Dein eigener Pizzaofen im Garten: Vom Fundament zur perfekten Pizza – eine ehrliche Anleitung
Die beste Pizza der Stadt? Die machen Sie selbst! Entdecken Sie, wie Sie mit einem eigenen Pizzaofen wahre Meisterwerke kreieren.
„Ich bin der Pizzakeller“, flüstert der Ofen, während die Flammen tanzen. Hier, zwischen Ziegeln und Holzkohle, wird ein kulinarisches Geheimnis geboren. Wer braucht schon teure Restaurants, wenn der perfekte Pizzaofen im eigenen Garten wartet? Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und verwandeln Sie jeden Abend in ein italienisches Festmahl!
Ganz ehrlich? Es gibt Projekte, die sind einfach mehr als nur Arbeit. Nach unzähligen Baustellen, von Kaminen bis zu ganzen Häusern, ist es immer noch der Bau eines echten, traditionellen Pizzaofens, der mir am meisten Spaß macht. Das ist kein reines Mauern. Hier erschafft man einen Treffpunkt, einen Ort, an dem Freunde und Familie zusammenkommen. Und dann dieser Moment: Das Feuer knistert, das Buchenholz duftet und die Pizza zischt, wenn sie auf den heißen Stein gleitet. Das ist Handwerk, das man schmecken kann.
Inhaltsverzeichnis
Ich habe vielen Leuten das Bauen beigebracht und immer gesagt: Ein guter Ofen ist ehrlich. Er verzeiht keine Fehler beim Bau, aber er belohnt saubere Arbeit für Jahrzehnte. In dieser Anleitung teile ich meine Praxiserfahrung – kein trockenes Lehrbuchwissen. Wir reden über das Fundament, die richtigen Steine und die Physik, die eine Pizza in 90 Sekunden erst möglich macht. Achtung: Das hier ist keine schnelle Anleitung für ein Wochenende. Es ist ein Leitfaden für ein langlebiges Bauwerk, auf das du richtig stolz sein kannst.

Die Planung: Mehr als nur ein Loch im Garten
Bevor du auch nur den Spaten in die Hand nimmst, müssen wir reden. Ein Fehler in der Planung lässt sich später kaum noch ausbügeln. Der Standort ist dabei das A und O, und zwar nicht nur für die Gemütlichkeit.
Rechtliches und der gute Ton unter Nachbarn
Ein Pizzaofen ist eine offizielle Feuerstätte. Das bedeutet, es gibt Regeln. Eine Faustregel, die sich immer bewährt hat: Halte mindestens drei Meter Abstand zu allem Brennbaren – also zur Hauswand, zum Holzschuppen, zu Hecken oder überhängenden Ästen. Denk auch an deine Nachbarn! Positioniere den Rauchabzug so, dass niemand vollgequalmt wird. Ein kurzes Gespräch über den Gartenzaun vor dem Baubeginn hat schon so manchen Streit verhindert.
Ein wirklich wichtiger Schritt, den viele übersehen: Ruf deinen zuständigen Bezirksschornsteinfeger an. Er ist nicht dein Feind, sondern dein Partner für Sicherheit. In vielen Regionen ist eine solche Feuerstätte anzeige- oder sogar genehmigungspflichtig. Der Profi schaut sich den Standort an, prüft den geplanten Abzug und gibt dir grünes Licht. Lass dir das am besten schriftlich geben. Das erspart dir im schlimmsten Fall den Rückbau auf eigene Kosten.

