Kratzbaum für die Ewigkeit: Die Profi-Anleitung für waschechte Selbermacher
Selbstgebaut oder gekauft? Entdecken Sie kreative Ideen für den perfekten Kratzbaum, der sowohl Ihre Katze als auch Ihr Zuhause erfreut!
„Ich wollte einen Kratzbaum für meine Katze bauen, aber die Vorstellung, dass ich ihm ein Schloss aus Holz und Sisal schenke, ließ mich nicht los.“ So begann mein Abenteuer in die Welt des DIY-Katzenmöbelbaus. Inmitten von Holzspänen und einem Übermaß an Kreativität entstand ein Unikat, das nicht nur meine Katze liebte, sondern auch zum Kunstwerk in meinem Wohnzimmer wurde. Lassen Sie sich inspirieren!
Kennst du das? Du gibst ein kleines Vermögen für einen Kratzbaum aus, der im Laden noch ganz passabel aussah. Und ein halbes Jahr später, nachdem deine Katze (oder, wie in meinem Fall, gleich zwei schwere Kater) ihn als Trampolin missbraucht hat, wackelt das Ding wie ein Lämmerschwanz im Wind. Ehrlich gesagt, die meisten Kratzbäume von der Stange sind eher Dekoration als stabiles Katzenmöbel. Ein Trauerspiel.
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Aber es gibt eine Lösung, die nicht nur stabiler, sondern auch viel befriedigender ist: Du baust das Ding einfach selbst. Und keine Sorge, du musst dafür kein Tischlermeister sein. Mit dem richtigen Plan, gutem Material und ein bisschen Geduld schaffst du ein wahres Katzenparadies, das perfekt in deine Wohnung passt und wirklich JAHRELANG hält. Das ist kein Wochenend-Gebastel, sondern eine echte Investition in die Sicherheit und Freude deiner Katze.
In dieser Anleitung zeige ich dir alles, was ich über stabiles Bauen weiß – ohne Fachchinesisch, versprochen. Wir reden über Material, das sein Geld wert ist, die richtigen Techniken und wie du einen Baum konstruierst, der selbst den wildesten Stubentigern standhält. Plan dir am besten ein ganzes Wochenende ein, dann kannst du das Projekt in aller Ruhe durchziehen.
Das A und O: Warum Stabilität alles ist
Bevor wir auch nur eine Schraube in die Hand nehmen, lass uns kurz über Physik quatschen. Klingt langweilig, ist aber der Schlüssel zum Erfolg. Ein Kratzbaum ist im Grunde ein Turm, auf den ständig dynamische Kräfte wirken. Wenn deine Katze mit Anlauf auf die oberste Plattform springt, entstehen enorme Hebelkräfte. Jeder Konstruktionsfehler wird hier gnadenlos bestraft.
Die goldene Regel lautet: Das Fundament muss bombenfest sein. Die Bodenplatte ist dein Anker. Ist sie zu klein oder zu leicht, kippt der ganze Aufbau. Als Faustregel aus der Werkstatt: Die Bodenplatte sollte an jeder Seite mindestens so breit sein wie die oberste Plattform. Bei einem 1,80 m hohen Baum mit einer 40×40 cm Liegefläche oben, sollte die Bodenplatte also mindestens 80×80 cm haben. Größer ist immer besser!
Das Gewicht der Platte verhindert das Kippen. Darum: Finger weg von leichten Spanplatten! Eine schwere Multiplex- oder sogar Massivholzplatte krallt den Baum förmlich am Boden fest. Jeder Stamm wirkt wie ein Hebelarm, und jede Schraube muss diesen Kräften widerstehen. Lockert sich nur eine Verbindung, fängt der ganze Turm an zu eiern.
Material-Check: Worauf es wirklich ankommt (inkl. Kosten)
Im Baumarkt kann einen die Auswahl echt erschlagen. Aber keine Panik, die richtige Wahl ist eigentlich ganz einfach, wenn man weiß, worauf man achten muss. Hier wird oft am falschen Ende gespart, was sich später rächt.
