Bilderrahmen selber bauen: Der ultimative Werkstatt-Guide für einzigartige Rahmen

Kreativität kennt keine Grenzen! Entdecken Sie, wie Sie aus Alltagsmaterialien einzigartige Bilderrahmen basteln können.

von Dagmar Brocken

Weg mit dem Billig-Rahmen: Warum Selbermachen die beste Alternative ist

Mal ganz ehrlich: Wie oft stehst du vor einem Bild – einer tollen Fotografie, einer süßen Kinderzeichnung oder einem coolen Kunstdruck – und findest einfach nicht den passenden Rahmen? Die Dinger aus dem Möbelhaus sind oft aus billigem Pressspan, sehen nach Massenware aus und werden dem Inhalt einfach nicht gerecht. Handgefertigte Rahmen vom Profi sind wunderschön, aber, seien wir ehrlich, die Preise können einem schon mal die Laune verderben.

Aber es gibt eine dritte, viel bessere Option: Du nimmst es selbst in die Hand. Und damit meine ich nicht, dass du einfach nur ein paar Euro sparen sollst. Es geht darum, etwas Einzigartiges zu schaffen. Ein Stück, das eine Geschichte erzählt und dein Bild nicht nur einfasst, sondern es wirklich zum Strahlen bringt.

Dieser Guide ist keine schnelle Fünf-Minuten-Bastelanleitung. Ich möchte dir mein Wissen aus der Werkstatt weitergeben, so wie ich es auch meinen Leuten beibringe. Wir reden über gutes Holz, stabile Verbindungen und Oberflächen, die sich einfach toll anfühlen. Das Ziel? Nicht, den teuersten Rahmen zu kopieren, sondern einen besseren zu bauen.

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Das A und O: Wie lang müssen meine Leisten eigentlich sein?

Bevor wir auch nur eine Säge in die Hand nehmen, klären wir die wichtigste Frage, an der viele schon am Anfang scheitern. Du hast ein Bild, sagen wir mal im A4-Format (das sind 21 cm x 29,7 cm), und willst wissen, wie lang deine Leisten sein müssen. Achtung, jetzt kommt die kleine Meister-Formel!

Du musst die Breite des Falzes (die Nut, in der später Glas und Rückwand liegen) und die Breite deiner Holzleiste berücksichtigen. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht.

Die einfache Formel lautet: Bildmaß + (2 x Falzbreite) + (2 x Leistenbreite) = Gesamtlänge der langen Seite. Und genauso für die kurze Seite.

Ein konkretes Beispiel:

  • Dein A4-Bild ist 29,7 cm lang.
  • Dein Falz soll 0,5 cm tief ins Holz gehen.
  • Deine Rahmenleiste ist 3 cm breit.

Rechnung: 29,7 cm + (2 x 0,5 cm) + (2 x 3 cm) = 29,7 + 1 + 6 = 36,7 cm. Das ist die Außenlänge deiner langen Leisten. Für die kurze Seite (21 cm) wären das dann: 21 + 1 + 6 = 28 cm. So einfach ist das!

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Das richtige Holz: Die Seele deines Rahmens

Alles fängt beim Material an. Holz ist ein lebendiger Werkstoff, er „arbeitet“, das heißt, er reagiert auf Luftfeuchtigkeit. Wer das ignoriert, dessen schöner Rahmen verzieht sich oder die Ecken reißen auf. Für Bilderrahmen brauchen wir also ein Holz, das relativ ruhig ist.

Okay, lass uns mal die zwei Hauptkandidaten direkt vergleichen:

Eiche ist der absolute Klassiker. Sie ist hart, robust und hat eine markante, wunderschöne Maserung. Die Bearbeitung erfordert etwas mehr Kraft und scharfe Werkzeuge, aber das Ergebnis ist für die Ewigkeit. Preislich liegt Eiche im mittleren bis oberen Bereich, rechne mal mit etwa 10-15€ pro Meter für eine passende Leiste. Perfekt für einen edlen, zeitlosen Look.

Kiefer oder Fichte sind die budgetfreundliche Alternative. Das Holz ist deutlich weicher, leichter zu sägen und zu bearbeiten, was es ideal für Anfänger macht. Der Nachteil? Es bekommt schneller mal eine Delle. Achte unbedingt auf astfreie Stücke, denn Äste sind Schwachstellen. Preislich bist du hier mit 3-6€ pro Meter dabei. Ideal für einen rustikalen Stil oder wenn du den Rahmen farbig lackieren willst.

