Hühnerstall selber bauen: Der Praxis-Guide aus der Werkstatt – ohne teure Fehler
Hühner lieben es, sich wohlzufühlen. Entdecken Sie, wie Sie mit kreativen Ideen einen perfekten Hühnerstall selbst bauen können!
"Ich habe nie gewusst, dass ein Hühnerstall auch eine Oase sein kann." – sagte der berühmte Architekt, als er das erste Mal einen Hühnerstall betrat. Wie viele von uns träumen von einem eigenen Garten voller Leben? Die Antwort liegt oft in der kleinen Welt der Hühner, die nicht nur Eier legen, sondern auch die Seele des Gartens beleben können. Lassen Sie uns eintauchen in die faszinierende Welt des Hühnerstalls, wo Kreativität und Funktionalität Hand in Hand gehen.
Ich steh in meiner Werkstatt, der Geruch von frischem Holz in der Nase, und ganz ehrlich? Kaum ein Projekt macht mir so viel Spaß wie ein richtig guter Hühnerstall. Klar, ich hab schon ganz andere Dinger gezimmert, von Carports bis zu kompletten Dachstühlen. Aber einen Stall zu bauen, das hat was Besonderes. Man schafft mit relativ einfachen Mitteln ein echtes Zuhause für Lebewesen. Das ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf; es ist ein durchdachtes kleines Biotop, das funktionieren muss.
Inhaltsverzeichnis
Viele Leute machen aber einen entscheidenden Fehler: Sie legen einfach los. Haben ein Bild im Kopf, kaufen ein paar Bretter und ab geht’s. Das Ergebnis sieht im ersten Sommer vielleicht noch ganz nett aus. Im ersten Winter ist es dann aber klamm und feucht, im zweiten Sommer nistet sich die Rote Vogelmilbe ein und im dritten Jahr ist das Holz morsch. Das muss echt nicht sein!
Mit ein bisschen Planung und dem Wissen um ein paar Grundprinzipien baust du einen Stall, der Jahrzehnte hält und deinen Hühnern ein gesundes, sicheres Heim bietet. Und genau das zeige ich dir hier. Kein trockenes Lehrbuch-Wissen, sondern handfeste Tipps direkt von der Werkbank.

Schritt 1: Die Planung – Dein Fundament für alles Weitere
Der wichtigste Teil beim Stallbau passiert nicht an der Säge, sondern am Küchentisch. Jeder Fehler, den du hier machst, kostet dich später doppelt Zeit, Nerven und Geld. Bevor du also zum Baumarkt fährst, lass uns die Hausaufgaben machen.
Übrigens, ein schneller Quick-Win, der dich keinen Cent kostet: Geh heute mal mit einem Stuhl in den Garten. Beobachte, wo morgens die Sonne hinscheint und wo am Nachmittag kühler Schatten ist. Mach ein Kreuz auf den Boden, wo es dir am besten erscheint. Das ist der vielleicht wichtigste Schritt von allen!
Wie groß muss der Stall sein?
Die erste Frage ist natürlich: Wie viele Hühner sollen einziehen? Es gibt zwar gesetzliche Mindestmaße, aber die sind eher für die Massentierhaltung gedacht und, ehrlich gesagt, viel zu knapp. Ich sage immer: Gönn den Tieren Platz! Für eine kleine Hobbytruppe von 3 bis 5 Hühnern solltest du mindestens 2 bis 3 Quadratmeter reine Stallfläche einplanen. So gibt’s auch an Regentagen keinen Zoff. Kleiner Tipp: Plane immer eine Nummer größer. Oft fängt man mit drei Hühnern an und ein Jahr später will man doch fünf oder sechs haben.

