Dein Waschtisch aus Holz: So klappt’s im Bad wirklich (ohne teure Fehler)
Ein DIY-Waschtisch ist mehr als nur ein Möbelstück – er ist ein Ausdruck deiner Kreativität! Entdecke, wie du deinem Bad eine persönliche Note verleihen kannst.
„Die Zeit ist ein Meisterwerk der Unordnung“, sagte einst ein weiser Philosoph. Was wäre, wenn wir diese Unordnung in ein harmonisches Badezimmer verwandeln könnten? Ein Waschtisch, selbstgebaut aus Holz oder recycelten Materialien, könnte der Schlüssel zur Symbiose zwischen Funktionalität und persönlichem Stil sein. Ob rustikal oder modern – die Möglichkeiten sind grenzenlos, und das Badezimmer wird zur Bühne für dein kreatives Schaffen!
Stell dir mal vor: Du kommst in deine Werkstatt oder deinen Bastelkeller und es riecht nach Eiche und frischem Öl. Ich liebe das. Seit Jahrzehnten baue ich Möbel und ganz besonders gerne Waschtische – für schicke Stadtwohnungen, aber auch für urige alte Bauernhäuser. Und ganz ehrlich? Ich habe auch all die Fehler gesehen, die ambitionierte Heimwerker machen. Oft klingelt bei mir das Telefon, wenn das Holz schon aussieht wie ein Schwamm oder der ganze Waschtisch von der Wand kippt.
Inhaltsverzeichnis
- Die ehrliche Rechnung: Was kostet der Spaß wirklich?
- Das richtige Holz: Dein bester Freund (oder Feind) im Bad
- Die Profi-Handgriffe: So wird’s stabil und schön
- Wasser & Strom: Hier hört der DIY-Spaß auf!
- Die Top 4 Fehler (und wie du sie garantiert vermeidest)
- Fazit: Selber machen oder machen lassen?
- Bildergalerie
Die Entscheidung, so ein Projekt selbst anzugehen, ist mehr als nur eine Frage des Geldes. Es geht um Geduld, das richtige Wissen und ein paar Kniffe, die den Unterschied machen. Viele hoffen, ein paar hundert Euro zu sparen, aber oft wird es am Ende teurer als ein solides, gekauftes Modell. Ein falscher Schnitt, das falsche Öl, und schon hast du den Salat. Deshalb teile ich hier mal mein gesammeltes Wissen aus der Praxis. Vom richtigen Holz bis zur bombenfesten Wandmontage. So kannst du am Ende selbst entscheiden, ob das wirklich dein Projekt ist.

Ach ja, bevor du weiterliest: Geh mal kurz in dein Bad und klopf an die Wand, wo der Waschtisch hin soll. Klingt sie hohl (wie Pappe) oder massiv (wie Stein)? Super, diese Info brauchen wir später. Jetzt aber los!
Die ehrliche Rechnung: Was kostet der Spaß wirklich?
Ein selbstgebauter Waschtisch wirkt auf den ersten Blick super günstig. Aber lass uns mal eine ehrliche Liste machen, bevor du losrennst und Material kaufst. Ich sehe das so oft bei Leuten, die mit einer vagen Idee starten und dann von den Kosten überrollt werden.
Deine Material-Checkliste: Mehr als nur ein Brett Holz
Das Holz ist natürlich der größte Posten. Aber hier gibt es riesige Unterschiede in Preis und Eignung.
- Günstige Leimholzplatten (Fichte, Kiefer): Die bekommst du im Baumarkt oft für unter 50 Euro. Klingt verlockend, oder? Aber Achtung! Dieses Holz ist superweich und absolut ungeeignet fürs Bad. Ohne eine perfekte, wirklich lückenlose Versiegelung quellen die Dinger auf, schneller als du „Wasserschaden“ sagen kannst. Mein Rat: Finger weg.
- Buche-Leimholz: Sieht toll aus, keine Frage. Aber Buche „arbeitet“ bei Feuchtigkeit wie verrückt. Das heißt, sie verzieht sich, wirft sich und neigt zu unschönen Stockflecken. Ehrlich gesagt, eine der schlechtesten Wahlen fürs Badezimmer.
- Eiche-Leimholz: Das ist eine super Wahl! Eiche ist von Natur aus ziemlich robust gegen Feuchtigkeit, weil sie Gerbsäure enthält. Plane hier für eine massive, schöne Platte mal zwischen 100 und 200 Euro ein. Die Investition lohnt sich.
- Wasserfeste Multiplexplatten: Mein Geheimtipp für Heimwerker! Diese Platten sind extrem stabil, weil sie aus vielen dünnen, wasserfest verleimten Schichten bestehen. Sie verziehen sich kaum. Eine gute Platte aus Birke-Multiplex (achte auf die Kennzeichnung „BFU 100“) kostet etwa 80 bis 150 Euro. Die gestreiften Kanten kann man übrigens super als Design-Element sichtbar lassen.
Und dann kommt noch der ganze Rest dazu:

- Das Waschbecken: Schöne Aufsatzwaschbecken starten bei ca. 50 Euro, aber für gute Keramik von etablierten Marken legst du schnell 150 bis 300 Euro hin.
- Die Armatur: Bitte, bitte spare nicht hier! Eine Billig-Armatur für 40 Euro tropft oft nach kurzer Zeit oder die Beschichtung blättert ab. Eine solide Armatur kostet ab 120 Euro aufwärts, hält dafür aber auch ewig.
- Siphon und Eckventile: Dafür solltest du etwa 30 bis 50 Euro einplanen.
- Oberflächenschutz: Ein gutes Hartwachsöl (wie die von Osmo oder Rubio Monocoat) oder ein spezieller Bad-Lack kostet zwischen 20 und 50 Euro pro Dose. Und du brauchst mehrere Anstriche!
- Der Kleinkram: Schrauben, Dübel, Silikon, Schleifpapier … das summiert sich locker auf weitere 30 bis 40 Euro.
Du siehst, ein realistisches Budget für einen guten DIY-Waschtisch startet eher bei 350 Euro und nicht bei 100.
Die Werkzeug-Frage: Kaufen oder mieten?
Hast du schon eine gut ausgestattete Werkstatt? Perfekt! Wenn nicht, kann es jetzt teuer werden. Billiges Werkzeug führt nur zu Frust und ungenauen Ergebnissen.

Was du unbedingt brauchst:
- Eine gute Handkreissäge mit Führungsschiene: Für wirklich gerade, saubere Schnitte. Eine Stichsäge allein reicht für die Sichtkanten nicht aus.
- Ein solider Akkuschrauber: Ein absolutes Muss.
- Eine Oberfräse: Unheimlich nützlich, um Kanten sauber abzurunden und den Ausschnitt für das Waschbecken perfekt zu machen.
- Ein Exzenterschleifer: Für eine babyglatte Oberfläche vor dem Ölen oder Lackieren.
- Forstnerbohrer oder Lochsägen-Set: Für die Löcher von Abfluss und Armatur (ca. 20-40 €).
- Präzises Messwerkzeug: Wasserwaage, Zollstock, Winkel.
Musst du das alles neu kaufen, bist du schnell 400 Euro oder mehr los. Aber es gibt einen Trick: Werkzeug mieten! Viele Baumärkte (wie Bauhaus) oder spezielle Verleiher bieten Profigeräte tageweise an. Eine gute Handkreissäge mit Schiene für ein Wochenende zu mieten, kostet vielleicht 30-40 Euro. Das ist eine super Alternative!
Der Faktor Zeit: Das ist kein Wochenend-Projekt
Als Profi baue ich so ein Teil an einem Tag. Als Anfänger solltest du aber realistisch bleiben. Plane mal mit 20 bis 40 Stunden reiner Arbeitszeit, verteilt über mehrere Wochenenden. Planen, einkaufen, sägen, schleifen, ölen (mit Trocknungszeiten!), montieren … das dauert. Ein verschnittener Ausschnitt bedeutet: neue Platte kaufen und von vorne anfangen.