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Andere tolle Optionen sind Ahorn (sehr hell und modern), Kirsche (wunderschöner rötlicher Ton, der nachdunkelt) oder der edle, aber teurere Nussbaum. Übrigens, ein Geheimtipp aus dem Alpenraum ist Zirbenholz – es ist zwar weich, riecht aber einfach fantastisch und beruhigend.

Ein Wort zu MDF: Lass es lieber sein. Ja, es ist billig und formstabil, aber die Kanten sind empfindlich und der feine Staub beim Sägen ist wirklich ungesund. Das Gefühl von echtem Holz ist einfach unersetzlich.

Deine Werkstatt: Was du wirklich brauchst (und was es kostet)

Du brauchst keine High-End-Schreinerei. Qualität schlägt hier definitiv Quantität. Lieber ein gutes Werkzeug als zehn billige, die dich nur frustrieren.

Anfänger-Starter-Kit für unter 100 Euro:

  • Eine gute Säge: Mein Tipp ist eine japanische Zugsäge (Dozuki). Sie schneidet super präzise und sauber, fast ohne Kraftaufwand. Bekommst du online oder im Fachhandel für ca. 30-40€.
  • Präzision zum Anzeichnen: Ein einfacher Kombinationswinkel (ca. 15€) und ein Streichmaß (ca. 10€) sind unverzichtbar, um exakte Linien und Winkel zu garantieren.
  • Scharfe Stechbeitel: Ein Set mit zwei oder drei Größen (z.B. von Kirschen) kostet um die 30€ und ist Gold wert, um Verbindungen nachzuarbeiten.
  • Bandspanner & Leim: Ein Bandspanner, um den Rahmen perfekt zusammenzupressen, kriegst du im Baumarkt für ca. 15€. Dazu eine Flasche Ponal D3-Holzleim für 8€ – fertig.

Für Fortgeschrittene, die aufrüsten wollen:

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Eine Kapp- und Gehrungssäge ist natürlich der Hammer für perfekte 45-Grad-Schnitte. Eine gute gebrauchte findet man oft schon für 150-200€. Eine Oberfräse ist das Schweizer Taschenmesser des Holzwerkers – damit kannst du Profile und den Falz fräsen. Einsteiger-Modelle gibt’s ab ca. 80€.

Achtung, Sicherheit! Das ist kein Thema für Kompromisse. Trage IMMER eine Schutzbrille. Bei lauten Maschinen gehört ein Gehörschutz auf die Ohren. Und halt die Finger von laufenden Sägeblättern fern! Konzentrier dich, sei nicht abgelenkt. Wenn du müde bist, mach eine Pause. Ein Unfall passiert blitzschnell.

Die Kunst der Verbindung: So hält deine Ecke bombenfest

Die Ecken sind die Achillesferse jedes Rahmens. Nur Leim auf einer Gehrung (dem 45-Grad-Schnitt)? Das hält nicht lange. Wir müssen die Verbindung mechanisch verstärken.

Die eleganteste Methode ist die Gehrung mit Fremdfedern (Splines). Nachdem der Rahmen verleimt ist, sägst du einen kleinen Schlitz quer über die Ecke und leimst ein dünnes Stück Hartholz ein. Das sieht super aus (besonders mit Kontrastholz!) und ist extrem stabil. Dafür kannst du dir eine simple Vorrichtung für die Tischkreissäge oder sogar für die Handsäge bauen. Im Grunde ist das nur ein kleines Brett mit einer 90-Grad-Führung, das den Rahmen im 45-Grad-Winkel hält. Auf YouTube findest du unter „Spline Jig“ unzählige simple Anleitungen.

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Eine einfachere, aber sehr robuste Alternative ist die Überblattung. Hier nimmst du an den Enden jeweils die halbe Holzstärke weg, sodass die Teile ineinandergreifen. Das ergibt eine riesige Leimfläche und ist bombenfest. Optisch ist es rustikaler, kann aber ein tolles Design-Element sein.

Kleiner Profi-Tipp: Was tun, wenn die Gehrung nicht 100%ig perfekt ist? Passiert den Besten! Wenn du einen winzigen Spalt hast, mach dir eine Paste aus etwas Holzleim und dem feinen Schleifstaub von deinem Rahmenholz. Drück die Paste in den Spalt, lass es trocknen und schleif es glatt. Man wird es kaum noch sehen!