Dazu kommt der Auslauf. Hier gilt: je mehr, desto besser. Rechne mit mindestens 10 Quadratmetern pro Huhn, damit die Grasnarbe eine Chance hat und nicht nach vier Wochen alles einer Schlammwüste gleicht.
Der perfekte Standort: Sonne, Wind und Wasser
Der Standort ist entscheidend für das Stallklima. Such dir einen Platz, der diese drei Dinge erfüllt:
- Sonne: Ideal ist eine Ausrichtung nach Südosten. So trocknet und wärmt die Morgensonne den Stall. Die pralle Mittagssonne im Sommer solltest du aber meiden. Ein Laubbaum, der im Sommer Schatten spendet, ist der absolute Jackpot.
- Wind: Die Hühnerklappe sollte niemals zur Wetterseite (meistens Westen) zeigen. Sonst pfeift dir bei jedem Sturm der kalte Regen direkt ins Wohnzimmer der Hühner.
- Untergrund: Bau den Stall niemals in einer Senke, wo sich Wasser sammelt. Ein leicht erhöhtes Plätzchen ist perfekt, damit der Boden immer schön trocken bleibt.
Das liebe Baurecht: 5 Minuten, die dir Ärger sparen
Ein Punkt, den viele sträflich vernachlässigen. Du kannst in Deutschland nicht einfach so bauen, wie du lustig bist. Die Regeln sind von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. Ein kleiner, mobiler Stall ist oft genehmigungsfrei. Ein fester Stall ab einer gewissen Größe (manchmal schon ab 10 Kubikmetern) kann aber eine Genehmigung brauchen. Bevor du auch nur eine Schraube kaufst: Ruf bei deinem Bauamt an. Das Gespräch dauert fünf Minuten und gibt dir absolute Sicherheit. Frag auch gleich nach den Abstandsflächen zum Nachbarn – das verhindert zukünftigen Streit am Gartenzaun.

Schritt 2: Das Material – Was du wirklich brauchst
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer am Material spart, baut zweimal. Lass uns mal schauen, was du für einen soliden Stall für 3-5 Hühner (ca. 2 x 1,5 Meter) wirklich brauchst.
Was kostet der Spaß eigentlich? Rechne mal grob mit einem Budget zwischen 400 € und 900 €, je nachdem, welches Holz du nimmst und wie schick du es machst. Das ist eine realistische Spanne für den reinen Materialeinkauf im Baumarkt.
Und wie lange dauert das? Wenn du handwerklich fit bist und einen Helfer hast, schaffst du das an einem langen, motivierten Wochenende. Als Anfänger plane lieber mal zwei Wochenenden oder ein paar Abende unter der Woche ein. Kein Stress, es soll ja Spaß machen!
Die Wahl des Holzes: Langlebig oder günstig?
Jetzt stehst du vor dem Holzregal und hast die Qual der Wahl. Im Grunde gibt es zwei gute Optionen:

- Die „Für-Immer“-Lösung: Lärche oder Douglasie. Das sind meine absoluten Favoriten für die Außenverkleidung. Sie sind von Natur aus durch ihren Harzanteil super witterungsbeständig. Das Holz kostet zwar mehr (rechne mit ca. 20-30 € pro Quadratmeter), aber du sparst dir auf Jahre das lästige Streichen. Unbehandelt bekommt es mit der Zeit eine wunderschöne, silbergraue Patina.
- Die Budget-Lösung: Fichte/Tanne mit Stülpschalung. Das ist die günstigere Variante (ca. 10-15 € pro Quadratmeter). Hier ist aber der „konstruktive Holzschutz“ das A und O. Das heißt: Die senkrechten Bretter müssen sich überlappen (Stülpschalung), damit Wasser abläuft, und ein großer Dachüberstand ist Pflicht! Außerdem musst du das Holz mit einer guten, diffusionsoffenen Lasur schützen und den Anstrich alle paar Jahre erneuern.
Profi-Tipp: Frag mal im lokalen Sägewerk oder bei einer Zimmerei nach „Abschnittholz“ oder „II. Wahl“. Oft kriegst du da Lärche oder Douglasie mit kleinen Schönheitsfehlern zum Preis von Fichte aus dem Baumarkt!
Für den Innenraum nimmst du am besten glatte OSB-Platten. Achte hier auf die Bezeichnung OSB/3 oder OSB/4, die sind formaldehydarm verleimt und für den Stall unbedenklich. Ihre glatte Oberfläche bietet der gefürchteten Vogelmilbe kaum Verstecke.