Platten für Ebenen und Fundament
Hier gibt es eigentlich nur zwei Optionen, wobei eine davon, ehrlich gesagt, keine wirkliche Option ist.
- Spanplatte: Ja, sie ist spottbillig. Das war’s aber auch schon mit den Vorteilen. Sie biegt sich unter Last durch, und Schrauben finden darin kaum Halt. Nach ein paar Sprüngen deiner Katze kann die Platte einfach ausbrechen. Bitte, tu dir und deiner Katze den Gefallen und lass die Finger davon.
- Multiplex (aus Birke): Das ist die professionelle Wahl. Diese Platten bestehen aus vielen kreuzweise verleimten Holzschichten und sind dadurch extrem stabil und belastbar. Eine 18 mm starke Platte für die Ebenen biegt sich nicht durch, und für die Bodenplatte nimmst du am besten eine mit 27 mm Stärke. Klar, das ist teurer – rechne für eine 80×80 cm große, 27 mm dicke Platte mit ca. 35-50 €. Aber diese Investition ist nicht verhandelbar. Das ist die Lebensversicherung deines Kratzbaums.
Holz für die Stämme
Für die senkrechten Stämme ist Vollholz ideal. Kiefer oder Fichte (oft als Kantholz im Baumarkt zu finden) sind günstig und leicht zu bearbeiten. Achte aber darauf, Stücke ohne große Äste zu erwischen, denn an diesen Stellen ist das Holz schwächer. Wenn das Budget es zulässt, sind Harthölzer wie Buche oder Eiche natürlich der absolute Luxus – extrem hart und langlebig.
Ein kleiner Tipp: Naturstämme aus dem Wald sehen fantastisch aus, sind aber mit Vorsicht zu genießen. Frisch geschlagenes Holz reißt beim Trocknen in der warmen Wohnung und kann sich verdrehen. Außerdem könntest du dir damit Insekten oder Schimmel ins Haus holen. Wenn du einen Naturstamm nutzen willst, muss er mindestens ein, zwei Jahre trocken gelagert worden sein und die Rinde sollte komplett runter.
Das Sisalseil: Sparen ist hier ein No-Go
Das ist das Herzstück für die Krallenpflege. Kauf unbedingt hochwertiges Sisalseil mit einem Durchmesser von mindestens 10 mm. Dünneres Seil (oft 6 oder 8 mm) wird von Katzenkrallen in Rekordzeit zerfetzt. Gutes Sisal findest du oft eher online, im Bootsbedarf oder im Seilerei-Fachhandel als im Standard-Baumarkt. Rechne mit Kosten von ca. 0,60 € bis 1 € pro Meter. Für einen großen Baum brauchst du schnell mal 50 bis 100 Meter.
Ganz ehrlich? Bei einem meiner ersten Projekte hab ich mal am Sisal gespart und 6-mm-Seil genommen. Nach drei Monaten sah das Ding aus wie ein gerupftes Huhn. Lehrgeld, sag ich nur.
Werkzeug & Zubehör: Deine Einkaufsliste für den Baumarkt
Du brauchst keine Profi-Werkstatt, aber ein paar grundlegende Werkzeuge in ordentlicher Qualität machen dir das Leben leichter und das Ergebnis besser.
- Säge: Für die geraden Schnitte der Platten ist eine Handkreissäge mit Führungsschiene Gold wert. Für runde Liegeflächen oder Höhleneingänge brauchst du eine Stichsäge. Investiere in gute Sägeblätter, ein stumpfes Blatt reißt das Holz nur aus.
- Akkuschrauber: Ein Muss. Einer mit einstellbarem Drehmoment verhindert, dass du Schrauben überdrehst.
- Holzbohrer & Senker: Zum Vorbohren der Löcher (Pflicht!) und zum Versenken der Schraubenköpfe.