Dein erstes Erfolgserlebnis: Der 2-Stunden-Rahmen

Bock, direkt was fertig zu bekommen? Hier ist ein Quick-Win-Projekt: Ein kleiner Rahmen für ein 10×15 cm Foto.

  1. Nimm eine einfache Kiefernleiste.
  2. Statt einer Gehrung machst du eine simple Überblattung. Das geht schneller und verzeiht kleine Fehler.
  3. Verleimen, mit zwei Schraubzwingen fixieren, fertig. Den Falz lässt du bei diesem ersten Versuch einfach weg und klebst das Foto später von hinten auf eine Pappe.

Das dauert vielleicht zwei Stunden, und du hast dein erstes, selbstgemachtes Stück in der Hand. Das motiviert ungemein!

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Der Feinschliff: So erweckst du das Holz zum Leben

Jetzt kommt der magische Teil. Die Oberflächenbehandlung schützt das Holz und bringt seine wahre Schönheit zum Vorschein. Nimm dir dafür Zeit, es lohnt sich.

Schleife immer in Richtung der Maserung, niemals quer! Starte mit 120er Körnung, dann 180er. Und hier ein Trick: Befeuchte das Holz nach dem ersten Schleifgang ganz leicht mit einem feuchten Lappen. Die Holzfasern stellen sich auf. Wenn es trocken ist, schleifst du sie mit der feineren Körnung weg. Das Ergebnis? Eine unfassbar glatte Oberfläche.

Mein persönlicher Favorit für die Oberfläche ist Hartwachsöl. Das ist kinderleicht aufzutragen, schützt das Holz und „feuert“ die Maserung richtig an. Stell dir vor: Das Eichenholz sieht erst blass und etwas langweilig aus. Dann nimmst du einen Lappen, trägst das Öl auf und… ZACK! Die Farben werden tief und warm, jeder einzelne Strich der Maserung leuchtet. Diesen Moment liebe ich. Zwei dünne Aufträge reichen meistens. Eine kleine Dose von Marken wie Osmo oder Clou kostet ca. 15-20€ und reicht für viele Rahmen.

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Glas, Rückwand, Aufhängung: Die inneren Werte

Unterschätze das nicht! Der schönste Rahmen nützt nichts, wenn das Bild darin kaputtgeht.

  • Glas: Normales Glas spiegelt. Besser ist entspiegeltes Glas vom lokalen Glaser. Für wirklich wertvolle Dinge gibt es Museumsglas mit UV-Schutz, das schützt vor dem Verblassen.
  • Rückwand: WICHTIG! Benutze immer säurefreie Pappe oder Karton als Rückwand und für ein eventuelles Passepartout. Normale Pappe enthält Säure, die dein Bild über die Jahre gelb und brüchig macht – ein irreparabler Schaden!
  • Aufhängung: Vergiss diese kleinen Zackenaufhänger. Die sind nur für Mini-Rahmen okay. Sicherer sind zwei Schraubösen an den Seiten mit einem stabilen Bilderdraht dazwischen. So hängt dein Kunstwerk sicher und gerade.

Wann du doch lieber den Profi ranlässt

Ich will dich ermutigen, es selbst zu probieren. Aber man muss auch seine Grenzen kennen. Für sehr große oder schwere Bilder, bei wertvollen Originalen oder wenn du spezielle Oberflächen wie eine Vergoldung möchtest, ist der Gang zum professionellen Einrahmer die richtige Wahl. Das ist kein Versagen, sondern klug.

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Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Dein erster Rahmen wird vielleicht nicht perfekt. Na und? Er ist ein ehrliches Stück Handarbeit, das deine Spuren trägt. Für einen einfachen 30×40 cm Eichenrahmen musst du mit Holzkosten von ca. 15-20€ und als Anfänger mit einem entspannten Wochenende an Arbeitszeit rechnen. Aber das Gefühl, wenn du dein Werk an die Wand hängst, ist unbezahlbar.

Also, trau dich! Der Weg in den Baumarkt oder zum Holzhändler ist der erste Schritt zu einem ganz besonderen Stück für dein Zuhause.

Bildergalerie

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Eiche vs. Kiefer: Welches Holz für welchen Stil?

