Zimmerpflanzen für Anfänger: So bringst du (fast) jede Pflanze zum Überleben – und Gedeihen!

Wussten Sie, dass einige Pflanzen echte Überlebenskünstler sind? Entdecken Sie diese pflegeleichten Zimmerpflanzen, die Ihr Zuhause zum Blühen bringen!

von Holda Freud

Ich muss immer an eine Situation mit einem jungen Azubi denken, die das häufigste Problem mit Zimmerpflanzen perfekt auf den Punkt bringt. Er sollte eine Lieferung Bogenhanf versorgen – du weißt schon, diese super robusten, fast unzerstörbaren Dinger. „Die sind doch pflegeleicht, Chef. Die brauchen quasi nix“, meinte er ganz selbstbewusst. Ich hab nur genickt und ihn mal machen lassen. Manchmal ist Zuschauen die beste Lektion.

Eine Woche später rief er mich total panisch in die Anzuchthalle. Die Blätter, sonst steif wie ein Brett, waren am Ansatz total weich und matschig. Und die Wurzeln? Ein übel riechender, brauner Brei. Tja, aus lauter Fürsorge hatte er sie JEDEN Tag gegossen. Er dachte, viel hilft viel.

An diesem Tag hat er kapiert, was „pflegeleicht“ wirklich bedeutet: Es heißt nicht, dass eine Pflanze keine Bedürfnisse hat. Es heißt nur, dass ihre Bedürfnisse anders sind – und man sie einfach kennen muss. Und genau darum geht’s. Die Pflege von Zimmerpflanzen ist kein Hexenwerk. Es ist ein Handwerk, das auf drei Säulen steht: Licht, Wasser und die richtige Erde. Wenn du das drauf hast, überlebt bei dir bald alles, was grün ist.

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Dein erster Schritt: Was tun direkt nach dem Kauf?

Ganz wichtig, bevor wir loslegen: Wenn du eine neue Pflanze aus dem Baumarkt oder Gartencenter holst, widerstehe dem Drang, sie sofort umzutopfen! Das ist purer Stress für die Pflanze. Gib ihr erstmal Zeit, sich an ihr neues Zuhause zu gewöhnen. Stell sie an ihren Platz und lass sie mindestens zwei Wochen in Ruhe ankommen. Eine Ausnahme gibt es: Wenn die Erde komplett durchwurzelt ist und Wurzeln schon unten aus dem Topf quellen, oder wenn das Substrat aussieht wie nasser Beton, dann darfst du sie vorsichtig in einen minimal größeren Topf mit guter Erde setzen.

Die erste Säule: Licht – Mehr als nur „hell“ oder „dunkel“

Pflanzen leben von Licht, das ist klar. Aber was heißt „heller Standort, keine direkte Sonne“ wirklich? Ehrlich gesagt, für die meisten ist das ein Rätsel. Stell es dir so vor: Direkte Mittagssonne am Südfenster ist wie ein Sonnenbrand für die Blätter. Das mögen nur die wenigsten. Die meisten robusten Pflanzen, wie die Efeutute oder der Drachenbaum, kommen ursprünglich vom Waldboden. Dort bekommen sie nur gefiltertes Licht.

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Ein Ost- oder Westfenster ist oft der absolute Jackpot. Ein Platz in der Nähe eines Südfensters, aber vielleicht durch eine dünne Gardine geschützt, geht auch super. „Wenig Licht“ heißt übrigens nicht „kein Licht“. Eine dunkle Ecke ohne Fenster ist ein Todesurteil. Dort wird die Pflanze nur überleben, aber nicht wachsen, und lange, dünne, traurige Triebe bilden.

Kleiner Tipp vom Profi: Mach den Hand-Test. Halte an einem normalen, leicht bewölkten Mittag deine Hand etwa 30 cm über den geplanten Standort. Siehst du einen scharfen, klar umrissenen Schatten? Das ist zu viel des Guten. Ist der Schatten eher weich und die Kanten verschwommen? Perfekt! Das ist das helle, indirekte Licht, das 90 % der Zimmerpflanzen lieben. Siehst du kaum einen Schatten? Dann ist es zu dunkel.

Für dunklere Ecken oder die trüben Wintermonate sind Pflanzenlampen eine echte Geheimwaffe. Und nein, das ist kein teurer Schnickschnack. Einfache LED-Pflanzenleuchten mit Vollspektrum (das ahmt Tageslicht nach) gibt’s online oder im Baumarkt schon für unter 20 Euro. Die klemmst du einfach ans Regal, schaltest sie mit einer simplen Zeitschaltuhr für 5 Euro für 10-12 Stunden am Tag an, und deine Pflanzen werden es dir danken. Das ist eine kleine Investition, die den Unterschied macht.