- Schleifgerät: Ein Exzenterschleifer ist super für die Flächen. Für Kanten und Ecken brauchst du Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (z.B. 80er zum Vorschleifen, 120er und 240er für den Feinschliff).
- Schrauben: Verwende hochwertige Holzschrauben mit Teilgewinde. Um die Stämme auf der Bodenplatte zu befestigen, sind Tellerkopfschrauben (z.B. 8×120 mm) genial, da sie eine riesige Auflagefläche haben und bombenfest ziehen.
- Holzleim: Wasserfester Holzleim (D3-Qualität) für alle Holz-auf-Holz-Verbindungen. Eine gute Leimfuge ist stärker als das Holz selbst.
- Tacker: Ein stabiler Handtacker, um Stoffe auf der Unterseite der Liegeflächen zu befestigen.
- Zusätzlich: Zollstock, Bleistift, Zimmermannswinkel und ein Hammer.
Der Bau: Schritt für Schritt zum Katzen-Thron
So, genug geplant, jetzt wird gebaut! Denk immer an den alten Handwerkerspruch: Zweimal messen, einmal sägen. Hektik ist dein Feind.
1. Der Bauplan für Anfänger: „Mein erster stabiler Kratzbaum“
Damit du nicht bei null anfangen musst, hier ein einfaches, aber super stabiles Beispielprojekt:
- Bodenplatte: 1x Birke-Multiplex, 80 x 80 cm, 27 mm dick.
- Stämme: 3x Kantholz Fichte/Kiefer, 10 x 10 cm. Längen: 1x 40 cm, 1x 80 cm, 1x 120 cm.
- Plattformen: 2x Birke-Multiplex, 40 x 50 cm, 18 mm dick.
Der Plan ist, die drei Stämme auf der Bodenplatte zu verteilen und die zwei Plattformen versetzt darauf zu montieren, sodass die Katze bequem hochklettern kann.
2. Zuschnitt und die Magie des Schleifens
Säge alle Platten und Stämme auf die richtigen Maße zu. Und jetzt kommt ein Schritt, den viele aus Faulheit überspringen: Schleife SOFORT alle Schnittkanten und Oberflächen. Runde die Kanten leicht ab. Das ist nicht nur für die Optik, sondern vor allem für die Sicherheit. Fahr mit der Hand drüber – es darf sich nichts mehr rau anfühlen. So verhinderst du, dass sich deine Katze einen Splitter einzieht.
3. Die Basis montieren
Zeichne die Positionen der drei Stämme auf der Bodenplatte an. Bohre von der Unterseite der Platte die Löcher für die Schrauben vor. Nimm dann einen Senker und sorge dafür, dass die Schraubenköpfe komplett im Holz verschwinden. Der Baum muss später absolut plan auf dem Boden stehen. Kleiner Profi-Tipp: Montiere verstellbare Möbelgleiter unter die Platte. So kannst du kleine Unebenheiten im Boden ausgleichen und der Baum steht 100% wackelfrei.
Trage jetzt etwas Holzleim auf die Unterseite des ersten Stammes auf, setze ihn auf die Markierung und verschraube ihn von unten mit mindestens drei dicken Tellerkopfschrauben. Prüfe mit dem Winkel, ob er exakt senkrecht steht. Wiederhole das mit den anderen Stämmen.
4. Die Kunst des Sisalwickelns
Das ist ein bisschen meditativ, aber entscheidend für die Langlebigkeit. Befestige das Seilende am unteren Ende eines Stammes mit einer Krampe oder einer versenkten Schraube mit Unterlegscheibe. Trage dann etwas ungiftigen Montagekleber auf den ersten Abschnitt des Stammes auf. Wickle das Seil nun extrem straff, Reihe für Reihe, um den Stamm. Nach jeder vollen Umdrehung klopfst du die Wicklung mit einem Holzklotz und einem Hammer fest nach unten. So entstehen keine Lücken, in denen sich eine Kralle verfangen kann. Arbeite dich so in Abschnitten nach oben. Das Ende wird wieder mit einer Krampe oder Schraube gesichert.