Das richtige Holz: Dein bester Freund (oder Feind) im Bad
Holz lebt, und genau das macht seinen Charme aus. Aber im Bad wird diese Eigenschaft zur größten Herausforderung, denn Wasser ist nun mal der natürliche Feind von Holz.
Es „atmet“ Feuchtigkeit aus der Luft, dehnt sich aus und zieht sich wieder zusammen. Das erzeugt enorme Kräfte. Schraubst du eine Massivholzplatte starr fest, reißt sie irgendwann. Profis nutzen deshalb Verbindungen, die dem Holz ein klein wenig Spielraum lassen. Hölzer werden übrigens nach ihrer natürlichen Widerstandsfähigkeit gegen Fäulnis in Klassen eingeteilt. Fürs Bad solltest du ein Holz wählen, das von Natur aus schon recht robust ist, wie Eiche oder Lärche.
Die Profi-Handgriffe: So wird’s stabil und schön
Der Unterschied zwischen einem wackeligen Provisorium und einem Möbelstück fürs Leben liegt im Detail. Hier kommen die entscheidenden Schritte.
Schritt 1: Planung ist alles!
Nimm dir hierfür die meiste Zeit. Ein Fehler hier lässt sich später kaum noch ausbügeln.

Hast du vorhin an die Wand geklopft? Wenn sie sich hohl anhört, hast du eine Trockenbauwand. Das ist wichtig für die Befestigung! Bei Trockenbau musst du die Holzständer dahinter finden, um den schweren Waschtisch sicher zu verankern. Die findest du, indem du weiter klopfst (wo es weniger hohl klingt, ist ein Ständer) oder dir für 15-20 Euro einen günstigen Balkenfinder im Baumarkt besorgst. Eine kleine Investition, die viel Ärger erspart!
Schritt 2: Stabile Verbindungen
Die einfachste Methode ist das Verschrauben mit Edelstahlschrauben. Bitte immer vorbohren! Für Fortgeschrittene sind Holzdübel eine unsichtbare und stabilere Alternative, die aber Präzision erfordert. Profis nutzen oft Flachdübel (sogenannte Lamellos), die mit einer speziellen Fräse eingesetzt werden – das ist extrem stabil und präzise.
Schritt 3: Der alles entscheidende Ausschnitt
Hier geht am meisten schief. Ein kleiner Tipp vom Profi: Bevor du die teure Eichenplatte schneidest, mach einen Testschnitt an einem Reststück. So siehst du, ob dein Sägeblatt sauber schneidet und das Holz nicht ausreißt.

Wenn du den Ausschnitt für das Waschbecken oder die Armatur gesägt hast, kommt DER WICHTIGSTE SCHRITT ÜBERHAUPT, den fast alle vergessen: die Kantenversiegelung. Das rohe, offene Holz an der Schnittkante saugt Wasser wie ein Strohhalm.
Mini-Tutorial: Die perfekte Kantenversiegelung in 3 Schritten
- Säubern: Sorge dafür, dass die Schnittkante komplett staubfrei und trocken ist.
- Satt auftragen: Streiche die Kante mehrmals satt mit einem wasserfesten Lack oder Epoxidharz ein. Mein persönlicher Trick für eine idiotensichere Lösung: Nimm transparentes Sanitärsilikon, trag eine dünne Wurst auf und zieh sie mit dem Finger (am besten mit einem Einweghandschuh) glatt, sodass ein dünner, geschlossener Film entsteht.
- Trocknen lassen: Lass die Versiegelung komplett aushärten, bevor du das Waschbecken einsetzt. Diese „Gummimanschette“ dichtet perfekt ab. Garantiert!
Schritt 4: Die perfekte Oberfläche – Öl oder Lack?
Das ist eine Glaubensfrage mit praktischen Konsequenzen. Eine Tabelle wäre hier praktisch, aber die machen wir jetzt einfach im Kopf:
Team Öl: Für ein natürliches Gefühl
Geölte Oberflächen, am besten mit einem hochwertigen Hartwachsöl, fühlen sich einfach fantastisch an – warm, echt, natürlich. Das Holz kann weiter atmen und die Maserung kommt wunderschön zur Geltung. Ein weiterer Pluspunkt: Kleine Kratzer kannst du einfach leicht anschleifen und nachölen. Der Nachteil? Du musst es pflegen. Alle 6 bis 12 Monate solltest du dem Waschtisch eine neue, dünne Schicht Öl gönnen. Trage immer mindestens 2-3 Schichten auf und mach zwischendurch einen leichten Zwischenschliff.


