BBQ Smoker selber bauen: Der ehrliche Werkstatt-Guide für echte Macher

Ein Smoker ist mehr als nur ein Grill – er ist der Schlüssel zu unvergesslichen BBQ-Momenten. Wage den Selbstbau und entdecke den rauchigen Genuss!

von Michael von Adelhard

Vergiss die teuren Dinger im Laden – wir bauen was Echtes!

Schön, dass du hier bist! Wahrscheinlich stehst du genau da, wo ich auch mal stand: Du hast Bock auf richtig gutes Barbecue, aber die Smoker von der Stange sind entweder unbezahlbar teuer oder aus so dünnem Blech, dass man Angst hat, sie mit dem Grillbesteck zu verbiegen. Und diese Anleitungen für umgebaute Ölfässer? Ganz ehrlich, das ist oft mehr Frust als Genuss.

Ich bin Metallbaumeister und hab in meiner Werkstatt schon so einiges an Stahl geformt. Aber kaum ein Projekt macht so viel Laune wie ein eigener, massiver BBQ Smoker. Das ist nicht nur ein Grill, das ist ein Statement. Ein Versprechen für saftige Ribs und gesellige Abende. Dieser Guide hier ist anders. Ich zeig dir nicht den billigsten Weg, sondern den richtigen. Den Weg zu einem Smoker, der funktioniert, sicher ist und dir verdammt lange Freude macht. Also, krempel die Ärmel hoch, wir machen uns die Hände schmutzig.

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Bevor es losgeht: Was du wirklich an Werkzeug, Zeit und Geld brauchst

Okay, Butter bei die Fische. Bevor du anfängst, Stahl zu bestellen, lass uns mal über die nackten Tatsachen sprechen. Das hier ist kein Sonntagsbastelprojekt.

Was muss in die Werkzeugkiste?
Du brauchst kein High-End-Equipment, aber ein paar Dinge sind unverzichtbar:

  • Winkelschleifer (Flex): Dein bester Freund für dieses Projekt. Du brauchst ihn zum Schneiden und zum Schleifen der Schweißnähte. Hol dir direkt einen Packen Trenn- und Schruppscheiben.
  • Ein Schweißgerät: Hier wird’s entscheidend. Ein Fülldraht-Schweißgerät aus dem Baumarkt tut’s zur Not, aber richtig Spaß macht es erst mit einem MAG-Schweißgerät (Metall-Aktivgas). Damit schweißt du normalen Baustahl sauber und schnell. Wenn du mit Edelstahl liebäugelst, wäre ein WIG-Gerät (Wolfram-Inertgas) ideal, aber das ist schon die Oberliga und erfordert mehr Übung. Für den Start ist MAG perfekt.
  • Solide Bohrmaschine und Metallbohrer: Für Scharniere, Griffe und Thermometer.
  • Schraubzwingen: Viele! Du kannst nie genug davon haben, um die Teile vor dem Schweißen exakt zu fixieren.
  • Standardkram: Hammer, Körner, Maßband, Winkel und natürlich eine gute Schutzausrüstung (Helm, Handschuhe, feste Schuhe).

Wie viel Zeit frisst das Projekt?
Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du noch nie geschweißt hast, plane Puffer ein. Als geübter Heimwerker solltest du mit 40 bis 60 Arbeitsstunden rechnen. Das sind locker 4-5 volle Wochenenden. Ein Smoker-Bau ist ein Marathon, kein Sprint.

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Und was kostet der Spaß?
Das ist die Frage aller Fragen, oder? Du kannst es günstig halten oder eskalieren lassen. Für einen soliden Reverse-Flow Smoker aus Baustahl solltest du mit einem Budget zwischen 500 € und 800 € planen. Das teilt sich grob so auf:

  • Stahl: Der größte Posten. Rechne mal mit 300-450 €, je nach aktuellen Stahlpreisen und Dicke.
  • Räder, Griffe, Scharniere: Kleinkram, der sich summiert. Ca. 50-80 €.
  • Farbe & Verbrauchsmaterial: Hitzefester Lack, Schweißdraht, Trennscheiben. Nochmal 50-70 €.
  • Thermometer und Roste: Hier kannst du sparen oder investieren. Plane mal 50-150 € ein.