Das Fundament: Das Wichtigste am ganzen Ofen
Mein alter Lehrmeister pflegte zu sagen: „Ein Bauwerk ist nur so gut wie sein Fundament.“ Das gilt für ein Hochhaus genauso wie für unseren Pizzaofen. Der Grund liegt tief in der Erde. Im Winter gefriert Wasser im Boden, dehnt sich aus und kann ein schwaches Fundament einfach anheben. Diese Kraft nennt man Frosthub, und sie würde dein ganzes Mauerwerk zerreißen. Deshalb muss das Fundament in die „frostfreie Tiefe“ reichen, was in den meisten Gegenden Deutschlands etwa 80 Zentimeter bedeutet.
So gehst du vor:
- Aushub: Buddel eine Grube, die rundherum etwa 20 cm größer ist als der geplante Ofensockel. Die Tiefe: besagte 80 cm.
- Drainageschicht: Die unteren 20-30 cm füllst du mit Schotter oder Kies (Körnung 16/32 ist super). Diese Schicht leitet Wasser ab. Verdichte den Schotter gut mit einem Handstampfer. Du spürst richtig, wie der Boden fest und tragfähig wird. Einen Handstampfer kann man sich übrigens oft im Baumarkt für ein paar Euro pro Tag leihen.
- Schalung & Bewehrung: Baue aus ein paar Brettern einen Rahmen für deine Betonplatte. Hinein kommt eine Stahlmatte (Bewehrungsmatte), die auf kleinen Abstandhaltern liegt. So ist sie später schön mittig im Beton eingebettet und sorgt für Stabilität.
- Beton gießen: Jetzt wird’s schmutzig. Mische den Beton an, am besten einen Standard-Beton (C25/30), den du als Sackware bekommst. Er sollte „erdfeucht“ sein, also nicht wie eine Suppe davonlaufen. Fülle die Schalung, stochere Lufteinschlüsse raus und zieh die Oberfläche mit einer geraden Latte glatt.
Und jetzt kommt der schwierigste Teil: Geduld haben. Der Beton braucht mindestens eine Woche, bevor du darauf weiterbauen kannst. Besser sind zwei bis drei Wochen. Kostenpunkt für das Fundament? Rechne mal mit ca. 80 € bis 120 € für Zement, Kies und die Stahlmatte.

Die Physik im Inneren: Warum die Kuppel so genial ist
Ein Pizzaofen ist ein simples, aber geniales System. Wenn du verstehst, wie er funktioniert, baust du ihn auch besser. Es geht um drei Arten von Hitze:
- Wärmeleitung: Der heiße Schamottboden gibt die Hitze direkt an den Teig ab – das sorgt für den knusprigen Boden.
- Wärmestrahlung: Die glühenden Wände und die Kuppel strahlen Infrarotwärme von allen Seiten auf die Pizza. Das gart den Belag und schmilzt den Käse in Sekunden.
- Wärmeströmung: Die Kuppelform ist perfekt, um eine Hitzewalze zu erzeugen. Heiße Luft steigt hinten hoch, rollt unter der Decke nach vorne und sinkt an der kühleren Öffnung wieder ab. So wird die Pizza blitzschnell und gleichmäßig gar.
Genau diese Kuppelform bündelt die Hitzestrahlung auf einen Punkt in der Mitte. Deshalb ist eine Pizza in einem echten Kuppelofen in 60 bis 90 Sekunden fertig. Ein eckiger Ofen schafft das nie so effizient. Nach dem Pizzabacken kannst du bei fallender Hitze übrigens perfekt Brot backen oder einen Schmortopf reinstellen.