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Team Lack: Für maximalen Schutz
Ein guter Lack, idealerweise ein 2-Komponenten-Parkettlack oder ein spezieller Bootslack, bildet eine geschlossene, quasi undurchdringliche Plastikschicht auf dem Holz. Das ist super pflegeleicht – einfach abwischen, fertig. Der große Nachteil: Wenn dieser Lack mal einen tiefen Kratzer bekommt, kann Wasser darunter kriechen und hässliche, dunkle Flecken verursachen, die du kaum noch wegbekommst. Eine Reparatur ist aufwendig und man sieht sie fast immer.
Wasser & Strom: Hier hört der DIY-Spaß auf!
Ganz ehrlich, hier solltest du deine Grenzen kennen. Eine kleine Undichtigkeit am Siphon kann über Monate einen riesigen Wasserschaden verursachen. Wenn du noch nie eine Armatur angeschlossen hast, investiere die 100-150 Euro und lass das einen Installateur machen. Das ist gut angelegtes Geld für deinen Seelenfrieden.
Und bei Elektrik im Bad gibt es absolut keine Kompromisse. Wegen der Feuchtigkeit gelten hier extrem strenge Sicherheitsvorschriften. Geht es um Lampen oder Steckdosen am Waschtisch: FINGER WEG! Das ist ein Job für einen zertifizierten Elektriker. Ein Stromschlag im Bad ist lebensgefährlich.

Die Top 4 Fehler (und wie du sie garantiert vermeidest)
Man lernt am besten aus den Fehlern anderer. Hier sind die Klassiker, die ich ständig reparieren muss:
- Falsche Dübel für die Wand: Der Waschtisch hängt an einfachen Gipskartondübeln und löst sich. ->Lösung: Immer den Wandtyp bestimmen (deshalb der Klopf-Test am Anfang!) und die richtigen Dübel (z.B. spezielle Hohlraumdübel für Trockenbau oder lange Rahmendübel für Massivwände) verwenden.
- Aufgequollenes Holz am Ausschnitt: Die Schnittkanten wurden nicht versiegelt. ->Lösung: Ich kann es nicht oft genug sagen: Versiegeln, versiegeln, versiegeln!
- Wackeliger Aufbau: Die Platte ist zu dünn (unter 27 mm) oder die Verbindungen sind nur stumpf verschraubt. ->Lösung: Nimm eine Platte mit mindestens 27 mm, besser 40 mm Stärke, und nutze stabile Verbindungen.
- Wasserflecken auf der Oberfläche: Das Holz wurde nur einmal schnell geölt. ->Lösung: Nimm dir Zeit für die Oberfläche. Mehrere dünne Schichten sind besser als eine dicke.
Selbst mir sind früher Fehler passiert. Ich habe mal eine teure Eichenplatte verschnitten, weil ich mich auf eine ungenaue Messung verlassen habe. Mein Meister sagte damals zu mir: „Holz verzeiht viel, aber ein Maßband lügt nicht.“ Den Satz habe ich nie vergessen.

Fazit: Selber machen oder machen lassen?
Solltest du deinen Waschtisch nun selbst bauen? Meine Antwort ist ein klares: „Kommt drauf an.“
Bau ihn selbst, wenn…
- du einfach Bock auf das Projekt hast und den Prozess genießen willst.
- du Zeit, Geduld und einen geeigneten Arbeitsplatz hast.
- du schon gutes Werkzeug besitzt oder bereit bist, es zu mieten.
- du ein absolut individuelles Möbelstück erschaffen willst.
Kauf ihn fertig oder beauftrage einen Profi, wenn…
- du ein garantiert perfektes Ergebnis ohne Stress und Risiko möchtest.
- du wenig Zeit hast und das Bad schnell fertig werden soll.
- deine Wände schief sind oder die Anschlüsse kompliziert liegen.
Egal, wie du dich entscheidest: Ein Waschtisch aus Holz bringt eine unglaubliche Wärme und einen tollen Charakter in jedes Bad. Wenn du dich für den Selbstbau entscheidest, geh mit Respekt und Geduld an die Sache. Dann wird es ein Projekt, auf das du noch Jahre später stolz sein wirst.