Teil 1: Die Grundlage von allem – Das richtige Material

Ein Smoker lebt und stirbt mit dem Material. Ein dünnes Blech heizt zwar schnell auf, aber es speichert null Wärme. Jede Windböe, jedes Öffnen der Klappe, und deine Temperatur rauscht in den Keller. Das Ergebnis: trockenes Fleisch. Vergiss es.

Ein guter Smoker ist wie ein Wärme-Akku. Er braucht Masse. Je dicker der Stahl, desto mehr Hitze kann er speichern. Einmal auf Temperatur, bleibt er stabil. Und genau diese stabile, niedrige Hitze ist das Geheimnis von perfektem BBQ. Deshalb mein wichtigster Rat: Spar nicht an der Materialstärke!

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Stahl oder Edelstahl – Der ehrliche Arbeiter gegen den schicken Prinzen

Im Grunde hast du zwei Optionen, und beide haben ihre Berechtigung.

Der ehrliche Arbeiter: Baustahl (S235JR)
Das ist der Standardstahl, günstig und super zu verarbeiten. Er lässt sich fantastisch schweißen und verzeiht auch mal einen kleinen Fehler. Der große Nachteil: Er rostet. Aber hey, Rost ist ein ehrlicher Gegner. Außen schützt du ihn mit einem guten, hitzefesten Lack (bekommst du online oder im Fachhandel, eine Dose kostet so 20-30 €). Innen bildet sich durch das Einbrennen eine schützende Patina aus Fett und Rauch. Für den ersten Eigenbau ist das meine klare Empfehlung. Kostenpunkt: überschaubar.

Der schicke Prinz: Edelstahl (V2A)
Edelstahl ist der Sorglos-Kandidat. Er rostet nicht, ist super hygienisch und sieht edel aus. Aber: Er ist deutlich teurer (rechne mal mit dem doppelten bis dreifachen Preis von Baustahl) und zickiger in der Verarbeitung. Das Schweißen erfordert mehr Gefühl und idealerweise ein WIG-Gerät. Er ist eine Anschaffung fürs Leben, aber eben auch ein ganz anderes Investment.

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Konkrete Maße, die funktionieren

Hier sind die Wandstärken, die sich in der Praxis bewährt haben. Dünner würde ich nicht gehen:

  • Feuerbox: Absolutes Minimum sind 5 mm, besser sind 6 mm. Hier ist die Hölle los, dünneres Material verzieht sich oder brennt dir irgendwann durch.
  • Garraum: Mindestens 3 mm. Wenn du es dir leisten kannst, nimm 4 oder 5 mm. Das ist die Masse, die deine Temperatur stabil hält.
  • Reverse-Flow-Platte (falls du einen baust): Auch hier mindestens 4 mm, besser 5 mm. Die kriegt die volle Hitze ab und muss plan bleiben.

Kleiner Tipp: Frag beim lokalen Stahlhändler. Die können dir die Bleche oft schon grob zuschneiden. Das kostet ein bisschen was, spart dir aber einen Haufen Arbeit mit der Flex.

ACHTUNG – Eine wirklich wichtige Warnung!
Ganz ehrlich, ich habe schon schlimme Unfälle durch explodierende Restgase gesehen. Verwende NIEMALS Fässer oder Tanks, in denen brennbare oder giftige Stoffe waren. Ein alter Öltank ist absolut tabu! Auch verzinktes Material ist ein No-Go. Beim Erhitzen von Zink entstehen hochgiftige Dämpfe. Wenn du einen alten Gastank verwenden willst, sei extrem vorsichtig. Fülle ihn mehrfach komplett mit Wasser, um wirklich alle Gasreste zu verdrängen, bevor du auch nur daran denkst, ihn anzuschneiden. Geh hier bloß kein Risiko ein!

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Teil 2: Die Konstruktion – Wie der Rauch tanzen lernt

Ein Smoker ist im Prinzip nur ein cleveres System zur Luftführung. Warme Luft steigt auf – das ist der Kamineffekt. Ein guter Smoker nutzt das, um den Rauch von der Feuerbox durch den Garraum zu ziehen.