Die Materialwahl: Hier entscheidet sich alles
Mein eindringlichster Rat: Spare nicht am Material. Ich hab mal einen Ofen gesehen, der mit normalen Ziegeln gebaut wurde. Nach dem dritten Anheizen sind die ersten Steine geplatzt. Die Reparatur war am Ende teurer, als gleich das Richtige zu kaufen.
Der Unterbau: Stabil und clever isoliert
Der Sockel, auf dem alles steht, muss einiges an Gewicht tragen. Hier hast du zwei gute Optionen. Klassische Kalksandsteine sind günstig und extrem stabil, isolieren aber nicht. Meine persönliche Empfehlung sind Porenbetonsteine (viele kennen sie als Ytong). Die sind zwar etwas teurer (rechne mit ca. 100-150 € für den Sockel), aber sie haben einen riesigen Vorteil: Sie isolieren thermisch. So verpufft die wertvolle Hitze nicht nach unten ins Fundament.
Die Backfläche: Der Tanzboden für die Pizza
Der Boden muss aus lebensmittelechten Schamottplatten bestehen. Nimm mindestens 4 cm dicke, besser noch 6 cm. Die kosten zwar etwas (ca. 80-120 €), aber die Investition lohnt sich. Kleiner Profi-Tipp: Die Platten werden NICHT vermörtelt! Sie werden lose in ein Bett aus trockenem Quarzsand gelegt, Stoß an Stoß. Warum? Damit sie sich bei Hitze ausdehnen können, ohne zu brechen. Die Fugen einfach mit etwas Sand ausfegen.

Das Gewölbe: Die Krone deines Ofens
Für die Kuppel brauchst du hochwertige Schamottesteine, achte auf die Qualität A35t oder eine vergleichbare. Das bedeutet, die Steine halten hohe Temperaturen aus und speichern die Wärme gut. Für einen typischen Ofen mit 90 cm Innendurchmesser solltest du mit ungefähr 150 bis 200 Steinen rechnen. Das ist der größte Kostenpunkt, plane hier mal 300-500 € ein. Gemauert wird mit speziellem Schamottemörtel, der sich bei Hitze genauso verhält wie die Steine.
Die Isolierung: Der unsichtbare Effizienz-Booster
Die beste Kuppel bringt nichts, wenn die Hitze entweicht. Eine dicke Isolierung ist das Geheimnis eines sparsamen Ofens. Ich schwöre auf ein Zweischicht-System:
- Schicht 1: Keramikfasermatte. Die fertige Kuppel wird wie mit einer Decke in eine 2-3 cm dicke Keramikfasermatte gewickelt. Achtung! Bei der Verarbeitung unbedingt Handschuhe, eine FFP2-Maske und eine Schutzbrille tragen. Die Fasern sind fies für die Lunge.
- Schicht 2: Isolierbeton. Über die Matte kommt eine 10-15 cm dicke Schicht aus einem leichten Isolierbeton. Den mischst du dir selbst aus Zement und Perlite oder Vermiculite (das ist leichtes Vulkangestein). Ein gutes Mischverhältnis aus meiner Erfahrung: 1 Teil Zement auf 5 Teile Perlite, plus Wasser bis es eine formbare Masse ergibt.
Für die gesamte Isolierung (Matte, Perlite, Zement) solltest du nochmal ca. 150-200 € einplanen.

Woher bekomme ich das alles?
Normalen Zement, Kies und Porenbetonsteine findest du im Baumarkt. Für die speziellen Sachen wie Schamottesteine, Schamottplatten, Mörtel und die Keramikfasermatte musst du etwas suchen. Schau mal online bei spezialisierten Ofenbau-Shops oder frage beim Baustoff-Fachhandel in deiner Nähe.
Der Bau: Schritt für Schritt zum eigenen Ofen
Okay, ans Werk! Bevor wir starten, hier noch eine realistische Einschätzung. Das ist kein Wochenendprojekt. Mit allen Trocknungszeiten solltest du dir über mehrere Wochenenden Zeit nehmen. Rechne mal mit 50 bis 70 Stunden reiner Arbeitszeit. Und eine kleine Werkzeugliste:
- Unbedingt nötig: Maurerkelle, Wasserwaage, Eimer, Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe (wichtig für die Keilschnitte der Kuppelsteine!), Schutzausrüstung.
- Sehr hilfreich: Betonmischer (kann man leihen), Handstampfer (kann man leihen), Gummihammer, Maurerschnur.
1. Sockel mauern
Auf dem trockenen Fundament mauerst du den Sockel. Die erste Reihe muss 100 % im Wasser liegen, also absolut gerade sein. Nutze Wasserwaage und Maurerschnur. Ungenauigkeiten hier machen dir später das Leben schwer.