Bildergalerie


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Eine Holzoberfläche im Bad lebt nicht nur vom Sehen, sondern auch vom Fühlen. Fahren Sie mal mit geschlossenen Augen über eine geölte Eichenplatte. Sie spüren die feine Textur, die Wärme des Materials – ein kleiner, alltäglicher Luxus, der ein steriles Bad in eine persönliche Wohlfühloase verwandelt. Das ist der wahre Unterschied zu laminierten Kunststoffoberflächen.



Wussten Sie schon? Bestimmte Holzarten wie Eiche oder Lärche enthalten von Natur aus Gerbstoffe und Harze. Diese wirken auf natürliche Weise hemmend auf das Wachstum von Bakterien und Pilzen – ein unschätzbarer Vorteil im feuchten Klima des Badezimmers.



Der Ausschnitt für das Waschbecken ist die Achillesferse jeder Holzplatte. Hier darf absolut keine Feuchtigkeit eindringen. Gehen Sie auf Nummer sicher:
- Versiegeln Sie die Schnittkanten des Ausschnitts mindestens drei- bis viermal mit Ihrem Holzschutz (Öl oder Lack).
- Lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen, bevor die nächste folgt.
- Verwenden Sie zum Einsetzen des Beckens ausschließlich hochwertiges Sanitär-Silikon, zum Beispiel von Soudal oder Pattex, das explizit für Bäder ausgewiesen ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.




Welche Armatur passt am besten zu meinem Holzwaschtisch?
Das hängt vom Stil ab, den Sie anstreben. Für einen modernen, kontrastreichen Look sind hohe Standarmaturen in Mattschwarz (z.B. von Grohe oder Hansgrohe) auf der Platte eine fantastische Wahl. Sie schaffen einen eleganten Bruch zum warmen Holzton. Für einen rustikalen oder klassischen Stil eignen sich hingegen wandmontierte Armaturen in Messing- oder Bronze-Optik. Der Vorteil hier: Die Holzplatte bleibt komplett frei und lässt sich leichter reinigen.



Der Teufel steckt im Detail: Verwenden Sie für die Montage der Konsole und aller Anbauteile ausschließlich Schrauben und Winkel aus Edelstahl (V2A oder V4A). Verzinkte Schrauben aus dem Standard-Sortiment werden im feuchten Badklima über kurz oder lang rosten und unschöne Rostfahnen auf Ihrem Holz hinterlassen.



Öl-Finish: Zieht tief ins Holz ein, erhält die natürliche Haptik und lässt das Holz atmen. Reparaturen sind einfach: leicht anschleifen und nachölen. Ideal für einen lebendigen Look. Empfehlung: Osmo Hartwachs-Öl.
Lack-Finish: Bildet eine geschlossene Schutzschicht auf der Oberfläche. Maximaler Schutz gegen Wasser, aber bei Kratzern ist die Reparatur aufwändiger. Fühlt sich weniger natürlich an. Empfehlung: Clou Boots- & Yachtlack.
Für Puristen, die das Holz spüren wollen, ist Öl die erste Wahl.



- Einzigartiger Charakter mit Geschichte
- Nachhaltig und ressourcenschonend
- Perfekt für den rustikalen oder industriellen Look
Das Geheimnis? Verwenden Sie Altholz! Eine alte Werkbankplatte, massive Dielen von einem Dachboden oder eine Eichenbohle aus einem Fachwerkhaus können zu einem atemberaubenden Waschtisch werden. Wichtig ist nur, das Holz gründlich zu reinigen, auf alten Wurmbefall zu prüfen und es perfekt zu versiegeln.