Der Boden: Sicher und sauber
Ein solider Boden ist die halbe Miete. Die Luxuslösung ist eine 10 cm dicke Betonplatte. Absolut mardersicher, verrottet nicht und lässt sich super reinigen. Aber sie ist auch endgültig und kalt. Flexibler ist ein Holzboden. Wichtig ist hier, dass der Stall auf Füßen steht, damit Luft darunter zirkulieren kann und nichts von unten fault. Wasserfeste Siebdruckplatten sind hier genial. Die raue Seite nach oben gibt den Hühnern super Halt.
Schritt 3: Die Stall-Physik – Lüftung ist alles!
Ein Hühnerstall ist wie ein kleines Kraftwerk. Hühner produzieren Wärme, Feuchtigkeit (beim Atmen) und Ammoniak (durch den Kot). Wenn das nicht rauskommt, wird’s ungesund. Die Lösung ist simpel: eine gute Lüftung ohne Zugluft.
Das Zauberwort heißt Kamineffekt. Stell es dir ganz einfach vor: Warme, verbrauchte Luft ist leichter und steigt nach oben. Das nutzen wir aus.
- Zuluft: Du bohrst ein paar kleine, mit Gitter gesicherte Löcher weit unten, knapp über der Einstreu.
- Abluft: Du machst ein paar größere, ebenfalls gesicherte Öffnungen ganz oben im Giebel.
Und schon hast du eine permanente, langsame Luftzirkulation. Kalte Frischluft strömt unten rein, erwärmt sich, nimmt die Feuchtigkeit auf und zieht oben wieder ab. Achtung! Die Öffnungen dürfen nie direkt auf die Sitzstangen zeigen, sonst bekommen die schlafenden Hühner Zugluft und werden krank.

Schritt 4: Der Bau – Jetzt wird’s praktisch!
So, genug geredet, ran an die Säge! Für unseren Beispiel-Stall mit 2 x 1,5 Metern brauchst du für den Grundrahmen Kanthölzer von 6×8 cm. Also zwei Stück mit 2 Metern Länge und zwei mit 1,34 Metern (1,50 m abzüglich 2x der Holzdicke von 8 cm). Die verschraubst du an den Ecken mit dicken 120er oder 150er Tellerkopfschrauben zu einem Rechteck. Miss die Diagonalen – sind sie exakt gleich lang, ist der Rahmen perfekt rechtwinklig. Das ist die wichtigste Basis!
Darauf kommen dann die senkrechten Pfosten (6×6 cm) für die Wände, dann die Außenverkleidung und zum Schluss das Dach. Ein einfaches Pultdach mit Trapezblech ist für den Selbstbau ideal: leicht zu montieren, spottbillig (ca. 15 €/m²) und absolut dicht für Jahrzehnte.
Die Inneneinrichtung: Das Hühner-Wellness-Paradies
Jetzt kommen die Details, die deine Hühner lieben werden.
- Sitzstangen: Mach bloß nicht den Fehler und nimm runde Stangen! Hühner umklammern diese nicht, sie sitzen mit flachem Fuß darauf. Ideal sind Kanthölzer (ca. 5-6 cm breit), deren obere Kanten du schön abgerundet hast. Plane pro Huhn 25 cm Platz ein.
- Das Kotbrett: Das ist der absolute Game-Changer für die Sauberkeit! Montiere 20-30 cm unter den Sitzstangen ein breites Brett. Der meiste Kot der Nacht landet hierauf und du kannst ihn morgens einfach mit einem Spachtel abziehen. Der Rest der Einstreu bleibt wochenlang sauber. Mein Tipp: Bau es so, dass du es wie eine Schublade herausziehen kannst. Das macht die Reinigung zum Kinderspiel.
- Legenester: Hühner wollen zum Eierlegen ihre Ruhe. Ein dunkles, gemütliches Nest (ca. 35×35 cm) pro 3-4 Hennen ist perfekt. Der Profi-Tipp schlechthin: Bau die Nester an die Außenwand und mach eine Klappe dran. So kannst du die Eier von außen entnehmen, ohne den ganzen Stall aufzumischen.


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Schritt 5: Festung Hühnerstall – Schutz vor Feinden
Ein Stall muss sicher sein. Von außen drohen Marder und Fuchs, von innen die Vogelmilbe.
Der mardersichere Stall
Ein Marder passt durch jedes Loch, durch das ein Hühnerei passt. Unterschätz das nicht! Vergiss den billigen, sechseckigen „Kaninchendraht“. Den beißt ein Marder mit den Zähnen durch. Du brauchst punktgeschweißten Volierendraht aus dem Fachhandel, mit einer Maschenweite von maximal 1×1 cm und mindestens 1 mm Drahtstärke. Damit sicherst du alle Fenster und Lüftungsöffnungen. Und sorge dafür, dass die Hühnerklappe nachts bombenfest schließt.
Kampf der Roten Vogelmilbe
Dieser Parasit ist der Albtraum jedes Hühnerhalters. Vorsorge ist alles! Streich die glatten Innenwände mit Kalkanstrich. Der hohe pH-Wert tötet Milben ab. Dichte alle Ritzen und Fugen mit Silikon oder Acryl ab. Und dein bester Freund wird Kieselgur: ein feines Pulver, das du regelmäßig in alle Ecken, auf die Stangen und in die Nester stäubst. Es zerstört den Panzer der Milben rein mechanisch und trocknet sie aus.