Die Bauarten: Klassiker, Champion und der schnelle Einstieg

  • Offset Smoker: Der Klassiker. Feuerbox seitlich, Rauch zieht einmal quer durch und oben am anderen Ende raus. Einfach zu bauen, hat aber einen Nachteil: Die Seite an der Feuerbox ist immer deutlich heißer. Du musst dein Fleisch also ab und zu mal drehen.
  • Reverse-Flow Smoker: Meiner Meinung nach der Champion für gleichmäßige Ergebnisse. Hier passiert ein kleiner Trick: Der Rauch wird von der Feuerbox erst unter einer durchgehenden Stahlplatte (der Baffle Plate) zum anderen Ende geleitet. Stell dir vor, der Rauch macht einen U-Turn. Er steigt erst am Ende der Garkammer auf und zieht dann über dem Fleisch zurück zur Seite mit der Feuerbox, wo der Kamin sitzt. Das heizt den ganzen Boden gleichmäßig auf – der absolute Hammer für stabile Temperaturen. Aufwendiger zu bauen, aber die Mühe lohnt sich tausendfach.
  • Ugly Drum Smoker (UDS): Der perfekte Einstieg! Ein stehendes 200-Liter-Fass, unten ein Korb für die Kohle, oben die Roste. Simpel, günstig und liefert erstaunlich gute Ergebnisse. Wenn du noch Respekt vor dem großen Schweißprojekt hast: Fang damit an! Deine erste Mission: Finde online oder beim Schrotthändler ein sauberes, unlackiertes Fass. Das ist der erste Schritt und fühlt sich schon wie ein Erfolg an!
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Faustregeln aus der Werkstatt

Ein häufiger Fehler, den ich am Anfang selbst gemacht habe: Eine zu kleine Öffnung zwischen Feuerbox und Garraum. Das Ergebnis? Das Feuer ist ständig erstickt, der Rauch war weiß und beißend. Lektion gelernt! Die Öffnungen sind entscheidend.

  • Volumenverhältnis: Das Volumen der Feuerbox sollte ungefähr ein Drittel des Garraum-Volumens haben (1:3). Ist sie zu klein, kriegst du keine stabile Hitze.
  • Kamin-Dimension: Und der Schornstein? Als Faustregel sollte der Durchmesser etwa ein Viertel des Garraum-Durchmessers betragen. Die Länge sollte mindestens das 1,5-fache des Kamin-Durchmessers sein, damit ein ordentlicher Zug entsteht.

Teil 3: Der letzte Schliff – Einbrennen und Pflegen

Wenn die letzte Schweißnaht abgekühlt ist, kommt der magische Moment: das Einbrennen. Das schützt deinen Smoker von innen vor Rost und schafft die Grundlage für gutes Aroma.

So brennst du deinen Smoker richtig ein:

  1. Reinigen: Erstmal den ganzen Stahlstaub und Fett von der Herstellung mit einem Lappen und etwas Bremsenreiniger oder Aceton abwischen.
  2. Einölen: Reibe den kompletten Innenraum (inklusive Roste) hauchdünn mit einem hoch erhitzbaren Pflanzenöl ein. Sonnenblumen- oder Rapsöl ist perfekt. Nicht ertränken, nur ein leichter Film!
  3. Anheizen: Mach ein kleines Feuer in der Feuerbox und bring den Smoker langsam auf eine Temperatur von etwa 150 °C.
  4. Geduld haben: Halte diese Temperatur für 2-3 Stunden. Das Öl wird sich in den Stahl einbrennen und eine schwarze, schützende Schicht bilden – die Patina.

Und das war’s! Ab jetzt gilt: Den Innenraum nie wieder mit Spüli oder scharfen Reinigern schrubben. Einfach grobe Reste mit einer Bürste entfernen. Die Patina ist dein Freund!

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3 mm Stahlblech: Der Einstieg. Reicht aus, ist aber anfälliger für Temperaturschwankungen bei Wind oder Kälte.