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Die zweite Säule: Wasser – Die Todesursache Nr. 1

Jetzt mal Butter bei die Fische: Die meisten Zimmerpflanzen ertrinken. Sie vertrocknen nicht. Das ist die ungeschönte Wahrheit. Wenn die Wurzeln permanent im Wasser stehen, bekommen sie keinen Sauerstoff mehr und verfaulen. Du erkennst das an matschigen Stängeln und einem modrigen Geruch aus dem Topf. Und dann ist es meistens schon zu spät.

Vergiss also starre Gießpläne wie „jeden Samstag“. Der Durst deiner Pflanze ändert sich mit der Jahreszeit, der Temperatur und wie stark sie gerade wächst. Die einzig verlässliche Methode ist der Fingertest: Steck deinen Finger 2-3 cm tief in die Erde. Fühlt es sich trocken an? Dann gieß sie. Fühlt es sich noch leicht feucht an? Warte noch ein paar Tage. So einfach ist das.

Die richtige Technik: Wenn du gießt, dann richtig! Gieße so lange, bis das Wasser unten aus den Löchern des Topfes wieder rausläuft. So wird der ganze Wurzelballen nass. Kleine Schlückchen befeuchten nur die Oberfläche. Und das Wichtigste überhaupt: Schütte nach 15-20 Minuten das überschüssige Wasser aus dem Übertopf oder Untersetzer weg. Dauerhaft nasse Füße sind der sichere Tod!

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Ach ja, das Wasser selbst: In vielen Regionen Deutschlands ist das Leitungswasser sehr kalkhaltig. Manche Pflanzen, wie Farne, mögen das gar nicht. Wenn du sehr hartes Wasser hast, lass die Gießkanne einfach mal 24 Stunden offen stehen, damit sich ein Teil des Kalks absetzt. Ein Wasserfilter (ja, der normale Brita-Filter tut’s auch) ist eine gute Alternative. Das Beste und Billigste ist und bleibt aber Regenwasser.

Erste Hilfe: Deine Pflanze ist doch abgesoffen? So rettest du sie vielleicht noch!

Okay, es ist passiert. Die Erde ist klatschnass, die Blätter hängen. Keine Panik! Hier ist der Notfallplan:

  1. Raus aus dem Sumpf: Nimm die Pflanze vorsichtig aus dem Topf.
  2. Wurzel-Check: Befreie die Wurzeln sanft von der nassen Erde. Gesunde Wurzeln sind fest und meist hell. Faulige Wurzeln sind braun, matschig und riechen unangenehm.
  3. Der radikale Schnitt: Schneide alle matschigen und fauligen Wurzeln mit einer sauberen, scharfen Schere ab. Sei da nicht zimperlich, was weg ist, ist weg.
  4. Neues Zuhause: Topfe den Rest des gesunden Wurzelballens in frische, nur ganz leicht feuchte Erde. Nimm am besten einen sauberen Topf, der nur minimal größer ist als der Wurzelballen.
  5. Geduld haben: Jetzt heißt es abwarten. Gieße erstmal GANZ wenig, bis du merkst, dass die Pflanze sich erholt und neue Blätter treibt.

Das klappt nicht immer, aber es ist einen Versuch wert und du lernst unglaublich viel dabei!

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Die dritte Säule: Das Substrat – Das Fundament für gesundes Wachstum

Die billige Blumenerde für 2 Euro aus dem Supermarkt ist oft der Anfang vom Ende. Meistens ist das nur feiner Torf, der sich nach kurzer Zeit verdichtet. Nass ist er ein Schwamm ohne Luft, trocken ist er ein harter Ziegel, der kein Wasser mehr aufnimmt. Das ist kein gutes Zuhause.

Ein gutes Substrat muss luftig sein, Wasser speichern, aber Überschuss auch schnell wieder abgeben. Du kannst dir ganz einfach eine Profi-Mischung selbst herstellen. Das klingt aufwändiger, als es ist, und macht einen RIESEN Unterschied.