So, und jetzt du! Ein selbstgebauter Stall ist mehr als nur ein Haufen Holz. Es ist ein Projekt, auf das du stolz sein kannst. Wenn du morgens die Klappe öffnest und eine Schar gesunder, glücklicher Hühner in den Tag startet, weißt du, wofür du geschuftet hast. Dieses Gefühl kann dir kein Fertigstall aus dem Baumarkt geben. Viel Erfolg dabei!
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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der wahre Feind schläft nie: Ein einfacher Riegel an der Tür reicht nicht aus. Marder sind intelligent und können simple Haken und Schieber problemlos öffnen. Investieren Sie in mindestens zwei hochwertige, stabile Riegel pro Tür, idealerweise solche, die man zusätzlich mit einem Karabiner oder Vorhängeschloss sichern kann. Denken Sie daran: Ein Marder passt durch jeden Spalt, in den ein Hühnerei passt.


- Sorgt für trockene Füße und ein langes Holzleben.
- Verhindert, dass Fressfeinde sich von unten durchgraben.
- Ermöglicht den Hühnern, bei Regen darunter Schutz zu suchen.
Das Geheimnis? Ein aufgeständerter Stall. Ob auf soliden Pfosten, Punktfundamenten oder sogar alten Gehwegplatten – heben Sie den Stallboden mindestens 30-50 cm vom feuchten Erdreich ab. Das ist eine der effektivsten Maßnahmen gegen Fäulnis.



Wussten Sie, dass die Rote Vogelmilbe sich tagsüber in den kleinsten Ritzen und Spalten versteckt und nur nachts zum Blutsaugen auf die Hühner kriecht?
Deshalb ist eine glatte Innenverkleidung Gold wert. Vermeiden Sie raues, ungehobeltes Holz oder OSB-Platten mit ihren vielen Versteckmöglichkeiten. Glatt gehobelte Bretter oder sogar abwaschbare Platten, deren Fugen sorgfältig mit Acryl versiegelt werden, machen es dem Parasiten fast unmöglich, sich dauerhaft einzunisten.


Braucht mein Stall wirklich ein Fenster?
Ja, aber nicht nur für die Aussicht! Tageslicht ist essentiell für die Vitamin-D-Produktion und den Legezyklus der Hühner. Statt zerbrechlichem Glas hat sich bruchsicheres Plexiglas oder Polycarbonat bewährt. Wichtig ist die Ausrichtung: Ein Fenster nach Osten fängt die sanfte Morgensonne ein, ohne den Stall im Sommer übermäßig aufzuheizen wie ein Südfenster.



Dacheindeckung A: Bitumenschindeln. Sehen klassisch aus, sind relativ leise bei Regen und einfach zu verlegen.
Dacheindeckung B: Trapezblech. Extrem langlebig, wetterfest und wartungsfrei. Das Regenwasser kann man super in einer Tonne sammeln.
Für die meisten Selbstbauer ist Trapezblech die praktischere und langlebigere Wahl, auch wenn es bei Starkregen lauter sein kann.


Ein Kotbrett direkt unter den Sitzstangen ist der unbesungene Held eines jeden sauberen Hühnerstalls. Es fängt rund 80% der nächtlichen Hinterlassenschaften auf. Planen Sie es so, dass Sie es einfach herausziehen oder mit einem Spachtel abziehen können. Eine alte PVC-Tischdecke oder ein Stück Teichfolie darauf getackert macht die Reinigung zum Kinderspiel von zwei Minuten am Morgen.



