellen – sie kommen und gehen. Entdecke die Must-Haves, die deinen Stil zum Surfen bringen!

von Elisa Meyer

In meiner Werkstatt riecht es eigentlich immer nach frischer Farbe, Holz und kreativem Chaos. Ich liebe es, Räume zu verwandeln, aber ehrlich gesagt ist keine Aufgabe so besonders wie die Gestaltung eines Kinderzimmers. Hier geht es um so viel mehr als nur eine saubere Wand. Es geht darum, eine kleine Welt zu erschaffen, in der Fantasie wachsen kann und sich ein Kind rundum sicher und geborgen fühlt.

Ich denke oft an ein Projekt für eine junge Familie zurück. Der Raum ihrer Tochter war eine triste, weiße Raufaserwüste, und die Kleine selbst war eher schüchtern und hatte Angst im Dunkeln. Statt eines lauten Dschungels wünschten sich die Eltern etwas Ruhiges. Wir entschieden uns für eine sanfte Berglandschaft bei Dämmerung, mit einem Sternenhimmel, der im Dunkeln leuchtet. Das Mischen dieser perfekten, beruhigenden Blautöne, das war Millimeterarbeit. Als das Mädchen den Raum zum ersten Mal sah und mit riesigen Augen auf die leuchtenden Sterne an der Decke zeigte, wusste ich wieder, warum ich diesen Job so liebe.

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Im Netz liest man ja die wildesten Sachen – von unglaublichen Kosten bis zu vermeintlich simplen Tricks. Die Wahrheit liegt, wie so oft, genau dazwischen. Ein gutes Ergebnis braucht Wissen, Sorgfalt und die richtigen Materialien. Egal, ob du dich selbst an die Arbeit wagst oder einen Profi holst, dieses Wissen möchte ich dir mitgeben. Sieh es als einen ehrlichen Blick in meinen Werkzeugkasten.

Die Grundlage für jedes Meisterwerk: Die Wandvorbereitung

Frag mal einen Handwerker, was der wichtigste Schritt bei seiner Arbeit ist. Die Antwort wird fast immer sein: die Vorbereitung. Eine schlecht vorbereitete Wand ist wie ein Haus auf Sand gebaut. Jeder Fehler hier rächt sich später doppelt und dreifach. Darum ist die Prüfung des Untergrunds in den professionellen Richtlinien im Handwerk auch ein riesiges Thema.

Dein erster Schritt in 5 Minuten: Schnapp dir ein Stück gutes Malerkrepp und mach den Test, den ich gleich beschreibe. In weniger als einer Minute weißt du, woran du bist und was auf dich zukommt. Das motiviert ungemein!

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Schritt 1: Deine Wand im Check – Was haben wir da?

Bevor der Pinsel auch nur in die Nähe von Farbe kommt, musst du deine Wand kennenlernen. Fühl sie, klopf sie ab. Klingt es irgendwo hohl? Das sind die ersten Hinweise.

  • Der Klebebandtest (Tragfähigkeit): Nimm ein Stück starkes Klebeband – am besten das etwas teurere, gelbe oder grüne Malerkrepp aus dem Baumarkt. Drück es fest auf die Wand und reiß es ruckartig ab. Bleiben alte Farbreste oder Putzstücke hängen? Dann ist der Altanstrich nicht tragfähig und muss runter. Ohne Wenn und Aber. Ihn einfach zu überstreichen, sorgt nur dafür, dass deine neue, teure Farbe zusammen mit der alten Schicht wieder abblättert.
  • Der Wassertest (Saugfähigkeit): Befeuchte einen Schwamm und drück ihn an einer unauffälligen Stelle gegen die Wand. Was passiert? Zieht das Wasser sofort ein und die Stelle wird dunkel? Dann ist die Wand stark saugend. Perlt das Wasser ab? Dann ist sie nicht saugend. Beides ist nicht ideal und schreit nach der richtigen Grundierung.
  • Der Wischtest: Reibe einfach mal mit deiner dunklen Handinnenfläche über die Wand. Bleibt ein weißer, kreidiger Staub zurück? Das nennt man „Kreiden“. Die Wand muss vor dem Streichen gründlich abgewaschen und grundiert werden.
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Schritt 2: Ran an die Arbeit – der unbeliebte, aber wichtige Teil

Ja, das hier ist der anstrengende, staubige Part. Aber bitte, überspring ihn nicht.