Mein Universalrezept für die meisten robusten Zimmerpflanzen:

  • 4 Teile hochwertige, torffreie Zimmerpflanzenerde: Das ist die Basis. Gib hier ruhig ein paar Euro mehr aus.
  • 2 Teile Perlit: Das sind diese kleinen, leichten, weißen Kügelchen. Sie sorgen für Belüftung und lockern alles auf. Ein Sack kostet im Baumarkt oder online um die 5-10 Euro und reicht ewig.
  • 1 Teil Pinienrinde (feine Körnung): Sorgt für eine grobe Struktur, die nicht so schnell zusammenfällt.

Misch das einfach in einem Eimer durch. Für Sukkulenten wie den Bogenhanf nimmst du einfach mehr Perlit und mischst noch etwas Sand drunter. Fertig ist das perfekte Pflanzenglück.

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Die besten Pflanzen für den Einstieg: Vier unzerstörbare Klassiker

Wenn du die drei Säulen beachtest, kommst du mit diesen vier Kandidaten garantiert klar. Bevor wir ins Detail gehen, hier eine kleine Einordnung: Der Bogenhanf und die Glücksfeder sind die Überlebenskünstler für Vergessliche – sie brauchen am allerwenigsten Wasser. Die Efeutute ist der beste Lehrer, weil sie dir sofort zeigt, wenn sie Durst hat. Und der Drachenbaum ist ein toller Luftreiniger, aber manchmal etwas zickig bei kalkigem Wasser.

Achtung: Die meisten dieser robusten Pflanzen sind leicht giftig. Also stell sie am besten außer Reichweite von neugierigen Haustieren oder Kleinkindern auf.

  1. Der Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
    Ein Meister der Wasserspeicherung. Er kommt mit fast jedem Licht klar und der häufigste Fehler ist zu viel Wasser. Im Ernst: Gieße ihn im Sommer alle 3-4 Wochen, im Winter reicht alle 6-8 Wochen. Weniger ist hier absolut mehr.

  2. Die Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia)
    Sie hat unterirdische Wasserspeicher (Rhizome), die aussehen wie kleine Kartoffeln. Damit überlebt sie ewig ohne Wasser. Sie kommt auch mit schattigeren Plätzen gut klar. Werden die Blätter gelb, hast du sie zu 100 % übergossen.

  3. Die Efeutute (Epipremnum aureum)
    Der perfekte Anfänger-Lehrer. Sie lässt die Blätter schlapp hängen, wenn sie Durst hat. Du gießt sie, und ein paar Stunden später steht sie wieder stramm da. Besser geht’s nicht. Übrigens super einfach zu vermehren: Einfach einen Trieb abschneiden und ins Wasserglas stellen.

  4. Der Drachenbaum (Dracaena)
    Sehr genügsam und ein fantastischer Luftfilter. Wenn er braune Blattspitzen bekommt, liegt das meist an trockener Heizungsluft oder zu kalkigem Wasser. Einfach öfter mal mit kalkarmem Wasser besprühen oder gefiltertes Wasser zum Gießen nehmen.

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Kurzes Troubleshooting: Was deine Pflanze dir sagen will

Manchmal laufen die Dinge nicht nach Plan. Hier sind die häufigsten Probleme und was sie wirklich bedeuten:

  • Problem: Gelbe Blätter, die sich weich anfühlen.
    Ursache: Zu 99 % hast du zu viel gegossen. Die Wurzeln faulen.
    Lösung: Sofort eine Gießpause einlegen! Prüfe die Erde. Wenn sie klatschnass ist, denk über die oben beschriebene „Erste Hilfe“-Aktion nach.
  • Problem: Braune, trockene und knusprige Blattspitzen.
    Ursache: Die Luftfeuchtigkeit ist zu niedrig (Hallo, Heizungsluft!) oder das Gießwasser ist zu hart/kalkig.
    Lösung: Besprühe die Pflanze regelmäßig mit Wasser. Verwende gefiltertes oder abgestandenes Wasser zum Gießen.
  • Problem: Kleine, schwarze Fliegen schwirren um die Erde.
    Ursache: Das sind Trauermücken. Ihre Larven lieben dauerhaft feuchte Erde. Ein klares Zeichen für zu häufiges Gießen.
    Lösung: Lass die oberste Erdschicht zwischen dem Gießen immer gut austrocknen. Gelbtafeln (gibt’s im Gartencenter) fangen die erwachsenen Fliegen weg.

Das letzte bisschen Pflege: Düngen & Umtopfen

Keine Sorge, das geht schnell. Düngen musst du nur in der Wachstumsphase von etwa März bis September. Da reicht alle 4-6 Wochen ein normaler Flüssigdünger für Grünpflanzen. Aber Achtung: Nimm immer nur die HÄLFTE der auf der Flasche angegebenen Konzentration. Steht da „1 Kappe auf 2 Liter Wasser“, nimmst du nur eine halbe Kappe auf 2 Liter. Sicher ist sicher. Zu viel Dünger verbrennt die Wurzeln. Im Winter wird gar nicht gedüngt.