5-6 mm Stahlblech: Der Goldstandard für den ambitionierten Bauer. Enorme Hitzespeicherung sorgt für eine unglaublich stabile Gartemperatur. Das Mehrgewicht zahlt sich in jedem Long-Job aus.

Fazit: Wer es ernst meint, investiert in die dickere Variante. Dein zukünftiges Brisket wird es dir danken.

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Die Seele deines Smokers ist die Side-Fire-Box (SFB). Hier entsteht die Magie. Dimensioniere sie nicht zu klein! Eine Faustregel besagt, dass das Volumen der SFB etwa ein Drittel des Garraumvolumens betragen sollte. Das gibt dir genug Platz für ein sauberes Feuer, das nicht erstickt und eine stabile, raucharme Glut produziert – die Grundlage für das begehrte „Thin Blue Smoke“.

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„Low and slow is the way to go.“ – Das ist nicht nur ein Spruch, sondern Physik. Bei Temperaturen zwischen 107 °C und 135 °C schmilzt das Kollagen im Fleisch und wandelt sich in zarte Gelatine, ohne dass das Muskelgewebe austrocknet.

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  • Den Smoker innen komplett mit Speiseöl (z.B. Rapsöl) auswischen.
  • Ein kleines, aber heißes Feuer in der Firebox entfachen.
  • Langsam auf ca. 150-170 °C hochheizen und für 2-3 Stunden halten.
  • Dabei alle Klappen und Türen öffnen und schließen, damit sich die Farbe (z.B. Senotherm Ofenlack) überall einbrennt.
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Schon mal vom Reverse-Flow-Prinzip gehört? Im Gegensatz zum klassischen Offset-Smoker wird der Rauch hierbei durch ein unter dem Garraum liegendes Blech bis zum anderen Ende geleitet und strömt von dort zurück über das Grillgut zum Schornstein.

  • Resultat: Eine extrem gleichmäßige Hitzeverteilung im gesamten Garraum.
  • Nachteil: Etwas komplexer im Bau und eine längere Aufheizzeit.
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Warum jagen alle Pitmaster dem „dünnen, blauen Rauch“ (Thin Blue Smoke) nach?

Dicker, weißer Rauch ist ein Zeichen für ein unsauber brennendes, schwelendes Feuer. Er enthält viele Bitterstoffe und Rußpartikel, die dein Fleisch ungenießbar machen. Der fast unsichtbare, leicht bläulich schimmernde Rauch hingegen ist das Ergebnis einer sauberen, heißen Verbrennung mit ausreichend Sauerstoff. Er verleiht das feine, reine Raucharoma, das gutes BBQ ausmacht.

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Der häufigste Fehler: Ein falsch dimensionierter oder schlecht platzierter Schornstein. Sitzt er zu tief, staut sich der Rauch. Ist der Durchmesser zu klein, „zieht“ der Smoker nicht richtig. Eine gute Ausgangsbasis: Der Schornstein sollte auf Höhe der Grillroste beginnen und sein Durchmesser etwa 1/4 bis 1/3 des Firebox-Lufteinlasses betragen.

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  • Stabilisiert die Temperatur im Garraum durch die hohe Wärmekapazität des Wassers.
  • Erhöht die Luftfeuchtigkeit und verhindert das Austrocknen des Fleisches.
  • Fängt herabtropfendes Fett auf und erleichtert die Reinigung.

Das simple Geheimnis für saftigeres Pulled Pork? Eine simple, mit Wasser gefüllte Edelstahlschale aus dem Gastronomiebedarf.

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Cortenstahl, auch bekannt als wetterfester Baustahl, bildet unter Witterungseinfluss eine besonders dichte rostige Sperrschicht, die eine weitere Korrosion verhindert.

Das bedeutet für deinen Smoker: Du bekommst eine absolut einmalige, lebendige Rost-Patina, die nicht nur fantastisch aussieht, sondern deinen Smoker auch dauerhaft vor Zerstörung schützt. Eine Lackierung ist hier überflüssig. Ein Material für die Ewigkeit.