Reinigung: Jede Wand hat einen unsichtbaren Film aus Staub oder Fett. Einmal mit milder Seifenlauge (Spüliwasser tut’s oft) abwaschen und danach mit klarem Wasser nachwischen. Bei fiesen Nikotinflecken brauchst du allerdings einen speziellen Sperrgrund, sonst schlagen die immer wieder durch.

Spachteln und Schleifen: Jedes Loch und jeder Riss muss sauber verspachtelt werden. Für kleine Bohrlöcher reicht eine Fertigspachtelmasse aus der Tube. Bei größeren Flächen oder Rissen nimmst du am besten eine pulverbasierte Gipsspachtelmasse, die du selbst anrührst (gibt’s im Baumarkt). Nach dem Trocknen – das kann gut 24 Stunden dauern – wird geschliffen. Starte mit 120er-Schleifpapier und geh für eine superglatte Oberfläche noch mal mit 180er oder feiner drüber. Ein kleiner Tipp: Fahr immer wieder mit der flachen Hand über die Fläche. So spürst du jede kleine Unebenheit.

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Grundieren: Die Grundierung ist der Kleber zwischen Wand und Farbe. Sie ist nicht verhandelbar! Ein Lehrling von mir hat das mal auf die harte Tour gelernt. Er wollte Zeit sparen und hat die Grundierung weggelassen. Das Ergebnis war eine total fleckige Wand und er hat doppelt so viel teure Farbe verbraucht, weil der Putz die Farbe ungleichmäßig aufgesaugt hat. Das ist ihm nur einmal passiert.

  • Tiefgrund nimmst du für stark saugende oder sandende Wände.
  • Haftgrund ist perfekt für glatte, nicht saugende Flächen oder wenn du einen sehr dunklen Farbton überstreichen willst.

Und was ist mit der Raufaser? Rausreißen oder drüberstreichen?

Ah, die Frage aller Fragen, denn fast jeder hat sie: die gute alte Raufaser. Für ein superglattes Wandgemälde muss sie natürlich runter. Das ist aber eine Heidenarbeit. Wenn du darauf keine Lust hast, gibt es gute Nachrichten: Du kannst sie auch einfach überstreichen.

Ganz ehrlich: Ein Motiv auf Raufaser wird nie so gestochen scharf wie auf einer glatten Wand, aber es kann trotzdem super aussehen! Wichtig ist hier das richtige Werkzeug. Verwende eine Farbrolle mit langem Flor (also eine, die schön flauschig ist), damit die Farbe auch wirklich in alle Vertiefungen der Struktur kommt. Plane außerdem von vornherein zwei Anstriche ein. Raufaser schluckt beim ersten Mal extrem viel Farbe. Mit dem zweiten Anstrich wird das Ergebnis dann schön gleichmäßig und satt.

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Die richtige Farbe: Mehr als nur die Frage „Blau oder Rosa?“

Die Farbwahl ist eine riesige Verantwortung. Dein Kind verbringt tausende Stunden in diesem Raum. Es atmet, schläft und spielt dort. Deshalb geht es hier um die Chemie, die wir an die Wand bringen.

Achte auf Farben, die als „VOC-frei“ oder „emissionsarm“ gekennzeichnet sind. Diese dünsten beim Trocknen kaum schädliche Lösungsmittel aus. Für Allergiker gibt es sogar spezielle konservierungsmittelfreie Farben. Aber zwei Dinge sind für mich im Kinderzimmer absolute Pflicht:

  1. Die „Spielzeugnorm“ (DIN EN 71-3): Such auf dem Eimer nach diesem Zeichen. Es bedeutet, dass die Farbe „speichelecht“ ist. Selbst wenn dein Kind mal an der Wand lecken oder knabbern sollte, lösen sich keine schädlichen Schwermetalle. Das ist die Mindestanforderung!
  2. Der Blaue Engel: Dieses Siegel ist ein super Indikator für eine rundum gesunde Wandfarbe, die schadstoff- und emissionsarm ist.

Der Alleskönner: Dispersionsfarbe

Das ist die Standard-Wandfarbe, die du überall bekommst. Sie ist auf Wasserbasis, lässt sich super verarbeiten und ist echt robust. Achte hier auf die Nassabriebklasse (NAK). Nimm am besten Klasse 2. Die ist waschbeständig. Das bedeutet, du kannst einen Schokofingerabdruck einfach mit einem feuchten Tuch wegwischen, ohne gleich die ganze Farbe von der Wand zu reiben. Klasse 1 ist scheuerfest, das ist aber eher was für Treppenhäuser. Klasse 3 ist nur wischbeständig und für ein Kinderzimmer oft nicht robust genug.