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5. Plattformen und Kuschelfaktor
Bevor du die Plattformen montierst, beziehst du sie mit einem robusten Stoff (Möbelstoff, Filz, kurzfloriger Teppich). Spanne den Stoff auf der Oberseite, schlage ihn um die Kanten und tackere ihn auf der Unterseite fest. Achte darauf, dass der Stoff schön straff sitzt.
Montiere die Plattformen dann von oben direkt in die Stämme. Bohre auch hier die Löcher in der Plattform vor und verwende lange, stabile Schrauben (z.B. 6×100 mm). Die versetzten Ebenen dienen als Treppe für deine Katze.
Sicherheit geht vor! Dein letzter Check
Okay, der Baum steht. Aber deine Arbeit ist noch nicht ganz getan. Jetzt kommt der wichtigste Teil: der Sicherheitscheck.
- Giftstoffe? Nein, danke! Verwende niemals Holz, das für den Außenbereich gedacht ist (kesseldruckimprägniert), es enthält giftige Salze. Wenn du das Holz ölen oder lackieren willst, nimm ausschließlich Produkte, die für Kinderspielzeug geeignet sind (achte auf die Norm EN 71-3). Katzen putzen sich und nehmen alles auf.
- Mechanische Gefahren: Überprüfe den ganzen Baum. Ragt irgendwo eine Schraubenspitze heraus? Gibt es scharfe Kanten? Schleife alles glatt. Achte darauf, dass keine engen Spalten entstehen, in denen eine Pfote stecken bleiben könnte.
- Der ultimative Rütteltest (die Challenge!): Und jetzt der Moment der Wahrheit. Stell dich vor deinen fertigen Baum und rüttle daran wie ein Verrückter. Drück, zieh und wackel an jeder Ebene. Wenn DU ihn nicht zum Kippen oder Wackeln bringst, schafft es deine Katze auch nicht. Erst wenn er diesen Test besteht, ist er sicher.
Ein kleiner Haftungsausschluss muss sein: Diese Anleitung beruht auf Praxiserfahrung. Arbeite immer sorgfältig und überschätze deine Fähigkeiten nicht. Deine Sicherheit und die deiner Katze haben absolute Priorität.
Fazit: Der Stolz ist unbezahlbar
Einen Kratzbaum selbst zu bauen, spart dir, wenn man die Arbeitszeit und die Werkzeugkosten ehrlich rechnet, vielleicht nicht unbedingt Geld. Aber du baust keinen Wegwerfartikel, sondern ein langlebiges, sicheres und individuelles Möbelstück für ein geliebtes Familienmitglied. Und ganz ehrlich: Der Stolz, wenn deine Katze zum ersten Mal ihren neuen Thron erklimmt und sich zufrieden schnurrend zusammenrollt, ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.
Viel Spaß und Erfolg beim Bauen! Gut Holz!
Bildergalerie
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Welches Holz ist das richtige für mein Projekt?
Für die Boden- und Liegeplatten ist Birken-Multiplex die Königsklasse. Es ist extrem stabil, verzieht sich nicht und die Kanten fransen beim Sägen kaum aus. Eine Stärke von mindestens 18 mm, besser 24 mm, ist ideal. Günstiger, aber auch schwerer und empfindlicher bei Feuchtigkeit ist MDF. Für die Stämme selbst ist unbehandeltes Fichten- oder Kiefern-Vollholz (Konstruktionsholz) aus dem Baumarkt eine solide Wahl. Wer es rustikal mag, greift zu einem trockenen, entrindeten Naturstamm von Birke oder Haselnuss.
Eine Hauskatze nutzt ihre Krallen nicht nur zur Pflege, sondern vor allem zur Reviermarkierung – sowohl sichtbar durch Kratzspuren als auch unsichtbar durch Duftdrüsen an den Pfoten.