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2. Tragplatte & Backfläche
Auf den Sockel kommt eine weitere, bewehrte Betonplatte, die den Ofen trägt. Darauf dann die Isolierschicht (z.B. Porenbeton), das Sandbett und die lose verlegten Schamottplatten.
3. Das Gewölbe mauern – die Königsdisziplin
Eine Kuppel frei Hand zu mauern ist extrem schwer. Ein alter Trick hilft ungemein: die Sandform. Fülle den Herd mit feuchtem Sand und forme eine perfekte Halbkugel. Ein wenig bekannter Trick, um sie perfekt rund zu bekommen: Baue dir einen einfachen Zirkel aus einer Holzlatte, die du in der Mitte des Ofenbodens drehbar befestigst. Wenn du die Latte drehst, formt sie den Sand zu einer makellosen Halbkugel. Decke den Sandhaufen mit Folie ab. Darauf kannst du nun die keilförmig zugeschnittenen Schamottesteine Reihe für Reihe aufmauern. Wenn der Mörtel nach 2-3 Tagen angezogen hat, kannst du den Sand einfach aus dem Inneren schaufeln.
4. Isolieren und Verputzen
Jetzt wickelst du die Kuppel in die Keramikfasermatte (denk an die Schutzausrüstung!) und trägst dann den Mantel aus Isolierbeton auf. Wenn alles gut durchgetrocknet ist, kommt die Kür: die äußere Hülle. Ob du den Ofen verputzt, mit Klinkern verblendest oder mit Natursteinen gestaltest, ist reiner Geschmack. Wichtig ist nur, einen flexiblen Putz zu nehmen, der kleine temperaturbedingte Bewegungen mitmacht.

Das erste Anheizen: Ein kritischer Moment
Der Ofen steht, und die Versuchung ist riesig, ein Höllenfeuer zu entfachen. TU ES NICHT! Ich hatte mal einen Azubi, der diese Regel ignoriert hat. Der Knall war ohrenbetäubend und die Hälfte der brandneuen Kuppel lag im Garten. Im Mauerwerk ist noch jede Menge Restfeuchtigkeit. Ein zu schnelles Aufheizen verwandelt das Wasser schlagartig in Dampf, und der Druck sprengt dir dein Werk.
Das Trockenheizen ist ein langsamer Prozess über mehrere Tage:
- Tag 1: Ein winziges Feuerchen aus Anzündholz für eine Stunde. Die Innenwand sollte nicht heißer als 150 °C werden. Du kannst richtig sehen und riechen, wie der Wasserdampf entweicht.
- Tag 2: Ein etwas größeres Feuer für zwei Stunden, Ziel sind ca. 200 °C.
- Tag 3: Ein kräftigeres Feuer, halte ca. 250-300 °C für drei Stunden.
- Tag 4 & 5: Steigere Temperatur und Dauer langsam weiter.
Erst danach ist der Ofen bereit für die volle Pizza-Power von 400-450 °C. Du erkennst, dass er heiß genug ist, wenn der Ruß an der Kuppel komplett verbrennt und die Steine wieder hell werden.

Ein letztes Wort zu Sicherheit und Pflege
Unterschätze niemals die Hitze. Benutze langstieliges Werkzeug und hitzebeständige Handschuhe. Verbrenne nur trockenes, unbehandeltes Hartholz wie Buche oder Eiche – niemals lackiertes Holz! Und kontrolliere jedes Frühjahr, ob sich größere Risse gebildet haben, die du mit Schamottemörtel ausbessern solltest.
Also, was kostet der Spaß am Ende?
Wenn du alles zusammenrechnest, solltest du für einen wirklich soliden, langlebigen Ofen ein Budget von etwa 800 € bis 1.500 € einplanen. Das hängt natürlich stark von deiner Materialwahl und den lokalen Preisen ab. Aber glaube mir, die Investition zahlt sich aus. Es ist nicht nur die beste Pizza, die du je essen wirst. Es ist das Wissen, etwas Beständiges und Wunderbares mit den eigenen Händen geschaffen zu haben. Und das ist unbezahlbar.
Bildergalerie