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Die gesunde Alternative: Mineralfarbe

Mineralfarben, also Silikat- oder Kalkfarben, sind die traditionelle, super gesunde Wahl. Man sagt, sie „atmen“, weil sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben können. Das sorgt für ein fantastisches Raumklima. Außerdem sind sie von Natur aus alkalisch und damit schimmelresistent – ganz ohne Chemie. Ideal für Allergiker! Der Haken: Die Farbauswahl ist etwas kleiner und die Verarbeitung ist anspruchsvoller. Man kann sie auch nicht einfach auf eine alte Dispersionsfarbe streichen, der Untergrund muss mineralisch sein. Sie sind auch meist etwas teurer, aber für die Gesundheit deines Kindes eine Top-Investition.

Gut zu wissen: Als Faustregel für die Farbmenge kannst du rechnen: Ein 10-Liter-Eimer reicht bei den meisten Farben für ca. 60-70 qm bei einem Anstrich. Miss einfach deine Wandflächen (Länge mal Höhe) und kaufe lieber einen Liter mehr. Nichts ist ärgerlicher, als am Samstagnachmittag mit einer halbfertigen Wand dazustehen!

Techniken aus der Praxis: So klappt’s auch bei dir

Jetzt kommt der spaßige Teil! Und keine Sorge, mit ein paar Tricks sehen deine Ergebnisse aus wie vom Profi.

Die Kunst der sauberen Kante: Nichts verrät einen Amateur schneller als ausgefranste Farbkanten. Der Trick ist nicht nur gutes Klebeband, sondern die richtige Technik. Klebe die Kante ab und streiche dann einmal dünn mit der Grundfarbe der Wand (also der Farbe, die schon da ist) über die Kante des Klebebandes. Das versiegelt die Kante. Wenn jetzt Farbe unterläuft, dann in der richtigen Farbe! Kurz antrocknen lassen, dann die neue Farbe drüber. Und jetzt kommt’s: Zieh das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. So bekommst du eine perfekte, gestochen scharfe Linie.

Die Projektor-Methode für komplexe Motive: Das ist unser Geheimtrick! Du musst kein Künstler sein. Such dir online ein Motiv aus, leih dir einen Beamer und projiziere das Bild abends an die Wand. Jetzt kannst du die Umrisse ganz entspannt mit einem weichen Bleistift nachzeichnen und am nächsten Tag in Ruhe ausmalen.

Profi-Hack für Zeitsparer: Du musst Pinsel und Rollen über Nacht nicht auswaschen! Wickle sie einfach stramm und luftdicht in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie. Am nächsten Morgen kannst du sofort weitermachen, als wäre nichts gewesen. Das spart Unmengen an Zeit und Wasser.

Sicherheit zuerst: Hier gibt es keine Kompromisse

Bei einem Kinderzimmer nehme ich das Thema Sicherheit doppelt ernst. Bitte beachte diese Punkte unbedingt:

  • Standsicherheit: Benutze immer eine stabile Leiter. Niemals einen Stuhl oder wackelige Kistenstapel.
  • Belüftung: Auch bei emissionsarmen Farben – immer gut lüften! Lass den Raum danach mindestens 24, besser 48 Stunden auslüften, bevor dein Kind wieder darin schläft.
  • Kinder & Haustiere: Haben während der Arbeit im Raum nichts verloren. Punkt.
  • Elektrik: Wenn du Steckdosenabdeckungen abnimmst, schalte IMMER vorher die Sicherung aus und prüfe mit einem Spannungsprüfer nach, ob der Strom wirklich weg ist. Das ist eine Regel, die Leben rettet.
  • Möbel sichern: Ein ganz wichtiger Punkt! Ein tolles Wandmotiv kann Kinder dazu verleiten, auf Kommoden zu klettern. Sichere alle hohen Möbelstücke unbedingt mit Winkeln an der Wand, damit sie nicht umkippen können.

Was kostet der Spaß wirklich? Eine ehrliche Rechnung

Die Spanne von „200 Euro selbst gemacht“ bis „3.000 Euro vom Profi“ ist real. Lass uns das mal ehrlich aufschlüsseln.