- Belüftung oben: Schaffen Sie Öffnungen direkt unter dem Dachfirst, damit warme, feuchte und ammoniakhaltige Luft entweichen kann.
- Frischluft unten: Sorgen Sie für zugluftfreie Zuluftöffnungen in Bodennähe.
- Das Wichtigste: Die Sitzstangen dürfen niemals in der direkten Zugluft zwischen den Öffnungen liegen!


Die Wahl der Schrauben scheint ein kleines Detail, aber es entscheidet über die Langlebigkeit. Verwenden Sie für alle Außenverbindungen und besonders für das Dach ausschließlich Edelstahlschrauben (A2 oder besser A4). Sie sind zwar teurer als verzinkte Schrauben, aber sie werden niemals rosten. Rostnasen, die am Holz herunterlaufen, sind nicht nur unschön, sie schwächen auf Dauer auch das Holz.


„Ein Huhn sieht die Welt anders als wir. Es braucht einen erhöhten, sicheren Schlafplatz, einen dunklen, geschützten Ort zum Eierlegen und einen Platz zum Scharren und Staubbaden. Ein guter Stall respektiert diese Ur-Instinkte.“ – Dr. Michael J. Darre, Geflügelwissenschaftler, University of Connecticut



Verleihen Sie Ihrem Stall einen persönlichen Touch, aber greifen Sie zur richtigen Farbe. Normale Lacke können ausdünsten oder giftige Stoffe enthalten, wenn die Hühner daran picken. Ideal sind Farben, die für Kinderspielzeug zugelassen sind (DIN EN 71-3). Eine tolle, natürliche Alternative für den Außenanstrich ist traditionelle Schwedenfarbe wie von „Falu Röd“, die das Holz atmen lässt und extrem langlebig ist.


Der ultimative Komfort-Hack: Eine automatische Hühnertür. Sie öffnet den Stall bei Sonnenaufgang und schließt ihn sicher bei Dämmerung. Das bedeutet für Sie: am Wochenende ausschlafen und abends nicht panisch in den Garten rennen müssen. Zudem ist es der beste Schutz vor nächtlichen Raubtieren. Modelle von Herstellern wie ChickenGuard oder Omlet sind mittlerweile sehr zuverlässig und einfach zu installieren.



- Sitzstangen: Planen Sie ca. 20-25 cm Platz pro Huhn. Ideal sind keine runden Stäbe, sondern Kanthölzer (ca. 4×6 cm) mit abgerundeten oberen Kanten. Das ist ergonomischer für Hühnerfüße.
- Legenester: Ein Nest reicht für 3-4 Hennen. Sie lieben es dunkel und kuschelig. Maße von ca. 35x35x35 cm sind perfekt. Ein von außen zugänglicher Deckel macht die Eierentnahme zum Vergnügen.


Ist eine Isolierung im Winter wirklich nötig?
Weniger für die Wärme, mehr gegen die Feuchtigkeit! Hühner produzieren durch ihre Atmung viel Feuchtigkeit. An einer kalten, ungedämmten Wand kondensiert diese und führt zu einem nasskalten, ungesunden Klima. Eine dünne Dämmschicht aus Styrodur mit einer Verkleidung davor verhindert dies effektiv. Wichtig: Die Dämmung muss absolut unzugänglich für die Hühner sein, da sie sonst mit Begeisterung zerpickt wird.



Denken Sie an sich selbst! Eine winzige Hühnerklappe ist gut, aber planen Sie unbedingt eine Tür ein, durch die Sie selbst bequem und aufrecht gehen können. Nichts ist mühsamer, als gebückt im Stall zu hantieren, um ihn zu reinigen oder ein krankes Huhn zu fangen. Dieser Komfort ist unbezahlbar und sollte bei der Grundkonstruktion von Anfang an bedacht werden.


Der sogenannte „Hühnerdraht“ (Sechseckgeflecht) ist nicht mardersicher! Ein Marder kann diesen Draht mit seinen Zähnen einfach durchbeißen.
Verwenden Sie für alle Öffnungen und den Auslauf ausschließlich stabilen, punktgeschweißten Volierendraht mit einer maximalen Maschenweite von 19×19 mm und einer Drahtstärke von mindestens 1 mm. Das hält nicht nur Marder, sondern auch Mäuse und junge Ratten ab.