Eiche: Schwer, hart und mit einer markanten, edlen Maserung. Perfekt für einen zeitlosen, hochwertigen Rahmen, der Generationen überdauert. Die Bearbeitung erfordert scharfes Werkzeug, aber das Ergebnis ist unvergleichlich.

Kiefer: Weich, leicht und budgetfreundlich. Ideal für Anfänger und für Rahmen, die deckend lackiert oder im rustikalen „Shabby Chic“-Stil gestaltet werden sollen. Astlöcher können hier ein gewolltes Designelement sein.

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„Der Unterschied zwischen etwas Gutem und etwas Großartigem ist die Liebe zum Detail.“ – Charles R. Swindoll

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Die perfekte Gehrung, also der 45-Grad-Schnitt an den Ecken, ist die Königsdisziplin. Hier ein paar Profi-Tricks:

  • Nutzen Sie eine Gehrungslade und eine feine Japansäge für präzise Handschnitte.
  • Bei einer Kappsäge: Machen Sie immer erst einen Testschnitt an einem Reststück.
  • Schneiden Sie die Leisten lieber einen Millimeter zu lang und schleifen Sie sie dann von Hand exakt auf Maß. Das gibt Ihnen mehr Kontrolle.
  • Markieren Sie die Innenseite jeder Leiste. Das vermeidet Verwechslungen beim Zusammenbau.
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Wie schaffe ich eine samtig-matte, moderne Oberfläche?

Vergessen Sie glänzende Lacke. Der Trend geht zu natürlichen, haptischen Oberflächen. Das Geheimnis liegt in Hartwachsölen, wie sie von Marken wie Osmo oder Rubio Monocoat angeboten werden. Sie werden in einer dünnen Schicht auf das geschliffene Holz aufgetragen und mit einem Tuch einmassiert. Das Öl zieht tief ein, schützt das Holz von innen und die Wachsschicht an der Oberfläche sorgt für ein robustes, aber unglaublich angenehmes Gefühl beim Anfassen.

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Der Kleber macht den Unterschied: Eine perfekte Ecke ist nur so stark wie der Leim, der sie zusammenhält. Sparen Sie hier nicht! Ein hochwertiger, schnell trocknender Holzleim wie Ponal Express oder Titebond II Premium ist die Investition wert. Wichtig: Tragen Sie den Leim auf BEIDE Schnittflächen dünn auf und entfernen Sie austretenden Leim sofort mit einem feuchten Lappen. Getrocknete Leimreste verhindern eine gleichmäßige Aufnahme von Öl oder Beize.

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Bilderrahmen-selber-bauen-in-rosa-Farben

Schon mal an einen „Schweberahmen“ gedacht? Dabei wird das Bild auf eine Platte montiert und diese wiederum mit Abstand in einen tieferen Rahmen gesetzt. So entsteht der Eindruck, das Bild würde schweben. Dieser Effekt verleiht besonders Leinwänden oder auf Holz aufgezogenen Fotos eine beeindruckende Tiefe und eine professionelle Galerie-Ästhetik.

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  • Schützt das Kunstwerk vor Staub und Berührung.
  • Verhindert das Wellen von Papier bei Luftfeuchtigkeit.
  • Ermöglicht verschiedene optische Effekte (entspiegelt, UV-Schutz).

Wovon die Rede ist? Vom Rahmenglas! Eine oft unterschätzte Komponente. Für wertvolle Originale oder limitierte Drucke ist Museumsglas mit 99% UV-Schutz fast schon Pflicht, um ein Ausbleichen der Farben zu verhindern.

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Wussten Sie schon? Der Begriff „Passepartout“ kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „geht überall hindurch“. Es dient als Abstandshalter zwischen Glas und Bild und schützt das Kunstwerk vor direktem Kontakt.

Ein gut gewähltes Passepartout lenkt den Blick des Betrachters gezielt auf das Motiv und lässt selbst eine einfache Postkarte wie ein wertvolles Kunstwerk wirken. Nutzen Sie säurefreien Karton, um Verfärbungen am Bildrand zu vermeiden.

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Wohin mit der Rückwand und dem Glas?