Szenario 1: Das DIY-Projekt (ca. 250 – 500 €)

Hier investierst du vor allem deine Zeit. Aber bitte, spare nicht am Material! Billiges Werkzeug und Farbe führen nur zu Frust. Eine realistische Einkaufsliste für eine hochwertige Akzentwand mit Motiv (ca. 15 qm Raum) sieht so aus:

Das absolute Muss:
Farben: Hochwertige, zertifizierte Dispersionsfarbe (NAK 2, Spielzeugnorm). Rechne mit 80 – 150 € für die Grundfarbe und ein paar Akzenttöne.
Grundierung: Passender Tief- oder Haftgrund, ca. 30 – 50 €.
Werkzeug: Gutes Malerkrepp (2-3 Rollen), ein Set hochwertiger Pinsel und Farbrollen, Abstreifgitter, Farbwanne, Spachtelmasse und Schleifpapier. Plane hierfür 70 – 120 € ein. Kauf lieber einmal gutes Werkzeug, das du immer wieder benutzen kannst.

Was noch hilfreich ist:
• Gutes Abdeckvlies (ist saugfähig, im Gegensatz zu Folie), Eimer, Schwämme, vielleicht eine Igelwalze für die alte Tapete. Das sind nochmal ca. 20 – 40 €.

Rechne also mit Materialkosten von ca. 200 – 360 € und plane 2-4 volle Arbeitstage ein. Das Risiko für Fehler trägst du natürlich selbst.

Szenario 2: Der Malermeister (ca. 1.500 – 3.500 €+)

Warum so viel teurer? Du bezahlst nicht nur die Arbeitsstunden. Du bezahlst für Expertise, Effizienz, Profi-Material und vor allem für eines: Gewährleistung. Wenn nach einem Jahr die Farbe Risse bekommt, weil der Untergrund falsch eingeschätzt wurde, ist das mein Problem, nicht deins. Diese Sicherheit und das perfekte Ergebnis haben eben ihren Preis. Hinzu kommen natürlich Betriebskosten, Steuern und Versicherungen, die in jedem Handwerkerstundensatz stecken.

Fazit aus der Werkstatt: Mit Herz und Verstand

Ein Kinderzimmer zu gestalten, ist eine der schönsten Aufgaben überhaupt. Du schaffst einen Ort, der dein Kind über Jahre begleitet. Der Weg dorthin erfordert Respekt vor dem Material, Sorgfalt bei der Vorbereitung und ein klares Bewusstsein für Sicherheit.

Egal, ob du nun selbst zu Pinsel und Schleifpapier greifst oder die Aufgabe in professionelle Hände gibst – triff die Entscheidung auf der Basis von Wissen. Spare niemals an der Qualität der Farbe oder der Gründlichkeit der Vorarbeit. Ein gut gemachter Raum ist am Ende eine stille Form der Zuneigung. Er sagt: „Du bist uns wichtig. Deine Fantasie soll hier fliegen können.“ Und das, ganz ehrlich, ist ein Gefühl, das weit über jeden Farbton hinausgeht.

Inspirationen und Ideen

„Die Umgebung eines Kindes ist die dritte Lehrkraft.“

Dieses berühmte Zitat von Loris Malaguzzi, dem Begründer der Reggio-Pädagogik, bringt es auf den Punkt. Die Wände eines Kinderzimmers sind nicht nur Begrenzungen, sondern eine Leinwand für die Entwicklung. Farben, Formen und Texturen regen die Sinne an, fördern die Kreativität und können sogar das Wohlbefinden und die Konzentration beeinflussen. Ein durchdacht gestalteter Raum ist also eine stille, aber ständige Einladung zum Entdecken und Lernen.

Worauf muss ich bei der Farbauswahl für ein Kinderzimmer wirklich achten?

Neben dem Farbton ist die Zusammensetzung entscheidend. Achten Sie auf Farben mit dem Siegel „Blauer Engel“, das für besonders emissionsarme Produkte steht. Diese Farben dünsten kaum flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus, die die Raumluft belasten können. Marken wie Alpina „Kinderzimmer-Farben“ oder die Premium-Emulsionen von Little Greene sind explizit für sensible Bereiche konzipiert und bieten nicht nur Sicherheit, sondern auch eine beeindruckende, langlebige Farbtiefe.

Akzentwand: Der schnellste Weg, einem Raum Charakter zu verleihen. Statt das ganze Zimmer in einem kräftigen Ton zu streichen, wählen Sie nur eine Wand – oft die hinter dem Bett oder dem Spielbereich. Ein tiefes Waldgrün, ein sonniges Ockergelb oder ein mutiges Korallrot kann so seine volle Wirkung entfalten, ohne den Raum zu erdrücken. Das spart nicht nur Farbe und Zeit, sondern schafft auch einen natürlichen Fokuspunkt.