Efeutute

Umtopfen ist nur nötig, wenn der Topf sichtlich zu klein wird (Wurzeln quellen unten raus) oder die Erde komplett verbraucht ist. Das ist vielleicht alle 2-3 Jahre der Fall. Der beste Zeitpunkt ist im Frühling. Der neue Topf sollte immer nur 2-4 cm im Durchmesser größer sein als der alte. Ein zu großer Topf erhöht die Gefahr von Staunässe.

Und zum Schluss: Hab einfach Geduld

Pflanzenpflege ist eine Beziehung. Man lernt sich kennen, macht Fehler und wächst zusammen. Jedes gelbe Blatt ist kein Scheitern, sondern eine Lektion. Wenn du die Basics von Licht, Wasser und Erde verinnerlicht hast, wirst du sehen, wie viel Freude es macht, wenn deine grünen Mitbewohner nicht nur überleben, sondern richtig aufblühen. Und dieses Gefühl, das ist unbezahlbar.

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Hilfe, gelbe Blätter! Was will mir meine Pflanze sagen?

Ein einzelnes gelbes Blatt ist meist kein Grund zur Panik – oft ist es einfach ein altes Blatt, das Platz für Neues macht. Werden jedoch mehrere Blätter gelb, ist Detektivarbeit gefragt. Ist die Erde nass? Dann war es zu viel Wasser. Fühlt sie sich knochentrocken an? Durst! Sind die Blätter eher blassgelb und die Pflanze wächst kaum? Dann fehlt ihr wahrscheinlich Licht oder Nährstoffe. Schau genau hin, deine Pflanze kommuniziert ständig mit dir.

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  • Der Topf hat ein Ablaufloch.
  • Die Erde ist locker und nicht verdichtet.
  • Zwischen dem Gießen darf die obere Erdschicht antrocknen.

Das Geheimnis? Die meisten Anfängerpflanzen wie Bogenhanf oder Glückskastanie fürchten nichts mehr als „nasse Füße“. Staunässe führt unweigerlich zu Wurzelfäule, dem häufigsten Todesurteil für Zimmerpflanzen.

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Schon gewusst? Der Ficus Benjamina, oft als „Birkenfeige“ bekannt, ist eine kleine Diva. Er hasst Veränderungen. Ein neuer Standort, Zugluft oder unregelmäßiges Gießen können dazu führen, dass er aus Protest Dutzende Blätter abwirft. Sein Motto: Einmal ein guter Platz, immer ein guter Platz.

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Terrakotta vs. Glasierter Keramiktopf:

Terrakotta: Das poröse Material atmet und lässt Wasser verdunsten. Ideal für Sukkulenten, Bogenhanf und alle, die zum Übergießen neigen. Die Erde trocknet schneller aus.

Glasierte Keramik/Plastik: Hält die Feuchtigkeit viel länger. Perfekt für durstige Pflanzen wie Farne oder Kalatheen und für alle, die das Gießen auch mal vergessen. Hier ist ein Ablaufloch absolut überlebenswichtig!

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Beim Substrat fängt alles an. Billige Universalerde aus dem Supermarkt ist oft zu dicht, speichert Wasser schlecht und enthält kaum Nährstoffe. Investiere lieber ein paar Euro mehr in hochwertige Zimmerpflanzenerde von Marken wie Compo oder Frux. Für Sukkulenten und Kakteen gibt es spezielle, sandige Mischungen. Eine Alternative für Fortgeschrittene und Hydrokultur-Fans ist rein mineralisches Substrat wie Lechuza-Pon, das Staunässe fast unmöglich macht.

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Der ultimative Gieß-Check: Vergiss feste Gießtage! Der Durst deiner Pflanze hängt von Jahreszeit, Standort und Raumtemperatur ab. Steck einfach deinen Finger etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sie sich noch feucht an? Dann warte. Ist sie trocken? Dann ist es Zeit für einen Drink. Diese simple Methode ist zuverlässiger als jeder Gießkalender.

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Laut einer berühmten Studie der NASA aus dem Jahr 1989 können Zimmerpflanzen wie die Grünlilie oder die Efeutute effektiv Schadstoffe wie Benzol und Formaldehyd aus der Luft filtern.