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Die Griffe sind mehr als nur Funktion. Sie sind der erste Kontaktpunkt mit deinem Werk. Statt kalten Stahlgriffen, die immer Handschuhe erfordern, wirken gedrechselte Holzgriffe aus Eiche oder Buche Wunder. Eine Spiralfeder aus Edelstahl, wie man sie von alten Werkstattöfen kennt (z.B. von der Marke GAH-Alberts), ist eine weitere coole, hitzeisolierende Alternative, die den rustikalen Look perfekt unterstreicht.

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  • Ein angeschweißtes Flaschenöffner-Detail.
  • Eine Frontablage aus Streckmetall für dein Grillbesteck.
  • Ein eingraviertes oder lasergeschnittenes Namensschild aus Edelstahl.
  • Robuste Vollgummiräder statt billiger Plastikrollen für echte Geländegängigkeit.
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Bimetall-Zeigerthermometer: Der Klassiker. Günstig, robust und braucht keine Batterien. Ideal zur Schätzung der allgemeinen Garraumtemperatur. Marken wie Tel-Tru sind hier der US-Standard.

Digitale Funk-Thermometer: Präzise Messung von Kern- und Garraumtemperatur. Modelle von Maverick oder Meater senden die Daten direkt auf dein Smartphone. Unverzichtbar für Long-Jobs über Nacht.

Empfehlung: Bau beides ein! Das Bimetall-Thermometer als robustes Backup, das digitale für die Präzisionssteuerung.

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Der Ursprung des modernen Offset-Smokers liegt nicht in teuren Grillgeschäften, sondern auf den Ölfeldern von Texas. Arbeiter nutzten dort ausrangierte Rohre und Stahlreste, um ihre eigenen, robusten Grills zu schweißen.

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Wie behandelt man die neuen Grillroste vor dem ersten Einsatz?

Egal ob Edelstahl oder normaler Stahl: Die Roste müssen eingebrannt werden, um eine natürliche Antihaft-Schicht (Patina) aufzubauen. Reinige sie zuerst gründlich von Produktionsrückständen. Reibe sie dann dünn mit einem hoch erhitzbaren Öl (Sonnenblumen- oder Rapsöl) ein und lege sie für etwa eine Stunde bei hoher Hitze (ca. 200°C) in den Smoker, bis das Öl verharzt ist und nicht mehr klebt. Dieser Vorgang schützt auch vor Rost.

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Ein dichter Smoker ist ein effizienter Smoker. Undichte Klappen und Türen führen zu unkontrollierbarer Luftzufuhr und Hitzeverlust. Das Resultat ist ein höherer Holzverbrauch und schwankende Temperaturen.

  • Für die Garkammer-Klappe eignet sich selbstklebendes Glasfaser-Dichtband.
  • Für die Firebox-Tür sind robustere, geflochtene Dichtschnüre (wie bei einem Kaminofen) die bessere, langlebigere Wahl.
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Achtung bei alten Gasflaschen oder Tanks: Das Upcycling eines alten Propan- oder Drucklufttanks ist verlockend, aber extrem gefährlich! Selbst vermeintlich leere Behälter können explosive Gasreste enthalten. Vor dem ersten Schnitt MUSS der Tank mehrfach mit Wasser und Spülmittel gefüllt und gespült werden, um alle Gasreste zu binden und zu entfernen. Im Zweifel: Finger weg und auf neues Stahlrohr setzen!

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  • Gleichmäßige Temperatur von links nach rechts.
  • Saubere Verbrennung ohne bitteren Rauch.
  • Effizienter Brennstoffverbrauch.

Das Geheimnis liegt im perfekten Luftstrom. Der wird durch die Größe der Öffnung zwischen Feuerkammer und Garraum sowie durch sogenannte Tuning Plates (verteilende Lochbleche) im Garraum gesteuert.

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Dein Smoker ist ein Unikat. Gib ihm eine Identität! Ein kleines, sauber angeschweißtes Metallschild, in das du deine Initialen, das Baujahr oder einen Namen schlägst, macht aus dem Gerät dein persönliches Meisterstück. Schlagzahlen und -buchstaben gibt es günstig im Werkzeughandel. Das ist der letzte Hammerschlag, der dein Projekt offiziell für beendet erklärt.