  • Fördert Ruhe und Konzentration.
  • Wirkt optisch raumvergrößernd.
  • Lässt sich leicht mit anderen Farben kombinieren.

Das Geheimnis? Ein sanftes Salbei- oder Nebelgrün. Diese Farbtöne sind die Alleskönner im Kinderzimmer. Sie schaffen eine beruhigende Atmosphäre, die sowohl beim Spielen als auch beim Einschlafen hilft, und sind dabei zeitlos genug, um auch älteren Kindern noch zu gefallen.

Eine interaktive Wand verwandelt das Zimmer in einen lebendigen Spielplatz. Statt starrer Motive erlauben diese Flächen ständige Veränderung:

  • Schultafelfarbe: Mit Marken wie „Rust-Oleum“ lässt sich eine ganze Wand oder nur ein Teilbereich in eine riesige Maltafel verwandeln. Ideal für kleine Künstler, die ihre Werke täglich neu erschaffen wollen.
  • Magnetfarbe: Tragen Sie mehrere Schichten Magnetfarbe von „MagPaint“ auf und streichen Sie sie anschließend mit Ihrer Wunschfarbe über. So entsteht eine unsichtbare Galerie, an der Zeichnungen und Fotos mit kleinen Magneten haften – ganz ohne Löcher in der Wand.

Häufiger Fehler: Die falsche Glanzstufe wählen. Eine hochglänzende Farbe mag robust wirken, doch sie ist gnadenlos: Jede noch so kleine Unebenheit im Putz wird durch den Lichteinfall betont. Für Kinderzimmerwände ist ein mattes oder seidenmattes Finish (auch „Eggshell“ genannt) die weitaus bessere Wahl. Es kaschiert kleine Imperfektionen, sorgt für eine weichere, wohnlichere Atmosphäre und moderne Qualitätsfarben sind heute trotzdem extrem robust und abwaschbar.

Studien der Farbpsychologie zeigen, dass sanfte Blautöne nachweislich den Herzschlag und den Blutdruck senken können.

Das ist mehr als nur eine gefühlte Wahrheit. Ein Himmelblau an der Decke oder ein beruhigendes Taubenblau an den Wänden kann Kindern helfen, abends leichter zur Ruhe zu finden. Besonders in Kombination mit warmen Lichtquellen entsteht so eine geborgene Schlafatmosphäre, die Ängste vor der Dunkelheit lindern kann – genau wie in der Geschichte mit dem leuchtenden Sternenhimmel.

Kleine Hände hinterlassen Spuren. Damit die Freude an den neuen Wänden lange währt, ist die richtige Pflege entscheidend. Wählen Sie von vornherein eine Farbe mit hoher Nassabriebklasse (Klasse 1 oder 2). Damit lassen sich die meisten Flecken – von Schokolade bis Buntstift – einfach mit einem feuchten Mikrofasertuch und etwas neutraler Seife entfernen. Ein kleiner Topf mit der Restfarbe ist Gold wert für spätere, unvermeidliche Ausbesserungen.

Wandsticker: Die flexible Lösung für Mietwohnungen oder schnell wechselnde Interessen. Hochwertige Sticker von Anbietern wie „littlehipstar“ oder von kleinen Manufakturen auf Etsy lassen sich leicht anbringen und später rückstandslos wieder entfernen. So kann aus einer Unterwasserwelt schnell ein Weltraumabenteuer werden.

Abziehbare Tapete: Für einen noch eindrucksvolleren Effekt, der trotzdem nicht permanent ist. Marken wie „Tempaper“ bieten ganze Bahnen mit atemberaubenden Mustern, die eine Akzentwand im Handumdrehen verwandeln.

Vergessen Sie nicht die fünfte Wand! Die Decke wird bei der Gestaltung oft vernachlässigt, bietet aber enormes Potenzial. Ein tiefes Nachtblau mit aufgeklebten Leuchtsternen schafft einen magischen Nachthimmel. Ein sanfter Pastellton, der sich von den Wänden abhebt, kann den Raum höher und luftiger wirken lassen. Oder wie wäre es mit einem Mobilé, das sanfte Schatten an eine schlicht weiß gestrichene Decke wirft? Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung.

Elisa Meyer

Elisa Meyer ist eine der Hauptautoren des Archzine Online Magazins und hat über 1000 interessante Artikel verfasst. Ihr akademischer Weg begann in Bremen am Hermann-Böse-Gymnasium und führte sie zum Studium der Journalistik und Kommunikation an der Universität Leipzig.