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Das Herzstück der Hitze: Die Isolierung. Sparen Sie hier nicht! Eine dicke Schicht aus Keramikfasermatten oder Vermiculitbeton über der Kuppel ist entscheidend. Sie speichert die Hitze im Inneren, sorgt für eine gleichmäßige Backtemperatur und verhindert, dass die äußere Hülle gefährlich heiß wird. Ohne sie verpufft die Energie und der Pizzaboden bleibt blass.


- Ein guter Gummihammer zum Setzen der Steine
- Eine Steinsäge (Nassschneider) für präzise Schnitte an der Kuppel
- Ein Infrarot-Thermometer zur exakten Messung der Steintemperatur
- Eine langstielige Drahtbürste zur Reinigung der Backfläche



Wussten Sie schon? Ein echter Holzofen erreicht über 450 °C. Ihr heimischer Backofen schafft meist nur 250 °C. Dieser extreme Hitzeschock ist das Geheimnis für den in 90 Sekunden gebackenen, luftigen und gleichzeitig knusprigen Rand einer neapolitanischen Pizza.


Verleihen Sie Ihrem Ofen eine persönliche Note! Nachdem die technische Hülle steht, können Sie kreativ werden. Eine Verkleidung mit Bruchsteinfliesen, Kieselsteinen oder einem farbenfrohen Mosaik macht Ihren Ofen zum Unikat. Tipp: Verwenden Sie flexiblen, hitzebeständigen Fliesenkleber und Fugenmörtel für den Außenbereich, um Risse durch Temperaturschwankungen zu vermeiden.



Schamottsteine: Diese feuerfesten Steine sind für den Brennraum Pflicht. Sie widerstehen extremen Temperaturen und speichern die Wärme optimal. Marken wie Rath oder Pur Schamotte bieten spezielle Formate für den Ofenbau an.
Klinker oder Ziegel: Perfekt für die äußere Hülle und den Unterbau. Sie sind witterungsbeständig, aber nicht für den direkten Kontakt mit dem Feuer geeignet.
Verwenden Sie niemals normale Ziegel im Inneren – sie würden zerspringen.


Muss der Ofen im Winter geschützt werden?
Unbedingt. Auch wenn er massiv gebaut ist, kann eindringende Feuchtigkeit, die gefriert, zu Rissen im Mauerwerk führen. Eine einfache, aber robuste Abdeckplane, die gut befestigt ist, leistet hier wertvolle Dienste. Achten Sie darauf, dass die Luft darunter noch zirkulieren kann, um Schimmelbildung zu verhindern. So stellen Sie sicher, dass Ihr Schmuckstück im Frühling wieder einsatzbereit ist.



Das erste Anfeuern ist ein magischer Moment. Es ist mehr als nur ein technischer Prozess, es ist eine Zeremonie. Beginnen Sie langsam! Starten Sie mit einem kleinen Feuer und steigern Sie die Temperatur über mehrere Tage hinweg schrittweise. Dieses langsame „Trockenheizen“ entzieht dem Mauerwerk die Restfeuchtigkeit und verhindert Spannungsrisse. Der Lohn ist ein langlebiger Ofen und der unvergessliche, leicht rauchige Duft, der den ersten Pizzaabend ankündigt.