Budget-Tipp: Bauen aus Palettenholz ist eine tolle Upcycling-Idee. Aber Achtung: Verwenden Sie ausschließlich Paletten, die mit „HT“ (Heat Treated) gestempelt sind. Paletten mit dem Stempel „MB“ (Methyl Bromide) sind chemisch begast und absolut ungeeignet für ein Tiergehege. Die Gesundheit Ihrer Hühner und die Sicherheit Ihrer Eier haben Vorrang.


Schon mal von der „Deep Litter Method“ (Tiefeinstreu) gehört? Statt wöchentlich alles auszumisten, wird nur regelmäßig frische, trockene Einstreu (z.B. Hanfstreu oder Dinkelspelzen) auf die alte Schicht gegeben. Mikroorganismen bauen den Kot ab, es entsteht eine Art Kompost im Stall, der im Winter sogar etwas Wärme produziert. Erfordert etwas Management, reduziert den Arbeitsaufwand aber enorm.


- Immer frisches Grün für die Hühner.
- Der Rasen wird gleichmäßig gedüngt.
- Keine matschigen, überstrapazierten Flächen.
Die Lösung? Ein „Hühnertraktor“. Das ist ein mobiler Stall, oft in A-Form, mit integriertem Auslauf, den man alle paar Tage auf eine frische Grasfläche verschiebt. Ideal für alle, die keinen Platz für einen großen, festen Auslauf haben.



Planen Sie von Anfang an ein Sandbad mit ein – entweder im Stall oder im überdachten Außenbereich. Füllen Sie eine Kiste oder eine ausgehobene Grube mit einer Mischung aus Spielsand, Holzasche und etwas Kieselgur. Dieses „Staubbaden“ ist für Hühner kein Luxus, sondern die natürliche und essenzielle Körperpflege zur Abwehr von Milben und anderen Parasiten.


Welches Holz für den Rahmen? Lärche oder Douglasie?
Beide sind eine exzellente Wahl für die tragende Konstruktion. Douglasie ist oft etwas härter und formstabiler, während Lärche durch ihren extrem hohen Harzgehalt einen fantastischen, natürlichen Schutz gegen Fäulnis bietet. Preislich nehmen sie sich meist nicht viel. Letztlich ist es eine Frage der regionalen Verfügbarkeit und des persönlichen Geschmacks. Falsch machen Sie mit beiden nichts!



Statistisch gesehen ist die häufigste Todesursache für Hobbyhühner nicht Krankheit, sondern ein Raubtierangriff.
Die größte Schwachstelle ist oft nicht die Tür, sondern der Übergang vom Stall zum Fundament oder zum Boden. Sichern Sie diesen Bereich penibel. Eine Reihe verlegter Steinplatten um den Stall herum hindert Füchse und Marder effektiv am Graben.


Die Legenester sollten bewusst an der dunkelsten Stelle im Stall platziert werden. Hennen suchen instinktiv einen geschützten, höhlenartigen Ort für die Eiablage. Helle, offene Nester werden oft gemieden, was zu „wild“ gelegten Eiern im Auslauf führen kann. Ein einfacher Vorhang aus einem alten Jutesack vor der Nestöffnung kann hier Wunder wirken.



Ein Detail, das den Unterschied macht: Installieren Sie eine kleine Dachrinne. Sie verhindert nicht nur, dass Regenwasser ständig an der Stallwand herunterläuft und das Holz belastet, sondern ermöglicht auch das Sammeln von wertvollem Regenwasser in einer Tonne. Damit haben Sie immer kostenloses Gießwasser für den Garten oder können es sogar als Trinkwasser für die Hühner nutzen.


Denken Sie über den Stall hinaus. Ein gut geplanter Auslauf ist genauso wichtig. Ein paar Büsche oder ein kleines, selbstgebautes Dach bieten Schutz vor Greifvögeln und der prallen Sonne. Ein alter Baumstumpf oder ein paar dicke Äste dienen als Kletter- und Aussichtspunkte und bringen Abwechslung in den Hühner-Alltag.

Der Moment, wenn Sie das erste Mal frisches, duftendes Heu in die selbstgebauten Legenester legen und die Hühner neugierig ihr neues Reich erkunden – das ist der eigentliche Lohn für all die Arbeit. Es ist das befriedigende Gefühl, nicht nur ein Holzgestell, sondern ein echtes, funktionierendes Zuhause geschaffen zu haben. Ein kleiner Mikrokosmos, der von nun an jeden Tag Leben in Ihren Garten bringt.