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Die köstliche Kruste auf deinem Fleisch, die sogenannte „Borke“, entsteht durch die Maillard-Reaktion, eine chemische Reaktion zwischen Aminosäuren und Zuckern bei Temperaturen ab ca. 140 °C.

Im Smoker passiert das langsam über Stunden. Der Rauch lagert sich auf der Oberfläche ab und reagiert mit den austretenden Säften. Das Ergebnis ist eine komplexe, tiefdunkle und unglaublich aromatische Kruste, die das Markenzeichen von echtem Barbecue ist.

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Die Holzwahl ist die Würze deines Smokers. Ein kleiner Leitfaden:

  • Buche/Eiche: Der Allrounder. Kräftig, aber nicht aufdringlich. Perfekt für Schwein und Rind.
  • Hickory: Der US-Klassiker. Sehr intensiver, schinkenartiger Rauch. Sparsam verwenden!
  • Apfel/Kirsche: Fruchtig und mild. Ideal für Geflügel, Fisch und Schwein. Verleiht eine tolle rötliche Farbe.
  • Mesquite: Extrem kräftig, fast erdig. Eher für Kenner und kurze Grilleinheiten geeignet.
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Standard-Auspufflack (800°C): Günstig und leicht zu verarbeiten. Ideal für den Garraum, da hier die Temperaturen selten über 200°C steigen.

Senotherm Ofenlack: Teurer, aber die Investition für die Firebox wert. Dieser Lack ist speziell für Kaminöfen entwickelt, extrem widerstandsfähig und brennt sich beim ersten Heizen zu einer robusten Schicht ein.

Pro-Tipp: Lackiere die Firebox mit Senotherm und den Rest mit gutem Auspufflack, um Kosten zu sparen.

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„You don’t cook on a pit. You play it. You get to know its hot spots, how it draws, how it reacts to different woods. It’s like a musical instrument.“ – Aaron Franklin, BBQ-Legende aus Austin, Texas.

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Kann man einen Smoker nachträglich erweitern?

Absolut, das ist ja das Schöne am Eigenbau! Wenn du schon beim Bau vorausschauend planst, ist vieles möglich. Eine Flanschplatte am Ende des Garraums ermöglicht das spätere Ansetzen eines Räucherturms für Fisch oder Wurst. Zusätzliche Halterungen an der Firebox können eine Kochplatte aufnehmen. Dein Smoker kann mit deinen Fähigkeiten und Wünschen wachsen.

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Ein massiver Stahlsmoker wiegt schnell 150 kg oder mehr. Ohne ein durchdachtes Fahrwerk bewegst du ihn keinen Meter.

  • Große Räder: Mindestens zwei große, robuste Stahl- oder Vollgummiräder auf einer Seite erleichtern das Manövrieren auf unebenem Gelände wie Rasen.
  • Lenkrollen: Zwei feststellbare Schwerlast-Lenkrollen auf der anderen Seite sorgen für die nötige Beweglichkeit auf der Terrasse.

Ein stabiler Rahmen aus Vierkantrohr verbindet alles zu einer soliden Basis.

Der größte Lohn: Der Moment, in dem du die Klappe öffnest, dir der Duft von Rauch und zartem Fleisch entgegenströmt und deine Freunde staunend vor dem stählernen Monster stehen, das du mit deinen eigenen Händen erschaffen hast. Dieses Gefühl kann man nicht kaufen. Prost, Macher!

Michael von Adelhard

Michael von Adelhard ist 31 Jahre alt. Er arbeitet seit vielen Jahren als Journalist für einige der erfolgreichsten Nachrichten-Portale Deutschlands. Autor vieler Bücher und wissenschaftlicher Publikationen zum Thema «Einfluss sozialer Medien auf Jugendliche«. Schreibt über Themen wie Lifestyle, Umweltschutz, sowie Tech and Gadgets. In seiner Freizeit ist er häufig mit dem Fahrrad unterwegs – so schöpft er Inspiration für seine neuen Artikel.