Der ultimative Sisal-Trick: Für eine extrem feste und langlebige Wicklung, die sich nicht lockert, tragen Sie abschnittsweise einen lösungsmittelfreien Holzleim (z.B. Ponal Classic) auf den Stamm auf. Wickeln Sie das Seil dann straff in den feuchten Leim. Sichern Sie Anfang und Ende zusätzlich mit gekröpften Polsternägeln oder Tackerklammern. Das Ergebnis hält jahrelang selbst den wildesten Kratz-Attacken stand.
- Sorgt für perfekten Halt, auch bei schweren Katern.
- Verhindert das gefürchtete „Ausleiern“ der Schraubverbindung.
- Ermöglicht eine unsichtbare, professionelle Verbindung zwischen Stamm und Platte.
Das Geheimnis? Verwenden Sie Stockschrauben (eine Seite Holzgewinde, andere Seite metrisches Gewinde) anstelle von normalen Holzschrauben. Sie werden in den Stamm eingedreht und von unten durch die Platte mit Mutter und Unterlegscheibe bombenfest gekontert.
Denken Sie über den reinen Kratzbaum hinaus! Integrieren Sie ihn in eine ganze „Katzen-Autobahn“ an der Wand. Mit zusätzlichen Wandregalen, kleinen Brücken oder Trittstufen (z.B. die schlichten „EKBY“-Regale von IKEA mit einem Teppichrest beklebt) schaffen Sie eine spannende Kletterlandschaft, die den Lebensraum Ihrer Katze in der dritten Dimension erweitert und für mehr Bewegung sorgt.
Werkzeug-Checkliste für Profi-Ergebnisse:
- Starker Akkuschrauber mit gutem Drehmoment
- Holzbohrer-Set und ein Forstnerbohrer für saubere, große Löcher (z.B. für Höhlen)
- Stichsäge mit einem scharfen Kurvenblatt für runde Liegeflächen
- Handtacker (ideal für Stoff und Sisal-Enden)
- Schraubzwingen, um Teile beim Leimen oder Verschrauben zu fixieren
- Gummihammer zum sanften Justieren
Laut einer Studie der Universität Helsinki bevorzugen Katzen Kratzflächen, die eine vertikale Höhe von mindestens 90 cm aufweisen, um sich vollständig strecken zu können.
Das bedeutet für Ihr Projekt: Planen Sie mindestens einen durchgehenden, hochkant gewickelten Stamm ein, der diese Höhe erreicht. Das befriedigt einen natürlichen Instinkt Ihrer Katze und schont gleichzeitig Ihre Möbel und Tapeten.
Mein Naturstamm hat nach dem Trocknen Risse bekommen. Ist das ein Problem?
Nein, im Gegenteil! Trocknungsrisse bei Massivholzstämmen sind völlig normal und kein Stabilitätsmangel. Für Ihre Katze sind diese Risse sogar ein haptisches Highlight. Sie bieten zusätzliche Kanten und Strukturen, in die sie ihre Krallen verhaken kann. Solange der Stamm nicht komplett durchgerissen ist, beeinträchtigen diese natürlichen Merkmale die Sicherheit des Kratzbaums in keiner Weise.
Bezugsstoff-Duell: Teddyplüsch vs. Möbelstoff
Teddyplüsch: Kuschelig weich und von den meisten Katzen geliebt. Der Nachteil: Er zieht Haare magisch an und ist auf Dauer weniger robust.
Robuster Möbelstoff (z.B. Webstoff, Mikrofaser): Deutlich langlebiger, leichter zu reinigen und in unzähligen Designs erhältlich, die perfekt zu Ihrer Einrichtung passen. Achten Sie auf eine hohe Scheuerfestigkeit (angegeben in Martindale).
Unser Tipp: Kombinieren Sie! Nutzen Sie strapazierfähigen Möbelstoff für die Flächen und legen Sie ein separates, waschbares Kissen aus Teddyplüsch darauf.