Die Nut auf der Rückseite des Rahmens, der sogenannte Falz, ist entscheidend. Er nimmt Glas, Bild, Passepartout und Rückwand auf. Eine gute Tiefe für den Falz sind etwa 10 mm. Am einfachsten lässt sich dieser mit einer Oberfräse und einem Falzfräser herstellen. Wer keine Fräse hat, kann auch zwei dünnere Leisten aufeinanderleimen, wobei die hintere etwas schmaler ist – so entsteht der Falz ganz ohne Spezialwerkzeug.

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Fehler, den fast jeder macht: Zu früh mit dem Schleifen aufhören. Der Unterschied zwischen einem „selbstgemachten“ und einem „professionellen“ Finish liegt oft im Schleifpapier. Beginnen Sie mit 120er Körnung, um Unebenheiten zu glätten, und arbeiten Sie sich schrittweise hoch zu 180er und schließlich 240er Körnung. Das Ergebnis ist eine spiegelglatte Oberfläche, die Farbe oder Öl perfekt aufnimmt.

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Lassen Sie sich von der japanischen Technik „Shou Sugi Ban“ inspirieren. Dabei wird die Holzoberfläche gezielt verkohlt, anschließend gebürstet und geölt. Das Ergebnis ist eine einzigartige, tiefschwarze und texturierte Oberfläche, die extrem widerstandsfähig und langlebig ist. Perfekt für einen dramatischen, kontrastreichen Rahmen, der alle Blicke auf sich zieht.

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Für den perfekten Halt: Ein Eckenspanner oder ein Bandspanner sind Gold wert, um die frisch verleimten Gehrungen unter Druck trocknen zu lassen. Marken wie Bessey bieten hierfür spezielle Werkzeuge an. Alternativ können Sie auch einen einfachen Spanngurt verwenden. Wichtig ist, kleine Holz- oder Kunststoffzulagen unter die Spannelemente zu legen, um unschöne Druckstellen im weichen Holz zu vermeiden.

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Ein einfacher Trick für einen rustikalen „Used-Look“:

  • Grundieren Sie den Rahmen in einem dunklen Farbton (z.B. Braun oder Schwarz).
  • Nach dem Trocknen reiben Sie an Kanten und Ecken etwas Kerzenwachs auf.
  • Tragen Sie nun die helle Hauptfarbe auf (z.B. Weiß oder Creme).
  • Nach dem Trocknen schleifen Sie die gewachsten Stellen vorsichtig ab – der dunkle Untergrund kommt zum Vorschein.
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Laut einer Studie der University of London kann die Betrachtung von Kunst den Dopaminspiegel im Gehirn um bis zu 10% erhöhen – ähnlich wie das Gefühl, verliebt zu sein.

Ihr selbstgebauter Rahmen ist also mehr als nur eine Halterung. Er ist Teil eines Erlebnisses, das aktiv zum Wohlbefinden in Ihren vier Wänden beiträgt und die emotionale Wirkung Ihrer Bilder verstärkt.

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Muss es immer neues Holz aus dem Baumarkt sein?

Absolut nicht! Altes Holz erzählt eine Geschichte. Schauen Sie sich auf dem Sperrmüll, in alten Scheunen oder bei Abrissarbeiten um. Eine alte Bodendiele, eine antike Zierleiste oder das Holz einer ausgedienten Obstkiste können zu einem Rahmen mit unverwechselbarem Charakter verarbeitet werden. Wurmlöcher, Risse und alte Farbreste werden hier zu Designmerkmalen.

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Aufhängung A: Der Zackenaufhänger. Einfach, schnell montiert und verzeiht kleine Fehler beim Nageln in die Wand, da der Rahmen seitlich verschoben werden kann. Ideal für leichte, kleine Bilder.

Aufhängung B: D-Ringe und Draht. Zwei Ringe werden seitlich am Rahmen befestigt und mit einem Bilderdraht verbunden. Das ist die klassische Galerie-Methode. Sie sorgt dafür, dass der Rahmen leicht nach vorne gekippt hängt, was Spiegelungen reduziert.

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Denken Sie über das klassische Rechteck hinaus! Ein sechseckiger Rahmen für eine Bienen-Grafik? Ein runder Rahmen, gefertigt aus verleimten Segmenten, für ein Porträt? Mit einer Stichsäge und etwas Mut können Sie Formen schaffen, die die Aussage Ihres Bildes unterstreichen und den Rahmen selbst zum Kunstwerk machen.