Das bedeutet, deine grünen Mitbewohner sind nicht nur hübsch, sondern arbeiten aktiv als kleine, natürliche Luftreiniger für ein gesünderes Raumklima in deinem Zuhause. Ein Grund mehr, sich ein paar grüne Freunde ins Haus zu holen!

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Ein häufiger Anfängerfehler: Eine kleine Pflanze in einen riesigen Topf zu setzen, damit sie „viel Platz zum Wachsen“ hat. Das Gegenteil ist der Fall! In einem zu großen Topf bleibt die überschüssige Erde zu lange nass, da die wenigen Wurzeln das Wasser nicht aufnehmen können. Das Resultat ist wieder die gefürchtete Wurzelfäule. Die Faustregel: Der neue Topf sollte im Durchmesser nur 2-4 cm größer sein als der alte.

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  • Wurzeln wachsen aus den Drainagelöchern.
  • Die Erde trocknet extrem schnell aus.
  • Das Wachstum stagniert im Frühling/Sommer.
  • Du kannst die Pflanze kaum noch aus dem Topf heben, weil alles ein fester Wurzelballen ist.

Wenn du zwei oder mehr dieser Punkte mit „Ja“ beantwortest, ist es Zeit für ein neues Zuhause. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, wenn die Wachstumsphase beginnt.

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Muss ich die Blätter meiner Pflanzen abstauben?

Unbedingt! Eine Staubschicht auf den Blättern sieht nicht nur unschön aus, sie blockiert auch das Licht und behindert die Fotosynthese – die Energiegewinnung der Pflanze. Wische große Blätter (z.B. bei einer Monstera oder Gummibaum) einfach alle paar Wochen mit einem feuchten Tuch ab. Kleinblättrige Pflanzen wie ein Farn freuen sich über eine sanfte Dusche in der Badewanne.

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Wichtiger Hinweis: Dünge deine Pflanzen nur in der Wachstumsperiode von etwa März bis September. Im Herbst und Winter gehen die meisten Pflanzen in eine Ruhephase und benötigen kaum Nährstoffe. Weiter zu düngen wäre, als würde man einem schlafenden Menschen ein Fünf-Gänge-Menü servieren – es schadet mehr, als es nützt und kann die Wurzeln verbrennen.

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Pflanzen zu gruppieren, sieht nicht nur fantastisch aus und erzeugt ein echtes Urban-Jungle-Gefühl, es hat auch einen praktischen Vorteil. Die Pflanzen schaffen sich gegenseitig ein Mikroklima mit höherer Luftfeuchtigkeit, da jede durch ihre Blätter Wasser verdunstet. Davon profitieren vor allem tropische Pflanzen wie Kalatheen oder Alokasien, die trockene Heizungsluft hassen.

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Der Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata), der im Artikel zu sehen ist, ist ein Meister der Wasserspeicherung. Sein verdickter Stamm, die „Knolle“, funktioniert wie ein Wassertank. Deshalb verzeiht er es dir auch, wenn du das Gießen mal wochenlang vergisst. Aber Achtung: Zu viel Wasser lässt seinen Stamm schnell matschig und faulig werden.

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Du musst nicht immer Geld ausgeben! Viele der robustesten Pflanzen lassen sich kinderleicht vermehren. Frag im Freundeskreis nach einem Ableger einer Efeutute, einer Grünlilie oder eines Bogenhanfs. Bei der Efeutute schneidest du einfach einen Trieb mit ein paar Blättern und einer Luftwurzel ab und stellst ihn ins Wasserglas. Nach wenigen Wochen bilden sich neue Wurzeln und du hast eine brandneue Pflanze – komplett kostenlos.

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Kleine schwarze Fliegen schwirren um meine Pflanzenerde. Was ist das?

Das sind höchstwahrscheinlich Trauermücken. Die Larven leben in der feuchten Erde und können zarte Wurzeln schädigen. Der Hauptgrund für ihren Besuch ist zu nasses Substrat. Lass die Erde gut abtrocknen und streue eine dünne Schicht Sand oder Kiesel auf die Erde. Um die erwachsenen Fliegen zu fangen, sind sogenannte Gelbtafeln von Herstellern wie Neudorff, die man in die Erde steckt, eine effektive und ungiftige Lösung.

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Leitungswasser: In den meisten Regionen Deutschlands absolut in Ordnung. Lass es am besten einen Tag stehen, damit sich der Kalk etwas absetzt und das Wasser Zimmertemperatur annimmt.