Ein Kratzbaum ist mehr als nur ein Möbelstück; er ist ein zentraler Ankerpunkt im Revier Ihrer Katze. Platzieren Sie ihn daher nicht in einer vergessenen Ecke. Ein Standort mit Blick aus dem Fenster oder in der Nähe des Sofas macht ihn zum attraktiven Beobachtungsposten und integriert die Katze ins Familiengeschehen. Das fördert ihr Wohlbefinden und die Akzeptanz des neuen Möbels.
Wichtiger Punkt: Schadstofffreiheit! Katzen sind sehr empfindlich gegenüber chemischen Ausdünstungen. Verwenden Sie ausschließlich lösungsmittelfreien Holzleim (erkennbar am „Blauen Engel“), unbehandeltes Holz und Stoffe, die mindestens dem OEKO-TEX Standard 100 entsprechen. Bei Naturstämmen aus dem Wald: Unbedingt auf Schädlingsbefall prüfen und nur Holz von ungiftigen Baumarten wie Birke, Buche oder Haselnuss verwenden.
Eine Hängematte ist der ultimative Luxus für viele Katzen. Der Bau ist einfacher als gedacht:
- Schneiden Sie ein stabiles Stück Stoff (z.B. doppelt genähtes Leinen oder fester Canvas) rechteckig zu.
- Nähen Sie an allen vier Ecken stabile Schlaufen an.
- Bohren Sie vier Löcher in die Unterseite einer großen Liegeplattform.
- Befestigen Sie die Hängematte mit vier stabilen Haken mit Schraubgewinde.
So schaffen Sie einen gemütlichen, leicht schwebenden Rückzugsort, der sich dem Körper der Katze perfekt anpasst.
Wussten Sie schon? Sisal, die Faser der Agave, ist eine der widerstandsfähigsten Naturfasern der Welt. Ihre Zugfestigkeit ist enorm, weshalb sie traditionell auch für Schiffstaue und Erntemaschinengarn verwendet wurde. Perfekt für scharfe Katzenkrallen!
Vermeiden Sie den häufigsten Fehler bei Liegeflächen: zu kleine Dimensionen. Eine ausgewachsene Katze braucht Platz, um sich auszustrecken. Eine runde Plattform sollte mindestens 40 cm im Durchmesser haben, eine eckige mindestens 35 x 50 cm. Messen Sie Ihre Katze im Schlaf aus – das ist der beste Anhaltspunkt für die ideale Größe der zukünftigen Lieblingsplätze.
Hilfe, meine Katze ignoriert den neuen Kratzbaum!
Keine Panik, das ist normal. Katzen sind neophob, also misstrauisch gegenüber Neuem. Geben Sie ihr Zeit. Machen Sie den Baum interessant: Reiben Sie ihn mit Katzenminze oder Baldrianwurzel ein, legen Sie Leckerlis auf die Plattformen oder spielen Sie mit einer Katzenangel gezielt am und auf dem neuen Möbel. Zwingen Sie die Katze niemals darauf – das erzeugt nur negative Assoziationen.
Nachhaltigkeit im Fokus: Ein selbstgebauter Kratzbaum ist ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft. Achten Sie bei der Materialwahl auf FSC- oder PEFC-zertifiziertes Holz, um eine verantwortungsvolle Forstwirtschaft zu unterstützen. Der größte Vorteil liegt aber in der Reparierbarkeit: Ein abgewetzter Sisalstamm kann einfach neu umwickelt werden, ein verschmutzter Bezug lässt sich austauschen. So haben Sie und Ihre Katze ein Leben lang Freude daran.
Sisal vs. Jute: Was ist besser?
Sisal-Seil: Der Goldstandard. Extrem rau, hell in der Farbe und unglaublich verschleißfest. Die erste Wahl für aktive Kratzer und schwere Katzen.
Jute-Seil: Weicher und dunkler als Sisal, oft etwas günstiger. Es fasert schneller aus und ist weniger langlebig, kann aber für weniger beanspruchte Bereiche oder für sensible Katzenpfoten eine gute Alternative sein.