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Bilderrahmen-selber-machen-mit-Zweigen
  • Stabilisiert die Gehrungsverbindung enorm.
  • Setzt einen farblichen und materiellen Akzent.
  • Zeugt von handwerklicher Finesse.

Das Geheimnis? Eine eingesetzte Feder, auch „Spline“ genannt. Dabei wird ein schmaler Schlitz über die Ecke gesägt und ein passendes Stück Hartholz (z.B. Ahorn in einem Nussbaumrahmen) eingeleimt. Ein Detail, das Stärke und Eleganz vereint.

Bilderrahmen-selber-machen-sehr-bunt

Ein Wort zur Rückwand: Verwenden Sie keine einfache Pappe! Sie enthält Säuren, die Ihr Bild über die Jahre angreifen und vergilben lassen. Greifen Sie zu speziellem, säurefreiem Rückwandkarton aus dem Künstlerbedarf oder einer dünnen MDF-Platte. Befestigt wird die Rückwand am besten mit speziellen, biegsamen Metallstiften, die mit einem Werkzeug wie dem Fletcher FrameMaster eingeschossen werden.

Kreative-Bilderrahmen-fertig-für-Verzierung
Kreative-Bilderrahmen-für-Verliebten

Der deutsche Markt für Bilder und Rahmen belief sich 2022 auf ein Volumen von über 500 Millionen Euro. Ein Großteil davon entfällt auf Standardformate.

Ihr selbstgebauter Rahmen befreit Sie von diesen Normen. Er ermöglicht es Ihnen, ungewöhnliche Formate perfekt in Szene zu setzen und sich von der Masse abzuheben, statt sich ihr anzupassen.

Kreative-Bilderrahmen-in-vielen-Farben

Der Rahmen ist fertig, aber irgendetwas fehlt?

Versuchen Sie es mit einer Veredelung durch Schlagmetall. Mit einer speziellen Anlegemilch (z.B. von KREUL) und hauchdünnen Folien aus Aluminium (Silber-Look) oder Messing (Gold-Look) können Sie Akzente setzen oder den gesamten Rahmen vergolden. Ein unregelmäßiger Auftrag und sichtbare Kanten der Metallfolie sorgen für einen charmanten, antiken Look.

Kreative-Bilderrahmen-in-vintage-Stil

Der ultimative Stabilitäts-Tipp: Wenn Sie einen besonders großen oder schweren Rahmen bauen, sollten Sie die Ecken nicht nur leimen, sondern zusätzlich mechanisch sichern. Eine einfache, aber sehr effektive Methode ist das Einsetzen von Dübeln. Bohren Sie nach dem Verleimen von der Seite durch die Ecke und leimen Sie einen passenden Holzdübel ein. Bündig abgeschliffen, ist er kaum sichtbar, sorgt aber für bombenfesten Halt.

Kreative-Bilderrahmen-mit-bunten-Faden
Kreative-Bilderrahmen-verschiedenen-Farben-von-einem-Model

Ein Rahmen muss nicht immer ein Bild fassen. Denken Sie dreidimensional!

  • Ein tiefer Objektrahmen für Urlaubssouvenirs wie Muscheln und Sand.
  • Ein Rahmen, bespannt mit Kaninchendraht, als origineller Schmuckhalter.
  • Ein mit Moos gefüllter Rahmen als vertikales Pflanzgefäß für Sukkulenten.

Ihr handwerkliches Können eröffnet unzählige kreative Möglichkeiten jenseits der Wanddekoration.

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Günstig und gut: Pappelholz ist der heimliche Star unter den Rahmenhölzern. Es ist preiswert, fast astfrei und hat eine sehr feine, unaufdringliche Maserung. Das macht es zur perfekten Leinwand für Farblackierungen aller Art. Anders als Kiefer neigt Pappelholz kaum zum „Durchbluten“ von Harz, was Ihnen eine makellose, deckende Lackierung erleichtert.

„Die Funktion eines Bilderrahmens ist nicht nur, ein Kunstwerk zu schützen und zu präsentieren, sondern den Übergang von der Realität des Betrachters in die Realität des Künstlers zu schaffen.“ – Ann-Sofie Hjelm, Kuratorin

Dagmar Brocken

Dagmar Brocken hat Medienwissenschaft in Bonn absolviert und innerhalb fünf Jahren ist Teil von bekannten deutschen Nachrichtenteams.