Nicht jedes Holz ist gleich. Die Wahl des richtigen Brennmaterials beeinflusst Hitze und Aroma entscheidend.
- Buche: Der Klassiker. Brennt heiß, lang und erzeugt eine stabile Glut. Perfekt für hohe Temperaturen.
- Birke: Brennt ebenfalls sehr gut, entwickelt aber ein leicht süßliches Aroma.
- Obstgehölze (Apfel, Kirsche): Sorgen für ein feines, fruchtiges Raucharoma. Ideal, wenn Sie auch Brot oder Fleisch im Ofen zubereiten.
Wichtig: Verwenden Sie immer nur gut abgelagertes, trockenes Hartholz mit einer Restfeuchte unter 20 %.



Der häufigste Fehler nach dem Bau: Ungeduld. Wer seinen brandneuen Ofen sofort auf 500 °C hochheizt, riskiert feine Risse im Gewölbe. Der Grund: Eingeschlossene Feuchtigkeit im Mörtel und in den Steinen dehnt sich explosionsartig aus. Nehmen Sie sich für das erste Anfeuern mindestens 3-5 Tage Zeit und steigern Sie die Feuergröße nur langsam.


In einer Kuppel wird die Hitze von den Wänden und der Decke gleichmäßig auf die Pizza zurückgestrahlt (Infrarotstrahlung).
Das erklärt, warum die Kuppelform so genial ist. Während der Boden durch direkten Kontakt mit dem heißen Stein (Wärmeleitung) knusprig wird, gart der Belag durch diese Strahlungshitze von oben extrem schnell und bleibt saftig. Ein flaches Dach könnte das nicht leisten – die Physik macht den Unterschied!



Träumen Sie von einem Ofen wie in der Toskana? Der authentische Look entsteht oft durch die Integration in eine größere Außenküche. Planen Sie seitliche Arbeitsflächen aus Travertin oder Terrakottafliesen ein und verputzen Sie den Ofenkörper mit einem erdfarbenen Kalkputz. Ein kleines Ziegeldach über dem Ofen schützt nicht nur vor Regen, sondern rundet den mediterranen Charme perfekt ab.


- Einzigartiger Charakter mit Geschichte
- Deutlich geringere Materialkosten
- Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit
Das Geheimnis? Die Verwendung von Abbruchziegeln. Achten Sie darauf, dass die Ziegel für den Sockel und die Außenhülle frostsicher sind. Für den Brennraum selbst müssen Sie jedoch zwingend auf neue, lebensmittelechte Schamottsteine zurückgreifen.



Ein Ofen ist nur der Anfang. Dieses Zubehör werden Sie lieben lernen:
- Pizzaschieber (Peel): Mindestens zwei – einen aus Holz zum Einschießen der rohen Pizza und einen kleineren aus Metall zum Drehen und Herausholen.
- Glutschieber: Um die Glut an die Seite zu schieben und die Backfläche freizumachen.
- Messingbürste: Zur schnellen Reinigung des Steinbodens zwischen den Pizzen.


Was kann man außer Pizza noch im Ofen zubereiten?
Ihr Pizzaofen ist ein kulinarischer Alleskönner! Wenn die erste große Hitze für die Pizzen vorbei ist, nutzen Sie die Restwärme. Perfekt für: knuspriges Brot, langsam geschmorte Braten (Pulled Pork!), mediterranes Gemüse, Lasagne oder sogar einen Apfel-Crumble. Die gespeicherte Hitze im Stein sorgt für unvergleichliche Ergebnisse, die im normalen Backofen so nicht möglich sind.



Keramikfaser-Matte: Die High-Tech-Lösung. Extrem hohe Isoliereigenschaften bei geringer Dicke. Leicht zu verarbeiten und um die Kuppel zu wickeln. Oft als


„Der Duft von knisterndem Buchenholz, geschmolzenem Mozzarella und frischem Basilikum, der durch den Garten zieht – das ist der wahre Lohn für all die Arbeit.“ – Ein anonymer, aber glücklicher Ofenbauer



Ein Anruf, der Ärger spart: Denken Sie daran, dass der Schornsteinfeger nicht nur für die Abnahme zuständig ist, sondern auch für die regelmäßige Kehrpflicht. Klären Sie im Vorfeld, in welchem Intervall Ihr neuer Rauchabzug geprüft werden muss. Das gehört zur Verantwortung eines jeden Ofenbesitzers und sichert den nachbarschaftlichen Frieden.