Für die Haupt-Kratzstämme empfehlen wir klar 8-10 mm starkes Sisal-Seil.
- Eine saubere, entrindete Oberfläche.
- Eine gleichmäßige Form für eine einfache Montage.
- Eine Garantie, dass es trocken und schädlingsfrei ist.
Der Trick für Perfektionisten? Kaufen Sie entrindete und geschliffene Rundhölzer direkt im Holzfachhandel oder online bei Anbietern wie „kratzbaum-ersatzteile.de“. Das spart Ihnen viel Arbeit bei der Vorbereitung und sorgt für ein makelloses Finish.
Die Bodenplatte ist das Fundament. Aber anstatt nur eine große Holzplatte zu nehmen, denken Sie an ein Upgrade: Eine dünne Granit-Fensterbank oder eine schwere Beton-Gehwegplatte (40×40 cm) aus dem Baumarkt, die unter die Holzbasis geschraubt wird, verleiht dem Kratzbaum ein enormes Eigengewicht. Das senkt den Schwerpunkt drastisch und macht ihn absolut kippsicher – selbst bei zwei tobenden Maine Coons.
„Für eine Katze ist der vertikale Raum genauso wichtig wie die Grundfläche des Bodens. Ein Mangel an Klettermöglichkeiten kann zu Stress und Verhaltensproblemen führen.“ – Jackson Galaxy, Katzenverhaltensforscher
Planen Sie die Anordnung der Ebenen strategisch. Sie sollten versetzt sein, damit Ihre Katze bequem von einer zur nächsten springen kann, wie auf einer Wendeltreppe. Ein Abstand von 30 bis 40 cm zwischen den Ebenen ist ideal. Beobachten Sie, wie Ihre Katze springt: Manche sind agile Hochspringer, andere bevorzugen kürzere, sichere Distanzen. Passen Sie das Design an den Charakter Ihres Stubentigers an.
Budget-Tipp für Sparfüchse: Fragen Sie im lokalen Baumarkt oder in einer Schreinerei nach der „Restekiste“. Oft finden sich dort Abschnitte von Multiplex- oder Leimholzplatten zu einem Bruchteil des Preises, die für Liegeflächen oder kleine Plattformen perfekt geeignet sind. Auch bei eBay Kleinanzeigen werden oft Holzreste von Bauprojekten verschenkt oder günstig verkauft.
Auch der schönste DIY-Kratzbaum braucht Pflege. Hier die 3-Minuten-Routine für einmal im Monat:
- Saugen Sie alle Flächen und Stämme gründlich mit einer Polsterdüse ab.
- Überprüfen Sie alle Schraubverbindungen und ziehen Sie sie bei Bedarf nach.
- Kontrollieren Sie die Sisalwicklung auf lose Enden und befestigen Sie diese wieder mit einem Tacker oder etwas Leim.
Wie dick sollte das Sisal-Seil sein?
Die ideale Stärke hängt von der Größe Ihrer Katze und der gewünschten Optik ab. Für die meisten Katzen ist ein Durchmesser von 8 bis 10 mm perfekt. Es bietet genug Widerstand für die Krallen und ist robust genug für eine lange Lebensdauer. Dünneres Seil (ca. 6 mm) ist schwerer zu wickeln und nutzt sich schneller ab, während dickeres Seil (12 mm oder mehr) sehr rustikal wirkt, aber auch deutlich teurer ist.
Verleihen Sie Ihrem Kratzbaum eine persönliche Note! Integrieren Sie eine kleine, flache Holzkiste als Spielzeug-Box. Befestigen Sie einen Haken für die Lieblings-Katzenangel. Oder brennen Sie den Namen Ihrer Katze mit einem Lötkolben in eine der Holzflächen ein. Diese kleinen Details machen aus einem einfachen Möbelstück ein echtes, geliebtes Unikat.