Denken Sie über die Kante nach! Die Form der Plattenkante hat einen großen Einfluss auf die Gesamtwirkung:
- Scharfe 90-Grad-Kante: Wirkt sehr modern, minimalistisch und präzise.
- Leicht gefaste oder gerundete Kante: Ist weicher im Griff, familienfreundlicher und wirkt etwas klassischer.
- Baumkante (Live Edge): Die unregelmäßige, natürliche Kante des Baumes bleibt erhalten. Ein absoluter Hingucker, der Natürlichkeit und Individualität ausstrahlt.



Laut einer Studie des Instituts für Fenstertechnik Rosenheim (ift) kann die Luftfeuchtigkeit in einem Badezimmer nach einer heißen Dusche kurzzeitig von 50 % auf über 90 % ansteigen.
Genau diese extremen Schwankungen sind der Härtetest für Ihr Holz. Eine lückenlose Oberflächenbehandlung ist daher kein „nice-to-have“, sondern eine absolute Notwendigkeit, damit die Platte sich nicht verzieht, reißt oder aufquillt. Lüften Sie nach dem Duschen immer gut durch!



Hilfe, meine Wand ist eine Gipskartonwand! Hält das überhaupt?
Ja, aber nicht mit Standarddübeln. Bei einer leichten Hohlwand müssen Sie die Last verteilen. Verwenden Sie spezielle Hohlraumdübel aus Metall oder Kippdübel wie den Fischer DuoTec. Noch besser ist es, wenn Sie die Möglichkeit haben, eine zusätzliche Trägerplatte an den dahinterliegenden Metall- oder Holzständern der Wand zu befestigen und den Waschtisch dann an dieser Platte zu montieren. Das gibt absolute Stabilität.




Der Japandi-Trend: Kombinieren Sie die skandinavische Liebe zu hellem Holz (wie Eiche) mit der japanischen Ästhetik der Reduktion und dunklen Kontrasten. Ein schlichter, schwebender Waschtisch aus Eiche, kombiniert mit einer schwarzen Armatur, einem runden Spiegel und einer einzelnen, dezenten Pflanze – fertig ist der ruhige und hochmoderne Look.



- Ein Spachtel zum Auftragen von Holzkitt
- Ein Satz feiner Schleifpapiere (Körnung 120, 180, 240)
- Fusselfreie Baumwolltücher zum Ein- und Auspolieren des Öls
- Hochwertiges Malerkrepp zum Abkleben von Wand und Waschbecken
Das sind die kleinen Helfer, die oft vergessen werden. Sie entscheiden aber über ein sauberes und professionelles Finish Ihrer Waschtischplatte.



Ein schwebender Waschtisch lässt das Bad größer und luftiger wirken, weil der Boden komplett frei bleibt. Außerdem ist das Wischen darunter ein Kinderspiel. Das Geheimnis sind massive, unsichtbare Schwerlastkonsolen (z.B. von Regalraum oder Element System), die direkt in der Wand verankert werden und die Holzplatte scheinbar mühelos tragen.



„Die Perfektion einer Form ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ – Antoine de Saint-Exupéry
Dieser Gedanke passt perfekt zu einem minimalistischen Holzwaschtisch. Reduzieren Sie auf das Wesentliche: eine makellose Platte, eine schlichte Armatur und ein schönes Aufsatzwaschbecken. Die Wirkung liegt in der reinen Schönheit des Materials.




Tipp für kleine Bäder: Ein massiver Waschtisch kann kleine Räume schnell erdrücken. Wählen Sie eine dünnere Holzplatte (ca. 2,5 – 3 cm) und kombinieren Sie sie mit einem runden oder ovalen Aufsatzwaschbecken statt eines eckigen. Runde Formen wirken weicher und nehmen optisch weniger Raum ein.



Vergessen Sie den Siphon nicht in Ihrer Planung! Standard-Siphons sind oft klobig und unschön. Investieren Sie in einen eleganten Design-Siphon aus verchromtem oder mattschwarzem Edelstahl, wenn er sichtbar bleibt. Oder, wenn Sie eine Schublade unter der Platte planen, ist ein Raumsparsiphon die Lösung. Er verläuft flach an der Wand entlang und schafft so wertvollen Stauraum.