Beobachten Sie, was passiert: Sobald das Feuer im Ofen brennt, wird er zum sozialen Magneten. Er ist mehr als nur ein Gartengrill. Er ist ein Treffpunkt, eine Bühne für gemeinsame Abende. Freunde bringen Beläge mit, Kinder formen ihren eigenen Teig und alle versammeln sich um die wärmende Glut. Ihr Bauprojekt wird schnell zum Herzen Ihres Gartens.



Archäologische Funde in Pompeji zeigen, dass das Grundprinzip des Kuppelofens seit über 2000 Jahren nahezu unverändert ist. Die Römer nutzten sie bereits zum Backen von Brot und Fladen – eine wahrhaft zeitlose Technologie.


Die Wahl des Holzes ist auch eine Frage der Nachhaltigkeit. Achten Sie auf verantwortungsvolle Quellen:
- Holz aus regionaler, zertifizierter Forstwirtschaft (FSC- oder PEFC-Siegel).
- Unbehandelter Baumschnitt aus dem eigenen oder nachbarschaftlichen Garten.
- Hartholz-Abschnitte von lokalen Schreinereien.
So heizen Sie nicht nur mit gutem Gewissen, sondern unterstützen auch lokale Kreisläufe.



Ein Trend für Komfortliebhaber sind Hybrid-Öfen. Modelle von Herstellern wie Clementi oder Alfa Forni bieten oft die Möglichkeit, sowohl mit Holz als auch mit einem Gasbrenner zu heizen. Das ermöglicht spontane Pizza-Abende ohne lange Vorheizzeit, während für das authentische Erlebnis am Wochenende immer noch das klassische Holzfeuer entfacht werden kann.


Kompletter Eigenbau: Maximale Gestaltungsfreiheit und der größte Stolz. Erfordert aber Zeit, handwerkliches Geschick und eine genaue Planung. Kostengünstiger, wenn man viele Arbeiten selbst erledigt.
Bausatz mit Fertigkuppel: Eine gute Zwischenlösung. Die technisch anspruchsvolle Kuppel (z.B. von Wertbau oder Fornitalia) wird fertig geliefert. Der Unterbau und die äußere Gestaltung bleiben Ihr individuelles Projekt.
Beide Wege führen zu einem fantastischen Ergebnis.



- Sorgt für Stabilität des gesamten Bauwerks
- Verhindert Risse durch Bodenbewegungen oder Frost
- Trägt das immense Gewicht von mehreren hundert Kilo
Der unsichtbare Held Ihres Projekts? Ein solides Fundament. Sparen Sie nicht an Tiefe (mindestens 80 cm für Frostsicherheit) und verwenden Sie eine Stahlarmierung. Ein wackeliger Untergrund rächt sich garantiert.


Die Ofentür ist mehr als nur ein Verschluss. Sie reguliert die Luftzufuhr und hilft, die Hitze für andere Gerichte wie Brot oder Braten zu speichern. Eine simple Stahlplatte reicht aus, aber eine gusseiserne Tür mit integriertem Thermometer und Guckloch wertet den Ofen optisch und funktional enorm auf. Viele spezialisierte Anbieter für Ofenbau-Zubehör bieten hier wunderschöne, rustikale Modelle an.

Beim Mörtel gibt es keine Kompromisse. Für den feuerfesten Brennraum benötigen Sie speziellen Schamottemörtel, z. B. von Ortner, der extremen Temperaturen standhält. Für den Unterbau und die äußere Verkleidung eignet sich ein normaler, aber hochwertiger und witterungsbeständiger Mauermörtel. Der Unterschied liegt in der chemischen Zusammensetzung, die ein Zersetzen oder Reißen bei Hitze verhindert.