Regenwasser: Die Luxus-Variante! Es ist weich, kalkfrei und umsonst. Deine Pflanzen, insbesondere kalkempfindliche wie Farne oder Orchideen, werden es lieben.

Die beste Wahl ist oft eine Mischung aus Pragmatismus und Verwöhnprogramm. Hauptsache, sie bekommen regelmäßig etwas zu trinken.

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Pflanzenständer sind nicht nur ein stylisches Accessoire. Sie heben deine Pflanzen auf Augenhöhe, schützen empfindliche Holzböden vor Wasserflecken und können kleineren Pflanzen helfen, an einem Fensterbrett mehr Licht zu erhaschen. Modelle aus Metall, Holz oder Rattan von Marken wie IKEA oder Søstrene Grene gibt es für jedes Budget und jeden Stil.

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  • Sansevieria zeylanica (Bogenhanf)
  • Zamioculcas zamiifolia (Glücksfeder)
  • Aspidistra elatior (Schusterpalme)

Diese drei sind die unangefochtenen Champions für Standorte mit wenig Licht, wie zum Beispiel ein Badezimmer mit kleinem Fenster oder ein dunklerer Flur. Sie kommen mit erstaunlich wenig aus und sehen dabei immer gut aus.

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Wichtig zu wissen: Die Bezeichnung „Glücksbambus“ (Dracaena sanderiana) ist irreführend. Botanisch gesehen ist er kein Bambus, sondern gehört zur Familie der Drachenbäume. Deshalb ist er auch so robust und pflegeleicht in der Wohnung, während echter Bambus drinnen schnell eingehen würde. Er kommt sogar lange Zeit nur in Wasser ohne Erde aus!

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„Eine Pflanze zu pflegen, ist eine Übung in Optimismus. Man setzt einen Samen in die Erde und glaubt an die Zukunft.“ – Monty Don, britischer Gartenexperte

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Spätestens wenn deine Efeutute oder dein Philodendron lange, kahle Ranken bildet, ist es Zeit für eine Kletterhilfe. Ein simpler, mit Kokosfasern umwickelter Stab aus dem Gartencenter (ein sogenannter Moosstab) gibt den Luftwurzeln Halt. Die Pflanze wird es dir mit größeren, kräftigeren Blättern danken, da sie das Klettern wie in ihrer natürlichen Umgebung simulieren kann.

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Braucht jede Pflanze einen Flüssigdünger?

Nicht zwingend, aber es hilft. Denk an Dünger wie an ein Vitaminpräparat. Die meisten guten Blumenerden sind für die ersten 6-8 Wochen vorgedüngt. Danach freut sich deine Pflanze in der Wachstumsphase alle 2-4 Wochen über eine Dosis universellen Grünpflanzendünger, z.B. von Compo oder Substral. Die Dosierung auf der Flasche ist dabei Gesetz – mehr hilft hier definitiv nicht mehr!

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  • Verbessert die Luftfeuchtigkeit.
  • Fördert die psychische Entspannung.
  • Kann die Konzentration steigern.

Das Geheimnis? Dieser Effekt wird „Biophilie“ genannt – die angeborene Neigung des Menschen, eine Verbindung zur Natur zu suchen. Selbst eine einzige Pflanze auf dem Schreibtisch kann nachweislich Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern.

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Der Zitronenbaum, der in der Galerie gezeigt wird, ist ein wunderbares, aber etwas anspruchsvolleres Projekt. Als mediterrane Pflanze braucht er vor allem eines: massenhaft direktes Sonnenlicht, also am besten ein Südfenster. Im Winter benötigt er einen kühlen (5-10 °C), aber hellen Standort zur Überwinterung. Er ist ein toller nächster Schritt, wenn du die Grundlagen mit Bogenhanf und Co. gemeistert hast.

Beobachte deine Pflanzen nicht nur, fühle sie. Die samtige Oberfläche eines Usambaraveilchens, die wachsartige Festigkeit eines Gummibaumblattes oder die raue Struktur eines Bogenhanfs. Diese haptische Verbindung ist Teil der Freude. Es ist der Moment, in dem aus einer reinen Dekorationsidee ein lebendiger Mitbewohner wird, dessen erstes neues Blatt sich wie ein persönlicher Erfolg anfühlt.

Holda Freud

Holda Freud ist Werbetexterin aus dem Herzen, mit vielseitigen Interessen und umfassender Erfahrung im Publishing-Bereich. Als erfahrene Texterin verbindet sie ihre Freude am geschriebenen Wort mit einem präzisen Fokus auf aktuellen Reportagen.