Muss es immer massive Eiche sein?
Nein! Nussbaum bietet eine wunderschöne, dunkle und edle Alternative mit einer sehr lebendigen Maserung. Thermoesche ist durch eine spezielle Wärmebehandlung extrem formstabil und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, mit einem eleganten, dunklen Farbton. Auch Akazie, bekannt für ihre Härte und markante Optik, ist eine gute, wenn auch etwas rustikalere Wahl.




Der erste Kratzer: Kein Grund zur Panik! Bei einer geölten Oberfläche ist die Reparatur einfach. Den betroffenen Bereich mit feinem Schleifpapier (Körnung 240) in Faserrichtung leicht anschleifen, den Staub entfernen und die Stelle mit einem in Öl getränkten Lappen dünn nachölen. Nach kurzer Einwirkzeit mit einem sauberen Tuch trockenpolieren – fertig!



Haben Sie eine alte Kommode oder einen kleinen Beistelltisch von Oma geerbt? Mit etwas Mut und handwerklichem Geschick lässt sich so ein Möbelstück in einen einzigartigen Waschtisch verwandeln. Die obere Platte muss eventuell verstärkt und perfekt versiegelt werden, aber das Ergebnis ist ein Unikat mit Seele, das niemand sonst hat.



Der deutsche Industrieverband für Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) empfiehlt für Waschtische eine Standard-Montagehöhe (Oberkante) zwischen 85 und 95 cm.
Messen Sie das an sich selbst aus! Stellen Sie sich bequem hin und halten Sie die Hände in eine angenehme Waschposition. Diese Höhe ist Ihr persönliches Idealmaß. Berücksichtigen Sie dabei die Höhe eines eventuellen Aufsatzwaschbeckens.



Budget-Alternative: Eine massive Platte sprengt das Budget? Eine hochwertige Alternative ist eine Multiplex-Platte (wasserfest verleimt, AW100) mit einem Echtholzfurnier aus Eiche oder Nussbaum. Sie erhalten die Optik und Haptik von Massivholz zu einem Bruchteil des Preises. Wichtig ist hier eine absolut perfekte Versiegelung der Kanten, an denen das Trägermaterial sichtbar ist.




Schaffen Sie eine harmonische Einheit, indem Sie das Holz des Waschtisches an anderer Stelle im Bad wieder aufgreifen. Ein Spiegel mit einem passenden Holzrahmen, ein kleines Wandregal aus dem gleichen Holz oder sogar ein Hocker können den Look abrunden und dem Raum eine durchdachte, gestalterische Klammer geben.



Der richtige Bohrer: Um ein Ausreißen der Holzfasern an der Oberfläche beim Bohren des Lochs für die Armatur oder den Abfluss zu verhindern, verwenden Sie einen scharfen Forstnerbohrer. Er schneidet saubere, präzise Löcher ohne die Ränder zu beschädigen. Bohren Sie von oben bis die Zentrierspitze unten durchstößt und bohren Sie dann das letzte Stück von der Unterseite her.



- Reinigt porentief ohne die Schutzschicht anzugreifen
- Wirkt rückfettend und pflegend
- Erhält die natürliche Schönheit des Holzes
Was ist das? Spezielle Holzseife! Statt aggressiver Badreiniger sollten Sie für die regelmäßige Pflege Ihrer geölten Holzplatte eine milde Holzseife (z.B. von WOCA oder Osmo) verwenden. So bleibt die Oberfläche über Jahre schön und widerstandsfähig.


Trauen Sie sich, Materialien zu mischen. Die Wärme von Holz ist der perfekte Gegenspieler zu kühleren Texturen. Stellen Sie sich eine massive Eichenplatte vor einer Wand in Sichtbeton-Optik vor. Oder kombinieren Sie den Waschtisch mit großformatigen, dunklen Schieferfliesen und Armaturen aus gebürstetem Stahl. Dieser Materialmix erzeugt eine spannende, hochwertige Atmosphäre, die weit über einen reinen DIY-Look hinausgeht.


